DE3821688A1 - Zuendelektroden in einer vorkammerzuendkerze - Google Patents
Zuendelektroden in einer vorkammerzuendkerzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erhöhung der
Lebensdauer von Zündelektroden in Zündkerzen mit Vorkammer.
Derartige Zündkerzen werden zur besseren Entflammung magerer
Kraftstoff/Luftgemische verwendet. Besonders günstig wirkt
sich ein wirbelförmiger Strömungsverlauf in der Vorkammer aus.
Derartige Einrichtungen werden in verschiedenen
Patentschriften u.a. in US 21 27 512 und DE 29 16 285
beschrieben.
Die in DE 29 16 285 gezeigte Anordnung mit dünner
stiftförmiger Mittelelektrode, die zur zylindrischen Wand eine
Funkenstrecke bildet, hat den Nachteil, daß die dünne
Elektrode vergleichsweise schnell verschleißt, wodurch die
teure Gesamtanordnung einen zu geringen Gebrauchsnutzen
aufweist. Zudem ergibt sich durch die Zündung zur
zylindrischen Wand ein Löscheffekt der Wände, der die
Ausbildung einer vom Zündfunken ausgehenden Flammenfront
stört.
Um dieses zu vermeiden, wurde in DE 31 48 296 eine
stiftförmige Masseelektrode in der zylindrischen Wand
angeordnet. Dadurch ist aber keinesfalls der Verschleiß durch
die erosive Wirkung des Zündfunkens vermindert.
Eine wesentliche Verringerung der Verschleißvorgänge läßt sich
durch die Verwendung hochwarmfester, korrosions- und
erosionsfester metallischer Werkstoffe insbesondere solcher
der Platingruppe erreichen.
Um die Materialkosten zu vermindern, wurde deshalb vielfach
bei konventionellen Zündkerzen vorgeschlagen, nur die Spitzen
der Elektroden aus Edelmetall herzustellen (vergl. z.B.
DE 22 24 270, DE 22 56 823 sowie DE 25 20 622) oder
Edelmetallelektroden mit Ummantelungen aus Nickel zu verwenden
(vergl. z.B. DE 26 14 274, DE 36 05 300).
Diese für konventionelle Zündkerzen vorgeschlagenen Lösungen
wurden zur Entflammung des Gemisches innerhalb des
Hauptbrennraumes entwickelt.
Da innerhalb dieses Brennraumes an den Zündelektroden
konventioneller Zündkerzen keine geordneten Verhältnisse
bezüglich der Gemischanströmung und des Entflammungsvorganges
bestehen, werden dort i.a. symmetrische Lösungen, d.h.
zylindrische Mittelelektroden verwendet. Diese Lösungen geben
keine Anregungen zur Verbesserung der Lebensdauer von
Zündelektroden in einer Vorkammer mit wirbelförmigem
Strömungsverlauf, die sich durch einen geordneten und
reproduzierbaren Entflammungsvorgang auszeichnet.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die
Nachteile des korrosiven und erosiven Verschleißes beider
Zündelektroden (Masse- und Mittelelektrode) in einer
Zündkerzenvorkammer, insbesondere einer solchen mit
wirbelförmigem Strömungsverlauf zu vermindern.
Dabei soll der Einsatz von teuren Edelmetallen aus
Kostengründen gering gehalten werden und durch die Art der
Anordnung die unvermeidbare verschleißbedingte Zunahme des
Elektrodenabstandes mit fortschreitender Lebensdauer degressiv
erfolgen.
Zusätzlich soll die Anordnung derart ausgeführt werden, daß
die Löschwirkung umgebender Wände auf den Zündfunken und den
sich in seinem Bereich entwickelnden Flammenkern gering ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Korrosion und Erosion der Zündelektroden durch den Einsatz von
dünnen Edelmetalldrähten, vorzugsweise aus Metallen oder
Metallegierungen der Platingruppe bestehend, entgegengewirkt
wird.
Zur Verringerung der Löschwirkung wird eine von der
Zylinderwand in die Vorkammer radial hineinragende
vergleichsweise dicke Masseelektrode verwendet, die an ihrem
Ende den besonders verschleißfesten Edelmetallwerkstoff,
vorzugsweise aus einem Metall der Platingruppe oder dessen
Legierung bestehend, in Form eines dünnen Drahtes trägt, auf
den von der Mittelelektrode ausgehend ein dünner Stift aus
ebenfalls vorzugsweise aus einem Metall der Platingruppe oder
dessen Legierung bestehend ausgerichtet ist. Auf diese Weise
bildet sich die Funkenstrecke zwischen den Edelmetalldrähten
aus, die wegen ihres geringen Durchmessers nur eine geringe
Löschwirkung auf den Flammenkern bewirken.
Die Masseelektrode trägt an ihrem freien Ende eine über den
Querschnitt im wesentlichen quer durch die Achse verlaufende
Nut, in die der genannte Draht eingelegt und am Umfang der
Masseelektrode mit dieser verschweißt wird.
