DE3817897A1 - Die erzeugung und handhabung von ladungsgebilden hoher ladungsdichte - Google Patents
Die erzeugung und handhabung von ladungsgebilden hoher ladungsdichteInfo
- Publication number
- DE3817897A1 DE3817897A1 DE3817897A DE3817897A DE3817897A1 DE 3817897 A1 DE3817897 A1 DE 3817897A1 DE 3817897 A DE3817897 A DE 3817897A DE 3817897 A DE3817897 A DE 3817897A DE 3817897 A1 DE3817897 A1 DE 3817897A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- evs
- channel
- guide
- electrode
- cathode
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J3/00—Details of electron-optical or ion-optical arrangements or of ion traps common to two or more basic types of discharge tubes or lamps
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B82—NANOTECHNOLOGY
- B82Y—SPECIFIC USES OR APPLICATIONS OF NANOSTRUCTURES; MEASUREMENT OR ANALYSIS OF NANOSTRUCTURES; MANUFACTURE OR TREATMENT OF NANOSTRUCTURES
- B82Y10/00—Nanotechnology for information processing, storage or transmission, e.g. quantum computing or single electron logic
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Erzeugung und Handhabung
von Gebilden hoher elektrischer Ladungsdichte ("high electrical
charge density entitites"). Insbesondere betrifft sie Gebilde
hoher negativer elektrischer Ladungsdichte, die durch elektrische
Entladung erzeugt und bei der Übertragung elektrischer Energie
verwendet werden können.
Starke Plasmaentladungen, hochstarke Elektronenstrahlen und der
gleichen Phänomene sind der Gegenstand verschiedener Untersuchun
gen gewesen. Das Buch "Vacuum Arcs Theory and Application" von J.
M. Lafferty (ed.), John Wiley & Sons, 1980, enthält eine kurze
Geschichte der Untersuchung von Vakuumentladungen sowie ausführ
liche Analysen der verschiedenen Besonderheiten von Vakuumlicht
bögen im allgemeinen. Die Aufmerksamkeit galt dabei besonders den
Kathodenflecken, der Erosion der zur Erzeugung der Entladungen
verwendeten Kathoden sowie den Anodenflecken und der Struktur der
Entladungen. Die Struktur von Elektronenstrahlen ist in den Kate
gorien der Wirbelfäden beschrieben worden. Verschiedene Forscher
haben Informationen über Entladungsstrukturen aus Untersuchungen
der Targetschäden an Nachweis-Platten bezogen, die das Auftreffen
der Entladung auf einer ebenen Platte im elektrischen Weg der
Entladung zwischen der Quelle und der Anode erzeugt. Mit einer
Elektronenkamera geringster Öffnung ("pinhole camera") sind
geometrische Strukturen nachgewiesen worden, die auf örtliche
dichte Quellen anderer Strahlung - bspw. Röntgen- und Neutro
nenstrahlung - hinweisen, die im Zusammenhang mit Plasmafocus-
und anderen Entladungsvorgängen stehen. Beispiele für anomale
Strukturen in einer Plasmaumgebung gibt es viele: u.a. den Blitz
und insbesondere den Kugelblitz, sowie Funken aller Art, ein
schließlich solcher, die sich bei Öffnen oder Schließen von Re
laiskontakten unter hoher Spannung bzw. bei niedriger Spannung
unter hohen Strömen ergeben.
Die Verwendung eines dielektrischen Elements zum Eindämmen oder
Führen einer Hochstromentladung ist aus Untersuchungen geladener
Teilchenstrahlen bekannt, die sich in großer Nähe zu einem
dielektrischen Körper ausbreiten. Bei derartigen Untersuchungen
war der gesamte der Quelle entnommene Teilchenfluß entlang der
dielektrischen Führung gerichtet. Daher war das Verhalten des
Teilchenflusses von den Eigenschaften der Entladung in ihrer
Gesamtheit bestimmt. Der Ausdruck "Entladung in ihrer Gesamtheit"
(Gesamtentladung, "gross discharge") soll dabei teilweise die
Elektronen, positiven Ionen, negativen Ionen neutralen Teilchen
und Photonen bezeichnen, die typischerweise bei einer elektri
schen Entladung auftreten. Die Eigenschaften der in der Entladung
vorliegenden diskreten Struktur werden dabei von den gemittelten
Eigenschaften der Entladung in ihrer Gesamtheit nicht klar unter
schieden. Bei solchen Untersuchungen unter Verwendung einer di
elektrischen Führung dient letztere ausschließlich zur Pfadein
grenzung. Im Kontext der vorliegenden Erfindung werden dielektri
sche Führungen für die Behandlung hochdichter Ladungsgebilde - im
Gegensatz zu einer Gesamtentladung - eingesetzt.
Die Struktur in Plasmaentladungen, die von Forschern früher
festgestellt worden ist, braucht nicht auf den gleichen kausalen
Zusammenhängen und nicht einmal den gleichen physikalischen Phä
nomenen zu beruhen, die für die vorliegende Erfindung gelten.
Während die erfindungsgemäßen hochdichten Ladungsgebilde - auch
unerkannt - in verschiedenen Entladungen vorliegen können, of
fenbart die vorliegende Erfindung eine Identifikation der Ge
bilde, Techniken zum Erzeugen, Isolieren und Handhaben derselben
sowie Anwendungen für sie. Die Technologie der vorliegenden Er
findung stellt mindestens teilweise eine neue Technologie mit
verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten dar, d.h. u.a. der Aus
führung sehr schneller Prozesse, der Energieübertragung unter
Verwendung von Miniaturbauteilen, der Zeitanalyse anderer Vor
gänge und der Punkterzeugung von Röntgenstrahlen.
Bei der vorliegenden Erfindung geht es um ein Gebilde hoher
Ladungsdichte, d.h. einen verhältnismäßig diskreten, in sich ab
geschlossenen, negativ geladenen hochdichten Materiezustand, der
sich durch das Anlegen eines starken elektrischen Feldes zwischen
eine Kathode und eine Anode erzeugen läßt. Dieses Gebilde soll
hier als ELECTRUM VALIDUM (abgekürzt EV; abgeleitet vom griechi
schen Wort "elektron" für die Elektronenladung und dem lateini
schen Wort "valere" in der Bedeutung "Kraft haben, stark sein,
mit der Fähigkeit zu vereinigen behaftet" bezeichnet sein. Wie
unten ausführlicher erläutert, existieren EVs auch in elektri
schen Entladungen.
Die vorliegende Erfindung schließt diskrete EVs aus einzelnen EVs
sowie auch EV-"Ketten" ein, wie sie unten definiert sind. Es ist
ein Ziel der vorliegenden Erfindung, EVs innerhalb einer Entla
dung zu erzeugen und die EVs von dem bei entstehenden diffusen
raumladungsbegrenzten Fluß zu trennen.
Es ist ein weiteres Ziel, EVs zeitlich und räumlich zu manipu
lieren bzw. zu beeinflussen.
Es ist ein anderes Ziel, EVs so zu isolieren und zu manipulie
ren, daß sich eine verhältnismäßig präzise Zeitintervallsteue
rung und -messung erreichen lassen.
Eine wesentliche Besonderheit der Erfindung ist die Schaffung
eines EV-Generators mit Kanalquelle auf der Grundlage einer An
hebung der räumlichen Elektronendichte bis zum EV-Bildungsniveau
unter Anwendung einer Sekundäremission, gekoppelt mit einem
Elektronenstoßeffekt.
Eine weitere Besonderheit der Erfindung liegt in der Schaffung
von Mitteln zum Beschleunigen von EVs bspw. in einem Zirkula
tor- oder Wellungsmuster zwecks der Erzeugung einer HF-Strah
lung, die entweder abgestrahlt oder durch geeignete HF-Abschir
mung gespeichert werden kann.
Weiterhin verwendet die Erfindung EVs zum Betreiben eines
Flachbildschirms, wobei in einem abschließenden Schritt derar
tige EVs zum Erzeugen von Elektronen dienen, die auf eine
Leuchtstoffschicht aufschlagen. Als zusätzliche Besonderheiten
eines solchen Flachbildschirms sind hier die einzelnen Bestand
teile eines solchen Bildschirms gezeigt und beschrieben, bspw.
EV-Schalteinrichtungen, EV-Schrittschaltregister und auf durch
laufende EVs ansprechende Speichereinrichtungen. Als weitere
Besonderheit des Flachbildschirms ist ein Analog/Digital-Ko
dierer angegeben, der unter Ausnutzung von durchlaufenden EVs
breitbandige Analog-Videospannungen zu einem Ausgangskode digi
talisiert, der die Anforderungen der im Bildschirm eingesetzten
Schrittschaltregister hinsichtlich der Ansteuerung durch Binär
daten erfüllt.
Als weitere Besonderheit der Erfindung sind Mittel zum Umwan
deln eines RC-Leiters für EVs zu einem LRC-Leiter für solche EVs
angegeben.
Als weitere Besonderheit der Erfindung ist eine Anordnung an
gegeben, die ein Paar in der gleichen Ebene sich kreuzende EV-
Leiter benutzt.
Fig. 1 ist eine Draufsichtdarstellung eines EV-Generators mit
einer Nachweis-Platte zum Nachweis der EV-Erzeugung;
Fig. 2 ist eine Seitenrißdarstellung des EV-Generators der
Fig. 1;
Fig. 3 ist eine schaubildliche Längsschnittdarstellung einer
anderen Form eines EV-Generators;
Fig. 4 ist ein vergrößerter Längsschnitt einer benetzten Me
tallkathode zur Verwendung bspw. im EV-Generator der
Fig. 3;
Fig. 5 ist eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung einer
weiteren Form einer benetzten Metallkathode;
Fig. 6 ist eine den Fig. 4 & 5 entsprechende Darstellung einer
weiteren Form einer benetzten Metallkathode;
Fig. 7 ist eine Seitenrißdarstellung einer Kathode und einer
Anode auf einem dielektrischen Substrat;
Fig. 8 ist eine längs teilgeschnittene Darstellung eines zylin
dersymmetrischen EV-Generators mit einem Trennelement;
Fig. 9 ist eine längs teilgeschnittene Darstellung eines plana
ren EV-Generators mit einem Trennelement;
Fig. 10 ist eine Draufsichtdarstellung der in Fig. 9 gezeigten
Abdeckung des Trennelements;
Fig. 11 ist eine Draufsichtdarstellung einer ebenen RC-EV-Füh
rung;
Fig. 12 ist eine stirnseitige Draufsicht der EV-Führung der
Fig. 11 mit einer Abdeckung;
Fig. 13 ist eine Draufsichtdarstellung einer weiteren Form
einer ebenen RC-EV-Führung;
Fig. 14 ist eine stirnseitige Draufsicht der EV-Führung der
Fig. 13;
Fig. 15 ist ein Längsschnittdarstellung einer zylindersymmetri
schen RC-EV-Führung;
Fig. 16 ist eine Längsschnittdarstellung einer weiteren Form
einer zylindersymmetrischen RC-EV-Führung;
Fig. 17 ist eine Seitenrißdarstellung eines EV-Generators ge
meinsam mit einer EV-Führung mit einer Gasumgebung;
Fig. 18 ist eine Enddraufsicht des Generators mit Führung nach
Fig. 17;
Fig. 19 ist eine Draufsicht eines EV-Führungssystems unter Ver
wendung optischer Reflektoren;
Fig. 20 ist eine Perspektiv-Sprengdarstellung einer LC-EV-Füh
rung;
Fig. 21 ist eine Perspektiv-Sprengdarstellung einer weiteren
Form einer LC-EV-Führung;
Fig. 22 ist eine Draufsicht einer weiteren Form eines EV-Gene
rators, bei der die Kathode einteilig mit der Ausbrei
tungsfläche für die EVs innerhalb eines Führungskanals
ausgebildet ist;
Fig. 23 ist ein Vertikalschnitt des EV-Generators der Fig. 22
aus deren Ebene 23-23;
Fig. 24 ist eine stirnseitige Draufsicht des mit einer Abdec
kung versehenen EV-Generators der Fig. 22 & 23;
Fig. 25 ist ein Längsschnitt einer zylindersymmetrischen EV-Ge
nerator- und Startvorrichtung;
Fig. 26 eine teilweise längsgeschnittene Darstellung eines zy
lindersymmetrischen EV-Selektors und einer Führung;
Fig. 27 ist eine Draufsicht eines planaren EV-Selektors;
Fig. 28 ist eine stirnseitige Draufsicht des EV-Selektors der
Fig. 27;
Fig. 29 ist eine Draufsichtdarstellung eines EV-Teilers;
Fig. 30 ist eine stirnseitige Draufsicht des EV-Teilers der
Fig. 2g;
Fig. 31 ist eine Draufsicht eines weiteren EV-Teilers;
Fig. 32 ist eine stirnseitige Draufsicht des EV-Teilers der
Fig. 31 mit einer Abdeckung;
Fig. 33 ist eine Draufsicht eines EV-Teilers mit variabler Ver
zögerung;
Fig. 34 ist ein vertikaler Teilschnitt durch einen Teil des
Teilers der Fig. 33 aus deren Ebene 34-34;
Fig. 35 ist eine Draufsichtdarstellung einer weiteren Form
eines EV-Teilers mit variabler Verzögerung;
Fig. 36 ist eine Draufsicht einer EV-Weiche;
Fig. 37 ist ein Vertikalschnitt durch die EV-Weiche der Fig. 36
aus deren Ebene 37-37;
Fig. 38 ist eine Enddraufsicht auf die Weiche der Fig. 36 & 37;
Fig. 39 ist eine Draufsichtdarstellung eines EV-Oszilloskops;
Fig. 40 ist eine Enddraufsicht des EV-Oszilloskops der Fig. 39
mit einer Abdeckung und zeigt die Verwendung einer op
tischen Vergrößerungseinrichtung mit diesem;
Fig. 41 ist ein teilgeschnittener Längsriß einer Elektronenkame
ra und zeigt eine EV-Quelle vor dieser;
Fig. 42 ist ein Vertikalschnitt durch die Elektronenkamera der
Fig. 41 aus deren Ebene 42-42;
Fig. 43 ist ein Seitenriß einer Kamera der in den Fig. 41 & 42
gezeigten Art zum Beobachten eines EV-Oszilloskops und
die Optik einer FS-Kamera zum Beobachten des Ausgangs
bilds der Elektronenkamera;
Fig. 44 zeigt schaubildlich die Anwendung mehrerer Elektronen
kameras zum Beobachten des Verhaltens von EVs;
Fig. 45 ist eine schaubildliche isometrische Darstellung eines
planaren Mehrelektroden-EV-Generators;
Fig. 46 ist eine Draufsichtdarstellung eines weiteren Mehrelek
troden-EV-Generators;
Fig. 47 ist ein Vertikalschnitt durch den Mehrelektroden-EV-
Generator der Fig. 46 aus deren Ebene 47-47;
Fig. 48 ist eine stirnseitige Draufsicht des Mehrelektroden-EV-
Generators der Fig. 46 & 47;
Fig. 49 ist ein Längsschnitt durch eine "elektrodenlose" EV-
Quelle;
Fig. 50 ist eine schaubildliche Darstellung einer mit EVs ar
beitenden Wanderwellenröhre;
Fig. 51 ist eine schaubildliche Draufsicht einer mit EVs arbei
tenden Wanderwellenschaltung;
Fig. 52 ist ein Vertikalschnitt durch einen mit EVs arbeitenden
Impulsgenerator;
Fig. 53 ist eine Enddraufsicht des Impulsgenerators der Fig.
52;
Fig. 54 ist ein teilgeschnittener Seitenriß eines Feldemis
sions-EV-Generators, der die Prinzipien des in den Fig.
52, 53 gezeigten Feldemissionsgenerators anwendet;
Fig. 55 ist eine Draufsichtdarstellung eines planaren Feld
emissions-EV-Generators;
Fig. 56 ist ein Schaltbild zum Betrieb des Feldemissions-EV-
Generators der Fig. 55;
Fig. 57 ist ein teilgeschnittener Seitenriß eines unter Benut
zung von EVs arbeitenden Röntgengenerators;
Fig. 58 ist eine isometrische Sprengdarstellung einer EVs be
nutzenden torgeschalteten Elektronenquelle;
Fig. 59 ist eine isometrische Sprengdarstellung einer mit EVs
arbeitenden HF-Quelle;
Fig. 60 ist eine schaubildliche Darstellung eines EV;
Fig. 61 ist eine schaubildliche Darstellung einer EV-Kette;
Fig. 62 ist eine Draufsicht einer Kanalquellenanordnung, die
zur EV-Erzeugung mit Elektronenvervielfachung arbeitet;
Fig. 63 ist eine stirnseitige Draufsicht auf den in Fig. 62 ge
zeigten EV-Generator;
Fig. 64 ist eine graphische Darstellung des im EV-Generator der
Fig. 62 gezeigten EV-Generator zu findenden Spannungs
gefälles;
Fig. 65 ist eine schaubildliche Draufsichtdarstellung eines
Zirkulatoranordnung zur Kreisführung von EVs;
Fig. 66 ist eine Schnittdarstellung des Zirkulators der Fig. 65
aus der Ebene 66-66 der Fig. 65;
Fig. 67 ist eine Draufsichtdarstellung einer Wellungsanordnung;
Fig. 68 ist eine Serie von Kraftdiagrammen zur Verwendung von
EVs in verschiedenen Führungsstrukturen;
Fig. 69 ist eine schaubildliche Darstellung eines Paares von
EV-Ablenkschaltern;
Fig. 70 ist eine schaubildliche Darstellung einer photoakti
vierten Speichereinrichtung zur Verwendung mit EVs;
Fig. 71 ist eine schaubildliche Darstellung einer diodenakti
vierten Speichereinrichtung zur Verwendung mit EVs;
Fig. 72 ist eine schaubildliche Darstellung einer ladungsakti
vierten Speichereinrichtung zur Verwendung mit EVs;
Fig. 73 ist eine schaubildliche Darstellung eines Paares von
EV-Schaltanordnungen;
Fig. 74 ist eine schaubildliche Darstellung einer Speicheran
ordnung, die mit EVs gesetzt wird;
Fig. 75 ist eine schaubildliche Darstellung eines EV-Schritt
schaltregisters;
Fig. 76 ist ein Blockdiagramm eines mit EVs arbeitenden Flach
bildschirms;
Fig. 77 ist ein Vertikalschnitt durch ein EV-Schrittschaltre
gister-Tor;
Fig. 78 ist ein Blockdiagramm einer Torreihe sowie einer Zeile
von Schrittschaltregistern, die die Tore steuern;
Fig. 79 zeigt schaubildlich die Anordnung eines Zeilenselek
tors, der für die Selektion und Einspeisung von EVs in
die jeweilige Schrittschaltregisterzeile verantwort
lich ist;
Fig. 80 ist eine stirnseitige Draufsicht eines LRC-Leiters für
die Verwendung mit EVs;
Fig. 81 ist eine Draufsicht des LRC-Leiters der Fig. 80;
Fig. 82 ist eine Aufrißdarstellung des Führungskanals in dem in
den Fig. 80 und 81 gezeigten LRC-Leiter;
Fig. 83 ist eine schaubildliche Draufsichtdarstellung eines
Analog-Digital-Kodierers zur Verwendung in mit EVs ar
beitenden Bildschirmen;
Fig. 84 ist eine Draufsichtdarstellung zweier sich kreuzender
EV-Leiter; und
Fig. 85 ist eine Schnittdarstellung der in der Fig. 84 gezeig
ten Ausführungsform aus der Ebene 85-85 der Fig. 84.
Ein EV ist ein diskretes, in sich abgeschlossenes und negativ
geladenes Bündel von Elektronen. Obgleich die Konfiguration
eines EVs noch nicht vollständig erklärt ist, wird, wie sich
aus zahlreichen Beobachtungen des Verhaltens von EVs ergeben
hat, das Insichabgeschlossensein vermutlich von zwischen den
Elektronen des Bündels wirkenden elektromagnetischen Feldern
verursacht. Diese Einsicht steht natürlich in scharfem Gegen
satz zu einem herkömmlichen Elektronenstrahl, dessen Elektronen
nur durch ein externes elektrostatisches oder magnetisches Feld
zusammengehalten werden. Wie bekannt, zeigen Elektronen, da je
weils negativ geladen, die Neigung, einander abzustoßen.
Es ist weiterhin einzusehen, daß, obgleich das EV ein in sich
abgeschlossenes Bündel von Elektronen ist, es bevorzugt und im
Gegensatz zu einem Einzelverhalten in Verbindung tritt mit an
deren Objekten oder Gebilden wie bspw. anderen EVs, Dielektrika
und Elektroden und, sofern es keine solche Verbindung eingehen
kann, nach einer gewissen Zeit zerfällt.
Unter den Haupteigenschaften eines EVs sind seine verhältnismä
ßig geringe Größe (bspw. größenordnungsmäßig 1 µm in der seit
lichen Ausdehnung, aber auch mehr oder weniger bis hinab zu
0,1 µm) sowie seine hohe unkompensierte Elektronenladung (d.h.
ohne positive Ionen bzw. mindestens mit einer Obergrenze von
einem Ion pro 10000 Elektronenladungen) hervorzuheben, die
typischerweise in einer Größenordnung von 1011 Elektronenla
dungen liegt. Die beobachtete Mindestladung für ein 1 µm-EV
betrug 10 Elektronenladungen. Die Ladungsdichte eines EV
nähert sich der durchschnittlichen Dichte eines Festkörpers,
d.h. größenordnungsmäßig 6,6×1023 Elektronenladungen/cm3,
aber ohne Raumladungsneutralisation durch Ionen oder relati
vistische Bewegung. Die vom EV unter angelegten Feldern er
reichte Geschwindigkeit (größenordnungsmäßig ein Zehntel der
Lichtgeschwindigkeit) weist darauf hin, daß das Ladungs-zu-
Masse-Verhältnis des EV dem eines Elektrons ähnlich ist; die
Ablenkung von EVs durch Felder bekannter Polarität zeigt, daß
EVs sich wie Elektronen, d.h. negativ geladene Gebilde ver
halten.
So weit sich derzeit bestimmen läßt, hat ein EV sehr wahr
scheinlich eine etwa sphärische Gestalt; es kann aber auch
torusförmig sein und eine Feinstruktur aufweisen. Die Fig. 60
zeigt schaubildlich ein EV als eine zentrale Kugel 800 aus in
sich abgeschlossen zusammenhängenden Elektronen, die ein elek
tromagnetisches Feld 801 umgibt. Die Verkopplung der EVs er
zeugt quasistabile Strukturen. Einzelne EVs sind selten zu be
obachten. EVs neigen dazu, sich wie die Perlen einer Kette auf
zureihen, wie es schaubildlich in der Fig. 61 dargestellt ist,
wo die EV-Perlen in der Kette eine gewisse Freiheit haben,
unter dem Einfluß externer oder interner Kräfte sich umeinander
zu drehen bzw. zu verdrallen. Wie beobachtet wurde, bilden die
Ketten, die geschlossen sind, ringartige Strukturen mit bis zu
20 µm Durchmesser und mehrere Ketten können sich ebenfalls
vereinen und sich auf verhältnismäßig geordnete Weise mitein
ander ausrichten. In der Kette 810 der Fig. 61 sind die zehn
EVs 812, 814, 816, 818, 820, 822, 824, 826, 828 und 830 in
einer allgemein kreisförmigen Anordnung dargestellt. Der Ab
stand der EV-Perlen einer Kette entspricht normalerweise dem
Durchmesser der einzelnen Perlen, der Abstand eines Kettenrings
von einem anderen in der Größenordnung etwa einem Ringdurch
messer. Ein 1 µm weiter Ring aus zehn EV-Perlen (typische An
zahl von Perlen in einem Ring) kann 1012 Elektronenladungen
enthalten. Innerhalb eines Kettenrings lassen sich einzelne EV-
Perlen beobachten. Ein EV-Gebilde, das in seinem Wesen einem
nichtneutralen Elektronenplasma entspricht, ist am stärksten
gebunden, wobei die Bindungskraft zwischen den EV-Perlen in
einer Kette schwächer und schließlich die Bindung zwischen
Perlenketten am schwächsten ist. Alle diese Bindungsenergien
scheinen jedoch höher als die chemische Bindungsenergien von
Stoffen zu sein. Weitere Eigenschaften von EVs sind unten er
läutert.
Ein EV läßt sich am Ende einer Elektrode erzeugen, an die eine
ausreichend hohe negative Spannung gelegt ist. Die Fig. 1 & 2
zeigen einen allgemein mit 10 bezeichneten EV-Generator mit
einer Elektrode 12 in der allgemeinen Gestalt eines langge
streckten Stabes mit einem zu einer Spitze auslaufenden Hals
abschnitt 12 a, der allgemein abwärts zu einer Anodenplatte 14
gerichtet ist, die eine dielektrische Platte 16 von der Kathode
trennt. Wie in der Zeichnung gezeigt, ist die Anode bzw. Fang
elektrode 14 auf einer verhältnismäßig positiven Spannung (ggf.
das Massepotential) gehalten, während ein negativer Impuls von
etwa 10 kV an die Kathode 12 gelegt wird, um an der Spitze der
Kathode ein starkes elektrisches Feld zu erzeugen. Bei der re
sultierenden Feldemission an der Kathodenspitze entstehen ein
oder mehrere EVs im allgemeinen etwa dort, wo die Spitze der
Kathode sich dem Dielektrikum bei A nähert oder es berührt. Die
EVs werden zur Anode 14 hin angezogen und wandern über die
Oberfläche des Dielektrikums 16 bspw. entlang des mit der ge
strichelten Linie B angedeuteten Pfades zur Anode, solange die
dielektrische Oberfläche ungeladen bleibt. Die Wanderung eines
oder mehrerer EVs über die dielektrische Oberfläche kann diese
örtlich geladen zurücklassen. Ein folgendes EV läuft dann ent
lang einer unregelmäßigen Bahn über sie, sofern die Oberflä
chenladung sich nicht vorher zerstreut, wie unten ausführlicher
diskutiert. Die isolierende dielektrische Platte 16, bei der es
sich vorzugsweise um ein hochwertiges Dielektrikum wie Quarz
handelt, verhindert eine direkte Entladung der Kathode 12 zur
Anode 14 und bietet auch die Oberfläche an, entlang der die EV
wandern können.
Falls erwünscht, kann eine Nachweis-Platte ("witness plate") 18
an der Anode 14 angeordnet sein, um von der Kathode 12 kommende
EVs abzufangen. Diese Nachweis-Platte 18 kann eine leitfähige
Folie sein, die vom Auftreffen eines EVs eine sichtbare Schad
stelle zurückbehält. Sie kann also dazu dienen, die Erzeugung
von EVs wie auch deren Auftreffpunkte auf der Anode 14 zu er
mitteln. Weiterhin läßt ein über die dielektrische Oberfläche
laufendes EV auf ihr einen sichtbaren Streifen zurück. Wie im
folgenden diskutiert, lassen sich gemeinsam mit dem Generator
10 weitere Elemente verwenden, um die so erzeugten EVs zu
handhaben und/oder auszunutzen.
Der Generator 10 kann in einem geeigneten Gehäuse (nicht ge
zeigt) angeordnet und so nach Wunsch im Vakuum oder in einer
kontrollierten Gasatmosphäre betrieben werden. Im allgemeinen
können alle hierin offenbarten Elemente auf diese Weise in
geeigneten Gehäusen angeordnet werden, um die Atmosphäre wählen
zu können, in der sie arbeiten sollen. Anschlüsse oder dergl.
und Gasleitungen können dazu dienen, elektrische Signale und
ein gewähltes Gas mit dem gewünschten Druck durch die Gehäuse
wandungen hindurchzuführen.
Die in Fig. 1 angegebene Abmessung von 10 mm ist für EV-Gene
ratorkomponenten typisch. Werden EVs in kleiner Zahl erzeugt
und gehandhabt, lassen sie sich mit baulich kleinen Vorrich
tungen herstellen und führen. Auch wenn größere Vorrichtungen
verwendet werden, sucht ein EV die kleinsten Details größerer
Strukturen, läßt sich von ihnen führen und wirkt sehr aktiv mit
ihnen zusammen; es läßt größere Details unbeachtet. In erster
Näherung lassen die Erzeugung und Handhabung einzelner EV-Per
len sich mit Strukturen bewerkstelligen, deren Abmessungen über
alles bis hinab zu 10 µm betragen.
Generell sind für die Verwendung beim Aufbau von Strukturen zur
Erzeugung, Handhabung und Nutzung von EVs sehr stabile Werk
stoffe erwünscht, einschl. von Feuerfest-Metallen und -Dielek
trika, die danach ausgewählt werden, daß sie der Bindungsener
gie eines EVs so nahe wie möglich kommen, um die nutzbare Le
bensdauer der Strukturen nicht zu beeinträchtigen. Einige die
lektrische Stoffe wie Kunststoffe mit niedrigem Schmelzpunkt
sind nicht so gut geeignet wie andere, bspw. Keramiken.
Bei jedem EV-Generator muß unabhängig davon, ob eine Gleich
spannung oder ein Impulssignal an die Kathode gelegt wird, der
Stromkreis geschlossen werden. Hierzu wird mit einer Elektrode
des EV eingefangen (außer im Fall der "elektrodenlosen" Quel
len, die unten diskutiert sind) .
Eine weitere Form eines EV-Generators ist allgemein bei 20 in
Fig. 3 gezeigt und weist eine zylindersymmetrische Kathode 22
mit einem konischen Ende auf, das einer Anode/Fangelektrode 24
zugewandt, aber von dieser beabstandet angeordnet und ebenfalls
zylindersymmetrisch ist. Der Arbeitsstromkreis enthält einen
Lastwiderstand 26, über den die Anode 24 an Masse gelegt ist,
während ein strombegrenzender Eingangswiderstand 28 zwischen
die Kathode 22 und einen Eingangsanschluß 30 gelegt ist. Am
Ausgangsanschluß 32 an der Anode 24 können zusätzliche System
teile angeschlossen werden - bspw. eine Detektoreinrichtung
(nicht gezeigt) wie ein Oszilloskop, mit dem über den Anschluß
32 das Aufschlagen von EVs auf der Anode ermittelt werden kann.
Ein Gehäuse wie ein zylindrischer Glaskolben 34 kann vorgesehen
sein, damit die Atmosphäre im Spalt zwischen der Kathode 22 und
der Anode 24 sich auf ein Vakuum oder einen gewählten Gasdruck
einstellen und kontrollieren läßt. Der rohrförmige Kolben 34
kann auf geeignete Weise verschlossen und mit Verbindungslei
tungen (nicht gezeigt) zu einer Vakuumpumpe und/oder einer Gas
versorgung versehen sein, um die Atmosphäre innerhalb des Kol
bens einzustellen.
Die Kathode 22 kann mit einem negativen Impuls oder mit Gleich
spannung von etwa 2 kV relativ zur Anode angesteuert werden.
Die Dauer des negativen Impulses kann einige Nanosekunden bis
zur konstanten Gleichspannung betragen, ohne die EV-Produktion
wesentlich zu beeinflussen. Bei großen Impulsbreiten muß der
Eingangswiderstand 28 so gewählt werden, daß sich im Glaskolben
keine Glühentladung halten kann. Bei Hochvakuum oder einem nie
drigen Druck von bspw. 10-3 Torr läßt die Entladung sich leicht
löschen und der Widerstand 28 kann entfallen; bei einer Gasat
mosphäre mit höherem Druck muß jedoch der Widerstandswert zum
Gasdruck passend so gewählt werden, daß die Entladung gelöscht
wird. Zum Betrieb mit sowohl Vakuum als auch Gasatmosphäre und
einer Impulsbreite von bspw. 0,1 µs ist ein typischer Wider
standswert von 500 bis 1500 Ω geeignet.
Betreibt man den Generator 20 mit Hochvakuum, sollte vorzugs
weise der Abstand zwischen der Kathode 22 und der Anode 24 bei
an die Kathode gelegtem 2kV-Signal geringer als 1 mm sein. Für
den Betrieb mit einer Gasatmosphäre von einigen Torr kann man
den Abstand zwischen der Kathode 22 und der Anode 24 auf mehr
als 60 cm vergrößern, sofern man am Glaskolben, wie gezeigt,
eine Masseebene 36 anordnet. Diese Masseebene 36 kann teilweise
oder vollständig um den Kolben 34 herumverlaufen. In speziellen
Anwendungen läßt sich der Glaskolben 34 durch andere Anordnun
gen zum Führen von EVs ersetzen, wie unten diskutiert, und ver
schiedene Schaltungen lassen sich aufbauen, um die Eigenschaf
ten der EVs vorteilhaft zu nutzen.
Die Kathoden (bspw. 12 und 22, wie oben diskutiert) lassen sich
mit jeder geeigneten Technologie (Schleifen und Polieren, auch
chemisches Ätzen) zulaufend fertigen, um eine Spitze zu errei
chen, die spitz genug ist, um die Konzentration eines sehr
starken Feldes an ihrem Ende zu erlauben. Unter normalen Bedin
gungen wird beim Entstehen der EVs an der Spitze einer solchen
Metallelektrode das Elektrodenmaterial zerstreut und die Spitze
durch die in ihr verbrauchte Energie zerstört; die zum Erzeugen
von EVs erforderliche Spannung nimmt dann zu. Die Kathode kann
aber mit einer Quelle eines flüssigen Leiters verbunden sein,
so daß die Elektrodenspitze sich sehr schnell regeneriert. Die
Fig. 4 zeigt eine Metallelektrode 40, die von einer auf die
Kathode aufgebrachten leitfähigen Substanz benezt wird, so daß
das Beschichtungsmaterial zur Elektrodenspitze wandern kann.
Das wandernde Material erneuert das Ende der Elektrode und er
hält die spitze Gestalt, während die Erzeugung der EVs an ihr
sie erodieren will. Die Oberflächenspannung des Beschichtungs
materials 42, dessen Zerstörung an der Spitze und das elektri
sche Feld an der Kathode bewirken gemeinsam eine Wanderung der
Beschichtungssubstanz zur Spitze.
In der Fig. 5 ist die Elektrode 44 von einem Rohr 46 umgeben,
wobei ein Ringspalt 48 zwischen der Außenfläche der Elektrode
und der Innenfläche des Rohrs verbleibt. Dieser Spalt 48 nimmt
einen Vorrat des Beschichtungsmaterials 50 auf, das in ihm
durch seine Oberflächenspannung gehalten wird, aber die Kathode
benetzt und zur Spitze der Kathode wandert, wobei es einen Be
lag 52 auf dieser bildet, um eine ausreichend spitz zulaufende
Kathodenspitze zu bilden. Dieses Rohr 46 ist vorzugsweise
nichtleitend (bspw. Aluminiumoxid-Keramik), um eine unerwünsch
te Elektronenemission vom Rohr sowie eine unerwünschte Wande
rung des Benetzungsstoffs entlang des Rohrs zu vermeiden. An
sonsten kann auch ein leitfähiges Rohr verwendet werden, sofern
es der Kathodenspitze nicht zu nahe kommt, da es dann Elektro
nen emittieren würde. Das Beschichtungsmaterial 50 kann im
allgemeinen eine beliebige metallische Flüssigkeit wie Queck
silber sein, das über eine bspw. aus Kupfer gefertigte Elek
trode 44 wandert.
Die Kathoden 40, 44 der Fig. 4 bzw. 5 sind für die EV-Emission
von einem bestimmten Punkt aus angelegt. Die rohrförmige Elek
trode 54 der Fig. 6 ist an einem Ende konisch zu einer scharfen
kreisförmigen Kante bzw. Kreislinie 56 ausgenommen, an der EVs
erzeugt werden. Der zylindrische Abschnitt des Innenraums der
Kathode 54 bildet aufgrund der Oberflächenspannung einen Vorrat
des Beschichtungsmaterials 58 aus, das die konische Innenfläche
der Kathode benetzt und an ihr entlang zur emittierenden Kante
56 wandert. Das Material 58 erneuert daher die Kreiskante 56,
damit sie für die EV-Erzeugung ausreichend scharf bleibt.
Für eine Quelle, die zur EV-Erzeugung wiederholt erregt werden
kann, ist im allgemeinen ein wandernder Leiter auf einem leit
fähigen Substrat erforderlich, das feldverstärkend gestaltet
ist. Die scharfe Spitze einer Kathode (vergl. Fig. 4 oder 5)
läßt sich weiterhin dadurch zuspitzen, daß der metallische Be
lag auf ihr vom angelegten Feld zu einem mikroskopisch feinen
Konus ausgezogen wird. Analog wird das Beschichtungsmaterial in
einer Rohrkathode der in der Fig. 6 gezeigten Art infolge von
Feldeffekten zur Kreiskante hin gezogen und bildet dort eine
besonders scharfe Kante mit mikroskopisch feinen emittierenden
Konusstrukturen aus.
Zur Herstellung benetzter Kathoden läßt sich generell eine
breite Vielfalt von Werkstoffen einsetzen. Für den Betrieb
eines EV-Generators bei Zimmertemperatur läßt die Kathode sich
typischerweise als mit Quecksilber beschichteter zugespitzter
Kupferdraht aufbauen. Alternativ kann man das Quecksilber auf
Silber oder Molybdän auftragen. Analog lassen sich Gallium-,
Indium- oder Zinn-Blei-Legierungen zur Beschichtung einer gro
ßen Anzahl von Substratmetallen verwenden, um Kathoden herzu
stellen. Beispiele für Kathodenstrukturen zum Einsatz bei hohen
Temperaturen sind mit Aluminium beschichtetes Titankarbid für
den Betrieb bei 600°C und mit Boroxidglas beschichtetes Wolfram
für den Betrieb bei etwa 900°C.
Nichtmetallische leitfähige Beläge lassen sich ebenfalls
verwenden. Bspw. sind Beläge aus mit Kalium- oder Natriumjodid
dotiertem Glyzerin oder aus mit Salpetersäure dotiertem Nitro
glyzerin erfolgreich auf einer Anzahl metallischer Substrate
wie Kupfer, Nickel, Wolfram und Molybdän verwendet worden. Das
Glyzerin wird durch die Säure nitriert bzw. dotiert und dem
organischen Stoff so eine gewisse Leitfähigkeit erteilt. Wird
das Beschichtungsmaterial nur zu einer sehr dünnen Schicht auf
gebracht, ist eine Dotierung zur Leitfähigkeitserteilung jedoch
nicht nötig. Die Polarisierung des Stoffes reicht dann aus, um
ihn in einem Feld zu bewegen und so zu einer feldverstärkenden
Spitze zu pumpen.
Es ist einzusehen, daß der Betrieb einer benetzten Quelle -
insbesondere bei unteratmosphärischem Druck oder gar im Vakuum
- von einem Verdampfen des Benetzungsstoffs oder der Entwick
lung gasförmiger Produkte begleitet ist. Dabei können abhängig
vom Benetzungsstoff organische oder anorganische Gase entste
hen. Die Feldemission wird von einem Strom in der Kathode be
gleitet, der sie aufheizt und den Benetzungsstoff verdampfen
läßt. Die feldemittierenden Elektronen schlagen auf die Dampf
teilchen und ionisieren sie. Die resultierende positive
Ionenwolke verstärkt die Feldemission weiter bis zu einem
explosionsartigen "Runaway"-Prozeß, der eine hohe örtliche
Elektronendichte bewirkt.
