DE3834027A1 - Verfahren zum auftragen eines gebrauchsfertigen leimes auf die oberflaeche von holzteilen - Google Patents
Verfahren zum auftragen eines gebrauchsfertigen leimes auf die oberflaeche von holzteilenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B05—SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
- B05C—APPARATUS FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftragen von Leim
auf die Oberfläche von Holzteilen, bei dem man den gebrauchsfertigen Leim
als Gießfilm auf die Oberfläche der Holzteile aufträgt.
Es sind viele Verfahren zum Auftragen von Leim auf die Oberfläche von
Holzteilen bekannt. So wird in der DE-B 21 01 800 ein Verfahren zum
Auftragen von Leim bei der Herstellung von Holzleimkonstruktionen
beschrieben, wobei der Leim in einem Kreislauf umlaufend gehalten wird und
in Form von Schnüren auf die Werkstück-Breitseite aufgebracht wird.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß beim Verpressen der Holzteile der
Leim stellenweise keinen zusammenhängenden Film bildet und es zu Fehl
stellen in den Holzleimkonstruktionen kommen kann.
In der DE-A 24 16 032 wird ein Verfahren zum Zusammenfügen von Holz
produkten beschrieben, wobei das flüssige Harz und der flüssige Härter
jeweils getrennt mittels eines Streifenverteilers aufgetragen wird.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß es neben der oben geschilderten
Bildung von Fehlstellen auch noch zu stellenweise ungenügender Vermischung
von Härter und Harz kommen kann, wobei benetzte Stellen entstehen können,
die nicht oder nur ungenügend aushärten.
In der EP-B-95 678 wird ein Verfahren zur Ausbildung eines Flüssigkeits
filmes auf einem Brett beschrieben durch Gießen eines Fließvorhanges aus
einem Abgabebehälter.
Diese Applikation als einen freifallenden Fließvorhang zeigt einige
Nachteile in der praktischen Durchführung. Wird das zu beschichtende Holz
mit hoher Geschwindigkeit unter dem Gießfilm durchgefahren, kann es zum
Abreißen des Filmes kommen. Auch die gleichmäßige Verteilung über den
Brettquerschnitt kann beispielsweise durch Zusammenziehung eingeschränkt
sein.
In der EP-A-2 41 891 wird eine Vorrichtung zum Auftragen von Leim auf
Holzteile beschrieben, mit deren Hilfe ein Gießfilm mittels eines Leit
organes gebildet wird. Die deutsche Patentanmeldung P 37 12 347.5 sieht
für dieses Leitorgan noch Verbesserungen in Form von luftstauverhindernden
Einrichtungen vor. Nach beiden Schriften wird Harz und Härter getrennt
durch zwei Vorrichtungen aufgetragen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zum Auftragen von
Leim auf die Oberfläche von Holzteilen zu entwickeln, das in einer Stufe
einen gleichmäßigen Auftrag eines gebrauchsfertigen Leimes gestattet und
das Fehlstellen in Form von nichtbenetzten Flächen bzw. unvollkommener
Durchmischung der Harz-Komponenten vermeidet.
Gelöst wurde die Aufgabe durch einen Auftrag eines gebrauchsfertigen
Leimes als Gießfilm mittels eines Leitorgans.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Auftragen
eines gebrauchsfertigen Leimes auf die Oberfläche von Holzteilen, mit
einem über einen Vorratsbehälter, einen mit einem Leitorgan versehenen
Gießkopf, unter dem eine Vorschubeinrichtung für Holzteile angeordnet ist,
und über eine Auffangwanne im Kreislauf umlaufend gehaltenen gebrauchs
fertigen Leim, wobei man den gebrauchsfertigen Leim als Gießfilm auf die
Oberfläche der Holzteile aufträgt.
Die zu diesem Verfahren erforderliche Vorrichtung ist bekannt und ist
nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Sie ist in der deutschen
Patentanmeldung P 37 12 347.5 beschrieben und besteht im wesentlichen aus
einem Vorratsbehälter, einem als zylindrischer Hohlkörper ausgebildeter,
mit Austrittsöffnungen und einem Leitorgan versehenen Gießkopf, einer
Vorschubeinrichtung für das zu beschichtende Holz, eine Auffangwanne und
der dazugehörigen Ringleitung mit zwei Pumpen. Wesentlich für das
Verfahren sind die den Luftstau verhindernden Einrichtungen am Leitorgan
des Gießkopfes.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein gebrauchsfertiger Leim, d.h.
ein Leim, der alle zu seiner Weiterverarbeitung bzw. Aushärtung benötigten
Komponenten wie gegebenenfalls Lösungsmittel, Katalysatoren, Härter,
Zusatz- und Hilfsstoffe, Füll- und Streckmittel oder deren Gemische
enthält, aufgetragen und die nach dem Auftragen überschüssige Menge in
einem Auffangbehälter aufgefangen und in den Kreislauf zurückgeführt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der gebrauchsfertige Leim auf
Temperaturen von 5 bis 30°C, bevorzugt 10 bis 20°C temperiert. Der
gebrauchsfertige Leim kann an jeder beliebigen mit Leim benetzten Stelle
der Vorrichtung temperiert werden, bevorzugt im Auffangbehälter der
Vorrichtung.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt den Einsatz von verschiedenartigen
flüssigen Leimen, z.B. von Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Harnstoff-
Formaldehyd, Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd, Phenol-Resorcin-Form
aldehyd, Resorcin-Formaldehyd, Phenol-Formaldehyd, Polyvinylacetat-Leime,
deren Mischungen und weitere in der Holzverarbeitung übliche Leime.
Bevorzugt werden Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate, Resorcin-
Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate oder Polyvinylacetat-Leime verwendet.
Die Topfzeit (pot life) wird über eine geeignete Wahl von beispielsweise
Härter oder Katalysator so eingestellt, daß eine Verarbeitungszeit von
mindestens einer halben, bevorzugt mindestens einer Stunde gewährleistet
ist. Die hierfür nötigen Maßnahmen sind allgemein bekannt. So werden
beispielsweise bei Leimen auf Basis von Aminoplasten gerade so viel Säure
oder säurebildende Verbindungen als Härter eingesetzt, daß während der
Verarbeitungszeit die Viskosität des gebrauchsfertigen Leimes nicht über
25 000 mPas steigt.
Bei Leimen auf Phenoplast-Basis werden entsprechend Formaldehyd oder
formaldehydbildende Verbindungen als Härter verwendet.
Bei anderen Leim-Systemen, bei denen die Härtung nicht chemisch sondern
physikalisch erfolgt, wie beispielsweise durch Lösungsmittelverdunstung,
ist der Viskositätsanstieg während der Verarbeitungszeit vernachlässigbar.
Die gebrauchsfertigen Leime sind sowohl in thixotropen wie auch in nicht
thixotropen Einstellungen verwendbar. Die thixotropen Einstellungen
enthalten übliche Thixotropiermittel wie Silikate.
Weiterhin können im gebrauchsfertigen Leim noch übliche Zusatz- und Hilfs
stoffe wie Füll- und Streckmittel, beispielsweise Getreide- oder
Leguminose-Mehle in Mengen bis zu 50 Gew.% bezogen auf Feststoff des
gebrauchsfertigen Leimes enthalten sein.
Die Verarbeitungs-Viskosität des gebrauchsfertigen Leimes beträgt bei 20°C
250 bis 12 000, bevorzugt 1000 bis 10 000 mPa × s.
Die Vorschubgeschwindigkeit des Holzes, das unter dem Leimfilm hindurch
läuft, beträgt 0,5 bis 4 m/s, bevorzugt 1,5 bis 3 m/s.
Der Auftrag des gebrauchsfertigen Leimes beträgt dabei 80 bis 600 g/m2,
bevorzugt 300 bis 500 g/m2.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Holzteile mit einer gleich
mäßigen Leimschicht erhalten. Diese kann nach Aushärtung als Oberflächen
vergütung dienen oder die beleimten Holzteile können zur Herstellung von
lamellierten Holzwerkstoffen oder Brettschichtholz verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde erprobt in Verleimungsversuchen mit
Buchenholz-Probestücken vom Format 150×300 mm.
Ein Phenol-Resorcin-Formaldehyd-Kondensationsprodukt im Molverhältnis
Phenol:Resorcin:Formaldehyd von ungefähr 1:0,8:1, mit einem Trocken
gehalt von 50±1% (2 h/120°C) und einer Viskosität bei 20°C von ca.
50 mPa × s wurde mit einem Pulverhärter, der ca. 25 Gew.% Paraformaldehyd
sowie ca. 70 Gew.% organische und anorganische Füllstoffe enthielt, im
Verhältnis 100:25 Gew.-Teile (Leim:Härter) gemischt. Diese Leimflotte
(Viskosität ca. 1800 mPa × s) wurde in Form eines Gießfilms mit einem
Auftrag von ca. 400 g/m2 bei 20°C auf die Holzprobestücke aufgebracht.
Unmittelbar danach wurden nicht beleimte Probestücke auf die beleimten
aufgelegt und mit einem Druck von ca. 8 N/mm2 verpreßt. Die Probestücke
wurden im Normklima (20°C/65 % rel. Luftfeuchtigkeit) 24 h unter Preßdruck
gelagert.
Nach Herstellung von Einzelprüfkörpern aus diesen verleimten Probestücken
gemäß DIN 53 254, Abschn. 5, wurden die Bindefestigkeiten bei Raumklima
sowie wechselnden Klimabedingungen gemäß DIN 68 141 in Verbindung mit
DIN 53 254 ermittelt. Die normmäßig geforderten Mindestbindefestigkeiten
wurden in allen Fällen erreicht bzw. überschritten.
Claims (3)
1. Verfahren zum Auftragen eines gebrauchsfertigen Leimes auf die Ober
fläche von Holzteilen, mit einem über einen Vorratsbehälter, einen mit
einem Leitorgan versehenen Gießkopf, unter dem eine Vorschub
einrichtung für Holzteile angeordnet ist, und über eine Auffangwanne
im Kreislauf umlaufend gehaltenen gebrauchsfertigen Leim, dadurch
gekennzeichnet, daß man den gebrauchsfertigen Leim als Gießfilm auf
die Oberfläche der Holzteile aufträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Leim
vor dem Auftragen auf Temperaturen von 5 bis 30°C temperiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-
Harnstoff-Phenol-Formaldehyd-, Phenol-Resorcin-Formaldehyd-, Resorcin-
Formaldehyd-, Phenol-Formaldehyd-, Polyvinylacetat-Leime, deren
Mischungen und weitere in der Holzverarbeitung übliche Leime aufträgt.
Priority Applications (5)
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Legal Events
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