DE3834711A1 - Verfahren und vorrichtung zur fehlererkennung und/oder fehlerbehandlung bei stereo-lambdaregelung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur fehlererkennung und/oder fehlerbehandlung bei stereo-lambdaregelungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Fehlererkennung und/oder Fehlerbehandlung bei Stereo-Lambda
regelungen.
Bei elektronischen Regelungssystemen in Fahrzeugen ist es seit
Einführung derartiger Systeme üblich, die Systeme mit Notlauf
eigenschaften auszurüsten. Dazu ist ein Mittel zur Fehlerer
kennung und -behandlung vorhanden. Das Mittel zur Fehlerer
kennung überprüft im System vorliegende Größen dauernd darauf,
ob diese Werte einnehmen, die bei ordnungsgemäßem Arbeiten
nicht auftreten dürfen. Wird ein Fehler festgestellt, wird
eine Warnlampe zum Aufleuchten gebracht und das Verfahren wird
auf eine Notlaufmaßnahme, in der Regel auf eine Steuerung, ge
schaltet, die ein Weiterfahren bis zur nächsten Werkstatt er
möglicht. Bei neueren Systemen ist es auch üblich, Diagnose
meldungen abzuspeichern.
Verfahren und Vorrichtungen der genannten Art sind insbeson
dere auch für Lambdaregelung bekannt. Bei der üblichen Lambda
regelung wird in regelmäßigen Zeitabständen abhängig von je
weils aktuellen Werten von Betriebsgrößen ein jeweiliger Vor
steuerwert für die Einspritzung oder Vergasereinstellung be
rechnet, welcher Vorsteuerwert mit Hilfe eines Regelkreises
so modifiziert wird, daß sich der gewünschte Lambdawert ein
stellt. Der Lambdawert wird mit Hilfe einer im Abgastrakt der
betriebenen Brennkraftmaschine angeordneten Lambdasonde über
wacht. Liegen zwei symmetrisch angeordnete Lambdasonden für
zwei Regelkreise vor, spricht man von Stereo-Lambdaregelung.
Die Lambdasonden können in den beiden ersten Sammelrohren
eines Vier- oder Sechs-Zylinder-Reihenmotors angeordnet sein
oder im jeweiligen Einzeltrakt einer von beiden Bänken eines
V6-, V8- oder V12-Motores. Stereo-Lambdaregelungen sind z. B.
aus der DE-OS 22 55 874 und der DE-OS 26 26 226 bekannt.
Bei dieser in der Praxis betriebenen Stereo-Lambdaregelungen
wird in bezug auf Notlaufsituationen jeder der beiden Regel
kreise so behandelt, wie dies bei Lambdaregelungen mit nur
einem einzigen Regelkreis üblich ist. Es wird also jeder Kreis
auf auftretende Fehler überwacht und dann, wenn in einem Kreis
ein Fehler festgestellt wird, wird dieser auf Steuerung ge
schaltet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Fehlererkennung und/oder Fehlerbehandlung bei Stereo-Lambda
regelung anzugeben, das besonders effektiv arbeitet. Der Er
findung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Durchführen eines solchen Verfahrens anzugeben.
Die Erfindung ist für das Verfahren durch die Merkmale der
nebengeordneten Ansprüche 1 bzw. 5 und für die Vorrichtung
durch die nebengeordneten Ansprüche 9 bzw. 10 gegeben. Vor
teilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Das Verfahren gemäß Anspruch 1 ist ein Verfahren zur Fehler
erkennung, während das gemäß Anspruch 5 ein solches zur Feh
lerbehandlung ist. Beide Verfahren werden vorzugsweise gemein
sam angewandt. Das Fehlererkennungsverfahren gemäß Anspruch 1
zeihnet sich dadurch aus, daß die beiden Regelkreise der
Stereo-Lambdaregelung nicht mehr unabhängig voneinander behan
delt werden, sondern daß gleichartige Werte aus den beiden
Kreisen miteinander verglichen werden und dann, wenn eine
Abweichung festgestellt wird, die ein vorgegebenes Maß über
steigt, dies als Fehlerhinweis gewertet wird. Auch das Feh
lerbehandlungsverfahren gemäß Anspruch 5 nutzt das Vorliegen
zweier Kreise. Es wird nämlich dann, wenn in einem der beiden
Regelkreise ein Fehler festgestellt worden ist, die Stellgröße
aus dem intakten Kreis auch für den fehlerhaften Kreis verwen
det. Dadurch ist es möglich, auch den fehlerhaften Kreis noch
regelnd zu betreiben, was in den meisten Betriebszuständen
zu niedrigerem Schadstoffausstoß führt als bei Steuerung.
Vorteilhafterweise werden nicht nur die Stellgrößen, sondern
auch Adaptionswerte aus dem intakten Kreis übernommen. Liegen
die Adaptionswerte aufgespalten in solche vor, die kreiseigen
schaftsabhängig sind, z. B. der Leckluftadaptionswert, und
solche, die kreisunabhängig sind, z. B. ein Umgebungsdruck-
Adaptionswert, ist es von Vorteil, nur die kreiseigenschafts
unabhängigen Adaptionswerte zu übernehmen, dagegen die kreis
eigenschaftsabhängigen unverändert für den fehlerhaften Kreis
beizubehalten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Anspruch 9 zur Fehler
erkennung weist eine Vergleichseinrichtung auf, die gleich
artige Werte aus den beiden Kreisen miteinander vergleicht
und dann, wenn eine Abweichung festgestellt wird, ein Fehler
signal ausgibt. Die Vorrichtung gemäß Anspruch 10 zur Fehler
behandlung weist eine Umschalteinrichtung auf, die dann, wenn
in einem der beiden Regelkreise ein Fehler festgestellt wor
den ist, die Stellgröße aus dem intakten Kreis auch auf den
fehlerhaften Kreis schaltet. Die beiden Vorrichtungen werden
vorteilhafterweise gemeinsam angewandt.
Erfindungsgemäße Vorrichtungen sind vorzugsweise als Mikro
computer mit zugehörigem Programm ausgebildet, wie dies in
der Fahrzeugelektronik üblich ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines durch Figuren
veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 ein Übersichtsdiagramm über eine Brennkraftmaschine
mit Mitteln zum Regeln und zur Fehlererkennung
und -behandlung;
Fig. 2 eine Tabelle zum Erläutern von Schalterstellungen
im Übersichtsdiagramm gemäß Fig. 1 und zugehörigen
Betriebsarten;
Fig. 3a, b ein Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens
zur Fehlererkennung und -behandlung; und
Fig. 4 eine Tabelle mit Diagnosemeldungen, wie sie im Fluß
diagramm gemäß Fig. 3 gesetzt werden.
Die Gesamtanordnung gemäß Fig. 1 weist eine Brennkraftmaschi
ne 10, ein Mittel zum Regeln 11 mit einer Einspritzzeit-Vor
steuerung 12, einer Lambdaregelung 1 mit dem Bezugszeichen 13.1
und einer Lambdaregelung 2 mit dem Bezugszeichen 13.2 sowie
ein Mittel 14 zur Fehlererkennung und -behandlung auf. Bei der
Brennkraftmaschine 10 handelt es sich um einen Vier-Zylinder-
Reihenmotor, bei dem die Abgasrohre vom ersten und vom vier
ten Zylinder zu einem ersten Vorsammelrohr 15.1 und die Ab
gasrohre vom zweiten und dritten Zylinder zu einem zweiten
Vorsammelrohr 15.2 zusammengefaßt sind. Die beiden Vorsammel
rohre münden in ein Hauptsammelrohr, in dem ein Katalysator 16
angeordnet ist. In jedes der beiden Vorsammelrohre 15.1 und
15.2 ragt jeweils eine von zwei Lambdasonden 17.1 bzw. 17.2.
Im Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine 10 ist vor jedem Zylin
der ein Einspritzventil 18 angeordnet.
Alle vier Einspritzventile 18 werden von der Einspritzzeit-
Vorsteuerung 12 mit derselben Vorsteuereinspritzzeit versorgt.
Der Vorsteuerwert wird in regelmäßigen Zeitabständen, z. B.
alle 15 ms abhängig von jeweils vorliegenden Werten vorgege
bener Betriebsgrößen bestimmt und zwar so, daß sich an den
Lambdasonden 17.1 und 17.2 ein gewünschter Lambdawert ein
stellen soll, insbesondere ein Lambdawert von etwa 1. Wird
mit dem bestimmten Vorsteuerwert das genannte Ziel nicht
genau erreicht, wird dies in bezug auf das Signal von der er
sten Lambdasonde 17.1 dadurch festgestellt, daß in der Rege
lung 1 13.1 ein Unterschied zwischen der von der genannten
Sonde abgegebenen Spannung U 1 und einer Sollspannung festge
stellt wird. Die Regelung 1 gibt im Falle einer solchen Ab
weichung einen Regelfaktor FR 1 aus, mit dem der Vorsteuerwert
in einer ersten Multiplaktionsstelle 19.1 multipliziert wird.
Der so korrigierte Einspritzzeitwert wird an die Einspritz
ventile für die Zylinder 1 und 4 gegeben. Entsprechend gibt
die Regelung 2 13.2 bei einer Abweichung zwischen der von der
zweiten Lambdasonde 17.2 gemessenen Spannung U 2 und der Soll
spannung einen Regelfaktor FR 2 aus, mit dem der Vorsteuerwert
in einer zweiten Multiplikationsstelle 19.2 korrigiert wird.
Der so korrigierte Einspritzzeitwert wird an die Einspritz
ventile für die Zylinder 2 und 3 gegeben.
In qualitativ hochwertigen Systemen werden Vorsteuerwerte
nicht nur durch Stellgrößen, hier die Regelfaktoren FR 1 und
FR 2, korrigiert, sondern es werden noch Adaptionen ausgeführt,
um Größen, die sich langsam ändern und dabei Einfluß auf die
Einspritzzeit nehmen, bereits für sich zu berücksichtigen,
damit die Regelungen nur Kurzzeitabweichungen zwischen Ist
werten und Sollwert kompensieren müssen. Sich langsam ändern
de Einflußgrößen, die adaptiert werden können, sind z. B. der
Leckluftanteil, der Umgebungsdruck, die Umgebungstemperatur
und die Batteriespannung. Dabei sind die drei letztgenannten
Größen solche, die sich für beide Regelkreise einer Stereo-
Lambdaregelung gleichmaßen ändern. Dies gilt im wesentlichen
auch für die Leckluft, jedoch nur dann, wenn für alle Zylin
der ein gemeinsamer Ansaugtrakt vorliegt. Sind dagegen zwei
getrennte Ansaugtrakte vorhanden, wie dies insbesondere bei
V-Motoren üblich ist, können die Leckluft-Adaptionswerte für
die beiden Regelkreise deutlich voneinander abweichen.
Um Fehler im beschriebenen System erkennen zu können und Feh
lerbehandlungsmaßnahmen ergreifen zu können, ist das Mittel 14
zur Fehlererkennung und -behandlung vorhanden. Ihm werden die
beiden Istspannungen U 1 und U 2 der Lambdasonden 17.1 bzw. 17.2
zugeführt, wie auch die Stellwerte FR 1 und FR 2 der Regelungen
13.1 bzw. 13.2. Das Mittel 14 zur Fehlererkennung und -behand
lung untersucht z. B., ob die Werte der genannten Größen
dauernd auf einem Grenzwert liegen, ob sich die Spannungen
oder die Stellwerte stark voneinander unterscheiden oder ob
große Abweichungen in den Frequenzen der Regelschwingungen
der beiden Regelkreise vorhanden sind.
Das Mittel 14 zur Fehlererkennung und -behandlung steuert drei
Schalter Sch 1 20.1, Sch 2 20.2 und Sch 3 20.3. Der Schalter
Sch 1 20.1 verbindet dabei die Regelung 1 mit der ersten Mul
tiplikationsstelle 19.1, während der Schalter Sch 2 20.2 die
Regelung 2 mit der zweiten Multipkationsstelle 19.2 verbin
det. Die Ausgänge der beiden genannten Schalter sind über den
Schalter Sch 3 20.3 und eine Verstärkungs-Multiplikationsstel
le 21 miteinander verbindbar. Stellt das Mittel 14 zur Feh
lererkennung und -behandlung keinen Fehler fest, liegt die in
Fig. 1 eingezeichnete Schalterstellung vor; es sind nämlich
die Schalter Sch 1 20.1 und Sch 2 20.2 geschlossen, während der
Schalter Sch 3 20.3 geöffnet ist. Bei dieser Schalterstellung
wird jeder Regelkreis für sich geregelt. Es werden auch in
jedem Regelkreis alle Adaptionswerte für sich gesondert be
stimmt, wobei es jedoch auch möglich ist, Adaptionswerte, die
für beide Kreise weitgehend gleich sind, nur für einen Kreis
zu bestimmen und für beide Kreise gemeinsam zu verwenden, was
insbesondere für den Tankentlüftungs-Adaptionswert gilt, wie
dies in der älteren Anmeldung DE-38 26 517 beschrieben ist.
Die soeben geschilderte Betriebsart der unabhängigen Regelung
beider Regelkreise ist in der Tabelle gemäß Fig. 2 ganz oben
dargestellt. In der Tabelle sind außerdem drei Betriebsarten
aufgelistet, die im Falle des Auftretens von Fehlern genutzt
werden. Stellt das Mittel 14 zur Fehlererkennung und -behand
lung 13 fest, daß in einem der beiden Regelkreise ein Fehler
vorliegt, z. B. im Regelkreis 1, werden die Schalter so betä
tigt, daß beide Regelkreise mit im wesentlichen demselben
Stellwert versorgt werden. Im Beispielsfall des Fehlers im
ersten Regelkreis wird der Schalter Sch 1 20.1 geöffnet und der
Schalter Sch 3 20.3 wird geschlossen. In diesem Fall wird der
zweite, noch intakte Regelkreis, unverändert geregelt. Der
erste Regelkreis erhält jedoch über den dritten Schalter Sch 3
20.3 den zweiten Stellwert FR 2, der in der Verstärkungs-Multi
plikationsstelle 21 noch um 2% verstärkt wird. Diese Verstär
kung dient dazu, daß auch im ersten Regelkreis mit Sicherheit
eine Schwingungsamplitude erzielt wird, die den Ist-Lambda
wert nach beiden Seiten über den Soll-Lambdawert hinwegführt.
Dies ist bei den derzeit üblichen Katalysatoren für einwand
freies Arbeiten erforderlich. Wird in den Regelkreisen auch
noch adaptiert, ist es von Vorteil, im intakten Kreis unver
ändert weiterzuadaptieren und für die fehlerhafte Seite die
adaptierten Werte aus dem intakten Kreis zu übernehmen. Lie
gen getrennte Ansaugtrakte vor und kann auf unterschiedliche
Adaptionswerte gesondert zugegriffen werden, ist es von Vor
teil, für den ausgefallenen Kreis den vor dem Ausfall vorlie
genden Leckluftadaptionswert auf Dauer beizubehalten und nur
diejenigen Adapotionswerte vom anderen Kreis zu übernehmen,
die im wesentlichen kreiseigenschaftsunabhängig sind, wie
z. B. der Adaptionswert für Umgebungsdruck und -temperatur.
Handelt es sich bei der Brennkraftmaschine 10 um eine solche
mit zwei völlig voneinander getrennten Bänken und ist keine
Adaption vorhanden, ist es bei Ausfall eines Regelkreises
vorteilhafter, die defekte Seite nur noch zu steuern, also
nicht den Stellwert vom intakten Regelkreis zu übernehmen.
In diesem Fall wird gegenüber dem Ausgangszustand gemäß Fig. 1
lediglich einer der beiden Schalter Sch 1 und Sch 2 geöffnet,
also der erste Schalter Sch 1 20.1 im Falle des Ausfalls des
ersten Regelkreises.
Stellt das Mittel 14 zur Fehlererkennung und -behandlung fest,
daß beide Regelkreise nicht ordnungsgemäß arbeiten, werden
beide Seiten auf Steuerung umgeschaltet. Dies erfolgt durch
Öffnen der Schalter Sch 1 20.1 und Sch 2 20.2. Außerdem werden
alle Adaptionswerte auf Grundwerte zurückgesetzt, also multi
plikative Adaptionswerte auf den Wert "1" und additive Adap
tionswerte auf den Wert "0".
Anhand von Fig. 3 wird nun erläutert, wie das Mittel 14 zur
Fehlererkennung und -behandlung gemäß dem Ausführungsbeispiel
arbeitet. Diagnosemeldungen, die im Verfahrensablauf ausge
geben werden, sind in der Tabelle von Fig. 4 aufgelistet.
Nach dem Start des Verfahrens gemäß Fig. 3 ist, in Teilfi
gur 3a, eine Marke "A" eingezeichnet, die als Rücksprung
adresse dient. Es folgt ein Schritt s 1, in dem überprüft wird,
ob mindestens eine der beiden Sonden nicht regelbereit ist.
Ist keine der beiden Sonden nicht regelbereit, besteht also
Regelbereitschaft bei beiden Sonden, erfolgt ab einem
Schritt s 22 eine Überprüfung in bezug auf Eigenschaften der Regel
kreise. Zwischen den Schritt s 1 und den Schritt s 22 ist eine
Marke "B" eingeschaltet. Diese dient lediglich dazu, den An
schluß zwischen den Fig. 3a und 3b herzustellen.
Stellt sich in Schritt s 1 heraus, daß eine der beiden Son
den nicht regelbereit ist, wird in einem anschließenden
Schritt s 6 untersucht, ob auch die andere Sonde nicht regel
bereit ist. Ist dies der Fall, sind also beide Sonden nicht
bereit, schließen sich Zeituntersuchungsschritte s 7 bis s 9
an. Diese sind erforderlich, da fehlende Regelbereitschaft
nach einem Kaltstart der Regelfall ist, also aus dem Vorlie
genden dieser Bedingung nicht zwingend auf einen dauerhaften
Fehler des Systems geschlossen werden kann. Im Schritt s 7
wird untersucht, ob der Zeitpunkt ZT 1, zu dem erstmals feh
lende Bereitschaft beider Sonden festgestellt wurde, bereits
gesetzt ist. Ist dies nicht der Fall, wird der Zeitpunkt im
Schritt s 8 gesetzt. Das Verfahren läuft entweder direkt vom
Schritt s 7, nämlich wenn der Zeitpunkt ZT 1 bereits gesetzt
ist, oder vom Schritt s 8 zum Schritt s 9 weiter. Dort wird
überprüft, ob die Differenz zwischen dem aktuellen Zeitpunkt
ZT und dem gesetzten Zeitpunkt ZT 1 größer ist als eine vor
gegebene Periode PT 1. Die Periode PT 1 ist relativ lange ge
wählt, z. B. mit 5 Minuten, um zu gewährleisten, daß in der
Startphase keine Fehlermeldung ausgegeben wird.
Liegt die gemessene Zeitspanne unter der Periode PT 1, wird in
einem Schritt s 10 auf die Betriebsart SS gemäß der Tabelle
von Fig. 2 entschieden. Das Verfahren geht dann zur Marke "A"
weiter. Wird beim nächsten Programmdurchlauf festgestellt,
daß beide Sonden betriebsbereit sind und auch sonst keine
Fehler vorliegen, wird die Betriebsart RR der Tabelle gemäß
Fig. 2 eingestellt, was weiter unten näher erläutert wird.
Wird in Schritt s 9 festgestellt, daß die gemessene Zeitspanne
größer ist als die vorgegebene Zeitspanne PT 1, zeigt dies an,
daß die Sonden auf Dauer nicht regelbereit sind. Es wird dann
in einem Schritt s 11 die zugehörige Diagnosemeldung D 2 gemäß
der Tabelle von Fig. 4 ausgegeben und in einem Schritt s 12
wird auf die Betriebsart SS geschaltet. Diese Betriebsart wird
auf Dauer beibehalten. Es kann jedoch in regelmäßigen Zeitab
ständen wieder auf die Marke "A" geschaltet werden, um zu un
tersuchen, ob die Sonden nicht doch inzwischen betriebsbereit
sind. Die Diagnosemeldung D 2 bleibt aber aufrechterhalten.
Ist im Schritt s 1 festgestellt worden, daß eine der beiden
Sonden nicht regelbereit ist, zeigte aber Schritt s 6, daß die
andere Sonde bereit ist, erfolgt in Schritten s 13 bis s 15
eine zeitliche Untersuchung, die nach Ablauf und technischem
Hintergrund völlig der Untersuchung gemäß den Schritten s 7
bis s 9 entspricht. In Schritt s 13 wird nämlich untersucht, ob
ein Zeitpunkt ZT 2 gesetzt ist. Ist dies nicht der Fall, wird
er in Schritt s 14 gesetzt. In Schritt s 15 wird dann die Dif
ferenz zwischen dem aktuellen Zeitpunkt und dem gesetzten
Zeitpunkt ZT 2 gebildet und untersucht, ob diese Differenz
größer ist als eine zweite Periode PT 2, die im Fall des Aus
führungsbeispieles 1 Minute beträgt. Diese Zeitperiode berück
sichtigt, daß ordnungsgemäße Sonden innerhalb eines zeitlichen
Abstandes von 1 Minute regelbereit werden sollten. Liegt die
gemessene Periode noch nicht über der vorgegebenen Zeitpe
riode PT 2, wird in einem Schritt s 16 auf die Betriebsart R
entschieden, es wird also der Kreis mit der regelbereiten
Sonde geregelt und die Seite mit der noch nicht regelberei
ten Sonde gesteuert. Im oben beschriebenen Sonderfall zweier
völlig voneinander getrennter Bänke kann auch auf die Be
triebsart SR entschieden werden. Immer wenn im folgenden an
gegeben wird, daß auf die Betriebsart R oder SR entschieden
wird, gilt, daß die Betriebsart R der Normalfall ist und die
Betriebsart SR nur im Sonderfall der getrennten Bänke ohne
Adaption eingestellt wird.
Wird im Schritt s 15 festgestellt, daß die gemessene Periode
die vorgegebene zweite Periode PT 2 überschritten hat, wird in
einem Schritt s 17 überprüft, ob die gemessene Periode auch
über einer dritten Periode PT 3 liegt. Diese weist im Ausfüh
rungsbeispiel eine Länge von 4 Minuten auf. Sie ist so bemes
sen, daß innerhalb dieser Zeitspanne nach der Betriebsbereit
schaft der einen Sonde die andere Sonde auch dann betriebs
bereit werden sollte, wenn sie bereits stark gealtert ist
oder ihre Beheizung defekt ist. Ist die dritte Zeitperiode PT 3
nicht überschritten, schließt sich ein Schritt s 18 an, in dem
die Diagnosemeldung D 3 der Tabelle gemäß Fig. 4 erfolgt. In
einem Schritt s 19 wird auf die Betriebsart R oder sonderfall
weise auf die Betriebsart SR entschieden. Wird im Schritt s 17
dagegen festgestellt, daß die gemessene Zeitperiode die vor
gegebene dritte Zeitperiode PT 3 überschritten hat, wird in
einem Schritt s 20 die Diagnosemeldung D 4 gemäß Fig. 4 regi
striert und in einem Schritt s 21 wird die Betriebsart R oder
sonderfallweise die Betriebsart SR gesetzt.
Anhand der Teilfigur 3b wird nun erläutert, welche Fehler
untersuchungsschritte sich nach Feststellung regelbereiter
Sonden anschließen und wie dabei eventuell festgestellte Feh
ler behandelt werden.
Anhand der Teilfigur 3b wird nun der sich an die obengenann
te Marke "B" anschließende Verfahrensablauf erläutert. In
einem Schritt s 22 wird zunächst für die Stellwerte FRi beider
Regelkreise untersucht, ob diese zwischen einem unteren Grenz
wert Fr min und einem oberen Grenzwert FR max liegen. Wird
für eine der Stellgrößen festgestellt, daß dies nicht der
Fall ist, schließt sich ein Schritt s 23 an, in dem dieselbe
Untersuchung für die andere Stellgröße durchgeführt wird.
Wird bei dieser Untersuchung festgestellt, daß der Wert der
anderen Stellgröße innerhalb der Grenzen liegt, steht fest,
daß eine der beiden Regelungen fehlerhaft ist und auch die
Nummer dieser Regelung ist bekannt. In einem Schritt s 24 wird
die Diagnosemeldung D 5 gemäß Fig. 4 ausgegeben und in einem
Schritt s 25 wird die Betriebsart R oder die Sonderfallbe
triebsart SR eingestellt.
Ergibt die Untersuchung im Schritt s 23 jedoch, daß auch der
Wert der zweiten Stellgröße nicht innerhalb der Grenzwerte
liegt, wird in einem Schritt s 26 die Diagnosemeldung D 6 gemäß
Fig. 4 registriert und in einem Schritt s 27 wird die Betriebs
art SS eingestellt.
Wird in Schritt s 22 festgestellt, daß die Werte beider Stell
größen innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte liegen, schließt
sich ein Schritt s 28 an, in dem als Vorbereitung für die fol
genden Schritte untersucht wird, ob quasi stationäre Betriebs
bedingungen vorliegen. Ist dies nicht der Fall, kehrt das Ver
fahren zur Marke "A" zurück. Liegen dagegen quasi stationäre
Bedingungen vor, wird in einem Schritt s 2 untersucht, ob die
Regelkreise noch ordnungsgemäß arbeiten. Dies erfolgt dadurch,
daß überprüft wird, ob die Frequenzen f 1 und f 2 der Regel
schwingungen der beiden Regelkreise 0 sind. Ist dies der
Fall, erfolgt in einem Schritt s 3 die Diagnosemeldung, daß
die Lambdaregelungseinrichtung defekt ist. In einem Schritt
s 4 wird auf die Betriebsart SS geschaltet. Ergibt die Prüfung
in Schritt s 2 dagegen, daß beide Schwingungsfrequenzen un
gleich 0 sind, wird in einem Schritt s 29 untersucht, ob sich
die Schwingungsfrequenzen der beiden Regelkreise deutlich
voneinander unterscheiden, im Beispielsfall um mehr als 50%.
Liegt ein nach dieser Bedingung deutlicher Unterschied der
Regelfrequenzen vor, erfolgt in einem Schritt s 30 eine Plau
sibilitätsprüfung dahingehend, welche Regelfrequenz falsch
liegt, in welchem Regelkreis also ein Fehler vorhanden ist.
Die Prüfung erfolgt vorzugsweise durch Vergleich mit Werten
für das bei den vorliegenden Betriebszuständen zu erwartenden
Frequenzen, welche Werte aus einem Kennfeld ausgelesen wer
den. Liegt eine Frequenz außerhalb dem erwarteten Band, zeigt
dies fehlerhaftes Arbeiten an. Es ist auch möglich, generell
den Regelkreis mit der geringeren Frequenz als fehlerhaft zu
beurteilen. Diese Methode kann auch mit der Kennfeldmethode
überlappt sein, z. B. dahingehend, daß dann, wenn eine Min
destfrequenz unterschritten wird, sofort auf Fehler erkannt
wird, ohne erst einen Vergleich mit Kennfeldwerten auszufüh
ren. In einem Schritt s 31 wird die Diagnosemeldung D 7 zum In
dizieren des Fehlers gemäß Fig. 4 registriert, und in einem
Schritt s 32 wird die Betriebsart R oder die Sonderbetriebs
art SR eingestellt.
Wird im Schritt s 29 festgestellt, daß sich die Regelfrequen
zen nicht deutlich voneinander unterscheiden, wird in einem
Schritt s 33 untersucht, ob sich die Stellwerte FR 1 und FR 2
deutlich voneinander unterscheiden. Ist dies der Fall, er
folgt in einem Schritt s 34 eine Plausibilitätsprüfung, wel
cher der Stellwerte FR 1 und FR 2 am weitesten vom Wert "1" ab
weicht. Der Regelkreis mit dem am stärksten abweichenden
Stellwert wird als fehlerhaft beurteilt. Die entsprechende
Diagnosemeldung D 8 wird in einem Schritt s 35 ausgegeben und
in einem Schritt s 36 wird die Betriebsart RR, also die er
wünschte Betriebsart eingestellt. Diese ist unter den festge
stellten Bedingungen noch ohne weiteres ausführbar, jedoch
gibt der deutliche Unterschied in den Regelfaktoren Anlaß zum
Ausgeben einer Diagnosemeldung und dem damit verknüpften Auf
leuchten der Warnlampe, die den Fahrer dazu veranlassen soll,
alsbald eine Werkstatt aufzusuchen.
Wird im Untersuchungsschritt s 33 festgestellt, daß sich die
Stellwerte der beiden Regelkreise nicht deutlich voneinander
unterscheiden, ist dies das letzte Zeichen dafür, daß das
gesamte System ordnungsgemäß arbeitet. In einem abschließen
den Schritt s 37 wird daher die Betriebsart RR eingestellt.
Das Verfahren kehrt dann zur Marke "A" zurück, um die Fehler
untersuchung und -behandlung gemäß dem beschriebenen Verfah
rensablauf erneut auszuführen. Für die praktische Anwendung
reicht es in der Regel aus, die Untersuchung nicht öfter als
im Abstand einiger Sekunden auszuführen. Noch größere Abstän
de sind zulässig, wenn nach dem Ausgeben einer Diagnosemel
dung und dem Einstellen einer anderen Betriebsart als der Be
triebsart RR von Zeit zu Zeit das Verfahren wieder ab der
Marke "A" durchgeführt wird, um festzustellen, ob nicht doch
wieder die Betriebsart RR durchführbar ist.
Das Überprüfen der Regelfrequenz in Schritt s 29 kann auch in
zwei Stufen erfolgen, wobei bei kleiner Abweichung, die je
doch über einem unteren Grenzwert liegt, lediglich ein Diagno
sehinweis abgespeichert wird und dies angezeigt wird, die
Brennkraftmaschine aber weiterhin in der Betriebsart RR be
trieben wird.
Die zulässigen Grenzwerte oder Zeitspannen, die überschritten
werden müssen, bis eine Fehlermeldung erfolgt, können auch
variabel sein, wobei sie vorzugsweise insbesondere von der
Motortemperatur abhängen. Je höher die Motortemperatur ist,
bei umso geringeren Abweichungen von erwarteten Werten erfolgt
bereits eine Fehlermeldung. Das Ausmaß der zulässigen Abwei
chung kann auch von der Konstruktion der Brennkraftmaschine
abhängen, insbesondere davon, ob ein gemeinsamer Ansaugtrakt
oder getrennte Ansaugtrakte vorliegen. Bei getrennten An
saugtrakten müssen z. B. größere Abweichungen insbesondere
zwischen den Stellwerten zugelassen werden, bis eine Fehler
meldung erfolgt, z. B. 15% statt 10%.
In bezug auf die Adaptionsangaben in der Tabelle gemäß Fig. 2
wird noch auf Folgendes hingewiesen: Dort ist angegeben, daß
im Fall der Steuerung Adaptionswerte auf Grundwerte rückge
setzt werden. Dies gilt jedoch nur dann, wenn wegen eines
Fehlers einer Lambdasonde oder der Lambdaregelungseinrich
tung auf Steuerung geschaltet wird. Wird dagegen für eine
Sonderbetriebsart, z. B. Vollast oder im Fall noch nicht re
gelbereiter Sonden nach einem Kaltstart auf Steuerung ge
schaltet, bleiben die Adaptionswerte unverändert, damit sie
für die Regelung, die mit dem Ende der jeweiligen Sonderbe
dingung wieder einsetzt, zur Verfügung stehen.
Claims (10)
1. Fehlerbearbeitungsverfahren bei der Lambdaregelung mit
Hilfe zweier Regelkreise mit zwei symmetrisch im Abgas
trakt einer Brennkraftmaschine anzuordnenden Lambdasonden,
dadurch gekennzeichnet, daß
zum Erkennen von Fehlern in den Regelkreisen gleichartige
Werte aus den beiden Kreisen miteinander verglichen werden
und dann, wenn eine Abweichung festgestellt wird, die ein
vorgegebenes Maß übersteigt, dies als Fehlerhinweis gewer
tet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als gleichartige Werte die Werte der Spannun
gen der beiden Lambdasonden verwendet werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als gleichartige Werte die
Werte der Stellgrößen der beiden Regelkreise verwendet
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß als gleichartige Werte die
Werte der Schwingungsfrequenzen der beiden Regelkreise
verwendet werden.
5. Fehlerverarbeitungsverfahren bei der Lambdaregelung mit
Hilfe zweier Regelkreise mit zwei symmetrisch im Abgas
trakt einer Brennkraftmaschine anzuordnenden Lambdasonden,
insbesondere Verfahren in Verwendung mit einem der Verfah
ren gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch ge
kennzeichnet, daß dann, wenn in einem der beiden
Regelkreise ein Fehler festgestellt worden ist, die Stell
größe aus dem intakten Kreis auch für die fehlerhafte Seite
verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Stellgröße aus dem intakten Kreis vor dem
Verwenden auch für die fehlerhafte Seite verstärkt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im Falle von Regelkreisen mit
Adaption alle Adaptionswerte aus dem intakten Kreis auch
für die fehlerhafte Seite verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im Falle von Regelkreisen
mit Adaption die kreiseigenschaftsabhängigen Adaptions
werte der fehlerhaften Seite unverändert für diese beibe
halten werden, dagegen die übrigen Adaptionswerte aus dem
intakten Kreis auch für die fehlerhafte Seite verwendet
werden.
9. Vorrichtung zur Fehlerbearbeitung bei der Lambdaregelung
mit Hilfe zweier Regelkreise mit zwei symmetrisch im Ab
gastrakt einer Brennkraftmaschine anzuordnenden Lambda
sonden,
gekennzeichnet durch ein Mittel (14) zur Feh
lererkennung, das zum Erkennen von Fehlern in den Regel
kreisen gleichartige Werte aus den beiden Kreisen mitein
ander vergleicht und dann, wenn eine Abweichung festge
stellt wird, die ein vorgegebenes Maß übersteigt, eine
Fehlermeldung ausgibt.
10. Vorrichtung zur Fehlerbehandlung bei der Lambdaregelung
mit Hilfe zweier Regelkreise mit zwei symmetrisch im Ab
gastrakt einer Brennkraftmaschine anzuordnenden Lambda
sonden, insbesondere Vorrichtung zur Anwendung mit einer
Vorrichtung gemäß Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
- - ein Mittel (14, Sch 1, Sch 2, Sch 3) zur Fehlerbehandlung, das dann, wenn in einem der beiden Regelkreise ein Feh ler festgestellt worden ist, die Stellgröße aus dem in takten Kreis auch auf den fehlerhaften Kreis schaltet.
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