DE383567C

DE383567C - Verfahren zur Vorbehandlung von Lederabfaellen

Info

Publication number: DE383567C
Application number: DEK76816D
Authority: DE
Original assignee: HEINRICH AUGUST KRAUS DR
Current assignee: HEINRICH AUGUST KRAUS DR
Priority date: 1921-03-17
Filing date: 1921-03-17
Publication date: 1923-10-15

Description

Verfahren zur Vorbehandlung von Lederabfällen. Die gegenwärtige Knappheit an Rohstoffen der Lederleimfabrikation erfordert die restlose Nutzharmachung der Lederabfälle von Halb-oder Fertigfabrikaten der Loh- und Mineralgerberei zur Leimbereitung.
Bei der Verarbeitung mineral- oder lohgarer Lederabfälle zu Leim mußten bisher überaus zeitraubende, hohe Löhne und Materialkosten verursachende Vorbehandlungen mit Schwefelsäure oder anderen Mineralsäuren, sauren Salzen oder .auch mit Hydroxyden der Alkalien oder Erdalkalien: vorausgehen, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Anwendung von Wasserstoffsuperoxyd oder Wasserstoffsuperoxyd entwickelnden Stoffen.
Nach: dem Verfahren gemäß der Erfindung werden die Lederabfälle mit Ozon oder- hochozonisierter Luft behandelt, und zwar werden die Abfälle in Autoklaven, in welchen sie erforderlichenfalls, nachdem sie vorher mechanisch zerkleinert und eingeweicht wurden, in siebartigen Körben eingebracht sind, der Einwirkung von Ozon oder ,hochozonisierter Luft einem Druck von 1,5 bis 3 Atmosphären ausgesetzt; die bekannten Begleiterscheinungen der Ozonwirkung, wie z. B. Desodorierung, Keimtötung und Bleichung ergänzen die Entgerbung in willkommener Weise.
Die Wirkung des Wasserstoffsuperoxydes ist eine viel schwächere als die von Ozon oder hochozonisierter Luft, weshalb z. B. auch vor der Einwirkung der' Wasserstoffsuperoxyd entwickelnden Peroxyde eine zeitraubende und teure Vorbehandlung mit z. B. schwefliger Säure oder anderen Mineralsäuren zur Lösliahmachung der Chromsalze .und ein Auswaschen der letzteren vorausgehen muß. , Bei dem der Erfindung zugrunde liegenden Verfahren fallen :diese Vorbehandlungen fort. Durch .die durch das Ozon bedingte, kräftigere und schnellere Oxydation "verden Zeit und Arbeit erspart, somit erhebliche wirtschaftliche und technische Fortschritte erreicht und reinere Erzeugnisse erhalten.
Auch das Auswaschen des entgerbten Leders wird dadurch vereinfacht, daß konzentriertere Abwässer .gewonnen werden; bei der Wiedergewinnung :des Gerbmittels (Chromrückgewinnung) brauchen die Abwässer nicht eingedampft zu werden, und es erübrigt sich .da-durch auch die Anlage großer Sammelbehälter.
Die Durchführung des Ozonverfahrens., das gegebenenfalls auch bei angesäuertem oder alkalisch gemachtem Ausgangsmaterial erfolgen kann,, gestaltet sich einfacher und wirtschaftlicher als die bisher bekannten Entgerbungsverfähren.

Claims

PATENT-ANsPRÜcH: Verfahren zur Vorbehandlung von Lederabfällen für die Leimfabrikation, dadurch. gekennzeichnet; daß angefeuchtete und gegebenenfalls angesäuerte oder alkalischgemachte Abfälle mit oder ohne Druck mit Ozon oder hochozonisierter Luft behandelt werden.