Variationen der benetzten Kathoden können die Wanderung des Be
netzungsmaterials fördern, verdampftes Material zur Quelle zu
rückführen, die felderzeugende Struktur scharf halten und/oder
dazu beitragen, daß die Ionisierungszeit kurz wird, um hohe Im
pulsfrequenzen zur EV-Erzeugung zuzulassen. Um die von benetz
ten Kathoden gebotene Regeneration ausnutzen zu können, muß die
Impulsfrequenz des zur EV-Erzeugung an die Kathode gelegten
Signals niedrig genug sein, um eine Wanderung des Beschich
tungsmaterials zur Spitze bzw. Kante zwecks Wiederherstellung
zwischen den Impulsen zuzulassen. Bei ausgedehnten bzw. Linien
quellen wie der Kreiskathode 54 der Fig. 6 kann die Impulsfre
quenz jedoch auf weiter höhere Werte angehoben werden, als für
Spitzkathoden praktisch sinnvoll ist, da es nicht erforderlich
ist, die gesamte Linie zwischen den Impulsen durch eine Wande
rung des Beschichtungsstoffes zu regenerieren. Irgendein Teil
der Linienkathode bleibt im allgemeinen für die EV-Erzeugung
scharf genug, nachdem anderswo auf der Linie EVs entstanden
sind.
Die Fig. 7 zeigt einen EV-Generator 60 mit einer keramischen
Basis 60 und einer planaren (Oberflächen-) Kathode 64 auf deren
einer und einer planaren Anode (Gegenelektrode) 66 auf der an
deren Seite in einer der Kathode zugewandten Lage. Die Kathode
64, die effektiv eine andere Form einer ausgedehnten bzw. Lini
enquelle ist, kann mit einem Metallhydrid wie bspw. Zirkon-
oder Titanhydrid beschichtet sein, um EVs zu erzeugen. Die
Wirksamkeit einer solchen Kathode bleibt erhalten, sofern das
Hydrid mit Wasserstoff versorgt wird. Dies ist möglich, indem
man den Generator (die Quelle) in einer Wasserstoffatmosphäre
so betreibt, daß die Kathode im Thyratron-Modus arbeitet; es
handelt sich hierbei um eine bekannte Hydrid-Regenerations
technik. Da jedoch kein Benetzungsmaterial dem Kathodengrund
material zufließt, ist nach einer gewissen Einsatzzeit das
Beschichtungsmaterial zerstreut und läßt die Quelle sich nicht
mehr erregen. Daher hat im allgemeinen eine Oberflächenquelle
64 eine kürzere Standzeit als Kathoden, die mit einem wandern
den Benetzungsstoff beschichtet sind, wie die in Fig. 4-6
gezeigten. Weitere Einzelheiten des Aufbaus und der Arbeits
weise eine Oberflächengenerators der in Fig. 7 gezeigten Art
sind weiter unten erläutert.
Im allgemeinen wird die Erzeugung von EVs begleitet von einer
Plasmaentladung mit Ionen und disorganisierten Elektronen all
gemein dort, wo die EVs an der Kathode entstehen, wobei die
Plasmaladungsdichte mindestens 106 Elektronenladungen/µm3 und
typischerweise 108 Elektronenladungen/µm3 beträgt. Bei ver
hältnismäßig geringem Abstand zwischen Kathode und Anode der
Quelle liegt die die EV-Bildung begleitende hohe Plasmadichte
gewöhnlich als örtlicher Funken vor. Mit zunehmendem Abstand
Kathode-Anode ist die EV-Erzeugung und -Übertragung von der
Bildung von Streamern, d.h. angeregten Ionen in einem Gaszu
stand entlang der Bahn eines EVs begleitet, die bei Elektronen
übergängen Licht emittieren. Wie bereits erwähnt, weist ein EV
selbst eine extrem hohe Gesamtladungsdichte auf. Typischerweise
kann ein Kettenring aus zehn EV-Perlen mit jeweils etwa 1 µm
Breite 1012 Elektronenladungen enthalten und läuft bei 1/10 der
Lichtgeschwindigkeit innerhalb von 10-14 s an einem Punkt vor
bei; diese hohe Stromdichte läßt sich von einem gewöhnlichen
Elektronenstrom leicht unterscheiden. Im Fall von Impulsquellen
ist zusätzlich zur externen Ladungserzeugung, die die EV-Erzeu
gung begleiten kann, mit der Bildung eines EVs für jeden an die
Kathode gelegten Impuls zu rechnen.
Die verschiedenen Komponenten der bei der EV-Entstehung vor
liegenden Plasmaentladung gelten für das EV als Verunreinigung
und werden vorzugsweise von den sich fortbewegenden EVs abge
trennt. Dies kann bspw. erfolgen, indem man die EV-Quelle in
einen Separator einschließt oder eine Apertur oder kleine
Führungsnut zwischen der Quelle und der Fangelektrode (Anode)
anordnet. Auf dem Mantel ist die für die EV-Erzeugung verwen
dete Gegenelektrode angeordnet. Die Verunreinigungen aus der
Entladung werden dann innerhalb des Separators zurückgehalten,
während die EVs ihn durch die Apertur oder Nut zur Fangelek
trode hin verlassen können.
Ein EV-Generator, wie er allgemein mit dem Bezugszeichen 70 in
Fig. 8 gezeigt ist, hat eine zylindersymmetrische Spitzkathode
72 bspw. aus mit Quecksilber benetztem Kupfer sowie eine Flach
anode 74 und ist mit einem zylindersymmetrischen Separator 76
ausgerüstet. Der Separator 76 weist ein allgemein rohrförmiges
Element vorzugsweise aus einem Dielektrikum wie bspw. einer
Aluminiumoxid-Keramik auf, das sich über die Spitze der Kathode
72 hinaus in einem Bereich 78 mit kegelstumpfförmiger Außen-
und Innenfläche (letztere mit kleinerem Kegelwinkel) zu einer
Öffnung 80 verjüngt, die die verhältnismäßig scharfe Kreiskante
am Ende des Rohrelements umgreift. Besteht der Tunnel 76 aus
einem dielektrischen Werkstoff, ist eine Gegenelektrode 82 auf
der Außenfläche des Tunnels ausgebildet und wird auf einem zur
Kathode 72 positiven Potential gehalten, während die Anode 74
positiver als die Gegenelektrode ist. Typischerweise können die
Spannungswerte im Bereich von 4 kV, 2 kV und 0 V auf der Fang
anode 74, der Gegenelektrode 82 bzw. der Kathode 72 liegen. Die
Elektrode 82 liefert nicht nur das positive Potential zur
Bildung der EVs, sondern wirkt auch als Gegenelektrode für die
Bewegung der EVs durch die Öffnung 80, während die versetzte
Anode 74 bspw. eine Last darstellt und durch eine beliebige
andersartige Nutzlast ersetzt werden kann. Andere Stoffe wie
Halbleiter lassen sich zur Herstellung des Tunnels 76 mit ge
eigneter Isolation gegenüber der Kathode 72 verwenden. In die
sen Fällen kann das Tunnelmaterial selbst als Gegenelektrode
dienen.
Da ein EV in einen dielektrischen Separator 76 eine Bildladung
influenziert, wird es zur dielektrischen Oberfläche hin angezo
gen. Die verschiedenen Verunreinigungen der erzeugenden Entla
dung (einschl. Elektronen und Ionen) lassen sich mit dem Tun
nelseparator 76 abstoßen und gleichzeitig die EVs zum Tunnel
hin anziehen. Die EVs treten dann durch die Öffnung 80 von Ver
unreinigungen frei aus, die innerhalb des Separators 76 zurück
gehalten werden. Der Querschnitt der Öffnung 80 muß so gewählt
sein, daß sie einen Austritt der EVs erlaubt, aber gleichzeitig
so eng, daß sie die Verunreinigungen aus der Entladung zurück
hält und deren Durchgang durch sie verhindert.
Der Aufbau des Generators 70 mit einem rohrförmigen Separator
76 mit einer kleinen Öffnung 80 ist verhältmäßig zweckmäßig für
den Einsatz verschiedenartiger Atmosphären zwischen der Kathode
72 und der Anode 74. Bspw. kann auf der Austrittsseite der Öff
nung 80 des Separators 76 ein Vakuum oder ein gewählter Gas
druck herrschen. Im Inneren des Separators 76, in dem die Ka
thode 72 angeordnet ist, kann nach Wunsch mit einem von der
Austrittsseite unterschiedlichen Vakuum- oder Gasbereich ver
bunden sein. Zur Aufrechterhaltung der gewünschten Atmosphären
lassen sich geeignete Pumpeinrichtungen vorsehen.
Während der oben gezeigte und beschriebene Separator 76 trich
terförmig gestaltet ist, hat sich ergeben, daß ein eckiges
Kästchen (nicht gezeigt) mit einer kleinen Öffnung ähnlich der
Öffnung 80 zum Durchgang der EVs gut dazu geeignet ist, die EVs
vom Rest der elektrischen Entladung zu trennen, bei dem es
sich, wie bereits dargelegt, um Elektronen, positive und nega
tive Ionen, neutrale Partikel und Photonen handeln kann.
Die Fig. 9 zeigt allgemein mit dem Bezugszeichen einen EV-Gene
rator mit einem Separator für den Einsatz in einem planaren Ge
neratoraufbau. Eine dielektrische Basis 86 ist mit einer Obera
flächenkathode 88 versehen. Ein Separator in Form einer dielek
trischen Abdeckung 90 erstreckt sich über die Kathode 88 und
über sie hinaus und läuft zu einer schrägen Außenfläche aus,
die mit einer flacher schrägverlaufenden Innenfläche gemeinsam
eine verhältnismäßig scharfe Kante bildet, die in einem kurzen
Abstand 92 über der Basis 86 endet. Wie die Fig. 10 zeigt, ist
der Separator 90 auch in Querrichtung an der Kante zur Lücke 92
hin zugespitzt und weist weiterhin Wandungen 94 auf, die mit
der geschrägten Innenfläche zusammen den zwischen der Separa
torabdeckung und der Basis 86 eingeschlossenen Raum begrenzen.
Die flache Außenfläche der Abdeckung 90 ist teilweise mit einer
Gegenelektrode 96 beschichtet, die über etwa 2/3 der Länge der
schrägen Außenfläche der Abdeckung abwärtsverläuft und ein ge
genüber der Kathode 80 positives Potential zur Erzeugung und
Fortbewegung von EVs führt. Eine Targetanode 98 auf der entge
gengesetzten Seite der Keramikbasis 86 fängt die EVs auf und
kann durch eine andere Last zur Handhabung und/oder Nutzung der
erzeugten EVs ersetzt sein.
Der Separator 90 arbeitet im wesentlichen wie der Separator 76
der Fig. 8, indem die an der Kathode 88 in Fig. 9 erzeugten EVs
von der Gegenelektrode 96 auf der Abdeckung 90 zur Öffnung 92
angezogen werden, während Verunreinigungen aus der Entladung
innerhalb der Abdeckung 96 verbleiben. Alternativ kann die Ka
thode 88 in eine (nicht gezeigte) Nut, die über die Rückseite
der Abdeckung 90 verläuft, und die Abdeckung auf die Basis 86
aufgesetzt sein. Eine kleine Nut kann auf der Unterseite der
Abdeckung oder auf der Basis im Bereich 92 vorgesehen sein, um
EVs zu gestatten, die umschließende Abdeckung zu verlassen. Die
Nut der Kathode 88 kann weiter durch den Bereich 92 verlaufen,
damit die EVs unter der Abdeckung 90 hindurch austreten können.
Weiterhin kann die Gegenelektrode 96 entfallen, wenn die Anode
98 nach links (in Fig. 9) unter den Bereich 92 verläuft.
Die Basis 86 und die Abdeckung 90 können aus Keramikwerkstoff
wie Aluminiumoxid hergestellt sein, während es sich bei der
Gegenelektrode 96 und der Anode 98 um eine leitfähige Schicht
aus bspw. auf das Keramiksubstrat aufgebranntem Silber handeln
kann. Die Kathode 88 kann bspw. aus auf das Dielektrikum auf
gebranntem Silber hergestellt und mit Quecksilber benetzt sein.
Andere Beschichtungsverfahren zur Erstellung von Leiterbahnen
wie Aufdampfen ("thermal evaporation") oder Sputtern lassen
sich zur Bildung der Gegenelektroden der beiden Separatoren 76
und 90 der Fig. 8 bzw. 9 anwenden. Die von den Separatoren dar
gestellten Öffnungen müssen klein genug sein, um den Durchgang
von EVs zu gestatten, die Verunreinigungen aus der Entladung
aber zurückzuhalten. Bspw. kann die Öffnung 80 des Separators
76 in Fig. 8 für einen mit 2 kV arbeitenden Generator bei einer
Kreislippendicke von etwa 0,025 cm einen Durchmesser von etwa
0,05 mm haben. Die Lippen- und Öffnungsabmessungen des Separa
tors 90 der Fig. 9 können in der gleichen Größenordnung liegen.
In beiden Fällen erlauben kleinere Öffnungen niedrigere Span
nungen, filtern aber die Verunreinigungen dennoch wirksam aus.
Im allgemeinen ist die genaue Querschnittgestalt des Separators
für seine Filterfunktion nicht überwiegend wichtig.
Generell wirkt eine Anode bei der Herstellung eines zur Erzeu
gung von EVs geeigneten elektrischen Potentials mit einer
Kathode zusammen und kann als Target oder Last des Generators
dienen, auf das bzw. die die EVs aufschlagen. Im allgemeinen
treffen die EVs auf eine Gegenelektrode nicht auf; diese dient
vielmehr zur Steuerung bzw. Beeinflussung der EVs und kann bei
der Erzeugung von EVs vorgesehen sein. Bspw. tragen die Gegen
elektroden 82 und 96 der Fig. 8 bzw. 9 dazu bei, die EVs aus
dem Bereich der EV-Entstehung an der jeweiligen Kathode abzu
ziehen. Die EVs laufen jedoch weiter und schlagen potentiell
auf die Anode 74 bzw. 98 auf, obgleich beide Gegenelektroden
82, 96 auch mit ihrer Spannung zur EV-Bildung beitragen. Wie im
folgenden ausführlicher diskutiert, kann ein EV auf oder nahe
an einer Oberfläche einer Dielektrikums entlanglaufen, das in
seine Ausbreitungsbahn eingebracht worden ist. Wird eine Mas
seebene bzw. Gegenelektrode mit geeignetem positivem Potential
relativ zur erzeugenden Kathode auf der entgegengesetzten Seite
des Dielektrikums angeordnet, wird das kathodenseitig über das
Dielektrikum laufende EV durch dieses hindurch zur Gegenelek
trode angezogen. Diese Anziehung kann dazu ausgenutzt werden,
den Weg des EVs entlang des Dielektrikums zu beeinflussen, wie
im folgenden - insbesondere für den Fall von RC-(Widerstands/-
Kapazitäts-)-Führungen für EVs - ausführlicher erläutert.
Wird ein EV mit einer dielektrischen Struktur gerichtet, auf
deren anderer Seite sich eine Gegenelektrode oder eine Anode
mit relativ positivem Potential befindet, kann das EV scheinbar
regellos über die Oberfläche des Dielektrikums laufen. Die Bahn
des EVs wird jedoch von örtlichen elektrischen Effekten wie der
dielektrischen Polarisierbarkeit und der Oberflächenladung, der
Oberflächentopologie, der Dicke des Dielektrikums und dem An
fangspotential der Gegenelektrode sowie deren Leitfähigkeit be
stimmt. Der wesentlichste Mechanismus, der die Bewegung von
EVs auf dielektrischen Oberflächen beeinflußt, ist die Polari
sierbarkeit des Dielektrikums, infolge der eine Bildkraft ent
steht, die das EV zum Dielektrikum hin anzieht, es aber nicht
fortbewegt. Auch wenn eine Gegenelektrode mit geeignetem Po
tential fehlt, zieht die influenzierte Bildladung ein EV zur
Oberfläche des Dielektrikums hin an. Das EV kann nun aber nicht
in das Dielektrikum eindringen. Folglich zeigt das EV die Nei
gung, über die Oberfläche des Dielektrikums zu wandern; er
reicht es dabei eine Kante oder Ecke, wird es diese im allge
meinen umrunden. Wie bereits erwähnt, zeigen EVs die Neigung,
feinen Strukturdetails zu folgen, und dies manifestiert sich an
dem Führungseffekt, den Oberflächenkratzer und -fehler ausüben.
Allgemein läßt sich sagen, daß bei einem Schnitt zweier dielek
trischer Flächen oder Ebenen unter einem Winkel von weniger als
1800 das EV entlang der Schnittlinie geführt wird.
Die Fig. 11 und 12 zeigen allgemein bei 100 ein EV-Führungsbau
teil mit einem dielektrischen Basiselement 102 mit einer glat
ten Nut 104, die die Führung verbessert. Eine planare Gegen
elektrode 106 deckt den größten Teil der der Nut 104 entgegen
gesetzten Oberfläche der Basis 102 ab und kann auf einem ge
genüber der emittierenden Kathode, die allgemein auf ein Ende
der Nut gerichtet ist, positiven Potential gehalten sein. Die
Führung 100 kann bspw. gemeinsam mit einem EV-Generator der in
den Fig. 1 und 2 gezeigten Art und einem Separator der in den
Fig. 9 und 10 gezeigten Art Einsatz finden. Jedoch ist eine
derartige Führung 100 für die Verwendung mit praktisch jeder
EV-Quelle sowie anderen Systemteilen geeignet. Eine optionale
Abdeckung 108 ebenfalls aus dielektrischem Werkstoff ist in der
Fig. 11 dargestellt und auf der Basis 102 aufliegende über die
Nut 104 gelegt.
Die Nut 104 braucht nur wenige Mikrometer breit und tief zu
sein, um EVs in kleiner Anzahl zu führen. Mit zunehmender zu
führender Leistung und Anzahl der zu führenden EVs reicht je
doch der Platz nicht mehr aus; die Nut muß dann vergrößert
werden. Die Querschnittsgestalt der Nut 104 ist für ihre Fä
higkeit, EVs zu führen, nicht elementar wichtig. Mit von einem
Generator der in den Fig. 1 & 2 oder der Fig. 3 gezeigten Art
erzeugten EVs, die von einem Separator der in der Fig. 8 bzw.
Fig. 9 und 10 gezeigten Art in ein Führungselement der in den
Fig. 10 und 11 gezeigten Art eingekoppelt wird, das eine di
elektrische Basis aus geschmolzenem Siliziumoxid ("fused
silica") oder Aluminiumoxid einer Gesamtdicke von 0,254 mm mit
einer Nut 104 einer Tiefe und Breite von jeweils 0,05 mm auf
weist, läßt der Führungseffekt sich demonstrieren.
Die Fig. 13 und 14 zeigen allgemein bei 110 eine Abänderung
einer planaren Führung mit einer dielektrischen Basis 112 mit
einer dielektrischen Kachel 114, die auf die Basis aufgesetzt
und geeignet auf ihr festgelegt ist. Der Schnitt der Oberfläche
der Basis 112 mit der Oberfläche der Kachel unter einem Winkel
von 900 (d.h. der Hälfte bspw. der Nut 104 der Fig. 11 & 12)
ergibt eine 900-V-Kerbe, entlang der sich EVs fortbewegen kön
nen. Der Führungseffekt wird jedoch durch die gezeigte Fase von
etwa 450 entlang der der Basis zugewandten Kachelfläche verbes
sert, die die allgemein bei 116 gezeigte Nut ergibt. Eine Ge
genelektrode 118 ist auf der der Kachel 114 entgegengesetzten
Seite der Basis 112 angeordnet. Mehrere Kacheln 114 mit einer
gefasten Kante zur Bildung bspw. einer Nut 116 kann entlang der
Basis 112 in einem Mosaikmuster angeordnet sein, um einen län
geren Laufweg anzulegen. Die Führung 110 läßt sich gemeinsam
mit praktisch jedem anderen Systemteil zur Erzeugung, Handha
bung und/oder Nutzung von EVs einsetzen.
Der Führungseffekt auf ein EV läßt sich verbessern durch Ver
wendung einer rohrförmigen dielektrischen Führung, in deren
Innenraum es sich fortbewegt. Die Fig. 15 zeigt eine rohr
förmige dielektrische Führung 120 mit einer im Querschnitt
kreisförmigen, glatten Innenfläche 122 und einer als Gegen
elektrode 124 wirkenden Beschichtung auf der Außenseite. Die
Querschnittsfläche des Innenraums 122 sollte geringfügig größer
sein als die zu führende EV-Perle oder Perlenkette, um beste
Fortwegungseigenschaften zu erreichen.
Der Glaskolben 34 mit der umgebenden Massefläche 36, der mit
dem Generator 20 in Fig. 3 gezeigt ist, stellt eine Führung der
in der Fig. 15 gezeigten Art dar. Für andere Anwendungen kann
man anstelle des Kolbens 34 der Fig. 3 eine andersartige
Führung verwenden.
Die Fig. 16 zeigt eine Führung, die allgemein als Umkehrung der
der Fig. 14 aufgebaut ist, nämlich mit einem rohrförmigen die
lektrischen Element 126 mit einem Innenraum 128, der innen mit
einer inneren Gegenelektrode 130 beschichtet ist; die allgemein
zylindrische Außenfläche 132 dient als Führungsfläche, die mit
der dielektrischen Struktur selbst und der Gegenelektrode 130
zusammenwirkt. In diesem Fall kann ein EV entlang der Außenflä
che laufen und wird dabei durch die von ihm selbst influenzier
te Bildladung sowie von der auf einem relativ positiven Poten
tial gehaltene Gegenelektrode 130 zur Führung hin angezogen.
Im allgemeinen lassen die dielektrischen Führungen der Fig. 11
- 16 sowie auch andere dielektrische Komponenten sich dotieren,
um ihnen eine begrenzte Leitfähgikeit zu erteilen und so Streu
ladungen zu begrenzen bzw. zu kontrollieren, wie im folgenden
ausführlicher erläutert. Ein innerhalb der führenden Struktur
einer RC-Führung laufendes EV erzeugt auf dieser eine zeitwei
lige Ladung, wie bereits festgestellt, und ein weiteres EV wird
den Hochladungsbereich des ersten EVs nicht sofort betreten,
bevor diese nicht nach dem Durchgang des EVs vom Dielektrikum
verschwunden ist.
Ist die Nut bzw. der Tunnel, die oder der als Führung durch
oder über ein dielektrisches Material verwendet wird, im
Querschnitt verglichen mit der Größe eines EV zu schmal, kann
das sich entlang der Führung bewegende EV effektiv in das
Führungsmaterial einschneiden, um seinen Laufweg zu verbrei
tern. Nachdem ein EV auf diese Weise einen Kanal aufgebohrt
hat, wird das dielektrische Material von nachfolgenden EVs in
der Führung nicht weiter beschädigt. Typischerweise nimmt ein
Kanal mit einer Seitenausdehnung von etwa 20 µm EVs ohne Auf
bohren auf. Dieser Wert entspricht etwa der seitlichen Aus
dehnung einer zu einem Ring geschlossenen Kette aus EV-Perlen,
der sich mit einer gegebenen Quelle erzeugen läßt. Die Füh
rungsnut läßt sich im Querschnitt größer oder kleiner ausfüh
ren, um - je nach den Bedingungen ihrer Erzeugung - größere
oder kleinere EVs aufnehmen zu können.
Alle der in den Fig. 11-16 gezeigten Führungen lassen sich im
Vakuum oder in einer gewählten Gasatmosphäre einsetzen. Die
Verwendung eines Gases bei niedrigem Druck kann einen weiteren
Nutzeffekt hervorrufen hinsichtlich der Art und Weise, wie zu
einer Ketten von Perlen geformte EVs geführt werden.
In einigen Fällen können aus Hochleistungsquellen gebildete EVs
sich aus Perlen in einer Kettenkonfiguration zusammensetzen.
Eine solche Kettengruppierung wird sich auf einer bestimmten
festen Führungsfläche nicht besonders gut fortbewegen, und zwar
infolge der sehr engen Kopplung der Perlen in der Kette und der
Störung der Fortbewegung durch Unregelmäßigkeiten der Oberflä
che. In einer Niederdruck-Gasatmosphäre typischerweise von etwa
10-3 Torr bis 10-2 Torr und mehr wird die EV-Kette eine ver
hältnismäßig kurze Strecke von der dielektrischen Oberfläche
abgehoben und kann dann von dieser nicht mehr gestört werden,
so daß die Effizienz der Fortbewegung sich verbessert. Für eine
gegebene angelegte Spannung lassen sich dann EVs bei größerem
Abstand Kathode-Anode bilden und diese auch größere Entfernun
gen zwischen den Elektroden zurücklegen. Mit Nachweisplatten
gewonnene Einsichten scheinen darauf hinzuweisen, daß eine sich
verhältnismäßig frei von einer festen Oberfläche bewegende Per
lenkette sich zu einem Kreisring auszubreiten und als solcher
fortzubewegen scheint, wobei sie in einer zur Laufrichtung
rechtwinkligen Ebene liegt. Mit zunehmendem Gasdruck kann das
EV weiter von der festen Oberfläche abgehoben werden. Für Gas
drücke von mehr als einigen Torr heben EVs im allgemeinen voll
ständig von der festen Oberfläche ab, so daß die flache Ober
fläche nicht mehr als Führung wirkt. Ein Führungseffekt läßt
sich jedoch auch mit solchen höheren Gasdrücken bei EVs errei
chen, die entlang dem Inneren einer geschlossenen Führung lau
fen, wie sie bspw. die Fig. 15 zeigt.
Obgleich eine Vielfalt von Gasen zur Erzeugung des Hubeffekts
auf EVs und EV-Konfigurationen nützlich zu sein scheint, zeigen
hier Gase mit hoher Atomzahl wie Xenon und Quecksilber ein be
sonders günstiges Verhalten. Der verbesserte Führungseffekt auf
derartige Einzel-EVs und EV-Konfigurationen gilt sowohl für das
Innere dielektrischer Führungsräume, wie sie die Fig. 11-15
zeigen, als auch für einzelne planare Oberflächen.
Die Fig. 17 & 18 zeigen eine Führung, mit der ein Gas-"Kissen"
ausgenutzt werden soll, um EVs von Führungsflächen abgehoben zu
halten, die aber auch eine Nut oder trogartige Führungsstruktur
aufweist. Die allgemein bei 136 gezeigte "Gas"-Führung weist
eine trogartige Vertiefung in einem dielektrischen Block 138
auf, der bspw. aus glasierter poröser Keramik bestehen kann.
Der dielektrische Block 138 weist eine Gegenelektrode 140 auf
dem Boden des Blocks sowie weiterhin Beläge aus Widerstandsma
terial 142 (wie sie im folgenden im Abschnitt "Unterdrückung
von Oberflächenladungen" beschrieben sind) auf den unteren In
nenflächen der Ausnehmung bzw. Nut auf, um der Bewegung der EVs
entlang der so beschichteten Oberfläche aus der Ausnehmung im
Block 138 heraus entgegenzuwirken. Die Führung 136 ist an eine
Gaszufuhrleitung 144 mittels einer Armatur 146 angeschlossen,
durch deren Innendurchlaß 148 der Führung aus einer Quelle
(nicht gezeigt) wahlweise zuführbares Gas die Unterseite des
Blocks 138 erreichen kann. Der dielektrische Block 138 ist am
Ansatz des Kanals 148 in der Armatur nicht glasiert, so daß das
Gas in den porösen Block eindringen kann. Die Glasur und der
Widerstandsbelag 142 sind am Boden der V-förmigen Ausnehmung
zerkratzt bzw. durchgeschnitten, damit dort Gas aus dem Block
inneren austreten kann. Die gesamte Anordnung ist zur Einstel
lung und Steuerung der Atmosphäre in ein Gehäuse eingeschlos
sen, an das ein Saugpumpsystem angeschlossen ist, um aus dem
Block 138 entweichendes Gas abzuziehen. In den porösen Block
138 durch die Armatur 146 eingeführtes Gas tritt also entlang
des Bodens der Ausnehmung wieder aus und bildet bei der Aus
breitung nach oben ein Gasdruckgefälle. Die Gaskonzentration
nimmt also in der Ausnehmung von unten nach oben ab. Eine
Spitzkathode 150 wie bspw. ein mit Quecksilber benetzter
Kupferdraht verläuft abwärts zum Boden der Ausnehmung bis kurz
über den Widerstandsbelag 142; die Spitze der Kathode kann in
einer geringen Entfernung über dem dielektrischen Material des
Bodens der Ausnehmung gehalten werden.
Im Betrieb kann ein negatives Impulssignal von etwa 2 kV (oder
mehr, wenn die Kathodenspitze nicht spitz genug ist) an die
Kathode 150 gelegt werden, während die Gegenelektrode 140 auf
Massepotential. d.h. relativ positiv gehalten wird, um EVs an
der Kathodenspitze zu erzeugen, die sich innerhalb der im die
lektrischen Block 138 ausgebildeten Ausnehmung dort befindet,
wo der Gasdruck am höchsten ist. Die EVs laufen entlang der
Ausnehmung, während dieser ein gewähltes Gas aus der Versor
gungsleitung 144 zugeführt wird, und die EVs heben in der
Gasschicht unmittelbar über dem Boden der Vertiefung ab, wobei
sie noch von der Bildladung bzw. -kraft des dielektrischen
Materials und dem Potential der Gegenelektrode 140 zum Block
138 hin angezogen werden. Das keilförmige Gasdruckgefälle in
der Ausnehmung bzw. Nut schließt das Gaskissen ein bzw.
"fokussiert" es, um dazu beizutragen, die EVs innerhalb der
Ausdehnung der Nut zu halten. Ein ausreichendes Gefälle bleibt
aber auch erhalten, wenn man die Ausnehmung durch eine flache
Oberfläche mit einem entsprechenden Einschnitt in der Glasur
und im Widerstandsbelag 142 ersetzt. Gemeinsam mit der Bild
kraft und dem Potential der Gegenelektrode bewirkt dieses Ge
fälle eine Führung von EVs entlang des dielektrischen Blocks
unmittelbar über den Einschnitten in den Belägen. Aus der vor
gehenden Diskussion der Effekte eines niedrigen Gasdrucks auf
die Fortbewegung von EVs über dielektrische Oberflächen ist
weiterhin einzusehen, daß EVs sich von einer solchen Führungs
fläche auch ohne ein Gasdruckgefälle abheben.
Ein sich bei fehlenden RC-Führungsstrukturen durch eine reine
Niederdruck-Gasphase bewegendes EV wird von der Bildung eines
sichtbaren Streamers begleitet. Dem Streamer scheint - ver
mutlich infolge der Ionisation des Gases durch den Streamer -
ein schmaler Lichtstreif voranzulaufen. Auf jeden Fall folgt
das EV der vom Streamer festgelegten Bahn, während der Streamer
der Bewegung des Lichts zu folgen scheint. Ein solcher Effekt
tritt auch auf, wenn bspw. EVs sich über eine Führungsfläche in
einer Gasatmosphäre - bspw. Xenongas - bewegen. Läuft ein EV
auf oder über eine(r) Oberfläche, bewegt es sich gradlinig,
sofern die Oberfläche sehr sauber ist (Oberflächenladungsef
fekte verschwinden, nachdem ein EV eine Gasatmosphäre durch
läuft). Das voreilende Licht aus dem Streamer bildet einen
gradlinigen Weg, dem der Streamer und somit auch das EV folgen.
Wird dieser Lichtweg von Objekten auf der Oberfläche abgelenkt,
wird auch der Streamer abgelenkt und folgt das EV dem neuen
Weg. Eine geringfügige Störung reicht aus, um die Wegänderung
einzuleiten. Nachdem der Weg beschrieben ist, bleibt er zur
weiteren Nutzung erhalten, solange der Streamer besteht.
Die Fig. 19 zeigt eine optische Führung zur Verwendung in einer
Gasatmosphäre. Auf einer dielektrische Platte 152 ist ein von
links nach rechts verlaufender Weg 154 markiert, wie in Fig. 19
ersichtlich. Bei dem Weg 154 kann es sich um eine Kratzspur auf
der Oberfläche der Platte 152 oder um eine eigentliche Füh
rungsnut in dieser handeln. Eine auf einem geeigneten Potential
liegende (nicht sichtbare) Gegenelektrode kann auf der Unter
seite des dielektrischen Materials 152 angebracht sein, um die
Fortbewegung von EVs über die dielektrische Oberfläche zu un
terstützen. Eine reflektierende Fläche 156 ist im Weg der EVs
über die dielektrische Fläche 152 (gestrichelte Linie) ange
ordnet und reflektiert auf sie fallendes Licht (dem Anschein
nach nach den Gesetzen der Optik) mit dem Ergebnis, daß auch
der EV-Weg abgelenkt wird, wie dargestellt. Eine zweite re
flektierende Fläche 158 im Weg der abgelenkten Lichtbahn lenkt
diese erneut um, so daß ein EV der - gestrichelt gezeigten -
Lichtbahn unter Führung durch beide Reflektoren folgt.
Beide optischen Reflektoren 156, 158 reflektieren vorzugsweise
an der Vorderfläche und bestehen aus einem Werkstoff hoher Di
elektrizitätskonstante sowie guter Reflektion im UV-Bereich.
der Reflektionswinkel bestimmt im Einzelfall den EV-Weg. Eine
Richtungsänderung der Lichtbahn bewirkt eine Richtungsänderung
des Streamers und das EV folgt dem Streamer auf der von Licht
bestimmten Bahn. Ein Gasdruck von mehreren Torr über der die
lektrischen Oberfläche läßt sich verwenden, wo die EVs sich
fortbewegen und geeignet geführt sind. Die Reflektoren 156, 158
brauchen nur eine Seitenabmessung von einem Bruchteil eines
Millimeters zu haben.
Die in der Fig. 19 gezeigte optische Führungsanordnung und jede
Abänderung derselben lassen sich mit jedem der möglichen EV-
Generatoren und anderen Komponenten zusammen einsetzen. Weiter
hin lassen sich optische Reflektoren wie die Reflektoren 156,
158 mit beliebigen anderen Komponenten kombinieren. Bspw. kann
eine Führungsanordnung mit rohrförmigen Führungen der in der
Fig. 15 gezeigten Art an den Enden der Führungsrohre optische
Reflektoren aufweisen.
Nähert ein EV sich einem Schaltungselement, sinkt das Potential
auf diesem ab. Dieses niedrigere Potential verringert dessen
Anziehungskraft auf das EV, so daß es mit einer aus einer an
deren Richtung wirkenden höheren Anziehungskraft gelenkt werden
kann. Induktive Elemente reagieren besonders empfindlich auf
Potentialänderungen in Gegenwart eines EV; dieser Effekt läßt
sich zur Schaffung einer LC-(Induktivitäts/Widerstands)Führung
für EVs ausnutzen.
Die Fig. 20 zeigt bei 160 allgemein in einer Sprengdarstellung
eine dreistufigen Quadrupol-EV-Struktur mit drei Führungsele
menten 162, die von zwei Abstandshaltern 164 voneinander ge
trennt sind. Die Führungselemente 162 weisen jeweils einen
äußeren Rahmen und vier Polstücke 162 a, 162 b, 162 c, 162 d auf,
die zur Mitte des Rahmens vorstehen, aber kurz vor ihr unter
Belassung eines mittigen Durchlaßbereichs enden. EVs oder EV-
Ketten treten in die Führungsanordnung von einem Ende der
Gruppe her ein, wie mit dem Pfeil C angedeutet, und zwar im
allgemeinen rechtwinklig zur Ausrichtebene jedes der Führungs
elemente.
Wie dargestellt, sind die vier Pole 162 a-d zu zueinander recht
winkligen Paaren gegenüberliegend angeordnet. Jeder der Pole
hat eine ausreichende Induktivität, um bei Annäherung des EVs
einen Potentialabfall zuzulassen. Je näher ein EV an einen
gegebenen Pol herankommt, desto höher dessen Potentialabfall.
Kommt also bspw. ein EV näher an den unteren Pol 162 a als an
den oberen Pol 162 c heran, bewirkt es im unteren Pol einen
stärkeren Potentialabfall als im gegenüberliegenden oberen Pol
mit dem Ergebnis, daß das EV stärker zum weiter entfernt lie
genden Pol 162 c als zum näherliegenden Pol 162 a hin angezogen
wird. Auf das EV wirkt also insgesamt eine Kraft, die es auf
wärts bewegt mit der Tendenz, die Potentialabfälle in den ge
genüberliegenden Polen 162 a und 162 c auszugleichen. Ein ent
sprechender Effekt ergibt sich in den seitlichen Polen 162 b,
162 d, wenn das EV sich einem von ihnen stärker als dem anderen
nähert. Eine Netto-Rückstellkraft drängt das EV also zur Mitte
zwischen den beiden in der Vertikalen und in der Horizontalen
jeweils gegenüberliegenden Polflächen. Überschwinger des EVs
aus dem Mittenbereich in einer der Richtungven bringen die Po
tentialabfälle wieder ins Ungleichgewicht und bewirken eine
Rückstellkraft, die das EV zwischen den Polen zentrieren will.
Es ist einzusehen, daß die Gesamt-Rückstellkraft auch dann ent
steht, wenn das EV aus der Mitte des Durchgangs zwischen den
Polflächen in einer anderen, nicht der horizontalen oder ver
tikalen Richtung herausläuft und ungleiche Potentialabfälle in
den vier Polen bewirkt, so daß diese Rückstellkraft immer eine
Vertikal- und eine Horizontalkomponente hat, die vom Ungleich
gewicht der Potentiale der gegenüberliegenden Quadrupole in den
beiden Paaren bestimmt wird.
Eine solche, das EV bei seinem Durchgang durch ein gegebenes
der Führungselemente 162 zentrierende Rückstellkraft kann also
mit jedem Führungselement erzeugt werden. Bei einer Anordnung
solcher Quadrupol-Führungselemente 162 treten folglich Rück
stellkträfte über die gesamte Länge der Anordnung auf mit dem
Ergebnis, daß die Quadrupol-Elementenanordnung als EV-Führung
wirkt, die die Bahn des EVs zwischen gegenüberliegenden Quadru
polflächen zentriert halten will. Die Abstandhalter 164 bieten
lediglich einen Mechanismus, um die Quadrupole aufeinander
folgender Führungselemente 162 voneinander auf Abstand zu hal
ten. Die Gesamtanordnung der Führungselemente 162 und Abstand
halter 164 kann als Laminat ausgeführt werden, indem bspw.
erstere unmittelbar auf letzeren aufliegen. Weiter ist einzu
sehen, daß die LC-Führung der Fig. 20 sich so lang ausführen
läßt, wie mit weiteren Führungselementen 162 und Abstandhaltern
164 anwendbar ist.
