DE381807C

DE381807C - Maschine zum schnellen Zusammendrehen duenner Draehte, insbesondere fuer elektrische Leitungen

Info

Publication number: DE381807C
Application number: DEK74113D
Authority: DE
Original assignee: Hasse & Co Maschinenfabrik Vor
Current assignee: Hasse & Co Maschinenfabrik Vor
Priority date: 1920-08-18
Filing date: 1920-08-18
Publication date: 1923-09-25

Description

(K74113

Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Verseilmaschine zum schnellen Zusammendrehen dünner Drähte zu Litzen, insbesondere für elektrische Leitungen. Bei den bisher hierfür gebräuchlichen Verseilmaschinen, den sogenannten Würgemaschinen, war es infolge der sich drehenden Massen nicht möglich, über eine gewisse Geschwindigkeit hinauszukommen. Dies lag einerseits daran, daß die

ίο beim Drehen dieser Massen auftretenden Schwungmomente zu groß wurden und infolgedessen beim Überschreiten der zuträglichen Geschwindigkeit Zerstörungen hervorriefen. Bisher suchte man diese Massenmomente dadurch zu beseitigen, daß man die Aufwindetrommel im Innern des sich drehenden Verseilrahmens gleichzeitig zur Maschinenachse einbaute. Dadurch wurde zwar ein Schnellerlaufenlassen erreicht, aber ebenfalls nur bis zu einer gewissen Grenze, weil auch in dieser Bauart der Maschine die sich drehenden Massen nicht genügend ausgeglichen waren. Diese Bauart der Maschinen brachte es außerdem mit sich, daß der Litzenführer für die Aufwindetrommel, weleher in Richtung der Achse wanderte, von erheblichem Einfluß auf die Gleichmäßigkeit und Spannung der Litze war.

Die Verseilmaschine nach der Erfindung geht nun von dieser Bauart insofern ab und

sucht die Massenwirkung dadurch zu beseitigen, daß er die schweren Massen der Maschine nicht mitkreisen, sondern im Ruhezustande verharren läßt. Dadurch wird es mög-Hch, die Maschine mit etwa doppelt so hoher Tourenzahl laufen zu lassen, den Aufwindevorgang, d. h. das Einziehen der Litze und der Einzeldrähte, in der gleichen Zeit zu vergrößern, also in möglichst kurzer Zeit eine ίο große Menge der aus Drähten zusammengedrehten Litzen entstehen zu lassen. Dies wird bei der Maschine nach der Erfindung dadurch erreicht, daß in dem angetriebenen Verseilrahmen (Korb) sowohl die Aufwindetrommel als auch eine Einzugsscheibe senkrecht zur Yerseilachse in einem beweglich aufgehängten Träger (Joch) gelagert sind, der an der drehenden Bewegung des Korbes nicht teilnimmt, wobei der durch die Einzugs- ; scheibe vom gedrehten Korb zur Aufwindetrommel erzielte Abzug der Litze von rückwärts, also entgegengesetzt zur Einlaufrichtung der Einzeldrähte zum Verseiirahmen, erfolgt.

Die neue Vorrichtung besteht, wie aus der j Zeichnung ersichtlich, aus dem bekannten , Verseilrahmen i, der in Lagern 2, 3 drehbar ^: vorgesehen ist und welcher seinen Antrieb [ durch eine Riemenscheibe 4 erhält. Der Rah- ' men 1 besitzt zwei Ouerarme, die als Traversen 5, 6 ausgebildet sind und welche in ihrer > Alitte einen Spulenträger 7 (Joch) tragen. Dieses Joch ist in den Lagern 8 und 9 der Traversen in an sich für Verseilmaschinen bekannter Weise drehbar aufgehängt. Die Nabe der hinteren Traverse 6 ist nach innen verlängert, und auf dieser sitzt ein Rad 10, wel- ; ches im Eingriff mit einem Rade 11 steht, ; dessen Drehung sich auf die Achse 12 mit Schnecke 13 auf das Schneckenrad 14 überträgt. Dieses sitzt auf der quer im Joch 7 gelagerten Achse 15, auf der die Einzugsscheibe für die zusammengedrehte Litze befestigt ist. Der Lagerzapfen 17 des Rahmens 1, weleher im Lager 3 eingebettet ist, ist hohl aus- ; gebildet, so daß durch diese Höhlung die zu : verseilenden Einzeldrähte eingezogen werden ; können. Vor dieser Durchbohrung befindet > sich die Führung 18 für die Drähte und das ^!

Spulengatter mit den Spulen 19. Die Wir- | kungsweise der A^orrichtung ist nun folgende: j

Die von den Spulen ablaufenden Drähte j

werden durch die Führung 18 in die Durch- ; bohrung des Lagerzapfens 17 geleitet und ' über die mittlere Rolle 20 den seitlichen Leit- : rollen 21, 22 zugeführt. Dann wird die zwi- ■ sehen der festen Führung 18 und der sich mit J dem Korb 1 drehenden vorderen mittleren Rolle 20 zusammengedrehten Litze weiter über eine hintere mittlere Rolle 23 in entgegengesetzter Richtung zur Einlaufrichtung der Drähte, also von rückwärts, durch den ebenfalls hohlen Zapfen des Joches 7 hindurchgezogen, um die Einzugsscheibe 16 herumgelegt und dann zwischen dem beweglichen Litzenführer 24 hindurch auf die Aufwindetrommel 25 geleitet.

Die Aufwindetrommel 25 ist senkrecht (quer) zur Längsachse der Maschine angeordnet, ebenso der Litzenführer 24 und die Einzugsscheibe 16, von der aus die Aufwindetrommel, z. B. mittels Schnurzugs, ihren Antrieb erhält.

Beim Umlauf des Rahmens 1 kann der Träger 7 die Drehbewegung des Rahmens nach Maßgabe der Räder 10 oder 11 mitmachen, und zwar kann diese zwischen einer mit dem Rahmen gleichlaufenden und entgegengesetzten Drehbewegung schwanken. Im gewünschten Falle wird aber durch entsprechende Wahl der Größe des Antriebsrades 11 für die Einzugsscheibe eine Drehbewegung des Joches 7 nicht eintreten, dieses vielmehr bei der Drehbewegung des Rahmens 1 in Ruhe bleiben.

Infolge dieser Anordnung der Maschine 8s wird unter mehrfacher Drahtgebung die Litze mit größerer Geschwindigkeit eingezogen, d. h. die Maschine schneller laufengelassen werden können. Trotz dieser schnelleren Drehung des Rahmens tritt eine Mitnahme go des Joches und der darin gelagerten Massen und Elemente nicht ein, so daß keine auftretenden Schwungmomente zu befürchten sind, wodurch die Erhöhung der Geschwindigkeit ohne Gefahr bewirkt werden kann.

Claims

P ATENT-AN SPRUCH:

Maschine zum schnellen Zusammendrehen dünner Drähte zu Litzen, insbesondere für elektrische Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem angetriebenen Verseilrahmen (Korb 1) sowohl die Aufwindetrommel (25) als auch eine Einzugsscheibe (i6) senkrecht zur Verseilachse an einem beweglich aufgehängten Träger (Joch 7) gelagert sind, der an der drehenden Bewegung des Korbes nicht teilnimmt, wobei der durch die Einzugsscheibe (16) vom gedrehten Korb zur Auf- wendetrommel (25) erzielte Abzug der Litze von rückwärts, also entgegengesetzt zur Einlaufsrichtung der Einzeldrähte zum Verseilrahmen, erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.