DE3820495A1 - Vorrichtung und verfahren zur herstellung von formkoerpern aus einer nicht ausgehaerteten faserbewehrten hydraulisch abbindenden masse - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur herstellung von formkoerpern aus einer nicht ausgehaerteten faserbewehrten hydraulisch abbindenden masseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von
Formkörpern durch maschinelles Formen einer ebenen Rohplatte
aus einer nicht ausgehärteten faserbewehrten hydraulisch ab
bindenden Masse mit einem Bett, das eine ein Negativ des Form
körpers bildende Schalungsfläche hat, mit einer Einrichtung
zum Ablegen der Rohplatte auf das Bett und mit wenigstens einem
die abgelegte Rohplatte in das Bett drückenden Stempel.
Vorrichtungen dieser Art sind die nach dem Stand der Technik
zur Wellung (Ondulierung) von Asbestzementplatten eingesetzten
Stangenwellmaschinen. Es kann auf das Fachbuch "Asbestzement"
von Harald Klos, Springer Verlag 1967, Seiten 191 bis 200 ver
wiesen werden. Zum Transportieren und Ablegen der Rohplatte
auf das Bett werden üblicherweise ebene Saugheber (Tafelsauger)
verwendet. Das ist bei Rohplatten aus Asbestzement möglich,
der dieses Material bereits im nicht ausgehärteten Zustand
einen Filz bildet, der ohne nennenswerte Beeinträchtigung seiner
Oberfläche mit einem Saugheber erfaßt werden kann. Die Ver
schmutzung des Saughebers hält sich dabei in Grenzen. Andere
Verhältnisse sind beim Umgang mit Rohplatten zu verzeichnen,
die aus einer zementgebundenen, mit Glasfasern in Form von
über die Plattenabmessung durchgehenden Faserbündeln und/oder
Kurzfasern bewehrten Masse bestehen, wie sie beispielsweise
in der DE-OS 34 31 143.2 beschrieben sind. Solche Rohplatten
werden beim Ansetzen eines Saughebers an der Oberfläche mit
Wasser angereichert und in ihrer Festigkeit und Dauerhaftigkeit
nachteilig beeinflußt. Außerdem tritt eine starke Verschmutzung
des Saughebers auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der genannten
Art zu schaffen, mit der sich insbesondere glasfaserbewehrte
Rohplatten ohne Beeinträchtigung ihrer mechanischen Eigenschaf
ten formen lassen, und zwar ohne daß nennenswerte Verschmut
zungsprobleme auftreten.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der genannten Art
gelöst, die ein die Rohplatte auf das Bett ablegendes Schieß
band enthält.
Mit dem Schießband ist eine präzise Handhabung der Rohplatte
möglich, die millimetergenau auf dem Bett abgelegt und an
schließend entsprechend genau geformt werden kann. Sofern über
haupt noch ein Beschneiden der Formkörperränder erforderlich
ist, geht ein sehr geringer Materialverlust damit einher. Die
mit dem Einsatz von Saughebern verbundenen Materialinhomogenitä
ten treten bei Verwendung eines Schießbands nicht auf. Nicht
zuletzt ist ein Schießband apparativ unaufwendig, robust, ener
giesparend im Betrieb und leicht zu reinigen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung findet einen bevorzugten Ein
satz bei der Herstellung von Formkörpern, insbesondere Well
platten, aus in der angegebenen Weise mit Glasfasern bewehrten
zementgebundenen Massen. Überraschenderweise lassen sich auf
einer Trennfolie aufliegende Rohplatten aus diesem Material
durch Hineindrücken in ein Bett verformen, obwohl der innere
Verbund der nicht ausgehärteten Masse gering, und insbesondere
mit dem einer verfilzten Rohplatte aus Asbestzement überhaupt
nicht zu vergleichen ist. Die vorzugsweise aus Kunststoff be
stehende, durchgehende zugfeste Trennfolie erlaubt es, die
Rohplatte bei der Verformung abschnittsweise über das Bett
zu bewegen, ohne sie über den Querschnitt auf Zug zu belasten
und ohne ihre innere Struktur wesentlich zu verändern. Die
Reibung beim Rutschen über das Bett ist dank der Trennfolie
gering. Die Verformung der Rohplatte zwischen Bett und Stempeln(n)
bewirkt eine für die mechanischen Eigenschaften des Formkörpers
günstige, mindestens lokale Materialverdichtung sowie eine
vorteilhafte Oberflächenglättung.
Der/die Stempel können eine Formgebungsfläche haben, die wenig
stens einem Abschnitt eines Negativs des Formkörpers entspre
chend gestaltet ist. Die Formgebung ist dadurch sehr genau.
Es kann nur ein einziger Stempel in Gestalt einer vollflächigen
Oberform vorgesehen sein. Man hat so eine völlig übereinstim
mende Art der Verformung an Oberseite und Unterseite des Form
körpers und dadurch beidseits die gleiche Oberflächenqualität.
Es können aber auch mehrere unabhängig voneinander verstellbare,
vorzugsweise streifenförmige Stempel vorgesehen sein, die sich
mittels eines Antriebsmechanismus zu einer abschnittsweise
aufeinanderfolgenden Verformung der Rohplatte in Richtung auf
das Bett hin verstellen lassen. Die Rohplatte erfährt dabei
eine allmähliche Verformung, durch die ihr Materialverbund
weniger belastet wird.
Die Vorrichtung kann einen sich entlang eines Rands des Betts
erstreckenden Haltestempel enthalten, der durch den Antriebs
mechanismus zuerst auf eine zu verformende Rohplatte hin abge
senkt wird und diese am Rand des Betts fixiert. Sodann können
durch den Antriebsmechanismus weitere Stempel von diesem Rand
zum gegenüberliegenden Rand des Betts fortschreitend niederge
fahren werden, um eine schrittweise Verformung der Rohplatte
zu bewirken. Vorteilhaft bei dieser von einem Rand zum anderen
Rand der Rohplatte fortschreitenden Verformung ist die Form
genauigkeit, die der erhaltene Formkörper an dem mit dem Halte
stempel fixierten Rand hat. Ein Beschneiden oder eine Nachbear
beitung an diesem Rand ist in der Regel nicht erforderlich.
Alternativ kann man aber auch vorsehen, daß durch den Antriebs
mechanismus zuerst ein mittlerer Stempel und dann weitere Stem
pel beidseits davon zu den Rändern des Betts fortschreitend
auf die Rohplatte hin abgesenkt werden. Man spart so einen
besonderen Haltestempel und erreicht eine schnellere Verformung
der Rohplatte, die dabei einen kürzeren Rutschweg über das
Bett hat und in ihrem Materialverbund entsprechend weniger
beansprucht wird.
Die Erfindung sieht verschiedene Maßnahmen vor, um die Ver
schmutzung des/der Stempel durch die nicht abgebundene Masse
zu beherrschen. Man kann zu diesem Zweck zwischen Stempel(n)
und Rohplatte eine Folie vorsehen, so daß ein direkter Kontakt
zwischen Stempel(n) und Masse vermieden wird. Nach einem ersten
Vorschlag wird eine Rohplatte verformt, die an der Oberseite
mit einer Deckfolie belegt ist. Es besteht aber auch die Mög
lichkeit, eine Folienbahn nur während des Formgebungsvorgangs
zwischen dem Stempel und der Rohplatte einzuschalten. Die Vor
richtung enthält dann eine geeignete Führung für die Folienbahn
sowie einen Bahnantrieb, mit dem die Folienbahn zwischen aufein
anderfolgenden Formgebungsvorgängen weitertransportiert wird,
so daß jeweils ein frisches Stück Folie zwischen Stempeln und
Rohplatte liegt. Die Folienbahn kann nach Gebrauch gereinigt
und wiederverwendet werden.
Für die Masse direkt beaufschlagende Stempel kommen einzeln
oder in Kombination die folgenden Maßnahmen in Betracht. Man
kann Stempel aus einem haftverhindernden Material, z. B. Poly
tetrafluorethylen oder Polyethylen, oder in haftverhindernder
Weise oberflächenvergütete Stempel vorsehen. Die Stempel können
einen Druckluftanschluß und an der Formgebungsfläche befindliche
Öffnungen zum Ausblasen von Druckluft aufweisen, damit man
anhaftende Verunreinigungen abblasen kann. Bewährt hat sich
auch eine Benetzungseinrichtung zum Aufbringen eines Wasser
films auf den oder die Stempel. Der Wasserfilm verhindert ein
Anbacken von Masse beim Formen der Rohplatte, und mit dem Be
netzen des Stempels wird zugleich eine Reinigung erreicht.
Es empfiehlt sich, den Antriebsmechanismus auf ein Neigen des
Stempels beim Anheben auszulegen. Der Stempel löst sich dadurch
leichter von dem Formkörper, da der Aufbau eines Unterdrucks
verhindert und ein eventuell vorhandener Flüssigkeits-Haftfilm
von der Seite her aufgerissen wird.
Man kann auch eine Revolver-Stempelanordnung mit mehr als einer
Formgebungsfläche pro Stempel vorsehen, wobei der Antriebsme
chanismus auf ein Weiterdrehen des Stempels zwischen aufein
anderfolgenden Formgebungsvorgängen ausgelegt ist. Eine jeweils
wirksam gewesene Formgebungsfläche kann dann zwischenzeitlich
in geeigneter Weise gereinigt werden. Diese Ausführungsform
ist bei einer Vorrichtung zur Formung von Wellplatten, die
walzenförmige Stempel enthält, apparativ besonders unaufwendig.
Die Walzen können einfach um ihre Achse gedreht und dabei mit
einem Abstreifer gereinigt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ein dem Schießband vorge
ordnetes Beschleunigungsband enthalten, mit dem das Schießband
während der Übergabe der Rohplatte synchron läuft. Ein aus
einer langsameren kontinuierlichen Produktionsstraße kommende
Rohplatte wird so der taktweise arbeitenden Formvorrichtung
schnell und ohne mechanische Beanspruchung überstellt. Der
Weitertransport der gebildeten Formkörper kann mit Formblechen
erfolgen, die jeweils als Bett dienen und mittels eines Trans
portmechanismus taktweise aus einem Magazin unter die Stempel
gefördert werden. Vorzugsweise erfolgt zugleich mit dem Einfah
ren eines leeren Formblechs der Abtransport eines beschickten
Formblechs hin zu einer Ablage.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht einer Vorrichtung zur Formung von
Wellplatten aus ebenen Rohplatten;
Fig. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung mit Blick in Richtung
II von Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit Blick in Rich
tung III von Fig. 1;
Fig. 4 die schematische Darstellung eines in der Vorrichtung
verwendeten Werkzeugs, mit dem die Einformung der Roh
platte in ein Formblech am Rand beginnend durchgeführt
wird;
Fig. 5 ein Werkzeug, mit dem die Einformung in der Mitte be
ginnend durchgeführt wird;
Fig. 6 ein Werkzeug mit einer alternativen Gestaltung der
Formstücke;
Fig. 7 ein Werkzeug, dessen Formstücke mit Luftbohrungen ver
sehen sind;
Fig. 8 ein Werkzeug, auf dessen Formstücke sich mittels einer
Benetzungseinrichtung ein Wasserfilm auftragen läßt;
Fig. 9 ein Werkzeug mit weiterdrehenden Formwalzen, die mittels
eines Abstreifers gereinigt werden; und
Fig. 10 ein Werkzeug, über dessen Formstücke eine wiederverwend
bare Folie gespannt ist.
Die in Fig. 1 bis 3 gezeigte Vorrichtung dient zur Herstellung
von Wellplatten aus geschnittenen, im Grundriß rechteckigen
ebenen Rohplatten, die auf einem Band 10 liegend aus einer
kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 10 Meter
pro Minute arbeitenden Produktionsstraße kommen. Die Rohplatten
bestehen aus einer nicht ausgehärteten zementgebundenen Masse,
die mit alkaliwiderstandsfähigen Glasfasern in Form von über
die Plattenabmessung durchgehenden Faserbündeln und Kurzfasern
bewehrt ist. Die Masse liegt auf einer über die Fläche der
Rohplatte durchgehenden, wasserundurchlässigen Trennfolie aus
Kunststoff auf. Am Ende des Bands 10 wird die Rohplatte auf
ein in gleicher Höhe und Richtung laufendes Beschleunigungsband
12 übergeben, dessen Transportgeschwindigkeit während der Über
gabe der des Bands 10 spricht. Nach erfolgter Übergabe wird
die Transportgeschwindigkeit stetig bis auf ca. 30 Meter pro
Minute erhöht. An das Beschleunigungsband 12 schließt sich
ein in gleicher Höhe und Richtung laufendes Schießband 14 an,
das bei der Übergabe der Rohplatte mit einer der Endgeschwindig
keit des Beschleunigungsbands 12 entsprechenden Geschwindigkeit
läuft. Das Schießband 14 transportiert die Rohplatte in eine
Formstation 16 und legt sie dort auf einem Formblech 18 ab.
Die Formbleche 18 haben eine Wellung, die der der herzustellen
den Wellplatte entspricht. Sie kommen aus einem Magazin 20,
das sich seitlich neben der Formstation 16 befindet. Von einem
Stapel von Formblechen 18 wird mittels eines Hebemechanismus
jeweils das unterste vereinzelt und mit zwei über einen Unter
bau 22 laufenden Ketten 24 in die Formstation 16 transportiert.
Die Bewegung der Formbleche 18 erfolgt dabei quer zu der Trans
portrichtung der ankommenden Rohplatten, die der Achsrichtung
der Wellung entspricht. Auf der anderen Seite der Formstation
16 befindet sich eine Ablage 26, bis zu der die Ketten 24 lau
fen. Zugleich mit dem Einfahren eines leeren Formblechs in
die Formstation 16 erfolgt der Abtransport eines mit einer
darin eingeformten Platte beschickten Formblechs auf die Ablage
26.
Formblech und Rohplatte haben eine übereinstimmende Länge,
der die Vorlauflänge des Schießbands 14 entspricht. Das Schieß
band 14 hat eine in Transportrichtung der ankommenden Rohplatten
horizontal verfahrbare Frontrolle 28, die oberhalb eines leeren
Formblechs in die Formstation 16 einfährt. Für die sich dabei
vergrößernde horizontale Lauflänge des Schießbands 14 ist ein
Bandlängenausgleich vorhanden. Die Vorlaufbewegung der Front
rolle 28 ist so mit der Bandlaufgeschwindigkeit des Schießbands
14 synchronisiert, daß die Rohplatte millimetergenau an den
vorderen Rand des Formblechs 18 transportiert und dort zum
Stillstand abgebremst wird. Es erfolgt dann eine Rücklaufbewe
gung der Frontrolle 28 mit einer Geschwindigkeit, die genau
der Bandlaufgeschwindigkeit des Schießbands 14 entspricht.
Das Schießband 14 wickelt sich so unter der Rohplatte ab, die
dabei auf die Kuppen des Formblechs 18 abgelegt wird. Die Roh
platte schließt mit einer der in Achsrichtung der Wellung ver
laufenden Seiten des Formblechs 18 bündig ab, während sie auf
der gegenüberliegenden Seite einigen Überstand hat.
Nach Zurückfahren des Schießbands 14 beginnt das Einformen
der Rohplatte in das Formblech 18. Hierzu ist an einer Brücken
konstruktion 30 oberhalb des Formblechs 18 ein Werkzeug 32
mit einer horizontalen Platte 34 vorgesehen, an der eine Anzahl
von in Achsrichtung der Wellung sich erstreckenden, streifenför
migen Stempeln 36, 38 angebracht sind. Die Platte 34 läßt sich
mittels zweier an der Brückenkonstruktion 30 abgestützter Ar
beitszylinder 40 in vertikaler Richtung verstellen, wobei sie
durch eine Parallelführung 42 geführt ist. Die Stempel 36,
38 sind ihrerseits relativ von der Platte 34 gegen einen Wider
stand in vertikaler Richtung verstellbar und zu diesem Zweck
mit je zwei parallelen Stangen 44 in von der Platte 34 nach
oben abstehenden Führungsbuchsen 46 geführt.
Die Hublänge der Stempel 36, 38 ist verschieden. Bei Beginn
des Einformens ist ein die größte Hublänge aufweisender Halte
stempel 36, der sich oberhalb der bündig mit der Rohplatte
belegten Formblechseite erstreckt, am weitesten nach unten
ausgefahren. Die anderen Stempel 38 sind mit von dem Haltestem
pel 36 weg abnehmender Hublänge gestaffelt und entsprechend
weniger tief ausgefahren. Wie Fig. 4 zu entnehmen ist, hat
der Haltestempel 38 ein konkaves Profil, das an die Randwelle
einer Wellplatte angepaßt ist. Er übergreift den Rand des Form
blechs 18 und hält die Rohplatte darauf fest. Die anderen Stem
pel 38 sind hingegen kreiszylindrisch, wobei ihr Krümmungsradius
dem Innenradius der Wellung entspricht. Die Stempel 38 fahren
in die Wellentäler des Formblechs 18 ein, um die Rohplatte
darin einzuformen. Dieser Vorgang läuft beim Niederfahren der
Platte 34 von dem bündig mit der Rohplatte belegten Rand des
Formblechs 18 zu dem gegenüberliegenden Rand fortschreitend
ab, wobei immer kürzere Abschnitte der Rohplatte über das Form
blech 18 gezogen werden, bis diese schließlich nicht mehr über
das Formblech 18 übersteht. Die Stangen 44 der Stempel 36,
38 fahren beim Einformen gegen einen Widerstand in die zugehöri
gen Führungsbuchsen 46 ein, und sie erreichen am Ende ihres
Hubs eine Anschlagstellung, in der die Walzenkörper der Stempel
38 alle auf gleicher Höhe liegen. Die Einfahrbewegung der Stem
pel 36, 38 ist von der angetriebenen Bewegung der Platte 32
abgeleitet.
Nach Beendigung des Einformens hebt die Platte 32 mit den Stem
peln 36, 38 von dem Formblech 18 ab. Das beschickte Formblech
wird zur Ablage 26 transportiert und von dort mit einem das
Formblech 18 erfassenden Greifer 48 zu einer Produktstapelein
richtung 50 beispielsweise in Gestalt eines Palettenwagens
gebracht. Die Formbleche werden hier ohne Berührung der einge
formten Platte übereinander gestapelt. Nach Aushärten der Platte
erfolgt ein Entstapeln und Ausschalen.
Fig. 5 zeigt ein Werkzeug 52, dessen Platte 32 ausschließlich
mit walzenförmigen Stempeln 54 bestückt ist. Der mittlere Stem
pel hat die größte Hublänge, und die anderen Stempel sind mit
beidseits nach außen abnehmender Hublänge angeordnet. Das Ein
formen mit diesem Werkzeug 52 erfolgt in der Plattenmitte begin
nend und zu den beiden Seitenrändern der Platte fortschrei
tend.
Die in Fig. 6 bis 10 dargestellten Werkzeuge arbeiten entspre
chend. Das Werkzeug 56 gemäß Fig. 6 hat oben abgeplattete Stem
pel 58 mit einer nach unten weisenden, halbzylindrischen Formge
bungsfläche. Bei dem Werkzeug 60 gemäß Fig. 7 sind die Stempel
62 hohlzylindrisch und mit Luftlöchern versehen, durch die
Druckluft ausgeblasen werden kann, um Verunreinigungen von
der Formgebungsfläche der Stempel 62 zu entfernen. Mit einem
kurzen Druckluftpuls kann auch das Lösen der Stempel von der
eingeformten Platte erleichtert werden. In Fig. 8 ist schema
tisch eine Benetzungseinrichtung 64 illustriert, mit der ein
Wasserfilm auf die Stempel 54 des im übrigen Fig. 5 entsprechen
den Werkzeugs 52 aufgebracht werden kann. Der Wasserfilm ver
hindert ein Anbacken von Masse an die Formgebungsflächen der
Stempel, und er trägt zu einer hohen Oberflächengüte der ge
formten Wellplatte bei. Zugleich mit der Benetzung werden die
Stempel 54 auch gereinigt. Gemäß Fig. 9 kann anhaftende Masse
auch dadurch entfernt werden, daß man die walzenförmigen Stempel
54 des Werkzeugs 66 zwischen zwei Einformvorgängen dreht und
dabei einen Schaber 68 über ihre Oberfläche streichen läßt.
Es ist insbesondere möglich, die Stempel 54 bei jedem Arbeits
takt eine halbe Drehung vollführen zu lassen.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Stempel 54 unter Zwischen
schaltung einer Trennfolie auf die Masse einwirken zu lassen.
Hierzu kann die Rohplatte an ihrer Oberfläche mit einer Deckfo
lie belegt sein. Wie in Fig. 10 illustriert, kann aber auch
als Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine wiederholt
verwendbare Folienbahn 70 über die Stempel 54 gespannt sein.
Die Folienbahn 70 wird von einer Vorratsrolle 72 abgewickelt,
über die Walze 74 einer Benetzungsstation 76 geführt und nach
Passieren der Stempel 54 mittels einer weiteren Walze 78 gerei
nigt, die Teil einer Feuchtreinigungsstation 80 ist. Die gerei
nigte Folie wird auf einer Rolle 82 aufgespult. Die Folienbahn
70 wird zwischen den Einformvorgängen mit einem Bahnantrieb
weiterbewegt, so daß stets ein frisches Stück Folie mit der
Rohplatte in Kontakt kommt.
Liste der Bezugszeichen:
10 Band
12 Beschleunigungsband
14 Schießband
16 Formstation
18 Formblech
20 Magazin
22 Unterbau
24 Kette
26 Ablage
28 Frontrolle
30 Brückenkonstruktion
32 Werkzeug
34 Platte
36 Haltestempel
38 Stempel
40 Arbeitszylinder
42 Parallelführung
44 Stange
46 Führungsbuchse
48 Greifer
50 Produktstapeleinrichtung
52 Werkzeug
54 Stempel
56 Werkzeug
58 Stempel
60 Werkzeug
62 Stempel
64 Benetzungseinrichtung
66 Werkzeug
68 Schaber
70 Folienbahn
72 Vorratsrolle
74 Benetzungswalze
76 Benetzungsstation
78 Reinigungswalze
80 Feuchtreinigungsstation
82 Rolle
12 Beschleunigungsband
14 Schießband
16 Formstation
18 Formblech
20 Magazin
22 Unterbau
24 Kette
26 Ablage
28 Frontrolle
30 Brückenkonstruktion
32 Werkzeug
34 Platte
36 Haltestempel
38 Stempel
40 Arbeitszylinder
42 Parallelführung
44 Stange
46 Führungsbuchse
48 Greifer
50 Produktstapeleinrichtung
52 Werkzeug
54 Stempel
56 Werkzeug
58 Stempel
60 Werkzeug
62 Stempel
64 Benetzungseinrichtung
66 Werkzeug
68 Schaber
70 Folienbahn
72 Vorratsrolle
74 Benetzungswalze
76 Benetzungsstation
78 Reinigungswalze
80 Feuchtreinigungsstation
82 Rolle
Claims (18)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern durch maschinel
les Formen einer ebenen Rohplatte aus einer nicht ausgehär
teten faserbewehrten hydraulisch abbindenden Masse mit einem
Bett, das eine ein Negativ des Formkörpers bildende Scha
lungsfläche hat, mit einer Einrichtung zum Ablegen der Roh
platte auf das Bett und mit wenigstens einem die abgelegte
Rohplatte in das Bett drückenden Stempel, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichung ein die Rohplatte auf das Bett
(18) ablegendes Schießband (14) enthält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der/die Stempel (36, 38, 54, 58, 62) eine Formgebungsfläche
hat/haben, die wenigstens einem Abschnitt eines Negativs
des Formkörpers entsprechend gestaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einziger Stempel in Gestalt einer vollflächigen
Oberform vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere unabhängig voneinander verstellbare, vorzugs
weise streifenförmige Stempel (36, 38, 54, 58, 62) vorgese
hen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stempel (36, 38, 54, 58, 62) mittels eines Antriebsme
chanismus zu einer abschnittsweise aufeinanderfolgenden
Verformung der Rohplatte in Richtung auf das Bett (18)
hin verstellbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen sich entlang eines Rands des Betts (18) er
streckenden Haltestempel (36) enthält, und daß durch den
Antriebsmechanismus zuerst der Haltestempel (36) und dann
weitere Stempel (38) von diesem Rand zum gegenüberliegenden
Rand des Betts (18) fortschreitend verstellbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß durch den Antriebsmechanismus zuerst ein mittlerer
Stempel (54, 58, 62) und dann weitere Stempel (54, 58,
62) beidseits davon zu den Rändern des Betts (18) fort
schreitend verstellbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der/die Stempel (36, 38, 54, 58, 62)
aus einem haftverhindernden Material besteht/bestehen,
z. B. Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Polyethylen (PE),
und/oder in haftverhindernder Weise oberflächenvergütet
ist/sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der/die Stempel (62) mit einem Druckluft
anschluß und an der Formgebungsfläche befindlichen Öffnungen
zum Ausblasen von Druckluft versehen ist/sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie eine Benetzungseinrichtung (64) zum
Aufbringen eines Wasserfilms auf den/die Stempel (54) ent
hält.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antriebsmechanismus auf ein Neigen
des/der Stempel(s) beim Anheben ausgelegt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeich
net durch eine Revolver-Stempelanordnung mit mehr als einer
Formgebungsfläche pro Stempel (54), wobei der Antriebs
mechanismus auf ein Weiterdrehen des/der Stempel(s) (54)
zwischen aufeinanderfolgenden Formgebungsvorgängen ausgelegt
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch Mittel
(70) zur Reinigung einer wirksam gewesenen Formgebungs
fläche.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Führung für eine Folienbahn
(70) zwischen Stempel(n) (54) und Bett (18) sowie einen
Bahnantrieb zum Weiterbewegen der Folienbahn (70) enthält.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Schießband ein Beschleunigungsband
(12) vorgeordnet ist, mit dem das Schießband (14) während
der Übergabe der Rohplatte synchron läuft.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Magazin (20) von jeweils als
Bett dienenden Formblechen (18) und einen Transportmechanis
mus (24) zum taktweisen Fördern eines leeren Formblechs
(18) aus dem Magazin (20) unter den/die Stempel (36, 38)
und zum gleichzeitigen Abtransport eines beschickten Form
blechs (18) hin zu einer Ablage (26) enthält.
17. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern durch maschinel
les Formen einer ebenen Rohplatte aus einer nicht ausge
härteten faserbewehrten hydraulisch abbindenden Masse,
bei dem man die Rohplatte auf ein Bett ablegt, das eine
ein Negativ des Formkörpers bildende Schalungsfläche hat,
und die abgelegte Rohplatte mittels wenigstens eines Stem
pels in das Bett drückt, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine auf einer Trennfolie aufliegende Rohplatte aus einer
zementgebundenen, mit Glasfasern in Form von über die Plat
tenabmessung durchgehenden Faserbündeln und/oder Kurzfasern
bewehrten Masse mittels eines Schießbands (14) auf das
Bett (18) abliegt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine mit einer Deckfolie belegte Rohplatte verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883820495 DE3820495A1 (de) | 1988-06-16 | 1988-06-16 | Vorrichtung und verfahren zur herstellung von formkoerpern aus einer nicht ausgehaerteten faserbewehrten hydraulisch abbindenden masse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883820495 DE3820495A1 (de) | 1988-06-16 | 1988-06-16 | Vorrichtung und verfahren zur herstellung von formkoerpern aus einer nicht ausgehaerteten faserbewehrten hydraulisch abbindenden masse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3820495A1 true DE3820495A1 (de) | 1989-12-21 |
Family
ID=6356669
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883820495 Withdrawn DE3820495A1 (de) | 1988-06-16 | 1988-06-16 | Vorrichtung und verfahren zur herstellung von formkoerpern aus einer nicht ausgehaerteten faserbewehrten hydraulisch abbindenden masse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3820495A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0459270A2 (de) * | 1990-05-31 | 1991-12-04 | Heidelberger Zement AG | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von insbesondere gewellten Faserbetonelementen |
-
1988
- 1988-06-16 DE DE19883820495 patent/DE3820495A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0459270A2 (de) * | 1990-05-31 | 1991-12-04 | Heidelberger Zement AG | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von insbesondere gewellten Faserbetonelementen |
EP0459270A3 (en) * | 1990-05-31 | 1992-03-18 | Faserbetonwerk Kolbermoor Gmbh & Co.Kg | Process and apparatus for making in particular corrugated fibrous concrete products |
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