Eine LC-Führung wie die in Fig. 20 gezeigte läßt sich in viel
facher Gestalt und auch mit einer anderen Anzahl von Polen aus
führen. In der Praxis ähneln die in Fig. 20 gezeigten Pole Ver
zögerungsleitungen entlang der Achse eines Paares gegenüber
liegender Pole. Nachdem ein EV einen Polsatz durchlaufen hat,
steigt dessen Potential - abhängig von der Zeitkonstante des
LC-Kreises - wieder an; schließlich werden die Potential
schwingungen abklingen. Die Zeitfunktion der Führungselemente
muß so gewählt werden, daß bspw. der Durchgang nachfolgender
EVs möglich wird. Weiterhin ist einzusehen, daß die LC-Führung
der Fig. 20 ohne die Notwendigkeit einer Erzeugung spezieller
spiegelbildlicher bzw. Bildkräfte wie im Fall des Dielektrikums
einer RC-Führung zur Korrektur der Position eines durchlaufen
den EVs arbeitet, obgleich der Funktionsmechanismus einer LC-
Führung sich so auslegen läßt, daß in ihm Bildkräfte im Ge
samtmaßstab erzeugt werden. In der Tat sind die Führungsele
mente 162 und die Abstandhalter 164 leitfähig, nicht dielek
trisch.
Die Kopplung zwischen dem sich bewegenden EV und der Führung
160 bestimmt die Grenzen der Abmessungen der Führung für eine
gegebene Größe - und damit Ladung - des EV. Ist bspw. die Füh
rung 160 im Querschnitt zu groß, kann sie das EV nicht aus
reichend lenken; eine zu kleine Führung bietet für Richtungs
änderungen nicht genug Zeit und Raum. Ob nun die Führung 160 zu
groß oder zu klein ist - ihre Kopplung mit dem EV ergibt eine
instabile Fortbewegung desselben, seine Zerstörung und eine Be
schädigung der Führung. Ein Faktor der sich zur Konstruktion
einer LC-Führung 160 der in Fig. 20 gezeigten Art ausnutzen
läßt, ist, die Pole als Viertelwellenlängenstrukturen auf der
Annäherungsfrequenz ("approach frequency" des zu führenden EV
zu betrachten. Diese Frequenz bestimmt sich hauptsächlich aus
der Geschwindigkeit des EV und seinem Abstand von den lenkenden
bzw. Polelementen 162 a-d. Da der Durchmesser der Führung 160 im
Zusammenhang steht mit dem Kopplungskoeffizienten, besteht auch
ein Zusammenhang zwischen dem Durchmesser der Führung und dem
Abstand der Elemente 162 a-d. Bei einer derartigen Führung las
sen die Viertelwellenlängenelemente 162 a-d sich ohne Ladungs
effekte mit Gleichspannung bzw. einem festen Potential betrei
ben. Während eine LC-Führung sich im allgemeinen so groß oder
so klein ausführen läßt, wie zur Aufnahme der Kopplung mit
den zu führenden EVs in ihrer vorliegenden Größe erforderlich
ist, ist der Geschwindigkeitsbereich für die Fortbewegung der
mit einer gegebenen Führung zu führenden EVs nicht beliebig
breit.
Es ist einzusehen, daß, je größer bspw. die Anzahl der EVs in
einer zur führenden Kette, desto größer auch das Leistungsni
veau, das die Führung aufnehmen muß. Im allgemeinen erfordert
ein EV, das eine RC-Führung mit einem Querschnitt von 20 µm
braucht, eine etwas größere LC-Führung. Der Abstand zwischen
den Führungselektroden bzw. Polen (bspw. 162 a-d der Fig. 20)
würde dann ebenfalls in der Nähe von 20 µm liegen. Von Ele
menten dieser Größe läßt sich nicht erwarten, daß sie für hohe
Leistungen geeignet sind. Obgleich man mehrere Einheiten pa
rallelschalten kann, um einen Fluß von EVs zu handhaben, kann
es hinsichtlich der Werkstoffausnutzung und -bearbeitung
wirtschaftlicher sein, die EV-Struktur durch maßstäbliche Än
derung einer größeren Führung anzupassen. Diese maßstäbliche
Veränderung ist primär eine Funktion des EV-Generators bzw. der
Ladungssummierschaltungen, die auf die ggf. eingesetzten mehre
ren Generatoren folgen.
Die in Fig. 20 gezeigte Art einer LC-Führung läßt vielfach
geometrisch und elektrisch variieren. Die dargestellte Ausfüh
rung ist jedoch für verhältnismäßig große Größen und einen
Aufbau durch Laminierverfahren bevorzugt. Andere Herstellungs
verfahren sind für kleinere Abmessungen und insbesondere Struk
turen anwendbar, für die sich Schichtherstellungsverfahren eig
nen. Die Fig. 21 zeigt in einer Sprengdarstellung eine LC-Füh
rung die nach einem solchen Schichtverfahren hergestellt worden
ist.
Die planare EV-Führung 170 des LC-Typs weist drei Führungs
schichten mit einer oberen und einer unteren Führung 172 bzw.
174 sowie einem zwischen diesen angeordneten Führungssystem 176
auf. Die obere Führung 172 hat ein Paar langgestreckter Ele
mente 178, die von Querelementen 180 zu einem leiterartigen
Aufbau zusammengefaßt werden. Entsprechend weist die untere
Führung längsverlaufende Elemente 182 auf, die die Querelemente
184 miteinander verbinden. Das zwischenliegende Führungssystem
176 hat zwei langgestreckte Elemente 186, von denen jeweils
eine Reihe von Ansätzen bzw. Polstücken 188 absteht.
Sind die drei Führungselemente 172-176 schichtartig aufein
ander gelegt, wirken die oberen und unteren Querelemente 180
bzw. 184 mit den zwischen ihnen liegenden Polstücken 188 unter
Bildung eines tunnelartigen Durchgangs durch die Gruppe der
Querelemente und Polstücke zusammen. In einem solchen Aufbau
wird die EV-Bewegungsbahn seitlich dadurch eingegrenzt, daß die
leitfähigen Polstücke 188 Viertelwellenlängen-Leitungen ähneln.
In der dargestellten Anordnung erfolgt die Eingrenzung in der
Vertikalen durch die Querelemente 180, 184, die jeweils als
kurzgeschlossene Halbwellenlängen-Leitungen arbeiten. Die Füh
rung 170 arbeitet insgesamt daher als eine Art einer Schlitz-
Hohlleiter- oder -Verzögerungsstruktur.
Da die Führung 170 elektrisch sehr aktiv ist und sicherlich
kräftig strahlen wird, kann sie zur Abschirmung oben und unten
mit leitfähigen Ebenen abgeschlossen sein. Wie dargestellt,
sind die leitfähigen Abschirmungsflächen 190, 192 als oberste
bzw. unterste Lage der Schichtstruktur vorgesehen. Da für eine
Potentialdifferenz zwischen den Führungselementen 172-176 im
Prinzip keine Notwendigkeit besteht, lassen sie sich an den
Kanten miteinander verbinden, aber auch, falls erwünscht, mit
Abstandshaltern gegeneinander isolieren.
Im allgemeinen haben die von den meisten Generatoren stoßartig
erzeugten EVs keine regelmäßigen Abstände, obgleich sich in
einigen Fällen der Abstand zwischen ihnen beeinflussen läßt.
LC-Führungen bieten jedoch für die durchlaufenden EVs eine ge
wisse Synchronisation. Die mittlere Geschwindigkeit der eine
LC-Führung durchlaufenden EVs oder EV-Ketten ist mit der Fre
quenz der Führung verkoppelt und die Abstände der einzelnen EVs
oder EV-Ketten synchronisieren sich mit der Raumperiode der
Führung. Das auf diese Weise von der Führung erzeugte periodi
sche elektrische Feld bewirkt eine Bündelung des EV-Stroms,
indem es langsame EVs in sich beschleunigt und schnelle EVs in
sich abbremst.
Beim Einlauf der ersten EVs in eine LC-Führung ist während
eines kurzen Zeitintervalls das elektromagnetische Feld für
eine starke Synchronisation zu schwach. Mit zunehmender Feld
stärke nimmt die Synchronisation an Wirkung zu. Der Gütefaktor
"Q" der Führung als Hohlraum bestimmt die Ein- und Ausschwing
dauer. Bei einem zu hohem Q schlägt der Hohlraum durch. Für
eine LC-Führung als Synchronisator gibt es einen optimalen
Füllfaktor. Bei geringer Füllung ist die Synchronisation nicht
effektiv genug, bei hoher Füllung besteht die Gefahr eines
Durchschlagens und einer Störung der Führungsfunktions.
Eine bessere Synchronisation kann man erreichen, wenn man den
Synchronisator lockerer mit den EVs koppelt als bspw. die Füh
rungen der Fig. 20 und 21. Eine solche lockere Kopplung erhält
man durch Verwendung eines geschlitzten Hohlraums, der kleine
Schlitze auf einer Seite des Leiterraums aufweist. Die Anord
nung arbeitet dann mit niedrigerer Frequenz und größerer Durch
laßbandbreite. Eine derartige Anordnung ist unten als HF-Quelle
offenbart.
Die Fig. 22-24 zeigen drei Ansichten eines EV-Generators mit
einer Oberflächenquelle und einer Führung. Im allgemeinen muß
man zur Führung von EVs auf oder an Oberflächen sie aus der
Quelle (bzw. der vorgehenden Komponente) auf die fragliche
Oberfläche überkoppeln. Im Fall eines mit Kathoden arbeitenden
Generators bspw. der in den Fig. 4-6 gezeigten Art kann man
die Quelle in kurzer Entfernung von der Fortpflanzungsfläche
anordnen und so eine brauchbare Kopplung erreichen. Bei der in
den Fig. 22-24 gezeigten Anordnung ist die EV-Quelle zur ver
besserten Kopplung einteilig mit der Führung ausgeführt, ent
lang der die EVs sich fortpflanzen sollen.
Insbesondere ist die Kombination aus Generator und Führung bei
200 gezeigt und weist eine dielektrische Basis 202 mit einer
Führungsnut 204 sowie einer planaren bzw. Flächenkathode 206
auf, die in die Führungsnut nahe deren einem Ende eingebettet
ist. Eine Flächenanode/Gegenelektrode 208 ist auf der der Nut
204 und der Kathode 206 entgegengesetzten Seite der dielektri
schen Basis 202 angeordnet und dient zur Erzeugung der EVs und
zu deren Fortpflanzung entlang der Nut. Die Fig. 24 zeigt eine
optionale Abdeckung 210 zur Auflage auf die genutete Fläche der
Basis 202; diese Abdeckung läßt sich auch ohne eine Abdichtung
verwenden, sofern die Oberflächen flach und glatt genug sind.
Um ein Ansammeln von Ladungen in dem abgedeckten Führungskanal
zu vermeiden, ist die Abdeckung 210 mit einem ladungsstreuenden
Werkstoff wie dotiertem Aluminiumoxid beschichtet, wie unten
ausführlicher erläutert.
In der Praxis kann es sich bei der dielektrischen Basis 202 um
eine Platte bzw. ein Substrat aus Aluminiumoxid in einer Dicke
von etwa 0,25 mm handeln, die eine Führungsnut 204 mit einer
Tiefe und Breite von jeweils etwa 0,1 mm enthält. Die Metall
beläge für die Kathode 206 und die Gegenelektrode 208 können
bspw. aus auf die Keramik aufgebrannter Silberpaste bestehen.
Die Silberkathode läßt sich mit Quecksilber benetzen, indem man
letzteres auf sie aufreibt. Mit diesen Abmessungen beträgt die
Arbeitsspannung zur Erzeugung von EVs und deren Fortpflanzung
entlang der Führungsbahn 204 etwa 500 V. Die Anwendung von
Dünnschichtverfahren zur Herstellung eines dünneren dielektri
schen Substrats 202 erlaubt auch niedrigere Arbeitsspannungen.
Bei derartigen Schichtherstellungsverfahren kann für das Die
lektrikum Aluminium und für die Metallelektroden 206, 208
Molybdän verwendet werden, das man auf das Aluminiumoxidsub
strat aufdampft. In diesem Fall kann man Quecksilber ebenfalls
zur Kathodenbenetzung verwenden, da durch Ionenbeschuß Molybdän
in einen Zustand gebracht werden kann, in dem es sich von
Quecksilber benetzen läßt. Bei diesem Beschuß kann es sich um
einen direkten Beschuß der Molybdän-Oberfläche handeln.
Alternativ kann man Argonionen mit Quecksilber in der Nähe der
Molybdänoberfläche beschießen und damit letztere so weit reini
gen, daß sie Quecksilber annimmt. Eine kleine Menge Nickel kann
auf die Molybdänoberfläche aufgedampft werden, um das Reinigen
der Oberfläche durch direkten oder indirekten Quecksilberionen
beschuß zu erleichtern, da Quecksilber und Molybdän keine hohe
Löslichkeit haben. Die Kombination aus Molybdän und Quecksilber
ist gegenüber Silber (oder Kupfer) und Quecksilber bevorzugt,
da Silber und Kupfer sich in Quecksilber zu leicht lösen; in
einer Dünnschichtschaltung würden sie rasch abgelöst werden.
Da die Quellenkathode 206 im Effekt einteilig mit dem dielek
trischen Substrat 202 in der Führungsnut 204 ausgebildet ist,
ist die Kathode geeignet mit dieser gekoppelt, d.h. der Über
gang eines EVs vom Erzeugungsbereich an der Kathode in die und
entlang der Führungsnut erfolgt bei minimalem Energieverlust
des EVs. Weiterhin arbeitet die mit Quecksilber oder dergl. be
netzte Kathode 206 selbstzuspitzend bzw. selbstregenerierend,
so daß ihre Vorderkante, wo die EVs entstehen, immer scharf
bleibt. Bei der Kathode 206 handelt es sich um eine ausge
dehnte bzw. Linienquelle, so daß die zur EV-Erzeugung einge
setzten Impulsfrequenzen höher als bei einer Punktquelle sein
können, da eine auf Wanderung des flüssigen Metalls beruhende
Regeneration bei einer ausdehnungsbehafteten Quelle, wie be
reits erwähnt, nicht zwischen allen Impulsen erforderlich ist.
Es ist einzusehen, daß die ausgedehnte Kathode 206 identisch
ist mit der in Fig. 7 gezeigten Kathode 64, die ebenfalls un
mittelbar auf eine Keramikbasis 62 aufgebracht ist. Die Ar
beitsweise derartiger Linienkathoden beruht auf Randfeldef
fekten an den Kanten der Kathode, die eine Schärfungswirkung
auf das bewegliche Benetzungsmaterial ausüben. Folglich kann
immer damit gerechnet werden, daß eine oder mehrere verhältnis
mäßig scharfe Strukturen vorliegen, die eine Feldemission be
wirken, die die EV-Bildung einleitet. Die Arbeitsspannung einer
solchen Quelle ist daher verhältnismäßig niedrig.
Nachdem ein EV entstanden ist, kann es Elektronen infolge der
verhältnismäßig schwachen Bindung derartiger Elektronen zur
Zeit der Bildung oder durch irgendeinen anderen Prozeß verlie
ren, wie bspw. die Fortbewegung des EVs über eine rauhe Ober
fläche. Insbesondere im letzteren Fall können die verlorenen
Elektronen sich über die Oberfläche verteilen und EVs, die
später an dem geladenen Oberflächenbereich vorbeilaufen, ver
langsamende Feldeffekte ausüben. Zur Beseitigung dieser Ober
flächenladungen sind mehrere Verfahren verfügbar.
Das dielektrische Substrat (die Basis) in einem EV-Generator
oder bspw. einer RC-Führung 99999 00070 552 001000280000000200012000285919988800040 0002003817897 00004 99880, der bzw. die eine Ansammlung von
Oberflächenladungen erfährt, läßt sich leitfähig genug machen,
daß die Oberflächenladung durch das Substrat hindurch zur Anode
oder Gegenelektrode hin abgeleitet wird. Der Widerstand der
Basis muß dabei niedrig genug sein, daß die angesammelte Ober
flächenladung abfließen kann, bevor das auf dasjenige, das die
Oberflächenladung bewirkt hatte, folgende EV eintrifft. Der
Oberflächenwiderstand kann jedoch nicht beliebig niedrig sein,
weil eine zu hohe Leitfähigkeit zur Anode oder Gegenelektrode
dieses nachfolgende EV zerstören würde.
Um die gewünschte Massenleitfähigkeit des Substrats zu errei
chen, kann man das dielektrische Material - bspw. Aluminiumoxid
- mit einem beliebigen der Widerstandsmaterialien beschichten,
die üblicherweise für die Herstellung von Dickschichtwiderstän
den eingesetzt werden, sofern der Widerstand nicht weit unter
200 Q/Quadrat liegt. Ein solcher Widerstandsbelag ist üblicher
weise eine Glasfritte mit einer Metallkomponente und wird im
Siebdruck auf die Oberfläche aufgetragen und danach bei erhöh
ter Temperatur gebrannt. Wo eine intensive EV-Aktivität unter
Verwendung hoher Felder und möglicherweise starke Temperatur
gefälle auftreten, neigen derartige Glasstoffe zum Durchschla
gen und sind daher nicht zufriedenstellend. Insbesondere in
solchen Fällen kann der dielektrischen Komponente eine Schicht
aus Aluminiumoxid hinzugefügt werden, das zur Einstellung einer
ausreichenden Leitfähigkeit bspw. mit Chrom, Wolfram oder
Molybdän dotiert ist. Auf diese Weise erreicht man die ge
wünschte Massenleitfähigkeit des Dielektrikums. Die Wirksam
keit dieser Maßnahme wird verbessert, wenn man die Dicke des
Substrats verringert.
Das Photoemissionsspektrum eines zerfallenden EVs ist reich an
UV-Licht und weichen Röntgenstrahlen, wenn die Störung, die den
Zerfall des EVs verursacht hat, stark ist. Das Absorptionsspek
trum des erzeugten Photoleiters sollte diesen hochenergetischen
Produkten angepaßt werden. Da Elektronen sich zerstreuen und
die niedrige Elektronenbeweglichkeit im Photoleiter bewirkt,
daß der Photoleitungsprozeß langsamer abläuft als EVs durchlau
fen, entlädt die von einem zerfallenden EV hinterlassene Ober
flächenladung sich erst kurze Zeit nach dessen Vorbeilauf an
einer bestimmten Stelle auf der Oberfläche; für dessen Fortlauf
zur Anode besteht daher keine Gefahr. Zusätzlich zu dieser UV-
und Röntgenemission regt ein Teil der Elektronenemission aus
einem EV nahe einer Oberfläche im dielektrischen Material
Fluoreszenz an; das fluoreszente Licht trägt dann zur Aktivie
rung des Photoleitungsprozesses bei.
Eine weitere Methode zur Unterdrückung von Oberflächenladungen
durch Photoleitung ist die Verwendung von diamantartigem Koh
lenstoff für die dielektrische Komponente. Ein derartiges
Material hat eine Energiebandlücke von etwa 3 eV und läßt sich
daher zur Photoleitung anregen. Derartiges Kohlenstoffmaterial
läßt sich weiterhin sehr leicht mit Kohlenstoff in Graphitform
dotieren, um die Leitfähigkeit des Substrats zu erhöhen.
Ein weiteres Verfahren zum Verteilen der Oberflächenladung ist
die Verwendung einer durch Beschuß hergestellten Leitfähigkeit.
Derartige Leitungseffekte werden durch von den EVs kommende,
sehr schnelle Elektronen hervorgerufen, die eine hinreichend
dünne dielektrische Schicht durchdringen und die Anode bom
bardieren, so daß das auf die Anode aufgebrachte Dielektrikum
leitfähig wird. Die Leitfähigkeit des Dielektrikums nimmt ef
fektiv zu, wenn der hochschnelle Elektronenstrom im Dielek
trikum sich zu einer großen Anzahl langsamerer Elektronen ver
wandelt. Das dielektrische Material wird für eine solche Be
handlung optimiert, indem man es ausreichend dünn und mit weni
gen Fang- bzw. Haftstellen ausführt. Diese Fangstellen können
anfänglich thermisch oder optisch freigemacht werden und werden
im Betrieb durch das elektrische Feld weiter freigemacht.
Im allgemeinen kann die Geometrie des dielektrischen Substrats
die Wirksamkeit einer Leitfähigmachung desselben zwecks Unter
drückung von Oberflächenladungen beeinflussen - bspw. im Fall
der Photoleitfähigkeit und einer durch Beschuß hergestellten
Leitfähigkeit.
Bei einigen Anwendungen oder Strukturen ist es erforderlich
oder wünschenswert, ein EV im Vakuum oder in einer Gasatmosphä
re ein EV über einen Spalt zu transportieren - bspw. den Spalt
zwischen einer Kathode und einer Anode oder einer Führungs
struktur. Der Transport eines EV über einen Spalt läßt sich
durch Anlagen einer geeigneten Spannung bewerkstelligen, die
das EV von einem zum anderen Bereich hin anzieht. Eine solche
angelegte Spannung kann jedoch für das System einen Leistungs
verlust oder für das EV einen vielleicht unerwünschten Ener
giezuwachs darstellen. Die erforderliche Höhe der anzulegenden
Spannung läßt sich verringern, um den Energieverlust des
Systems geringzuhalten, indem man das EV dazu veranlaßt, ohne
wesentlichen Energiezuwachs den Kathodenbereich zu verlassen
und in bspw. einen Gegenelektrodenbereich einzulaufen. Dies
läßt sich erreichen, indem man das EV sich durch einen Bereich
fortpflanzen läßt, wo das Feld bei der gewünschten Spannung
stark ist, so daß das Feld das EV von der Oberfläche abtrennt,
über die es sich bewegt hatte und an der es haftete.
Die Fig. 25 zeigt allgemein bei 216 den Aufbau eines Launchers,
mit dem sich EVs über einen Spalt zwischen einem EV-Generator
218 und einer EV-Führung (bspw. 220) bringen lassen. Der Gene
rator 218 weist eine dielektrische Basis auf, die allgemein
rohrförmig gestaltet ist, aber an ihrem vorderen Ende sich zu
einer konischen Gesalt verjüngt und schließlich zu einer Spitze
222 ausläuft. Eine Gegenelektrode 224 ist in der dielektrischen
Basis durch einen Belag aus leitfähigem Material auf der Innen
fläche des Basis in deren konischem Bereich ausgebildet, der
noch teilweise in den zylindrischen Teil der Basis vorsteht.
Ein Teil des Äußeren der dielektrischen Basis ist mit leit
fähigem Material beschichtet, um eine Kathode 226 auszubilden.
Die Kathode 226 verläuft entlang des zylindrischen Teils der
Basis und auf deren konisches Ende, aber in Längsrichtung nicht
so weit wie die Gegenelektrode 224. Indem die Kathode 226 kurz
vor dem Ende der konischen Spitze 222 endet, wird die Vorder
kante der Kathode, an der die EVs entstehen, verhältnismäßig
nahe an der Anode 224 gehalten. Weiterhin hat die abgeschnit
tene Kathode 226 eine größere EV-erzeugende Fläche als der Fall
wäre, wenn die Kathode bis zur Spitze 222 der Basis verlaufen
würde. Der Randfeldeffekt um die Vorderkante der Kathode 226
herum nahe der Anode 224 wird bei der Produktion von EVs aus
genutzt. Die Gegenelektrode im zylindrischen Teil der Basis
verläuft weiter nach links als die Kathode deren zylindrische
Außenfläche bedeckt.
Das rohrförmige Führungselement 220, das allgemein aufgebaut
ist wie die rohrförmige Führung in Fig. 15, ist auf der Außen
fläche mit leitfähigem Material beschichtet, um eine Gegenelek
trode zu bilden, die über fast die gesamte Länge des Führungs
elements verläuft. Die Gegenelektrode 228 verläuft nicht bis zu
den Enden des Führungselements 220, damit die EVs sich nicht
auf ihr ausbreiten. Das dem Generator 218 zugewandte Ende des
Führungselements 220 hat eine konische Innenfläche 230, so daß
die Generatorspitze 222 in das konische Ende des Führungsele
ments eingeführt werden kann, während ein Abstand zwischen
beiden Körpern erhalten bleibt. Das Führungselement 220 kann
ebenfalls den Generator vollständig umgebend aufgebaut sein,
so daß die Gegenelektrode 228 vom Bereich der Kathode fern
gehalten wird.
Im Betrieb wird eine geeignete Potentialdifferenz zwischen die
Kathode 226 und die Gegenelektrode 224 des Generators 218 ge
legt, um ein oder mehrere EVs zu erzeugen, die sich vom vorde
ren Ende der Kathode ablösen und unter dem Einfluß des von der
Potentialdifferenz aufgebauten Feldes zur Spitze 222 wandern.
Die EVs sollen den Generator 218 verlassen und ins Innere der
Führung 220 eintreten. Danach können sie entlang dem Inneren
der Führung 220 weiterlaufen, und zwar mindestens teilweise
unter dem Einfluß des von der Gegenelektrode 228 auf der Füh
rung aufgebauten Feldes, wie oben erläutert. Die Konizität des
Generatorendes und die relative Anordnung der Generatorkathode
226 und der Gegenelektrode 224 führen dazu, daß die EVs an der
Generatorspitze 222 einem starken Feld ausgesetzt sind, so daß
sie sich von der Basis des Generators 218 ablösen. Die EVs
werden also effektiv von der Generatorspitze 22 am Beginn der
Führung abgeworfen und laufen nun unter dem Einfluß der Führung
weiter.
In der Praxis kann die Kathode 226 mit einem leitfähigen flüs
sigen Metall, wie oben erwähnt, geeignet benetzt werden. Die
Gegenelektrode 228 der Führung kann mit dem gleichen Potential
wie die Gegenelektrode 224 des Generators betrieben werden; un
terschiedliche Potentiale sind möglich. Die an die Gegenelek
trode 228 der Führung gelegte Extraktionsspannung ist ein we
sentlicher Teil des Erzeugungsprozsses; ohne sie wird der Gene
rator die EVs nicht auf wirkungsvolle Weise erzeugen. Die Ex
traktionsspannung liegt normalerweise auf Massepotential, wenn
die Kathode 226 mit einer negativen Spannung betrieben wird.
Werden negative Impulse an die Kathode 226 gelegt, um die EVs
zu erzeugen, kann die Generator-Gegenelektrode 224 auf Masse
potential gelegt werden. Das bewegliche Benetzungsmetall wird
zu einem dünnen Ring an dem der Spitze 22 nächstliegenden Ende
der Kathode 226 ausgezogen. Die EVs entstehen um den Kathoden
bereich herum, so daß bei hohen Impulsfrequenzen die EV-Erzeu
gung von einem stetigen Glühen um das Kathodenende herum be
gleitet wird.
Als Beispiel für den Aufbau einer Abwerfeinrichtung bzw. eines
Launchers der in Fig. 25 gezeigten Art kann der dielektrische
Körper des Generators 218 aus einer Aluminiumoxid-Keramik in
einer Dicke von 0,1 mm im Bereich des konischen Endes, d.h. am
metallbenetzten Kathodenende und - zwecks mechanischer Festig
keit - entlang des zylindrischen Schafts der Basis etwas dicker
hergestellt sein. Die Gegenelektrode 224 und die Kathode können
ein aufgebrannter Silberpastenbelag auf der Oberfläche des di
elektrischen Körpers sein, wie bereits festgestellt. Sowohl das
Innere als auch das Äußere des konischen Endes der Basis 218
sind fein zugespitzt, um die Feldstärke an der Spitze 222 zu
erhöhen und so das Ablösen eines EVs bei der Annäherung an
diesen Bereich zu bewirken. Der Abstand zwischen der Generator
spitze 222 und der nächstliegenden Innenfläche des Führungs
elements 220 kann größenordnungsmäßig 1 mm oder weniger be
tragen. Mit dieser Abmessung kann sich bei einer Potential
differenz von 500 V zwischen der Generator-Gegenelektrode 224
und der Kathode 226 an der Generatorspitze 222 ein EV bilden
und ablösen. Ein Gasdruck von etwa 10-2 Torr hebt das EV von
der dielektrischen Oberfläche der Generatorbasis 218 ab und
erleichtert dessen Übertragung und Weiterbewegung zur Führung
220; er erlaubt sogar, den Kathodenimpuls auf bis zu 200 V
abzuschwächen. Für diese Funktion sind Gase mit hohem Moleku
largewicht wie Xenon und Quecksilber besonders geeignet.
Es ist einzusehen, daß der Abstand zwischen der Führung 220 und
dem Generator 218 sich justieren läßt. In einer gegebenen An
wendung unter Vakuum oder in einer gewählten Gasatmosphäre, die
den Betrieb unter Abdichtung erfordert, lassen sich diese Be
wegungen nach einer Anzahl verschiedener Verfahren durchführen.
Während hier ein allgemein zylindersymmetrischer Launcher 218
dargestellt und erläutert wurde, ist einzusehen, daß diese Ab
werftechnik auf EV-Erzeugungs- und Handhabungskomponenten aller
Art anwendbar ist. Bspw. kann der in den Fig. 22-24 gezeigte
planare Generator mit Führung diese Launcher-Technik anwenden,
um bspw. den großen Spalt zu einer nachfolgenden Führung zu
überwinden, insbesondere wenn zur Erzeugung der EVs eine
niedrige Spannung verwendet wird.
Im allgemeinen lassen sich EVs bei niedrigeren Spannungen er
zeugen und in Bewegung setzen, wenn man die Abmessungen der
Bauelemente verringert. Für den Niederspannungsbetrieb ist die
Anwendung von Schichtherstellungsverfahren zur Fertigung der
Systemteile erwünscht. Für bspw. einen planaren Launcher kann
man eine Anode nach lithographischen Verfahrensweisen herstel
len und dann mit Schichten eines dielektrischen Materials wie
Aluminiumoxid oder diamantartigem Kohlenstoff versehen. Nach
dem Auftragen des dielektrischen Materials trägt man auf dieses
das Kathodenmaterial - typischerweise Molybdän - auf und be
netzt dann die gesamte Kathode mit einem flüssigen Metall. Ein
zylindrischer Launcher kann auf diese Weise nicht gefertigt
werden; die Elektroden können jedoch aufgestrichen werden, um
einen derartigen Launcher herzustellen. Mit etwa 1 µm Dicke der
dielektrischen Basis des Generators läßt sich mit weniger als
100 V Spannungsdifferenz zwischen Generator-Kathode und -Anode
ein EV erzeugen und in Bewegung setzen.
Obgleich hier die bevorzugten Ausführuhngsformen eines
Launchers für EVs beschrieben und erläutert worden sind, ist
für den Fachmann einzusehen, daß Launcher für EVs auch auf
andere Art und Weise aufgebaut werden können.
Wie bereits erwähnt, lassen sich EVs als Perlen in einer Kette
erzeugen, wobei mehrere Ketten im wesentlichen gleichzeitig ge
bildet werden. Es kann erwünscht oder nötig sein, EVs einer ge
wählten Gesamtladung zur Verwendung in einem Prozeß oder in
einer Vorrichtung zu abzutrennen. Eine Selektorwirkung kann
dazu beitragen, die Anzahl der verfügbaren EV-Arten auf die
gewünschten Spezies zu begrenzen. Im allgemeinen kann eine An
zahl verschiedener EVs erzeugt und um eine scharfe Kante auf
einer dielektrischen Oberfläche herum zu einer Anode oder Fang
elektrode gelenkt werden. Ein Extraktorfeld löst gewählte EVs
von der dielektrischen Kante ab und zieht sie zu einer Führung
oder zu einem anderen gewählten Bereich. Die Extraktorspannung
sowie die Führungsspannung lassen sich unter Berücksichtigung
der Selektorgeometrie so einstellen, daß EVs einer gewünschten
Ladungsgröße extrahiert werden. Typischerweise lassen sich etwa
fünf EV-Ketten mit jeweils zehn oder zwölf Perlen gleichzeitig
extrahieren, wobei die Anzahl der Ketten oder EVs entsprechend
der Geometrie der Extrahiereinrichtung proportional höher oder
niedriger ist.
Ein allgemein zylindersymmetrischer Selektor ist bei 236 in
Fig. 26 gezeigt und weist einen Generator (eine Quelle) 238
auf, der allgemein in Form des in Fig. 8 gezeigten Separators
aufgebaut ist. Eine allgemein rohrförmige dielektrische Kera
mikbasis 240 hat ein konisches vorderes Ende, wobei durch die
Konizität der Innen- und Außenfläche eine kleine Öffnung ent
steht, die eine scharfe kreisrunde Kante 242 umgreift. Ein
leitfähiger Belag bspw. aus aufgebrannter Silberpaste bildet
ein Gegenelektrodenband 244, die am Fuß des konischen Endab
schnitts außen um die Basis herumgelegt ist. Eine benetzte
Metallkathode 246 ist in der rohrförmigen dielektrischen Basis
240 angeordnet, wobei das konische Ende der Kathode innerhalb
des Konusteils der dielektrischen Basis und der von der Kante
242 umfaßten Öffnung zugewandt liegt. Die Kathode 246 kann
bspw. aus mit Quecksilber benetztem Kupfer bestehen, wie oben
beschrieben.
Ein Extraktor 248 in Form einer leitfähigen Platte mit einer
kreisrunden Öffnung 250 ist vor der Kreiskante 242 zentriert
und in geringem Abstand zu ihr angeordnet. Hinter dem Extraktor
248 befindet sich bspw. eine rohrförmige Führung 252 mit einem
dielektrischen Körper, dessen Außenfläche teilweise mit einem
leitfähigen Belag versehen ist, um eine Gegenelektrode 254 zu
bilden.
Wird der Generator 238 zur EV-Erzeugung betrieben, ohne daß
eine Spannung an den Extraktor 248 gelegt ist, gelangen die EVs
vom Bereich der Kathodenspitze zur Anode 244, indem sie durch
das Loch im Ende der Keramikkonus, um die scharfe Kante 242 zum
Äußeren des Konus und zur Anode laufen. Wird jedoch eine ge
eignete Spannung an den Extraktor gelegt, löst ein gewählter
Anteil der EVs an der dielektrischen Kante sich vom Dielektri
kum ab und wird durch die Extraktoröffnung 250 zur Führung 252
gezogen, durch die sie dann unter dem an die Gegenelektrode 254
der Führung gelegten Potential weiterlaufen.
Die Fig. 27 zeigt allgemein bei 260 einen planaren Selektor mit
einer allgemeinen flachen dielektrischen Basis 262, die einen
langgestreckten Hals 264 hat. Der Selektor enthält einen Flä
chengenerator allgemein der in Fig. 22 gezeigten Art mit einer
Flachkathode 266 in einer Nut 268. Die zur EV-Erzeugung dienen
de Anode ist hier jedoch nicht auf der entgegengesetzten Seite
der dielektrischen Basis 260 angeordnet, sondern ist ein Belag
270 auf der Seitenfläche einer zweiten Nut 272, die die erste
Nut 268 unter einem spitzen Winkel schneidet, um eine scharfe
Schnittkante 274 zu bilden. Wird eine Potentialdifferenz zwi
schen die Kathode 268 und die Anode 270 gelegt, laufen die sich
an der (ggf. aus Metall hergestellten und benetzten) Kathode
bildenden EVs entlang der Nut 268 zu deren Schnitt mit der Nut
272, umrunden die scharfe Kante 274 und laufen zur Anode 270
weiter.
Zwei Extraktorelektroden 276, 278 sind entlang der Außenfläche
des Halses 264 der Basis 262 auf gegenüberliegenden Seiten des
selben seitlich der Führungsnut 268 angeordnet. Legt man eine
geeignete Spannung an die Extraktorelektroden 276, 278, werden
bestimmte der die scharfe Kante 274 umrundende EVs von dieser
abgelöst und laufen durch die Führungsnut 268 und durch den von
den Extraktorelektroden umgrenzten Bereich. Wie die Fig. 28
zeigt, liegt eine Gegenelektrode 280 unter einem Teil der Füh
rungsnut 268 entlang dem Hals 264 der dielektrischen Basis, um
die selektierten EVs entlang der Führungsnut hinter den Extrak
torelektroden 276, 278 weiterzutransportieren.
Wenn, wie bereits festgestellt, ein EV über eine Oberfläche
läuft, wird es von Bildkräften an diese gebunden. Die Höhe der
bindenden Kraft hängt in einem gewissen Ausmaß von der Geome
trie der Oberfläche ab, die die Bildkraft beeinflußt. Wird der
effektive Flächeninhalt der Oberfläche verringert, wie bspw.
wenn ein EV die scharfe Kreiskante 242 der konischen Struktur
des Generators 238 der Fig. 26 oder die scharfe Kante 274 des
planaren Selektors 260 in Fig. 27 umrundet, verringert sich
auch die Bildkraft, so daß die Bindung des EVs an die Ober
fläche sich lockert und es daher leichter von einem Feld abge
zogen werden kann, das eine weitere Elektrode mit verhältnis
mäßig positiver angelegter Spannung aufbaut. Die hohe negative
Ladung der zur Extraktorelektrode laufenden EVs kann vorüber
gehend das Potential zwischen der Kathode und der Extraktor
elektrode unter denjenigen Wert drücken, der erforderlich ist,
um eine der verbleibenden Perlenketten oder Perlen in der
Gruppe an der fraglichen Kante, die auf dem Weg zur Anode sind,
zu extrahieren. Nachdem die anfängliche EV-Struktur extrahiert
worden ist und das Extraktorfeld passiert hat, kann ein weite
res EV aus dem Bereich an der dielektrischen Kante extrahiert
werden.
Als Beispiel sei die Anordnung in der Fig. 26 genannt: Bei
einer an die Kathode gelegten negativen Spannung von 2 kV,
einer von der scharfen Kante 242 umfaßten Öffnung von etwa
50 µm, einem Kegelradius vergleichbarer Größe und einem Abstand
von etwa 1 mm zwischen der dielektrischen Öffnung zur Extrak
torelektrode ist eine positive Extraktionsspannung von etwa
2 kV erforderlich, um ein EV abzulösen. Die Extraktions-
Schwellspannung ist kritisch. Wird bspw. eine EV-Quelle mit
derartigen Abmessungen stetig erregt und werden die EVs
vollständig von der Anode auf dem dielektrischen Konus gefan
gen, erfolgt bei einer Extraktionsspannung von 1,9 kV keine,
aber mit einer positiven Extraktionsspannung von 2,0 kV bereits
eine Extraktion zum Extraktor.
Während die Fig. 24-26 Generatoren zugeordnete Separatoren
zeigen, lassen sie sich praktisch überall entlang einer Anord
nung von EV-manipulierenden Komponenten vorsehen. Bspw. kann
ein Separator auf eine Führung und auch auf einen anderen Se
parator folgen. Indem man EV-Separatoren in Reihe schaltet oder
gar kaskadiert, kann man EVs einer bestimmten Bindungsenergie
aus EVs eines breiten Energiebereichs extrahieren.
Im allgemeinen lassen sich Prozesse mit präzise zeitgesteuerten
oder synchronisierten Ereignissen sich mit zwei Ausgangs
signalen steuern, die von einem einzigen Eingangssignal abge
leitet sind. Bspw. kann man ein erstes Ereignis in eine Viel
zahl von Sekundärereignissen aufteilen. Mit einer EV-Quelle,
die eine große Anzahl von EV-Perlen oder -Perlenketten inner
halb einer sehr kurzen Zeitdauer erzeugt, kann man ein solches
Ereignis - d.h. einen EV-Impuls ("burst") zu zwei oder mehr
sich fortpflanzenden Signalen unterteilen. Eine für ein der
artiges Aufteilen von EV-Signalen geeignete Einrichtung wird
als Teiler bezeichnet und entsteht im allgemeinen, wenn man
eine Führung wie in in den Fig. 11-16 gezeigte RC-Führung
mit einem oder mehreren Seitenführungen versieht, die den
Hauptführungskanal schneiden. Entlang des Hauptführungskanals
laufende EVs, die dessen Schnittstelle mit einem Seiten- oder
Nebenkanal erreichen, werden aufgeteilt; einige treten in den
Nebenkanal ein, während andere im Hauptkanal weiterlaufen. Beim
Aufbau eines Teilers muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß
der Nebenkanal den Hauptkanal an einer Stelle schneidet, wo
sich EVs tatsächlich fortbewegen. Ist bspw. der Hauptkanal
verhältnismäßig groß, so daß EVs ihn an einer Mehrzahl von über
den Kanalquerschnitt verteilten Stellen durchlaufen, besteht
keine Gewißheit, daß ein EV an die Schnittstelle eines Neben
kanals mit dem Hauptkanal nahe genug an Eingang zu ersterem
passiert, um in diesen hineingezogen werden zu können.
Ein Teiler, wie er allgemein bei 290 in den Fig. 29 und 30 ge
zeigt ist, weist eine dielektrische Basis 292 mit einer auf
dieser festgelegten Mosaikkachel 294 auf. Ein zweites Kachel
stück 296 ist ebenfalls auf der Basis 292 festgelegt. Die Ka
cheln 294 und 296 sind so zugeschnitten, wie dargestellt, und
mit der Basis 292 geeignet getrennt voneinander verbunden, um
zwischen sich einen sekundären Führungskanal 298 auszubilden.
Man kann, wie in der Draufsicht in Fig. 29 gezeigt, eine ein
zige, allgemein rechteckige Kachel zu zwei Stücken zerschnei
den, um den Kanal 298 auszubilden, wenn die Stücken auf ge
eignete Weise auf der Basis 292 festgelegt sind.
Wie bereits festgestellt, würde ein Winkel von 900 zwischen der
Kante einer solchen Mosaikkachel und der Basis 292 einen Kanal
bilden, der EVs anzieht und führt. Mit einer 450-Fase erhält
man, wenn die Kacheln 294, 296 auf der Basis 292 festgelegt
sind, einen Hauptkanal 300 mit spitzem Winkel auf die gleiche
Weise wie bei der Führung 110 in Fig. 13 & 14. Eine Gegenelek
trode oder Masseebene 302, die zu der Anziehungskraft beiträgt,
die die EVs in den Führungskanälen hält, ist auf der den Ka
cheln 294, 296 entgegengesetzten Seite der Basis 292 angeord
net. Die dielektrischen Kacheln 294, 296 und die Basis 292
lassen sich aus einem beliebigen geeigneten Werkstoff wie Alu
miniumoxid herstellen. Entsprechend kann die Gegenelektrode 302
aus einem beliebigen leitfähigen Material wie Silberpaste her
gestellt sein. Das an die Gegenelektrode 302 gelegte Potential
wird nach dem jeweiligen Anwendungsfall und den anderen in
diesem eingesetzten Potentialen gewählt und kann positiv oder
das Massepotential sein.
Eine zweite Version eines Teilers ist allgemein bei 310 in der
Fig. 31 gezeigt und weist eine dielektrische Basis 312 mit
einem gradlinigen Hauptführungskanal 314 und einem Nebenkanal
316 auf, der vom Hauptkanal unter einem spitzen Winkel ab
zweigt. Die Kanäle 314, 316 sind in der Basis 312 gebildete
Nuten mit Rechteckquerschnitt. Wie die Fig. 32 zeigt, ist eine
Gegenelektrode 318 auf der den Kanälen 314, 316 gegenüberlie
genden Seite des Basis 312 angeordnet und fördert die Fort
pflanzung der EVs entlang den Kanälen, während eine flache
dielektrische Abdeckung 320 optional auf die Oberseite der
Basis aufgelegt werden kann, um die Führungskanäle zu schlie
ßen. Um zu gewährleisten, daß - in der Fig. 31 gesehen - von
links nach rechts den Hauptführungskanal 314 durchlaufende EVs
sich nahe genug an der vom Nebenkanal 316 unterbrochenen Seite
des Hauptkanals befinden, darf der Querschnitt des Hauptkanals
nicht wesentlich größer sein als die mittlere Größe der EVs,
die in ihm durchlaufen, obgleich jeder Kanal groß genug sein
muß, um die größte zu führende EV-Struktur aufzunehmen. (Der
Mosaik-Führungskanal mit der Fase 300 in den Fig. 29 & 30 nimmt
beliebig große EV-Strukturen auf, da er einseitig offen ist.)
Für eine bei 2 kV erzeugte EV-Perlenkette sollte typischerweise
die seitliche Abmessung des Hauptkanals 20 µm betragen. Die
untere Grenze für eine Kanalbreite zur Führung einer einzigen
EV-Perle ist etwa 1 µm. Wo bei 2 kV gebildete EV-Perlenketten
durch beide Kanäle des Teilers 310 laufen sollen, sollte die
Breite des Nebenkanals 316 mindestens 20 µm betragen und kann
die Breite des Hauptkanals 314 im Bereich von 20 bis 30 oder
35 µm liegen.
Beide Teiler 290, 310 lassen sich mit einer Vielzahl anderer
Bauteile zusammenverwenden. Bspw. kann man EVs aus einer be
liebigen der hier offenbarten Quellen in die Hauptführungska
näle 300, 314 einführen, um sie sich dort fortbewegen zu las
sen. Im Fall des Teilers 290 der Fig. 29 & 30 laufen EVs oder
EV-Perlenketten entlang des Scheitels der Kanalfase 300 bis zum
Schnitt mit dem Nebenkanal 298. An diesem Punkt gehen einige
der EVs oder EV-Perlenketten in den Nebenkanal 298 über, wäh
rend der Rest nach rechts (in Fig. 29 gesehen) im Hauptkanal
300 weiterläuft. Der Nebenkanal 298 führt die in ihn eingelau
fenen EVs oder EV-Perlenketten um dessen dargestelltes Knie, so
daß, wie dargestellt, in den zwei Kanälen zwei Ströme von EVs
oder EV-Perlenketten am rechten Ende des Teiles (in Fig. 29
gesehen) ankommen. Von dort lassen die EVs sich mit anderen
Systemkomponenten weitermanipulieren oder nutzen.
Entsprechend laufen EVs oder EV-Perlenketten, die in das linke
Ende des Hauptkanals 314 des Teilers 310 der Fig. 31, 32 ein
gebracht worden sind, in diesem Kanal weiter, bis einige von
ihnen in den Nebenkanal 316 eintreten und durch sein Knie ge
führt werden, so daß zwei Ströme von EVs oder EV-Perlenketten
am rechten Ende des Teilers ankommen und dort weitermanipuliert
oder genutzt werden können.
Es kann damit gerechnet werden, daß ein einzelnes EV, das sich
den Hauptkanal eines der dargestellten Teiler 290 und 310 ent
lang bewegt, auf jeden Fall in den schmaleren Nebenkanal über
geht. Es wird jedoch darauf verwiesen, daß ein Strom von EVs
oder EV-Perlenketten auf die beschriebene Weise aufgeteilt
wird, wobei einige von ihnen im Hauptkanal und der Rest im Ne
benkanal weiterlaufen. Das Umlenken nur eines Teils eines EV-
Stroms in einen Nebenkanal mit kleinerem Querschnitt als dem
des Hauptkanals kann durch das Aufeinanderdrängen zahlreicher
EVs oder EV-Perlenketten an der Kanalverzweigung verursacht
werden und auf die hohe Ladungskonzentration der EVs zurückzu
führen sein, die verhindert, daß die gesamte EV-Ansammlung dem
zweiten Kanal folgt. Hierbei handelt es sich um eine Form eines
Selbst-Umschaltvorgangs, bei dem eine oder einige EV-Strukturen
zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Nebenkanal übergehen, wäh
rend andere weiter dem Hauptweg folgen. Auf jeden Fall sind
Teiler der in den Fig. 29-32 gezeigten Art ein wirkungsvolles
Mittel zur Herstellung von mehreren Strömen von EVs, die einen
Generator zunächst als einziger EV-Strom verlassen hatten. Wei
terhin erfolgt die Ankunft der EVs an den Ausgängen des Haupt-
und des Nebenkanals im wesentlichen gleichzeitig, da der Weg
längenunterschied zwischen den Haupt- und dem Nebenkanal un
wesentlich ist. Die mit einem einzigen Signalimpuls erzeugten
und an der Verzweigung eines Haupt- zu einem Nebenkanal ankom
menden zahlreichen EVs lassen sich folglich aufspalten, wobei
einige EVs auf dem einen und anderen auf dem anderen Führungs
weg weiterlaufen, um EV-Ankünfte bzw. -Signale an zwei Orten
zu bewirken. Sind die Führungskanäle gleich lang, können die
EVs an den Kanalendpunkten gleichzeitig (bzw. fast gleichzei
tig) eintreffen.
Die Fig. 33 & 34 zeigen allgemein bei 330 einen Teiler mit
veränderbarer Zeitverzögerung zur Herstellung eines Paares von
EV-Signalen, die, aus einem einzigen EV-Impuls ("burst") er
zeugt, an zwei verschiedenen Punkten in bestimmten Zeitpunkten
(ggf. gleichzeitig) ankommen. Der Verzögerungsteiler 330 hat
eine dielektrische Basis 332, auf der drei dielektrische
Mosaikkacheln 334, 336, 338 festgelegt sind. Mit einer Spitz
kathode 340 der in den Fig. 1 und 2 bzw. 17 gezeigten Art
werden EVs erzeugt, die auf einer ersten Bahn 342 entlang der
Schnittlinie der Basis 332 mit der (in Fig. 33 gesehen) oberen
Kante der beiden Kacheln 334, 336 laufen. Die Bahn 342 ver
läuft, wie in Fig. 33 gezeigt, weiter aufwärts entlang der
Schnittlinie der Basis 332 mit der linken Kante der rechtecki
gen Kachel 33 und deren oberer Kante sowie dann entlang der
rechten Kante derselben abwärts.
Die erste Kachel 334 hat die Form eines Trapezoids und arbeitet
zusammen mit der zweiten Kachel 336 in Form eines Dreiecks zur
Bildung eines Kanals 344, der diese beiden Kacheln voneinander
trennt und die Hauptbahn 342 unter einem spitzen Winkel schnei
det, um den ersten Abschnitt eines Nebenführungskanals 346 zu
bilden.
Eine allgemein U-förmige dielektrische Kachel 348 mit einem
linken und einem rechten Schenkel 350 bzw. 352 umgreift, wie
dargestellt, den Unterteil der Rechteckkachel 338 und ist be
wegbar, um relativ zur Rechteckkachel 338 wahlweise positio
niert werden zu können, wie es mit dem Doppelpfeil E angedeutet
ist. Der Nebenweg 346 verläuft (in Fig. 33) weiter abwärts ent
lang der 900-Schnittlinie (vergl. Fig. 34) der Basis 332 mit
der linken Seite der Kachel 338, bis er den Schenkel 350 er
reicht. Der bewegbare linke Schenkel 350 ist, wie in Fig. 34
gezeigt, entlang der unteren Innenkante 354 unter 450 gefast.
Die Nebenbahn 346, die der Schnittlinie der Basis 332 und der
linken Kante der Rechteckkachel 338 unter dem Kanal 344 folgt,
wird dann folglich von der Schnittlinie der Basis 332 mit der
gefasten Kante 354 des Schenkels 350 weitergeführt, da die EVs
dem enger eingefaßten Schnitt gegenüber der 900-Ecke zwischen
der Kachel 338 und der Basis 332 den Vorzug geben. Die EV-Bahn
346 verläßt also die Kachel 338 und folgt dem Schenkel 350. Es
ist einzusehen, daß die bewegbare Kachel 348 mit dem Schenkel
350 am Ausgang des Kanals 344 so angeordnet werden kann, daß
der Nebenkanal 346 dem Schenkel folgt, ohne erst auf der linken
Seite der Kachel 338 entlangzulaufen. Die Nebenbahn 346 läuft
dann weiter zum Bund der U-förmigen Kachel 348 und diesen ent
lang zum rechten Schenkel 352, der sich entlang seiner linken
Kante mit der Basis 332 rechtwinklig schneidet, wie in Fig. 34
dargestellt. Die untere rechte Kante der Kachel 338 ist jedoch
bei 356 am Schnitt mit der Basis 332 unter 450 gefast. Folglich
werden EVs, die in (Fig. 33) aufwärts entlang der Schnittlinie
des Schenkels 352 mit der Basis 332 laufen, dann dem gefasten
Schnitt der Kachel 338 mit der Basis folgen und schließlich vom
Ende des bewegbaren Schenkels hinweg laufen. Wie die Fig. 34
zeigt, liegt eine Gegenelektrode 358 unter der Basis 332 und
schafft das Potential, das zum Verstärken des Führungseffekts
der Bahnen 342, 346 - bzw. dort, wo der Teiler 330 eine Kathode
340 für die Erzeugung von EVs enthält - für die EV-Erzeugung
erforderlich ist.
An der rechten Kante (in Fig. 33 gesehen) der Rechteckkachel
338 sind zwei Launcher 360, 362 in Form dielektrischer Ansätze
vorgesehen, die zu scharfen Kanten auslaufen. Entlang des 900-
Schnitts des oberen Teils der rechten Kante der Kachel 338 mit
der Basis 332 sich bewegende EVs werden also von der Schnitt
linie des Launchers 360 mit der Basis weitergeführt. Der
Launcher 360 ist jedoch, wie in Fig. 33 gezeigt, allgemein
dreieckig gestaltet, so daß an seinem rechten Ende eine scharfe
Kante entsteht. Das EV läuft also weiter vorwärts auf das fla
che Substrat der Basis 332, anstatt die scharfe Ecke des
Launchers 360 zu umrunden. Diese Vorwärtsbewegung des EVs wird
stark beeinflußt durch die genaue Gestalt der Vorderkante des
Launchers 360, die daher verhältnismäßig scharf und gradlinig
sein muß, damit sich die EVs nicht unter falschen Winkeln an
lösen. Mit weiteren (nicht gezeigten) Elektroden kann rechts
vom Launcher 360 ein externes Feld zur weiteren Behandlung der
EVs aufgebaut werden.
Entsprechend hat der Launcher 362 an seinem rechten Ende eine
scharfe Kante, so daß EVs, die sich entlang dem gefasten
Schnitt der unteren rechten Kante der Kachel 338 mit der Basis
332 bewegen, (in Fig. 33 gesehen) nach rechts und aufwärts, am
rechtwinkligen Schnitt zwischen dem Launcher 362 und der Basis
332 entlang und schließlich über die Basis vom Launcher hinweg
laufen. Den Launcher 362 verlassende EVs lassen sich mit einem
externen Feld weiter manipulieren, das mittels geeigneter Elek
troden (nicht gezeigt) angelegt werden kann.
Die Hauptbahn 342 ist eine feste Bahn, d.h. die Weglänge zwi
schen dem Schnitt dieses Wegs mit bspw. dem Kanal 344 und dem
Launcher 360 liegt fest. Die Weglänge der Nebenbahn 346 hinge
gen ist bspw. zwischen dem Schnitt des Kanals 344 mit der
Hauptbahn 342 und dem zweiten Launcher 352 variabel. Diese ver
änderliche Weglänge wird erreicht durch die Bewegbarkeit des U-
förmigen dielektrischen Elements 348 relativ zur Rechteckkachel
338, die der Doppelpfeil E zeigt. Je weiter das dielektrische
Element 348 relativ zur Kachel 338 (in Fig. 33 gesehen) abwärts
verschoben wird, desto länger ist die Länge der Nebenbahn 346
(und desto kürzer werden die Überlappungsbereiche der Schenkel
350, 352 mit den Seiten der Kachel 338). Indem man das dielek
trische Führungselement 348 relativ zur Kachel 338 verstellt,
kann man die Länge der Bahn 346 einstellen und so die Zeit wäh
len, die EVs brauchen, um entlang der Nebenbahn 346 laufend am
zweiten Launcher 362 anzukommen. Der Unterschied des Ankunfts
zeitpunkts von EVs, die mit einem einzigen Impuls erzeugt auf
den Bahnen 342, 346 laufen, an den beiden Launchern 360, 362
kann also durch Positionieren des dielektrischen Führungsele
ments 348 gewählt werden.
Die in Fig. 33 angegebene Abmessung von 10 mm dient als Maß
stabsangabe für einen typischen variablen Teiler. Es ist ein
zusehen, daß mit einem variablen Teiler der gezeigten Größe
sich Bahnlängenunterschiede in der Größenordnung von 1/10 mm
ohne Schwierigkeiten erreichen lassen. Beliebige Einrichtungen
können eingesetzt werden, um das bewegbare Führungselement zu
bewegen und zu justieren - einschl. bspw. eines mechanischen
Getriebes. Falls erforderlich, kann dort, wo die Einstellung
von Hand erfolgen soll, ein Mikromanipulator bzw. eine Trans
lationsmechanik bspw. in Form eines Systems aus Hebeln und
Zahnrädern mit der erforderlichen Untersetzung Einsatz finden,
um eine gewünscht empfindliche Justage zu erlauben.
Es ist weiterhin einzusehen, daß die Führungsbahnen 342, 346
sich gewünschten Anwendungsfällen beliebig anpassen lassen. Die
Bahnen brauchen auch nicht bis zu Launchern 360, 362 zu verlau
fen, sondern können sich als Führungen oder andere Systemkompo
nenten, wie erforderlich, weiter fortsetzen.
Die Fig. 35 zeigt bei 370 eine bestimmte Version eines Teilers
mit variabler Verzögerung. Im Aufbau und in der Arbeitsweise
entspricht der Teiler 370 dem Teiler 350; es brauchen also nur
die Unterschiede zwischen ihnen ausführlich beschrieben zu wer
den. Die feste Führungsbahn 372 kann bspw. identisch mit der
festen Führungsbahn 342 der Fig. 33 ausgeführt werden. Die
variable Führungsbahn 374 des Teilers 370 wird jedoch mit einem
bewegbaren Führungselement 376 (vergl. den Doppelpfeil F) ver
ändert, das (vergl. Fig. 35) weiter nach rechts verläuft und an
einem Launcher 378 endet, der die EVs entlang einer Linie ab
wirft, die auf einen Schnittpunkt G mit der ersten Führungsbahn
372 gerichtet ist. Die EVs können also dem Punkt G abhängig von
der Stellung des bewegbaren Führungselemente 376 aus zwei Rich
tungen zu gleichen oder unterschiedlichen Zeitpunkten ankommend
zugeführt werden. Nachweisplättchen oder andere EV-Nachweisein
richtungen (bspw. Leuchtstoffschirme) 380, 382 lassen sich so
anordnen, daß sie die auf der Haupt- und der Nebenbahn 372 bzw.
374 ankommenden EVs aufnehmen. Weiterhin kann man die Bewegung
der EVs hinter den Launchern mit geeigneten Anoden oder Gegen
elektroden unterstützen.
Generell kann der Nebenkanal eines Teilers kleinere, größere
oder die gleichen Querabmessungen haben wie der Hauptkanal. Hat
der Nebenkanal einen wesentlich größeren Querschnitt als der
Hauptkanal, folgen sämtliche EVs dem Nebenkanal. Der Nebenkanal
kann den Hauptkanal unter einem beliebigen spitzen Winkel bis
90 schneiden. Die Kanäle können sich unterschiedlich verzweigen
- bspw. in Y- oder in T-Form. Für solche Beispiele können die
beiden Zweige gleichwertige Kanäle sein. Weiterhin können auch
mehrere Nebenkanäle angelegt werden, so daß sich bspw. aus
einem einzigen EV-Eingangssignal aus einer einzigen Quelle eine
beliebige Anzahl von Ausgangssignalen ableiten läßt. Es ist
einzusehen, daß Teiler auch in anderen als den in den Fig. 29-
35 gezeigten Formen aufgebaut werden können - bspw. unter
Verwendung der oben diskutierten rohrförmigen Führungselemente.
Wie erwähnt, können EVs und EV-Ketten unter Verwendung von Füh
rungen nicht nur in gewählten Richtungen geführt werden; die
Führungen können auch Mittel zur Richtungsänderung enthalten.
Die Führungskomponenten beeinflussen die Fortpflanzungsrichtung
der EVs durch die von Bildladungskräften sowie durch die von
mit Gegenelektroden erzeugten Feldern ausgeübte Anziehung zu
den Führungsflächen hin. Die Fortpflanzungsrichtung von EVs und
EV-Perlenketten läßt sich weiter beeinflussen mit elektrischen
Querfeldern, die auf die elektrische Ladung der EV-Gebilde wir
ken und sie in neue gewählte Richtungen umlenken. Das Ausmaß
einer solchen Richtungsänderung hängt von der Größe des Umlenk
feldes sowie von dessen Einwirkungszeit auf das EV-Gebilde ab.
Zusätzlich kann das Umlenkfeld ein- und ausgeschaltet und un
terschiedlich stark eingestellt werden, um die EVs beim Durch
laufen eines bestimmten Gebiets unterschiedlich weit oder gar
nicht umzulenken. Der Effekt ist natürlich bilateral; der Um
lenkmechanismus, wie er auch immer wirkt, kann eine unerwünsch
te Reaktion von durch den Vorbeilauf der EVs verursachten Ge
genspannungen erfahren.
Beim Lauf von EVs auf Führungsbahnen, wie sie bspw. die oben
diskutierten Führungsnuten darstellen, ist die EV-Fortpflanzung
sehr stabil, und zwar nicht nur wegen der Potentialsenke, in
der sich die EVs infolge der Bildladung im Dielektrikum bewe
gen, und des Feldes des Gegenelektroden, sondern auch wegen der
Querwandumgrenzungen, die die Nut im Dielektrikum in einer oder
mehreren Querrichtungen herstellen. Damit ein entlang eines
Führungskanals laufendes EV von einem angelegten Feld in eine
neue Richtung umgelenkt werden kann, müssen die in der Umlenk
richtung wirkenden Einflüsse der Führung schwach genug sein,
daß das angelegte Feld die EVs umlenken kann. Mindestens der
jenige Bereich, so die Umlenkung stattfinden soll, muß frei von
einer Führungskanalwandung sein, die eine Querablenkung des EV
stören würde. Generell muß ein in einem Führungskanal auf einer
sehr stabilen Führungsbahn laufendes EV dort, wo es umgelenkt
werden soll, verhältnismäßig instabil geführt sein. Nach der
erwünschten Umlenkung kann das EV dann wieder in einen stabi
leren Bahnbereich bspw. entlang eines Führungskanals einlaufen.
Wo eine Wahl möglich ist, kann das EV - abhängig vom Anliegen
eines Umlenkfeldes - auf einer von zwei oder mehreren verfügba
ren Umlenkbahnen weiterlaufen. Eine Einrichtung, die auf diese
Weise zur wahlweisen Änderung der Fortpflanzungsrichtung bspw.
eines EVs oder einer EV-Kette verwendet wird, ist eine Weiche
(Umlenkschalter).
Die Fig. 36-38 zeigen allgemein bei 390 eine Weiche von oben,
von der Seite und stirnseitig. Bei der Weiche 390 handelt es
sich um einen einpoligen Umschalter mit einer dielektrischen
Basis 392 mit einem einzelnen Eingangsführungskanal 394 sowie
einem ersten und einem zweiten Ausgangsführungskanal 396 bzw.
398. Die Ein- und Ausgangskanäle 394-398, die zwar als par
allel dargestellt sind, aber unter praktisch beliebigen Winkeln
zueinander verlaufen können, verbindet ein Übergangs- oder Um
lenkbereich 400, der so tief ist wie die Führungskanäle, aber
im allgemeinen eine größere Breite hat als sie. Eine Führungs-
Gegenelektrode 402 liegt unter dem Eingangskanal 394, die Füh
rungs-Gegenelektroden 404, 406 unter den Ausgangskanälen 396
bzw. 398; an sie können geeignete Spannungen gelegt werden, um
den Durchlauf von EVs entlang den entsprechenden Führungsbahnen
zu unterstützen.
Zwei Umlenkelektroden 408, 410 sind ebenfalls auf der Unter
seite der Basis 392 den Führungskanälen 394-398 und dem Über
gangsbereich 400 gegenüber angeordnet, wobei die Umlenkelektro
den, die teilweise unter dem Übergangsbereich liegen, seitlich
nach außen verlaufen und eine verhätnismäßig große Fläche ein
nehmen. Ein aus dem Eingangskanal 394 in den Übergangsbereich
400 einlaufendes EV kann also von einer auf die linke Umlenk
elektrode 408 aufgebrachten positiven Ladung und/oder einer auf
die rechte Umlenkelektrode 410 aufgebrachten negativen Ladung
nach links (aus dem Blickwinkel eines in den Übergangsbereich
einlaufenden EV) ausgelenkt werden. Auf diese Weise wird die
Bewegungsbahn dieses EV aus der im Eingangskanal 394 erzwun
genen, allgemein gradlinigen Richtung herausgelenkt. Durch das
Anlegen einer geeigneten Ladung an die Umlenkelektrode(n) 408
und/oder 410 läßt sich die Bewegungsrichtung des EV so ändern, daß
das EV in einen ersten bzw. linken Ausgangskanal 396 eintritt,
in dem es sich dann weiter fortbewegen kann. Alternativ kann
Ladung auf eine oder beide der Ablenkplatten 408, 410 aufge
bracht werden, um die Bewegungsbahn eines aus dem Eingangskanal
austretenden EVs so umzulenken, daß es in den zweiten bzw.
rechten Ausgangskanal 398 eintritt, in dem es dann weiterläuft.
Die Weiche (der Umlenkschalter) arbeitet, indem sie einem EV
erlaubt, von einem verhältnismäßig hochstabilen Fortpflan
zungsweg im Eingangskanal in einen Bereich relativer Instabi
lität einzulaufen, indem seine Bahn durch Anlegen eines Um
lenkfeldes selektiv geändert werden kann, wonach das EV in
einen Ausgangskanal einläuft, der wiederum eine verhältnismäßig
hochstabile Bewegungsbahn darstellt. Der Übergang von der Ein
gangsführung zum Übergangsbereich sollte so erfolgen, daß in
der EV-Bahn keine Störungen existieren, da ansonsten Fehlum
schaltungen auftreten können. Durch Rückführung der umgelenkten
EVs können die Effekte durch eine Eingangsbelastung oder -kopplung
abgeschwächt werden. Bspw. nimmt eine benachbarte Elektrode
beim Vorbeilauf eines EV eine Rückkopplungsspannung auf, die
mit geeignet eingestellter Amplitude und phasengedreht an eine
Umlenkplatte gelegt werden kann. Der Fachmann erkennt hier eine
Gegentaktanordnung. Durch Vertauschen der Zuleitungen läßt sie
sich zur Darstellung einer Kreuzkopplung benutzen. Eine solche
Rückführungselektrode 412 ist auf der Basis 392 am linken Aus
gangskanal 396 gezeigt; sie ist mit einer geeigneten Leitung an
eine Kopplungsschaltung 413 angeschlossen, deren Ausgang mit
der linksseitigen Umlenkelektrode 408 verbunden ist. Eine ent
sprechende Rückkopplungselektrode 414 ist auf der Basis am
rechten Ausgangskanal 398 vorgesehen und an eine Koppelschal
tung 415 angeschlossen, deren Ausgang zur rechtsseitigen Um
lenkelektrode 410 führt. Auf diese Weise kann man eine Gegen-
oder eine Mitkopplung darstellen, die sich für eine stabile
oder instabile, d.h. bistabile Umschaltung nutzen läßt. Andere
bekannte Rückkopplungseffekte lassen sich erzielen, sofern man
für jeden eine eigene Rückführungsschaltung vorsieht. Entspre
chend lassen sich mit der Rückkopplungsschaltung Filter auf
bauen, die das Aufschalten der EVs auf einen Ausgangskanal von
der Ladungsgröße oder anderen Parametern abhängig machen. Es
stellt einen erheblichen Vorteil dar, daß die Rückkopplungs
schaltung elektromagnetische, nahe der Lichtgeschwindigkeit ar
beitende Bauteile verwendet, da sich so die das Schaltverhalten
beeinträchtigenden Laufzeiteffekte vermeiden lassen. Herkömmli
che Widerstands-, Kapazitäts- und Induktivitätsbauteile arbei
ten generell gut im Fall von EVs, die mit etwa 1/10 Lichtge
schwindigkeit laufen.
Die in den Fig. 36-38 gezeigte Weiche 390 läßt sich durch
Einätzen der Führungsbahnen und des Übergangsbereiches in auf
geschmolzenes Siliziumoxid unter Verwendung photolithographi
scher Verfahrensweisen herstellen. Die leitfähigen Elektroden
beläge lassen sich aufdampfen oder -sputtern. Die Ein- und Aus
gangsführungskanäle sollten für mit etwa 1 kV erzeugte EVs etwa
0,05 mm tief und breit sein. Die an die Umlenkelektroden zu
legenden Spannungen reichen von einigen -zig Volt in den Kilo
volt-Bereich, und zwar abhängig von der Stabilität der Bahn des
durch den Übergangs- bzw. Umlenkbereich laufenden EV. Die Sta
bilität der EV-Bahn innerhalb des Übergangsbereichs hängt von
der Gestalt und Länge des Übergangsbereichs selbst sowie von
der Gestalt der Gegenelektroden ab.
Um die Umlenkempfindlichkeit einer Weiche zu optimieren, sollte
die EV-Bahn in der Mitte des Übergangsbereichs instabiler sein.
Die Weiche 390 weist bspw. eine Übergangsführungsbereich 400
mit Seitenwandungedn 416 auf, die die Wände des Eingangskanals
rechtwinklig schneiden, um das Ende des Eingangskanals 394 ab
rupt zu markieren. Ein solcher abrupter mechanischer Übergang
erfordert hohe Ablenkspannungen, um die EVs innerhalb des Über
gangsbereichs selektiv zu steuern und umzulenken, da die EVs
sich mit einer der der gewünschten Umlenkrichtung gegenüberlie
genden Seitenwände des Übergangsbereichs 400 verkoppeln können.
Es erfordert also eine hohe Ablenkspannung, will man ein EV
über den Übergangsbereich 400 zur gegenüberliegende Wandung
umlenken.
Der Übergang von Eingangskanal 394 zum Umlenkbereich 400 kann
auch allmählicher gestaltet - und die Umlenkempfindlichkeit der
Anordnung erhöht - werden, indem man die Elektroden (einschl.
der Gegenelektrode 402) geeignet gestaltet. Bspw. endet, wie
dargestellt, die führende Eingangs-Gegenelektrode 402 nicht am
Schnitt des Eingangskanals 394 mit dem zwischenliegenden Über
gangsabschnitt 400, sondern ist zu einem verjüngten Abschnitt
418 verlängert, der teilweise unter den Zwischenabschnitt ver
läuft. Die Ablenkelektroden 408, 410 sind entsprechend parallel
zur Kontur des verjüngten Teils 418 der Gegenelektrode 402 ab
geschnitten. Eine solche elektrische Übergangstechnik erlaubt
einem EV, bei nur schwacher Störung vom Eingangskanal 394 zum
Übergangskanal 400 überzugehen, wobei sich bei fehlendem Um
lenkfeld die Bewegungsrichtung kaum ändert; auf diese Weise er
gibt sich eine hohe Umlenkempfindlichkeit. Bei fehlender Gegen
elektrode läßt sich die Bahn, auf der ein EV sich fortbewegt,
nicht auf einfache Weise vorhersagen.
Wie dargestellt, bildet der Zwischenbereich 400 eine flach V-
förmige Wandung 420 zwischen dem ersten und dem zweiten Aus
gangskanal 396, 398 aus. Die Gesalt dieses Teils 420 der Wand
des Übergangsbereichs hat einen relativ schwachen Einfluß auf
eine Kontrolle der Stabilität der EV-Bahnen innerhalb des Über
gangsbereichs.
Alternativ kann ein EV in den Zwischen- bzw. Übergangsbereich
so eingekoppelt werden, daß es weitgehend störungsfrei umge
lenkt werden kann, indem man einen mechanischen Aufbau verwen
det, der einen allmählichen Übergang vom Einfluß des Eingangs
kanals zum Zwischenbereich herstellt. Bspw. kann eines solche
Weiche eine Eingangs-Führungsnut, die in der Dicken- bzw. Tie
fenrichtung verjüngt ausgeführt ist, gemeinsam mit einer Ein
gangs-Gegenelektrode aufweisen, die verhältnismäßig abrupt oder
gar in Querrichtung eckig abgeschnitten endet. Die Fig. 37
zeigt gestrichelt eine schräg verlaufende Oberfläche 422 um den
Eingangskanal herum als Beispiel für eine solche mechanische
Ausführung. Diese Eingangsführung verliert nach und nach ihre
Führungswirkung auf das EV, während dieses sich dem Übergangs
bereich nähert und dabei in seiner Fortbewegung zwischen den
beiden Bereichen ohne ein Umlenkfeld kaum gestört wird; auch
hier ergibt sich eine relativ hohe Umlenkempfindlichkeit. Es
ist einzusehen, daß Ätztechniken generell allmählich abfallen
de, keine abrupt endenden oder eckigen Kanten an den Rändern
von Flächen liefern. Dieser natürliche Kantenabfall beim Ätzen
läßt sich bis zu der bei 422 in Fig. 37 gezeigten Form eines
Flächenauslaufs betonen.
Eine höhere Stabilität gegenüber Ladungsansammlungen läßt sich
erreichen, wenn man als Umlenkelektrode jeweils einen nieder
ohmigen Belag verwendet und die Umlenkelektroden auf der Ober
seite und innerhalb des Übergangsbereichs 400, nicht darunter
plaziert. Die Bewegungsbahn eines EVs kreuzt dann auf jeden
Fall eine Umlenkelektrode. Mit dieser Umlenktechnik läßt sich
ein Aufladen des Dielektrikums verhindern.
Ein EV oder eine EV-Perlenkette, das bzw. die sich im Vakuum
über eine Oberfläche bewegt, tut dies infolge örtlicher Felder
und Oberflächenstörungen regellos. Diese Bewegung ist begleitet
von einem Abwerfen von Elektronen durch das EV, so daß seine
Bahn sichtbar wird, wenn man den Vorgang mit einem Elektronen-
Bildgebungssystem beobachtet oder abgeworfene Elektronen auf
einen Leuchtstoff fallen, der sichtbares Licht erzeugt. Indem
man mit feldformenden Strukturen wie bspw. Ablenkelektroden
elektrische Felder aufbaut, die die Bahn eines EVs bestimmen,
läßt sich erreichen, daß diese Bahn und damit ihr optisches Ab
bild die Zeitfunktion der angelegten Spannung beschreiben; man
erhält so die Funktion eines Oszilloskops. Man erreicht sie auf
auf wirkungsvolle Weise, indem man die Stabilisierungs- und Um
lenkfunktion der EV-Weiche 390 der Fig. 36-38 verbessert.
Ein EV-Oszilloskop des Planartyps ist allgemein bei 424 in Fig.
39 dargestellt; es weist ein dielektrisches Substrat bzw. eine
solche Basis 426 mit einem führenden EV-Eingangskanal 428 auf,
der sich zu einem flachen Übergangs- bzw. Ablenkbereich 430 in
der Art des Übergangsbereichs 400 der in Fig. 36 gezeigten
Weiche 390 öffnet. Eine Führungs-Gegenelektrode 432 verläuft
unter der Führungsnut 428, läuft aber, wie dargestellt, zu
einer verjüngten Verlängerung unter dem Ablenkbereich 430 aus.
Die vorwärts weisende Wand 434 des Ablenkbereichs 430 verläuft
rechtwinklig zum Eingangskanal 428. Gemeinsam mit der verjüng
ten Gegenelektrode 432 erhält man durch die Anordnung der Wan
dung 434 des Ablenkbereichs relativ zum Eingangskanal 428 eine
größtmögliche Stabilität von EVs und EV-Ketten beim Verlassen
des Eingangskanals und Einlauf in den Ablenkbereich, wie oben
unter Bezug auf die Weiche 390 bereits ausgeführt.
Zwei Ablenkelektroden 436, 4389 sind auf der Unterseite des
Substrats 426 vorgesehen, wie gezeigt, um wahlweise ein Signal
anzulegen, das auf einen (mit dem gestrichelten Linienzug ge
zeigten) gewählten Bereich H des Übergangsbereichs 430 durch
laufende EVs wirken soll. Das gesamte Innere des Übergangsbe
reichs 430 kann mit einem Widerstandsmaterial beschichtet sein,
um Oberflächenladungen zu unterdrücken und einen Abschluß her
zustellen für die Leitung, die das Ablenksignal für die Ablenk
elektroden 436, 438 zuführt. Der Boden des Ablenkbereichs 430
muß glatt sein, um örtliche Strukturen zu vermeiden, die ein EV
ablenken könnten. Das EV bzw. die EV-Kette läuft aus dem akti
ven Bereich H und dem Ablenkbereich 430 allgemein hinaus und
kann schließlich mit einer Fanganode (nicht gezeigt) aufgefan
gen werden.
Die Fig. 40 zeigt das EV-Oszilloskop 424 in einer stirnseitigen
Draufsicht zusammen mit einem Leuchtstoff-Bildschirm 440. Der
Bildschirm 440 muß über mindestens den aktiven Bereich H gelegt
werden, kann aber den gesamten Übergangsbereich 430 und auch,
wie dargestellt, das gesamte Substrat 426 bedecken. Elektronen,
die das EV oder die EV-Kette emittiert, das bzw. die unter dem
Einfluß des angelegten Ablenkfeldes vorbeiläuft, bewirken, daß
der Leuchtstoff 440 seinerseits Licht emittiert. Ein Lichtmi
kroskop 442 nimmt das vom Leuchtstoff 440 emittierte Licht auf
und vergrößert es, damit es beobachtet werden kann. Anstelle
des Lichtmikroskops kann auch eine lichtverstärkende FS-Kamera
eingesetzt werden. Der Vergrößerungsfaktor des Systems (Mikro
skop oder FS-Kamera) sollte zur Abbildung eines Objekts von
einigen Mikrometern, der näherungsweisen Größe eines EV, aus
reichen. Bei Verwendung eines FS-Monitors als Sichtgerät des
Oszilloskops erhält man eine erhöhte Empfindlichkeit und kann
das Bild außerdem sehr leicht aufzeichnen. Mit einer Elektro
nenkamera, wie sie unten im Abschnitt 16 beschrieben ist, kann
man weiterhin ein durch den Übergangsbereich 430 laufendes oder
gar durch den Raum fliegendes EV unmittelbar betrachten.
Für das EV-Oszilloskop 424 ist eine EV-Quelle geeignet, die das
Auswerfen der EVs in Führungen gestattet. Ggf. kann man mit
einem Separator oder Selektor ein gewünschtes EV oder eine ge
wünschte EV-Kette in den Führungskanal 428 des Oszilloskops
eintragen. Die Erzeugungs- und Auswerfspannung, mit der man EVs
für das Oszilloskops 424 erhält, kann abhängig von der Größe
der verwendeten Strukturen typischerweise zwischen 200 V und
2 kV liegen. Wie bei der Weiche 390 (Fig. 36-38) müssen der
Führungskanal 428 (bspw. seine Länge), die Gegenelektrode 432
und der Ablenkbereich 430 so gestaltet sein, daß ein stabili
siertes EV in den Ablenkbereich 430 eingetragen wird, ohne mit
den Seitenwänden des Ablenkbereichs zu verkoppeln. Das Oszil
loskop 424 arbeitet im Effekt teilweise als Analogschalter mit
zahlreichen Ausgangszuständen, die von der an die Ablenkelek
troden 436, 438 gelegten Spannung abhängen.
