DE3830152A1 - Pyrolysereaktor zur thermischen abfallentsorgung - Google Patents
Pyrolysereaktor zur thermischen abfallentsorgungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Pyrolysereaktor für eine
Anlage zur thermischen Abfallentsorgung, der den Abfall in
Schwelgas und im wesentlichen nicht-flüchtigen Pyrolyserest
stoff umformt, mit einer Eintrittsöffnung für die Zufuhr des
Abfalls in den Innenraum, mit einer Austrittsöffnung für das
Schwelgas und einer Austrittsöffnung für den Pyrolysereststoff,
und mit einer Heizeinrichtung für den sich im Innenraum befind
lichen Abfall. Der Pyrolysereaktor ist insbesondere im Zusam
menhang mit dem sogenannten Schwel-Brenn-Verfahren einsetzbar,
vergleiche Publikation "Standpunkt", April 1988, Seite 15,
Herausgeber: Siemens AG, Berlin und München. Er kann aber auch
im Zusammenhang mit einem jeden anderen Pyrolyseverfahren ein
gesetzt werden.
Die Niedertemperatur-Pyrolyse von Abfall ist ein endothermer
Vorgang. Die für die Reaktion benötigte Wärme wird dem Abfall
über Wärmetauscher-Heizflächen zugeführt. Beispielsweise ge
schieht dies in einem ersten bekannten Pyrolysereaktortyp (An
lage Burgau, vergleiche EP-A-00 22 214; vergleiche Fachbuch
"Pyrolyse von Abfällen" von Karl J. Thome-Kozmiensky, EF-Verlag
für Energie- und Umwelttechnik GmbH, 1985, Seiten 142 bis 151,
insbesondere Schema auf Seite 148) durch die Wand einer Dreh
trommel, die durch Rauchgase von außen beheizt wird (Außenbehei
zung). In einem zweiten bekannten Pyrolysereaktortyp (Anlage
Goldshöfe, vergleiche Fachbuch "Pyrolyse von Abfällen", supra,
Seiten 97 bis 120, insbesondere Bild 2 auf Seite 101 und Text
auf Seite 103) erfolgt die Wärmeübertragung an das Schwelgut
durch Rohre, die von innen mit Rauchgas beheizt werden und die
in die Drehtrommel eingezogen sind (Innenbeheizung). Das Rauch
gas für die Beheizung entsteht durch Verbrennung des Schwelgases
außerhalb der Trommel. In beiden Typen wird von einer indirekten
Wärmeübertragung oder Beheizung Gebrauch gemacht.
Die beiden bekannten Pyrolysereaktortypen haben den Nachteil,
daß durch die Wärmeübertragung durch die Trennwände (Außenwand
bzw. Innenrohre) eine große ("treibende") Temperaturdifferenz
für den Wärmetransport erforderlich ist. Das Material muß dem
zufolge für hohe Temperaturen ausgelegt sein. Die indirekte Be
heizung mit Rauchgasen, die bekanntlich einen hohen Chloranteil
besitzen können, verstärkt mit erhöhter Temperatur der wärme
übertragenden Wände das Problem der Hochtemperatur-Chlor-Korro
sion.
Um dem letztgenannten Problem der Chlor-Korrosion zu begegnen,
ist bei einem dritten Pyrolysereaktortyp, der für den Einsatz
beim Schwel-Brenn-Verfahren vorgeschlagen wurde (DE-A-38 15 187
=VPA 88 P 3190 DE), eine Beheizung der Innenrohre durch chlor
freie Gase, insbesondere durch heiße Luft, vorgesehen. Der
finanzielle Aufwand bei der Bereitstellung dieser chlorfreien
Gase als Wärmeträger und der konstruktive Aufwand für die Be
heizung selbst (Verbindungsleitungen, Gebläse, Wärmetauscher)
sind jedoch beträchtlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pyrolysereaktor
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß der finanzielle
Aufwand für Herstellung und Betrieb gering gehalten wird. Korro
sionsschäden aufgrund von Chlorverbindungen von hoher Temperatur
sollen weitgehend vermieden, wenn nicht gar ganz ausgeschaltet
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Heiz
einrichtung einen Brenner umfaßt, der mit dem Schwelgas und mit
Luft speisbar und dessen Flamme im Innenraum gelegen ist.
Es wird also vorliegend von einer "direkten Beheizung" Gebrauch
gemacht. Das Schwelgut (Abfall) wird dabei durch die im Pyroly
sereaktor liegende Flamme, deren Brennstoff das Schwelgas selbst
ist, erwärmt und vergast. Die Betriebskosten zur Bereitstellung
der erforderlichen Wärmeenergie sind vergleichsweise gering. Der
gesamte Pyrolysevorgang, der sich im Innenraum des Pyrolysereak
tors abspielt, ist, wie bei den bekannten Pyrolysereaktortypen,
ein stark unterstöchiometrischer Vorgang.
Bei der hier vorgesehenen homogenen Verbrennung mit Hilfe des
Brenners (bei "homogener" Verbrennung erfolgt eine Verbrennung
Gas mit Gas) müssen die Reaktionspartner Luft und Schwelgas im
richtigen Verhältnis gemischt sein. Bei genügend großer Aktivie
rungsenergie verläuft die Reaktion selbsttätig. Bei einem sol
chen Vorgang mit Flammenbildung ist es unerheblich, ob Gas in
eine Luftatmosphäre eintritt oder umgekehrt - wie hier - Luft
in eine Schwelgasatmosphäre eingebracht wird.
Die Vorteile der hier angesprochenen "direkten Beheizung" lie
gen nicht nur in der vergleichsweise geringen Wärmebelastung der
Materialien des Pyrolysereaktors. Die Erfindung ermöglicht da
rüber hinaus einen recht einfachen konstruktiven Aufbau. Sie
ergibt auch einen einfachen und dadurch vergleichsweise billi
gen Verfahrensablauf, da Kosten für den Betrieb eines Gebläses,
zum Beispiel für ein Heizluftgebläse, entfallen. Im Vergleich zu
einem Pyrolysereaktor mit Innenbeheizung würden also beispiels
weise die Innenberohrung der Trommel, die Heizgasleitungen, das
heißt die Heißgas- und Abgasleitungen, die Transportgebläse für
die Heizgase sowie die nötigen Absperrarmaturen und einige pro
blematische rauchgasseitige Dichtungen bei der Trommel entfal
len. Auch ein Wärmetauscher zur Bereitstellung von chlorarmem
Heizgas würde nicht benötigt. Für eine Pyrolysetrommel mit Außen
beheizung gilt ähnliches.
Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt der Pyrolysereak
tor eine außen isolierte, drehbare Trommel (= Drehrohr), die
auf ihrer Innenseite mit festen schaufelartigen Vorrichtungen
bestückt sein kann. Diese Vorrichtungen dienen dazu, den Abfall
(Pyrolysegut) durch die Drehung der Trommel umzuwälzen und zu
durchmischen. Am einen Ende der Trommel, das heißt an der Ein
trittsöffnung, wird der Abfall (Pyrolysegut, Schwelgut) durch
eine Stopfschnecke in Rohrlängsachse aufgegeben. Am entgegenge
setzten Ende, das heißt an den Austrittsöffnungen für Schwelgas
und Pyrolysereststoff, die auch durch eine gemeinsame Öffnung
gebildet sein können, werden das Schwelgas und der Pyrolyserest
stoff abgezogen. Im zentralen Bereich dieses Abzugsendes der
Drehtrommel befinden sich ein Zündbrenner oder ein dauernd
brennender Pilotbrenner, ein Anfahrbrenner sowie der erwähnte
Schwelgas-Brenner. Letzterer kann insbesondere als Injektor
brenner ausgebildet sein; bei geeigneter konstruktiver Ausge
staltung kann er auch als Anfahrbrenner verwendet werden, dem
dann von außen Brennstoff zugeführt werden muß. Die genannten
Brenner sind mit ihren Mündungen in der Schweltrommel angeord
net. Schwelgas-und Anfahrbrenner oder aber Pilot- und Anfahr
brenner können auch jeweils eine Einheit bilden.
Das Schwelgas und der Pyrolysereststoff werden nach dem Austrag
aus dem Pyrolysereaktor getrennt. Bevorzugt werden das Schwelgas
und ein Feinanteil des Pyrolysereststoffes direkt, der Groban
teil des Pyrolysereststoffes dagegen nach Aufarbeitung in einer
geeigneten Einrichtung der Verbrennung in einer Hochtemperatur-
Brennkammer zugeführt, wie im Stand der Technik beim erwähnten
Schwel-Brenn-Verfahren üblich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
einer Figur näher erläutert. Diese Figur zeigt einen Pyrolyse
reaktor, der in einer Anlage zur thermischen Abfallentsorgung
nach dem Schwel-Brenn-Verfahren eingesetzt wird.
Nach der Figur wird der zu verwertende Abfall a, zum Beispiel
Hausmüll, in bekannter Weise über ein Mahlwerk 2, einen Füll
schacht 4 und eine von einem Motor 5 angetriebene Stopfschnecke
6 über eine Eintrittsöffnung 7 in einen Pyrolysereaktor 8 ein
gebracht. Der Pyrolysereaktor 8 ist als zylindrische Schwel
trommel ausgebildet. Er dreht sich im Betrieb zwecks Umwälzung
des Abfalls a mit Hilfe eines Getriebemotors 9 um seine Haupt
achse 10, was durch einen gekrümmten Pfeil 12 angedeutet ist.
Der Pyrolysereaktor 8 arbeitet bei 300 bis 600°C, wird weit
gehend unter Sauerstoffabschluß ("unterstöchiometrisch") betrie
ben und erzeugt neben flüchtigem Schwelgas s einen weitgehend
festen Pyrolysereststoff r. Die Haupt- oder Längsachse 10 ist
gegenüber der Horizontalen geneigt, damit der Abfall a beim
Drehen in Richtung Ausgangsseite transportiert wird.
Der Reststoff r wird einem Austragsbehälter 14 zugeführt. Von
dort gelangt er nach Zerkleinerung in einem Mahlwerk 16 über
eine Staubleitung 18 in den Brenner 19 einer Hochtemperatur-
Brennkammer 20. Das sich bei der Pyrolyse bildende Schwelgas s
gelangt größtenteils über eine Schwelgasleitung 22 ebenfalls
in den Brenner 19 der Hochtemperatur-Brennkammer 20. Diesem
Brenner 19 der Hochtemperatur-Brennkammer 20 wird zur Verbren
nung auch Luft 1 zugeführt. Die Rauchgase g aus der Hochtempe
ratur-Brennkammer 20 gehen in einen Abhitze-Dampferzeuger 24
und von dort über eine (nicht gezeigte) Rauchgasreinigungsanla
ge und einen Schornstein in die Atmosphäre. Die Hochtemperatur-
Brennkammer 20 ist mit einem Abzug 26 versehen, aus dem schmelz
flüssige Schlacke u abgezogen wird. Der Abhitze-Dampferzeuger 24
besitzt in bekannter Weise eine Kesseltrommel 27.
Der Pyrolysereaktor 8 besteht im wesentlichen aus einem rohr
förmigen Stahlmantel 28, der innen mit einer Ausmauerung 30 und
außen mit einer Außenisolierung 32 versehen ist. Die Außeniso
lierung 32 muß, die Ausmauerung 30 kann vorhanden sein. Die
Außenisolierung 32 sorgt dafür, daß nach außen nicht allzuviel
Wärme abgegeben wird. Die Ausmauerung 30 dagegen schützt die
Stahlwand 28 der Drehtrommel 8 vor Hochtemperatur-Chlor-Korro
sion. Sie ermöglicht es gleichzeitig, eine relativ hohe Innen
temperatur zu erzielen.
Als Heizeinrichtung für den Innenraum 34 des Pyrolysereaktors 8
ist ein Brenner 36 vorgesehen. Dieser wird einerseits mit ei
nem Teil des Schwelgases s und andererseits von außen mit Luft 1
gespeist. Er ist so angeordnet, daß im Betrieb seine Flamme 37
etwa axial im Innenraum 34 gelegen ist. Speziell ist der Bren
ner 36 vorliegend nach Art eines Injektorbrenners aufgebaut. Das
bedeutet, daß durch die Zufuhr der Luft 1 das Schwelgas s selbst
in den Brenner 36 eingesaugt wird. Dort bildet sich ein brenn
bares Gasgemisch, das nach Zündung mittels eines Zündbrenners
38, dessen Flamme mit 39 bezeichnet ist, oder aber eines dauernd
brennenden Pilotbrenners eine stabile Flamme 37 erzeugt. Ist
der Zündbrenner 38 dauernd gezündet, wirkt er als Pilotbrenner.
Infolge der Anordnung des Brenners 36 entfallen die sonst übli
chen Heizrohre im Innenraum 34. Die Flamme 37 kann abweichend
von der Darstellung auch schräg ausgerichtet sein oder auch
außerhalb der Hauptachse 10 liegen, d. h. zum Beispiel neben,
über oder unter der Hauptachse 10 angeordnet sein.
Wie ersichtlich, ist in der vorliegenden Ausführungsform der
Brenner 36 stirnseitig am einen Ende des trommelförmigen Pyro
lysereaktors 8 angeordnet, während sich stirnseitig am anderen
Ende die Eintrittsöffnung 7 für den Abfall a befindet. Weiter
hin ist ersichtlich, daß sowohl der Brenner 36 als auch die
Eintrittsöffnung 7 für den Abfall a auf der Hauptachse 10 der
Trommel angeordnet sind. Der Brenner 36 ist an einer Luftzu
leitung 40 angeschlossen, die mit einem Luftgebläse 42 verbun
den ist. Im Austragsbehälter 14 ist ein vorderendseitig ge
schlossener, feststehender Rohrkörper 43 in Richtung der Haupt
achse 10 untergebracht und befestigt. In diesem verläuft die
Luftzuleitung 40. Am Rohrkörper 43 ist auch der Brenner 36 über
ein Halterungsblech 64 oder eine andere Halteeinrichtung fest
gemacht.
Außer dem Zündbrenner 38 oder dem Pilotbrenner kann dem Schwel
gas-Brenner 36 auch ein (nicht gezeigter) Anfahrbrenner zuge
ordnet sein. Ist der Zündbrenner 38 oder der Pilotbrenner groß
genug, kann er ebenfalls als Anfahrbrenner benutzt werden. Die
ser Anfahrbrenner dient dazu, beim Anfahren den Innenraum 34
des Pyrolysereaktors 8 zu erhitzen, bis ausreichend Schwelgas s
entsteht, so daß eine selbsttätige Verbrennung stattfinden
kann. Bis dahin muß dem Anfahrbrenner von außen Brennstoff b
zugeführt werden. Der (nicht getrennt gezeigte) Anfahrbrenner
kann dabei - bei geeigneter Konstruktion - in den Schwelgas-
Brenner 36 integriert sein, was vorliegend gezeigt ist. Der
Brenner 36 ist somit an eine Brennstoffleitung 44 angeschlos
sen, die in einem ringförmigen Verteiler mit düsenförmigen
Öffnungen mündet. Der Brenner 36 wird durch den Verteiler beim
Anfahren mit Brennstoff b gespeist, wodurch er gleichzeitig als
Anfahrbrenner dient.
Für den Austritt des Schwelgases s und des Pyrolysereststoffes
r ist vorliegend eine gemeinsame Austrittsöffnung 48 vorgese
hen. Im Bereich dieser Austrittsöffnung 48 ist der Brenner 36
ortsfest angeordnet. Hierzu kann beispielsweise die Halterung
49 samt Rohrkörper 43 dienen. Der hier als Rohrkörper 43 be
zeichnete Gegenstand kann auch einen rechteckigen oder unregel
mäßigen Querschnitt besitzen.
Zum Transport des Abfalls a durch die Austragsöffnung 48 dient
ein Schaufelrad 50, das am hinteren Stirnende der Trommel 8 be
festigt ist und sich in ein Rohrteil 51 erstreckt. Dieses Rohr
teil 51 ist innen mit schraubenförmigen Zügen oder Schaufeln 52
zur Weiterleitung des Abfalls a in Austragsbehälter 14 verse
hen. Das Rohrteil 51 dreht sich mit der Trommel 8 mit, ebenso
wie die Züge 52. Dadurch gelangt der Abfall a auf dem Weg 54 in
den Austragsbehälter 14.
Der Brenner 36 ist im feststehenden Rohrteil 43 auswechselbar
untergebracht. Er kann gegen einen Anfahrbrenner zu Beginn des
Anfahrvorgangs ausgetauscht werden.
Der Brenner 36 ist - wie erläutert - bevorzugt als Injektor
brenner ausgebildet. Er hat eine trichterförmige Gestalt und
weist eine oder mehrere mit dem Innenraum 34 in Verbindung
stehende Eintrittsöffnungen 60 für das Schwelgas s auf. Vor
liegend ist eine einzige Ringöffnung zum Ansaugen des Schwel
gases s vorhanden.
Unter Umständen kann es erforderlich sein, die Strahlung von
der Flamme 37 zum Schwelgut a am Boden der Schweltrommel 8 zu
reduzieren. Dies wird vorliegend durch einen Schutzschirm 62
erreicht, der im Innenraum 34 angeordnet ist. Er ist hier im
Innenraum 34 ortsfest angebracht. Dies kann - wie gezeigt -
durch eine Befestigung 64 am Brenner 36 geschehen. Diese dient
hier gleichzeitig zur Halterung des Injektorbrenners 36 am
Rohrkörper 43. Der Schirm 62 reduziert die Strahlung der Flamme
37 in Richtung auf das am Boden liegende Schwelgut a.
Es sind vorliegend nur wenige Dichtungen relativ kleinen Durch
messers vorgesehen; diese Ringdichtungen sind mit 66 und 68
bezeichnet. Dies ist ein erheblicher Vorteil für die Herstel
lung und den Betrieb.
Zur Funktion ist folgendes zu sagen: Ein gewisser Anteil des
Schwelgases s wird in der Schweltrommel 8 direkt zur Erhitzung
des Schwelgutes Abfall a verwendet. Im stationären Betrieb wird
dabei dem Brenner 36 nur Verbrennungsluft 1 zugeführt. Zur siche
ren Betriebsführung besitzt der Brenner 36 aber - wie bereits
erwähnt - einen permanent brennenden Pilotbrenner geringer Wär
meleistung, z. B. den Brenner 38, der von außen mit Brennstoff b
versorgt wird. Beim Anfahren arbeitet der Brenner 36 hier aus
schließlich mit dem von außen zugeführten Brennstoff b. Er ist
damit gleichzeitig Anfahrbrenner.
Die bei der Verbrennung in der Flamme 37 in der Schweltrommel 8
entstehende Wärme wird dem Schwelgut a zum Teil direkt, zum
Teil aber indirekt - mit Zwischenspeicherung im von oben nach
unten sich drehenden Wandmaterial (Ausmauerung 30) der Trommel
8 - zugeführt. Bei demjenigen Teil der Wärme, der dem Schwelgut
a indirekt zugeführt wird, übernimmt die Wand 28, falls vorhan
den auch die Ausmauerung 30, die Funktion eines Regenerators
oder Wärmespeichers.
Claims (21)
1. Pyrolysereaktor für eine Anlage zur thermischen Abfallent
sorgung, der den Abfall in Schwelgas und im wesentlichen nicht
flüchtigen Pyrolysereststoff umformt, mit einer Eintrittsöffnung
für die Zufuhr des Abfalls in den Innenraum, mit einer Austritts
öffnung für das Schwelgas (s) und einer Austrittsöffnung für
den Pyrolysereststoff (r), und mit einer Heizeinrichtung für
den sich im Innenraum befindlichen Abfall, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung einen
Brenner (36) umfaßt, der mit dem Schwelgas (s) und mit Luft (1)
speisbar und dessen Flamme (37) im Innenraum (34) gelegen ist.
2. Pyrolysereaktor nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Brenner (36) nach Art ei
nes Injektorbrenners aufgebaut ist.
3. Pyrolysereaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß er als Trommel ausgebildet
ist, und daß der Brenner (36) bevorzugt an dem einen Ende der
Trommel angeordnet ist.
4. Pyrolysereaktor nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Brenner (36) auf der Haupt
achse (10) der Trommel (8) angeordnet ist.
5. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Brenner (36)
an eine Luftzuleitung (40) anschließbar ist, die mit einem Luft
gebläse (42) verbunden ist.
6. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß dem Brenner (36)
ein Zündbrenner (38) oder ein Pilotbrenner zugeordnet ist.
7. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß dem Brenner (36)
ein Anfahrbrenner zugeordnet ist.
8. Pyrolysereaktor nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zündbrenner (38), der
Pilotbrenner und/oder der Anfahrbrenner in einer Einheit zu
sammengefaßt sind.
9. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Brenner (36)
an eine Brennstoffleitung (44) anschließbar ist und damit gleich
zeitig als Anfahrbrenner dient.
10. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Brenner (36)
trichterförmig ausgebildet ist und mindestens eine mit dem In
nenraum (34) in Verbindung stehende Eintrittsöffnung (60) für
das Schwelgas (s) aufweist.
11. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß im Innenraum
(34) ein Schutzschirm (62) angeordnet ist, der die Strahlung
der Flamme (37) in Richtung auf das im Innenraum (34) befindli
che Schwelgut (a) reduziert.
12. Pyrolysereaktor nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schutzschirm (62) ortsfest
im Innenraum (34) angebracht ist.
13. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 3 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Austritts
öffnungen (48) für das Schwelgas (g) und den Pyrolysereststoff
(r) ebenfalls an dem einen Ende der Trommel angeordnet sind.
14. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Austritts
öffnung (48) für das Schwelgas (s) direkt und die Austritts
öffnung (48) für den Pyrolysereststoff (r) über eine Zerkleine
rungseinrichtung (16) mit einer Hochtemperatur-Brennkammer (20)
verbunden sind.
15. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 3 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Hauptachse
(10) der Trommel (8) bezüglich der Horizontalen geneigt ist.
16. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 3 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Trommel (8)
um ihre Hauptachse (10) drehbar ist, während der Brenner (36)
raumfest angeordnet ist.
17. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß er innen eine
Ausmauerung (30) besitzt und die Außenwand (28) bevorzugt mit
einer Isolierung (32) versehen ist.
18. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Austritts
öffnung für das Schwelgas (s) und die Austrittsöffnung für den
Pyrolysereststoff (r) durch eine gemeinsame Öffnung (48) gebil
det sind.
19. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß der Brenner (36)
im Bereich der gemeinsamen Öffnung (48) ortsfest gehaltert ist.
20. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß der Brenner (36)
austauschbar, insbesondere gegen einen Anfahrbrenner, angeord
net ist.
21. Pyrolysereaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 20, ge
kennzeichnet durch seine Verwendung in einer an
sich bekannten Abfall-Entsorgungsanlage nach dem Schwel-Brenn-
Verfahren.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883830152 DE3830152A1 (de) | 1988-09-05 | 1988-09-05 | Pyrolysereaktor zur thermischen abfallentsorgung |
AT89116140T ATE78857T1 (de) | 1988-09-05 | 1989-08-31 | Pyrolysereaktor zur thermischen abfallentsorgung. |
EP89116140A EP0360052B1 (de) | 1988-09-05 | 1989-08-31 | Pyrolysereaktor zur thermischen Abfallentsorgung |
DE8989116140T DE58901940D1 (de) | 1988-09-05 | 1989-08-31 | Pyrolysereaktor zur thermischen abfallentsorgung. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883830152 DE3830152A1 (de) | 1988-09-05 | 1988-09-05 | Pyrolysereaktor zur thermischen abfallentsorgung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3830152A1 true DE3830152A1 (de) | 1990-03-15 |
Family
ID=6362323
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883830152 Withdrawn DE3830152A1 (de) | 1988-09-05 | 1988-09-05 | Pyrolysereaktor zur thermischen abfallentsorgung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3830152A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5709779A (en) * | 1993-09-27 | 1998-01-20 | Siemens Aktiengesellschaft | Device for conveying waste in a pyrolysis reactor |
DE102005026764B3 (de) * | 2005-06-10 | 2007-04-05 | Ws Reformer Gmbh | Festbettvergaser und Verfahren zur Vergasung von Festbrennstoff |
-
1988
- 1988-09-05 DE DE19883830152 patent/DE3830152A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |