DE3819097A1 - Schaltungsanordnung zum speisen eines reluktanzmotors - Google Patents
Schaltungsanordnung zum speisen eines reluktanzmotorsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung
zum Speisen eines Reluktanzmotors aus einer Gleich
spannungsquelle.
Aus dem Aufsatz "Switched Reluctance Drives Using Mosfets"
von D.M. Sugden, EPE-Konferenz, Grenoble, 1987,
Tagungsband Seiten 935 bis 940, insbesondere Fig. 1 und 4
mit zugehöriger Beschreibung, ist ein System zum Antrieb
eines Reluktanzmotors, d.h. eines Motors mit geschalteten
Reluktanzen, bekannt. Dabei wird die Energie dem Motor
über einen elektronischen Leistungsumsetzer zugeführt,
dessen Steuerung von der Stellung des Rotors des Reluk
tanzmotors abhängt. Eine Information hierüber wird von
einem am Motor angeordneten Sensor geliefert.
Die Speisung des Reluktanzmotors erfolgt über je eine
asymmetrische H-Schaltung fur jede Wicklung des Motors,
wie in Fig. 4 des obigen Aufsatzes dargestellt ist. Jede
dieser H-Schaltungen weist einen ersten und einen zweiten
Langszweig zwischen den beiden Anschlüssen Vs und 0 auf,
und jeder Längszweig besteht aus der Reihenschaltung eines
MOSFET mit einer in bezug auf die Gleichspannungsquelle in
Sperrichtung gepolten Diode. Dabei ist in jeder
H-Schaltung in einem Längszweig der MOSFET an dem Vs
bezeichneten Anschluß der Gleichspannungsquelle und im
anderen Längszweig am Anschluß 0 und sind die Dioden
entsprechend umgekehrt angeschlossen. In einem Querzweig
zwischen den Verbindungspunkten zwischen dem MOSFET und
der Diode jedes Längszweiges ist die zugehörige Wicklung
des Motors angeordnet.
Bei der bekannten Schaltungsanordnung muß für jede
Wicklung des Motors eine der beschriebenen H-Schaltungen
sowie deren Steuerung bereitgestellt werden. Wenn der
Reluktanzmotor auch aus dem Stillstand heraus in eine
vorgegebene Drehrichtung anlaufen soll, muß er - wie in
Fig. 4 des obigen Aufsatzes dargestellt - wenigstens drei
Wicklungen aufweisen. Das bedeutet einen erheblichen
Aufwand und damit verbundene Kosten für die gesamte
Schaltungsanordnung, die meist weit über den Kosten für
den eigentlichen Reluktanzmotor liegen.
Die Aufgabe, eine Schaltungsanordnung zum Speisen eines
Reluktanzmotors zu schaffen, die einfach und damit kosten
günstig aufgebaut ist und zum anderen eine ebenfalls
einfache und damit kostengünstige Steuerung der Energie
zufuhr ermöglicht.
Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
der erste Längszweig allen H-Schaltungen gemeinsam ist.
Damit wird durch die Erfindung der Schaltungsaufwand von
zwei Schaltelementen und zwei Gleichrichterelementen je
Wicklung des Reluktanzmotors auf je n+1 Schaltelemente und
Gleichrichterelemente reduziert, wobei n die Anzahl der
Wicklungen ist. Entsprechend reduziert sich der
Schaltungsaufwand für die Ansteuerung, d.h. das Schalten
der Schaltelemente.
Für die Steuerung oder Regelung des Reluktanzmotors wird
eine Messung der in jeder Wicklung auftretenden elek
trischen Leistung bzw. des darin fließenden Stromes und
ihre bzw. seine entsprechende Einstellung bzw. Regelung
vorgenommen. Dazu wird beispielsweise in jeder Wicklung
der Strom erfaßt. Dafür geeignete Sensoren, beispielsweise
Stromsensoren, müssen auch Gleichkomponenten der zu
erfassenden Meßgröße aufnehmen können. Es ist möglich,
dazu potentialtrennende Stromwandler einzusetzen, die nach
dem Kompensationsprinzip mit einem Hallgenerator arbeiten.
Diese Wandler sind jedoch beim Einsatz in kleinen
Antrieben, d.h. in Verbindung mit Reluktanzmotoren für
kleine Leistungen und mit kleinen Abmessungen, im Verhält
nis zu diesen Motoren aufwendig und teuer. Werden dagegen
für die Messung niederohmige Reihenwiderstände, sogenannte
Shuntwiderstände in Reihe zu den Wicklungen verwendet,
erhält man zwar eine billigere Lösung, jedoch ergibt sich
das Problem, daß die Spannungspotentiale an diesen Shunt
widerständen beim Schalten der Schaltelemente unstetig
verlaufen und damit die Messung erschweren.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird dieses Problem
in einfacher Weise dadurch gelöst, daß die zweiten
Längszweige von den zugehörigen Schaltelementen über ein
gemeinsames Meßelement an den zugehörigen Anschluß der
Gleichspannungsquelle geführt sind. Damit wird das
gemeinsame Meßelement für alle Wicklungen einsetzbar, so
daß insgesamt ein minimaler Schaltungsaufwand erreicht
wird.
Außerdem kann das gemeinsame Meßelement vorteilhaft zum
Messen des Stromes in dem Wicklungen ausgebildet sein, und
zwar in besonders einfacher und kostengünstiger Weise zum
Beispiel als Shuntwiderstand, da ein Anschluß des Meß
elements stets auf dem konstanten Spannungspotential des
Anschlusses der Gleichspannungsquelle gehalten wird. Eine
Potentialtrennung des Meßelements von dem die Wicklung
speisenden Stromkreis ist damit nicht erforderlich.
Vorteilhaft ist weiterhin eine Regelanordnung zum
Vergleichen des vom Meßelement erfaßten Stromes mit einem
vorgegebenen Sollwert und zum Schalten des Schaltelements
im ersten Längszweig nach Maßgabe des Ergebnisses des
Vergleichs vorgesehen. Damit kann in einfacher Weise durch
eine einzige Regelanordnung der Strom in allen Wicklungen
wirkungsvoll geregelt werden. Nur das Schaltelement im
ersten Längszweig wird dabei abwechselnd in den leitenden
oder in den gesperrten Zustand geschaltet, je nachdem, ob
der erfaßte Strom den vorgegebenen Sollwert um ein
bestimmtes Maß über- bzw. unterschreitet. Für diese
Ausgestaltung ist somit nur ein einziges Schaltelement für
entsprechend schnelle Schaltvorgänge und eine einzige
Ansteuerung dafür vorzusehen.
Vorteilhaft ist die Stromregelung durch die Regelanordnung
im ersten Längszweig mit der Ansteuerung der einzelnen
Wicklungen des Reluktanzmotors dadurch verbunden, daß eine
Steuerschaltung zum Anschalten der Wicklungen an die
Gleichspannungsquelle über die Schaltelemente in den
zweiten Längszweigen sowie eine Logikschaltung vorgesehen
ist, durch die das Schalten des Schaltelements des ersten
Längszweiges nur in den Zeiträumen ermöglicht wird, in
denen eine Wicklung an die Gleichspannungsquelle ange
schaltet ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im nachfolgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt zur Erläuterung der Funktionsweise eine
einfache asymmetrische H-Schaltung mit einem ersten
Längszweig aus einem ersten Schaltelement 1 und einem dazu
in Reihe angeordneten ersten Gleichrichterelement 5 sowie
einen zweiten Längszweig aus einem zweiten Schaltelement 2
und einem dazu in Reihe angeordneten zweiten Gleich
richterelement 6. Beide Längszweige sind zwischen
Anschlüsse 9, 10 einer (nicht dargestellten) Gleich
spannungsquelle geschaltet. Die Anschlüsse 9, 10 der
Gleichspannungsquelle sind außerdem durch einen Energie
speicherkondensator 11 überbrückt, an dem die Spannung Uz
der Gleichspannungsquelle anliegt. Das erste Schalt
element 1 des ersten Längszweiges und das zweite Gleich
richterelement 6 des zweiten Längszweiges sind einseitig
mit dem ersten Anschluß 9 der Gleichspannungsquelle
verbunden; entsprechend sind das zweite Schaltelement 2
und das erste Gleichrichterelement 5 einseitig mit dem
zweiten Anschluß 10 der Gleichspannungsquelle verbunden.
Die Gleichrichterelement 5, 6 sind in bezug auf die
Gleichspannungsquelle in Sperrichtung gepolt. Die Schalt
elemente 1, 2 sind im vorliegenden Fall durch npn-
Transistoren gebildet.
Zwischen den Verbindungspunkten der Schaltelemente 1 bzw.
2 und der Gleichrichterelemente 5 bzw. 6 ist im Querzweig
der H-Schaltung eine Wicklung 12 eines Reluktanzmotors
angeordnet. Der durch sie fließende Strom ist mit I, die
an ihr anliegende Spannung mit U bezeichnet.
Im Betrieb zeichnet sich die Schaltung nach Fig. 1 dadurch
aus, daß der Strom I nur in eine Richtung (Pfeilrichtung
in Fig. 1) fließen und die an der Wicklung 12 anliegende
Spannung U drei Werte aufweisen kann. Werden nämlich beide
Transistoren in den leitenden Zustand geschaltet, nimmt
die Spannung U den Wert der Spannung Uz der Gleich
spannungsquelle an. Die Spannung Uz treibt einen sehr
rasch ansteigenden Strom I durch die Wicklung. Der
schnelle Anstieg des Stromes I ist insbesondere vorteil
haft für eine Aussteuerung der Wicklung im Betrieb mit
einem wenigstens nahezu rechteckförmigen Stromverlauf,
auch Stromblock genannt.
Wird dagegen nur eines der beiden Schaltelemente 1 bzw. 2
in den leitenden Zustand geschaltet, ist die Wicklung 12
über das jeweils parallel liegende Gleichrichterelement 5
bzw. 6 kurzgeschlossen und die Spannung U ist gleich 0. In
diesem Betriebszustand findet nur ein sehr langsames
Abklingen des Stromes I in der Wicklung 12 statt. Damit
wird die Zeitspanne, innerhalb derer sich der Strom I in
der Wicklung 12 innerhalb eines vorgegebenen Toleranz
bereiches ändert, groß. Wird also beispielsweise in der
Schaltungsanordnung nach Fig. 1 das zweite Schaltelement 2
zum Speisen der Wicklung 12 in den leitenden Zustand
geschaltet, kann durch zyklisches Ein- und Ausschalten des
ersten Schaltelements 1 im erstem Längszweig mit kurzen,
periodisch aufeinanderfolgenden Stromstößen der Strom I in
der Wicklung 12 auf einen bestimmten Wert gebracht werden,
von dem aus er nur sehr langsam abklingt. Das erste
Schaltelement 1 muß dann nur mit einer verhaltnismäßig
geringen Schaltfrequenz leitend geschaltet werden, um beim
Überschreiten des vorgegebenen Toleranzbereiches durch den
Strom I diesen wieder anzuheben. Die geringe Schalt
frequenz für das erste Schaltelement 1 bedingt dabei
verringerte Anforderungen an den Schaltungsaufwand, und
zwar an die Hochfrequenzeigenschaften des ersten Schalt
elements 1 als auch der zugehörigen Steuerschaltung bzw.
Regelanordnung. Außerdem werden die bei jedem Schalt
vorgang unvermeidlichen Verluste im ersten Schaltelement 1
gering gehalten.
Werden - bei noch fließendem Strom I - beide Schalt
elemente 1, 2 ausgeschaltet, fließt der Strom I durch die
Gleichrichterelemente 5, 6 zur Gleichspannungsquelle hin
durch die Anschlüsse 9, 10 bzw. in den Energiespeicher
kondensator 11 ab. Solange der Strom I noch nicht zu 0
geworden ist, d.h. solange die Gleichrichterelemente 5, 6
sich noch im leitenden Zustand befinden, liegt dabei an
der Wicklung 12 eine Spannung U an, die dem negativen Wert
der Spannung Uz der Gleichspannungsquelle entspricht.
Diese negative Spannung an der Wicklung 12 führt zu einem
sehr schnellen Abbau des Stromes I.
Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich, läßt sich beim
Speisen der Wicklung 12 durch die beschriebene asymme
trische H-Schaltung vorteilhaft, d.h. energiesparend, der
Betrieb mit kurzgeschlossener Wicklung 12 - auch als
Freilauf bezeichnet - verwirklichen. Die Erfindung weist
den Vorteil auf, daß dieser Freilauf auch für einen
Reluktanzmotor mit einer beliebigen Anzahl von Wicklungen
ermöglicht wird.
Fig. 2 zeigt das Prinzipschaltbild eines Ausführungs
beispiels einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung, in
der bereits beschriebene Bauteile wieder mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind. Erfindungsgemäß sind zusätz
lich zu den Schaltungsteilen nach Fig. 1 weitere Wicklun
gen des Reluktanzmotors vorhanden, von denen jedoch nur
zwei dargestellt und mit den Bezugszeichen 13, 14
bezeichnet sind. Zu jeder weiteren Wicklung 13, 14 enthält
die Schaltungsanordnung nach Fig. 2 einen weiteren zweiten
Längszweig, der entsprechend dem zweiten Längszweig aus
Fig. 1 ausgebildet und zu diesem parallelgeschaltet ist.
Dargestellt sind zwei weitere Längszweige mit den weiteren
zweiten Schaltelementen 3, 4 und den weiteren zweiten
Gleichrichterelementen 7, 8. Nach der Erfindung können in
gleicher Weise noch beliebig viele weitere Wicklungen
angeschlossen werden.
Die zweiten Längszweige sind von den zugehörigen zweiten
Schaltelementen 2, 3, 4 über ein gemeinsames Meßelement 15
an den zweiten Anschluß 10 der Gleichspannungsquelle
geführt. Das Meßelement 15 ist bevorzugt zur Strommessung
ausgebildet. Es erfaßt alle in den Wicklungen 12, 13, 14
fließenden Ströme und stellt den von ihm ermittelten
Meßwert über eine Meßleitung 16 einer Kontrollschaltung 17
zur Verfügung. Die Kontrollschaltung 17 führt sowohl das
Anschalten der Wicklungen 12, 13, 14 an die Gleich
spannungsquelle - Anschlüsse 9, 10 - über die zweiten
Schaltelemente 2, 3, 4 aus, wozu Schaltleitungen 18, 19,
20 vorgesehen sind und sie regelt darüber hinaus durch
Schalten des ersten Schaltelements 1 über eine Schalt
leitung 21 den Strom I in den Wicklungen 12, 13, 14.
Fig. 3 zeigt eine etwas detailliertere Ausführungsform der
Erfindung, die zur Erläuterung der Funktionsweise verein
fachend mit nur einer Wicklung 12 dargestellt. Im übrigen
sind bereits beschriebene Schaltungsteile wieder mit
identischen Bezugszeichen versehen. Die Schaltungsanord
nung nach Fig. 3 umfaßt gegenüber derjenigen nach Fig. 1,
der sie im Grundaufbau gleicht, außer dem Meßelement 15
und der den von diesem erfaßten Meßwert abführenden Meß
leitung 16 ein Subtrahierglied 22, in dem der den Istwert
des Stromes I darstellende Meßwert von einem über eine
Sollwertleitung 23 zugeführten Stromsollwert subtrahiert
wird. Ein der Abweichung zwischen dem Stromsollwert und
dem Istwert entsprechendes Signal wird über eine
Leitung 24 einem Regler 25 zugeführt. Dieser weist eine
Zweipunktcharakteristik derart auf, daß ein Stellsignal an
einem Reglerausgang 26 einen logischen Pegel "1" annimmt,
wenn die Differenz zwischen dem Stromsollwert und dem
Istwert von niedrigen Werten her kommend eine (positive)
obere Grenze überschreitet und daß das Stellsignal einen
logischen Pegel "0" annimmt, wenn die Differenz von hohen
Werten herkommend eine (negative) untere Grenze unter
schreitet. Der Wertebereich des Signals auf der Leitung 24
zwischen der oberen und der unteren Grenze stellt einen
Toleranzbereich dar, innerhalb dessen sich der Strom I
verändern kann, ohne daß dadurch ein Schaltvorgang am
ersten Schaltelement 1 ausgelost wird.
Der H-Schaltung nach Fig. 3 wird weiterhin über einen
Steueranschluß 27 ein Steuersignal von einer nicht darge
stellten Steuerschaltung zugeführt, durch das über eine
Treiberstufe 28 das zweite Schaltelement 2 zum Anschalten
der Wicklung 12 an die Gleichspannungsquelle betätigt
werden kann. Das Steuersignal vom Steueranschluß 27 wird
außerdem einem ersten Eingang eines UND-Gatters 29 zuge
leitet, dessen zweitem Eingang das Stellsignal vom Regler
ausgang 26 zugeführt wird. Auf diese Weise tritt am
Ausgang des UND-Gatters 29 das Stellsignal vom Regler
ausgang 26 auf, wenn das zweite Schaltelement 2 über den
Steueranschluß 27 in den leitenden Zustand geschaltet ist;
im anderen Fall liefert das UND-Gatter 29 dauernd ein
Signal vom logischen Pegel "0". Über eine weitere Treiber
stufe 30 wird das Signal vom Ausgang des UND-Gatters 29
der Schaltleitung 21 und damit dem ersten Schaltelement 1
zu dessen Betätigung zugeleitet. Das erste Schaltelement 1
wird daher nur dann in den leitenden Zustand überführt,
wenn das Steuersignal vom Steueranschluß 27 das zweite
Schaltelement 2 in den leitenden Zustand geschaltet hat
und vom Regler 25 eine zu große negative Abweichung des
Stromes I vom Stromsollwert festgestellt worden ist.
Die Funktion der Regelung nach Fig. 3 ist anhand der
Diagramme nach Fig. 4 naher dargestellt. Fig. 4a zeigt den
Verlauf des Steuersignals am Steueranschluß 27, das im
Intervall zwischen den Zeitpunkten t 1 und t 2 den logischen
Pegel "1" und außerhalb dieses Intervalls den logischen
Pegel "0" annimmt. Entsprechend wird in diesem Zeitinter
vall das zweite Schaltelement 2 in den leitenden Zustand
geschaltet. Gleichzeitig wird über die Sollwertleitung 23
ein Stromsollwert I′ vorgegeben. Da der Strom I in der
Wicklung 12 zum Zeitpunkt t 1 (und davor) 0 ist, liefert
der Regler 25 am Reglerausgang 26 ein Stellsignal vom
logischen Pegel "1". Daher wird über die Schaltleitung 21
auch das erste Schaltelement 1 in den leitenden Zustand
überführt. Zwischen den Anschlüssen 9, 10 der Gleich
spannungsquelle fließt dann über das erste und das zweite
Schaltelement 1 bzw. 2 und die Wicklung 12 ein mit der
Zeit zunehmender Strom I. Die Spannung U an der Wick
lung 12 weist den Wert Uz auf. Der Strom I ist in Fig. 4b,
die Spannung U in Fig. 4c dargestellt; die zeitlichen
Verläufe der Signale auf den Schaltleitungen 18 und 21
finden sich in Fig. 4d.
Erreicht der Strom I einen derartigen Wert, daß seine
Differenz mit dem Stromsollwert I′ die (positive) obere
Grenze des Reglers 25 überschreitet, schaltet dieser das
Stellsignal an seinem Reglerausgang 26 auf den logischen
Pegel "0" um. Entsprechend wird über die Schaltleitung 21
das erste Schaltelement 1 in den gesperrten Zustand über
führt. Der Strom I in der Wicklung 12 fließt weiterhin,
jetzt über das zweite Schaltelement 2 und das erste
Gleichrichterelement 5. Er klingt dabei langsam ab, bis
die Differenz zwischen Stromsollwert I′ und am Meß
element 15 gemessenem Strom I die (negative) untere Grenze
unterschreitet, bei der der Regler 25 das Stellsignal
wieder auf den logischen Pegel "1" umschaltet. Von der
Gleichspannungsquelle getrieben steigt dann der Strom I
wieder rasch an, sein Wert pendelt somit im Toleranz
bereich dI.
Diese Vorgänge wiederholen sich so lange, wie das
Steuersignal am Steueranschluß 27 auf dem logischen
Pegel "1" gehalten wird. Wenn zum Zeitpunkt t 2 das Steuer
signal auf den logischen Pegel "0" übergeht, wird über die
Schaltleitung 18 das zweite Schaltelement 2 und über das
UND-Gatter 29 und die Schaltleitung 21 unabhängig vom
augenblicklichen Zustand des Reglers 25 auch das erste
Schaltelement 1 in den gesperrten Zustand umgeschaltet.