Die Geschwindigkeit, mit der das EV den Führungskanal 428 ver
läßt und den Ablenkbereich 430 durchquert, sowie die Bildver
größerung des Lichtmikroskops, der FS-Kamera oder bspw. auch
der Elektronenkamera bestimmen die Horizontal-Ablenkgeschwin
digkeit des Oszilloskops 424, während das mittels der Ablenk
elektroden 436, 438 rechtwinklig zu dieser Bewegung eingeprägte
elektrische Feld die Vertikalachse abbildet. Die resultierende
EV-Bewegung ist nicht die eigentliche Zeitfunktion des an die
Ablenkelektroden 436, 438 gelegten Potentials, sondern deren
Integral.
Die EV-Bildspur läßt sich mit dem unter Verwendung des Oszil
lopskops 424 zu analysierenden Ereignis synchronisieren, indem
man die EVs geringfügig vor dessen bildlicher Darstellung er
zeugt, wie es in der Oszillographie üblich ist. Die Empfind
lichkeit und Ablenkgeschwindigkeit des Oszilloskops 424 lassen
sich variieren, indem man die gesamte Anordnung geometrisch än
dert oder mindestens einen längeren EV-Durchlauf in einem grö
ßeren aktiven Bereich H über längere Ablenkperioden beobachtet.
Typischerweise liegt der Abstand zwischen den nächstliegenden
Punkten der beiden Ablenkelektroden 436, 438 im Bereich von
etwa 1 mm, und eingeprägte Signalfrequenzen in der Größenord
nung von 100 GHz sind möglich. Der darstellbare Spannungsbe
reich wird durch Wahl einer bestimmten Dämpfung des Signals be
stimmt, bevor man es auf die Ablenkelektroden 436, 438 gibt.
Infolge der geringen Größe eines EV und seiner relativ hohen
Geschwindigkeit, ist die Bandbreite eines EV-Oszilloskops ver
hältnismäßig groß. Einzelereignisse darstellende Wellenformen
lassen sich analysieren, wenn die Übergangszeiten im Bereich
von 0,1 ps liegen. Ein derart schnelles Oszilloskop ist ein
wesentliches Werkzeug für die Analyse extrem schneller Effekte,
wie sie unter Verwendung von EVs erreichbar sind. Bei den so
großen Bandbreiten, die mit diesem "Picoskop" möglich sind,
müssen die in der Eingangsschaltung zu den Ablenkelektroden
436, 438 verwendeten Dämpfungsglieder kompensiert werden. Die
Anwendung von Mikrostrukturen für den Aufbau des EV-Oszillo
skops unterstützt die Maßnahmen, kurze Signallaufzeiten zu er
reichen. Das Oszilloskop 424 und alle zugehörigen Schaltungs
teile sollten so nahe wie möglich am zu messenden elektrischen
Ereignis betrieben werden, um eine Dispersion in den Verbin
dungsleitungen zu verhindern. Für einen großen Teil der Arbei
ten, für die das EV-Oszilloskop geeignet ist, läßt es sich ef
fektiv in den Ursprungsbereich des Signals einbetten. Das
Picoskop wird so effektiv zu einem "Chipskop" und kann prak
tisch als Wegwerfeinheit aufgefaßt werden.
Wie bereits festgestellt, kann eine Elektronenkamera zum Be
trachten der Elektronenemission von EVs verwendet werden, die
ein EV-Oszilloskop wie das Picoskop 424 der Fig. 39, 40 durch
laufen. Eine solche Elektronenkamera ist allgemein bei 450 in
den Fig. 41 und 42 dargestellt. Die Kamera 450 weist ein Me
tallgehäuse 452 auf, das als elektrische Abschirmung der La
dungssteuerung innerhalb der Kamera gegen störende Streufelder
dient. Eine Lochblende ("pinhole aperture") 454 ist der Ein
gang, durch den Elektronen, Ionen, neutrale Partikel oder Pho
tonen in das Gehäuse 452 gelangen können. Die typischen Ab
messungen der Kamera 452 sind mit der 25-mm-Angabe in der Fig.
42 gegeben; die tpische Seitenausdehnung der Apertur 454 be
trägt etwa 50 µm.
Zwei Ablenkplatten 456, 458 sind im Gehäuse 452 so angeordnet,
daß durch die Apertur 454 einfallende geladene Teilchen allge
mein zwischen sie geleitet werden. Die Anschlüsse 460, 464 ver
laufen von den Ablenkplatten 456 bzw. 458 durch die Wandung des
Gehäuses 452 und sind gegen dieses durch die Isolierstoffhülsen
462, 466 isoliert. Über das der Apertur 452 gegenüberliegende
Ende des Gehäuses 452 ist eine Kombination 468 eines Kanalelek
tronenvervielfachers (CEM) mit einem Leuchtstoffschirm gelegt.
Geladene Teilchen treffen auf den CEM auf, der mit einem Kas
kadeneffekt einen verstärkten Ladungsaufschlag auf den Leucht
schirm erzeugt, der folglich aufglüht und damit das Aufschlagen
auf den CEM gegenüber dem Ort des Aufleuchtens auf dem Leucht
schirm optisch signalisiert. Der Aufbau und die Arbeitsweise
einer solchen CEM-Leuchtschirm-Kombination 468 sind bekannt und
brauchen hier nicht weiter erläutert zu werden.
Das Gehäuse 452 ist am Leuchtschirm offen; es kann jedoch mit
einer leitfähigen dünnen Schicht die vom Gehäuse bewirkte Ab
schirmung vervollständigt werden, ohne den Austritt von Licht
vom Leuchtschirm, das von außen beobachtet werden soll, zu
stören. Obgleich nicht in der Zeichnung gezeigt, ist die CEM-
Leuchtschirm-Kombination 468 mit geeigneten Leitungsanschlüssen
versehen, über die ihr unabhängig vom Potential, auf das das
Gehäuse 452 gelegt sein kann, gewählte Spannungen zugeführt
werden können; so läßt sich zwischen dem CEM und dem Leucht
schirm eine Potentialdifferenz einstellen. Diese Potentialdif
ferenz beträgt typischerweise 5 kV, während der Übertragungs
faktor ("gain") des CEM sich durch Einstellen seines Potentials
unabhängig verändern läßt. Die Bestandteile der Kamera 450 -
einschließlich des Gehäuses 452 - lassen sich generell bei be
liebiger Polarität auf ein beliebiges Potential von bis zu min
destens 5 kV setzen.
Zusätzlich zu der Möglichkeit, verschiedene Spannungen an das
Gehäuse 452, die CEM-Leuchtschirm-Kombination 468 und die Elek
troden 456, 458 zu legen, läßt die Kamera 450 sich so lagern
bzw. haltern, daß man sie bezüglich des Aufnahmeobjekts belie
big bewegen und positionieren kann. Bspw. kann es sinnvoll
sein, die Kamera in Längs- und/oder Querrichtung zu verschieben
oder sie um eine beliebige ihrer Achsen zu drehen.
Geladene Partikel wie Elektronen, die durch die Apertur 454
einlaufen, können auf den CEM 468 an beliebigen Punkten dessel
ben aufschlagen, so daß ein heller Punkt auf dem Leuchtschirm
entsteht und als Nachweis eines Ereignisses beobachtbar wird.
Die Ablenkplatten 456, 458 dienen zur Durchführung von Ladungs-
oder Energieanalysen oder dergl.. Messungen unter Anwendung
retardierender Potentiale, die sich der an den CEM gelegten
Spannung bedienen, sind für die Analyse ebenfalls geeignet.
Derartige Analyseverfahren sind bekannt und brauchen hier nicht
ausführlich erläutert zu werden.
Die Lochblendenkamera 450 hat eine Vielzahl von Anwendungsmög
lichkeiten bspw. in Verbindung mit EVs. Die Fig. 41 zeigt eine
EV-Quelle 470 und eine Anode 472 vor der Kameraapertur 454, so
daß EVs von der Quelle abgezogen und durch eine Apertur in der
Extraktoranode geschickt werden können. Die EVs schlagen auf
den Vorderteil der Kamera 450 um die Apertur 454 (bspw. ein
Molybdänblech) herum auf. Vor das Blech mit der Apertur 454
kann ein Messingring (nicht gezeigt) gelegt werden, der die EVs
aufnimmt und verhindert, daß sie auf die Vorderfläche der Ka
mera auftreffen. Als Target kann eine über die Apertur 454 ge
spannte Metallfolie dienen. In einer anderen solchen Anordnung
läßt die Kombination der EV-Quelle 470 und des Extraktors 472
sich winklig - bspw. unter 900 gegenüber der in Fig. 41 ge
zeigten Anordnung - zur Kamera 450 aufstellen, so daß die er
zeugten EVs an der Apertur 454 vorbeifliegen und nur einige von
diesen abgeworfene Elektronen durch die Apertur in die Kamera
eindringen, um an ihnen die Fortpflanzung der EVs beobachten zu
können.
Die Fig. 43 zeigt, wie die Kamera 450 gemeinsam mit einem EV-
Oszilloskop wie dem Picoskop 424 der Fig. 39 eingesetzt werden
kann. Wie in Fig. 43 gezeigt, kann die Kamera 450 dem aktiven
Bereich H des Oszilloskops 424 zugewandt angeordnet werden, wo
bei die Kameraapertur in kurzer Entfernung von diesem liegt, so
daß die Elektronenemission von einem zum Darstellen eines Sig
nals im aktiven Bereich des Oszilloskops verwendeten EV durch
die Apertur in die Kamera eindringen und vom CEM und dem
Leuchtschirm detektiert werden kann. Für diese Verwendung der
Kamera können die Ablenkplatten 456, 458 bspw. auf Massepo
tential gehalten werden, während die Spannung am CEM hoch genug
ist, um die EV-emittierten Elektronen zum Aufschlagen auf den
CEM zu beschleunigen. Das Linsensystem der FS-Kamera 474 ist in
Fig. 43 als dem Lichtausgangsende der Kamera 450 zugewandt
dargestellt. Der CEM und der Leuchtschirm ergeben bereits in
der Kamera, wie sie dargestellt ist, eine etwa 5fache Ver
größerung. Die Gesamtvergrößerung der Kombination der Elektro
nenkamera 450 mit der FS-Kamera 474 kann im FS-System weiter
erhöht werden.
Die Fig. 44 zeigt eine weitere Anwendung der Elektronenkamera
450, und zwar hier gemeinsam mit einer zweiten Elektronenkamera
450′, die so angeordnet ist, daß die Längsachsen der beiden Ka
meras ggf. in der gleichen Ebene rechtwinklig zueinander ver
laufen. Auf diese Weise läßt sich bspw. der Ort eines vor den
beiden Kameras vorbeilaufenden EVs in drei Dimensionen bestim
men. Wie dargestellt, sind die Kameras 450, 450′ entlang der x-
bzw. der y-Achse eines orthogonale xyz-Koordinatensystems an
geordnet, wobei die Kameras zu dessen Ursprung "zurückschauen".
Zwei Sätze Ablenkelektroden (mit den entlang der x-Achse ein
ander gegenüber angeordneten Elektroden 476, 478 sowie den
entlang einer zur x-Achse rechtwinkligen, d.h. der y-Achse
ebenfalls einander gegenüber angeordneten Elektroden 480, 482)
lassen sich auf die dargestellte Weise anordnen, um ein EV im
gemeinsamen Sichtfeld der Kamera 450, 450′ wahlweise auszulen
ken. Bei den Elektroden 476-482 kann es sich um dünne Drähte
eines Durchmessers von größenordnungsmäßig etwa 0,5 mm handeln,
wobei die Drähte 478, 481, die den Kameras 450, 450′ am nächsten
liegen, vor diesen angeordnet werden können, ohne deren Blick
richtung zu stören, d.h. die Kameras "schauen um die Drahtelek
troden herum". Mit geeigneten Zuleitungen können die gewünsch
ten Potentiale an die Elektroden 476-482 gelegt werden. Wie
bereits in der Diskussion eines EV-Oszilloskops im Abschnitt 15
festgestellt, läßt sich ein dreidimensional arbeitendes EV-
Oszilloskop unter Verwendung von zwei Elektronen aufbauen und
einsetzen.
Die Fig. 44 zeigt weiterhin die Anwendung einer auf bspw. der
z-Achse angeordneten dritten Elektronenkamera 450′′ zur weiteren
Beobachtung des Verhaltens in drei Dimensionen zusammen mit den
x- und y-Kameras 450, 450′. Die Feldelektroden 484, 486 sind
auf der z-Achse vorgesehen, um die EVs in dieser Richtung ab
zulenken.
Zwei Elektronenkameras können auf der gleichen Linie angeordnet
einander zugewandt werden (wie bspw. die Kameras 450′′ und 450′′′
in Fig. 44), um bspw. an Elektronen eine Doppler-Energieanalyse
durchzuführen.
Wie bspw. im Fall des Picoskops des Abschnitts 15 kann eine be
liebige geeignete EV-Quelle zusammen mit den hier offenbarten
Systemteilen zur Handhabung von EVs dazu verwendet werden, um
EVs in das Beobachtungsfeld einer der in Fig. 44 gezeigten
Kameranordnungen einzubringen.
Die oben beschriebenen Separatoren, Selektoren und Abwerfein
richtungen sind Formen von Multielektrodenquellen bzw. EV-Gene
ratoren, die für die angegebenen speziellen Zwecke konstruiert
sind; diese Vorrichtungen weisen zusätzlich zu einer Kathode
und einer einzigen Anode bzw. Gegenelektrode zur Erzeugung von
EVs weitere Elektroden auf. Multielektroden-Anordnungen lassen
sich auch für andere Zwecke einsetzen. Für bestimmte Anwendun
gen kann es erforderlich sein, zur EV-Erzeugung eine feste Po
tentialdifferenz zwischen Anode und Kathode aufrechtzuhalten,
aber dennoch eine gewisse Kontrolle über die EV-Erzeugung zu
behalten. Dies läßt sich erreichen, indem man eine Steuerelek
trode hinzufügt, mit der man eine Triodenanordnung erhält. Eine
Version einer Triodenquelle ist allgemein bei 490 in Fig. 45
gezeigt. Die Triode 490 ist auf einer dielektrischen Basis 492
mit einer langgestreckten Führungsnut 494 aufgebaut, die eine
Flachkathode 496 enthält. Eine Anode oder Gegenelektrode 498
ist auf der der Kathode 496 entgegengesetzten Seite der Basis
492 und zu deren anderen Ende hin angeordnet. Weiterhin ist
eine Steuerelektrode 500 auf der der Kathode 496 entgegenge
setzten Seite der Basis 492 vorgesehen, liegt aber in Längs
richtung näher am Kathodenende als die Anode 498. Die Steuer
elektrode 500 liegt effektiv zwischen der Kathode 496 und der
Anode 498, so daß die an der Steuerelektrode liegende Spannung
das elektrische Feld am emittierenden Kathodenende, wo die EVs
entstehen, wesentlich beeinflussen kann.
Bei festen an der Kathode 496 und an der Anode 498 liegenden
Potentialen kann ein EV an der Kathode erzeugt werden, indem
man an die Steuerelektrode 500 ein in positiver Richtung ge
hendes Impulssignal legt. Es besteht eine scharfe Schwelle für
die Feldemission an der Kathode, d.h. für denjenigen Prozeß,
der die Erzeugung eines EV einleitet. Daher kann eine Vorspan
nung an die Steuerelektrode 500 gelegt werden, der man zur EV-
Erzeugung ein schwächeres Impulssignal überlagert. In diesem
Fall führt die Steuerelektrode 500 keinen Gleichstrom, aber bei
anliegendem Wechselsignal hohe Wechselströme.
Eine Triode arbeitet, indem die Kathodenemissionsdichte auf den
kritischen Punkt angehoben wird, der für die Erzeugung eines EV
erforderlich ist. Wie bei Trioden im allgemeinen kann eine ge
wisse Wechselwirkung zwischen der Steuerelektrode 500 und dem
Ausgang der Quelle 490 auftreten. Die Steuerelektrode 500 muß
kräftig genug angesteuert werden, um das Entstehen des ersten
und eines nachfolgenden EVs zu erzwingen, da starke Rückkopp
lungseffekte im Sinne einer Unterdrückung der EV-Entstehung
wirken. Die übliche Rückkopplung bei hohen Frequenzen verrin
gert den Verstärkungsfaktor des Generators, so daß die Steuer
elektrode nicht positiv genug angesteuert werden kann, um nach
dem ersten weitere EVs zu erzeugen. Wird bspw. die Spannung an
der Steuerelektrode positiver gemacht, um an der Kathode 496
anfänglich ein EV zu erzeugen, erhöhen dieses EV sowie die er
höhte Spannung an der Steuerelektrode die gemeinsame Kapazität
der Steuerelektrode und der Anode 498. Wenn das erste EV sich
zu bilden beginnt, verringert die Raumladung den Effekt der
Steuerspannung. Verläßt dann das EV den Bereich über der Steu
erelektrode 500 und nähert es sich dem Bereich über der Anode
498, wird eine Spannung auf die Steuerelektrode übergekoppelt,
die vom augenblicklichen Potential der Anode abhängt und ver
hindert, daß das Potential an der Steuerelektrode für die Er
zeugung eines weiteren EVs weit genug steigt. Diese Verkopplung
läßt sich durch Aufnahme einer weiteren Elektrode abschwächen;
man erhält so eine Tetrode.
Eine EV-Quelle in Form einer planaren Tetrode ist allgemein bei
510 in den Fig. 46-48 gezeigt. Eine dielektrische Basis 512
enthält eine Führungsnut 514, in der sich eine Flachkathode 516
befindet. Auf der der Kathode 516 entgegengesetzten Seite der
Basis 512 und am anderen Ende derselben befindet sich eine Ano
de (Gegenelektrode) 518). Eine der in Fig. 45 gezeigten Elek
trode 500 entsprechende Steuerelektrode 520 ist auf der der
Kathode 546 entgegengesetzten Seite der Basis 512 quer zur
Führungsnut 514 und (in Längsrichtung) zwischen Kathode und
Anode angeordnet. Die Steuerelektrode 520 kann also vorgespannt
und dann zur EV-Erzeugung an der Kathode 516 mit einem Impuls
signal angesteuert werden, wie es für die Triode 490 in Fig. 45
beschrieben wurde, auch wenn das Kathoden- und das Anodenpoten
tial konstantgehalten werden.
Auf der der Kathode 516 abgewandten Seite der Basis 512 ist
weiterhin eine Rückkopplungselektrode 522 nahe genug an der
Anode 518 angeordnet, um eine Kopplung zwischen der Steuerelek
trode 520 und der Anode abzuschwächen. Wie weiterhin aus der
Fig. 46 ersichtlich, steht die Rückkopplungselektrode 522 teil
weise in einen Ausschnitt 524 in der Seitenkante der Anode 518
hinein vor, so daß die Anode die Rückkopplungselektrode teil
weise gegen eine Verkopplung mit der Steuerelektrode 520 ab
schirmt.
Die bei 510 in den Fig. 46-48 gezeigte Tetrode kann unter
Verwendung mikrolithographischer Dünnschichtverfahren herge
stellt werden. Die Breite der EV-Führungsnut 514 kann im Be
reich von etwa 1 µm bis etwa 20 µm liegen; daher kann die Te
trode mit den Methoden der optischen oder der Elektronenlitho
graphie aufgebaut werden. Für die dielektrische Basis 512 kann
typischerweise Aluminiumoxid dienen, für die verschiedenen
leitfähigen Elektroden Molybdän. Andere Möglichkeiten sind
bspw. diamantartiger Kohlenstoff für das Dielektrikum und
Titankarbid oder Graphit für die leitfähigen Strukturen. Gene
rell lassen sich jedes stabile dielektrische Material und jeder
stabile metallische leitfähige Werkstoff verwenden. Die Kathode
516 kann mit einem flüssigen Metall benetzt werden, wie oben
bereits diskutiert. Bei im Wärmegleichgewicht befindlichen
kleinen Strukturen besteht jedoch die Gefahr, daß das Benet
zungsmetall auch zu anderen Stellen als der Kathode wandert und
die Elektrodenkonfiguration ändert. Alternativ kann die Flach
kathode 516 am Ende 526 zugespitzt werden, so daß die Spitze
die Bildung feldemittierten Elektronen zur EV-Erzeugung unter
stützt und man sich nicht auf eine Metallbenetzung zur Wieder
herstellung der Kathodenkante verlassen muß. Multielektroden-
Quellen wie die Triode 490 und die Tetrode 510, die hier ge
zeigt sind, können im Vakuum oder bei gewählten Gasdrücken be
trieben werden, wie es oben zu anderen Einrichtung beschrieben
ist.
Multielektrodenquellen sind ausführlicher im Abschnitt 21 über
Feldemissionsquellen beschrieben, wo auch eine Arbeitsschaltung
für eine Tetrodenquelle angegeben ist.
Die bereits beschriebenen Triodenanordnungen - einschl. der
Separatoren, Selektoren und Abwerfeinrichtungen - lassen sich
ebenfalls in Form von Tetroden aufbauen. Während hier mehrere
Multielektroden-Generatoren gezeigt und beschrieben sind, sind
auch andere Anordnungen mit zwei oder mehr Elektroden, die für
verschiedene Anwendungen geeignet sind, für die EV-Technologie
anpaßbar. Generell lassen sich die für den Einsatz von Hochva
kuumröhren benutzten Verfahrensweisen auch wirkungsvoll in den
verschiedenen Anordnungen zur Erzeugung und Handhabung von EVs
verwenden.
Die Fig. 49 zeigt bei 530 eine weitere Form eines EV-Genera
tors. Eine allgemein langgestreckte dielektrische Umhüllung 532
weist drei Elektroden 534, 536 und 538 auf, die auf Außenflä
chen der Umhüllung festgelegt sind. Die beiden Elektroden 534,
538 sind auf den entgegengesetzten Enden der Umhüllung 532 an
gebracht, während die Zwischenelektrode 536 etwa ein Drittel
der Entfernung von der Elektrode 534 zur Elektrode 538 von er
sterer beabstandet ist. Die Endelektrode 538 ist eine Extrak
torelektrode, mit der EVs nach deren Erzeugung gehandhabt
werden. Die anderen Elektroden 534 und 536 werden zur EV-Er
zeugung benötigt. Die Zwischenelektrode 536 liegt als Ring vor,
der die Umhüllung 532 umgibt. In der dargestellten speziellen
Ausführungsform liegt die Ringelektrode 536 in einer Einschnü
rung, die im Inneren der Umhüllung eine Apertur 540 bildet, die
das Innere der Umhüllung 532 zu einer EV-Bildungskammer 542
(links in Fig. 49) und einer Arbeitskammer 544 (rechts in Fig.
49) unterteilt. Entsprechend ist die Endelektrode 534 in einer
Vertiefung in der Endfläche der Umhüllung 532 angeordnet. Folg
lich ist die Zwischenelektrode 536 kegelstumpfförmig und die
Endelektrode 534 konisch; die Extraktorelektrode 538 ist eben
flächig. Die Vertiefung und die Einschnürung, in denen die
Elektroden 534 bzw. 536 sich befinden, sind nicht für die EV-
Erzeugung erforderlich, sondern dienen anderen Zwecken, die im
folgenden diskutiert sind. Obgleich die Arbeitskammer 544 mit
etwa der doppelten Länge der EV-Bildungskammer 542 dargestellt
ist, kann die Arbeitskammer praktisch beliebig lang sein.
Wird bipolare elektrische Energie wie bspw. HF-Energie an die
erste und die zweite Elektrode 534, 536 angelegt, die sich auf
der dielektrischen Umhüllung 432 befinden, die ein Gas enthält,
bilden sich in der Kammer 542 EVs, obgleich die externen Me
tallelektroden gegen die interne Entladung isoliert sind. Eine
Kathode wird verwendet, um die EVs zu erzeugen, obgleich die
isolierte erste Elektrode 534 als "virtuelle Kathode" er
scheint. Eine solche "elektrodenlose" bzw. mit isolierter Ka
thode erfolgende EV-Erzeugung kann unter bestimmten Umständen
erwünscht sein - wenn bspw. bei einer EV-Erzeugung durch eine
Hochspannungsentladung die Gefahr von Sputter-Schäden an den
Elektroden besteht.
Für einen gegebenen Satz Parameter (bspw. Abstände, Gasdruck
und Spannung) erhält man bei der Entladung eine besonders ef
fektive Erzeugung und Führung von EVs (wie bspw. im Zusammen
hang mit Gas- und optischen Führungen diskutiert wurde), sofern
die Atomzahl des Füllgases hoch ist. In der Reihenfolge der
Wirksamkeit rangiert Argon bspw. ganz unten; Krypton ist besser
und Xenon von diesen dreien (bei gleichen Abmessungs-, Druck-
und Spannungsbedingungen) am besten geeignet.
Die Fortbewegung von EVs durch das Gas in der Umhüllung 532
führt, wie bereits erwähnt, zur Bildung von Streamern, die als
sehr dünne helle Linien im freien Gas oder auf der Wand der Um
hüllung erscheinen. Ein oder mehrere EVs können dem von einem
vorhergehenden EV erzeugten Streamer folgen. Das erste EV einer
solchen Serie läuft ohne Ladungsausgleich durch; weitere EVs
folgen entlang der vom ersten EV erzeugten Ionenhülle bei auf
rechterhaltenem Ladungsausgleich. Während weitere EVs sich
entlang des gleichen Streamers fortpflanzen, nimmt die Dicke
der Ionenhülle zu.
Die dielektrische Umhüllung 532 kann typischerweise aus Alumi
niumoxid gefertigt sein und innen in Querrichtung eine Dicke
von etwa 0,25 mm für den Betrieb mit einer Spitzenspannung von
3 kV zwischen den Elektroden 534, 536 in Xenongas von 0,1 Atmo
sphären Innendruck haben. Mit diesen Parametern sollte der Ab
stand zwischen den Elektroden 534, 536 etwa 1 mm sein. Das Di
elektrikum kann zur Aufbringung der Elektroden 534-538 mit
Silber metallisiert sein.
Die kegelstumpfförmige Gestalt der ersten Elektrode 534 wirkt
im Sinne einer Stabilisierung des Orts der EV-Bildung. Die
ringförmige Einschnürung bildet eine Apertur 540 von etwa
5×10-2 für die verbleibenden angegebenen Parameter. Die Aper
tur 540 erlaubt einen Betrieb bei unterschiedlichem Druck auf
beiden Seiten zwischen der EV-Bildungkammer 542 und der Ar
beitskammer 544, wenn durch geeignetes Pumpen der Druckunter
schied über Gasdruck-Verbindungsleitungen (nicht gezeigt) auf
rechterhalten wird. Bei reduziertem Gasdruck in der Arbeitskam
mer verringert sich auch der Führungseffekt der Streamer, so
daß die EVs sich leichter beeinflussen lassen. EVs in der Ar
beits- bzw. Lastkammer lassen sich durch Anlegen geeigneter,
nach Amplitude oder zeitlichem Verlauf eingestellter Potentiale
an die Extraktorelektrode 538 sowie andere externe Elektroden
(nicht gezeigt) zwecks auf den Anwendungsfall abgestimmter Be
handlung der EVs. Für eine gegebene Pumprate läßt sich bei
kleinerem Aperturdurchmesser ein größerer Druckunterschied auf
rechterhalten. Der Aperturdurchmesser kann auf etwa 2,5×10-2
mm reduziert werden, erlaubt aber dann immer noch den Durchgang
von EVs. Ist der Gasdruck in der Arbeitskammer niedrig genug,
pflanzen die EVs sich ohne Streamer als "schwarze" EVs fort.
Weiterhin kann man eine elektrodenlose EV-Quelle mit geringerem
Abstand der EV-bildenden Elektroden 534, 536 aufbauen, die dann
die EV-Erzeugung mit Spannungen von wenigen hundert Volt zu
läßt. Schließlich kann die elektrodenlose EV-Quelle auch planar
aufgebaut werden.
Ein Anwendungsfall für in einer dielektrischen Umhüllung wie
der Quelle 530 der Fig. 49 erzeugte EVs liegt in einer Wander
wellenschaltung und insbesondere einer Wanderwellenröhre. Eine
solche Anordnung erlaubt eine gute Kopplung zwecks Energieaus
tausch von einem EV zu bspw. einer herkömmlichen elektrischen
Schaltung. Generell läßt sich ein mit einer der hier beschrie
benen Erzeugungs-, Führungs- oder Abwerfeinrichtungen behan
deltes EV im Sinne eines solchen Energieaustauschs ankoppeln.
Die Fig. 50 zeigt eine solche Wanderwellenröhre bei 550 und
eine Abwerfeinrichtung (allgemein der in Fig. 25 gezeigten Art)
bzw. Kathode 552, mit der sich EVs innerhalb einer zylinder
symmetrischen EV-Führung 554 erzeugen bzw. auswerfen lassen, an
deren entgegengesetztem Ende sich eine Anode bzw. Sammelelek
trode 556 befindet. Eine als Gegenelektrode wirkende Masseebene
558 ist außerhalb der Führung 554 und diese entlang verlaufend
dargestellt und kann die das Führungsrohr teilweise umfassen.
Eine vollständig um das Rohr 554 herumverlaufende Masseebene
558 ist nicht möglich, da sie eine Fortpflanzung des elektro
magnetischen Strahlungssignal aus dem Rohr heraus verhindern
würde. Geeignete Lagerungs- und Dichtarmaturen 560, 562 halten
die Abwerfeinrichtung bzw. Kathode 552 und die Anode 556 an den
beiden Enden des Führungsrohrs 554 in der Sollage.
Eine Wendel 564 aus leitfähigem Draht ist um das Führungsrohr
554 gelegt und verläuft allgemein zwischen der Abwerfeinrich
tung 552 und der Anode 556 oder geringfügig über diese hinaus.
Die Wendel 564 ist mit einer Last 566 abgeschlossen, die hier
für eine beliebige geeignete Anwendung steht, aber im Sinne ge
ringstmöglicher Reflektionen der Wendelimpedanz entsprechen
muß. Über einen optionalen strombegrenzenden Eingangswiderstand
568 kann der Abwerfeinrichtung bzw. Kathode 552 ein Impuls-Ein
gangssignal zugeführt werden. Der Eingangswiderstand 568 kann
entfallen, wenn er in einer gegebenen Anwendung zu viel Lei
stung verbraucht. Nicht in der Wendel 564 verbrauchte EV-Ener
gie wird an der Anode 556 und einem nach Masse gelegten Auf
fangwiderstand 570 gesammelt. An einem Ausgangsanschluß 572
kann ein geeigneter Detektor - bspw. ein Oszilloskop - zur
Signalformüberwachung angeschlossen werden.
Die Geschwindigkeit eines EV beträgt typischerweise 1/10 oder
etwas mehr der Lichtgeschwindigkeit. Dieser Geschwindigkeits
bereich vergleicht sich günstig mit dem Bereich der mit Wendel
und Mäander-Verzögerungsleitungen erreichbaren Verzögerungen.
Bspw. kann die Länge der Wendel 564 und die der EV-Bahn von der
Abwerfeinrichtung bzw. Kathode 552 zur Anode 556 etwa 30 cm be
tragen, wobei die Helix so aufgebaut ist, daß sich eine Lauf
zeit von etwa 16 ns bei einer Wendelimpedanz von etwa 200 Ω
ergibt. Die Impedanz und die Laufzeit der Wendel 564 werden
teilweise von der kapazitiven Kopplung zur Masseebene 558 be
einflußt. Der Innendurchmesser des Glas- oder Keramikrohrs 554
kann etwa 1 mm oder weniger, der Außendurchmesser etwa 3 mm
sein. Ein EV wird bei einer Spannung von 1 kV (hauptsächlich
von der Quelle bestimmt) bei einem Xenon-Gasdruck von 10-2 Torr
abgeworfen, so daß sich ein Ausgangsimpuls von bspw. mehreren
Kilovolt an der Wendel 564 ergibt.
Mit einem mit Quecksilber benetzten Kupferdraht als Kathode
(anstelle der Abwurfeinrichtung 552), einem Xenon-Gasdruck von
etwa 10-2 Torr, einem 600 ns langen Eingangsimpuls von 1 kV bei
einer Impulsfrequenz von 100/s (über einen Eingangswiderstand
568 von 1500 Ω angelegt), einer Anodenspannung von 0 V und
einer Targetlast 570 von 50 Ω ergaben sich bspw. an einer 200-
Ω-Verzögerungsleitung 564 eine Ausgangsspannung von -2 kV und
eine Ausgangsspannung von -60 V in das Target 556. Im Rohr war
ein schwaches rötliches Glimmen zu sehen. Mit dem Anlegen einer
positiven Eingangsspannung an die Anode 556 erschienen sicht
bare EV-Streamer im letzten Zentimeter der EV-Laufstrecke un
mittelbar vor dem Aufschlag auf die Anode. Die in der Wendel
564 erzeugte Signalform ist eine Funktion des Gasdrucks. Im
allgemeinen wurde mit den angegebenen Parametern ein scharfer,
etwa 16 ns langer negativer Impuls erzeugt, gefolgt von einem
flachen Impuls mit gasdruckproportionaler Dauer, die sich von
praktisch null bei der bevorzugten Bedingung eines minimalen
Gasdrucks bis zu einer Länge von 1 ms strecken ließ. Für derart
hohe Gasdrücke kann die Freuenz der Eingangsimpulse verringert
werden, damit im Rohr zwischen den Impulsen Ionen ausgeräumt
werden können und der lange Ausgangsimpuls möglich wird. Die
Amplitude des negativen Impulses nahm mit abnehmendem Gasdruck
zu. Bei minimalem Gasdruck trat nur ein spitzer negativer Im
puls einer Breite von etwa 16 ns auf.
Die Fig. 51 zeigt eine planare Wanderwellenanordnung allgemein
bei 580, wie sie sich aus Stoffschichten unter Verwendung
lithographischer Verfahrensweisen aufbauen läßt. Eine dielek
trische Basis 582 enthält einen Führungskanal 584, in dem sich
eine Sammelelektrode (bzw. Anode) 586 befindet. EVs werden mit
einer Abwerf- oder anderen geeigneten Einrichtung am linken
Ende der Führungsnut 584 (Fig. 51) eingebracht und in dieser
mit einer Gegenelektrode (nicht sichtbar) auf der der Nut ab
gewandten Seite der Basis 582 gehalten.
Eine mäanderförmige Leiterbahn 588, 588 ist auf der Unterseite
der Basis 582 unter der Führungsnut 414 aufgebracht, wie darge
stellt, und mit einem Lastwiderstand 590 oder ggf. einer ande
ren Last abgeschlossen. EVs werden in die Nut 584 eingebracht
und von ihr weitergeleitet; dabei geht Energie von den EVs auf
den Mäander 588 über und wird an die Last 590 übergeben. Ver
bleibende EV-Energie wird von der Anode 586 aufgenommen, an die
ein Widerstand nach Masse, ein Detektor oder eine andere Last
angeschlossen sein kann. Obgleich nicht dargestellt, wird der
Mäander vorzugsweise mit einer - durch eine dielektrische
Schicht isolierten - Gegenelektrode unterlegt, um eine brauch
bare Impedanz und Unterdrückung der Strahlung zu erreichen und
gleichzeitig eine dielektrische bzw. Raumschicht zwischen der
Nut und dem Mäander einzubringen.
Alternativ zum Aufbringen der Mäander-Leiterbahn 588 auf die
Unterseite der Basis 582 gegenüber der Führungsnut 584 kann man
letztere mit einem Dielektrikum abdecken und über diesem eine
mäanderförmige Leiterbahn wie die bei 588 über der Nut anbrin
gen. Ohne eine solche dielektrische Abdeckung zur Trennung der
Nut 584 von der darüber befindlichen Leiterbahn muß eine
Gegenelektrode auf die Unterseite der Basis 584 unter der Füh
rungsnut vorgesehen werden, damit keine EVs auf die Mäander-
Leiterbahn übergehen. Bei einer solchen Anordnung lassen sich
die bei der Fortbewegung der EVs in der Führungsnut 584 emit
tierten Elektronen auf der Mäander-Leiterbahn sammeln, so daß
ein weiterer Energietransfer stattfindet.
Wanderwellenröhren oder -schaltungen der bspw. in den Fig. 50
und 51 gezeigten Art bieten folglich ein Mittel, um EV-Energie
zu einer Energieform umzuwandeln, die sich mit herkömmlichen
elektrischen Schaltungen weitervermitteln läßt. Mit solchen
Verfahrensweisen kann elektromagnetische Strahlung vom Mikro
wellenbereich bis zum sichtbaren Licht durch EV-Impulse erzeugt
und auf herkömmliche elektrische Schaltungen übergekoppelt
werden, indem man die Parameter der Übertragungsleitungen und
die EV-erzeugende Energie wahlweise einstellt.
Ein EV ist gekennzeichnet durch eine hohe negative Ladung, die
in einem kleinen Volumen konzentriert ist und sich mit relativ
hoher Geschwindigkeit bewegt, so daß ein EV bzw. eine EV-Kette
zur Erzeugung von Hochspannungsimpulsen kurzer Anstiegs- und
Abfallzeit genutzt werden kann. Bspw. läßt sich eine beliebige
der hier zur EV-Erzeugung beschriebenen Anordnungen zusammen mit
einem Selektor, wie er in Fig. 26 oder Fig. 27 gezeigt ist,
verwenden, um die gewünschte Ladungsstruktur zu erreichen, mit
der EVs an eine Auffangelektrode geliefert werden, die die hohe
Ladungsdichte eines EV zu einem elektromagnetischen Impuls der
gewünschten Impulsform umwandelt. Eine Schalt- bzw. Anstiegs
zeit bis hinunter zu etwa 10-14 s läßt sich erreichen, wenn
eine EV-Perle aus 1011 Elementarladungen von insgesamt 1 µm
Ausdehnung, die sich mit 1/10 der Lichtgeschwindigkeit bewegt,
mit einem auf die gewünschte Bandbreite ausgelegten Elektroden
system eingefangen wird. Die dabei erzeugte Spannung hängt von
der Impedanz der die EVs einfangenden Schaltung ab, liegt aber
generall im Bereich von mehreren Kilovolt.
Die Fig. 52 zeigt allgemein bei 600 einen Impulsgenerator mit
einem zylindersymmetrischen Selektor 602. Eine konisch zuge
spitzte und mit leitfähigem Material benetzte Kathode 604 ist
in der dielektrischen Basis 606 eines Separators und einer
Apertur 608 desselben zugewandt angeordnet. Eine Anode 610 ist
auf der Außenfläche der dielektrischen Basis 606, eine Extrak
torelektrode 612 in geringem Abstand zur Basisapertur vor
dieser angeordnet. Eine allgemein zylindrische leitfähige Ab
schirmung 614 umschließt den Separator 602 und ist von einer
Scheibe 616 aus dielektrischem Material geschlossen, auf der
die Extraktorelektrode 612 angebracht ist. Ein leitfähiger
Metallbelag in Form eines Rings stellt einen Anschluß 618 auf
der der Abschirmung 614 zugewandten Seite der Scheibe 616 dar
und ist elektrisch leitend mit der Abschirmung verbunden. Ein
Lastwiderstand 620 aus einem Widerstandsbelag deckt die Ring
fläche zwischen der Extraktorelektrode 612 und dem Leiterring
618 ab, so daß der Separator 602 fast vollständig von einer Ab
schirmung umgeben ist, die elektrische Störfelder abschirmt und
Stromkreise induktivitätsarm zuu schließen hilft. Die Gesamt
größe des Impulsgenerators kann etwa 0,5 cm betragen.
Die Außenseite der dielektrischen Scheibe 616 (vergl. auch Fig.
53) ist praktisch spiegelbildlich zu deren Innenseite angelegt
und weist eine kreisförmige Ausgangselektrode 622 auf, die mit
einer Ringelektrode 624 über einen Widerstandsbelag 626 verbun
den ist, wobei die Gestalt und die Abmessungen der Außenelek
troden 622, 624 im wesentlichen denen der Innenelektroden 612
bzw. 618 entsprechen. Die Ausgangselektrode 622 ist so kapazi
tiv mit der Extraktorelektrode 612 verbunden, so daß beim Auf
fangen der relativ hohen Ladung eines EVs oder einer EV-Kette
durch die Extraktorelektrode eine entsprechend hohe negative
Ladung an der Ausgangselektrode erscheint.
Um die EV-Erzeugung einzuleiten, kann ein geeigneter negativer
Impuls über den Eingangsanschluß 62 87198 00070 552 001000280000000200012000285918708700040 0002003817897 00004 870798 an die Kathode 604 gelegt
und dabei über einen Anschluß 630 in einer geeigneten Öffnung
632 die Anode 610 auf Masse- oder einem relativ niedrigen posi
tiven Potential gehalten werden. Eine positivere Extraktorspan
nung geht von einem Anschluß 634 zur Abschirmung 614 über den
leitfähigen Ring 618 und den internen Widerstandsbelag 620 an
die Extraktorelektrode 612. Wenn ein erzeugtes EV den Selektor
602 verläßt und von der Extraktorelektrode 612 aufgefangen
wird, sinkt das Potential der letzteren rasch ab und steigt
dann wieder an, während die EV-Ladung von Widerstandsbelag 620
und der Abschirmung 614 und schließlich über den Anschluß 634
abgebaut wird. Die an die Extraktorelektrode 612 gelegte Span
nung ist veränderbar, so daß nur gewählte EVs aus dem Selektor
extrahiert werden können, um die gewünschten Ausgangsimpulse zu
erzeugen. Über einen Anschluß 636, der mit dem Ringleiter 624
und schließlich mit der Ausgangselektrode oder den Widerstands
belag 626 verbunden ist, kann eine Vorspannung an die Ausgangs
elektrode 622 gelegt werden.
Um kurze Impulszeiten zu erreichen, werden generell kleine und
blindwiderstandsarme Bauteile mit minimalen Entfernungen zwi
schen dern Schaltungselementen eingesetzt. Die Anflugentfernung
des EVs vom Selektor 602 zur Extraktorelektrode 612 sowie die
Ladung des EV bestimmen die Anstiegszeit des negativen Impulses
an der Ausgangselektrode 622. Die RC-Konstante bzw. der Wider
standswert des Lastwiderstands 620 bestimmt die Abfallzeit.
Bspw. lassen sich Anstiegs- und Abfallzeiten von minimal 1013
Sekunden mit einem "Picopulser" 600 mit eine maximalen Außen
durchmesser von etwa 0,5 cm erreichen. Der Lastwiderstand 620
hat typischerweise einen Widerstandswert von mindestens etwa
10-4 Ω (und kann 10-3 Ω betragen), der sich darstellen läßt mit
einem dünnen Metallbelag auf der Oberfläche der dielektrischen
Scheibe 616, die ihrerseits bspw. aus Keramik bestehen kann.
Ein entsprechender Widerstandsbelag kann für den Widerstand 626
Einsatz finden, um die Ausgangsauskopplung und die Wirkung
eines Bypass-Kondensators zu erreichen. Der Ausgangswiderstand
626 bestimmt bspw. die Vorspannung ("bias") an der Last. Wird
der Ausgang mit einem Gleichstrom belastet, läßt die Abfallzeit
des Ausgangsimpulses sich durch Verändern des Widerstandsbelags
626 am Ausgang variieren, wobei man durch höhere Widerstands
werte (bspw. aufgebrannte Dickschicht-Widerstandsbeläge) län
gere Abfallzeiten erreicht. Arbeitsspannungen bis zu 8 kV
lassen sich für verschiedene Vorspannungen erreichen, wenn man
der Ausführung der leitfähigen Metallschichtringe 618, 624 die
gebotene Aufmerksamketi schenkt. Die Amplitude der Ausgangs
impulse läßt sich mittels des Dämpfungsfaktors im Lastkreis am
Anschluß 636 variieren.
Der "Picopulser" 600 verkörpert also eine Technik zum Erreichen
sehr schneller Impulse hoher Amplitude durch die anfängliche
Erzeugung von EVs oder EV-Ketten. Für einen optimalen Betrieb
sollte der Impulsgenerator 600 im Vakuum betrieben werden.
Die Hauptforderung für die Erzeugung eines EV ist, eine sehr
hohe unkompensierte Elektronenladung in einem kleinen Volumen
schnell zu konzentrieren. Eine solche Betriebsweise impliziert
einen Emissionprozeß, der mit einem schnellen Schaltvorgang ge
koppelt ist. In den verschiedenen, oben beschriebenen EV-Gene
ratoren mit Gasatmosphäre wird der Schaltvorgang von der nicht
linearen Wirkung eines Gasionisation und möglicherweise einigen
Elektronenstoßereignissen dargestellt. Dieser Gas-Schaltprozeß
arbeitet auch, wenn die Quellen mit flüssigem Metall benetzte
Kathoden verwenden, nachdem einmal der Fedlemission-Grundprozeß
Metalldampf aus dem Kathodenbereich durch thermisches Verdam
pfen und Ionenbeschuß freigesetzt hat. Eine EV-Erzeugung zur
durch Feldemission läßt sich erreichen, wenn man das Gas und
alles wanderfähige Material aus dem EV-Erzeugungssystem elimi
niert. Um eine EV-Erzeugung durch Feldemission zu erzielen, muß
man mit schnellen Schaltvorgängen arbeiten und diese so mit dem
Feldemitter koppeln, daß der Emissionsprozeß sich ein- und dann
wieder abschalten läßt, bevor der Emitter durch Elektronenlei
tung bis zum Verdampfungspunkt erwärmt wird. Es werden die EVs
also von einer Feldemissionskathode, die in einem Emissions
dichtebereich über dem von anderen Einrichtungen normalerweise
benutzten arbeitet, durch eine Impulsansteuerung erzeugt, die
schneller ist als die thermische Zeitkonstante der Kathode, so
daß eine thermiosche Zerstörung des Emitters verhindert ist. Da
die thermische Zeitkonstante des Emitters typischerweise weni
ger als 1 ps beträgt, läßt die erforderliche kurze Schaltzeit
für Potentiale im Bereich mehrerer hundert Volt sich mit EV-
betätigten Schalteinrichtungen wie bspw. dem in den Fig. 52 &
53 gezeigten Impulsgenerator 600 erreichen.
Eine Feldemissions-EV-Quelle ist allgemein bei 650 in der Fig.
54 gezeigt und entspricht im Aufbau und der Arbeitsweise dem
Impulsgenerator 600 der Fig. 52 & 53 mit der Ausnahme, daß die
Impuls-Ausgangselektrode 652 der Feldemissionsquelle einen
spitzen Emitter 654 aufweist, der von der ansonsten scheiben
förmigen Elektrode absteht. Zur EV-Erzeugung wird ein geeig
netes Spannungsimpulssignal wird an die Kathode 656 und die
Anode 658 des allgemein bei 660 gezeigten Separators gelegt;
eine an die Extraktorelektrode 662 gelegte Extraktorspannung
soll ein EV anziehen. Beim Auffangen des EV an der Extraktor
elektrode 662 entsteht an der Ausgangselektrode 652 ein nege
tiver Impuls kurzer Anstiegszeit, so daß sich an der Spitze des
Emitters 654 ein starkes Feld konzentriert. Der resultierende
Feldeffekt an der Spitze des Emitters 654 führt zur Erzeugung
eines oder mehrerer EVs durch reine Feldemission, wobei die
Feldemissionsquellle im Vakuum arbeitet. Der mit dem EV-erzeug
te negative Impuls an der Ausgangselektrode 652 muß auch eine
kurze Abfallzeit haben, so daß der Impuls abgeklungen ist, be
vor der Emitter 654 während des Abklingens Schaden nehmen kann.
Der Widerstandsbelag 664 auf der dem Extraktor zugewandten
Seite der Scheibe 666 kann etwa 10-2 Ω betragen, der Wider
standsbelag 668 auf der dem Feldemitter zugewandten Seite etwa
106 Ω. Eine EV-Führung 670 der in Fig. 15 gezeigten, allgemein
zylindrischen Bauweise ist in einer Anordnung dargestellt, in
der sie vom Emitter 654 abgeworfene EVs aufnehmen und sie der
beabsichtigten Last zuführen kann.
Der Feldemissionsgenerator 650 kann zur Erzeugung von EVs ver
wendet werden, während man gleichzeitig die Feldemissionskatho
de 654 auf Schäden prüft, um den EV-Bildungsprozeß im Sinne
einer Schadensminimierung zu optimieren. Ein Leuchtstoffschirm
oder eine Nachweisplatte (nicht gezeigt) kann in eine Lage ge
bracht werden, in der er bzw. sie die am Emitter 654 gebildeten
EVs auffangen kann. Der Picopulser wird abgeschaltet und eine
Vorspannung über die Leitung 672 angelegt, um eine Gleichspan
nung an den Emitter 654 zu legen und eine Gleich-Feldemission
von diesem zu ziehen. Obgleich die an die Leitung 672 gelegte
Vorspannung gewöhnlich negativ ist, kann sie auch positiv sein,
sofern das EV an der Kathode 656 mit einer Spannung von mehr
als 2 kV erzeugt wird. Das Emissionsmuster auf dem Leuchtstoff
schirm bzw. der Nachweisplatte kann dann zusammen mit der Höhe
der Gleichvorspannung und dem Strom zum Emnitter 654 analysiert
werden, um den Kathodenradius, den kristallographischen Zustand
und andere morphologische Eigenschaften unmittelbar nach der
EV-Erzeugung zu bestimmen. Derartige Analyseverfahren für Feld
emissionsoberflächen sind bekannt.
Die Spitzenspannung des zum Ansteuern des Feldemitters 654 ver
wendeten Picopulsers läßt sich ermitteln, indem man die über
die Leitung 672 angelegte Vorspannung verändert, um die Impuls
spannung für die Kathode 656 zu verschieben. Dabei wird der
Feldemitter 654 als sehr schneller Gleichrichter bzw. Detektor
verwendet, um die Impulsspitze an der Kathode 654 zu messen. Um
die Eigenschaften der erzeugten EVs zu bestimmen, kann man eine
dünne Schicht oder Folie aus glattem Metall wie bspw. eine
Nachweisplatte vor einer Anode (nicht gezeigt) anordnen, die
man ihrerseits vor dem Emitter 654 anordnet und mit der Anode
verbindet. In Vakuum und bei etwa 2 kV Arbeitsspannung des
Systems ist ein Abstand bis zu 1 mm zwischen dem Emitter 654
und dieser Anode geeignet. Die Aufschlagmarke, die das EV auf
der Nachweisplatte zurückläßt, läßt sich mit einem Rasterelek
tronenmikroskop auf die Anzahl der erzeugten EV-Perlen und
deren Aufschlagmuster analysieren. Mit dem in Fig. 54 gezeigten
Generator 650 lassen sich zahlreiche Hochgeschwindigkeitseffek
te untersuchen. Hält man das Ausgangssignal des Impulsgenera
tors spannungsmäßig niedrig und benutzt einen empfindlichen De
tektor für den Nachweis der Emission vom Feldemitter 654, kann
man auf wirksame Weise sehr kurze und hohe Spannungsimpulse mit
einer Substitutionstechnik unter Ausnutzung der Gleichrichtfä
higkeit des Feldemitters messen. Die mit der Leitung 672 ange
legte Vorspannung wird anstelle der Impulsspannung verwendet.
Bei Impulsspannungen mit Werten weit innerhalb des gewöhnlich
als Raumladungs-Sättigungsbereich eines Feldemitters betrach
teten Bereichs erzeugt der Emitter 654 Elektronenbündel, die
auf einer Nachweisplatte EVs ähneln. Diese kleinen EVs sind
sehr nützlich für spezialisierte computerartige Anwendungen,
die eine Ladungssteuerung verwenden.
Der in Fig. 54 gezeigte Feldemissionsgenerator ist ein Beispiel
für eine der Methoden, mit relativ großen Komponenten die
Schaltgeschwindigkeit zu erreichen, mit denen eine EV-Produk
tion durch reine Feldemission möglich ist. Für praktische An
wendungen kann es wünschenswert sein, ein komplettes System
kompatibler Mikrokomponenten zur Herstellung der Schalt- und
Abwerfeinrichtungen einzusetzen. Angesichts der erforderlichen
kleinen Abmessungen und relativ hohen Spannungen lassen sich
weiterhin praktisch besser einsetzbare Anordnungen zur Nutzung
und Erzeugung von EVs durch eine relativ reine Feldemission
unter Verwendung der Mikrofabrikationstechnologie herstellen.
Die Fig. 55 zeigt eine Mikroschaltung, bei der Dünnschicht
techniken zum Aufbau eines vollständigen Systems zur Herstel
lung von EVs durch Feldemission ohne Benutzung externer EV-Ge
neratoren oder massiver Komponenten Einsatz fanden, die eine
hohe Arbeitsgeschwindigkeit verhindert hätten. Hier erfolgt der
Schaltprozeß durch Rückkopplung in einem mit den thermischen
Vorgängen im EV-Generator verträglichen Zeitmaßstab; m.a.W.:
die Schaltgeschwindigkeit ist gleichschnell wie oder vorzugs
weise schneller als die Wärmezeitkonstante und die thermischen
Vorgänge. Um eine Zerstörung der Kathode zu vermeiden, muß der
Emitter in weniger als 1 ps ein- und ausgeschaltet werden.
Die in Fig. 55 allgemein bei 680 gezeigte Feldemissionsquelle
entspricht im Aufbau der Tetrodenquelle 510 der Fig. 46-48.
Eine dielektrische Basis 682 enthält eine langgestreckte Nut
684, die im Querschnitt allgemein rechteckig sein kann und als
Kathode eine Linienquelle 686 enthält, die betrieblich nicht
mit einem Metallbelag benetzt ist. Eine Gegenelektrode 688 ist
auf der der Nut 684 abgewandten Seite der Basis 682 unter einem
Teil der Führungsnut 684 angeordnet. Desgl. ist eine Steuer
elektrode 690 auf der gleichen Seite der Basis 682 wie die Ge
genelektrode 688 angeordnet und verläuft von einer Seitenkante
der Basis zu einem Stelle zwischen den Enden der Kathode 686
und der Gegenelektrode, wobei sie die Führungsnut 684 schnei
det. Eine Rückkopplungselektrode 692 ist auf der der Kathode
686 abgewandten Seite der Basis 682 vorgesehen und verläuft
seitlich über die Unterseite der Basis zum kathodennahen Ende
der Gegenelektrode 688. Ein Schenkel 694 der Rückkopplungs
elektrode 688 verläuft entlang eines Ausschnitts 696 in der Ge
genelektrode 688, so daß die Rückkopplungselektrode mit einem
EV während dessen Vorbeilauf entlang der Führungsnut 684 - im
allgemeinen für die Länge des Schenkels 694 - in Wechselwirkung
treten kann.
Die Fig. 56 zeigt bei 700 ein Schaltbild der Feldemissions
quelle 680 der Fig. 55 und der zugeordneten Einrichtungen zur
EV-Erzeugung durch Feldemission. Ein Energiespeicher 702 ist an
die Kathode 686 angeschlossen und wird über eine Leitung 704
mit einer geeigneten negativen Spannung versehen. Die passive
Energiequelle 702 kann ein Kondensator oder eine Streifenver
zögerungsleitung sein, wie sie in Wasserstoff-Thyratron-Impuls
radars verwendet und ggf über einen Widerstand gespeist wird.
Die Energiequelle 702 liefert typischerweise einen negativen
1-ps-Impuls, wenn sie durch eine Potentialänderung an der
Steuerelektrode 690 entladen wird. Ansonsten kann ein konstan
tes Potential zwischen die Kathode 686 und die Gegenelektrode
688 gelegt werden.
Ein phasenumkehrender Impulswandler 706 mit Luftkern wird wahl
weise über eine Leitung 708 mit einem Triggerimpuls betätigt,
um eine positive Steuervorspannung, die auf der Leitung 710
zugeführt wird, an die Steuerelektrode 690 zu legen und damit
die EV-Erzeugung durch Feldemission an der Kathode 686 einzu
leiten. Das zum Aufrechterhalten der Emission nach dem Ent
fallen des Triggerimpulses und bis zum Erschöpfen der in der
Leistungsversorgung gespeicherten Energie erforderliche Rück
kopplungsignal wird vom Umwandler 706 über die Rückkopplungs
elektrode 692 geliefert.
Die Feldemitter wie bspw. 654 und 686, die in reinen Feldemis
sionsquellen wie den beschriebenen Einsatz finden, sollten aus
einem gegenüber thermischen und Ionensputter-Schäden relativ
stabilen Werkstoff gefertigt werden. Bspw. weisen Metallkarbide
wie Titankarbind und Graphit diese Eigenschaften auf und er
geben gute Kathoden. Entsprechend sollte der dielektrische
Werkstoff eine hohe Stabilität und hohe Durchschlagfestigkeit
aufweisen. Schichten aus Aluminiumoxid und diamantartigem Koh
lenstoff zeigen diese Eigenschaften. Da für die Kathoden (im
Gegensatz zu den mit flüssigem Metall benetzten) keine Selbst
regeneration verfügbar ist, wird an den Emittern vorzugsweise
ein Ultrahochvakuum eingestellt, um Schäden durch Ionenbombar
dierung oder eine Änderung der Oberflächenarbeitsfunktion
("surface work function") zu vermeiden.
Vorherrschende Bedingungen verbieten die Verwendung von reinen
Feldemissionsemittern erheblicher Größe. Für einen Emitter wie
den bei 686 in Fig. 55 gezeigten scheint die kritische Grenze
für die seitliche Ausdehnung bei etwa 1 µm zu liegen. Für Ka
thoden dieser Größe erlegt die gespeicherte Energie der zuge
hörigen Schaltung dem kleinen Emitterbereich während der Emis
sion eine übermäßige Wärmebelastung auf. Unterhalb des Größen
bereich von 1 µm hat der Feldemitter den Vorteil einer guten
Kühlung infolge des naturgemäß hohen Verhältnisses Oberfläche-
zu-Volumen der kleinen Schaltungselemente.
EVs lassen sich zur Erzeugung von Röntgenstrahlen verwenden.
Ein Röntgengenerator ist allgemein bei 720 in der Fig. 57 ge
zeigt und hat eine mit Quecksilber benetzte Kupferkathode 722
der in der Fig. 4 gezeigten Art, einen Separator 724 mit einer
Gegenelektrode 726, wie in Fig. 8 gezeigt, und eine Anode 728
zur Erzeugung und Fortpflanzung von EVs (und ggf. von EV-Ket
ten) von der Kathode durch die Separatorapertur hindurch zur
Anode.
Es hat sich herausgestellt, daß das Aufschlagen eines EV auf
ein Target bzw. Anode und der dabei erfolgende Stillstand zu
einem Lichtblitz aus dem dabei entstehenden Plasma und einem
Krater führen, der als Ergebnis des Zerfalls des EVs und des
dabei entstehenden Energieumsatzes zurückbleibt. Ein Teil
dieser Energie wird zu Röntgenstrahlung. Die Röntgenquelle
selbst innerhalb des Targets 728 ist so klein wie das EV, d.h.
sie hat seitliche Abmessungen im Bereich von etwa 1 bis 20 µm
abhängig von der Art und Weise, wie das EV ursprünglich erzeugt
oder selektiert wurde. Die kleine Röntgenquelle hat einen re
lativ hohen Produktionswirkungsgrad und erzeugt relativ inten
sive Strahlung, so daß die gesamte Röntgenausgangsleistung
gegenüber der Eingangsenergie recht hoch ist. Dieses Phänomen
weist auf eine intensive Röntgenproduktion beim Zerfall des
geordneten EV-Gefüges hin, und zwar möglicherweise infolge des
Zusammenbruchs des durch die Elektronenbewegung innerhalb des
EV erzeugten starken magnetischen Feldes.
Das EV von der Kathode 722 und aus dem Separator 724 schlägt
auf das Anodentarget 728 auf, wobei Röntgenstrahlen emittiert
werden, wie in Fig. 57 schaubildlich dargestellt. Das Material
des Targets 728 hat eine ausreichend niedrige Induktivität, daß
es das EV im Effekt aufbrechen läßt. Ein Material mit niedriger
Atomzahl wie Graphit minimiert den beim EV-Zerfall entstehenden
Schaden und erlaubt einen verhältnismäßig leichten Durchgang
der erzeugten Röntgenstrahlen zur Außenseite des Targets 728.
Die Röntgenquelle 720 kann im Vakuum oder in einem Gas bei nie
drigem Druck betrieben werden. In Xenongas mit wenigen Torr und
bei einem Impulssignal von 2 kV an der Kathode für die EV-Er
zeugung können bspw. die Kathode 722 und der Separator 724 bis
etwa 60 cm vom Anodentarget 728 entfernt sein. Die Analyse der
gesamten Röntgenstrahlung aus der Quelle 720 läßt sich auf be
kannte Weise bewerkstelligen - bspw. mit Filtern, photographi
schem Film oder Wellenlängen-Dispersionsspektrometern. Da die
Röntgenphotonen jedoch alle etwa gleichzeitig erzeugt werden,
läßt sich mit einem solchen Spektrometer der spektrale Energie
inhalt der erzeugten Röntgenstrahlung nicht bestimmen.
Die vorliegende Erfindung schafft einen Röntgengenerator bzw.
eine Röntgenquelle, die bspw. als Röntgen-Punktquelle für die
"Stop Motion"-Röntgenphotographie und darüber hinaus als Rönt
gengenerator für eine breite Vielfalt von Röntgenanwendungen
geeignet ist.
Entlang einer Führung sich fortbewegende EVs emittieren im all
gemeinen Elektronen, die sich bspw. mit einer Kollektorelektro
de auffangen lassen. Bspw. im Fall von RC-Führungen können die
aus der Führungsnut heraus emittierten Elektronen über ihr auf
gefangen werden, wenn die Nut tief genug ist und das EV fest
mit dem Boden der Führungsnut oder mindestens mit der Gegen
elektrode auf der entgegengesetzten Seite der dielektrischen
Basis verkoppelt ist. Die so emittierten Elektronen stammen aus
sekundären und Feldemissionsquellen, die von der Energie des
vorbeilaufenden EV erzeugt worden sind. Da diese Elektronen von
einem dielektrischen Material mit relativ langer RC-Zeitkon
stante für die Wiederaufladung kommen, muß bis zu diesem Wie
deraufladen gewartet werden, bis ein weiteres EV den Bereich
belegen und weiter Elektronen emittieren kann. Bei LC-Führungen
ist diese Verzögerung relativ kurz, da das Wiederaufladen über
metallische Elektroden erfolgt. Elektronen lassen sich für die
Nutzung auf einfache Weise mit einer Sammelelektrode auffangen,
da ihnen vom EV eine gewisse Anfangsenergie mitgegeben worden
ist. Im Fall von LC-Führungen läßt sich eine beliebige der
Elektroden in den Führungen der Fig. 20 oder 21 als Sammel
elektrode verwenden.
Die Fähigkeit eines EV, Elektronen zu emittieren, erlaubt, es
in verschiedenen Anwendungen als Kathode einzusetzen. Ein
richtig angeregtes EV kann zum Emittieren eines ziemlich
schmalen Bandes von Elektronenenergien veranlaßt werden. Der
Hauptgesichtspunkt für die Verwendung einer derartigen Kathode
ist die Bestimmung der mittleren Energie und des Energiestreu
bereichs der emittierten Elektronen. Weiterhin gibt es einen
Zerhackereffekt, der auf dem endlichen Abstand zwischen den
eine Führung entlanglaufenden und Elektronen emittierenden EVs
beruht. Der Zerhackerbereich ist generell verfügbar von der im
wesentlichen stetigen Emission einer praktisch kontinuierlichen
Folge von EVs bis zu einer stark impulsartigen Emission aus dem
Durchlauf eines einzigen EV oder einer EV-Kette unter einer
Apertur. Folglich müssen die Art der EV-Fortbewegung sowie die
Führungsstruktur, die die EVs durchlaufen, auf den speziellen
Anwendungsfall der Elektronenemission abgestimmt werden.
Eine getastete bzw. zerhackte Elektronenemissionsquelle ist in
Fig. 58 allgemein bei 740 gezeigt und kann Teil einer Trioden
struktur sein. Eine RC-EV-Führung 742 ist vorgesehen; sie hat
eine Führungsnut 744 und eine (nicht sichtbare) Gegenelektrode
auf der der Nut abgewandten Unterseite der Führungsbasis analog
zur in Fig. 11 gezeigten EV-Führung. Eine dielektrische Platte
746 ist unmittelbar auf die Basis der Führung 742 aufgelegt.
Die Platte 746 enthält über der Führungsnut 744 die Öffnungen
748, die mit Metallbelägen 750 ausgekleidet sind, die als Tast
elektroden dienen. Ein (nicht gezeigtes) drittes Element kann
eine Anode oder dergl. und über der dielektrischen Platte 746
angeordnet sein, um die emittierten Elektronen aufzunehmen; die
Art dieses dritten Elements wird im Einzelfall von der beab
sichtigten Nutzung der emittierten Elektronen bestimmt.
Im Betrieb werden ein oder mehrere EVs in die Führungsnut 744
abgeworfen oder sonstwie eingebracht, wie mit dem Pfeil I ange
deutet. Wie oben diskutiert, führen mit dem Vorbeilauf des EVs
durch die Führungsnut 744 zu Sekundär- bzw. Feldemissionseffek
ten, deren Elektronen aus der Führungsnut heraustreten können,
wie mit dem Pfeil J angedeutet, da ihnen bei der Bildung in Ge
genwart des EV eine anfängliche Fortpflanzungsenergie mitge
teilt worden ist. Im allgemeinen können die emittierten Elek
tronen mit einer dritten Komponente wie bspw. einer (nicht ge
zeigten) Anode angezogen werden. Die Bewegung der Elektronen zu
dieser dritten Komponente läßt sich jedoch durch das Anlegen
geeigneter Potentiale an eine Steuerelektrode 750 steuern. Im
allgemeinen ist das an eine Steuerelektrode 750 gelegte Poten
tial immer negativ zu der zur EV-Erzeugung eingesetzten Katho
de. In der Tat läßt das Gatter bzw. die Öffnung 748 im Dielek
trikum sich in jedem Fall für den Elektronendurchgang öffnen
oder schließen, indem ein bestimmtes Potential gewählt und an
die jeweilige Steuerelektrode 750 gelegt wird . Um das Gatter
748 zu schließen, wird das Potential an der Steuerelektrode 750
negativer gemacht, so daß keine Elektronen durch es hindurch
emittiert werden können. Um das Gatter 748 zu öffnen, wird das
Potential an der Steuerelektrode 850 weniger negativ (relativ
zur EV-erzeugenden Kathode) gemacht, so daß eine Elektronen
emission durch das Gatter möglich wird.
Während ein EV in der Führungsnut 744 entlangläuft, erfolgt
eine Emission von Elektronen. Die Elektronen können aber nur an
den Orten der Durchlässe 748 durch die dielektrische Platte 746
hindurch zur dritten Elektrode gelangen. Folglich bewirkt ein
in der Führungsnut 744 durchlaufendes EV die Impulsemission von
Elektronen durch die dielektrische Platte 746, wobei die Impul
se an den Orten der Durchlässe 748 auftreten. Weiterhin kann
ein gegebener Durchlaß 748 für den Elektronendurchgang gesperrt
werden, indem ein geeignetes Potential an die zugehörige Steu
erelektrode 750 gelegt wird. Die Impulsfolge läßt sich läßt
weiter variieren, indem man eine Folge von EVs oder EV-Ketten
die Führungsnut 744 entlangschickt, um bspw. eine ausgedehnte
Folge von Elektronenimpulsen entlang der Reihe der Durchlässe
748 zu erzeugen, wobei die an die verschiedenen Steuerelektro
den 750 gelegten Potentialwerte sich zeitlich ändern. Daher
kann man das Elektronenemissionsmuster sowohl durch Wahl der
EV-Fortbewegung als auch durch Modulation der Potentiale an den
Steuerelektroden 750 in weiten Grenzen variieren.
Um das EV selbst am Entweichen durch einen der Durchlässe 748
zu hindern, sollte die Nut 744 verhältnismäßig tief gehalten
werden. Alternativ kann zwischen die Platte 746 und die Basis
der Führung 742 ein (nicht gezeigtes) Abstandselement eingelegt
werden.
Es ist einzusehen, daß sich die Elektronendurchlässe 748 in
einem gewählten Muster anordnen lassen und hierzu geeignete EV-
Führungsstrukturen vorgesehen sein können. Die Anzahl und An
ordnung der Durchlässe 748 entlang der Führungsnut 744 läßt
sich variieren, um auch das Elektronenemissionsmuster zu wäh
len. Weiterhin kann es sich bei den Durchlässen 748 im Effekt
bspw. um Durchgangsbohrungen in einer dielektrischen Platte
handeln, die jeden Durchlaß vollständig umgreift. In diesem
Fall können die Steuerelektroden 750 auch die Innenflächen der
Durchlässe allseits auskleiden.
Im allgemeinen läßt sich ein beliebiger EV-Generator, der für
die beabsichtigte Anwendung geeignete EVs erzeugt, auch für die
Bereitstellung von EVs für die Elektronenemission einsetzen.
Typischerweise läßt sich eine Version der in Fig. 49 darge
stellten elektrodenlosen EV-Quelle verwenden, die mit niedrigem
Gasdruck arbeitet. Der Inertgasdruck im System kann im Bereich
von 10-3 Torr liegen und würde sich im gesamten System im
Gleichgewicht befinden.
Die unter Verwendung einer der hier offenbarten Einrichtungen
(wie der getasteten Elektronenquelle 740 der Fig. 58) aus der
EV-Bewegung erzeugte Elektronenemission kann vielfältigen Ein
satz finden. Bspw. können zahlreiche Einrichtungen, die bisher
wegen des Fehlens einer Kathode ausreichender Emissionsstärke
nicht einsetzbar waren, nunmehr ausgenutzt werden, wenn sie mit
einer auf EVs beruhenden Elektronenquelle arbeiten. Eine solche
Klasse von Anordnungen wie bspw. die "beamed deflection free
elektron"-Vorrichtungen lassen sich nun unter Verwendung einer
getasteten Elektronenquelle der in Fig. 58 gezeigten Art aus
nutzen.
Beim Durchlauf von EVs durch die LC-Führungen der Fig. 20 und
21 entstehen innerhalb der Führungen HF-Felder. Die Wechsel
wirkung mit diesen Feldern wird jedoch zum Führen der EVs ge
nutzt; eine Nutzung der externen Strahlung findet nicht statt.
Die beim Durchlauf der EVs entstehende HF-Energie kann jedoch
aus der EV-Führung ausgekoppelt und einer externen Nutzung zu
geführt werden.
Die Fig. 59 zeigt bei 760 eine allgemeine Form einer HF-Quelle.
Eine dielektrische Basis 762 mit einer langgestreckten Füh
rungsnut 764 schafft eine Führungsstruktur für in die Nut ein
laufende EVs, wie mit dem Pfeil K angedeutet. Eine Gegenelek
trode 766, die auf der Unterseite der dielektrischen Basis 762
vorgesehen sein kann, enthält eine Anzahl von Schlitzen 768. An
der HF-Produktion nimmt ein durch Ladungen auf der Gegenelek
trode 766 influenziertes Feld teil; das Ergebnis ist intensiv,
wenn die Gegenelektrode in geschlitzter Form vorliegt. Eine
zweite Elektrode in Form eines Kollektors 770 ist unter der Ge
genelektrode 766 angeordnet und von dieser durch ein Dielek
trikum getrennt, bei dem es sich um einen freien Raum oder ein
dielektrischer Werkstoff (nicht gezeigt) handeln kann. Der
Kollektor 770 hat eine Reihe von Armen bzw. Ansätzen 772, die
jeweils unmittelbar unter einem der Schlitze 768 in der Ge
genelektrode liegen. Bei der Bewegung von EVs entlang des Füh
rungskanals 764 kann deren Ladung durch die Schlitze 768 in der
Gegenelektrode auf den Kollektor 770 überkoppeln, in denen da
bei das HF-Feld entsteht. Die HF-Energie kann am Kollektor 770
durch eine beliebige Schaltung oder ein zusätzliches Strah
lungssystem abgenommen werden.
Zwischen der EV-Geschwindigkeit im Führungskanal 764 und den
Hohlräumen 768 in Verbindung mit den Ansätzen der Kollektor
elektrode 772 besteht ein reziproker Zusammenhang, der die
Frequenz der entstehenden Strahlung bestimmt. Diese Frequenz
ist gleich der Geschwindigkeit des EV, multipliziert mit dem
inversen Abstand zwischen den Schlitzen 768.
Es ist einzusehen, daß die Gestalt der Öffnungen 768 in der
Gegenelektrode 766 die zu erzeugenden Wellenformen bestimmt.
Aperiodische Wellenformen, die zu Ansteuern verschiedener
Computer- oder Zeitsteuerfunktionen dienen können, lassen sich
mit der in Fig. 59 gezeigten Struktur durch eine geeignete Ge
staltung der Öffnungen 768 in der Gegenelektrode erzeugen.
Die Last an der Kollektorelektrode 770 muß entsprechend der
Bandbreite der erzeugten Wellenform proportioniert werden. Für
niedrige Frequenzen sollte an die Kollektorelektrode 770 eine
mit ihrem Wellenwiderstand ohmisch abgeschlossene Übertragungs
leitung angeschlossen sein. Die Geschwindigkeit der EVs in der
Führungsnut 764 läßt sich mit einem eingeprägten HF-Signal syn
chronisieren, wie oben bei der Diskussion der LC-Führungen be
reits angeführt. Eine solche Synchronisation trägt zur Regelung
der Frequenz der an der Kollektorelektrode 770 abzunehmenden
Ausgangsimpulse bei.
Der Wellenformgenerator der Fig. 59 läßt sich zur Erzeugung von
Impulsen positiver oder negativer Polarität einsetzen, indem
man die EV-Ladung beim Vorbeilauf des EV am Schlitz 768 in der
Gegenelektrode 766 differenziert. Eine hochohmige Last am Aus
gang der Kollektorelektrode 770 erzeugt im wesentlichen nega
tive Impulse; bei einer niederohmigen Last an der Gegenelektro
de 770 erhält man erst einen negativen und dann einen positi
ven Impuls. Diese Impulsform ist nützlich für die Erzeugung der
positiven Signalformen, die zum Ansteuern von Feldemissionsan
ordnungen in den Emissionszustand erforderlich sind - dies nur
ein Beispiel einer Anwendung von EVs zur Erzeugung elektromag
netischer Energie.
Die vorliegende Erfindung schafft Techniken zum Erzeugen, Ab
trennen, Handhaben und Nutzen von EVs in der Form einzelner EV-
Perlen oder als EV-Ketten. Die gesteuerte Erzeugung und Fort
pflanzung von EVs haben weitgespannte Anwendungsmöglichkeiten,
von denen einige bereits diskutiert worden sind. Die sich
fortbewegenden EVs selbst sind Quellen von Energie einschl.
elektromagnetischer Energie im HF-Bereich, die nutzbar wird,
indem man eine EV-HF-Quelle der in Fig. 59 gezeigten Art oder
eine Wanderwellenanordnung verwendet, wie sie in Fig. 50 oder
51 dargestellt ist. Durch die eine EV-Bewegung über bspw. eine
dielektrische Oberfläche begleitende Elektronenemission läßt
eine Behandlung dieser EVs als virtuelle Kathode zu, wenn man
bspw. die in der Fig. 58 gezeigte EV-Quelle einsetzt. Durch
geeignete Wahl der Tastfunktion in einer solchen Elektronen
quelle wird eine Vielzahl von Anwendungen überall dort ver
fügbar, wo z.B. intensive Elektronenstrahlen erforderlich sind.
Das oben beschriebene Picoskop nutzt ebenfalls die bei der EV-
Fortpflanzung auftretende Elektronenemission zur Schaffung
eines sehr schnellen miniaturisierten Oszilloskops bspw. für
die Analyse elektrischer Signale. Analog nutzt der Picopulser
der Fig. 52 die schnelle Übertragung großer elektrischer La
dungen zur Erzeugung von schnell ansteigenden und abfallenden
Hochspannungsimpulsen aus. Derartige schnelle Impulse lassen
sich ebenfalls vielfältig einsetzen - bspw. beim Betrieb reiner
Feldemissionsquellen wie des EV-Generators der Fig. 54.
Die Fähigkeit der Erzeugung und selektiven Manipulation von EVs
führt zu einer neuartigen elektrischen Technologie, die sich
durch mehrere wünschenswerte Besonderheiten auszeichnet. Gene
rell sind die Bauteile dieser Technologie extrem klein und über
einen breiten Spannungsbereich einsetzbar. Wie erwähnt, laufen
mit der EV-Technologie ausgeführte Vorgänge sehr schnell ab;
dabei werden hohe Energiekonzentrationen in Form der EVs
schnell übertragen. Die verschiedenen Generatoren, Abwurfein
richtungen, Führungen, Separatoren, Selektoren und Teiler las
sen sich in Analogie bspw. zu den Hochvakuumröhren, Transisto
ren und dergl. der bekannten elektronischen Technologie be
trachten.
Aus der vorgehenden Offenbarung der vorliegenden Erfindung ist
einzusehen, daß die hier beschriebenen Anordnungen und Ein
richtungen sich zusammenfügen lassen, um einer gegebenen An
wendung gerecht zu werden. Einer der hier offenbarten zahlrei
chen Generatoren kann mit einer oder mehreren Führungen zusam
men bspw. die in einem Picoskop benötigten EVs liefern. Ein EV-
Generator läßt sich mit Führungen und einem oder mehreren Tei
lern und/oder einem oder mehreren Weichen zusammenfügen, um
mehrere EV-Bahnen anzulegen, die mit den Weichen für den EV-
Transport auswählbar sind. Ein EV-Generator kann mit Führungen
und einem oder mehreren Picopulsern zur Erzeugung von Aus
gangsimpulsen an gewünschten Orten und - bei weiterer Verwen
dung eines Teilers mit variabler Laufzeit (vergl. Fig. 33) - in
unterschiedlichen Zeitabständen eingesetzt werden. Entsprechend
läßt jede der energieumwandelnden Einrichtungen wie die Wander
wellenschaltungen der Fig. 50 & 51, die HF-Quelle der Fig. 59
oder die Elektronenemissionsquelle der Fig. 58 sich zusammen
mit den verschiedenen anderen EV-Behandlungseinrichtungen wie
Führungen, Teilern und Weichen einsetzen. Es ist darüber hinaus
einzusehen, daß die EV-Selektoren, -Separatoren und -Abwurfein
richtungen sich einsetzen lassen, wo EVs einer gewünschten La
dungsgröße - frei von den Verunreinigungen einer Plasmaentla
dung - in eine bestimmte der Führung oder eine andere Anordnung
eingebracht werden sollen. Die Elektronenkamera ist nützlich -
für die Analyse des EV-Verhaltens selbst und anderer Vorgänge,
und zwar u.a. der zeitveränderlicher Felder (in Kombination mit
dem Picoscop oder mehrdimensionalen Oszilloskopanordnungen, wie
sie bspw. in der Fig. 44 gezeigt sind).
Die Fig. 62 zeigt nun eine alternative EV-Quelle, wie sie im
folgenden zuweilen auch als Kanalquelle bezeichnet ist. Die
Kanalquelle 900 weist einen Keramik-Unterteil 901 mit einer
Kathode 902 in einem Führungskanal 903 auf. Ein verteilter
Widerstand 904 liegt unter dem Kanal 903, wobei seine Anfangs
kante an die Kathode 902 angrenzt. Eine Vielzahl von Dynoden
905, von denen nur zwei gezeigt sind, ist weiterhin in Folge
unter dem Kanal 903 angeordnet. Eine Gegenelektrode 906 liegt
entlang des Kanals 903, aber auf der Unterseite des Keramik-
Unterteils 901. Die Fig. 63 zeigt die Kanalquelle 900 in einer
stirnseitigen Draufsicht. Ggf. kann eine in Fig. 62 nicht ge
zeigte Keramikabdeckung 907 eingesetzt werden. Die Fig. 64
zeigt ein typisches Spannungsprofil für die Kanalquelle 900,
und zwar von der negativen Spannung an der Kathode zu den fort
schreitend positiveren Spannungen an den Dynoden 905 und end
lich zur Gegenelektrode 906, die im Profil als Anode bezeichnet
ist. Die Gegenelektrode 906 verläuft unter den Dynoden 905, um
die Kapazität zu erhöhen.
Es ist einzusehen, daß im Betrieb der Kanalquelle 900 die an
fängliche Elektronenquelle - als Kathode 902 gezeigt - herkömm
lich ist und daß es sich hier um eine beliebige bekannte Elek
tronen- oder Photonenquelle handeln kann. Jede nutzbare Anwen
dung der Kanalquelle geht vorzugsweise von einem leicht steuer
baren Prozeß aus. Dieser läßt sich am leichtesten am Eingang
des verteilten Elektronenvervielfachers erreichen, da nur weni
ge Elektronen oder Photonen ausreichender Energie erforderlich
sind, um das Eigenrauschen ("noise level") der Anordnung zu
überwinden. Diese Ereignisse am Eingang lassen sich durch be
liebige bekannte Prozesse einleiten und in den Eingang einspei
sen. Der Verstärkungs- bzw. Übertragungsfaktor des Elektronen
vervielfachers am Eingang (ob verteilt oder diskret aufgebaut)
sollte nicht so hoch sein, daß ein einziges Elektronen- oder
Photonenereignis auf die EV-Triggerschwelle angehoben wird; in
diesem Fall erfolgt eine Fehlerzeugung von EVs.
Nach der anfänglichen Einspeisung von Elektronen oder Photonen
hat der hochverstärkende Teil des Elektronenvervielfachers, der
hier als Widerstandsbereich 904 um die Führung zwischen der Ka
thode und die erste Dynode herum dargestellt ist, die Aufgabe,
die anfänglich wenigen Elektronen auf eine sehr hohe Anzahl zu
vervielfachen. Typischerweise liegt der Verstärkungsfaktor
eines solchen Vervielfacherkanals bei mehr als einer Million.
Dieser Faktor wird oft gewählt, da er eine Empfindlichkeit er
gibt, die ausreicht, das Eingangstriggersystem nicht zu über
lasten, aber auch niedrig genug ist, um regellose Rausch- bzw.
Störimpulse zu verhindern. Dieser Verstärkungsfaktor wird am
häufigsten durch die an den Eingangs-Dynodenabschnitt (verteilt
aufgebaut) des Vervielfachers gelegte Spannung gesteuert. Geo
metriebedingungen spielen eine wesentliche Rolle beim Erzielen
des Verstärkungsfaktors des Eingangsabschnitts des Vervielfa
chers. Es ist wesentlich, ein gleichmäßiges Spannungsgefälle im
Kanal zu erreichen, desgleichen einen ausreichenden Sekundär
elektronen-Emissionskoeffizienten auf den Kanalwandungen. Nach
dem diese Faktoren einmal hergestellt sind, ist die einzige
Funktion des Eingangsabschnitts, die Elektronendichte auf ein
Niveau nahe dem Sättigungswert für diese Art eines Elektronen
vervielfachers zu bringen, an dem dann infolge der begrenzten
Energiespeicherung der verteilten Elemente die Elektronendichte
nicht weiter steigen kann. Diese begrenzte Ladungsdichte wird
an den zweiten Abschnitt des Elektronenvervielfachers überge
ben, der sie weiter anhebt.
Der zweite Abschnitt des Elektronenvervielfachers ist an die
Dünnschichttechnologie angepaßt ausgeführt und auf die Größe
sowohl des folgenden EV-Leiters als auch des speisenden Kanal-
Elektronenvervielfachers (verteilte Ausführung) reduziert.
Es ist die Funktion dieser Kanalquelle, die Ladungsdichte auf
das zur EV-Bildung erforderliche kritische Niveau anzuheben.
Die Hauptforderung hierfür ist die Verfügbarkeit elektrischer
Energie für die durchlaufende Ladungswolke in ausreichender
Höhe, daß die Ladungsdichte auf den Schwellwert für eine EV-
Bildung ansteigen kann. Da die Ladungsdichte schon vor dem Er
reichen dieses Schwellwerts hoch genug für eine kritische Sät
tigung der Raumladung ist, muß die Feldstärke entlang der Füh
rungsstruktur des Vervielfachers ausreichen, um diese Raumla
dung zu überwinden.
Die Notwendigkeit einer hohen Feldstärke und das erhöhte Ener
giespeicherniveau wirken in die gleiche Richtung und erzwingen
Anordnungen, die das dielektrische Material im Bereich hoher
Ladungsdichte des Vervielfachers stark belasten. In der Fig. 62
stellen die Dynoden 905 eine beliebige Anzahl von Dynoden dar,
wie sie erforderlich sind, um die Ladungsdichte auf den geeig
neten Wert zu bringen. Zusätzlich zu den Dynoden erfüllt die
Elektrode 906 die Aufgabe, die Kapazität und die Energiespei
cherung des Dynoden ohne eine direkte Verbindung mit ihnen zu
steigern. So sind die Dynoden 905 an eine positive Spannungs
quelle über einen (nicht gezeigten) Spannungsteiler gelegt, der
das erwünschte Spannungsgefälle erzeugt, wie es in Fig. 64 ge
zeigt ist. Dieses Spannungsgefälle dient dazu, die Elektronen
durch den Kanal zu ziehen, dabei die Ladung und die Ladungs
dichte zu erhöhen. Um dieses Spannungsgefälle in Gegenwart der
Metalldynoden zu erhalten, müssen diese in Richtung des Elek
tronendurchlaufs sehr schmal ausgeführt sein. Eine Abmessung
von etwa einer Kanalbreite oder 20 µm stellt ein sinnvolles
Maximum dar. Dabei brauchen die Elektronen auf die Dynoden 905
oder die Gegenelektrode 906 nicht eigentlich aufzuschlagen.
Diese Elektroden lassen sich mit einer dünnen Schicht eines
dielektrischen Materials mit hohem Sekundäremissionsverhältnis
abdecken, sofern das Material zur Erhöhung des Leitfähigkeit
mit Metall dotiert ist. Eine Schicht aus mit Wolfram oder Mo
lybdän dotiertem Aluminiumoxid ist gut geeignet.
In der Anfangsphase wird bei der EV-Bildung das Stoßphänomen
ausgenutzt, das auch als Raudorf-Stoß bekannt ist und erlaubt,
Elektronen von 15 kV auf 15 MeV zu beschleunigen. Ist entweder
durch direkte Elektronenemission an den festen Wandungen der
Führungsstruktur und Dynoden oder durch Elektronenwellenphäno
mene eine ausreichend hohe Ladungsdichte erreicht, bilden sich
EVs, die dann den Vervielfacherabschnitt entlang in die jeweils
eingesetzte Führungs- bzw. Leitstruktur wandern.
Diese Beschreibung der Arbeitsweise einer Kanalquelle beruht
auf dem Umstand, daß ein EV erzeugt werden kann, indem man
durch Sekundäremission aus nahegelegenen Quellen, gekoppelt mit
dem begleitenden Elektronenstoßeffekt, die Elektronendichte
eines Raumbereichs auf das EV-Bildungsniveau anhebt. Eine ge
schlossene Kanalstruktur aus dielektrischem Material zum Ein
schließen der Elektronen, die zur Potentialverteilung und zur
Erzeugung eines Feldgefälles für die Elektronen mit einem Wi
derstandsmaterial beschichtet ist, ist ein Hauptelement der
Kanalquelle. Im Kanal muß genug Energie gespeichert sein (vor
zugsweise in einer verteilten Kapazität gegenüber einer auf fe
stem Potential liegenden Elektrode), um dem Strom-Spitzenbe
darf des Vorgangs der EV-Bildung zu genügen, damit nicht eine
Sättigung erfolgt und die Bildung eines EVs verhindert. Ein als
dielektrischer Werkstoff gut geeignetes Material ist mit Wolf
ram dotiertes Aluminiumoxid.
Es ist einzusehen, daß die Kanalquelle typischerweise entlang
des Kanals ein Feld aufweist, das nach der Bildung eines EVs
rasch regeneriert werden kann. Diese Ladungsregenerierung
ließe sich durch die Verwendung einer Widerstandskette errei
chen, die an eine (nicht gezeigte) Spannungsversorgung ange
schlossen ist. Ist diese Kette niederohmig genug, um ein EV zu
bilden, zieht sie einen so hohen Strom, daß die Quelle sich
stark erwärmt. Es müßte dann ein temperaturfester Werkstoff
verwendet werden, wie bspw. wolframdotiertes Aluminiumoxid.
Legt man an die konzentrierten ("lumped") Dynoden feste Poten
tiale an, anstatt die Widerstandskette zu verwenden, wird das
Erwärmungsproblem abgeschwächt.
Falls bevorzugt, kann man ein Gas in der Kanalquelle verwenden
und so den Wirkungsgrad der Elektronenerzeugung erhöhen und das
Entfernen der Ladung von den Kanalwandungen unterstützen. Bei
Verwendung eines Gases läßt sich weiterhin ein hoher Kanalwi
derstand ansetzen.
Die Fig. 65 zeigt eine LC-Führungsstruktur 950, die zu einem
Kreis gebogen ist, um einen Zirkulator für EVs darzustellen.
Die EVs werden in den in sich geschlossenen Zirkulatorkreis 950
über die Speise- und Ausgangsleitung 952 eingespeist. An die
Speise- und Ausgangsleitung 952 sind zwei Schaltpunkte 954, 956
angeschlossen, bei denen beiden es sich um Elektroden handelt.
Die Schaltpunkte 954, 956 sind nichts anderes als isolierte
Teile der hier beschriebenen LC-Führungen, wobei man die Isola
tion durch die Verwendung von induktiven oder Widerstandsele
menten erreicht. Indem man aus der Stromversorgung 958 über die
Leitungen 960, 962 geeignete Spannungen an die Schaltpunkte 954
bzw. 956 legt, wird das eingespeiste EV um 90° in die Zirkula
torbahn abgelenkt. Auf entsprechende Weise legt man zur Extrak
tion geeignete Spannungen an das zirkulierende EV und bewirkt
wiederum eine 90°-Ablenkung in die Speise- und Ausgangsleitung
952 hinein. Die Fig. 66, eine Schnittdarstellung des Zirkula
tors 950 aus der Ebene 66-66 der Fig. 65, zeigt den Aufbau der
LC-Führung ausführlicher. Die LC-Führung weist ein Keramiksub
strat 970 sowie eine untere und eine obere HF-Abschirmung 972
bzw. 974 auf. Ein zirkulierendes EV 976 ist im Inneren der LC-
Führung zentriert und von einer mittigen, einer oberen und
einer unteren Führungselektrode 978, 980 bzw. 982 umgeben dar
gestellt.
Es ist einzusehen, daß im Betrieb des in den Fig. 65 und 66
dargestellten Zirkulators die Photonenbildung und die dadurch
hervorgerufene Strahlung auf der Tatsache beruhen, daß eine
beschleunigte Ladung Energie abstrahlt. Die Frequenz der
Strahlung bestimmt sich aus der Beschleunigung der Ladung,
während die Strahlungsstärke von einer großen Anzahl von Ein
flußgrößen abhängt, die von der Geometrie der Strahlungsquelle
und der beteiligten Anzahl von Ladungen bestimmt werden. So
läßt sich eine Strahlungsquelle durch eine Ladung darstellen,
die langsam auf einem kleinen Radius oder schnell auf einem
großen Radius umläuft. Die für einen vollständigen Umlauf er
forderliche Zeit bestimmt die Strahlungsfrequenz. Weiterhin
entspricht das Strahlungsdiagramm einer zirkulierenden Ladung
dem zweier Ladungszeilen, die sinusförmig mit einer Phasen
verschiebung von 90° schwingen.
Wie beschrieben, zeigt die Fig. 66 eine untere und eine obere
HF-Abschirmung 972 bzw. 974. Werden beide Abschirmungen 972,
974 verwendet, stellt der Zirkulator 950 einen Speichermecha
nismus für Energie oder Information dar. Der Hauptunterschied
zwischen einer Energieabstrahlung aus der Zirkulation und einer
Energiespeicherung durch die Zirkulation ist, ob der Zirkulator
bei der Strahlungsfrequenz effektiv abgeschirmt ist. Ohne Ab
schirmung erfolgt eine Abstrahlung mit der Möglichkeit, diese
zu nutzen. Ist eine Abschirmung vorhanden, wird keine Energie
aus dem Zirkulator abgestrahlt; in der gleichen Anordnung fin
det ein Strahlungsaustausch zwischen der Abschirmung und dem
Generator statt, der eine Energiespeicherung darstellt. Die
Wirksamkeit der Speicherung ist dabei eine unmittelbare Funktion
des Abschirmwirkungsgrades.
Durch geeignete Abschirmung wird daher die beim Umlauf des EVs
entstehende Strahlung innerhalb des Zirkulators eingeschlossen
gehalten. Entfernt man die Abschirmung 974 entweder total oder
durch das Belassen von Fenstern in ihr, wird die HF-Energie aus
dem Zirkulator 950 heraus abgestrahlt.
Obgleich für die in Fig. 65 gezeigte Ausführungsform die Ener
gie zum Betrachter hin abgestrahlt wird, ist für den Fachmann
einzusehen, daß man mit geeigenten Fenstern die Strahlung auch
zur Mitte des Zirkulators oder alternativ in der Zeichenebene
von der Mitte des Zirkulators hinweg auswärts richten kann.
Zusätzlich zu Grundfrequenzstrahlern gibt es eine Klasse von
Oberwellenstrahlern, bei denen die Ladung langsamer umläuft und
eine periodische Struktur erregt, die ihrerseits zur Abstrah
lung mit der Frequenz der periodischen Anordnung raumgekoppelt
ist. Das sich mit der in Fig. 65 gezeigten Ausführungsform er
gebende Strahlungsverfahren gehört zu dieser letzteren Art. In
dem man die oberen Öffnungen 955 in der LC-Führung zu dem
Raumbereich hin exponiert, der die Strahlung aufnehmen soll,
wird die Abgabefunktion erfüllt. Zur übersichtlicheren Dar
stellung sind in Fig. 65 achtzehn solche Ausgangsöffnungen 955
gezeigt, obgleich jede erwünschte Anzahl gewählt werden kann.
Die Öffnungen 955 befinden sich in der oberen Führungselektro
de 980, wie in Fig. 66 gezeigt. Bei Verwendung von 18 Öffnungen
wird die 18. Harmonische abgestrahlt. Ohne diese Öffnungen re
duziert sich die Harmonischenzahl auf die Grundwelle für einen
Umlauf pro Periode der Strahlung.
Es sei angenommen, daß die EVs innerhalb des Zirkulators 950
mit genauer Geschwindigkeit zirkulieren sollen, um eine Soll
frequenz aufrechtzuerhalten. Hier kann nun eine Geschwindig
keitssynchronisierung angesetzt werden, die mit der Führungs
wirkung der LC-Führung gekoppelt ist. Bei einer solchen Syn
chronisierung wird die mittlere Geschwindigkeit einer EV-Kette
mit der Frequenz in der LC-Führung so verkoppelt, daß der Ab
stand der einzelnen EVs in den Synchronismus mit der Periode
der Öffnungen der Führung gezwungen wird. Dieser Effekt wird
erzeugt durch das in der Führung erzeugte periodische Feld und
dessen Fähigkeit, den EV-Zug durch Beschleunigung langsamer und
Verlangsamung schneller EVs in sich zu bündeln. Auf diese Weise
kann eine Vielzahl derartiger Zirkulatoren präzise mit einer
Quelle stabiler Strahlungsenergie synchronisiert werden. Indem
man die Phasenlage einer Gruppe zirkulierender Strahler ent
sprechend einstellt, läßt die Strahlung sich mit Leichtigkeit
zu Richtdiagrammen bündeln, die aus einer diese Gruppe enthal
tenden flachen Platte elektrisch über große Winkelbereiche
lenk- bzw. richtbar sind, wie es aus dem Gebiet der phasenge
steuerten Richtantennen bekannt ist.
Die Fig. 67 zeigt eine alternative Ausführungsform eines HF-
Generators 990. Für die Darstellung handelt es sich beim Ge
nerator 990 um eine RC-Führung, wie sie anderswo in dieser An
meldung beschrieben ist und die einen Führungskanal 993 mit
einer dielektrischen Grundplatte aufweist, die in einem Muster
von Halbkreisen ausgeführt ist. Zusätzlich zu den Halbkreisen
lassen sich auch andere nichtlinear Wandkonturen zum Beschleu
nigen der EVs verwenden. Wird ein EV am Eingang 991 einge
speist und mit konstanter Geschwindigkeit durch die RC-Führung
geführt, hat die sich infolge der Bewegung ergebende Strahlung
eine Frequenz von einer Periode der Wellenbewegung, die mit den
Richtungsänderungen in der Führung hervorgerufen wird. Die vor
bestimmte Anzahl von Schwingungen im RF-Generator 990 zwischen
dem Eingang 991 und dem Ausgang 992 bestimmt die Länge des ab
gegebenen Strahlungsimpulses. Es liegt eine Bewegung der effek
tiven Strahlungsquelle vor, und für den Fachmann ist einzuse
hen, daß diese Phasenbewegung für die Berechnung des Fernfeld
strahlungsdiagramms einer solchen Anordnung berücksichtigt wer
den muß. Anstelle einer RC-Führung kann zum Aufbau einer sol
chen Anordnung auch eine LC-Führung verwendet werden, die aber
in der Herstellung etwas komplizierter ist.
Indem man eine beliebige Anzahl aus einer breiten Vielfalt aus
Anordnungen mit mit konstanter Geschwindigkeit laufenden EVs
einsetzt, kann man zahlreiche Frequenzchirp- bzw. -modulations
effekte erreichen. Der Oberwellengehalt der Strahlung läßt sich
mit der Gestaltung steuern. Die Amplitude der abgegebenen
Strahlung kann in verschiedenen Bereichen über den Kopplungsko
effizienten zwischen der Führung und dem bestrahlten Raum,
durch Ändern der Ladungsmenge in der Wellenführung oder durch
Ändern der Wellungsamplitude und eine entsprechende Änderung
der Geschwindigkeit des EVs (zwecks Konstanthaltung der Peri
ode) eingestellt werden. Unterschiedlich lange Impulse lassen
sich erzeugen, indem man das EV (mit der anderswo in dieser
Anmeldung beschriebenen Umlenk- bzw. Weichentechnik) nachein
ander von längeren auf kürzere Pfade umschaltet. Es ist weiter
hin einzusehen, daß das Strahlungsdiagramm eines Wellungsstrah
lers sich auf sehr wirksame Weise durch die Gestaltung des Mu
sters und die Phasenlage der EVs steuern läßt, um sowohl die
Form des Richtdiagramms als auch dessen Richtung zu ändern. Der
Fachmann auf dem Gebiet der phasengesteuerten Gruppenantennen
ist mit den resultierenden Richtdiagrammen natürlich vertraut.
Die oben beschriebenen Zirkulatoren und Wellungsstrahler, wenn
in Dünnschichttechnologie hergestellt, lassen sich in einem
breiten Bereich von Auffahrschutz- und Nachrichtensystemen ein
setzen, in denen die Generatorgruppe unmittelbar zur bestrahl
ten Umgebung offenliegt. Verwendet man bspw. EV-Zirkulatoren
mit einer Periode von einer Wellenlänge und einer Frequenz von
3 GHz (Wellenlänge 10 cm), hat der Zirkulator Abmessungen von
3 cm für die Zirkulation von EVs mit Lichtgeschwindigkeit oder
von 3 mm bei 1/10 der Lichtgeschwindigkeit. Diese Strahler, de
ren Durchmesser etwa 3,05 mm (0,12 in.) beträgt, lassen sich
zur Stabilisierung der Strahlungsfrequenz mit Synchronisieran
ordnungen koppeln und auf einem ebenen Substrat mit wenigen
Zentimetern Seitenlänge zu Tausenden gruppieren. Das Richtdia
gramm der Gruppenanordnung und folglich die Strahlrichtung las
sen sich durch Phasensteuerung der Strahler bestimmen. In einem
Impulssystem müssen sie sowohl zu unterschiedlichen Zeitpunkten
getastet als auch phasengesteuert werden. Dies führt für Tau
sende von Strahlern zu einem komplizierten Schaltsystem, das
jedoch nicht außerhalb der Fähigkeiten von EV-Schalteranordnun
gen liegt. Das Schalten läßt sich auf einem separaten Substrat
mit Kapazitätskopplung zwischen den beiden zur Verbindung be
nutzten Platten erreichen.
Was nun die Fig. 68-81 anbetrifft, zeigen sie einen Flach
bildschirm sowie verschiedene hierfür verwendete Systemteile,
bei denen jeweils eine Erzeugung, Führung oder Steuerung von
EVs stattfindet. Grundlegend für den Aufbau eines solchen
Flachbildschirms ist der in Fig. 68 gezeigte Umlenkschalter
(Weiche); die dort gezeigten Kraftdiagramme zeigen die ver
schiedenen Stabilitätszustände von EVs auf Oberflächen und in
Nuten oder Führungen. Die einfache Kante mit einer Gegenelek
trode ist sehr stabil; im allgemeinen kann das EV nicht aus
einer solchen Ecke herausgelöst werden. Dies gilt weit stärker
für den Fall eines EV in einer engen Führung. Eine breite
Führung mit einer Gegenelektrode stellt einen instabilen Fall
dar, wenn das EV sich anfänglich in der Mitte der Führung be
findet. Der für den Umlenkschalter interssierende Fall ist in
der letzten Zeichnung der Fig. 68 gezeigt; die Stabilität ist
hier mit der dargestellten schmalen Gegenelektrode margi
nal. In der Praxis ist die Gegenelektrode zu einer Spitze
verjüngt, wo sie in den breiten Bereich der Führung eintritt,
wie es schaubildlich die Fig. 69 zeigt.
Die Fig. 69 zeigt zwei verschiedene Anordnungen für Umlenk
schalter. Obgleich Umlenkschalter (Weichen) oben bereits anhand
der Fig. 36-38 erörtert worden sind, soll ihre Beschreibung
hier verallgemeinert noch einmal aufgenommen werden. Die links
dargestellte Anordnung soll eine elektrische Ausgangsgröße lie
fern, die rechts gezeigte hat einen einzelnen Eingang sowie
einen doppelten Ausgang für den EV-Pfad. Ein elektrisches Aus
gangssignal ist nicht gezeigt, obgleich es hier ebenfalls mög
lich wäre. Bei Wechselstromkopplung wäre das Ausgangssignal le
diglich ein spitzer Impuls beim Durchlauf des EV. Indem man die
Elektroden in die direkte Berührungslinie mit vom EV emittier
ten Elektronen verschiebt, kann dem Ausgangssignal eine Gleich
komponente erteilt werden und die Ladung auf der Elektrode ver
bleiben, bis sie durch einen Leckstrom abgebaut oder von einer
Last übernommen wird.
In den beiden in Fig. 69 gezeigten Konfigurationen wird die Em
pfindlichkeit bzw. der Verstärkungsfaktor des Schalters durch
das Gleichgewicht aller derjenigen Kräfte bestimmt, die auf das
durchlaufende EV einwirken. Mit sorgfältiger Einstellung des
Gleichgewichts läßt sich ein hochverstärkendes System errei
chen. Indem man gezielt einen der Parameter des Umlenkschalters
ändert, der das EV auf den einen oder den anderen Ausgang
lenkt, stellt man einen Vor- bzw. Grundzustand her, der mittels
der Eingangs-Ablenkelektroden überwunden werden muß.
Die Fig. 70 zeigt hierzu eine EV-Führung, die sich zu einem
breiteren Bereich erweitert, der seitlich von Ablenkelektroden
1001, 1002 eingefaßt ist und unter der Eingangsführung eine zu
gespitzte Gegenelektrode 1003 aufweist. Hierbei handelt es sich
um den bereits beschriebenen Umlenkschalter (Weiche). Der we
sentliche Unterschied dieser Anordnung liegt in der Anwendung
von Photoleitern 1004, 1005, 1006, 1007 auf gegenüberliegenden
Seiten des breiten Kanals und einer Kreuzkopplung zwischen den
Photoleitern und den Ablenkelementen. Wie gezeigt, ist eine
Spannungsversorgung an die Photoleiter angeschlossen und lie
fert die Elektrodenpotentiale, wenn der Photoleiter durch den
EV-Durchlauf aktiviert wird. Es ist einzusehen, daß das EV sich
in einem optisch erregten Zustand befinden oder der Wandungs
werkstoff der Führung beim EV-Durchlauf fluoreszieren muß, um
das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Hier läßt sich eine brei
te Vielfalt von Photoleitern einsetzen; Diamantschichten sind
jedoch wegen ihrer Empfindlichkeit für UV-Emissionen und ihrer
Unempfindlichkeit gegenüber thermischer Emission besonders er
wünscht. Weiterhin ist ein Trennelement 1008 zwischen den bei
den Hälften des breiten Teils des Moduls gezeigt; das den Kanal
von einem zu anderen Ende durchlaufende EV läuft also auf der
einen oder der anderen Seite des Trennelements vorbei.
Bei der dargestellten Konfiguration wird ein Feld zwischen den
an die Photoleiter angeschlossenen Ablenkelementen aufgebaut,
wenn ein EV durch Anlegen einer Spannung an die Eingangs-Ab
lenkelektroden in den einen oder den anderen Kanal abgelenkt
wird. Man erreicht diesen Effekt, wenn man die Photoleiter ak
tiviert, während das EV sich im Kanal befindet; der Leitungs
vorgang verbindet dabei die Ablenkelemente kurzzeitig mit der
Spannungsversorgung. Wie bekannt, schalten in Fall der soge
nannten Auston-Elemente Photoleiter innerhalb von Picosekunden
nach dem Anliegen der Strahlung durch und zeigen eine niedrige
Impedanz. Beim EV-Durchlauf kehrt der Photoleiter langsamer in
den hochohmigen Ruhezustand zurück. Eine Erinnerung an den
Vorgang bleibt als Ladung auf dem dielektrischen Material zu
rück. Eine Auffrischung erfolgt, indem man oft genug ein EV
durch die Anordnung schickt, um den Ladungsverlust auszuglei
chen. Im Normalfall reicht eine Aktualisierung mit einer sehr
niedrigen EV-Zündrate aus, um die Speicherung aufzufrischen.
Bei der Verwendung dieser Photoleitungstechnik kann man auf
eine interessante Nebenfunktion zurückgreifen. Der Speicherzu
stand einer Zelle im Bildschirm läßt sich von außerhalb des
Bildschirms durch optische Beleuchtung der Zelle abfragen.
Nutzt man diesen Effekt bei einem lichterzeugenden Bildschirm
aus, erhält man implizit vom Leuchtstoff der Lichtquelle her
eine Mitkopplung, so daß der Verstärkungsfaktor des Vorgangs
sich nicht ohne die Gefahr von Instabilitäten beliebig erhöhen
läßt. Dennoch liegt hier eine potentiell brauchbare Funktion
zum Ändern des Speicherzustands auf einem Bildschirm. Die
Hauptmittel zur Erhöhung der Stabilität wären die Verwendung
von Violettlicht für die zur Datenmodifikation eingesetzte
Lichtpistole und ein für violette Wellenlängen empfindlicher
Photoleiter.
Indem man die Verbindungen zwischen den Photoleitern und den
Ablenkelementen in einer anderen Zelle ändert, kann man In
formationen aus einer Zelle des Schalters an eine andere über
geben. Sind die an die Eingangszelle gelegten Potentiale derart
gewählt, daß das EV in die linke Bahn gelenkt wird, wird die
linke Bahn auch in die zweite Zelle genommen. Indem man zwei
solcher Zellen kaskadiert, wird die in dei Eingangszelle beim
EV-Durchlauf vorliegende Information relativ zur Richtung des
EV-Durchlaufs vor- oder rückwärts an die zweite Zelle über
geben.
Die Fig. 71 zeigt eine diodenaktivierte Speicheranordnung. Die
Beschreibung dieser Einrichtung ist der der lichtaktivierten
Speichereinrichtung sehr ähnlich. Diese Anordnung basiert eben
falls auf eine Photonenaktivierung; der eingesetzte Prozeß läßt
aber einen weitaus breiteren Bereich von Wellenlängen - insbe
sondere zum niederfrequenten Ende des Spektrums - zu als ein
Photoleiter. Die hier diskutierte Anordnung basiert darauf, daß
die für die Ablenkelemente erforderlichen Potentiale von der
breitbandigen Störung abgeleitet werden, die das EV beim Ein
lauf in den Führungsbereich nahe den Aufnahmelektroden erzeugt.
Für diese Ausführungsform werden statt der Photoleiter Feld
emissionsdioden 1010, 1011, 1012, 1013 verwendet, obgleich be
liebige Gleichrichter geeignet sind, sofern sie ein gutes
Hochfrequenzverhalten, eine effektive Arbeitsvorspannung
("effective operating bias voltage") und eine ausreichende
Sperrspannung aufweisen. Eine Arbeitsspannung im Bereich von
50 V ist nötig. Wie bekannt, arbeiten Feldemissionsgleichrich
ter bis in den optische Wellenlängenbereich hinein mit hohem
Wirkungsgrad. Sie zeigen auch bei 50 V ein gutes Arbeitsverhal
ten und ergänzen die Technologie, die zur Herstellung von EV-
Strukturen im allgemeinen eingesetzt wird. Wie in herkömmlichen
Schaltbildern wird die Feldemitterkathode als Pfeilelektrode
dargestellt und damit angezeigt, daß sie positiv wird, wenn ein
Wechselstrom oder HF-Feld an die Elektroden angelegt wird.
Feldemitter haben auch eine Schwellspannung, die erreicht wer
den muß, bevor sie Elektronen emittieren. In diesem Fall können
die externen Potentiale, die für die photoaktivierten Ablenk
elemente verwendet wurden, entfallen, sofern sie nicht als Vor
spannungen erwünscht sind. Auf jeden Fall müssen die in der
Zeichnung gezeigten Diodenelektroden auf HF-Massepotential be
trieben werden.
Alle anderen Funktionen dieser Konfiguration entsprechen denen
der oben beschriebenen photoaktivierten Speicheranordnung.
Läuft ein EV in den linken Zweig ein, erzeugt der Stoß bzw. die
Störung kurzzeitig ein Wechselpotential, das auf den Ablenk
elektroden zu einem Gleichpotential umgewandelt wird und dort
verbleibt, bis es durch Leckeffekte oder eine unerwünschte Stö
rung abgebaut wird. In sämtlichen Konstruktionen muß darauf ge
achtet werden, daß im Ablenkbereich keine übermäßigen Störungen
auftreten können; diese Störungen können sonst in die Dioden
eingespeist werden und einen fehlerhaften Speicherzustand her
vorrufen.
Die Fig. 72 zeigt eine ladungsaktivierte Speicheranordnung. Wie
bei den anderen Schaltern läuft das EV in die schmale Führung
ein und wird in den erweiterten Bereich der Führung über der
zugespitzten Gegenelektrode geleitet. Die Ablenkelektrode 1015
ist für diese Speicheranordnung als Ein- und als Ausgangsele
ment gezeigt. Natürlich kann auch eine weitere Ablenkelektrode
hinzugeführt werden, um in die Anordnung einen Eingang bzw. des
sen Komplement einzufügen. Wie bei den anderen Anordnungen er
folgt die Speicherung durch eine Ladungsspeicherung auf der
Ablenkelektrode 1015 und der zugeordneten Kollektorelektrode
1016.
Die Funktion dieser Speicheranordnung hängt von der Elektronen
emission vom EV selbst oder von naheliegenden Anordnungsteilen
ab, die der EV-Durchgang erregt. Ein einfaches Auffangen von
Elektronen führt jedoch nicht zu allen benötigten Effekten. Ein
Prozeß wäre nützlich, der bei der Ankunft eines Elektrons an
einer Elektrode an dieser einen positiven Spannungssprung ver
ursacht. Die Sekundärelektronenemission ist ein solcher Prozeß,
und in der Vergangenheit hat man, wie aus der Literatur be
kannt, viele Anordnungen vorgeschlagen, die ihn ausnutzen. Der
Wirkungsgrad der Sekundärelektronenerzeugung ist niedrig, d.h.
selten höher als 2%; aber auch bei einem derart niedrigen Wir
kungsgrad ist der Prozeß noch brauchbar. Damit der Prozeß
praktisch verwendbar ist, muß nahe der Schaltelektrode eine
Elektrode 1017 angeordnet sein, die positiv relativ zur
Schaltdiode bleibt, um die Sekundärelektronen aufzufangen. Zu
sätzlich müßte diese Elektrode 1017 von den Primärelektronen in
gewissem Umfang abgeschirmt sein. In unserem Fall kann diese
Kollektorelektrode 1017 auf einem Teil der Abdeckplatte ange
ordnet sein. Die Elektrode 1017 ist in der Zeichnung mit dem
Zeichen (+) versehen, das eine Verbindung zum positiven An
schluß einer Spannungsversorgung symbolisiert. In der Verbin
dungsleitung zu dieser Spannungsversorgung sollte ein strom
begrenzendes Element wie eine Induktivität eingefügt sein, da
mit beim Durchlauf eines EV in großer Nähe der gezogene Strom
nicht zu hoch wird.
Im Betrieb beruht diese Anordnungasart auf der Tatsache, daß
ein über eine Elektrode laufendes EV den größten Teil der emit
tierten Elektronen mit dem negativen Raumladungsfeld unter
drückt, so daß die Elektrode sich negativ aufladen kann. Läuft
in der Zeichnung ein EV den linken Zweig des Schalters entlang
und über die Kollektorelektrode 1016, nehmen sowohl diese als
auch das an sie angeschlossene Ablenkelement eine negative La
dung an. Läuft hingegen das EV durch den rechten Zweig des
Schalters, schlagen die emittierten Elektroden aus größerer
Entfernung und mit höherer Geschwindigkeit auf den Kollektor
auf, so daß eine Sekundäremission erfolgen kann und Elektronen
emittiert werden, die die positive Elektrode 1017 auffängt, so
daß der Kollektor 1016 und das Ablenkelement 1015 sich positiv
aufladen. Die Informationsspeicherung und -weitergabe entspre
chen denen der vorgehend beschriebenen Fälle.
Die Fig. 73 zeigt ein Paar Schaltanordnungen (Weichen) 1020,
1021, die erlauben, den Ausgang auf einer Speicheranordnung an
einer EV-Bahnänderung zu beteiligen. Die Anordnung 1020 ent
spricht der in Fig. 72 gezeigten, hat aber zwei Ausgänge 1022,
1023, die ein Trennelement 1024 voneinander trennt. Die Aus
gänge können auch an den Elektroden abgenommen werden. Diese
Anordnung weist ggf. auch eine zusätzliche Eingangs-Ablenk
elektrode 1025 auf.
Bei der Anordnung 1021 handelt es sich um eine Konfiguration,
die bis 2 zählen kann. Sie hat eine Ablenkelektrode 1026 und
eine weitere Anode 1027, die sowohl als Ablenk- als auch als
Kollektoranode wirkt. Bei jedesmaligem Durchlauf eines EVs än
dern die Elektroden ihren Zustand und werden die Ausgangswege
sowie deren Potentiale zwischen den beiden verfügbaren Zustän
den umgeschaltet.
Die Fig. 74 zeigt eine Speicheranordnung 1030, die den Spei
cherzustand mit dem Durchlauf eines EV setzt. Hierbei handelt
es sich im Prinzip um eine ladungsaktivierte Speicheranordnung
mit drei Eingängen und zwei Ausgängen. Wird ein EV in einen der
beiden außenliegenden Eingänge 1031, 1032 eingespeist, läuft es
auf der jeweiligen Seite der Anordnung durch und setzt den Kol
lektor und das Ablenkelement auf das zugehörige Potential. Eine
Abfrage des zuvor gesetzten Zustands erfolgt durch Einspeisen
eines EVs in den Mittenkanal 1033. Durch die Abfrage des Spei
cherzustands erfolgt auch dessen Regenerierung.
Eine sehr gut brauchbare Funktion für Speicheranordnungen in
Flachbildschirmen liegt darin, sie in einer Schrittschaltre
gister-Anordnung einzusetzen. Die Fig. 75 zeigt eine solche
Anordnung unter Verwendung von ladungsaktivierten Speichern,
obgleich hier eine beliebige der oben erläuterten Speicheran
ordnungen Einsatz finden kann.
Die wesentlichste Besonderheit dieser Anordnung ist, daß der
Informationsfluß dem EV-Durchlauf entgegengesetzt verläuft, da
der Kollektor einer auf das Ablenkelement einer anderen
Speicherstufe zurückgekoppelt ist. Die Ausgänge sind als auf
Tore gehend gezeigt, die im Flachbildschirm Verwendung fin
den, obgleich die Ausgänge auch für einen breiten Bereich elek
tronischer Funktionen brauchbar sind. Der Dateneingang zu einer
solchen Zeile von Schrittschaltregistern geht an das Ablenkele
ment 1040 der ersten Zelle oder an das der EV-Einspeisung ent
gegengesetzte Ende der Zeile. Wird ein EV in das System einge
speist, erfolgt mit jedem Durchlauf eine Verschiebung der ge
speicherten Daten um eine Zeile nach rechts.
