DE3818736A1 - Konstanttemperatur-sorptionshygrometer - Google Patents
Konstanttemperatur-sorptionshygrometerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Hygrometer zum
Messen des Wasserdampfgehaltes der Atmosphäre. Insbesondere
betrifft die Erfindung einen Konstanttemperatur-Sorptions
hygrometer-Meßwandler nach dem Differenzprinzip und den
Konstanttemperaturbetrieb der Einrichtung, die eine hohe
Empfindlichkeit und stabile Eigenschaften aufweist und die
einfach und kostengünstig hergestellt werden kann. Weiter
beschreibt die Erfindung Techniken zur Einbringung ihrer
Lehren bei anderen Meßwandlerkonstruktionen zur Anwendung
in einem geschlossenen Raum oder im freien Raum.
Das Gebiet der elektrischen Hygrometrie ist ein weit ent
wickeltes Gebiet der Technik. Viele, wenn nicht die meisten,
Materialien sorbieren und desorbieren Wasserdampf, wenn die
relative Feuchtigkeit der Umgebung zunimmt oder abnimmt.
Mit dieser Sorption geht üblicherweise eine korrespondierende
Änderung einer oder mehrerer Eigenschaften des Materials
einher. Zur nützlichen Verwendung in einem Hygrometer sollte
das Material eine reversible und reproduzierbare Charakteristik
der feuchtigkeitsabhängigen Eigenschaften aufweisen. Zur Be
stimmung der Feuchtigkeit sind die Eigenschaften der Luft
verwendet worden und insbesondere ist eine Differenzwärme
verlustmessung der thermischen Leitfähigkeit als Maß für
die Feuchtigkeit in der US-PS 18 55 774 beschrieben worden.
Die Erfindung lehrte eine Einrichtung, die als elektrisches
Gegenstück zu einem Feuchtkugel-Trockenkugel-Thermometerpaar
angesehen werden kann. Mittels eines erhitzten Widerstands
paares wird eine Differenzmessung vorgenommen, wobei sich
ein Widerstand in einem Bezugs- oder Kontrollvolumen befindet
und der zweite der Umgebung ausgesetzt ist.
Die Verwendung von Metalloxiden bei der Feuchtigkeitsmessung,
insbesondere von Aluminiumoxid ist aus der US-PS 22 37 006
bekannt, welche einen nach dem Kondensatorprinzip arbeitenden
Feuchtigkeitsfühler beschreibt, bei dem Aluminiumoxid als
eine hygroskopische Schicht zwischen den Kondensatorplatten
verwendet wird. In der US-PS 30 75 385 wird dieser Lösungsweg
weiter entwickelt, indem Aluminiumoxid als ein Dielektrikum
in einem Kapazitätshygrometer für Radiosonden verwendet wird.
Auch die US-PSen 35 23 244 und 41 43 177 beschreiben
Kapazitätshygrometer, welche als feuchtigkeitsempfindliches
Element Aluminiumoxid zwischen Kondensatorplatten verwenden,
die letztere offenbart die Verwendung von Aluminiumoxid und
Siliciumdioxid als auf Feuchtigkeit ansprechende Elemente
in Halbleitereinrichtungen, wo eine geschlossene Volumen
messung des Wasserdampfgehaltes wünschenswert ist.
Die bekannten Hygrometer werden im allgemeinen bei Umgebungs
temperatur betrieben und können leicht mit Feuchtigkeit
beladen werden, was ihr Ansprechverhalten begrenzt. Trocken
luft-Feuchtluft-Bezugssysteme sind umständlich und bei
Außeneinsätzen schwierig anzuwenden. Aluminiumoxid-Feuchtig
keitssensoren zeigen oft eine schlechte Kalibrierungs
stabilität aufgrund des Betriebs bei Umgebungstemperatur.
Die Reaktion von Aluminiumoxid mit Wasser, wie bei dem
Aluminiumoxid-Hydroxid-Reaktionsablauf, manifestiert sich
selbst als Kalibrierungsinstabilität, wozu oft der Fehler
der Hysterese hinzutritt. Viele dieser Nachteile treten
auch bei kapazitiven Hygrometer-Meßwandlern auf, bei welchen
hygroskopische Filmmaterialien als Dielektrikum verwendet
werden. Insbesondere, wenn solche Meßwandler naß werden oder
in Sättigung gehen, muß eine sehr lange Zeit vergehen bis
sie trocknen und wieder für atmosphärische Feuchtigkeits
änderungen ansprechbar werden.
Die vorliegende Erfindung überwindet viele der bei den
bekannten Hygrometerfühlern auftretenden Probleme und führt
zu einer wesentlichen Verbesserung der Leistungsfähigkeit
von Hygrometermeßwandlern und der Ansprechgeschwindigkeit
durch Anwendung des Betriebes des aktiven Meßwandler
elementes bei geregelter konstanter Temperatur. Dadurch
werden Bedingungen geschaffen, als ob sich die gesamte
Umgebung um den Meßwandler auf der geregelten Temperatur
befände. Es ist eine Einrichtung vorgesehen, um den
Hygrometermeßwandler periodisch oder bei Bedarf zu
desorbieren oder zu trocknen. Es wird ein verbesserter
Konstanttemperatur-Sorptionshygrometer-Meßwandler nach dem
Differenzprinzip beschrieben, wobei der gesamte Meßwandler
mechanismus der Umgebung ausgesetzt ist, ohne daß ein
geregeltes oder begrenztes Bezugsmaß notwendig ist.