Der aufgrund der Selbstinduktion der Wicklung 12 zunächst
weiterfließende Strom I wird über die Gleichrichter
elemente 5, 6 in die Gleichspannungsquelle (Anschlüsse 9,
10) bzw. den Energiespeicherkondensator 11 abgeleitet.
Über die Gleichrichterelemente 5, 6 liegt dabei an der
Wicklung 12 als Spannung U die negative Spannung -Uz der
Gleichspannungsquelle an. Diese bewirkt einen schnellen
Abfall des Stromes I auf Null.
Fig. 5 zeigt eine Erweiterung des Ausführungsbeispiels
nach Fig. 3 für drei Wicklungen mit entsprechend drei
zweiten Gleichrichterelementen 6, 7, 8 und drei zweiten
Schaltelementen 2, 3, 4. Im übrigen sind auch hier bereits
beschriebene Schaltungsteile wieder mit identischen
Bezugszeichen versehen.
Zusätzlich zu der Anordnung nach Fig. 3 umfaßt die Anord
nung nach Fig. 5 zwei weitere Steueranschlüsse 31, 32 mit
zugehörigen Treiberstufen 33, 34 zum Schalten der zusätz
lichen zweiten Schaltelemente 3, 4 sowie ein ODER-
Gatter 35 zum Zusammenfassen der Steuersignale auf den
Steueranschlüssen 27, 31, 32 derart, daß das UND-Gatter 29
von den genannten Steueranschlüssen her immer dann ein
Signal vom logischen Pegel "1" erhält, wenn wenigstens
eines der Steuersignale diesen Pegel aufweist und damit
wenigstens eines der zweiten Schaltelemente 2, 3 bzw. 4
sich im leitenden Zustand befindet. Die Steueran
schlüsse 27, 31, 32, die Treiberstufen 28, 33, 34 und das
ODER-Gatter bilden zusammen mit einer nicht dargestellten,
über einen Drehsensor gesteuerten Steuerung die Steuer
schaltung zum Anschalten der Wicklungen an die Gleich
spannungsquelle.
Demgegenüber ist die Regelanordnung aus Meßelement 15,
Subtrahierglied 22 und Regler 25 auch bei der Schaltungs
anordnung nach Fig. 5 nur einfach ausgebildet; dies ändert
sich auch dann bei beliebiger Erhöhung der Zahl der Wick
lungen des Reluktanzmotors nicht. In gleicher Weise bleibt
auch die Logikschaltumg - im vorliegenden Fall gebildet
durch das UND-Gatter 29 unabhängig von der Anzahl der
Wicklungen.
Insgesamt ergibt sich eine sehr einfach aufgebaute und
sehr einfach erweiterbare Anordnung zum Speisen des
Reluktanzmotors, bei der die Strommessung einfach und
genau für jede Wicklung vorgenommen werden kann, ent
sprechend eine optimale Stromeinprägung und Stromregelung
für jede Wicklung erfolgt und damit eine sehr präzise
Steuerung des Reluktanzmotors möglich ist. Insbesondere
wird nur ein schnell schaltendes erstes Schaltelement 1
für die Regelung des Stromes und nur ein Meßelement 15
benötigt, das insbesondere als Shuntwiderstand ausgebildet
und damit sehr einfach und kostengünstig ausgelegt werden
kann. Dagegen werden die zweiten Schaltelemente nur mit
niedriger Schaltfrequenz - abhängig von der Drehzahl des
Reluktanzmotors - betrieben; hierfür können einfache und
preiswerte Bauteile verwendet werden. Außerdem können
sämtliche Wicklungen 12, 13, 14 sowie die Schaltungsteile
der Steuerschaltung, der Logikschaltung und der Regel
anordnung aus einer einzigen, einfachen, zweipoligem
Gleichspannungsquelle versorgt werden.
Fig. 6 zeigt zwei Beispiele für die Verläufe der Steuer
signale und der Ströme in den Wicklungen bei der Kommu
tierung, d.h. beim Umschalten des Stromes von einer
Wicklung auf die nächste im Betrieb des Reluktanzmotors.
