DE3822654A1

DE3822654A1 - Kontaktlinsenapplikator

Info

Publication number: DE3822654A1
Application number: DE19883822654
Authority: DE
Inventors: Paul Schneider; Hans-Eckart Schneider
Original assignee: SCHNEIDER PAUL 7070 SCHWAEBISCH GMUEND DE
Current assignee: SCHNEIDER PAUL 7070 SCHWAEBISCH GMUEND DE
Priority date: 1988-07-05
Filing date: 1988-07-05
Publication date: 1990-01-11

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einsetzen oder Abnehmen von Kontaktlinsen auf das bzw. vom Auge nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 wie sie beispielsweise aus der DE-OS 28 31 757 als bekannt hervorgeht.

Dieser speziell für weiche Kontaktlinsen konzipierte Kontaktlinsenapplikator weist einen fingerhutähnlichen Vorrichtungshalter und einen quer von ihm abragenden Linsenhalter auf. Dieser enthält eine von einem Stiel getragene kugelkalotten-ähnliche Schale zur Halterung der Kontaktlinse, die die Schale am Augenrand überragt. Zur Halterung muß die Kontaktlinse und oder die Schale angefeuchtet werden; sie haftet dann aufgrund von Kapillar kräften an der Innenseite der formentsprechenden Schale des Linsenhalters. Die gesamte Vorrichtung ist aus Gummi oder Weichkunststoff hergestellt. Abgesehen davon, daß der bei Gebrauch quer zur Fingerachse liegende Linsenhalter sehr gewöhnungsbedürftig ist, ist an dem bekannten Kontaktlinsen applikator nachteilig, daß die in einer formangepaßten Schale mittels Kapillarkräften festgehaltene Kontaktlinse sich beim Aufsetzen aufs Auge nur sehr schlecht vom Linsen halter löst. Die Adhäsion der Kontaktlinse am Augapfel ist kaum größer als die Haftung am Halter. Trotzdem kann die Kontaktlinse durch einen Wimpernschlag leicht von dem Linsen halter heruntergeschoben werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, den gattungsmäßig zugrunde gelegten Kontaktlinsenapplikator dahingehend auszugestalten, daß die Kontaktlinse bis zum Aufsetzen zwar sicher gehalten aber beim Aufsetzen der Kontaktlinse auf das Auge sicher von dem Linsenhalter gelöst werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale vom Anspruch 1 gelöst. Die Haftfläche zur Halterung der Kontaktlinse an der Vorrichtung ist durch die flexible Gummimembran gebildet, die durch die Balgpumpe wahlweise in den konkaven Zustand - Halten - oder in eine konvexe Form - Lösen - überführt werden kann. Dabei kann eine trockene Halterung der Kontaktlinse angewandt werden, wenn - wie nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen - in der Gummimembran eine Durchlaßöffnung für den Unterdruckes bis zur Kontaktlinse angebracht ist, so daß die Kontaktlinse durch Vakuum an der Gummimembran gehalten wird. Zum Schutz der gehalterten Kontaktlinsen gegen Wimperschlag wird diese vollständig in den Linsenhalter aufgenommen; die Kontaktlinse ragt also mit ihrem Außenrand nicht über. Die Balgpumpe zur Steuerung der Membranform ist zweckmäßigerweise am Außen umfang des fingerhutähnlichen Vorrichtungshalter angebracht, wo sie vom Daumen erreichbar und betätigbar ist.

Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen können den Unteransprüchen entnommen werden. Im übrigen ist die Erfindung an Hand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele nach folgend noch erläutert; dabei zeigt

Fig. 1 die Anwendung eines Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einsetzen einer Kontaktlinse aufs Auge,

Fig. 2 die vergrößerte Einzeldarstellung der Vorrichtung nach Fig. 1 im Schnitt und

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispieles.

Begriffsliste

1 Vorrichtung (als ganze)
2 Vorrichtungshalter
3 Linsenhalter
4 Kontaktlinse
5 Aufsetzrichtung
6 Gummimembran
7 Ringwulst
8 Verbindungsleitung
9 Balgpumpe
10 Umfangsrille
11 Innenkontur
12 Entlastungsöffnung an der Balgpumpe
12′ Entlastungsöffnung an der Gummimembran
13 Dehnschlitz
14 Mittellinie von 2
a Abstand Membran/Fingerspitze
D Außendurchmesser Linsenhalter
d Durchmesser Kontaktlinse

Claims

1. Vorrichtung zum Einsetzen oder Abnehmen von Kontakt linsen auf das beziehungsweise vom Auge, mit einem auf das letzte Glied eines Fingers aufsteckbaren hut- oder manschettenförmigen Vorrichtungshalter und mit einem damit verbundenen, napfartigen mit seiner Aufnahmeseite im wesentlichen sich quer zur Aufsetzrichtung erstrec kenden Linsenhalter, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Kontaktlinse (4) zugekehrte Öffnung des napfartigen Linsenhalter (3) mit einer luftdicht an dessen Rand anliegenden Gummimembran (6) überspannt und
daß der von dem napfartigen Linsenhalter (3) und der Gummimembran (6) umschlossene Raum fluidisch Ver bindungsleitung (8) mit einer wahlweise Überdruck oder Unterdruck erzeugenden Balgpumpe (9) o. dgl. verbunden ist, so
daß die Gummimembran (6) wahlweise konkav in den napfartigen Linsenhalter (3) einsaugbar oder konvex aus ihm ausblähbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummimembran (6) im wesentlichen quer zur Mittellinie (14) des Vorrichtungshalters (2) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummimembran (6) axial möglichst nah - Abstand a - an die Spitze des eingesteckten Fingers herange rückt in der Vorrichtung (1) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser (D) des napf förmigen Linsenhalters (3) größer als der Durchmesser (d) der Kontaktlinse (4) ist, derart, daß diese (4) voll ständig vom Linsenhalter (3) aufnehmbar ist.

5. Vorrichtung nach einer der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummimembran (6) am Außenrand mit einem in eine äußere Umfangsrille (10) des napf förmigen Linsenhalters (3) einrastenden Ringwulst (7) versehen ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Balgpumpe (9) am Außenumfang des Vorrichtungshalters (2) in einer vom Daumen er reichbar und betätigbaren Stellung angebracht ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Balgpumpe (9) als abgeflachter Gummiball ausgebildet ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Balgpumpe (9) als ziehharmonika- ähnlicher Balg ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Balgpumpe (9) als mit einer dehn fähigen Membran dichtend überspannter Napf ausgebildet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdrängungs-Volumen der Balg pumpe (9) wesentlich größer ist, als das von der Gummimembran (6) in entspanntem Zustand und dem napfförmigen Linsen halter (3) eingeschlossene Volumen.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenkontur (11) des napfförmigen Linsenhalters (3) kugelflächenförmig nach Art der Außenfläche der Kontaktlinse (4) gewölbt ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Balgpumpe (9) und Linsenhalter (3) gebildete fluidische System durch eine bei Gebrauch verschließbare Entlastungs-Öffnung (12) in den Pausen fluidisch entlastbar ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungs-Öffnung (12′) mittig in der Gummi membran (6) angebracht und durch die Kontaktlinse (4) verschließbar ist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungs-Öffnung (12) an der Balgpumpe (9) angebracht und durch den sie betätigenden Daumen ver schließbar ist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, daß der hut- oder manschetten förmige Vorrichtungshalter (2) mit wenigstens einem Dehnschlitz (13) zur Anpassung an unterschiedlichen Fingergrößen versehen ist.