Der Konstanttemperatur-Hygrometer-Meßwandler nach der
vorliegenden Erfindung enthält zwei Fühlerelemente, die bis
auf die äußerste Beschichtung,wo bei dem einen Element die
Beschichtung hygroskopisch ist und bei dem zweiten Element
die Beschichtung oder die Oberfläche nicht-hygroskopisch
ist, identisch sind. Der Meßwandler wird von einer
elektrischen rückkopplungsgeregelten Schaltung betrieben
und erregt, um das Widerstandsleiterelementpaar des
Meßwandlerfühlers bei konstanter Temperatur (konstantem
Widerstand) zu betreiben, und durch eine elektrische
Differenzschaltung, um die Menge des sorbierten Wasser
dampfes zu messen oder auszulesen. Bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel ist die aktive hygroskopische oder
adsorptive Beschichtung Aluminiumoxid, welches aus auf
einem Platin-Widerstandsleiter aufgebrachtem Aluminiummetall
anodisiert (eloxiert) wird, und das gegenüberliegende oder
zweite Element des Paares ist entweder unbeschichtet oder mit
einem nicht-hygroskopischen schützenden Glasüberzug
beschichtet, wenn der Meßwandler der Umgebung ausgesetzt
werden soll. Mit dem Widerstandsleiter-Fühlerelementpaar,
welches in eine rückkopplungsgeregelte Wheatstone-Brücke
geschaltet ist, die zum kontrollierten Betrieb der
Fühlerelemente bei einer vorgegebenen Konstanttemperatur
über der Umgebungstemperatur verwendet wird, wird diese
Kombination zu einem Konstanttemperatur-Differenzsorptions
hygrometer.
Es werden Ausführungsbeispiele beschrieben, bei denen die
Meßwandlerelemente die Form von flachen Platten haben. Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann eine einzige Platte
beide Fühlerelemente enthalten und tragen, das unbeschichtete
Element ebenso wie das hygroskopisch beschichtete Element.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein Meßwandler
elementpaar in einer willkürlich wählbaren gemeinsamen oder
getrennten Substratgeometrie aufgebracht. Bei jedem
Ausführungsbeispiel kann das Element je nach seiner Geometrie
entweder eingeschlossen und in einem geschlossenen Raum oder
im freien Raum betrieben werden.
Durch die vorliegende Erfindung werden viele der mit den
bekannten Hygrometerfühlern verbundenen Probleme in bezug
auf Feuchtigkeitsbeladung und Instabilität überwunden, da
erfindungsgemäß die Hygrometerfühler unter optimalen Konstant
temperatur-Bedingungen betrieben werden und das bedarfsweise
Desorbieren der Hygrometerfühler vorgesehen ist. Die
Empfindlichkeit von mikroporösen Metalloxiden und anderen
adsorptiven Materialien kann in maximaler Weise ausgenutzt
werden, indem diese auf ein einziges Element eines exponierten
Paares von Differenzelementen aufgebracht werden, ohne daß
es notwendig ist, eine kontrollierte oder isolierte Umgebung
für ein Element als fixes Bezugsmaß zu verwenden.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein vereinfachtes elektrisches Schaltschema eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Konstanttemperatur-Sorptionshygrometers;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sorptions
hygrometer-Meßwandlers;
Fig. 3 eine Schnittansicht der in Fig. 2 gezeigten
Sorptionshygrometer-Meßwandlerstruktur entlang der Linie
3-3 mit Blickrichtung in Richtung der Pfeile; und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Aus
führungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Sorptionshygrometer-
Meßwandlers.
In der Zeichnung, insbesondere in Fig. 1 ist mit 10 und 11
allgemein ein Paar von Fühlerelementen bezeichnet, die
zusammen einen erfindungsgemäßen Sorptionshygrometer-
Meßwandler 2 bilden. Ein wichtiges Merkmal der Erfindung
besteht darin, daß das Elementpaar 10 und 11 des Hygrometer
meßwandlers 2 bei einer automatisch geregelten Konstant
temperatur betrieben wird, wodurch eine gleichbleibende
Empfindlichkeit auf Wasserdampf in wiederholbarer Weise
gegeben ist und das Fühlerelement selbst bei Bedarf leicht
von Feuchtigkeit befreit oder desorbiert werden kann, ohne
daß die Ansprechgeschwindigkeit beeinträchtigt wird. Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1
dargestellt, wo ein differentiell betriebenes Fühlerelement
paar 10 und 11 geregelt und als Konstanttemperatur
Sorptionshygrometer betrieben werden. Der Meßwandler
mechanismus 2 verwendet zwei nahezu identische von einem
Keramiksubstrat getragene Platinfilmwiderstände oder
Fühlerelemente 10 und 11, wobei das Element 10 mit einer
glatten Schutzschicht eines glasähnlichen Materials beschich
tet ist und das Element 11 mit einer mikroporösen Aluminium
oxidschicht 12 (Fig. 2) beschichtet ist, die in der Lage
ist Wasserdampfmoleküle zu adsorbieren. Fig. 1 zeigt eine
Brücke innerhalb einer Brücke. Genauer handelt es sich um
eine Meßwandlerbrücke innerhalb einer rückkopplungsgeregelten
Konstanttemperatur (Konstantwiderstand)-Brücke, wobei die
rückkopplungsgeregelte Brücke dazu verwendet wird, eine
erhöhte Betriebstemperatur des Meßwandler-Fühlerelementpaares
einzustellen und aufrechtzuerhalten, und die Meßwandler
brücke dazu verwendet wird, die von einem der Fühlerelemente
des erwärmten Meßwandler-Fühlerelementpaares aufgenommenen
Menge von Wasserdampf auszulesen oder anzuzeigen. Die
dargestellte Differenzanzeigeeinrichtung macht es möglich,
Gleichtaktphänomene wie Änderungen in der Umgebung, Luft
stromänderungen, Temperaturänderungen und ähnliches zu
ignorieren, während eine Differenz hervorrufende einwirkende
Phänomene im Nicht-Gleichtakt ein signifikantes Ausgangssignal
hervorrufen. Das Vorhandensein einer wasserdampfempfindlichen
äußeren Beschichtung aus mikroporösem Aluminiumoxid auf
einem der beiden ansonsten identischen erwärmten Widerstände
bewirkt ein differentielles Ansprechen des Meßwandler-
Elementpaares, wenn der Wasserdampfgehalt der umgebenden
Atmosphäre zunimmt.
Im allgemeinen haben Festkörperoberflächen und insbesondere
Metalloxide das Bestreben Gase zu adsorbieren, um ihre
Oberflächenenergie abzusenken. Von einem Teil der Oberfläche
wird Wärme freigesetzt, wenn Gasmoleküle adsorbiert werden,
wobei dieses Phänomen als "Chemisorption" bezeichnet wird.
Die thermische Masse eines mit adsorptivem Material
beschichteten Fühlerelementes nimmt zu mit einer Zunahme
des adsorbierten Gases und durch die Wahl des Adsorbers
ist festgelegt, welches Gas adsorbiert wird. Der Gleich
gewichtszustand des erwärmten Fühlerelementes wird durch
Wärmeübergang an die umgebende Atmosphäre und durch
Wärmeausgleich mit der umgebenden Mikro-Atmosphäre erreicht.
Der Wärmeübergang erfolgt für das erwärmte Fühlerelement
durch Strahlung, Konvektion und Leitung, wobei in diesem
Falle der konvektive Wärmeübergang der bei der Einstellung
des thermischen Gleichgewichtes vorherrschende Kühlungs
mechanismus ist. Durch die Eigenerhitzung des Fühler
elementes wird natürliche Konvektion hervorgerufen und
Zwangskonvektion durch die Bewegung der umgebenden Luft.
Die Aluminiumoxid-Beschichtung 12 spricht auf Änderungen der
Umgebungsfeuchtigkeit oder des atmosphärischen Wasserdampf
gehaltes an. Aluminiumoxid-Sorptionshygrometer sind
bemerkenswert wegen des ihnen innewohnenden schnellen
Ansprechverhaltens aufgrund der Dünnigkeit der Aluminiumoxid-
Beschichtung zusammen mit einem hohen Adsorptionswirkungs
grad. Man erhält einige 7,7 x 1010 Poren pro Quadratzentimeter
mit einem Durchmesser von 100 bis 300 A mit einer effektiven
Adsorptionsoberfläche von bis zu 0,2 qm pro qcm der Aluminium
oxid-Beschichtung 12. Die Feuchtigkeitsmessung erfolgt durch
Bestimmen der Differenz des Wärmeübergangs von einem beschich
teten erwärmten Fühlerelement an die umgebende Atmosphäre
verglichen mit einem unbeschichteten erwärmten Fühlerelement.
Aluminiumoxid-Sorptionshygrometer sprechen auf den Dampfdruck
des Wassers über einen sehr weiten Bereich von Dampfdrücken
an. In der Regel ist die sorbierte Menge proportional zum
Wasserdampfpartialdruck und umgekehrt proportional zur
absoluten Temperatur. Die starke Affinität des Wassers für
Aluminiumoxid macht diese Einrichtungen in hohem Maße
selektiv für Wasser. Sie sprechen nicht an auf die meisten
anderen verbreiteten Gase und auch nicht auf viele organische
Gase und Flüssigkeiten. Eine dicke Aluminiumoxidschicht von
mehr als 1 µm zeigt vorherrschend ein Ansprechverhalten für
die relative Feuchtigkeit, während eine dünne Aluminiumoxid
schicht unter 0,3 µm vorherrschend auf die absolute Feuchtig
keit anspricht.
Die Elemente 10 und 11 des Meßwandlers 2 sind in jeder
Hinsicht identisch bis auf die äußerste Materialschicht.
Die niedergeschlagene Filmwiderstandbeschichtung auf beiden
Fühlerelementen 10 und 11 besteht aus einem Widerstands
metall mit einem hohen Temperaturkoeffizienten, wie Platin,
so daß der Widerstand selbst als Heizelement verwendet werden
kann und gleichzeitig seinen Eigenwiderstand detektiert,
wenn er mit einer rückkopplungsgeregelten Brückenschaltung
betrieben wird.
Das Elementpaar 10 und 11 des Meßwandlers 2 ist in einer
Anordnung als zwei Arme einer vierarmigen Wheatstone-Brücke
gezeigt, die durch Widerstände 28 und 29 vervollständigt
wird. Die Widerstände 28 und 29 werden verwendet, um die
Brücke abzugleichen, wenn der Hygrometer-Meßwandler 2
trocken oder desorbiert ist. Dies kann erfolgen bei Tempe
raturen oberhalb des Siedepunktes des Wassers, was die
Abwesenheit von Wasserdampf sicherstellt. Die Erregung der
Meßwandlerbrücke erfolgt am Punkt 25, der Punkt 27 ist mit
Masse verbunden. Der Abgleich der Brücke zwischen den
Punkten 30 und 31 wird detektiert und von einem Differenz
verstärker 32 verstärkt, wodurch ein Signal 33 geliefert
wird, welches ein Maß für die Abgeglichenheit oder Unabge
glichenheit der Meßwandlerbrücke ist. Der Verstärker 32
kann typischerweise ein integrierter Operationsverstärker
mit hohem Verstärkungsfaktor sein, wie ein NSC-Typ LM-108
oder ein vergleichbarer, der als Differenzverstärker ge
schaltet ist. Das Ausgangssignal 33 zeigt eine Unabgeglichen
heit an durch Schwingen auf entweder positive oder negative
Polarität, wenn das eine oder das andere des Paares der
erwärmten Fühlerelemente 10 oder 11 Wärme an die umgebende
Atmosphäre abgibt. Die dargestellte Schaltung des Verstärkers
32 wird ein Ausgangssignal 33 mit positiver Polarität er
zeugen, wenn die Sorption von Wasserdampf durch das Fühler
element 11 einen größeren Wärmeverlust als der des Elementes
10 bewirkt. Da der Gesamtserienwiderstand der Elemente 10
und 11 während des Normalbetriebs konstantgehalten wird, wird
jede Zunahme des Wärmeübergangs von einem der Fühlerelemente
bewirken, daß sein Widerstand abnimmt, während der Widerstand
des anderen Elementes zunehmen wird. Die durch die Wider
stände 28 und 29 zusammen mit den Fühlerelementen 10 und 11
gebildete Meßwandlerbrücke kann elektrisch als ein einzelner
Widerstand angesehen werden, der seinerseits wieder zu einem
Arm einer zweiten Wheatstone-Brücke, einer Heizbrücke wird,
die durch einen Leistungswiderstand 22 in Serie mit der
Meßwandlerbrücke und durch Widerstände 20 und 21 gebildet
wird. Der Wert der Widerstände 20 und 21 bestimmt den
Arbeitspunkt und Abgleich der Heizbrücke und jeder Widerstand
20 oder 21 kann bei dem Entwurf der Brücke variiert werden.
Jeder Widerstand 20 oder 21 kann ein Potentiometer oder ein
geschalteter Widerstand sein, obwohl es klug ist einen
festzuhalten. Vorzugsweise wird der Widerstand 20 festge
halten. Die Anregung der Heizbrücke erfolgt am Anschluß 26
und wird am Punkt 27 auf Masse zurückgeführt. Der Abgleich
der Brücke zwischen den Punkten 24 und 25 wird detektiert
und durch einen Differenzverstärker 23 verstärkt, wodurch
bei 26 ein Signal erzeugt wird, das ein Maß ist für den
Grad der Abgeglichenheit oder Unabgeglichenheit der Heiz
brücke. Der Verstärker 23 ist ein Differenzverstärker mit
einem hohen Ausgangsstrom, der in der Art einer geschlossenen
Schleife bei 26 auf die Heizbrücke rückgekoppelt ist, wobei
auf die richtige Phasenlage des Eingangs geachtet werden
muß, um eine negative Rückkopplung sicherzustellen. Typischer
weise kann der Verstärker 23 ein integrierter Operationsver
stärker wie der NSC-Typ LM-112 sein kann, dessen Ausgangs
strom durch einen Emitterfolger-Transistornachverstärker
erhöht werden kann, wie es dem einschlägigen Fachmann bekannt
ist. Wenn die Fühlerelemente 10 und 11 kalt oder nicht in
Betrieb sind, ist ihr Widerstand niedriger als ihr normaler
Betriebswert und mit Einstellung ihres Betriebswertes durch
das Festsetzen des Bezugswiderstandsverhältnisses von
Widerstand 20 zu Widerstand 21 können die für den automatischen
Selbstabgleich der Brücke notwendigen Werte der beheizten
Widerstände vorgewählt werden, all dies wird mittels negativer
Rückkopplung durch den Verstärker 23 auf die Brücke bei 26
geregelt. Die Rückkopplungsschleife arbeitet so, daß der
Strom durch die gesamte Brückenkombination automatisch einge
stellt wird bis der Widerstand der Fühlerelemente 10 und 11
den die Brücke abgleichenden Widerstandswert erreicht. Am
Ausgang des Verstärkers 23 muß eine kleine Offset-Spannung
vorliegen, wenn die Schaltung anfänglich eingeschaltet wird
und sich die Elemente auf Umgebungstemperatur befinden, so
daß der infolge der Offset-Spannung fließende geringfügige
Brückenstrom ausreicht, um ein kleines Fehlersignal zwischen
den Punkten 24 und 25 hervorzurufen, so daß die Schaltung
in die Lage versetzt wird sich selbst in die Betriebsbe
dingungen zu versetzen. Die vorstehend beschriebene Betriebs
weise ist im Stande der Technik bekannt als Konstanttemperatur
verfahren oder Konstantwiderstandverfahren beim Betrieb
thermischer Meßwandler.
Bei einer typischen Brückenschaltung kann der Widerstand
des Fühlerelements 10 oder 11 beispielsweise bei einer
Raumtemperatur von 18°C 5 Ohm betragen. Der Leistungs
widerstand 22 kann 2 Ohm betragen und hat einen niedrigen
Temperaturkoeffizienten des Widerstands und eine ange
messene körperliche Größe, so daß die Eigenerwärmung bei
sich verändernden Betriebsstromwerten keine nennenswerte
Änderung seines nominalen Widerstandswertes bewirkt, da er
den gesamten Heizstrom für die Serienelemente 10 und 11
führen muß. Mit einem nominalen Temperaturkoeffizienten
des Widerstandes von 3800 ppm/°C wird sich das Element 10
oder 11 bei einer Temperatur von 50°C auf einem Wider
standswert von ungefähr 5,608 Ohm befinden. Die Widerstände
28 und 29 liegen im Bereich von 20 000 bis 50 000 Ohm, um
die Fühlerelemente 10 und 11 nicht unnötig zu belasten und
ihr Effekt auf dem Gesamtwiderstand der Meßwandlerbrücke
ist vernachlässigbar. Wenn der Widerstand 20 499 Ohm hat,
so beträgt der Wert des Widerstandes 21, der zum Abgleich
der Brücke notwendig ist, 2798,4 Ohm für eine Selbst
erwärmungstemperatur der Fühlerelemente 10 und 11 von
50°C, was eine typische Betriebstemperatur für den
Sorptionshygrometer-Meßwandler 2 ist. Der Siedepunkt des
Wassers, nämlich 100°C kann mit einem Wert von 3272,4 Ohm
für den Widerstand 21 erreicht werden. Beide Fühlerelemente
10 und 11 können durch Erhöhung des Wertes des Widerstandes
21 auf über 3272,4 Ohm desorbiert oder getrocknet werden,
durch eine Erhöhung auf 3509,5 Ohm wird die Temperatur der
Fühlerelemente 10 und 11 auf 125°C angehoben.
Der normale Betrieb des Konstanttemperatur-Sorptionshygro
meters erfolgt, wenn die Betriebstemperatur der Fühler
elemente 10 und 11 über der maximalen erwarteten Taupunkts
temperatur aufrechterhalten wird. Eine bevorzugte Betriebs
temperatur liegt gerade oberhalb der erwarteten maximalen
Umgebungstemperatur der den Hygrometer-Meßwandler 2 umgeben
den Luftmasse, da sich die geregelte Brückenschaltung
ausschalten wird, wenn die Umgebungstemperatur höher ist
als die durch den Wert des Widerstandes 21 ausgewählte
Element-Betriebstemperatur. Wenn die Umgebungstemperatur
fällt, wird die geregelte Brückenschaltung wieder ihren
normalen Betrieb annehmen. Der Widerstand 21 kann eine
Kombination von durch einen Schalter gewählten Widerständen
zum örtlichen oder ferngesteuerten programmierten Betrieb
mit wahlfreier oder zyklischer Sorptions/Desorptions-Funktion
des Hygrometer-Meßwandlers 2 enthalten.
Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels eines Sorptionshygrometer-Meßwandlers 2
gemäß der vorliegenden Erfindung. Elektrisch ist er beschrie
ben unter Bezugnahme auf Fig. 1. Es sind zwei nahezu
identische zylindrische Fühlerelemente 10 und 11 gezeigt,
die von ihren Leitungsdrähten 13 a, 13 b bzw. 14 a, 14 b getragen
werden, die auf eine elektrisch isolierende Basis 15 a und 15 b
aufgesetzt oder von dieser getragen sind. Jedes Fühlerelement
besteht aus einem von einem Platinmetall-Widerstandsfilm
bedeckten Keramikträger und die Außenseite des Elements 10
ist mit einer glatten glasierten Schutzschicht eines glas
artigen Materials bedeckt und das Element 11 ist auf der
Außenseite mit einer dünnen mikroporösen Schicht eines
hart hydrierten Aluminiumoxids beschichtet. Bei einer
bevorzugten Anordnung besteht der Meßwandler 2 aus einem
Paar von getrennten und ähnlich orientierten beheizten
Widerständen, die beide in gleichem Maße einer offenen
atmosphärischen Umgebung ausgesetzt sind. Die beiden
Elemente 10 und 11 sind bezüglich einander so positioniert,
daß die gegenseitige Störung auf einem Minimum gehalten
wird und damit die dynämischen Veränderungen der umgebenden
Atmosphäre beide Elemente gleichermaßen in derselben Weise
beeinflussen. Wenn das eine Element eine Windströmung
erfährt, so sollte es auch das andere. Typischerweise
können die Fühlerelemente 10 und 11 einen nominellen Außen
durchmesser von 0,8 mm haben bei einer Gesamtlänge von
25 mm. Das Fühlerelement 10 hat eine Oberfläche von ungefähr
0,63 qcm und die Aufbringung einer glatten Schutzschicht
niedriger Oberflächenenergie minimiert die Sorption von
Wasserdampf. Das Fühlerelement 11 hat andererseits eine
effektive Adsorptionsoberfläche von ungefähr 0,125 qm
aufgrund der mikroporösen Aluminiumoxid-Außenschicht.
Folglich hat das Fühlerelement 11 ungefähr die 2000fache
Wasserdampfadsorptionsoberfläche wie das Fühlerelement 10,
wodurch eine Differenzmessung des sorbierten Wasserdampfes
ermöglicht wird.
Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ergibt sich
durch die Aufbringung eines Widerstandsleiters mit einem
von Null verschiedenen Temperaturkoeffizienten auf andere
körperliche Substratformen, wie flache Platten, wobei der
Leiter auf die Platte niedergeschlagen und mit einer glatten
nicht-porösen Schutzschicht bedeckt ist, und mit einer
zweiten identischen Platte, bei der der Leiter mit einer
mikroporösen Aluminiumoxidschicht oder einem anderen
adsorptiven Material wie einem Polymer- oder Copolymerfilm
bedeckt ist. Das Plattenpaar bildet einen Sorptionshygrometer-
Meßwandler, der mit einer wie unter Bezugnahme auf die Fig. 1
beschriebenen elektrischen Schaltung betreibbar ist.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann das Plattenpaar
zu einem einzelnen plattenähnlichen Substrat werden, das zwei
getrennte Widerstandsleiter mit von Null verschiedenem
Temperaturkoeffizienten enthält, von denen einer mit
Aluminiumoxid oder einem anderen sorptiven Material bedeckt
ist und der andere entweder unbedeckt oder mit einer glatten,
nicht-porösen Schutzschicht oder einem Glasüberzug bedeckt
ist. Die Substratplatte kann aus Aluminiumoxid oder einem
anderen harten, dichten, isolierenden Keramikmaterial herge
stellt sein oder aus von dem Widerstandsleiter isolierten
Metallen. Der Differenzbetrieb des Elementenpaares erfolgt
wie durch die unter Bezugnahme auf die Fig. 1 beschriebene
elektrische Schaltung.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann das Paar der
Fühlerelemente auf ein einzelnes oder ein gepaartes, will
kürlich geformtes, gemeinsames oder getrenntes Substrat
jeder Geometrie aufgebracht sein, vorausgesetzt daß beide
Leiter den gleichen Aufbau und die gleiche Form haben und
daß ein Leiter mit Aluminiumoxid oder einem anderen sorptiven
Material beschichtet ist und der andere Leiter entweder
unbeschichtet oder mit einer nicht-porösen Schutzschicht
beschichtet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel werden
beide Elemente der gleichen Umgebung ausgesetzt. Für jedes
der Ausführungsbeispiele kann das Elementenpaar in einem
geschützten Volumen enthalten sein oder in Abhängigkeit
von der aerodynamischen Geometrie kann das Elementenpaar
dem freien Raum ausgesetzt sein.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt des in Fig. 2 dargestellten
Sorptionshygrometer-Meßwandlers längs der Linie 3-3 mit
Blickrichtung in Richtung der Pfeile. Der Schnitt ist durch
den Mittelbereich einer symmetrischen Struktur vorgenommen.
Die Fühlerelemente 10 und 11 sind in jeder Beziehung
identisch konstruiert mit Ausnahme der äußersten Beschichtung
18 bzw. 12. Das Fühlerelement 10 besteht aus einem elektrisch
nicht-leitfähigen, hohlen, röhrenförmigen, dichten Substrat
körperfeinzylinder 16 aus Aluminiumoxidkeramik, auf den
ein Platinfilm 17 und eine Gesamtschutzschicht 18 aufge
bracht ist. Das Material des tragenden Substratkorpers 16
kann aus anderen geeigneten Materialien ausgewählt sein,
die elektrisch nicht-leitfähig sind, wie Quarz, Hartglas,
Mullitporzellan, Aluminiumsilicat oder anderen Keramik
materialien. Die hier beschriebenen Materialien können von
der Degussa Corp., Coors Porcelain Co. und anderen lager
mäßig bezogen werden. Wenn bei der Aufbringung des Films 17,
wie bei bestimmten Vakuumbeschichtungsverfahren und bei der
Verwendung niedrige Betriebs- und Herstellungstemperaturen
eingehalten werden, kann das Substrat 16 aus einer Weich
glas- oder sogar aus einer Kunststoffröhre hergestellt sein.
Typische Abmessungen für den Substratkörper 16 sind ein
Zylinderdurchmesser von 0,6 oder 0,8 mm mit einem Bohrungs
durchmesser von 0,3 oder 0,4 mm und einer Länge von ungefähr
20 bis 25 mm. Das gesamte Fühlerelement 10 kann in seinen
Abmessungen größer oder beträchtlich kleiner sein, je nach
den Notwendigkeiten bei der beabsichtigten Anwendung.
Der Verbindungsdraht 14 b besteht aus Platin, einem Material
ähnlich dem Platinmetallfilm 17, um unerwünschte Thermo
übergangseffekte zu vermeiden, das elektrische Rauschen
auf einem Minimum zu halten und damit zu einer maximal
langen thermischen Stabilität beizutragen. Die Befestigung
des Leitungsdrahtes 14 b am Substrat 16 kann erfolgen unter
Verwendung von Platinschwamm oder von auf dem Leitungsdraht
aufgebrachter Platinpaste, welcher ein kurzes Stück in die
Bohrung des Substrats 16 eingeführt und dann in Luft in
einem elektrischen Brennofen oder einem Bandofen gebrannt
wird. Auf die Endverbindung werden verschiedene Schichten
aufgebracht bis ein sauberer Übergang gebildet ist und es
muß Sorgfalt darauf verwendet werden, alle Endverbindungen
gleich zu machen, um eine physikalische und thermodynamische
Gleichheit von Verbindung zu Verbindung und von Element zu
Element zu erhalten. Eine typische verwendbare Platinpaste
ist Engelhard Industries #6082 oder #6926, die bei ungefähr
850 bis 900°C gebrannt wird. Der Leitungsdraht und die
Substratbaugruppe erhalten als nächstes eine Widerstands
filmbeschichtung 17 aus Platinmetall, üblicherweise mit
einer Dicke in der Größenordnung von 2 bis 10 Mikron mit
einem elektrischen Widerstand von einigen Ohm. Dieser kann
entsprechend der speziellen gewählten Beschichtungsmethode
variieren. Es können verschiedene Beschichtungsmethoden
benützt werden, diese können von der Vakuumzerstäubung oder
Plasmaauftragung bis zur Technik des einfachen Auftragen
und Brennens reichen. Die letztgenannte Technik hat ihren
Ursprung in den von den Künstlern oder Steinzeug- und
Porzellanherstellern verwendeten alt hergebrachten Methoden.
Unter den verwendbaren Materialien befinden sich Resinat
lösungen der Edelmetalle, die durch Aufstreichen, Eintauchen
oder Sprühen aufgebracht werden können und dann im Ofen
gebrannt werden, wobei die wiederholte Aufbringung von
mehreren Schichten erfolgt bis der gewünschte Filmwiderstand
erreicht ist. Engelhard Industries #05-X flüssiges Glanz
platin ist ein bevorzugtes Resinat, das mit einem kleinen
Zobelpinsel aufgebracht werden kann. Die Brenntemperaturen
in Luft liegen im Bereich von 800°C.
Die Platinfilm-Widerstandsbeschichtung 17 weist eine weitere
Schicht 18 auf aus Glasemaille, einem Glasüberzug, geschmol
zenem Silicat, geschmolzenem Quarz oder einem anderen
schützenden Material, welches einen Abtragungs- und Verschleiß
schutz für den exponierten Platinfilm 17 bewirkt. Es ist
wichtig, daß das für die Schutzbeschichtung 18 ausgewählte
Material stabil und inert, sowie nicht-porös ist, eine
niedrige Oberflächenenergie hat und sich nicht mit der Zeit
und lang anhaltende Exposition in der für den Meßwandler 2
vorgesehenen Umgebung verändert. Ein Beispiel für einen mit
Platinmetall verträglichen inerten, glasartigen Überzug ist
der rakelbare Überzug Engelhard Industries #6624, der bei
625°C in Luft gebrannt wird. Die Schutzschicht 18 kann über
die gesamte äußere Oberfläche des Körpers des Fühlerelements 10
mit angebrachten Leitungsdrähten durch Tauchen, Streichen
oder Sprühen aufgebracht werden. Die Dicke der Schutzschicht
18 ist üblicherweise geringer als 0,025 mm und meistens
findet eine Dicke im Bereich von 0,006 mm nach dem Brennen
Verwendung. Die Schutzschicht 18 ist so weit ausgedehnt,
daß sie die Fläche, wo der Platinwiderstandsfilm 18 die
Platinanschlußdrähte 14 b überdeckt, umfaßt, so daß die
elektrische Verbindung am Ende des Körpers des Fühler
elements 10 geschützt wird.
Der Körper des Fühlerelements 11 ist der gleiche wie beim
Element 10 außer der äußersten Beschichtung 12, die im
ersteren Fall als Aluminiummetall niedergeschlagen und dann
in mikroporöses Aluminiumoxid umgewandelt wird. Die Aluminium
metallschicht kann unter Verwendung von Aluminiumtinte,
Elektroauftragungs- oder Vakuumauftragungstechniken aufge
bracht werden. Die Verwendung von Aluminiumtinte ist am
wenigstens kostspielig und benötigt keine exotische oder
komplizierte Ausrüstung. Beispiele von Aluminiumtinten sind
Engelhard Industries #A-3113 und #A-3484. Aluminiumtinten
werden auch in Luft und bei Temperaturen im Bereich von
550 bis 675°C gebrannt. Unter bestimmten Bedingungen können
Brenntemperaturen bis zu 900°C für die Tinte #A-3113 notwendig
sein, wenn eine molekulare Bindung angestrebt wird. Die
niedrigeren Temperaturen können verwendet werden, wenn das
Aluminium direkt auf den Platinmetall-Leiter aufgebracht
wird, welcher nach dem Brennen eine leicht mattierte
Endoberfläche aufweist. Die höhere Temperatur ist angezeigt,
wenn etwas von dem Substrat exponiert ist und mit Aluminium
beschichtet werden soll.
Nach dem Brennen wird die Oberflächenschicht 12 aus
Aluminium oxidiert, um eine mikroporöse Aluminiumoxidschicht
zu bilden, die wegen der ablaufenden vollständigen Material
umwandlung in Fig. 3 ebenfalls mit 12 bezeichnet ist.