Die Nutabmessungen werden so gewählt, daß vorzugsweise der
halbe Querschnitt des Platindrahts über die Endfläche der
Masseelektrode hervorsteht.
Die geometrische Ausrichtung des Einlegedrahtes ist dann
besonders strömungsgünstig, wenn seine Achse in Richtung der
Stromlinien d.h. im wesentlichen tangential zu den horizontal
verlaufenden schraubenförmigen Stromlinien, der Vorkammer
verläuft. Aber auch ein vertikaler Verlauf des Einlegedrahtes
ist möglich.
Beim dünnen Edelmetallstift der Mittelelektrode kann zur
besonders günstigen Ausgestaltung am freien Ende eine Kugel
aus dem Grundmaterial angeschmolzen werden, wodurch sich auf
kostengünstigem Wege Edelmetallvolumen zur
Lebensdauersteigerung anhäufen läßt.
Ebenso ist es möglich, den Stift der Mittelelektrode
abzuwinkeln und im wesentlichen parallel im Elektrodenabstand
zum Einlegedraht der Masseelektrode verlaufen zu lassen.
Um eine definierte Lokalisierung des Zündfunkens zu erreichen
wird vorzugsweise das freie Ende des Edelmetallstiftes der
Mittelelektrode unter einem kleinen Winkel gegenüber dem
Einlegedraht geneigt angeordnet, so daß der geringste
Elektrodenabstand am Ende der Edelmetalldrähte entsteht. Bei
dieser Art der Anordnung wird besonders viel Edelmetallvolumen
den Verschleißvorgängen zur Verfügung gestellt.
Durch die Ausführung der Elektrodenoberflächen als konvexe
Flächen führt die Erosion des Zündfunkens mit zunehmender
Betriebszeit zu einer Abplattung durch Materialabtragung.
Dabei nimmt zwar der Elektrodenabstand zu, gleichzeitig wird
jedoch die sich gegenüberliegende Elektrodenfläche vergrößert.
Damit wird die Erosion des Funkens mit zunehmender
Betriebszeit progressiv ansteigend auf mehr Elektrodenfläche
verteilt und die Vergrößerung des Elektrodenabstandes
verzögert. Wegen des sich vergrößernden Elektrodenabstandes
wirkt sich in vorteilhafter Weise die Vergrößerung der
Elektrodenfläche nicht nachteilig auf die Entflammung aus.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele für die Erfindung
anhand der Zeichnungen beschrieben. Darin zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch den unteren Teil einer
Zündkerze mit Vorkammer und allgemeiner
Elektrodenanordnung,
Fig. 2A einen Querschnitt durch die Elektrodenanordnung in
einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2B den Schnitt I/II gemäß Fig. 1 der Elektrodenanordnung
in der ersten Ausführungsform,
Fig. 3A einen Querschnitt durch die Elektrodenanordnung in
einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 3B den Schnitt I/II gemäß Fig. 1 der Elektrodenanordnung
in der zweiten Ausführungsform.
Der in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellte untere Teil einer
Vorkammerzündkerze (1) ist in die Wand (2) des Zylinderkopfes
eines Ottomotors eingeschraubt dargestellt.
Die Vorkammerzündkerze enthält eine zylindrische Kammer (3),
die im Bereich der Stirnseite (4) verengt ist. Im Bereich der
Stirnseite sind mehrere tangentiale Einlaßbohrungen (5)
angeordnet, über die während des Kompressionstaktes des
Ottomotors das frische Gemisch in die untere Teilkammer (4)
eindringt und dort eine Drehströmung erzeugt, mit der das
Gemisch schraubenlinienförmig in die obere zylindrische
Teilkammer (3) einströmt. Die Zündstelle befindet sich
vorzugsweise in der Verlängerung der unteren Teilkammer bei
(6) zwischen der stiftförmigen Masseelektrode (7) und dem
Stift (8) der Mittelelektrode (9) .
Die erste Ausführungsform zeigt in der Schnittdarstellung von
Fig. 2A den an die Mittelelektrode (9) angeschweißten
Edelmetallstift (8) mit dem zur Kugel aufgeschmolzenen Ende
(10). In die Masseelektrode (7) ist in einer Nut (11) ein
dünner Edelmetalldraht (12) eingelegt.
In der Schnittdarstellung entlang der Linie I/II von Fig. 1,
die in Fig. 2B gezeigt wird, ist die Befestigung des
Einlegedrahts (12) durch Verschweißung (13) am Umfang der
Masseelektrode gezeigt. Der Zündfunke (15) springt zwischen
den Edelmetalldrähten (10) und (12) der Zündelektroden (7) und
(9) wie dargestellt über.
Eine zweite Ausführungsform ist im Längsschnitt in Fig. 3A
dargestellt. Der Aufbau der Masseelektrode (7) mit eingelegtem
Platindraht (12) gleicht dem von Fig. 2A. Der Edelmetallstift
(8) der Mittelelektrode (9) ist an seinem freien Ende (14)
abgewinkelt und fluchtend zum Einlegedraht (12) angeordnet
(Fig. 3B).
Durch die Anordnung eines kleinen Winkels zwischen
Einlegedraht (12) und Stiftende (14) ist der Elektrodenabstand
am freien Stiftende (14) am kleinsten, so daß dort der
Zündfunken (15) überspringt. Durch den Verschleißvorgang wird
das Edelmetallvolumen von Stiftende (14) und Einlegedraht (12)
abgetragen. Die Lebensdauer wird durch diese Maßnahmen
entscheidend erhöht, wobei der Elektrodenabstand in
definiertem Umfang sich innerhalb des für den störungsfreien
Motorbetrieb zulässigen Toleranzbereiches verändern kann.
Wie die Fig. 2A und 3A zeigen, ist der Einlegedraht (12)
einmal horizontal und das anderemal vertikal, d.h. im
wesentlichen parallel bzw. quer zu den horizontalen
schraubenlinienförmigen Stromlinien der Drehströmung in der
Vorkammer angeordnet. Da die Strömung sich auf
Schraubenlinienbahnen an den Elektroden vorbeibewegt, wirkt
die horizontale Anordnung besonders wenig störend auf das
Strömungsfeld.
Wie in den Darstellungen von Fig. 2 zu erkennen ist, führt die
Erosionswirkung des Zündfunkens zur Abplattung der konvexen
Drahtoberflächen der Zündelektroden (10) und (12), so daß bei
beiden Elektroden mit zunehmendem Verschleiß zunehmend größere
Flächen entstehen. Dadurch wird die Erosionswirkung des
Funkens auf eine mit dem Elektrodenabstand sich progressiv
vergrößernde Fläche verteilt mit dem Ergebnis, daß der
Elektrodenabstand sich während dieser Phase nur relativ wenig
verändert. Dieser Zusammenhang ist insbesondere bei
gasbetriebenen Magermotoren mit Gemischaufladung von
wesentlicher Bedeutung, da hier der Zündspannungsbedarf ein
Mehrfaches desjenigen normaler Motoren beträgt. Bedingt durch
das hohe Zündspannungsniveau beträgt die zulässige
verschleißbedingte Vergrößerung des Elektrodenabstandes nur
wenige zehntel Millimeter, da bei größerem Abstand die
Zündenergie durch Nebenschlußentladungen verloren geht.
In beiden Ausführungsformen wird mit der Wahl des Durchmessers
der Edelmetalldrähte und des konstruktiven Elektrodenabstandes
festgelegt, wieweit sich der wirksame Elektrodenabstand bis
zur erosiven Abtragung des gesamten Edelmetalles verändern
kann.
Claims (6)
1. Verfahren zur Erhöhung der Lebensdauer der Zündelektroden
bei Zündkerzen mit Vorkammer, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der beiden Zündelektroden einen mit der
Lebensdauer progressiv zunehmenden Widerstand gegen
Verschleiß aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der beiden Elektroden eine mit
verschleißbedingt wachsendem Elektrodenabstand zunehmende
Elektrodenfläche aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 mit einer
Zentralelektrode (9) sowie mit einem auf die
Masseelektrode (7) gerichteten dünnen Stift (8) und mit
einer Masseelektrode aus einem von der zylindrischen Wand
radial zur Kammermitte gerichteten vergleichsweise
dickeren Stift (7), dadurch gekennzeichnet, daß in eine
Nut (11) der Stirnfläche der Masseelektrode (7) ein
dünner Edelmetalldraht (12), bestehend vorzugsweise aus
Metall oder Metallegierungen der Platingruppe, eingelegt
und endseitig mit der Masseelektrode verschweißt ist
(13).
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der von der Zentralelektrode radial ausgehende Stift (8)
durch einen dünnen Edelmetalldraht, bestehend
vorzugsweise aus Metall oder Metallegierungen der
Platingruppe, gebildet wird, an dessen freiem Ende eine
Kugel (10) angeordnet ist, die durch Aufschmelzen des
Edelmetalldrahtes erzeugt wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der von der Zentralelektrode radial ausgehende Stift (8)
aus einem dünnen Edelmetalldraht aus Metall oder
Metallegierungen der Platingruppe besteht, der an seinem
freien Ende (14) derart abgewinkelt wird, daß dieses
annähernd parallel zu dem Einlegedraht (12) der
Masseelektrode (7) verläuft.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das freie annähernd parallele Ende (14) des von der
Zentralelektrode ausgehenden Stiftes (8) in einem kleinen
Winkel zum Einlegedraht (12) der Masseelektrode derart
ausgerichtet ist, daß am freien Ende des Stiftes (14) der
geringste Abstand zum Einlegedraht (12) auftritt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883821688 DE3821688A1 (de) | 1988-06-28 | 1988-06-28 | Zuendelektroden in einer vorkammerzuendkerze |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883821688 DE3821688A1 (de) | 1988-06-28 | 1988-06-28 | Zuendelektroden in einer vorkammerzuendkerze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3821688A1 true DE3821688A1 (de) | 1990-01-04 |
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ID=6357373
Family Applications (1)
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