DE3833248A1 - Vorrichtung zum einbringen eines definierten probenvolumens - Google Patents
Vorrichtung zum einbringen eines definierten probenvolumensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einbringen
eines exakt bemessenen Probenvolumens aus einer fließenden oder
ruhenden Probenzone in eine kontinuierlich fließende oder ruhen
de Flüssigkeitssäule zum Zwecke einer nachfolgenden chemisch-
analytischen Analysendurchführung, insbesondere für die Fließ
injektionsanalyse und die Flüssigkeitschromatografie.
Die entsprechende Vorrichtung ist auch einsetzbar zum Einbringen
definierter Volumina von Reagenzien in eine fließende oder ruhen
de Probeflüssigkeit in einem Analysensystem.
Die Untersuchung von Proben mittels Fließinjektionsanalyse er
fordert es, in einen unsegmentierten Trägerstrom eine gut defi
nierte Menge einer zu analysierenden Probenflüssigkeit einzu
bringen. Das Volumen und die Geometrie der Probenzone müssen
exakt reproduzierbar sein.
Bekannte technische Lösungen, wie z. B. in der DE-PS 27 40 952
beschrieben, verwenden eine Nebenschlußleitung zum Aufrechter
halten des ständig mit konstanter Geschwindigkeit fließenden
Transportstromes. Nachteilig an dieser Lösung sind neben dem
hohen apparativen Aufwand für die Realisierung, Ventile ein
schließlich Steuerelektronik werden benötigt, die kontaminations-
und strömungsbedingten Störungen durch die Nebenschlußleitung.
Über diese fließt auch dann noch ein Teil des Trägerstromes,
wenn die Hauptleitung geöffnet ist. Die beschriebene Vorrichtung
erlaubt nicht die Entnahme von Probenflüssigkeit aus einem
fließenden Strom.
In der DE-PS 32 42 848 ist ein System beschrieben, bei dem zum
Einbringen des Probenpfropfens kein mechanisches Ventil erfor
derlich ist und damit Dichtheitsprobleme bei langer Lebensdauer
vermeidet. Zur Realisierung des gesamten "Hydrodynamischen Pro
beneinbringsystems", das auf einer gemeinsamen volumetrischen
Leitung für Probe- und Trägerflüssigkeit beruht, ist jedoch ein
hoher apparativer Aufwand an vor- und nachgeschalteten Ventilen
mit entsprechender Steuerelektronik nötig. Die Leistungsfähig
keit des Systems wird durch das ständige Anhalten beim Füllen
der Probenstrecke mit Probelösung eingeschränkt. Eine Entnahme
von Probe aus einem kontinuierlich fließenden Strom erlaubt
das System nicht.
In der US-PS 45 06 558 ist ein Ventil für die Injektion einer
Probe unter hohem Druck in eine Chromatografiekolonne beschrie
ben, mit dem deutliche Durchflußunterbrechungen in der Kolonne
vermieden werden können. Der Vorteil dieser Lösung besteht im
Verzicht auf den Bypass. Der Hauptnachteil besteht in dem kom
plizierten konstruktiven Aufbau des Injektors aus einer Viel
zahl von Einzelteilen mit einer großen Anzahl von Öffnungen
und Kanälen. Erwartungsgemäß bringt dies für eine vorgesehene
Serienfertigung große Probleme, insbesondere Dichtheitsprobleme
an den bewegten Flächen.
Die Erfindung hat zum Ziel, eine Vorrichtung zu schaffen, die
es gestattet, mit einem für die Serienfertigung dieser Analysen
geräte vertretbaren Aufwand, ein exakt bemessenes, veränderba
res Probenvolumen aus einer ruhenden Probeflüssigkeit oder einem
kontinuierlich fließenden Probestrom in einen unsegmentierten
Transport- oder Reagenzienstrom, dessen Fließgeschwindigkeit
gleich Null oder größer Null sein kann, einzubringen, ohne
daß einer der fließenden Ströme angehalten werden muß und ohne
daß, unabhängig davon, ob die Probe aus einer ruhenden Probe
flüssigkeit oder aus einem kontinuierlich fließenden Strom in
die Flüssigkeitssäule im Analysensystem eingebracht werden,
Kontamination des Probestromes auftritt.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, durch eine geeignete
Vorrichtung ein definiertes und variables Probenvolumen einem
Analysensystem zur Fließinjektionsanalyse zuzuführen und dabei
verschiedene Einsatzfälle zu berücksichtigen: das Einbringen
jeweils eines ruhenden oder fließenden Probensegmentes in eine
ruhende oder fließende Flüssigkeitssäule, bestehend aus Träger
lösung/Reagenz, bzw. umgekehrt das Zuführen von Reagenzien in
eine Probensäule im ruhenden oder fließenden Zustand. Die Vor
richtung hat mit geringerem konstruktiven Aufwand als die be
kannten Ventillösungen die Probleme der Dichtheit und Dosierge
nauigkeit zu lösen und, ohne daß ein Bypass erforderlich ist,
einen Druckaufbau im System bzw. eine Beeinträchtigung des Be
wegungsablaufes des kontinuierlich fließenden Transport- oder
Probenstromes während des Injektionsvorganges zu vermeiden.
Weiterhin waren eine Verunreinigung der Proben untereinander
zu vermeiden, die gesamte Probe für die Analyse nutzbar zu
machen und die Vorraussetzungen für eine Automatisierung zu
schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zum
Einbringen eines definierten Probenvolumens gelöst, deren Ein
satz in einem Winkel α hin- und herbeweglich ist und mindestens
in einer Ebene an seinem Umfang mindestens drei gleichlange,
in gleichen Winkeln β zueinander versetzt angeordnete Quernuten
sowie deren Gehäuse mindestens eine, jeweils zwei Quernuten
miteinander verbindende Volumenschleife aufweist und mindestens
vier in einem Winkel γ oder radial zur Achse des Einsatzes ver
laufende Bohrungen, wobei die Bohrungen für den Probestrom zur
Drainage und den Trägerstrom zum Analysengerät wechselweise
über eine der Quernuten oder über zwei der Quernuten und die
Volumenschleife durchgäng verbunden sind.
Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Vorrichtung näher
beschrieben, dabei werden folgende Darstellungen verwendet
Fig. 1 Füllposition,
Fig. 2 Injektionsposition,
Fig. 3 Funktionsschema der Vorrichtung.
Das Gehäuse 11 einer Vorrichtung zum Einbringen eines defi
nierten Probenvolumens, insbesondere für die Fließinjektions
analyse, weist sechs symmetrisch angeordnete Ausgangsbohrungen
5, 6, 7, 8, 9, 10 auf, von denen zwei Bohrungen 5, 6 radial,
die anderen 7, 8, 9, 10 unter einem Winkel γ zum Radius der
Gehäusebohrung angeordnet sind. Die Austrittsöffnungen der Boh
rungen befinden sich in der Gehäusebohrung in einer Ebene und
sind um jeweils den Winkel α = 60° versetzt. Diese werden durch
die zur Variation des Probenvolumens auswechselbare Volumen
schleife 4 und die symmetrisch im Einsatz angeordneten Quernu
ten von je 70 Bogengrad Länge funktionell untereinander ver
bunden. Dabei wird der Einsatz um einen Winkel von 60° hin-
und herbewegt.
In der Füllposition entsprechend Fig. 1 sind die Bohrungen 7, 9
des Trägerstromes 13 über die Quernut 1 direkt verbunden und
der Trägerstrom 13 wird in das Analysengerät geleitet.
Die Volumenschleife wird über die Quernuten 2, 3 durch einen
Probenstrom mit Probe gefüllt. Nach dem Umschalten in die andere
Stellung, Injektionsposition entsprechend Fig. 2, wird der
Trägerstrom 13 über die Quernuten 2 und 1 an die Volumenschlei
fe 4 angeschlossen und das Probensegment, das sich in Quernut 2
und in der Volumenschleife 4 befindet, durch den Trägerstrom 13
vollständig ausgespült und dadurch als kompakte Probenzone zum
Analysengerät gefördert. Der Probestrom läuft über die eben
falls mit der Probe gefüllte Quernut 3 weiter in der Drainage
16. Damit gelangt keine Trägerflüssigkeit in die Proben. Die
Zeit beim Umschalten des Ventils wird so kurz gehalten, daß sich
im System kein Druckstoß aufbauen kann, sie beträgt zwischen
0,1 s und 1 s, so daß die effektive Unterbrechung der Flüssig
keitsströme erforderlichenfalls bis auf etwa 0,07 s reduziert
werden kann.
In Verbindung mit der Fig. 3 wird im folgenden der Arbeitsab
lauf der Erfindung näher beschrieben.
Aus dem Probenreservoir 22 wird über die Leitungen 14, 16, das
Ventil 17 und die Pumpe ein Probenstrom erzeugt.
Wenn die Volumenschleife 4 mit Probenlösung gefüllt ist, wird
das Ventil in die Injektionsposition eingedreht. In dieser Stel
lung wird das durch die Volumenschleife definierte Probenvolu
men mittels des Trägerstromes 13, der durch die Pumpe 18 ge
fördert wird, in das Reaktionsmodul und nachfolgend zum Detek
torsystem 21 transportiert.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht drei verschiedene Anwen
dungsvarianten.
Variante 1: Während des Füllvorganges der Volumenschleife 4 mit
Probenlösung befindet sich der Trägerstrom in Ruhestellung.
Wenn der Füllvorgang beendet ist, wird der probenführende System
bestandteil ebenfalls in Ruhestellung versetzt. Nachdem das Ven
til von der Füll- in Injektionsposition überführt worden ist,
wird der Transportstrom mittels der Pumpe 18 in Bewegung versetzt
und das Probenvolumen aus der Schleife in das Leitungssystem
des Reaktionsmoduls gedrückt.
Variante 2: Während des Füllvorganges der Volumenschleife mit
Probenlösung wird ständig Trägerstromlösung gefördert, die über
die Quernut 1 in das Leitungssystem des Reaktionsmoduls zuge
führt wird. Sobald die Volumenschleife mit Probenlösung gefüllt
ist, wird das probenführende System in Ruhestellung versetzt
und die Ventilstellung bei kontinuierlich fließendem Trägerstrom
so verändert, daß die Volumenschleife 4 über die Quernuten 1
und 2 mit dem Trägerstrom verbunden wird. Das entspricht der
typischen Arbeitsweise der FIA mit dem Vorteil des kontinuierlich
fließenden Trägerstromes.
Variante 3: Die Variante 3 unterscheidet sich von der Variante 2
dadurch, daß der Probenstrom ohne Zuhilfenahme der Pumpe 19 aus
einer ständig fließenden Probenleitung im Bypass abgezweigt wird.
Wenn die Volumenschleife 4 mit Probenlösung gefüllt ist, wird
die Ventilstellung bei kontinuierlich fließenden Proben und
Trägerstrom so verändert, daß durch diese über die Quernuten 1
und 2 der mit konstanter Geschwindigkeit gefördete Trägerstrom
geführt wird und auf diese Weise das definierte Probenvolumen
in das Reaktionsmodul gedrückt wird.
Der kontinuierlich fließende Probenstrom wird über den Quernut 3
in die Drainage 16 gefördert.
Aufstellung der Bezugszeichen
1 Quernut
2 Quernut
3 Quernut
4 Volumenschleife
5 Anschlußbohrung
6 Anschlußbohrung
7 Anschlußbohrung
8 Anschlußbohrung
9 Anschlußbohrung
10 Anschlußbohrung
11 Gehäuse
12 Einsatz
13 Trägerstrom
14 Probestrom
15 Ausgang zum Analysengerät
16 Drain
17 Ventil
18 Pumpe 1
19 Pumpe 2
20 Reaktionsmodul
21 Detektor
A Achse des Einsatzes
22 Probenreservoir
2 Quernut
3 Quernut
4 Volumenschleife
5 Anschlußbohrung
6 Anschlußbohrung
7 Anschlußbohrung
8 Anschlußbohrung
9 Anschlußbohrung
10 Anschlußbohrung
11 Gehäuse
12 Einsatz
13 Trägerstrom
14 Probestrom
15 Ausgang zum Analysengerät
16 Drain
17 Ventil
18 Pumpe 1
19 Pumpe 2
20 Reaktionsmodul
21 Detektor
A Achse des Einsatzes
22 Probenreservoir
Claims (1)
- Vorrichtung zum Einbringen eines definierten Probenvolumens in eine kontinuierlich fließende oder eine ruhende Flüssigkeits säule, versehen mit einem Gehäuse und einem beweglichen Einsatz sowie mit Kanälen und Nuten, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (12) in einem Winkel α hin- und herbeweglich ist und in mindestens einer Ebene an seinem Umfang mindestens drei gleich lange, in gleichen Winkeln β zueinander versetzt angeordnet Quernuten (1, 2, 3) sowie das Gehäuse (11) mindestens eine, je weils zwei Quernuten miteinander verbindende Volumenschleife (4) aufweist und daß das Gehäuse (11) mit mindestens vier, in einem Winkel γ oder radial zur Achse (A) des Einsatzes (12) ver laufenden Bohrungen (7, 8, 9, 10) versehen ist, wobei die Boh rungen (8, 10) für den Probestrom (14) zur Drainage und die Bohrungen (7, 9) für den Trägerstrom (13) zum Analysengerät wechselweise über eine der Quernuten (1, 3) oder über zwei der Quernuten (2, 3) bzw. (1, 2) und die Volumenschleife (4) durchgängig verbunden sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD31167187 | 1987-12-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3833248A1 true DE3833248A1 (de) | 1989-07-13 |
Family
ID=5596104
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883833248 Withdrawn DE3833248A1 (de) | 1987-12-29 | 1988-09-30 | Vorrichtung zum einbringen eines definierten probenvolumens |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3833248A1 (de) |
GB (1) | GB2213586A (de) |
SE (1) | SE8803494L (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4110735A1 (de) * | 1991-04-03 | 1992-10-08 | Bodenseewerk Perkin Elmer Co | Fliessinjektionssystem mit integriertem mikrowellenaufschluss |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4411269C2 (de) * | 1994-03-31 | 1997-12-11 | Danfoss As | Vorrichtung und Verfahren zum Einspeisen einer Probe in einen Probenkanal |
DK172892B1 (da) | 1997-10-20 | 1999-09-13 | Hans Degn | Doseringsenhed og metode til kontinuerlig indføring af væskeopløsningsprøver i et system |
EP1137043A1 (de) * | 2000-03-18 | 2001-09-26 | Robinx ApS | Dosierungseinheit mit elektrisch polarisierten beweglischen Glied |
-
1988
- 1988-09-30 DE DE19883833248 patent/DE3833248A1/de not_active Withdrawn
- 1988-10-03 SE SE8803494A patent/SE8803494L/ not_active Application Discontinuation
- 1988-12-22 GB GB8829979A patent/GB2213586A/en not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4110735A1 (de) * | 1991-04-03 | 1992-10-08 | Bodenseewerk Perkin Elmer Co | Fliessinjektionssystem mit integriertem mikrowellenaufschluss |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE8803494D0 (sv) | 1988-10-03 |
SE8803494L (sv) | 1989-06-30 |
GB2213586A (en) | 1989-08-16 |
GB8829979D0 (en) | 1989-02-15 |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee | ||
8180 | Miscellaneous part 1 |
Free format text: IM HEFT 41/91, SEITE 10941, SP.3: DIE VEROEFFENTLICHUNG IST ZU STREICHEN |
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