Typischerweise kann das Oxid durch einen anodisierenden
Prozeß gebildet werden, bei dem ein Wechselstrom durch eine
erwärmte Schwefelsäurelösung geführt wird, in welche die
Elementbaugruppe 11 gehängt ist, wobei die elektrische
Verbindung durch Klammern zu den nicht von Aluminium be
deckten Leitungsdrähten 13 a und 13 b erfolgt. Die Säurelösung
kann 20 bis 70 Vol.% Schwefelsäure enthalten und wird durch
eine geeignete Heizeinrichtung von außen auf eine Temperatur
von ungefähr 21 bis 38°C erwärmt. Ein Wechselstrom von
54 bis 270 A pro qm anodisierender Oberfläche fließt durch
die Lösung während das Fühlerelement in diese gehängt ist.
Die Zeitdauer reicht von 10 bis 80 Minuten je nach dem
Prozentsatz der Säure in der Lösung, der Lösungstemperatur,
der Stromdichte und der gewünschten Tiefe der Anodisierung.
In früheren Patentschriften und in Bedingungsanleitungen
ist berichtet worden, daß befriedigende anodisierte
Beschichtungen unter Verwendung einer auf 32,2°C (90°F)
gehaltenen 50%igen Schwefelsäurelösung mit einem spezifischen
Gewicht von 1,4 mit einem Wechselstrom von 129 A pro qm
(12 A pro Quadratfuß) anodisierender Oberfläche für eine
Zeitdauer von 25 bis 30 Minuten erhalten worden sind.
Die Vollständigkeit der Anodisierung kann bestimmt werden
durch Meßung des elektrischen Widerstandes des Fühler
elementes 11, welcher auf den Widerstandswert des Platin
widerstands 17 ansteigen wird, wenn alles Aluminiummetall
in Aluminiumoxid umgewandelt ist.
Nach der Anodisierung kann es notwendig sein, die Aluminium
oxid (Al2O3)-Beschichtung zu stabilisieren, um eine
Veränderung der Feuchtigkeits-Adsorptionseigenschaften als
Funktion der Zeit und der Exposition zu vermeiden. Dies kann
erfolgen durch Kochen des Fühlerelementes 11 in destilliertem
Wasser für eine Dauer von 30 bis 45 Minuten, wonach die
Oberfläche mit einer Bürste geschrubbt wird, um die deutlich
lose Schicht von Aluminiumoxidpulver zu entfernen, die sich
während der Alterung in dem kochenden Wasser gebildet haben
kann. Dies führt zu der harten, stabilen Form von hydriertem
Aluminiumoxid, der Boehmite (γ-Al2O3 · H2O) genannten mono
hydrierten oder kristallinen Modifikation.
Das vollständig hergestellte Hygrometer-Fühlerelement 11
kann einem letzten Alterungsschritt analog dem Lösungs
glühen unterzogen werden, um während der Herstellung auf
genommene Verunreinigungen oder hygroskopischen Materialien
auszutreiben, die "Korn"-Größe des Aluminiumoxids zu
stabilisieren und vorhandene Risse und Sprünge zu vermindern.
Dies kann erfolgen durch Ausbacken des Fühlerelements bei
einer Temperatur von 200 bis 350°C für eine Zeitdauer
zwischen 30 und 90 Minuten. Als Vorkehrung zur Sicherstellung
eines Maßes an Symmetrie oder "Gleichheit" bei der Herstellung
kann das Fühlerelement 10 ebenso dem letzten Alterungsschritt
unterzogen werden. Auf diese Weise werden in beiden Platinfilm-
Widerstandselementen 17 des Fühlerlementpaares in der gleichen
Weise Spannungen abgebaut.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1, 2 und 3 ist die adsorptive
Materialbeschichtung 12 als aus Aluminiumoxid bestehend
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung beschrieben worden.
Aluminiumoxid ist vorteilhaft für die Verwendung bei
Sorptionshygrometern aus den genannten Gründen, nicht
zuletzt wegen seines Adsorptionswirkungsgrades und der
Sicherheit. Bestimmte Metalloxide, wie Berylliumoxid
(BeO) haben eine hohe Oberflächenenergie und können wirkungs
voll als adsorptive Beschichtung verwendet werden, jedoch
ist dieses Material bei der Verwendung in pulverisierter
Form extrem gefährlich und es müssen bei seiner Verwendung
geeignete Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Die
Beschichtung 12 kann ein Metalloxid sein, aus Silicium und
Nickel und anderen, hydriert oder behandelt, um seine Ober
fläche zur Vergrößerung der effektiven Sorptionsfläche zu
öffnen. Wenn niedrigste Kosten ein notwendiger Faktor sind,
wird die Verwendung von durch Tauchen aufgebrachten
hygroskopischen Schichtmaterialien attraktiv, obwohl diese
Materialien zu einem weniger empfindlichen Hygrometer führen
können. Viele getauchte Beschichtungen sind bei der Ver
wendung problematisch, wenn die Atmosphäre gesättigt ist
oder die Beschichtungen naß werden, und sie zeigen oft
Instabilität und Hysterese. Der hier gemäß der Erfindung
beschriebene Hygrometerbetrieb bei konstanter Temperatur
vermindert viele dieser Nachteile und bei bestimmten
Anwendungen kann ein Desorptions/Sorptions-Zyklus unmittelbar
vor der Benützung die Funktion des Hygrometers weiter
verbessern. Typische hygroskopische Polymere sind Hydroxyl
ethylzellulose, Carboxylmethylzellulose und Zelluloseester.
Beispiele von hygroskopischen Copoymeren sind Vinylcarbonat
und Vinylacetat neben anderen. Diese Materialien können in
einem Lösungsmittel gelöst sein und durch einfaches
Eintauchen des Fühlerelements 11 in das flüssige Material
aufgetragen werden, dann an der Luft oder im Ofen getrocknet
werden, gefolgt von einer Hydrolysierung der Beschichtung
durch Eintauchen des beschichteten Fühlerelements 11 für
eine bestimmte Zeitdauer in ein saures oder alkalisches
Bad. Die Verwendung solcher Materialien und Verarbeitungs
methoden ist aus den US-PSen 33 50 941, 35 82 728,
38 02 268 und 45 62 725 bekannt, in denen feuchtigkeits
empfindliche Polymere und Copolymere beschrieben werden,
die auf Widerstandsfühlerelemente von elektrischen
Hygrometer-Meßwandlern aufgebracht werden können.
In Arnold Wexler, "Electric Hygrometers", 3. September 1957,
National Bureau of Standards Circular 586, U.S. Government
Printing Office, Washington werden weitere nützliche
sorbierende Beschichtungen einschließlich Metalloxidfilmen,
Salzfilmen und Polymerharzen angegeben, die auf das
Meßwandler-Fühlerelement 11 zur Verwendung als feuchtigkeits
empfindliche Beschichtung 12 aufgebracht werden können.
Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht eines Ausführungs
beispiels eines Sorptionshygrometer-Meßwandlers 4 gemäß
der vorliegenden Erfindung. Elektrisch ist er ähnlich dem
Hygrometer-Meßwandler 2 und in bezug auf seine Betriebsweise
unter Fig. 1 beschrieben. In bezug auf seine Funktion
enthält der Hygrometer-Meßwandler 4 einen Widerstand mit
einer Mittelanzapfung, wobei eine Hälfte hygroskopisch
empfindlich und die andere Hälte hygroskopisch unempfindlich
ist. Auf ein Keramiksubstrat 6 ist ein Widerstandsmetallfilm 5
aufgebracht, wobei dieser Metallfilm in zwei Teile, nämlich
5a und 5b unterteilt ist und der eine Teil 5 a mit einer
Schicht 12 eines sorbierenden Materials beschichtet ist und
der andere Teil 5 b unbeschichtet ist. Ein bevorzugtes Material
für die Beschichtung 12 ist mikroporöses Aluminiumoxid und
ein bevorzugtes Material für den Metallfilm 5 ist Platin,
das auf ein dichtes Aluminiumoxidsubstrat 6 aufgebracht ist.
An jedem Ende des Leiters 5 sind Verbindungen 7 a und 7 b
für Leiterdrähte hergestellt, wobei an dem mittleren Punkt
ein Leiterdraht 7 c befestigt ist. Die Leiterdrahtverbindungen
können unter Verwendung von Platinpaste, wie weiter oben
unter Bezugnahme auf Fig. 3 beschrieben hergestellt werden
oder sie können auf Film 5 geschweißt oder gelötet werden.
Obwohl vorstehend hygroskopisch beschichtete und unbe
schichtete Filme bei Paaren von Filmwiderständen beschrieben
worden sind, welche identisch sind bis auf die Beschichtung,
können selbstverständlich die einzelnen Werte der Film
widerstände voneinander abweichen und durch in ähnlicher
Weise voneinander abweichende Ausgleichswiderstände als
Bestandteil der oben beschriebenen Meßwandlerbrücke
ausgeglichen werden, solange der Temperaturkoeffizient
des Widerstandes des Widerstandsfilmes identisch ist.
Claims (22)
1. Hygrometer, gekennzeichnet durch
ein Paar Widerstandsfühlerelemente (10, 11) mit einem
Temperaturkoeffizienten, von denen das eine Element ein
hygroskopisches Material enthält und das andere Element
im wesentlichen nicht-hygroskopisch ist;
eine Wheatstone-Meßwandlerbrücke, die das Paar Fühler elemente (10, 11) als zwei der Arme der Meßwandlerbrücke enthält;
eine Wheatstone-Heizbrücke, welche die Meßwandlerbrücke (10, 11, 28, 29) als einen Arm der Heizbrücke enthält;
eine elektrische rückkopplungsgeregelte Schaltung, um den Widerstand der Meßwandlerbrücke konstant zu halten; und
eine Schaltung zum Meßen der Unabgeglichenheit der Meßwandlerbrücke, wobei die Unabgeglichenheit in einer Beziehung steht zu der Menge des Wassers, das von dem das hygroskopische Material enthaltenden Fühlerelement adsorbiert ist.
eine Wheatstone-Meßwandlerbrücke, die das Paar Fühler elemente (10, 11) als zwei der Arme der Meßwandlerbrücke enthält;
eine Wheatstone-Heizbrücke, welche die Meßwandlerbrücke (10, 11, 28, 29) als einen Arm der Heizbrücke enthält;
eine elektrische rückkopplungsgeregelte Schaltung, um den Widerstand der Meßwandlerbrücke konstant zu halten; und
eine Schaltung zum Meßen der Unabgeglichenheit der Meßwandlerbrücke, wobei die Unabgeglichenheit in einer Beziehung steht zu der Menge des Wassers, das von dem das hygroskopische Material enthaltenden Fühlerelement adsorbiert ist.
2. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material Aluminiumoxid ist.
3. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material ein hygroskopisches Polymer ist.
4. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material ein hygroskopisches Copolymer ist.
5. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material Hydroxylethylzellulose ist.
6. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material Carboxylmethylzellulose ist.
7. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material ein Zelluloseester ist.
8. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material Vinylencarbonat ist.
9. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material Vinylacetat ist.
10. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material Berylliumoxid ist.
11. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material ein Metalloxid ist.
12. Hygrometer nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metalloxid Silicium
enthält.
13. Hygrometer nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metalloxid
Nickel enthält.
14. Hygrometer nach einem der Ansprüche 1-13,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Fühlerelemente (10, 11) ein mit einem leitfähigen Material
beschichtetes zylindrisches Keramiksubstrat enthalten.
15. Hygrometer nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das leitfähige Material
Platin ist.
16. Hygrometer nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das hygroskopische
Material des einen Elementes eine Schicht über dem leit
fähigem Material bildet.
17. Hygrometer nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die hygroskopische
Schicht Aluminiumoxid ist.
18. Hygrometer nach einem der Ansprüche 14-17,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Substrat Aluminiumoxid ist.
19. Hygrometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Paar Fühlerelemente (10, 11) beide auf einem einzigen
Substrat angeordnet sind.
20. Hygrometer nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Substrat im
wesentlichen flach ist.
21. Hygrometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung zum Messen der Unabgeglichenheit der Meßwandler
brücke einen Verstärker (32) enthält, der zwischen die
beiden Widerstandsfühlerelemente (10, 11) und zwischen die
beiden anderen Widerstände (28, 29) der Meßwandlerbrücke
geschaltet ist.
22. Hygrometer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektrische
rückkopplungsgeregelte Schaltung einen Differenzverstärker
(23) enthält.
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