DE38266C

DE38266C - Wasser- und Dampfturbine auch als Kondensator verwendbar

Info

Publication number: DE38266C
Application number: DENDAT38266D
Authority: DE
Original assignee: N. W. CURTIS in Newhaven, England
Anticipated expiration: 1906-03-23

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die combinirte Anwendung von Dampf und Wasser für motorische Zwecke.

Dampf und Wasser treten nach dieser Erfindung in getrennten Räumen gegen geeignet gestaltete, zu beiden Seiten der Scheibe oder Mittelwand eines rotirenden Rades angeordnete Flügel und kommen erst in einer Austrittskammer mit einander in Berührung.

Zur Verhinderung einer allzu grofsen Erhitzung der Lagerschalen an derjenigen Seite, an welcher der Dampf arbeitet, wird die Temperatur des Dampfes durch Sättigung mit Wasser etc. erniedrigt, ehe derselbe in den Motor einströmt.

Ein wie vorstehend construirter Motor kann mit einer Hochdruckdampfmaschine in Verbindung gesetzt werden, so dafs deren Auspuffdampf in den Motor übertritt und in diesem unter Niederdruck arbeitet und condensirt wird.

Der Motor selbst besteht aus einem hohlen Rad d mit einer centralen Scheibe oder Wand e, an deren beiden Seiten durch Flügel g getrennte Kammern oder Kanäle//' sich befinden, die Oeffnungen h h' am Centrum und Oeffnungen an dem Umfange haben; das Rad ist innerhalb eines Gehäuses von geeigneter Gestalt auf einer centralen Welle angeordnet, welche in den Gehäusewandungen Lagerung findet.

An jeder Seite des Gehäuses ist ein in das Centrum der Radkammern mündender Kanal angeordnet, der das Wasser oder den Dampf auf jeder Radseite in die dort befindlichen Kammern einleitet.

Zwischen den Wasser- und Dampfzuführungsröhren k k' ist eine durch Hahn m regulirbare Verbindung I hergestellt; η ist der aus dem Ring i nach dem Klappenventil ο führende Kanal zur Ableitung des Fluidums.

Die Wirkungsweise des Motors ist folgende: Der mit Wasser bis zum gewünschten Grade gesättigte Dampf, welche Sättigung durch Regulirung des Hahnes m in dem Verbindungsrohr / erfolgt, geht durch Kanal j nach dem Raum cf. Gleichzeitig strömt Wasser durch den Kanal j' nach dem Raum /'. Der Stofs des Dampfes und des Wassers gegen die Flügel g setzt, nach Angabe des Erfinders, Rad d in Bewegung, und beim Weiterströmen des Dampfes und Wassers wird in dem Ring i der Dampf condensirt und fliefst mit dem Wasser nach dem Austrittskanal m und dem Ventil 0.

Der oben beschriebene Motor kann mit Vortheil mit einer Dampfmaschine gewöhnlicher Art in Verbindung gesetzt werden, deren Abdampf durch Rohr k nach dem Motor übergeleitet wird. Der Motor wirkt dann als Niederdruckcylinder und als Condensator. Die Einrichtung kann im Bedarfsfalle als sehr wirkungsvoller Condensator zur Verwendung gelangen.

Dadurch, dafs man Welle c in Drehung versetzt, kann der Motor als Pumpe verwendet werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ein nach Art der Centrifugalpumpen oder Turbinen angeordnetes Flügelrad, dessen

Mittelwand e zur Bildung von Kanälen auf beiden Seiten mit Flügeln besetzt und in einem mit getrennten Centralzuführungskanälen h h' und einer ringförmigen Kammer i ausgestatteten Gehäuse α untere gebracht ist, zum Zwecke der getrennten Einführung von Dampf und Wasser auf je einer Radseite behufs Benutzung der gekennzeichneten Einrichtung als Motor und Condensator oder als Condensator.
Bei der unter i. gekennzeichneten Einrichtting die regulirbare Verbindung I zwischen den Einführüngskanälen k k' für Dampf und Wasser.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.