DE3822369A1 - Messsonde mit einem klein bauenden magnetometer und verfahren zur durchfuehrung von messungen mit einer solchen messsonde - Google Patents
Messsonde mit einem klein bauenden magnetometer und verfahren zur durchfuehrung von messungen mit einer solchen messsondeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßsonde mit je einer Meßvor
richtung zur Messung magnetischer Felder in X-, Y- und
Z-Meßrichtung.
Mit einem derartigen Magnetometer kann das Störmagnetfeld
von Schwerstangen, wie sie beispielsweise bei Tiefbohrun
gen eingesetzt werden, im Erdmagnetfeld gemessen werden.
Das Niederbringen von Tiefbohrungen ist mit erheblichen Ko
sten verbunden, und an die exakte Ausführung der Bohrarbei
ten werden hohe Anforderungen gestellt. Technische Fehler
führen zu Verzögerungen der Arbeiten und erhöhen das Stö
rungsrisiko.
Ein häufiger Fehler ist die Abweichung von der vorgegebenen
Richtung während der Bohrung. Der verlauf des Bohrlochs muß
deshalb laufend nachgemessen werden, was mit elektromagne
tischen und magnetischen Methoden erfolgt. Dazu werden De
klination und Azimuth gemessen, um die Ablenkung zum magne
tischen Nordpol genau zu beschreiben. Zur Vermeidung von
Meßfehlern muß das Bohrgestänge in unmittelbarer Nähe der
Meßgeräte im technischen Sinn nichtmagnetisch sein. Der Ab
lenkwinkel, um den das Bohrloch von seiner Senkrechten ab
weicht, wird mit einem Magnetkompaß gemessen, der durch das
hohle Bohrgestänge bis kurz vor Ort, d.h. bis in die soge
nannten Schwerstangen abgelassen wird. Für diese Schwer
stangen, die bei Tiefbohrgestängen zur Beschwerung des Bohr
meißels dienen, besteht deshalb besonders die Forderung
nach nichtmagnetischen Eigenschaften.
Die Schwerstangen werden deshalb vor ihrem Einsatz, d.h.,
noch im Produktionsprozeß auf ihr Magnetfeld hin untersucht
und geprüft. Die zulässige Winkelabweichung durch die
Schwerstangen darf maximal 0,3 Grad betragen. Da die Außen
durchmesser und die Bohrungen der Bohrgestänge bzw. der
Schwerstangen mit zunehmender Bohrtiefe abnehmen, muß eine
derartige Meßsonde so klein bauen, daß sie auch durch klein
ste Gestängebohrungen abgesenkt werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine klein bau
ende Meßsonde der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
die auch durch kleinste Gestängebohrungen bewegt werden
kann.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Meßvorrichtung
mindestens einer der Meßrichtungen in die Meßvorrichtung
einer der anderen Meßrichtungen eingeschoben ist. Durch
diese Maßnahmen wird ein äußerst kompakt und klein bauendes
Magnetometer mit großer Dynamik geschaffen, daß in das ent
sprechend kleine, kompakte Gehäuse einer Meßsonde eingebaut
werden kann. Eine derartige Meßsonde kann auch durch sehr
enge Bohrungen, beispielsweise durch Bohrungen kleiner
2 Inch, bewegt, vorzugweise gezogen werden.
Die gemessenen Werte werden zur Auswertung an Anzeigeein
heiten übermittelt. Diese Anzeigeeinheiten sind drei bau
gleiche, untereinander austauschbare 4 1/2 stellige digi
tale Spannungsmeßgeräte. Ihr Meßbereich läßt sich mittels
eines angebrachten Umschalters um den Faktor 10 verändern.
Die Eichung erfolgt derart, daß standardmäßig eine Auf
lösung von 10nT (Nanotesla) erzielt wird (Schalterstellung:
x 10). Sie läßt sich in der Schalterstellung x 1 auf 1 nT
erhöhen. Die in der Anzeige eingeblendeten Kommata markie
ren dann jeweils die Tausender Stelle, beispielsweise:.
Schalterstellung x 10; Anzeige; 18,50 18.500 nT
Schalterstellung x 1; Anzeige; 9.235 9.235 nT.
Wegen des auf 4 1/2 Stellen begrenzten Anzeigeumganges der
Spannungsmesser ist deren maximal mögliche Anzeige
"19.999". Das entspricht in Schalterstellung x 1 gerade
19.999 nT. Ist die aktuelle Maßgröße jedoch größer als
20.000 nT, kommt es zu einer Bereichsüberschreitung, einem
Überlauf der Anzeige; es wird gar nichts mehr angezeigt.
Dieser Betriebszustand läßt sich mittels der Schalterstel
lung x 10 abfangen. Nun beträgt die maximal mögliche Anzeige
199.990 nT, was etwa dem Vierfachen des Betrages des ei
gentlich zu messenden Erdmagnetfeldes entspricht.
Die einzelnen Anzeigeeinheiten können, da sie völlig unab
hängig voneinander sind, um der größtmöglichen Auflösung
willen bzw. je nach Bedarf in der Schalterstellung x 1 oder
x 10 betrieben werden. Der Multiplikator beträgt, da er auf
elektronischem Wege erzeugt wird, exakt 10 000.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen
beschrieben. Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeich
nung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben; es
zeigt:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Meßsonde mit
einem kompakten Dreiachs-Ringkern-Magnetometer und
mit einem mit Führungsnuten versehenen Gehäuse;
Fig. 2 die schematische Darstellung einer Prüfsituation,
bei der ein mit Führungsschienen versehenes Füh
rungsrohr in einem in Meßposition festgelegten Prüf
fling eingelegt ist und die Meßsonde nach der Fig. 1
mit ihren Führungsnuten auf den Führungsschienen
des Führungsrohres durch den Prüfling gezogen wird.
Die in der Fig. 1 dargestellte Meßsonde 10 besteht im we
sentlichen aus einem Gehäuse 11 und einem Träger 12. Der
Träger 12 besteht aus einer Trägerplatte 17 und einem dazu
rechtwinklig, L-förmig stehenden Trägerfuß 16. Der Träger
12 ist aus Glasfaser verstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt.
Auf der Trägerplatte 17 ist als eine erste X-Meßvorrichtung
18 eine Aufnehmerspule mit einem die Meßarbeit leistenden
Ringkern angeordnet. In diese erste X-Meßvorrichtung 18 ist
eine ebenso aufgebaute Y-Meßvorrichtung 19 zur Messung in
Y-Richtung 34 eingeschoben.
Auf der der ersten X-Meßvorrichtung 18 abgewandten Außen
seite des Trägerfußes 16 ist eine Z-Meßvorrichtung 20 an
geordnet, mit der in Z-Richtung 35 gemessen werden kann. In
diese Z-Meßvorrichtung 20 ist eine zweite X-Meßvorrichtung
21 eingeschoben. Die in die Y-Meßvorrichtung 19 eingescho
bene erste X-Meßvorrichtung 18 nimmt Meßwerte in X-Richtung
33 auf, während die in die Z-Meßvorrichtung 20 eingescho
bene zweite X-Meßvorrichtung 21 zum inneren Abgleich dient.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die erste
X-Meßvorrichtung 18 und die zweite X-Meßvorrichtung 21
durch den Trägerfuß 16 räumlich voneinander getrennt. An
dem dem Trägerfuß 16 abgewandten Ende sind auf der Trä
gerplatte 17 Meßanschlüsse 13 vorgesehen, an denen Meßlei
tungen 32 angeschlossen sind, die zu den Meßvorrichtungen
18, 19, 20 und 21 führen.
Der Träger 12 ist in einem Adaptergehäuse 30 in vorbestimm
ter, genauer Lage in dem Gehäuse 11 gehalten. Das Gehäuse
11 ist mit einem Gehäusedeckel 14 abgeschlossen, an dem
eine Führungsleine 15 befestigt ist. An seiner Außenseite
36 ist das Gehäuse 11 mit zwei einander gegenüberliegenden
Führungsnuten 22 versehen.
Die Führungsnuten 22 können mit Führungsschienen 27 eines
Führungsrohres 23 in Wirkverbindung gebracht werden, das,
wie die Fig. 2 zeigt, zum Messen in einen Prüfling 24 ein
geführt wird. Der Prüfling 24 wird dazu beispielsweise auf
einen Aufnehmer 25 gelegt und mit Prismen 26 in seiner Lage
fixiert. In seine Längsbohrung 31 wird das aus einem nicht
magnetischen Material, vorzugsweise aus Kunststoff, beste
hende Führungsrohr 23 eingeführt. Das Führungsrohr 23 ist
mit nach innen weisenden Führungsschienen 27 versehen, auf
die die Meßsonde 10 mit ihren Führungsnuten 22 aufgesetzt
und dann an einer Zugkette 28 durch den Prüfling 24 gezogen
werden kann.
Zur Feststellung des magnetischen Feldes eines Prüflings 24
wird zunächst das Führungsrohr 23 mit nicht dargestellten,
abbaubaren, höhenverstellbaren Prismen in gleichbleibender
Lage, vorzugsweise horizontal, auf den Ortskoordinaten der
sich anschließenden Prüfmessung ausgerichtet und eine Eich
messung durchgeführt. Danach wird der Prüfling 24 auf den
Aufnehmer 25 gelegt und mit den Prismen 26 in seiner Lage
fest fixiert. Das Führungsrohr 23 wird in die Längsbohrung
31 des Prüflings eingeführt und in die exakt gleichen Orts
koordinaten wie zu der vorangegangenen Eichmessung ge
bracht. Sodann wird die Meßsonde 10 erneut durch das Füh
rungsrohr 23 bewegt. Die Führungsschienen 27 verhindern da
bei ein Verlassen der Horizontalen.
Die von der Meßsonde 10 festgestellten magnetischen Felder
können über eine Meßleitung 32 zu einem Anzeigegerät 29
geleitet und gespeichert werden; die Auswertung erfolgt
dann vorzugsweise rechnergestützt.
Bezugszeichenliste
10 Meßsonde
11 Gehäuse
12 Träger
13 Meßanschluß
14 Gehäusedeckel
15 Führungsleine
16 Trägerfuß
17 Trägerplatte
18 erste X-Meßvorrichtung
19 Y-Meßvorrichtung
20 Z-Meßvorrichtung
21 zweite X-Meßvorrichtung
22 Führungsnut
23 Führungsrohr
24 Prüfling
25 Aufnehmer
26 Prisma
27 Führungsschiene
28 Zugkette
29 Anzeiger
30 Innengehäuse
31 Bohrung
32 Meßleitung
33 X-Meßrichtung
34 Y-Meßrichtung
35 Z-Meßrichtung
36 Außenseite
11 Gehäuse
12 Träger
13 Meßanschluß
14 Gehäusedeckel
15 Führungsleine
16 Trägerfuß
17 Trägerplatte
18 erste X-Meßvorrichtung
19 Y-Meßvorrichtung
20 Z-Meßvorrichtung
21 zweite X-Meßvorrichtung
22 Führungsnut
23 Führungsrohr
24 Prüfling
25 Aufnehmer
26 Prisma
27 Führungsschiene
28 Zugkette
29 Anzeiger
30 Innengehäuse
31 Bohrung
32 Meßleitung
33 X-Meßrichtung
34 Y-Meßrichtung
35 Z-Meßrichtung
36 Außenseite
Claims (12)
1. Meßsonde mit je einer Meßvorrichtung zur Messung magne
tischer Felder in X-, Y- und Z-Meßrichtung, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßvorrichtung (19, 21) mindestens einer
der Meßrichtungen (33) in die Meßvorrichtung (18, 20) einer
der anderen Meßrichtungen (34, 35) eingeschoben ist.
2. Meßsonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßvorrichtungen an sich bekannte Ringkerne mit Aufneh
merspulen sind und die Aufnehmerspulen (18, 19, 20, 21) sym
metrisch auf einer gedachten Mittellinie angeordnet sind.
3. Meßsonde nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßvorrichtungen (18, 19, 20, 21) in drei
Raumrichtungen (33, 34, 35), vorzugsweise orthogonal, gegen
einander versetzt auf einem Träger (12) angeordnet sind.
4. Meßsonde nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der mit den Meßvorrichtungen (18, 19, 20, 21)
bestückte Träger (12) in einem rohrförmigen Gehäuse (11)
angeordnet ist und das rohrförmige Gehäuse (11) an seiner
Außenseite (36) mit längsverlaufenden Führungsnuten (22)
versehen ist.
5. Meßsonde nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungsnuten (22) des Gehäuses (11) mit
Führungsschienen (27) eines in einen Prüfling (24) ein
schiebbaren Führungsrohres (23) in Wirkverbindung bringbar
sind.
6. Verfahren zum Messen des magnetischen Feldes eines Prüf
lings, insbesondere einer mit einer Längsbohrung versehenen
Schwerstange zum Einsatz an einem Bohrgestänge, mittels
elektromagnetischer Meßeinrichtungen, insbesondere mit
Meßeinrichtungen nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meßeinrichtungen wahlweise gegenge
koppelt zum Arbeiten im Nullfeld oder nicht gegengekoppelt
betrieben werden.
7. Verfahren zum Messen eines magnetischen Feldes nach
Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Prüfling auf
einem Aufnehmer in vorbestimmter Lage festgelegt wird, in
die Längsbohrung des Prüflings ein hohlzylindrisches Füh
rungsrohr eingelegt wird und durch das Führungsrohr eine
Meßsonde bewegt wird.
8. Verfahren zum Messen eines magnetischen Feldes nach An
spruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß beim Messen die ge
naue Lage der Meßsonde in dem Führungsrohr mit Hilfe von
berührungslosen Längenmeßverfahren bestimmt wird.
9. Verfahren zum Messen eines magnetischen Feldes nach An
spruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Messen die ge
naue Lage der Meßsonde in dem Führungsrohr mit Hilfe von
akustischen, optischen, optoelektronischen oder feinmecha
nischen Längenmeßverfahren bestimmt wird.
10. Verfahren zum Messen eines magnetischen Feldes nach den
Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste
Messung ohne Prüfling und eine zweite Messung mit Prüfling
durchgeführt werden und die beiden Messungen auf den selben
Ortskoordinaten erfolgen.
11. Verfahren zum Messen eines magnetischen Feldes nach den
Ansprüchen 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Messen
der Prüfling auf fest fixierten und das Führungsrohr auf
höhenverstellbaren Prismen gelagert wird.
12. Verfahren zum Messen eines magnetischen Feldes nach den
Ansprüchen 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Messen
das Führungsrohr in gleichbleibender Lage, vorzugsweise ho
rizontal, ausgerichtet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883822369 DE3822369A1 (de) | 1987-12-18 | 1988-06-29 | Messsonde mit einem klein bauenden magnetometer und verfahren zur durchfuehrung von messungen mit einer solchen messsonde |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3743079 | 1987-12-18 | ||
DE19883822369 DE3822369A1 (de) | 1987-12-18 | 1988-06-29 | Messsonde mit einem klein bauenden magnetometer und verfahren zur durchfuehrung von messungen mit einer solchen messsonde |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3822369A1 true DE3822369A1 (de) | 1989-06-29 |
DE3822369C2 DE3822369C2 (de) | 1992-11-26 |
Family
ID=25862958
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883822369 Granted DE3822369A1 (de) | 1987-12-18 | 1988-06-29 | Messsonde mit einem klein bauenden magnetometer und verfahren zur durchfuehrung von messungen mit einer solchen messsonde |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3822369A1 (de) |
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-
1988
- 1988-06-29 DE DE19883822369 patent/DE3822369A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3822369C2 (de) | 1992-11-26 |
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