DE3830588A1 - Vorrichtung zum abstreifen ueberschuessiger samenkoerner von den unterdruckoeffnungen einer saemaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abstreifen überschüssiger Samenkörner von den Aussaatöffnungen einer Unterdruck-Sämaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.

Bei Unterdruck-Sämaschinen mit vertikalen Drillscheiben, die mit Aussaatöffnungen zum Durchsaugen der Samenkörner durch Unterdruck versehen sind, werden zur Beseitigung der überschüssigen zweiten oder dritten an einer Öffnung angesaugten Samenkörner verschiedene Abstreifer angewendet. Diese Abstreifer sind so angeordnet, daß sie sich in Drehrichtung der Drillscheibe fortschreitend zu deren in Aussaatöffnungen aufweisenden Umfangslinie annähern. Ihre Anlaufkante ist entweder eine kontinuier­ liche Kurve oder verschieden gekröpft, z.B. sägenartig ausgebildet, um anwachsende bzw. wiederholte Abstreif­ wirkungen zu erzielen. Die abgestreiften Samenkörner fliegen in verschiedenen Richtungen zwischen der Radiale und der Tangente zu der die Unterdrucköffnungen ent­ haltenden Umfangslinie der Drillscheibe. Die in Um­ fangsrichtung abgestreiften Samenkörner können dabei in den Einwirkungsbereich der nächstfolgenden Unter­ drucköffnung gelangen und diese wiederum verstopfen oder verhindern, daß ein Samenkorn durch diese nachfolgende Öffnung hindurchgesaugt wird. Dies führt zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Samenkörner.

Bei Universal-Sämaschinen, deren Abstreifer mit Rück­ sicht auf die verschiedene Größe der Samenkörner eine relativ große Dicke aufweisen, ist die Möglichkeit des Niederschlagens der nachfolgenden Samenkörner wesentlich größer als bei Sämaschinen mit dünnen Abstreifern, weil bei letzteren der überschüssige niedergeschlagene Samen ohne größeren Widerstand seit­ wärts ausweichen kann. Bei Universal-Sämaschinen mit dicken Abstreifern können die abgestreiften Samenkörner nicht in ausreichendem Maße seitlich ausweichen und bei manchen Größen und Formen der Samenpalette ent­ stehen unerwünschte Unregelmäßigkeiten, welche den Ernteertrag beeinflussen.

Aufgabe der Erfindung ist es, die überschüssigen Samen­ körner von den Unterdrucköffnungen einer Aussaatein­ richtung wirksam zu beseitigen, und zwar ohne Beein­ flussung der Funktion der nächstfolgenden Unterdruck­ öffnungen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn­ zeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Gemäß der Erfindung sind den Samenaustragsöffnungen in der Drillscheibe ein Abstreifer mit Anlaufflächen zuge­ ordnet, die sich in Drehrichtung der Drillscheibe den Austragsöffnungen annähern, wobei zwischen je zwei be­ nachbarten Anlaufflächen des Abstreifers eine Auffang­ radialkammer für den abgestreiften Samen angeordnet ist.

Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Beseitigung von überschüssigen Samen bei der Unterdruckaussaatein­ richtung behindert die folgenden Samenkörner durch die Bewegung der abgestreiften überschüssigen Samenkörner nicht, weil diese in die Auffangradialkammer seitwärts ausweichen, wo ihre Bewegungsgeschwindigkeit gebremst wird und durch die Gravitationseinwirkung in einen Vor­ ratsbehälter fallen. So wird die Aussaatgenauigkeit und -regelmäßigkeit und die Maschinenarbeitsqualität erhöht.

Weitere Merkmale und Besonderheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung. Es zeigen

Fig. 1 die Vorrichtung in schematischer Seitenan­ sicht,

Fig. 2 eine Ansicht in Richtung P in Fig. 1.

Auf einem Deckel 1 einer nicht dargestellten Unterdruck­ aussaateinrichtung ist ein Abstreifer 2 für überschüssige Samenkörner 3 angeordnet, welche durch den Unterdruck auf den Austragsöffnungen 4 einer vertikalen Rotations­ drillscheibe 5 festgehalten werden. Der Abstreifer 2 ist am Deckel 1 z.B. durch eine Bolzenschraube 6 be­ festigt und kann in Pfeilrichtung A zum Einstellen seines Abstandes zu den Austragsöffnungen 4 um den Bolzen 6 verschwenkt werden. Diese Regulation ist durch nicht dargestellte Mittel, z.B. durch einen Exzenter, durch die Aufnahme in einer Nut usw. durchführbar. Der Abstreifer 2 kann durch Anschläge 7 für eine möglichst genaue Ausrichtung parallel zur Drillscheibe 5 einge­ stellt werden und seine Dicke T ist größer als der Zwischen­ raum M zwischen dem Deckel 1 der Aussaateinrichtung und der Drillscheibe 5. Der Abstreifer 2 weist an seinem Innenrand neben der Drillscheibe 5 Anlaufflächen 8 auf, welche unter einem kleinen Winkel zur Umfangslinie ge­ neigt sind und sich in der Rotationsrichtung B der Drill­ scheibe 5 zu deren Austragsöffnungen 4 annähern. Zwischen je zwei benachbarten Anlaufflächen 8 des Abstreifers 2 ist eine radiale Auffangkammer 9 für den Samen 3 ange­ ordnet. Für ein leichtes Hineinschlüpfen der Samen 3 in diese Auffangradialkammern 9 kann zwischen der Anlauf­ fläche 8 des Abstreifers 2 und der Auffangradialkammer 9 eine abgerundete Kante 10 angeordnet sein.

Die erfindunggemäße Einrichtung arbeitet wie folgt: Bei der Rotation der Drillscheibe 5 in Richtung B ge­ langen die durch den Unterdruck an den Austragsöffnungen 4 festgehaltenen Samenkörner 3 fortschreitend in größere Nähe der Anlaufflächen 8 des Abstreifers 2, der so einge­ stellt ist, daß seine letzte Anlauffläche 8 dicht außer­ halb des Kranzes von Austragsöffnungen 4 liegt. Wenn auf der Austragsöffnung 4 mehrere Samen 3 angesaugt sind, wischt eine der schrägen Anlaufflächen 8 des Abstreifers 2 die überschüssigen Samenkörner 3 so ab, daß die ganze Gruppe der an eine Austragsöffnung 4 angesaugten Samen 3 be­ wegt und nur die überschüssigen Samenkörner 3 abgestreift werden. Die abgestreiften Samenkörner 3 bewegen sich längs der Anlauffläche 8 und gelangen in die folgende Auffangkammer 9, bevor die an der nachfolgenden Austrags­ öffnung 4 angesaugten Samenkörner 3 in den Bereich dieser Anlauffläche gelangen. Durch den Geschwindig­ keitsverlust in den Kammern 9 fallen die über­ schüssigen Samenkörner durch Gravitation nach unten in einen nicht dargestellten Vorratsraum.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Abstreifen von überschüssigen Samen­ körnern von den Aussaatöffnungen einer Unterdruck- Sämaschine, wobei in einer Drillscheibe ausgebildeten Aussaatöffnungen Abstreifer mit Anlaufflächen zuge­ ordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je zwei benachbarten Anlaufflächen (8) des Abstreifers (2) eine radiale Auffangkammer (9) ange­ ordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Anlauffläche (8) des Abstreifers (2) und der nachfolgenden Auffangkammer (9) eine abge­ rundete Kante (10) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufflächen (8) unter in Drehrichtung der Drillscheibe (5) kleiner werdendem Winkel und radialem Abstand zu der die Aussaatöffnungen (4) enthaltenden Umfangslinie der Drillscheibe angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangkammern (9) als Ausschnitte am Innen­ rand des schwenkbar an einem ortsfesten Maschinen­ teil befestigten Abstreifers (2) ausgebildet sind.