Zur Unterscheidung sind dazu die Ströme in den
Wicklungen 12, 13 bzw. 14 mit I 1, I 2 bzw. I 3 bezeichnet,
wie auch in Fig. 5 angegeben. Fig. 6a zeigt ein Beispiel
für die Kommutierung von der Wicklung 12 zur Wicklung 13,
d.h. vom Strom I 1 zum Strom I 2. Dazu sind im oberen Teil
des Diagramms die Verläufe der Steuersignale an den
Steueranschlüssen 27 und 31 mit den logischen Pegeln "0"
und "1" aufgetragen. Zwischen dem Abschalten des
Stromes I 1 in der zuerst gespeisten Wicklung 12 und dem
Anschalten des Stromes I 2 in der anschließend gespeisten
Wicklung 13 bleibt ein Zeitintervall t 3 bis t 4, in welchem
der Strom I 1 in der Wicklung 12 zunächst vollständig
abklingt, bevor der Strom I 2 angeschaltet wird. Wenigstens
in einem Teil dieses Zeitintervalls tritt somit im Reluk
tanzmotor kein Stromfluß auf.
Fig. 6b zeigt dagegen einen Fall, in dem die Kommutierung
ohne stromfreies Zeitintervall erfolgt, d.h., der Strom I 1
wird im gleichen Zeitpunkt t 5 angeschaltet, in dem der
Strom I 2 durch die Wicklung 13 abgeschaltet wird. In
diesem Fall tritt also während der Kommutierung eine
zeitliche Überlappung der beiden Ströme I 1 und I 2 in den
Wicklungen 12 und 13 auf, da eine endliche Zeit zum
Abklingen bzw. für den Anstieg der einzelnen Ströme
benötigt wird. Da jedoch nach dem Zeitpunkt t 5 das zur
Wicklung 13 gehörende Schaltelement 3 bereits nicht
leitend und nur das zur Wicklung 12 gehörende Schalt
element 12 leitend ist, wird am Meßelement 15 nur der
durch die Wicklung 12 fließende Strom I 1 gemessen und
entsprechend nur mit diesem Strom die Regelung ange
steuert. Daher wird, da der Strom I 1 zum Zeitpunkt t 5
Null ist, das erste Schaltelement 1 in den leitenden
Zustand geschaltet und somit der Strom I 1 schnell
ansteigen, während der Strom I 2 in der Wicklung 13 über
einen durch das Gleichrichterelement 7 und das erste
Schaltelement 1 gebildeten Kurzschluß nur langsam
abklingt, bis beim Abschalten des ersten Schaltelements 1
durch den Regler 25 an der Wicklung 13 die Spannung -Uz
auftritt und zu einem raschen Abklingen des Stromes I 2
führt. Im folgenden wird dann - wie zu Fig. 3 und Fig. 4
beschrieben - nur der Strom I 1 in der Wicklung 12
geregelt, bis die nächste Kommutierung vorgenommen wird.
Fig. 7 zeigt eine praktische Ausführung einer erfindungs
gemäßen Schaltungsanordnung zum Speisen eines Reluktanz
motors mit drei Wicklungen. Dabei sind bereits beschriebe
ne Schaltungsteile wieder mit identischen Bezugszeichen
versehen. Die Treiberstufen 28, 33, 34, das Subtrahier
glied 22, der Regler 25 sowie das UND-Gatter 29 und das
ODER-Gatter 35, die zu einer Logikschaltung zusammengefaßt
sind, werden in der Anordnung nach Fig. 7 über eine
gemeinsame Stromversorgung mit Anschlüssen 36, 37 mit
Energie versorgt, und über die Logikschaltung 29, 35 wird
auch die Treiberstufe 30 gespeist. Der Anschluß 37 ist
über das als Shuntwiderstand ausgebildete Meßelement 15
mit dem zweiten Anschluß 10 der Gleichspannungsquelle
verbunden; entsprechend - jedoch nicht dargestellt - kann
die Spannung am Anschluß 36 der Stromversorgung aus der
Spannung vom ersten Anschluß 9 der Gleichspannungsquelle
über einen Widerstand oder eine Zenerdiode oder
dergleichen gespeist werden. Ein Glättungskondensator 38
überbrückt die Anschlüsse 36, 37 der Stromversorgung.
Bei der Anordnung nach Fig. 7 wird ferner das Subtrahier
glied 22 durch einen Differenzverstärker mit Widerstands
gegenkopplung gebildet, und der Regler 25 umfaßt einen
Differenzverstärker mit Schmitt-Trigger-Ausgang, der
ebenfalls über eine Widerstandsgegenkopplung mit dem
Eingang, d.h. der Leitung 24, verbunden ist.
Claims (5)
1. Schaltungsanordnung zum Speisen eines Reluktanz
motors aus einer Gleichspannungsquelle, mit je einer
asymmetrischen H-Schaltung fur jede Wicklung (12, 13, 14)
des Motors, mit einem allen H-Schaltungen gemeinsamen
ersten (1, 5) und je H-Schaltung einem zweiten (2, 6 bzw.
3, 7 bzw. 4, 8) zwischen Anschlüssen (9, 10) der Gleich
spannungsquelle angeordneten Längszweig aus je einem
Schaltelement (1 bzw. 2 bzw. 3 bzw. 4) und einem dazu in
Reihe angeordneten, in bezug auf die Gleichspannungsquelle
in Sperrichtung gepolten Gleichrichterelement (5 bzw. 6
bzw. 7 bzw. 8), wobei in jeder H-Schaltung das Schalt
element (1 bzw. 2 bzw. 3 bzw. 4) des einen und das
Gleichrichterelement (5 bzw. 6 bzw. 7 bzw. 8) je des
anderen Längszweiges einseitig mit demselben Anschluß (9
bzw. 10) der Gleichspannungsquelle verbunden sind und die
zugehörige Wicklung (12 bzw. 13 bzw. 14) im Querzweig der
H-Schaltung zwischen den Verbindungspunkten der Schalt
elemente (1 bzw. 2, 3, 4) und der Gleichrichterelemente (5
bzw. 6, 7, 8) jedes Längszweiges angeordnet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Längszweige von
den zugehörigen Schaltelementen (2, 3, 4) über ein gemein
sames Meßelement (15) an den zugehörigen Anschluß (10) der
Gleichspannungsquelle geführt sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch qekennzeichnet, daß das Meßelement (15) zum Messen
des Stromes in den Wicklungen (12, 13, 14) ausgebildet
ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch eine Regelanordnung (22, 25) zum
Vergleichen des vom Meßelement (15) erfaßten Stromes mit
einem vorgegebenen Sollwert (I′) und zum Schalten des
Schaltelementes (1) im ersten Längszweig nach Maßgabe des
Ergebnisses des Vergleichs.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch eine Steuerschaltung (27, 31, 32)
zum Anschalten der Wicklungen (12, 13, 14) an die
Gleichspannungsquelle über die Schaltelemente (2, 3, 4)
in den zweiten Längszweigen sowie eine Logikschaltung (29,
35), durch die das Schalten des Schaltelements (1) des
ersten Längszweiges nur in den Zeiträumen ermöglicht wird,
in denen eine Wicklung (12 bzw. 13 bzw. 14) an die
Gleichspannungsquelle angeschaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3819097A DE3819097A1 (de) | 1988-06-04 | 1988-06-04 | Schaltungsanordnung zum speisen eines reluktanzmotors |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3819097A DE3819097A1 (de) | 1988-06-04 | 1988-06-04 | Schaltungsanordnung zum speisen eines reluktanzmotors |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3819097A1 true DE3819097A1 (de) | 1989-12-14 |
Family
ID=6355894
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3819097A Withdrawn DE3819097A1 (de) | 1988-06-04 | 1988-06-04 | Schaltungsanordnung zum speisen eines reluktanzmotors |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3819097A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0599334A2 (de) * | 1992-11-26 | 1994-06-01 | Daimler-Benz Aktiengesellschaft | Verfahren zum Ansteuern eines Reluktanzmotors |
US5350990A (en) * | 1990-09-15 | 1994-09-27 | U.S. Philips Corporation | Circuit arrangement for commutating a reluctance motor |
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US6157556A (en) * | 1997-06-17 | 2000-12-05 | Wobben; Aloys | Switched inverter circuit providing increased short circuit protection |
DE102016216238A1 (de) | 2016-08-29 | 2018-03-01 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Ansteuer-Schaltung für eine elektrische Maschine |
-
1988
- 1988-06-04 DE DE3819097A patent/DE3819097A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |