DE3824586A1 - Verbund-dichtung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Wel
lendichtungen, insbesondere auf Steinschutt oder Trümmer
ausschließende Wellendichtungen, mit einer erhöhten Lebens
dauer, die durch Minimierung der Reibungsberührung zwischen
den drehenden und den feststehenden Dichtungsoberflächen und
durch Einfangen von schmirgelnden Verunreinigungsteilen
innerhalb eines porösen Filterelements erreicht wird.
Vorbekannten Steinschutt oder Trümmer ausschließenden Dich
tungen haften verschiedene Probleme an, die die Erzeugung
übermäßiger Wärme durch Reibungsberührung zwischen den dre
henden und den feststehenden Dichtungselementen ein
schließen. Diese Reibungswärme wird in erster Linie durch
die relativ großen Berührungskräfte verursacht, die zwischen
den drehenden und den feststehenden Dichtungselementen auf
treten. Während diese großen Berührungskräfte als notwendig
erachtet werden, um eine zuverlässige Abdichtung zu bewir
ken, haben sie sich als Ursache für einen raschen Verschleiß
der sich berührenden Dichtungsoberflächen herausgestellt und
haben zu einer wesentlich verkürzten Dichtungslebendauer
geführt.
Ein Versuch, dieses Erwärmungsproblem zu lösen, besteht
darin, eine Berührung zwischen den sich relativ zueinander
drehenden Elementen durch Vorsehen eines kleinen Zwischen
raums zwischen diesen zu vermeiden. Indessen bringt dieser
Versuch ein anderes Problem mit sich, und zwar dahingehend,
daß Steinschuttstücke oder Trümmer durchtreten können oder
innerhalb des Zwischenraums eingefangen werden können. Dies
resultiert in einem extrem raschen Verschleiß sowohl der
Dichtungselemente als auch der drehenden Welle.
Bisher wurde allgemein angenommen, daß sich durch Vorsehen
einer Vielzahl von Eingreifpunkten zwischen den sich relativ
zueinander drehenden Dichtungsoberflächen, um eine Vielzahl
oder eine Reihe von sich relativ zueinander drehenden Dich
tungselementen zu schaffen, eine wirksamere Barriere gegen
Steinschutt oder Trümmer ergeben würde. Daher sehen bekannte
Steinschutt- oder Trümmer-Ausschlußdichtungen im allgemeinen
mehrere Berührungspunkte zwischen den sich relativ zueinan
der drehenden Dichtungselementen vor, um eine Reihe von
Dichtungsflächen zu bilden. Indessen wirkt jeder Berüh
rungspunkt als eine Quelle für Reibungswärme, die sich wie
zuvor erläutert, ungünstig auf die Dichtungslebensdauer aus
wirkt.
Ein spezielles, schwieriges Dichtungsproblem tritt in sol
chen Anwendungsfällen auf, in denen Schmutzausschlußdich
tungen merklichen Wellenauslenkungen und/oder Fehlausrich
tungen zwischen Welle und Bohrung Rechnung tragen müssen.
Vorbekannte Dichtungen haben sich in diesen Fällen nicht als
wirksam erwiesen und sind von der Industrie nicht voll ak
zeptiert worden.
Eine andere Unvollkommenheit, die bestehenden Schmutzaus
schlußdichtungen anhaftet, besteht in der Schwierigkeit des
richtigen und genauen Ausrichtens des stationären Dich
tungselements in bezug auf das sich drehende Dichtungsele
ment während des Einbaus der Dichtungsanordnung, nämlich
deren Anordnung um eine Welle herum.
In Fällen, in denen die Dichtung hydrodynamische Eigen
schaften aufweist, tritt häufig ein zusätzliches Problem
auf. Während der hydrodynamische Pumpeffekt dazu dient,
Schmiermittel an einem Durchtreten hinter die Dichtungslippe
zu hindern, wird ein Unterdruck erzeugt, der dazu führt, daß
Luft aus der Umgebung auf der trockenen Seite oder Luftseite
der Dichtung unter die Lippe gezogen oder gesaugt wird. Wenn
die Luft irgendwelche Verunreinigungen, beispielsweise
Staubpartikel, enthält, werden diese Verunreinigungen eben
falls unter die Dichtungslippe gezogen. Dies beschleunigt
nicht nur den Lippenverschleiß und verringert die Dich
tungs-Lebensdauer, sondern führt auch zu verunreinigtem
Schmiermittel und/oder einem Verschleiß der inneren bewegten
Teile.
Wenn eine Dichtung eine hydrostatische Wirkung zeigt, wird
eine überraschend hohe Druckdifferenz über der Dichtungs
lippe erzeugt. Wie angemerkt, wird ein Unterdruck auf der
Luftseite oder der trockenen Seite der Dichtung erzeugt,
während ein umgebender Druck innerhalb der nassen oder in
neren Seite der Dichtung besteht. Dieser Zustand kann zu
großen Berührungskräften zwischen der Lippe und der Welle
führen, wenn ein luftdichter Abschluß dazwischen gebildet
ist. Die Berührungskraft kann dadurch verringert werden, daß
einer kleinen Menge von Luft gestattet wird, hinter die
Dichtungslippe gezogen zu werden, so daß die Druckdifferenz
minimiert wird. Indessen tritt durch das Einziehen von Luft
hinter die Dichtungslippe das Problem der Verunreinigung
auf.
Darüber hinaus erzeugen große Berührungskräfte, deren Ent
stehungsgründe zuvor erläutert wurden, eine übermäßige Rei
bungswärme. In manchen Fällen wird die erzeugte Wärme zwi
schen der Welle und der Lippe so groß, daß das Schmiermit
tel, welches gegen und hinter die Lippe strömt, zusammen
bricht und karbonisiert wird. Dieses kabonisierte Schmier
mittel haftet dann an der Lippe und/oder der Welle und bil
det eine Ablagerung von aufgebautem oder gehärtetem Kohlen
stoff. Dieses Aufbauen verhindert dann die kontinuierliche
Berührung zwischen der Lippe und der Welle und führt zu
einem Dichtungsleck.
Dementsprechend besteht ein Bedarf für eine Verbund-
Schmutzausschlußwellendichtung, die die Erzeugung von Rei
bungswärme durch Verringern der Berührungskraft zwischen den
sich relativ zueinander drehenden Dichtungsflächen mini
miert, um dadurch die Dichtungslebensdauer zu verlängern und
die Wellenoberfläche zu schützen.
Es besteht auch ein Bedarf für eine Dichtung, die Verunrei
nigungen, wie Staubpartikel, daran hindert, hinter die
Dichtungslippe durchzutreten, insbesondere in solchen Fäl
len, in denen die Dichtung einen hydrodynamischen Effekt
aufweist, und trotzdem große Berührungskräfte zwischen der
Dichtungslippe und der Welle vermeidet.
Die vorliegende Erfindung ist entstanden, um die zuvor ge
nannten Forderungen zu erfüllen, und sie hat daher in erster
Linie die Aufgabe, eine Verbund-Schmutzausschlußwellendich
tung zu schaffen, die eine verlängerte Lebensdauer aufweist
und ein verbessertes Verhalten zeigt, und zwar insbesondere
in solchen Anwendungsfällen, in denen extrem staub- und
schmutzbehaftete Betriebsbedingungen vorherrschen. Typische
Anwendungsfälle enthalten sowohl Vorderkurbelwellen-Dich
tungen von Geländemaschinen als auch Antriebswellen und
Achsdichtungen für Erdbewegungsmaschinen.
Eine andere Aufgabe für die vorliegende Erfindung besteht
darin, eine schmutzausschließende Wellendichtung zu schaf
fen, die die Berührungskräfte zwischen den sich relativ
zueinander drehenden Dichtungselementen minimiert, um so die
Erzeugung von Reibungswärme zu minimieren und dementspre
chend die Verschleiß bewirkende Kraft der Dichtung auf der
Welle zu verringern.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine schmutzaus
schließende Wellendichtung zu schaffen, die eine einzige
Berührungslinie zwischen einem stationären Dichtungsgehäuse
und einer drehenden Dichtungslippe verwendet, um auf diese
Weise die Reibungswärme weiter zu verringern.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, von Luft herangetragene
Partikel an einem Berühren der Dichtungslippe zu hindern und
solche Partikel daran zu hindern, unter die Lippe gezogen zu
werden, insbesondere in solchen Fällen, in denen die Parti
kel durch einen Unterdruck, der durch hydrodynamische Ef
fekte erzeugt wird, in Richtung auf die Lippe angezogen
werden.
Eine weitere Aufgabe für die vorliegende Erfindung besteht
darin, die Handhabbarkeit, den Einbau und die Ausrichtung
einer schmutzausschließenden Wellendichtung um eine Welle
herum zu verbessern.
Schließlich besteht die Aufgabe darin, eine schmutzaus
schließende Dichtung zu schaffen, die wirksam sowohl deut
lichen Beträgen von Wellenausschlägen als auch einer deut
lichen Fehlausrichtung zwischen dem Dichtungsbohrungsehäuse
und der Welle Rechnung tragen kann.
Die vorliegende Erfindung ist allgemein auf eine Verbund-
Schmutzausschlußdichtung gerichtet, die ein statisches Aus
schlußelement enthält, das in begrenzter Berührung mit einem
rotierenden Ausschlußelement angeordnet ist. Das rotierende
Element ist auf eine Welle gedrückt oder mit dieser ver
klebt, um sich dadurch mit der Welle zu drehen. Diese zu
sammenwirkenden Dichtungselemente schaffen eine anfängliche
oder primäre Barriere, um Verunreinigungen, wie Staub und
Abriebpartikel, von dem Inneren der Dichtung fernzuhalten.
Die Verunreinigungen werden auf diese Weise an einem Durch
treten von der Umgebung der Dichtung zu dem inneren Bereich
innerhalb der Dichtung gehindert, in dem Schmiermittel oder
Lageroberflächen vorhanden sind.
In die Dichtung kann eine zweite Barriere eingebaut sein, um
weiter den Durchtritt von Verunreinigungen durch diese zu
verhindern. Die zweite Barriere kann die Form eines Schaums
oder eines filzunterlegten Filters haben, der einen inneren
Teil des rotierenden Elements berührt oder nahezu berührt.
Im Inneren der ersten und/oder der zweiten Barriere können
zusätzliche Dichtungslippen vorgesehen sein, um als her
kömmliche Schmiermitteldichtungen zu dienen. Diese herkömm
lichen Dichtungselemente können kleinere Mengen von umge
bender Luft gestatten, hinter die Dichtungslippe einzutre
ten, um so das Auftreten übermäßiger Kräfte zwischen der
Lippe und der Welle zu verhindern und trotzdem kein Durch
treten von Verunreinigungen hinter die Lippe zu gestatten.
Dies ist wegen des Vorhandenseins des Filters möglich, das
die von der Luft herangetragenen Verunreinigungen einfängt,
bevor sie die Dichtungslippe berühren, so daß nur sauberge
filterte Luft die Innenseite der Dichtungslippe erreicht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Figuren, in
denen jeweils gleiche oder sich entsprechende Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind, beschrieben. Aus der
Beschreibung sind weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile
der Erfindung ersichtlich.
Fig. 1 zeigt eine Teilaxialschnittansicht einer herkömmli
chen Drehwellen-Lippendichtung, die mit einer Stein
schutt- oder Trümmer-Ausschlußlippe einer bekannten
Konstruktion versehen ist.
Fig. 2 zeigt eine Teilaxialschnittansicht einer Verbund-
Anschlußlippendichtung gemäß der vorliegenden Er
findung.
Fig. 3 zeigt eine Teilschnittansicht eines auf einer Welle
sitzenden Abschnitts der Verbund-Ausschlußlippen
dichtung gemäß Fig. 2, wobei die genaue Positionie
rung eines Gehäuseflansches in gestrichelter Dar
stellung veranschaulicht ist.
Fig. 4 zeigt eine Teilschnittdarstellung eines alternativen
Ausführungsbeispiels der Verbund-Ausschlußlippen
dichtung, die mit einer Polytetrafluoräthylen-
Radiallippendichtung kombiniert ist.
Fig. 5 zeigt eine Teilschnittansicht eines weiteren Aus
führungsbeispiels der Verbund-Ausschlußlippendich
lung, die mit einer herkömmlichen gummiartigen Ra
diallippendichtung kombiniert ist.
Fig. 6 zeigt eine Teilschnittansicht eines weiteren Aus
führungsbeispiels der Verbund-Ausschlußlippendich
tung, das mit einem sekundären Filterelement ausge
staltet ist, um von Luft herangetragene Verunreini
gungsteile einfangen zu können.
Fig. 7 zeigt eine Teilschnittansicht eines weiteren Aus
führungsbeispiels der Verbund-Ausschlußlippendich
tung, das mit einem sekundären Filterelement ausge
stattet ist, um von Luft herangetragene Verunreini
gungsteile einfangen zu können.
Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, enthält eine herkömmliche ein
teilige, schmutzausschließende Wellendichtung 1 eine
Schmutzausschlußlippe 3 und eine Öldichtungslippe 5, wobei
beide Lippen an einer drehenden Welle 7 anliegen. Diese
herkömmliche Konstruktion ist von dynamischen Vorgängen
zwischen den Lippen und der Welle abhängig, um eine ausrei
chende Dichtung aufrechtzuerhalten. Die Schmutzausschluß
lippe 3 läuft auf einem Ölfilm, der Staubpartikel aus der
Luft anziehen kann. Wenn sich das Öl und die Staubpartikel
vermischen, bildet sich ein schmirgelartiger Schlamm, der
den Verschleiß der Dichtung beschleunigt und zu Dichtungs
fehlern führt.
Im Betrieb wird durch die Reibung zwischen den Lippen 3, 5
der Dichtung und der Welle 7 Wärme erzeugt. Die durch die
Schmutzausschlußlippe 3 erzeugte Reibungswärme wird längs
der Welle übertragen und erhöht die Wellentemperatur auf
einen Wert oberhalb des Wertes, der sich aus der alleinigen
Verwendung der Öldichtungslippe 5 ohne Vorhandensein der
Schmutzausschlußlippe 3 ergeben würde. Darüber hinaus wird
Reibungswärme, die durch die Öldichtungslippe erzeugt wird,
auf die Welle übertragen und erhöht die Wellentemperatur
nahe der Schmutzausschlußlippe. Diese erhöhte Wellentem
peratur wirkt sich nachteilig auf die Lebensdauer jeder der
Lippen aus und verringert dementsprechend die effektive
Lebensdauer der Dichtung. Die Wärme aus der reibenden Be
rührung mit der Welle verursacht, daß das gummiartige oder
polymere Lippenmaterial hart und brüchig wird und gegeben
falls platzt und bricht, um dadurch ein Leck zu verursachen.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist ein grundsätzliches Ausfüh
rungsbeispiel der vorliegenden Erfindung auf eine zweitei
lige Verbund-Wellendichtung 9 gerichtet, die auf eine Welle
7 gesetzt ist und mit Paßsitz in der Bohrung eines Dich
tungsgehäuses 11 befestigt ist. Die Verbund-Wellendich
tung enthält ein ringförmiges Gehäuseteil 13 und ein ring
förmiges Wellendichtungsteil 15. Das Wellendichungsteil ist
typischerweise auf die Welle aufgedrückt oder mit dieser
verklebt und dreht sich mit der Welle, während das Gehäu
seteil unbeweglich in dem Dichtungsgehäuse 11 oder der Boh
rung sitzt.
Das Wellendichtungsteil 15 kann aus irgendeinem geeigneten
nichtmetallischen Maschinenbauwerkstoff, beispielsweise
einem gummiartigen oder thermoplastischen Material gebildet
sein. Bevorzugte Materialien enthalten karbonisiertes Nitril
und sind im höchsten Maße widerstandsfähig gegen Abrieb,
können hohen Betriebstemperaturen widerstehen, sind leicht
gießbar und weisen eine gute Widerstandsfähigkeit gegen che
mische Einflüsse auf. Das Gehäuseteil 13 ist vorzugsweise
zum Zwecke einer wirksamen Wärmeleitung von dem Wellendich
tungsteil 15 in Richtung auf das Dichtungsgehäuse 11, von
dem die zugeführte Wärme ohne Erhöhung der Temperatur der
Welle abgeführt wird, aus einem metallischen Material ge
bildet.
Das Wellendichtungsteil 15 ist mit einer ringförmigen Ver
bindungsnut 17 versehen, die nicht nur ein Außereingriff
kommen der Teile 13 und 15 vor dem Einbau verhindert, son
dern auch beim Einbau der Verbund-Wellendichtung hilfreich
ist. Die Verbindungsnut 17 dient nämlich dazu, das Wellen
dichtungsteil 15 in bezug auf einen radialen Flansch 19 des
Gehäuseteils auszurichten. Das radiale innere Ende 20 des
Flansches wird beim Einbauen genau und automatisch zwischen
den sich radial erstreckenden Wänden 21, 21 der Verbin
dungsnut 17 positioniert. Wenn überhaupt wird eine nur ge
ringfügige zusätzliche Ausrichtung erforderlich sein, wenn
die Verbund-Wellendichtung erst einmal in ihr Gehäuse ein
gesetzt ist.
Ein wichtiges Merkmal der Verbund-Wellendichtung besteht aus
den relativen axialen Breiten der Verbindungsnut 17 und des
Flansches 19. Um eine unerwünschte Berührung zwischen den
inneren Wänden 21 der Verbindungsnut 17 und den Oberflächen
des Flansches zu vermeiden oder deren Wahrscheinlichkeit zu
verringern, sollte die Breite A des Flansches geringer als
die Breite B der Verbindungsnut sein. Darüber hinaus sollte
ein Zwischenraum C zwischen der radial am weitesten innen
liegenden Fläche des Flansches und der Bodenfläche der Ver
bindungsnut aufrechterhalten werden, um eine Berührung zwi
schen diesen Flächen im Falle einer übermäßigen radialen
Wellenauslenkung und/oder einer übermäßigen radialen Wellen
schwingung zu verhindern.
Um ein Abfallen des Wellendichtungsteils 15 von dem Gehäu
seteil 13 zu verhindern, ist die Verbindungsnut 17 durch
ringförmige Rippen oder Vorsprünge 23 begrenzt. Diese Vor
sprünge sind, während sie vorzugsweise aus einem elastischen
Material gebildet sind, in radialer Richtung kurz und in
axialer Richtung dick, um einer axialen Auslenkkraft auf
grund einer Berührung mit dem radial inneren Ende des Flan
sches 19 zu widerstehen. Eine derartige Berührung kann wäh
rend des Hantierens mit der Dichtung und des Einbaus der
selben auftreten. Wenn die Dichtung jedoch erst einmal kor
rekt eingebaut worden ist, ist eine derartige Berührung
durch die zuvor angegebene Dimensionierung verhindert oder
zumindest wenig wahrscheinlich.
Das Wellendichtungsteil 15 ist des weiteren mit einem radial
nach außen vorstehenden Lippenelement 25 versehen. Wie aus
Fig. 3 ersichtlich kann das Lippenelement mit einem relativ
dünnen und elastischen Endabschnitt 27 ausgebildet sein. Ein
Rand 29 des Endabschnitts erstreckt sich axial in Richtung
und über die Verbindungsnut 17 in einem Ausmaß, das die
genaue Einhaltung eines Bereichs des Berührungsdrucks zwi
schen dem Rand und einem äußeren Oberflächenabschnitt des
Flansches sicherstellt. Die Berührungskraft sollte in den
meisten praktischen Anwendungsfällen von angenähert 14 g bis
700 g reichen.
Durch diese Dimensionierung des Flansches, der Verbindungs
nut und des Randes wird ein weiterer Vorteil erzielt. Durch
Sicherstellung eines vorgespannten Festsitzes des Randes 29
auf dem Flansch 19 kann, wie in Fig. 3 gezeigt, ein axiales
Spiel der Welle 7 über eine Strecke X nicht zu einem Verlust
der Berührung zwischen dem Rand 29 und dem Flansch 19 in
nerhalb eines der Strecke X entsprechenden Toleranzbereichs
führen. Der Grad des Festsitzes kann abhängig von den ak
zeptierbaren Grenzwerten der Berührungskraft und des Wel
lenspiels variieren.
Im Falle einer Wellenauslenkung oder einer Wellenschwingung
wird die Berührung zwischen dem Rand 29 und dem Flansch 19
aufrechterhalten, da sich eine relative radiale Bewegung
zwischen diesen Dichtungsteilen nicht die axial gerichtete
Dichtungsberührungskraft zwischen diesen auswirkt. Dies ist
indessen bei einer herkömmlichen Dichtung, wie sie bei
spielhaft in Fig. 1 gezeigt ist und deren Dichtungswirkung
auf radialen Dichtungskräften beruht, nicht der Fall. Die
axialen Abmessungen D und E des Lippenelements 25 bzw. des
Endabschnitts 27 sollten im allgemeinen geringer als die
Dicken F, G jedes der radialen Vorsprünge 23 sein, so daß
der spezifizierte Bereich des leichten Berührungsdrucks
zwischen dem Rand 29 und dem Flansch 19 beibehalten werden
kann.
Bei Vorsehen einer einzigen Umfangslinie oder eines einzigen
Umfangsbandes einer kontinuierlichen Berührung zwischen dem
Rand 29 und dem Flansch 19 wird ein eindeutiger Vorteil
dadurch erzielt, daß die Reibungswärme, die längs dieser
ringförmigen Berührungslinie erzeugt wird, auf eine einzige
Quelle und einen einzigen Ort beschränkt ist und somit in
ausreichender Weise kontrolliert und deutlich verringert
ist. Wenn überhaupt wird nur wenig Wärme von diesem Berüh
rungsbereich aus auf die Welle übertragen. Darüber hinaus
muß diese Berührungsstelle nicht geschmiert werden, so daß
eine Anziehung und Ansammlung von durch die Luft herange
tragenen partikelartigen Verunreinigungen durch Öl oder
dergl. vermieden ist.
Der Einbau der Verbund-Wellendichtung wird durch deren Kon
struktion vereinfacht. Die Dichtung wird einfach in her
kömmlicher Weise axial in das Dichtungsgehäuse 11 gedrückt,
nachdem das Wellendichtungsteil unter radialem Dehnen über
die Welle gezogen worden ist. Die radialen Vorsprünge 23 des
Wellendichtungsteils verhindern aufgrund der relativ großen
Biegefestigkeit, die durch die geringe Höhe und die große
axiale Breite der Vorsprünge gegeben ist, dessen Außerein
griffkommen aus dem Gehäuseteil. Wenn sie erst einmal in der
Bohrung des Dichtungsgehäuses 11 sitzen, kann entweder das
Gehäuseteil oder das Wellendichtungsteil axial verschoben
werden, falls dies gewünscht ist, um eine einzige Punktbe
rührung zwischen diesen bei dem Rand zu erreichen. Demzu
folge kann das radial innere Ende 20 des Flansches 19 ohne
Berührung innerhalb der Verbindungsnut 17 während des Be
triebs ausgerichtet werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 4
gezeigt, bei dem das Gehäuseteil 13 radial und axial bei 31
abgestuft ist, um einen ringförmigen Montagevorsprung 33 zu
schaffen, gegen den in an sich bekannter Weise ein Poly
tetrafluoräthylen (PTFE)-Lippenelement 35 geklemmt ist.
Zwischen dem Lippenelement und einem Klemmelement 39 ist ein
Dichtungsring 37 vorgesehen, um in einer herkömmlichen
Dichtungsringanordnung ein Leck zu vermeiden.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem eine
gummiartige Dichtungslippe 41 mit dem Gehäuseteil in einer
gemeinsamen Konfiguration verbunden ist. Sowohl aus Fig. 4
als auch aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß die Reibungswärme,
die durch den Schmutzausschlußabschnitt der Dichtung ent
wickelt wird, auf den Flansch 19 beschränkt ist. Diese Wärme
wird von dem Metallflansch auf das Dichtungsgehäuseteil
übertragen, wo sie ohne nachteilige Einwirkung sowohl auf
das Lippenelement 35 als auch die Dichtungslippe 41 abge
führt wird.
Da die meisten gummiartigen und thermoplastischen Materia
lien einer Wärmeübertragung widerstehen, wird wenn überhaupt
nur wenig Wärme durch das Lippenelement 25 des Wellendich
tungsteils zu der Welle übertragen. Dies erhöht deutlich die
Lebensdauer der Dichtungen und schützt die Wellen. Darüber
hinaus verringert der geringe Berührungsdruck zwischen dem
ausladenden Rand 29 des Lippenelements 25 und dem Flansch
die Reibungswärmeerzeugung der Dichtungen noch mehr.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist in Fig. 6 gezeigt.
Obgleich die in Fig. 6 gezeigte Dichtungskonstruktion ähn
lich derjenigen gemäß Fig. 4 erscheint, ist eine merkliche
Verbesserung in der Konstruktion gemäß Fig. 6 enthalten.
Während dieses Ausführungsbeispiel einen primären Staubaus
schlußabschnitt enthält, der aus einem ringförmigen Wellen
dichtungsteil 15 und einem Flansch 19 wie zuvor beschrieben
besteht, ist ein sekundäres ringförmiges, poröses Filter
element 45 zwischen die Stufe oder den Montagevorsprung 33
des metallischen Gehäuseteils 13 und das Lippenelement 35
mit dem inneren Gehäuse oder Klemmelement 39 eingeklemmt.
Ein oder mehrere Dichtungsringe 47 können zwischen das Fil
ter und das Gehäuse und/oder zwichen das Filter und das
Lippenelement geklemmt sein. Die Dichtungsringe, vorzugs
weise Gummidichtungsringe, hindern das Schmiermittel an
einem Durchtreten zwischen dem radial am weitesten außen
liegenden Ende des Lippenelements 35 und dem Gehäuseteil 13.
Dies verhindert wiederum, daß Schmiermittel durch das
Schaumfilterelement durchtritt und dessen Wirksamkeit her
absetzt.
Als eine sekundäre Barriere gegen Staub und andere parti
kelartige Verunreinigungen ist das Filterelement 45 so an
geordnet, daß es in Berührung mit dem rotierenden Wellen
dichtungsteil 15 steht oder zumindest eng an diesem anliegt.
Das Filterelement 45 ist vorzugsweise aus einem filzunter
legten Polyurethan-Schaum gebildet, da Polyurethan-Schaum
einen ausgezeichneten Widerstand gegen Abrieb zeigt und eine
lange Betriebslebensdauer sicherstellt. Die Porengröße des
Schaums liegt vorzugsweise in dem Bereich von 1 bis 500
Mikron.
Wie aus Fig. 6 weiter ersichtlich, ist das Lippenelement 35
mit spiralförmigen Nuten oder Schlitzen 49 zum Erzeugen
einer hydrodynamischen Pumpwirkung versehen, die dazu führt,
daß Schmiermittel nach innen gepumpt wird. Diese Pumpwirkung
führt dazu, daß ein Unterdruck in dem Bereich um die äußere
Seite der Lippe bei 53 erzeugt wird. Dieser Unterdruck führt
wiederum dazu, daß partikelartige von der Luft herangetra
gene Verunreinigungen hinter die Schmutz und Staub aus
schließenden Elemente 15 und 19 gezogen werden.
Durch Anordnen des Filterelements 45 zwischen den Staub
ausschließenden Elementen 15 und 19 und dem Lippenelement 35
werden sämtliche partikelartige Stoffe, die hinter die
erste Verunreinigungen ausschließende Barriere 15, 19 gezo
gen werden, in die Poren des Filterelements 45 eingebettet
und an einem Erreichen des Schmiermitteldichtungs-Lippen
elements 35 gehindert werden. Dies erhöht deutlich die Le
bensdauer der Dichtung und gestattet, die Berührungskräfte
zwischen dem Lippenelement 35 und der Welle 7 zu verringern.
Um Verunreinigungen an einem Eingezogenwerden hinter das
Lippenelement 35 zu hindern, müssen vorbekannte Konstrukti
onen große Berührungskräfte zwischen der Lippe und der Welle
aufrechterhalen, um so einen luftdichten Abschluß zu bil
den. Versuche in dieser Richtung sind häufig fehlgeschlagen,
weil die Lippe bei hohen Drehzahlen nicht in der Lager ist,
die Berührung mit der Welle aufrechtzuerhalten und daher
Verunreinigungen zu der Schmiermittelseite der Dichtung
durchtreten können. Des weiteren können die hohen Berührungs
kräfte, die durch die hydrodyamisch erzeugte Druckdifferenz
hervorgerufen werden, das Schmiermittel wie zuvor ausgeführt
karbonisieren.
Die Dichtung, die in Fig. 6 gezeigt ist, muß nicht und er
hält vorzugsweise nicht einen luftdichten Abschluß aufrecht.
Sie erhält vielmehr eine leichte Berührung aufrecht, um
einer geringen Menge gefilterter Luft zu gestalten, hinter
das Lippenelement 35 zu strömen. Diese Luftströmung dient
dazu, eine hydrostatisch erzeugte Druckdifferenz zu neu
tralisieren und unterbindet dadurch übermäßige Lippen/Wel
len-Berührungskräfte.
Wie in Fig. 7 gezeigt kann eine Zweistufendichtung ohne das
Lippenelement 35 verwendet werden, um so nur als eine Staub
schutzvorrichtung zu fungieren. Des weiteren kann das Fil
terelement 45 zusammen mit irgendeinem der in den Fig. 2,
4 oder 5 gezeigten Ausführungsbeispiele benutzt werden. Es
ist auch möglich, das Filterelement 45 mit dem rotierenden
Wellendichtungsteil 15 zu verbinden, statt es in dem metal
lischen Gehäuseteil 13 einzuklemmen oder es mit letzterem zu
verbinden.
Es ist ersichtlich, daß der Fachmann zahlreiche Modifikati
onen und Variationen der vorliegenden Erfindung im Rahmen
der technischen Lehre ausführen kann, ohne daß dazu der
Schutzumfang, wie er durch die Ansprüche bestimmt ist, ver
lassen werden müßte.
Claims (4)
1. Verbund-Dichtung zum Fernhalten von Schmutzteilen, bei
spielsweise aus Steinschutt oder Trümmern, von einem Ab
schnitt einer drehenden Welle, gekennzeich
net durch
- - ein ringförmiges, auf der Welle (7) sitzendes Wellen dichtungsteil (15) mit einer darin ausgebildeten ring förmigen Verbindungsnut (17), die eine vorbestimmte Breite (B) hat, wobei die Verbindungsnut (17) durch Wände (21, 21) begrenzt ist, die sich radial nach außen von dem Wellendichtungsteil (15) aus erstrecken,
- - ein Lippenelement (25), das auf dem Wellendichtungsteil (15) vorgesehen ist, wobei das Lippenelement (25) mit einem Endabschnitt (27) ausgebildet ist, und
- - ein Dichtungs-Gehäuseteil (13), das einen radial ein wärts vorstehenden Flansch (19) enthält, der einen ra dial nach innen gerichteten Vorsprung hat, welcher mit einer Breite (A) ausgebildet ist, die kleiner als die vorbestimmte Breite (B) ist, wobei der Flansch in nerhalb der Verbindungsnut (17) und in Berührung mit dem Lippenelement (25) positioniert ist.
2. Dichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch ein Dichtungs-Lippenelement (35), das an dem Ge
häuseteil (13) zum Abdichten gegen ein Durchtreten von
Dichtungsschmiermittel zwischen dem Dichtungs-Lippenele
ment (35) und der drehenden Welle (7) angebracht ist.
3. Dichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch ein Filterelement (45), das dem Wellendichtungsteil
(15) benachbart zum Einfangen von Verunreinigungsteilen
innerhalb des Filterelements (45) angeordnet ist.
4. Dichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch
- - ein weiteres Dichtungs-Lippenelement (35), das an dem Gehäuseteil (13) zum Abdichten gegen ein Durchtreten von Dichtungsschmiermittel zwischen dem Dichtungs- Lippenelement (35) und der drehenden Welle (7) ange bracht ist, und
- - ein Filterelement (45), das in axialer Richtung zwi schen dem Wellendichtungsteil (15) und dem Dichtungs- Lippenelement (35) zum Einfangen von Verunreinigungs teilen innerhalb des Filterelements (45) angeordnet ist.
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