DE3830022A1 - Granulierter, farbfotografischer entwickler und seine herstellung - Google Patents
Granulierter, farbfotografischer entwickler und seine herstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen granulierten,
farbfotografischen Entwickler und ein Verfahren zur Her
stellung eines solchen Entwicklers, der rasch aufgelöst
werden kann.
Farbfotografische Entwickler enthalten üblicherweise
eine Reihe von festen Bestandteilen, z.B. die eigentli
che Entwicklersubstanz, Oxidationsschutzmittel, Komplex
bildner, Natriumsulfit, Alkalispender und Alkalihaloge
nide. Da diese Verbindungen miteinander chemisch reagie
ren können, werden sie getrennt konfektioniert und erst
unmittelbar vor der Benutzung gemischt. Geeignete Kon
fektionierungen sind Pulver und Flüssigkonzentrate,
wobei sich letztere im Laufe der Jahre mehr und mehr
durchgesetzt haben, zumal manche Entwickler flüssige
Bestandteile enthalten, die verständlicherweise nicht
in Pulverform konfektionierbar sind, beispielsweise
Benzylalkohol.
Zur Herstellung des gebrauchsfertigen Entwicklers werden
dann die drei oder vier Konzentrate in bestimmten Mi
schungsverhältnissen und gegebenenfalls unter Zusatz von
Wasser unter Rühren gemischt.
Da solche Konzentrate nur eine begrenzte Lagerzeit haben
und aufgrund des darin enthaltenen Wassers hohe Trans
portkosten verursachen, besteht ein Bedarf an festen
farbfotografischen Entwicklerzubereitungen, die wenig
stens die folgenden Bedingungen erfüllen müssen:
- 1. Die Zubereitung enthält alle festen Bestandteile des gebrauchsfertigen farbfotografischen Entwick lers.
- 2. Die feste Zubereitungsform löst sich in kürzester Zeit auf.
- 3. Die Zubereitung ist nicht-staubend.
Aus der DE-A-37 33 861 ist zwar bekannt, Schwarzweiß-
Entwickler als schnell sich auflösendes trockenes Pulver
bereit zu stellen, wobei dieses durch das Herstellen
einer flüssigen fotografischen Entwicklerlösung, das
Entfernen des Lösungsmittels zur Gewinnung eines Pulvers
und das Verpacken des Pulvers zum Ausschluß der Berüh
rung desselben mit der Atmosphäre erhalten wird, und
wobei man sich zur Entfernung des Lösungsmittels der
Gefriertrocknung oder Sprühtrocknung bedient, jedoch
läßt sich dieses Verfahren nicht auf farbfotografische
Entwickler übertragen, die eine völlig andere Zusammen
setzung aufweisen. Außerdem sind die dort erreichten
Lösezeiten von mindestens 2 Minuten noch zu lang.
Es wurde nun gefunden, daß sich granulierte Zusammenset
zungen herstellen lassen, die alle festen Bestandteile
eines farbfotografischen Entwicklers enthalten, indem
man die Entwicklersubstanz in gelöster Form in ein Wir
belbett einsprüht, die mit dem Abgas aus dem Wirbel
bett entweichenden Feingutanteile abscheidet und als
Keime für die Granulatbildung in das Wirbelbett zurück
führt, durch Einstellung des Sichtgasstromes den Granu
lationsprozeß im Wirbelbett so beeinflußt, daß ein Gra
nulat in der durch den Sichtgasstrom vorgegebenen Größe
entsteht, das fertige Granulat über einen oder mehrere
in den Anströmboden der Wirbelbettapparatur eingesetzte
Gegenstrom-Schwerkraft-Sichter entnimmt, im Vakuum
trocknet, mit den übrigen, nach einem beliebigen Prozeß
granulierten Bestandteilen des Entwicklers mischt und
wasserdampfdicht verpackt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Herstellung einer granulierten Zubereitung der festen
Bestandteile eines farbfotografischen Entwicklers, da
durch gekennzeichnet, daß man die Entwicklersubstanz
eines farbfotografischen Entwicklers in gelöster Form
in ein Wirbelbett einsprüht, die mit dem Abgas aus dem
Wirbelbett entweichenden Feingutanteile abscheidet und
als Keime für die Granulatbildung in das Wirbelbett
zurückführt, durch Einstellung des Sichtgasstromes den
Granulationsprozeß im Wirbelbett so beeinflußt, daß
ein Granulat in der durch den Sichtgasstrom vorgegebenen
Größe entsteht, das fertige Granulat über einen oder
mehrere in den Anströmboden der Wirbelbettapparatur ein
gesetzte Gegenstrom-Schwerkraft-Sichter entnimmt, im
Vakuum trocknet, mit den übrigen, nach einem beliebigen
Prozeß granulierten Bestandteilen des Entwicklers mischt
und wasserdampfdicht verpackt.
Das so hergestellte Granulat der Entwicklersubstanz
eines farbfotografischen Entwicklers ist mechanisch
stabil, von einheitlicher Korngröße, zeigt eine große
Lösungsgeschwindigkeit und unbegrenzte Haltbarkeit, ist
staubfrei und rieselfähig. Die Körner sind insbesondere
kugelförmig.
Es wird vorzugsweise eine wäßrige Lösung der Entwickler
substanz eingesetzt, deren Konzentration insbesondere
10 bis 70 Gew.-% beträgt.
Der mittlere Teilchendurchmesser des Entwicklersub
stanzgranulates soll vorzugsweise 150 µm sein und be
trägt insbesondere 150 bis 3000 µm. Das erfindungsge
mäße Verfahren gestattet eine sehr enge Teilchendurch
messerverteilung. Vorzugsweise liegen 80% der Körner
innerhalb eines Bereiches, der vom gewünschten Korn
durchmesser um nicht mehr als ±100 µm abweicht. Bei be
sonders sauerstoffempfindlichen Entwicklersubstanzen ist
es vorzuziehen, das Granulieren, Trocknen, Mischen und
Verpacken unter einem Schutzgas, beispielsweise Stick
stoff, vorzunehmen.
Die übrigen festen Bestandteile des Entwicklers wie
Oxidationsschutzmittel, Alkalispender, Kalkschutzmittel,
Komplexbildner für Schwermetallionen, Natriumsulfit und
Alkalihalogenid können nach einem beliebigen Verfahren
granuliert werden.
Ein geeignetes Verfahren besteht beispielsweise darin,
daß man die zu granulierende Substanz auf eine Teilchen
größe < 10 µm mahlt, anschließend gegebenenfalls unter
Zusatz einer Granulierflüssigkeit und eines Bindemittels
einer Pulveragglomeration unterwirft und im Vakuum
trocknet.
Oxidationsschutzmittel und Alkalispender sind dabei vor
zugsweise getrennt zu granulieren. Die übrigen Bestand
teile können ebenfalls separat oder teils mit dem Oxida
tionsschutzmittel, teils mit dem Alkalispender zusammen
granuliert werden.
Die Hilfsmittel werden insbesondere auf den gleichen
mittleren Korndurchmesser wie den der Entwicklersubstanz
granuliert; die Abweichung der einzelnen Granulate vom
mittleren Korndurchmesser kann größer sein als bei der
Entwicklersubstanz.
Die so hergestellte Granulatmischung ist mechanisch sta
bil, von einheitlicher Korngröße, zeigt eine große Lö
sungsgeschwindigkeigt und unbegrenzte Haltbarkeit, ist
staubfrei und rieselfähig.
Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Ent
wicklerverbindungen verwenden, die die Fähigkeit be
sitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farb
kupplern zu Azomethin- bzw. Indophenolfarbstoffen zu
reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbindungen sind
aromatische, mindestens eine primäre Aminogruppe ent
haltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp, bei
spielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-Di
ethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-methansulfonamido
ethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-hydroxy
ethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-Ethyl-N-
methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere brauch
bare Farbentwickler sind beispielsweise in J. Amer.
Chem. Soc. 73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photo
graphic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New York,
Seite 545 ff. beschrieben. 1-(N-Ethyl-N-methansulfon
amido-ethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin-Sesquisulfat, Mo
nohydrat (CD 3) ist bevorzugt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Granulat
mischung enthaltend eine granulierte Entwicklersubstanz,
ein granuliertes Oxidationsschutzmittel und einen gra
nulierten Alkalispender, dadurch gekennzeichnet, daß die
granulierte Entwicklersubstanz kugelförmig ist und einen
mittleren Teilchendurchmesser 150 µm aufweist, wobei
80% der Körner innerhalb eines Bereiches liegen, der
vom gewünschten Korndurchmesser um nicht mehr als ±100 µm
abweicht.
Die Verbindung wird als 50 gew.-%ige wäßrige Lösung
eingesetzt. Die Granulation erfolgt in einem Glasschuß
mit 225 mm Durchmesser durch wiederholtes Aufsprühen der
wäßrigen Lösung auf feste, in der Wirbelschicht be
findliche Keime.
Zunächst wird eine Menge von etwa 1 kg festem CD 3 als
Startgranulat über einen Einfülltrichter auf den Loch
boden eines Glasschusses mit 225 mm Durchmesser gemäß
DE-A-35 07 376, Beispiel 1 gebracht. Dann wird der
Fluidisierungsgasstrom eingeschaltet: Anströmquerschnitt
225 mm Durchmesser, Durchsatz 127 kg/h Stickstoff von
100°C.
Abgastemperatur 62°C.
Abgastemperatur 62°C.
Nun wird eine auf Raumtemeratur gehaltene 50 gew.-%ige
wäßrige CD 3-Lösung über eine Zweistoffdüse in das
Fließbett aus Inertgas gesprüht. Die Zufuhr des Produkts
zur Düse erfolgt über eine Schlauchpumpe. Die aus den
verdampfenden Tröpfchen im Wirbelbett zunächst gebil
deten Feststoffkeime (bzw. das Startgranulat) wachsen
durch das mehrfache Besprühen zwiebelartig bis auf die
gewünschte Größe an. Der Durchmesser der einzelnen Kör
ner kann dabei in engen Grenzen über die Geschwindigkeit
des Sichtergasstroms eingestellt werden.
Ein erweiterter Aufsatz von rund 500 mm Durchmesser über
dem Glasschuß dient als Vorabschneider für das Mittel
korn und zur Verfestigung der Sprühtröpfchen, die im
Bett nicht getroffen haben.
Die Rückführung des aus dem Abgasstrom abzuscheidenden
Feingutes erfolgt durch ein Aufsatzfilter. Beim Ab
reinigen des Filters fällt das Feingut in agglomerier
ter Form lawinenartig in das Fließbett zurück, so daß
die Keime erneut dem Sprühstrahl ausgesetzt werden.
Der Austrag des fertigen Granulats durch den Sichter be
ginnt nach 20 min. Dabei bleibt der Bettinhalt weiterhin
bei etwa 1 kg CD 3. Aufgefangen wird das fertige Granu
lat in einer dichtend aufgesetzten Flasche, die als
Wechselvorlage betrieben wird.
Der Gasdurchsatz durch den Sichter ist 9.5 kg/h bei
62°C.
Granulatfarbe: Sehr hell, nahezu farblos, kein rosa
Farbstich
Granulatform: Kügelchen
Schüttdichte: 730 g/l; das Produkt ist freifließend und staubfrei
Granulatfeuchte: 4,2% nach Karl Fischer
Mittlere Korngröße: 400 µm (rund 90% der Körner liegen im Bereich 300 bis 500 µm)
Lagerfähigkeit: Unbegrenzt
Granulatform: Kügelchen
Schüttdichte: 730 g/l; das Produkt ist freifließend und staubfrei
Granulatfeuchte: 4,2% nach Karl Fischer
Mittlere Korngröße: 400 µm (rund 90% der Körner liegen im Bereich 300 bis 500 µm)
Lagerfähigkeit: Unbegrenzt
1 kg kristallisiertes Hydroxylammoniumsulfat wird in
einem Alexandersieb der Maschengröße 0,6 mm zerkleinert
und anschließend in einer Luftstrahlmühle auf einen
mittleren Teilchendurchmesser < 10 µm gemahlen.
500 g von diesem Mahlgut werden in einem handelsüblichen
Wirbelschicht-Sprühgranulator (Strea 1-Laborgerät der
Firma Aeromatic, Bubendorf/Schweiz) durch Aufsprühen von
insgesamt 38 ml Wasser und danach bei einer Lufttempera
tur von 63°C 8 min. lang getrocknet. Alle Granulatkörner
< 2000 µm werden durch Sieben entfernt.
Danach wird das Granulat noch 90 min. bei 48°C im Vakuum
nachgetrocknet.
Folgende Chemikalien werden zusammengemischt:
Mischung C und D werden getrennt in der folgenden Art
granuliert:
- 1. Homogenisierung im Lödige-Mischer
- 2. Luftstrahlmahlung auf mittleren Teilchendurchmesser < 10 µm
- 3. Wirbelschicht-Sprühgranulation - wie bei Granulat B durch Aufsprühen von 110 (bzw. 115) ml Wasser innerhalb von 6 min. (bzw. 7 min.) Trocknung jeweils 10 min. bei 70 bis 80°C Lufttemperatur.
- 4. Absieben von Unter- und Überkorn (< 200 µm; < 2000 µm)
- 5. Nachtrocknung im Vakuum wie oben beschrieben.
Herstellung des gebrauchsfertigen Mischgranulats:
Zur Herstellung des gebrauchsfertigen Mischgranulats
werden die einzelnen Granulate A, B, C und D im fol
genden Gewichtsverhältnis in einem Labormischer ge
mischt, wobei unter Feuchtigkeitsausschluß gearbeitet
werden muß:
Granulat A|4,52 g | |||
Granulat B | 2,4 g | ||
Granulat C | 21,93 g | ||
Granulat D | 21,45 g | Gesamtgewicht | 50,32 g |
Das Mischgranulat wird unter Feuchtigkeitsausschluß
(Überleiten von sehr trockener Luft) in mit Kunststoff
und Aluminiumfolie kaschierte Papiertüten verpackt, die
sofort zugeschweißt werden.
- 1. Das Mischgranulat ist rieselfähig und nicht stau bend
- 2. Farbe: farblos
- 3. Auflösungsgeschwindigkeit;
50,32 g des Mischgranulats werden unter leichtem Rühren in 950 ml Wasser von ca. 25°C gegeben. Nach 22 Sekunden sind sämtliche festen Teilchen gelöst. Die Lösung ist gelblich gefärbt und klar. - 4. Photographische Eigenschaften
In dem durch Auflösen des Mischgranulats herge stellten Colornegativ-Filmentwickler wurden Test filme entwickelt. Hierbei gab es im Vergleich mit einem herkömmlichen Entwickler des gleichen Typs keine sensitometrischen Unterschiede. - 5. Lagerstabilität des Entwicklergranulats Unter Feuchtigkeitsausschluß bei Herstellung und Verpackung ist das Mischgranulat unbegrenzt halt bar.
Claims (4)
1. Granulatmischung enthaltend eine granulierte Ent
wicklersubstanz, ein granuliertes Oxidationsschutz
mittel und einen granulierten Alkalispender, da
durch gekennzeichnet, daß die granulierte Entwick
lersubstanz kugelförmig ist und einen mittleren
Teilchendurchmesser < 150 µm aufweist, wobei 80%
der Körner innerhalb eines Bereiches liegen, der
vom gewünschten Korndurchmesser um nicht mehr als
±100 µm abweicht.
2. Granulatmischung nach Anspruch 1, wobei der mitt
lere Teilchendurchmesser des Entwicklersubstanz-
Granulates 150 bis 3000 µm beträgt.
3. Granulatmischung nach Anspruch 1, die wasserdampf
dicht verpackt ist.
4. Verfahren zur Herstellung einer granulierten
Zubereitung der festen Bestandteile eines farb
fotografischen Entwicklers, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Entwicklersubstanz eines farbfoto
grafischen Entwicklers in gelöster Form in ein
Wirbelbett einsprüht, die mit dem Abgas aus dem
Wirbelbett entweichenden Feingutanteile abscheidet
und als Keime für die Granulatbildung in das Wir
belbett zurückführt, durch Einstellung des Sicht
gasstromes den Granulationsprozeß im Wirbelbett so
beeinflußt, daß ein Granulat in der durch den
Sichtgasstrom vorgegebenen Größe entsteht, das
fertige Granulat über einen oder mehrere in den
Anströmboden der Wirbelbettapparatur eingesetzte
Gegenstrom-Schwerkraft-Sichter entnimmt, im Vakuum
trocknet, mit den übrigen, nach einem beliebigen
Prozeß granulierten Bestandteilen des Entwicklers
mischt und wasserdampfdicht verpackt.
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DE19883830022 DE3830022A1 (de) | 1988-09-03 | 1988-09-03 | Granulierter, farbfotografischer entwickler und seine herstellung |
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- 1988-09-03 DE DE19883830022 patent/DE3830022A1/de not_active Withdrawn
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1989
- 1989-08-22 EP EP19890115442 patent/EP0358035A3/de not_active Withdrawn
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EP0358035A2 (de) | 1990-03-14 |
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