DE3835587A1 - Verfahren zur herstellung von einem spinnvlies aus thermoplastischem kunststoff - Google Patents
Verfahren zur herstellung von einem spinnvlies aus thermoplastischem kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von einem
Spinnvlies aus thermoplastischem Kunststoff, wobei eine er
wärmte, spinnfähige und unter erhöhtem Druck stehende Ausgangs
mischung mit Hilfe von Spinndüsen in eine Schar von Monofilen
aufgelöst sowie die Schar von Monofilen mit Kühl- und/oder
Verstreckluft behandelt und zu einem nonwoven Spinnvlies auf
einem Förderband abgelegt wird, welches Spinnvlies gegebenen
falls eine weitere Behandlung, z. B. zwischen Kalandern mit
Profilierungen oder Stiften zum Zwecke der Musterbindung, er
fährt. Der Ausdruck Ausgangsmischung bezeichnet das hauptsäch
lich aus thermoplastischem Kunststoff bestehende Feed, welches
den Spinndüsen mit vorgegebenem Druck und vorgegebener Tempe
ratur zugeführt wird und Beimengungen, z. B. Weichmacher, auf
weist. In der Praxis spricht man, anstelle von Monofilen, auch
von Filamenten. - Auf diese Weise hergestellte Spinnvliese
werden in den verschiedensten Bereichen der Technik, insbe
sondere in der Textiltechnik, eingesetzt. Die Monomere haben
eine Dicke bzw. ein Gewicht, wie es in der Textiltechnik üb
lich ist. Die Zwischenräume zwischen den Monofilen definieren
gleichsam offene Poren, die dem Spinnvlies eine zellenartige
Struktur mit definierter innerer Oberfläche verleihen. Diese
Struktur und die eingesetzten Kunststoffe bestimmen die physi
kalischen Eigenschaften der Spinnvliese, insbes. deren Wärme
dämmung und Schalldämpfung, aber auch deren Saugfähigkeit und
selbstverständlich die mechanische Festigkeit.
Im Rahmen der aus der Praxis bekannten Maßnahmen zur Her
stellung von einem Spinnvlies wird mit Polymerisaten aus
geeigneten, ungeschäumten und unschäumbaren thermoplastischen
Kunststoffen gearbeitet. Die Monofile besitzen eine durch
die Strömungsvorgänge in den Spinndüsen und beim Aus
tritt aus den Spinndüsen bestimmte, sowie gegebenenfalls
zusätzliche verstreckungsbedingte, Mikrostruktur und sind als
Monofile porenfrei bei glatter Oberfläche.
Andererseits kennt man sogenannte Schaumkunststoffe. Dieser
Ausdruck bezeichnet Kunststoffprodukte mit poröser, zellarti
ger Struktur, die sich von den kompakten Kunststoffen vor
allem durch geringes Raumgewicht, verminderte Wärmeleitfähig
keit, verbesserte Schalldämpfung oder Schallabsorption, leichte
mechanische Verarbeitbarkeit und häufig auch hohe Elastizität
unterscheiden. Nach der strukturellen Ausbildung der Schaum
zellen unterscheidet man geschlossenzellige und offenzellige,
aber auch gemischtzellige Schaumkunststoffe. Solche Schaum
kunststoffe haben vor allem im Bauwesen eine große Bedeutung
als Wärme- und Schallisolierstoffe, sie werden aber auch in
großem Umfang als Polster- und Verpackungsmaterialien verwen
det. Schaumkunststoffe lassen sich praktisch aus allen Kunst
stoffen herstellen, insbes. auch aus Polymerisaten wie Poly
äthylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid. Die Polymerisate wer
den im plastischen Zustand durch Einpressen und anschließendes
Entspannen von inerten Gasen wie Stickstoff, Kohlendioxid oder
Methylchlorid bzw. durch Zugabe von instabilen festen Substan
zen, die zu gasförmigen Substanzen zerfallen, geschäumt. Da
neben können auch im Polymerisat enthaltene Monomere oder
leicht flüchtige Lösungsmittel als Schäumstoffe eingesetzt wer
den. Zur Entwicklung von Spinnvliesen haben die Existenz von
Schaumkunststoffen und deren Herstellungsverfahren bisher
nicht beigetragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzu
geben, mit dem ein Spinnvlies hergestellt werden kann, welches
bei vorgegebener Dicke aber reduziertem Gewicht pro Quadrat
meter neben ausreichender mechanischer Festigkeit wesentlich
verbesserte physikalische Eigenschaften, insbes. in bezug auf
Wärmedämmung, Schalldämpfung und innere Oberfläche bzw. Saug
fähigkeit aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß mit einer
schäumbaren Ausgangsmischung gearbeitet wird, die eine zum
Schäumen ausreichende Temperatur aufweist sowie bis zum Aus
tritt aus den Spinndüsen auf einem das Schäumen unterdrücken
den Druck gehalten wird, und daß die Ausgangsmischung in den
Spinndüsen und/oder beim Austreten aus den Spinndüsen durch
Entspannen zum Schäumen gebracht wird. - Die Erfindung geht
von der überraschenden Tatsache aus, daß ein Spinnvlies aus
geschäumten Monofilen aufgebaut werden kann, wenn im Rahmen
der üblichen Technologie der Spinnvliesherstellung erfindungs
gemäß gearbeitet wird. Die geschäumten Monofile haben eine aus
reichende, durch Auswahl der eingesetzten Kunststoffe beein
flußbare Festigkeit, aber eine andere Mikrostruktur als die
Monofile bekannter Spinnvliese. Die Mikrostruktur der Monofile
in einem erfindungsgemäß hergestellten Spinnvlies ist durch
offene und/oder geschlossene Mikroporen und eine entsprechen
de Oberfläche bestimmt. Das reduziert bei vorgegebener Dicke
das Gewicht pro Quadratmeter und verleiht dem Spinnvlies die
angestrebten verbesserten physikalischen Eigenschaften bei
nichtsdestoweniger ausreichender mechanischer Festigkeit.
Im Rahmen der Erfindung kann mit den verschiedensten schäum
baren thermoplastischen Kunststoffen gearbeitet werden. Eine
bevorzugte und bewährte Ausführungsform der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, daß mit einer Polystyrolausgangsmischung
gearbeitet wird. Polystyrol (Polyphenyläthylen, Polyvinyl
benzol) bezeichnet einen durch Polymerisation von Styrol durch
Wärme oder mit Peroxidkatalysatoren hergestellten hochmole
kularen Stoff der allgemeinen Formel (-CH2-CH(C6H5)-) n . Im
Rahmen der Erfindung bezeichnet der Ausdruck Polystyrol-Aus
gangsmischung aber auch Mischungen oder Legierungen des Poly
styrol mit anderen Stoffen. Durch Substanzpolymerisation her
gestellte Produkte sind farblose, klare thermoplastische Kunst
stoffe, die in großem Umfange zur Herstellung von Haushalts
artikeln, technischen Apparateteilen usw. verwendet werden.
Große Bedeutung haben auch die Copolymerisate des Styrol mit
Acrylnitril und/oder Butadien bzw. die Pfropfpolymerisate,
bei denen man Styrol unter Zugabe von natürlichem oder synthe
tischem Kautschuk polymerisiert. All diese Stoffe können er
findungsgemäß als Polystyrol-Ausgangsmischung eingesetzt wer
den, soweit sie schäumbar sind. Vorzugsweise wird mit Poly
styrol-Ausgangsmischungen gearbeitet, die durch einen geeig
neten Treibmittelzusatz bei vorgebbaren physikalischen Para
metern (Druck, Temperatur) schäumbar sind. - Spinnvliese auf
Basis von Polystyrol sind auch vorteilhaft, weil sie ohne
Recycling-Probleme mit Behältern oder anderen Gegenständen
aus Polystyrol kombiniert werden können.
Stets kann im Rahmen der Erfindung mit einer Ausgangsmischung
gearbeitet werden, die polymerisierbare Anteile enthält, wobei
die polymerisierbaren Anteile, z. B. durch Temperaturerhöhung,
unmittelbar vor dem Schäumen und/oder beim Schäumen zur Poly
merisation gebracht werden. Um die Saugfähigkeit des herge
stellten Spinnvlieses in bezug auf die verschiedensten Flüs
sigkeiten besonders einzurichten, kann in die Ausgangsmischung
zusätzlich ein Benetzungswirkstoff eingemischt werden, der
verständlicherweise so ausgewählt wird, daß er sich bei den
Druck- und Temperaturbeanspruchungen, die die Ausgangsmischung
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens erfährt, nicht stö
rend verändert und der im übrigen nach Maßgabe der aufzusau
genden Flüssigkeit eingestellt wird. Die innere Oberfläche
der Monofile und damit des hergestellten Spinnvlieses kann
dadurch vergrößert werden, daß der Ausgangsmischung amorphes
Siliciumdioxid mit einer inneren Oberfläche des amorphen
Siliciumdioxids von über 200 m2/g beigemischt wird. Amorphes
Siliciumdioxid bezeichnet durch Hochtemperaturhydrolyse her
gestelltes Siliciumdioxid oder Fällungskieselsäure. Die innere
Oberfläche, die das amorphe Siliciumdioxid mitbringt, indu
ziert gleichsam eine wesentlich vergrößerte innere Oberfläche
in den Mikroporen der Monofile bzw. an den Monofilen.
Gegenstand der Erfindung sind auch die nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren hergestellten Spinnvliese, die durch ge
schäumte Monofile gekennzeichnet sind.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von einem Spinnvlies aus thermo
plastischem Kunststoff, wobei eine erwärmte, spinnfähige und
unter erhöhtem Druck stehende Ausgangsmischung mit Hilfe von
Spinndüsen in eine Schar von Monofilen aufgelöst sowie die
Schar von Monofilen mit Kühl- und/oder Verstreckluft behan
delt und zu einem nonwoven-Spinnvlies auf einem Förderband
abgelegt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß mit einer schäumbaren Ausgangsmischung gearbeitet wird,
die eine zum Schäumen ausreichende Temperatur aufweist sowie
bis zum Austritt aus den Spinndüsen auf einem das Schäumen
unterdrückenden Druck gehalten wird, und daß die Ausgangs
mischung in den Spinndüsen und/oder beim Austreten aus den
Spinndüsen durch Entspannung zum Schäumen gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
einer Polystyrol-Ausgangsmischung gearbeitet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit einer Ausgangsmischung gearbeitet wird,
die polymerisierbare Anteile enthält, und daß die polymeri
sierbaren Anteile, z. B. durch Temperaturerhöhung, unmittel
bar vor dem Schäumen und/oder beim Schäumen zur Polymeri
sation gebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß in die Ausgangsmischung zusätzlich ein Be
netzungswirkstoff eingemischt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ausgangsmischung amorphes Silicium
dioxid mit einer inneren Oberfläche von über 200 m2/g des
amorphen Siliciumdioxids beigemischt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883835587 DE3835587C2 (de) | 1988-10-19 | 1988-10-19 | Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses aus Kunststoff-Filamenten |
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DE19883835587 DE3835587C2 (de) | 1988-10-19 | 1988-10-19 | Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses aus Kunststoff-Filamenten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3835587A1 true DE3835587A1 (de) | 1990-04-26 |
DE3835587C2 DE3835587C2 (de) | 1994-08-25 |
Family
ID=6365454
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883835587 Expired - Fee Related DE3835587C2 (de) | 1988-10-19 | 1988-10-19 | Verfahren zur Herstellung eines Spinnvlieses aus Kunststoff-Filamenten |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3835587C2 (de) |
Cited By (1)
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- 1988-10-19 DE DE19883835587 patent/DE3835587C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3835587C2 (de) | 1994-08-25 |
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