Die Fig. 76 zeigt ein Blockdiagramm eines aus den in den Fig.
68-75 gezeigten Anordnungen aufgebauten Flachbildschirms. Vor
einer ausführlichen Erläuterung der Fig. 76 sei auf die folgen
den Tabellen 1-4 verwiesen werden, die das Verständnis der
Arbeitsweise des Systems erleichtern sollen.
Format des Bildschrims = 400×400 mm (16″×16″).
Anzahl der aktiven Zeilen und Spalten = 2 000×2 000.
Anzahl der Bildelemente (Pixels) = 4 000 000.
Max. Pixelgröße = 0,2×0,2 mm (200 µm×200 µm).
Anzahl der aktiven Zeilen und Spalten = 2 000×2 000.
Anzahl der Bildelemente (Pixels) = 4 000 000.
Max. Pixelgröße = 0,2×0,2 mm (200 µm×200 µm).
Kolben aus kantenversiegeltem Glas, intern abgestützt durch
Schichten aktiver EV-Komponenten auf ausgerichteten Blechen.
Die Dicke des Bildschirms liegt - abhängig von den Festigkeitsanforderungen
- zwischen 1 und 3 mm.
Maßhaltigheit und Bildverzerrungen nur durch die Wärmeeigenschaften
des Glases begrenzt.
Anzahl der in den Vakuumkolben führenden Zuleitungsdrähte liegt
zwischen minimal 6 und maximal 30, abhängig vom Umfang der Synchronisierungsschaltung
innerhalb des Kolbens.
Tricolor-System mit Leuchtstoffen für den gesamten Farbbereich.
Sieben Binärstufen für jede Farbstärke (Kontrastbereich = 127).
Gesamt-Bildspeicher auf dem Bildschirm: 4 000 000×7×3 = 84 Megabits = 10,5 MBytes.
Videobandbreite bis zu 100 MHz.
Bildfolgefrequenz 0 bis 1 kHz (Nennwert 10 Hz).
Helligkeitsflackern wegen der internen Speicherung im wesentlichen gleich null.
Sieben Binärstufen für jede Farbstärke (Kontrastbereich = 127).
Gesamt-Bildspeicher auf dem Bildschirm: 4 000 000×7×3 = 84 Megabits = 10,5 MBytes.
Videobandbreite bis zu 100 MHz.
Bildfolgefrequenz 0 bis 1 kHz (Nennwert 10 Hz).
Helligkeitsflackern wegen der internen Speicherung im wesentlichen gleich null.
Helligkeitssteuerung von null auf volle Leuchtstoffsättigung
durch Impulsfrequenzsteuerung der EV-Elektronenquelle (0 bis
34,3 cd/m² (0 bis 10 000 fL).
Mittlerer Leuchtstoffstrom bei 100% Tastverhältnis = 200 µA.
Beschleunigungsspannung = 10 kV.
Leistungszufuhr zum Leuchtstoffschirm = 2 W.
Erforderliche Elektronenladungen pro Zeile = 2×10-4/1,6×10-19 = 1,25×10¹⁵ Ladungen/s/2000 Zeilen = 6,3×10¹¹/s/Zeile.
Erforderliche Elektronenladungen pro Bildelement = 6,3×10¹¹/2000 = 3,2×10⁸.
Ladungen aus einem einzelnen EV-Impuls in 7 mm Entfernung in einem Loch mit 0,05 mm Durchmesser (gemessen) = 10⁷.
Ladungen in ein Bildelement in 0,7 mm Entfernung = 10⁹ für einen einzelnen EV-Impuls (berechnet).
Mittlerer Leuchtstoffstrom bei 100% Tastverhältnis = 200 µA.
Beschleunigungsspannung = 10 kV.
Leistungszufuhr zum Leuchtstoffschirm = 2 W.
Erforderliche Elektronenladungen pro Zeile = 2×10-4/1,6×10-19 = 1,25×10¹⁵ Ladungen/s/2000 Zeilen = 6,3×10¹¹/s/Zeile.
Erforderliche Elektronenladungen pro Bildelement = 6,3×10¹¹/2000 = 3,2×10⁸.
Ladungen aus einem einzelnen EV-Impuls in 7 mm Entfernung in einem Loch mit 0,05 mm Durchmesser (gemessen) = 10⁷.
Ladungen in ein Bildelement in 0,7 mm Entfernung = 10⁹ für einen einzelnen EV-Impuls (berechnet).
Kapazität des Speicherelements = 10¹⁵ F.
Ladung und Spannung auf dem Speicherelement = 6×10⁵ Elektronen für 100 V.
Strom beim Umschalten aller Speicherelemente (84 MBits) mit 10 Hz = 8,4×10⁷×6×10⁵×10×1,6×10-19 = 8×10-5 A.
Beim Schalten verbrauchte Leistung = 100 V×8×10-5 A = 8×10-3 W.
Erforderliche Elektronenladungen pro Zeile = 6×10⁵×2 000 Bildelemente = 1,2×10⁹.
EV-Transitzeit pro Zeile für 500 V Geschwindigkeit (1,3×10⁹ cm/s oder 0,04 c) = 31 ns.
EV-Transitzeit pro Bildelement = 16 ps.
Ladung und Spannung auf dem Speicherelement = 6×10⁵ Elektronen für 100 V.
Strom beim Umschalten aller Speicherelemente (84 MBits) mit 10 Hz = 8,4×10⁷×6×10⁵×10×1,6×10-19 = 8×10-5 A.
Beim Schalten verbrauchte Leistung = 100 V×8×10-5 A = 8×10-3 W.
Erforderliche Elektronenladungen pro Zeile = 6×10⁵×2 000 Bildelemente = 1,2×10⁹.
EV-Transitzeit pro Zeile für 500 V Geschwindigkeit (1,3×10⁹ cm/s oder 0,04 c) = 31 ns.
EV-Transitzeit pro Bildelement = 16 ps.
Es ist einzusehen, daß die in der Fig. 76 gezeigte Anordnung
nur eine Schicht eines 7-Schichten-Systems zeigt. Geeignete
Videosignale in Binärform werden in das System eingespeist und
eine externe Synchronisation führt die Zählvorgänge durch, die
zur Speisung der verschiedenen EV-Quellen und Zeilentore er
forderlich sind. Die Zählung kann auch innerhalb des Bild
schirms selbst erfolgen, obgleich er dann auf ein bestimmtes
Informationsformat festgelegt ist. Eine externe Datensteuerung
erlaubt eines größere Vielfalt bei den zu verarbeitenden Daten
formaten. Die Daten sind von links nach rechts auf einer Zeile
fortschreitend dargestellt, und jede Zeile wird von oben nach
unten gespeist.
Die in diesem System verwendete Helligkeitssteuerung verändert
die Erregungsfrequenz der Haupt-EV-Zeilen, die zum Erzeugen von
Elektronen für den Leuchtstoffschirm dienen. Eine beliebige
Konfiguration dieser Quellen kann eingesetzt werden - von einer
EV-Quelle pro Zeile bis zu einer Quelle für das gesamte System,
die dann durch geeignete Umlenkschalter entsprechend der Fig.
79 geschaltet wird, die die Zeilenadressierung zeigt. Die ein
zelnen Tore auf jeder Zeile sind dann für den Informationsge
halt der Bildelemente mit den entsprechenden Grau- oder Farb
werten verantwortlich.
Die Fig. 77 zeigt eine stirnseitige Draufsicht einer der Daten
zeilen. Die als Elektronenquelle zum Erregen des Leuchtstoffs
dienende EV-Führung mit offenem Kanal ist auf der unteren Plat
te 1050 gezeigt. Über dieser Ebene sind sieben separate Bleche
angeordnet, die jeweils Schrittschaltregister tragen, die die
Kontrastniveaus für eine der erwünschten Primärfarben behan
deln. Zweckmäßigerweise wird man diese Bleche mit den zugehö
rigen Dielektrika miteinander ausgerichtet zu einem Stapel zu
sammenfassen. Nur zwei dieser Platten sind gezeigt, und diese
sind auch nicht maßstabsgerecht dargestellt. Die Torsteuerung
erfolgt in vieler Hinsicht auf die gleiche Weise wie die her
kömmliche Gittermodulation einer Einzelpunkt-Kathodenstrahlröh
re.
Die Fig. 78 zeigt in einer Draufsicht eine Anordnung von Toren
sowie sie steuernde Schrittschaltregister. Ein EV-Durchlauf ist
unter dem Torbereich sowie auch im Bereich der Schrittschaltre
gister gezeigt.
Die Fig. 79 zeigt die Anordnung des Zeilenselektors zur Adres
sierung und Speisung der Schrittschaltregistern-Zeilen mit EVs.
Es sind vorgespannte Umlenkschalter gezeigt, d.h. Weichen, die
geometrisch so angelegt sind, daß ein EV sie gradlinig vor
wärts durchläuft, bis aus dem Zeilenwahl-Schrittschaltregister
eine Spannung an den Weicheneingang gelegt wird. Die zum Steu
ern der verschiedenen Funktionen geeigneten Frequenzen sind an
gegeben; bei der Wellenform handelt es sich um einen einfachen
Impuls mit der Breite des grundlegenden binären Videoimpulses.
Die Fig. 80, 81 und 82 zeigen eine LRC-Führung 1060, die für
einen Flachbildschirm geeignet ist, bei der es aber nicht in
mittelbar um eine Schaltlogik geht; vielmehr kann diese Anord
nung in zahlreichen anderen Systemen verwendet werden, in denen
ein EV geführt werden soll. Diese Anordnung nutzt einen Effekt
ähnlich dem einer LRC-Schaltung in einer ansonsten einfachen
RC-Führung aus, der die Ladezeitkonstante der RC-Führung auch
ohne Dotierung des Dielektrikums erheblich verbessert. Streu
ladungen werden mittels einer dünnen Metallbeschichtung 1062
unmittelbar auf den Wandungen der Führung 1064 beseitigt. Diese
Ladungen werden mittels eines Weges hoher Induktivität in Form
einer schmalen Führung zum Ende der Anordnung geleitet, so daß
ein übermäßig starker Ladungsabzug vom EV vermieden wird. Das
leitfähige Material am Ende der Führung muß ebenfalls induktiv
und unter geeigneter Dämpfung durch eine ohmsche Komponente
abgeschlossen werden. Dieses ohmsche Komponent läßt sich am
zweckmäßigsten durch eine dünne leitfähige Schicht auf der
Führung erreichen. Die Dicke der Schicht 1062 liegt optimal im
Bereich von 200 bis 500 Angstrom, wo ein gutes optisches Re
flexionsvermögen für das EV erreicht wird, der Widerstand ent
lang des Kanals aber mäßig hoch bleibt. Aluminium und Molybdän
stellen eine für die Beschichtung der Führung gut geeignete
Materialart dar. Diese Technik erfordert in den meisten An
wendungsfällen das Beschichten der Abdeckung über einer EV-
Führung, kann aber bei Führungen, die zwecks freier Elektro
nenemission nach oben offen sein müssen, entfallen. In der
Zeichnung ist die Führung bis zum Ende der Grundplatte durch
gehend gezeigt; die auf den Wandungen der Führung gesammelte
Ladung ist über eine Zuleitung oder Schicht hoher Induktivität
zu einer Masseverbindung geführt. Die Abmessungen für die Füh
rung sind ziemlich unkritisch, da der Effekt der LRC-Ladungs
beseitigung maßstäblich für Führungen aller Größen gilt.
Hinsichtlich der Fig. 76 war auf die Notwendigkeit der Benut
zung binärer Videodaten zur Ansteuerung der Schrittschaltre
gister verwiesen worden, obgleich in der entsprechenden Dis
kussion dieser Schaltung keine Mittel angegeben wurden, um
diese Daten aus den breitbandigen Analog-Videosignalen abzu
leiten, die für ein hochauflösendes Abbildungssystem gebraucht
werden. Hinsichtlich der Fig. 76 war jedoch erwähnt worden,
daß diese Umwandlung außerhalb der eigentlichen Abbildungs
vorrichtung erfolgen kann. Es kann jedoch zweckmäßig sein, die
Umwandlung in dieser Vorrichtung durchzuführen. Die Fig. 83
zeigt eine Anordnung zur Umwandlung mit den Mitteln der EV-
Technologie.
Allgemein gesagt, übernimmt der Analog/Digital-Kodierer 1070
die an den Ablenkplatten (im Rahmen ihrer konstruktiven Be
schränkungen) erscheinende Analogspannung und wandelt sie zu
einem Ausgangskode um, der den Binäranforderungen der Schritt
schaltregister genügt. Hierbei wird eine Art Aufsuchtabelle
bzw. ein ROM-Speicher eingesetzt. Infolge der geringen Abmes
sungen der Anordnung (typischerweise 3 mm über alles für die
größsten Führungen, die derzeit für die Informationsverarbei
tung bekannt sind) kann die Arbeitsbandbreite groß sein; bis zu
mehreren hundert Megahertz sind zu erwarten. In der hier disku
tierten Bilddarstellungsvorrichtung würde die Erregungs- bzw.
Zündfrequenz der EV-Quelle das Nyquist-Abtastkriterium erfül
len, d.h. das 2,1fache der höchsten Frequenz in der Analog-
Videoinformation betragen.
Die Zeichnung zeigt schaubildlich eine EV-Quelle 1072, bei der
es sich vorzugsweise um eine Feldemissionsquelle handelt, um
eine hohe Impulsfrequenz zu ermöglichen. Ihr folgt ein Störfil
ter 1074, das das ruhigstmögliche EV gewährleisten soll, d.h.
ein EV, das von den folgenden Ablenkfeldern sehr genau abge
lenkt wird. Im einfachsten Fall ist ein solches Störfilter nur
eine hochwertige Führung, die dem EV Zeit zur Neuordnung gibt,
bevor es in einen Wechselwirkungsraum emittiert wird. Im Ex
tremfall muß das Filter auf die Absorption von Strahlung in
einem besonders aktiven Band von Frequenzen ausgelegt sein,
deren Vorhandensein bekannt ist. Diese Absorptionstechnik ist
aus der Arbeit mit störungsarmen Elektronenstrahlen bekannt.
Das gewünschte Resultat läßt sich leicht durch Beobachten des
Verhaltens des EVs in den Ablenkfeldern prüfen, indem man den
Ablenkbereich mit einer Elektronenkamera überwacht. In dieser
Hinsicht übt der Abwerfteil des Kodierers die Funktion eines
Picoscops aus.
Der Ausgang der Führungsstruktur des Störfilters 1074 ist mit
einer zugespitzten Gegenelektrode auf einer flachen Ebene ab
geschlossen. Es muß jede Vorsichtsmaßnahme (bspw. das Zuspit
zen des Ausgangs der Führung) ergriffen werden, damit in die
sem Bereich im elektrischen Feld keine Spitzen auftreten, die
sonst die Bahn des EVs unregelmäßig machen würden. Die Zeich
nung zeigt einen Abschlußwiderstand für die die Ablenkplatten
ansteuernde Übertragungsleitung. Der Widerstand dieses Mate
rials darf nicht zu niedrig sein, da das EV sich sonst auf dem
Widerstand selbst zerstört. Auf die Ablenkanordnung folgt ein
Bereich, der als Expansionsbereich bezeichnet ist. Hierbei han
delt es sich einfach um einen Bereich, der hinzugefügt wird, um
mehr Raum für die folgenden Selektor-Führungen zu schaffen. In
diesem Expansionsbereich muß eine ladungsverteilende Beschich
tung aufgebracht sein, deren Widerstand (in Ohm/Quadrat gemes
sen) am besten von einem niedrigen Wert im Bereich der Ablenk
elemente auf einen höheren Wert im Expansionsbereich ansteigt.
Es müssen so viele Selektor-Führungen vorgesehen sein, wie die
Komplexität der durchzführenden Kodierung erfordert; das effek
tive "Rauschen" bzw. die Unsicherheit des Ablenksystems und der
EV-Bahn setzen hier Grenzen. Ist das EV in die Selektor-Führung
eingelaufen, wird es in einen Bereich geleitet, der für das
Setzen der Potentiale auf den Leitungen veranwortlich ist, die
die binären Videodaten den Schrittschaltregistern zuführen. Um
die Zeichnung nicht zu überlasten, ist nur eine Führung an die
se Leitungen angeschlossen dargestellt. Diese Leitung zeigt
zwei unterschiedlich hohe Höcker, die den hier gesuchten Effekt
darstellen sollen. Das Potential dieser Ausgangsleitungen muß
auf 1 oder 0 gesetzt werden, wie durch die anliegende Spannung
definiert. Diese Effekte sind permanent zugeordnet, und beim
jedesmaligen Durchlauf eines EV durch eine bestimmte der Füh
rungen wird die Leitung auf die gleiche Spannung gesetzt. Die
ser Setzvorgang entspricht dem oben zur Fig. 72 erläuterten. Um
eine negative Spannung zu setzen, wird im Prinzip nur das EV
über den Zuleitungsdraht geführt; zum Setzen einer positiven
Spannung wird auf die Sekundärelektronenemission zurückgegrif
fen.
Obgleich die Skizze einen Draht zeigt, können zur Informations
übertragung an die Binärvideoeingänge auch EV-Führungen verwen
det werden, wenn ein geeigneter Pfad verfügbar ist. In diesem
Fall wird eine Anordnung ähnlich der in Fig. 74 gezeigten am
Übergang zwischen den Selektor-Führungen und der Biärvideo-Füh
rung verwendet. Ist ein solcher Pfad nicht vorhanden, weil die
Schrittschaltregister auf separaten Substraten oder Schichten
liegen, wird man Drähte verwenden.
Die Fig. 84 und 85 zeigen ein Phänomen bei der Behandlung von
EVs, das bei einer herkömmlichen Verdrahtung nicht auftritt.
Auf einem Keramiksubstrat 1100 sind zwei sich schneidende Füh
rungskanäle 1101, 1102 - typischerweise unter einem Winkel von
90° - angeordnet. Die Fig. 83 zeigt den Führungskanal 1101 mit
einer unter ihm verlaufenden Gegenelektrode 1103 versehen, wäh
rend der Führungskanal 1102 eine Gegenelektrode 1104 aufweist;
die Gegenelektroden 1103, 1104 sind durch einen Isolator 1105
getrennt. Der Isolator 1105 wird als optimal angesehen; in den
meisten Anwendungsfällen kann er entfallen. Bei einigen Schal
tungsanordnungen kann eine Gegenelektrode für die Kanäle 1101,
1102 gemeinsam vorgesehen werden. Es hat sich herausgestellt,
daß unter bestimmten Bedingungen EV-Kanäle typischerweise unter
90° ohne den bei einer Verdrahtung auftretenden "Kurzschluß"
gekreuzt werden können. Kollisionen an der Kreuzung müssen
durch eine entsprechende Zeitsteuerung vermieden werden. In den
meisten EV-Logikschaltungen kann (wegen der hohen Leistung
eines EV und der geringen Notwendigkeit einer starken Belegung)
mit einer sehr schwachen Belegung der Führung gerechnet werden.
In bestimmten Fällen muß genau untersucht werden, welche Stör
wellen sich in den Seitenzweigen ablösen können; gegen diese
sind dann Maßnahmen zu ergreifen.
Claims (41)
1. Kanal-Quelle zur Erzeugung von EVs, gekenn
zeichnet durch
ein Basiselement mit einer ersten und einer zweiten Seite, die einander gegenüberliegen,
einen entlang der ersten Seite des Basiselements verlau fenden Kanal,
eine Quelle von Elektronen oder Photonen, die auf dem Ba siselement nahe dem Kanal angeordnet ist,
eine Vielzahl von Dynoden, die unter dem Kanal angeordnet sind und in aufeinanderfolgend größer werdenden Entfernungen - gemessen von der Elektronen- bzw. Photonenquelle her - entlang des Kanals beabstandet sind, und
eine auf der zweiten Seite des Basiselements angeordneten Gegenelektrode.
ein Basiselement mit einer ersten und einer zweiten Seite, die einander gegenüberliegen,
einen entlang der ersten Seite des Basiselements verlau fenden Kanal,
eine Quelle von Elektronen oder Photonen, die auf dem Ba siselement nahe dem Kanal angeordnet ist,
eine Vielzahl von Dynoden, die unter dem Kanal angeordnet sind und in aufeinanderfolgend größer werdenden Entfernungen - gemessen von der Elektronen- bzw. Photonenquelle her - entlang des Kanals beabstandet sind, und
eine auf der zweiten Seite des Basiselements angeordneten Gegenelektrode.
2. Kanal-Quelle nach Anspruch 1, gekennzeichnet
weiterhin durch einen verteilten Widerstand, der unter dem Ka
nal angeordnet ist und dessen Anfangskante an die Elektronen-
bzw. Photonenquelle angrenzt.
3. Kanal-Quelle nach Anspruch 2, gekennzeichnet
weiterhin durch Mittel, um Spannungen an die Elektronen- bzw.
Photonenquelle, an die Dynoden und an die Gegenelektrode anzu
legen.
4. Kanal-Quelle nach Anspruch 3, dadurch ge
zeichnet, daß die angelegten Spannungen von der Elek
tronen- bzw. Photonenquelle her bis zur Gegenelektrode zuneh
mend positiver werden.
5. Zirkulator für EVs, gekennzeichnet durch
einen geschlossenen Umlauf zur Führung der EVs und durch Mit
tel, um mindestens ein EV in den geschlossenen Kreislauf ein
zubringen.
6. Zirkulator nach Anspruch 5, gekennzeichnet
weiterhin durch Mittel, um das mindestens eine EV aus dem ge
schlossenen Umlauf zu extrahieren.
7. Zirkulator nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der geschlossene Umlauf aus einer LC-
Führungsstruktur besteht, die zu dem geschlossenen Umlauf ge
staltet ist.
8. Zirkulator nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der geschlossene Umlauf kreisförmig angeord
net ist.
9. Zirkulator nach Anspruch 5, gekennzeichnet
weiterhin durch mindestens ein HF-Fenster in dem geschlossenen
Umlauf, durch das von dem mindestens einen EV erzeugte HF-
Strahlung den Umlauf verlassen kann.
10. HF-Generator, gekennzeichnet durch
eine EV-Führungsstruktur mit einem EV-Kanal mit einer
ersten und einer zweiten Wandung, die einander gegenüberliegen
und nichtgradlinig verlaufen, und durch
Mittel, mit denen mindestens ein EV veranlaßt werden kann,
den Kanal zu durchlaufen und so HF-Strahlung abzugeben.
11. HF-Generator nach Anspruch 10, gekennzeich
net weiterhin durch eine HF-Abschirmung, die den Kanal teil
weise abdeckt.
12. HF-Generator nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die HF-Abschirmung mindestens ein
HF-Fenster enthält.
13. HF-Generator nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste und die zweite nicht
gradlinige Wandung einen ersten bzw. einen zweiten geschlosse
nen Umlauf bilden.
14. HF-Generator nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste und die zweite nicht
gradlinige Wandung ein Wellungsmuster bilden.
15. HF-Generator. gekennzeichnet durch Mittel
zur Erzeugung eines EV und durch Mittel, um das erzeugte EV zu
beschleunigen.
16. Verfahren zur Erzeugung von HF-Strahlung, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein EV beschleunigt.
17. Vorrichtung zum Speichern des Effekts eines EV-Durchlaufs,
gekennzeichnet durch
einen Kanal mit einem ersten und einen zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten Seite zum Führen von EVs,
eine Einrichtung zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Kanals,
eine erste und eine zweite Ablenkelektrode auf der ersten bzw. der zweiten Seite des Kanals,
einen ersten und einen zweiten Photoloeiter, die auf der ersten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnet sind,
einen dritten und einen vierten Photoleiter, die auf der zweiten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnet sind, wobei die erste Ablenkelektrode elektrisch mit dem zwei ten und dem dritten und die zweite Ablenkelektrode elektrisch mit dem ersten und dem vierten Photoleiter verbunden sind,
eine Austrittseinrichtung, die erlaubt, in den Kanal ein gespeiste EVs durch das zweite Ende des Kanals auszutreten, und
an die Photoleiter angeschlossene Mittel zur Spannungsver sorgung.
einen Kanal mit einem ersten und einen zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten Seite zum Führen von EVs,
eine Einrichtung zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Kanals,
eine erste und eine zweite Ablenkelektrode auf der ersten bzw. der zweiten Seite des Kanals,
einen ersten und einen zweiten Photoloeiter, die auf der ersten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnet sind,
einen dritten und einen vierten Photoleiter, die auf der zweiten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnet sind, wobei die erste Ablenkelektrode elektrisch mit dem zwei ten und dem dritten und die zweite Ablenkelektrode elektrisch mit dem ersten und dem vierten Photoleiter verbunden sind,
eine Austrittseinrichtung, die erlaubt, in den Kanal ein gespeiste EVs durch das zweite Ende des Kanals auszutreten, und
an die Photoleiter angeschlossene Mittel zur Spannungsver sorgung.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, weiterhin gekenn
zeichnet durch ein Trennelement zwischen dem ersten
und dem zweiten Ende des Kanals derart, daß ein den Kanal
durchlaufendes EV auf der einen oder der anderen Seite des
Trennelements durchläuft.
19. Vorrichtung zum Speichern des Effekts eines EV-Durchlaufs,
gekennzeichnet durch
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zum Führen der EVs,
Mittel, um EVs in das erste Ende des Kanals einzuspeisen, eine erste und eine zweite Ablenkelektrode auf der ersten bzw. der zweiten gegenüberliegenden Seite des Kanals,
eine erste und eine zweite Diode, die auf der ersten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnet sind,
eine dritte und eine vierte Diode, die auf der zweiten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnet sind, wobei die erste Ablenkelektrode elektrisch mit der zweiten und der drit ten und die zweite Ablenkelektrode elektrisch mit der ersten und der vierten Diode verbunden und die erste, zweite, dritte und vierte Diode auf HF-Masse gehalten sind, und
eine Austrittseinrichtung, die in den Kanal eingespeisten EVs erlaubt, durch das zweite Ende des Kanals auszutreten.
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zum Führen der EVs,
Mittel, um EVs in das erste Ende des Kanals einzuspeisen, eine erste und eine zweite Ablenkelektrode auf der ersten bzw. der zweiten gegenüberliegenden Seite des Kanals,
eine erste und eine zweite Diode, die auf der ersten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnet sind,
eine dritte und eine vierte Diode, die auf der zweiten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnet sind, wobei die erste Ablenkelektrode elektrisch mit der zweiten und der drit ten und die zweite Ablenkelektrode elektrisch mit der ersten und der vierten Diode verbunden und die erste, zweite, dritte und vierte Diode auf HF-Masse gehalten sind, und
eine Austrittseinrichtung, die in den Kanal eingespeisten EVs erlaubt, durch das zweite Ende des Kanals auszutreten.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, weiterhin gekenn
zeichnet durch ein Trennelement zwischen dem ersten und
dem zweiten Ende des Kanals derart, daß ein den Kanal durchlau
fendes EV auf der einen oder der anderen Seite des Trennele
ments durchläuft.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste, die zweite, die dritte
und die vierte Diode Feldemissionsdioden sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste, die zweite, die drit
te und die vierte Diode Gleichrichter sind.
23. Vorrichtung zum Speichern des Effekts eines EV-Durchlaufs,
gekennzeichnet durch
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zum Führen von EVs,
Mitteln zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Ka nals,
einer Ablenkelektrode auf der ersten der gegenüberliegen den Seiten des Kanals,
einer Kollektoranode auf der zweiten der gegenüberliegen den Seiten des Kanals, wobei die Ablenkelektrode elektrisch mit der Kollektoranode verbunden ist,
einen auf der Vorrichtung in großer Nähe zur Kollektor anode angeordneten Sekundärelektronenkollektor, und
eine Austrittsanordnung, die in den Kanal eingespeisten EVs erlaubt, durch das zweite Ende des Kanals auszutreten.
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zum Führen von EVs,
Mitteln zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Ka nals,
einer Ablenkelektrode auf der ersten der gegenüberliegen den Seiten des Kanals,
einer Kollektoranode auf der zweiten der gegenüberliegen den Seiten des Kanals, wobei die Ablenkelektrode elektrisch mit der Kollektoranode verbunden ist,
einen auf der Vorrichtung in großer Nähe zur Kollektor anode angeordneten Sekundärelektronenkollektor, und
eine Austrittsanordnung, die in den Kanal eingespeisten EVs erlaubt, durch das zweite Ende des Kanals auszutreten.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, weiterhin gekenn
zeichnet durch eine zweite Ablenkelektrode auf der
zweiten der gegenüberliegenden Seite des Kanals.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Austrittseinrichtung einen
ersten und einen zweiten Austrittspfad aufweist, auf denen EVs
den Kanal verlassen können.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Austrittseinrichtung einen
ersten und einen zweiten Austrittspfad aufweist, auf denen EVs
den Kanal verlassen können.
26. Vorrichtung zum Speichern des Effekts eines EV-Durchlaufs,
gekennzeichnet durch
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zum Führen von EVs,
Mittel zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Kanals,
eine erste Ablenkelektrode auf der ersten der gegenüber liegenden Seiten des Kanals,
eine zweite Ablenkelektrode auf der zweiten der gegen überliegenden Seiten des Kanals,
eine auf der zweiten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnete Kollektoranode, die elektrisch mit der zwei ten Ablenkelektrode verbunden ist,
einen Sekundärelektronenkollektor, der in großer Nähe zur Kollektoranode auf der Vorrichtung angeordnet ist, und
eine Austrittseinrichtung mit einem ersten und einem zwei ten Austrittspfad derart, daß in den Kanal eingespeiste EVs diesen durch sein zweites Ende verlassen können, und zwar zu erst auf einem Austrittspfad und dann auf dem anderen, so daß die Vorrichtung bis 2 zählen kann.
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zum Führen von EVs,
Mittel zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Kanals,
eine erste Ablenkelektrode auf der ersten der gegenüber liegenden Seiten des Kanals,
eine zweite Ablenkelektrode auf der zweiten der gegen überliegenden Seiten des Kanals,
eine auf der zweiten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordnete Kollektoranode, die elektrisch mit der zwei ten Ablenkelektrode verbunden ist,
einen Sekundärelektronenkollektor, der in großer Nähe zur Kollektoranode auf der Vorrichtung angeordnet ist, und
eine Austrittseinrichtung mit einem ersten und einem zwei ten Austrittspfad derart, daß in den Kanal eingespeiste EVs diesen durch sein zweites Ende verlassen können, und zwar zu erst auf einem Austrittspfad und dann auf dem anderen, so daß die Vorrichtung bis 2 zählen kann.
27. Vorrichtung, deren Speicherzustand durch den Effekt eines
EV-Durchlaufs gesetzt wird, gekennzeichnet durch
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zur Führung von EVs,
Mittel zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Kanals, die einen ersten und einen zweiten außenliegenden Ein gangspfad für EVs aufweisen,
eine Ablenkelektrode auf der ersten der gegenüberliegen den Seite des Kanals,
eine auf der zweiten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordneten Kollektoranode, die elektrisch mit der Ab lenkelektrode verbunden ist,
einen Sekundärelektronenkollektor, der in großer Nähe zur Kollektoranode auf der Vorrichtung angeordnet ist, und
eine Austrittseinrichtung, durch die in den Kanal einge speiste EVS am zweiten Ende des Kanals austreten können und die einen ersten und einen zweiten außenliegenden Austrittspfad für EVs aufweist.
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zur Führung von EVs,
Mittel zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Kanals, die einen ersten und einen zweiten außenliegenden Ein gangspfad für EVs aufweisen,
eine Ablenkelektrode auf der ersten der gegenüberliegen den Seite des Kanals,
eine auf der zweiten der gegenüberliegenden Seiten des Kanals angeordneten Kollektoranode, die elektrisch mit der Ab lenkelektrode verbunden ist,
einen Sekundärelektronenkollektor, der in großer Nähe zur Kollektoranode auf der Vorrichtung angeordnet ist, und
eine Austrittseinrichtung, durch die in den Kanal einge speiste EVS am zweiten Ende des Kanals austreten können und die einen ersten und einen zweiten außenliegenden Austrittspfad für EVs aufweist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, weiterhin gekenn
zeichnet durch einen dritten Eingangspfad für EVs, der
zwischen dem ersten und dem zweiten Eingangspfad liegt und er
laubt, den Speicherzustand der Vorrichtung zu prüfen bzw. ab
zufragen.
29. EV-Schrittschaltregister mit einer Vielzahl von Vorrich
tungen zum Speichern des Effekts eines EV-Durchlaufs, da
durch gekennzeichnet, daß jede dieser Vor
richtungen aufweist:
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zum Führen von EVs,
eine Einrichtung zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Kanals,
eine Ablenkelektrode auf der ersten der gegenüberliegen den Seiten des Kanals,
eine Kollektoranode auf der zweiten der gegenüberliegen den Seiten des Kanals,
einen Sekundärelektronenkollektor, der in größer Nähe zur Kollektoranode auf der Vorrichtung angeordnet ist, und
eine Austrittseinrichtung, durch die in den Kanal einge speiste EVs den Kanal an seinem zweiten Ende verlassen können, wobei die Kollektoranode mindestens einer der Vorrichtun gen elektrisch mit der Ablenkelektrode einer anderen der Vor richtungen verbunden ist und die Austrittseinrichtung minde stens einer der Vorrichtungen mit der Einrichtung zum Einspei sen von EVs einer anderen Vorrichtung verbunden ist.
einen Kanal mit einem ersten und einem zweiten Ende und einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden Seite zum Führen von EVs,
eine Einrichtung zum Einspeisen von EVs in das erste Ende des Kanals,
eine Ablenkelektrode auf der ersten der gegenüberliegen den Seiten des Kanals,
eine Kollektoranode auf der zweiten der gegenüberliegen den Seiten des Kanals,
einen Sekundärelektronenkollektor, der in größer Nähe zur Kollektoranode auf der Vorrichtung angeordnet ist, und
eine Austrittseinrichtung, durch die in den Kanal einge speiste EVs den Kanal an seinem zweiten Ende verlassen können, wobei die Kollektoranode mindestens einer der Vorrichtun gen elektrisch mit der Ablenkelektrode einer anderen der Vor richtungen verbunden ist und die Austrittseinrichtung minde stens einer der Vorrichtungen mit der Einrichtung zum Einspei sen von EVs einer anderen Vorrichtung verbunden ist.
30. System zur Verwendung des EV-Schrittschaltregisters nach
Anspruch 29, weiterhin gekennzeichnet durch
Mittel, um an den Sekundärelektronenkollektoren der Vorrichtun
gen jeweils eine positive Spannung zu erzeugen.
31. System nach Anspruch 30, weiterhin gekenn
zeichnet durch Mittel, um Eingangsdaten an die Ab
lenkelektrode einer der Vorrichtungen zu legen.
32. Anordnung zum Führen von EVs, gekennzeich
net durch
einen dielektrischen Körper mit einer ersten Oberfläche
und einen auf dieser angeordneten EV-Führungskanal, der min
destens teilweise mit einem dünnen Metallbelag versehen ist.
33. Anordnung nach Anspruch 32, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Belag eine Dicke im Bereich
von 200 bis 500 Angstrom hat.
34. Anordnung nach Anspruch 33, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Belag aus Aluminium besteht.
35. Anordnung nach Anspruch 33, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Belag aus Molybdän besteht.
36. Anordnung nach Anspruch 32, weiterhin gekenn
zeichnet durch eine Masseverbindung, die elektrisch an
den dünnen Metallbelag angeschlossen ist.
37. Anordnung zum Beeinflussen von EVs, gekenn
zeichnet durch
einen dielektrischen Körper mit einer ersten und einer zweiten Oberfläche,
einen ersten und einen zweiten EV-Führungskanal auf der ersten Oberfläche, die in der gleichen Ebene liegen und einan der schneiden, und
mindestens eine Gegenelektrode auf der zweiten Oberfläche.
einen dielektrischen Körper mit einer ersten und einer zweiten Oberfläche,
einen ersten und einen zweiten EV-Führungskanal auf der ersten Oberfläche, die in der gleichen Ebene liegen und einan der schneiden, und
mindestens eine Gegenelektrode auf der zweiten Oberfläche.
38. Anordnung nach Anspruch 37, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste und der zweite Kanal einander
unter einem Winkel von 90° schneiden.
39. Anordnung nach Anspruch 37, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mindestens eine Gegenelek
trode eine erste und eine zweite Gegenelektrode aufweist, die
ebenfalls einander unter 90° schneiden, aber nicht notwendi
gerweise in der gleichen Ebene liegen.
40. Anordnung zum Speichern erzeugter HF-Energie,
gekennzeichnet durch
einen Zirkulator mit einer Innenumgrenzung, die den Um lauf von EVs erlaubt,
eine Einrichtung zum Einspeisen von EVs in den Zirkulator und
eine Abschirmung, die die von eingespeisten EVs verur sachte HF-Strahlung innerhalb der Innenumgrenzung des Zirkula tors hält.
einen Zirkulator mit einer Innenumgrenzung, die den Um lauf von EVs erlaubt,
eine Einrichtung zum Einspeisen von EVs in den Zirkulator und
eine Abschirmung, die die von eingespeisten EVs verur sachte HF-Strahlung innerhalb der Innenumgrenzung des Zirkula tors hält.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US13724488A | 1988-01-06 | 1988-01-06 | |
US18350688A | 1988-05-03 | 1988-05-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3817897A1 true DE3817897A1 (de) | 1989-07-20 |
Family
ID=26835065
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3817897A Withdrawn DE3817897A1 (de) | 1988-01-06 | 1988-05-26 | Die erzeugung und handhabung von ladungsgebilden hoher ladungsdichte |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5054047A (de) |
JP (1) | JPH01264133A (de) |
CN (1) | CN1034092A (de) |
AU (1) | AU2948289A (de) |
DE (1) | DE3817897A1 (de) |
NL (1) | NL8801457A (de) |
WO (1) | WO1989006434A1 (de) |
Families Citing this family (32)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5153901A (en) * | 1988-01-06 | 1992-10-06 | Jupiter Toy Company | Production and manipulation of charged particles |
US5148461A (en) * | 1988-01-06 | 1992-09-15 | Jupiter Toy Co. | Circuits responsive to and controlling charged particles |
US5123039A (en) * | 1988-01-06 | 1992-06-16 | Jupiter Toy Company | Energy conversion using high charge density |
US5018180A (en) * | 1988-05-03 | 1991-05-21 | Jupiter Toy Company | Energy conversion using high charge density |
US5208844A (en) * | 1991-05-20 | 1993-05-04 | Jupiter Toy Company | Electronic devices using discrete, contained charged particle bundles and sources of same |
US5536193A (en) * | 1991-11-07 | 1996-07-16 | Microelectronics And Computer Technology Corporation | Method of making wide band gap field emitter |
US5449970A (en) * | 1992-03-16 | 1995-09-12 | Microelectronics And Computer Technology Corporation | Diode structure flat panel display |
US5763997A (en) * | 1992-03-16 | 1998-06-09 | Si Diamond Technology, Inc. | Field emission display device |
US5679043A (en) * | 1992-03-16 | 1997-10-21 | Microelectronics And Computer Technology Corporation | Method of making a field emitter |
US6127773A (en) * | 1992-03-16 | 2000-10-03 | Si Diamond Technology, Inc. | Amorphic diamond film flat field emission cathode |
US5675216A (en) * | 1992-03-16 | 1997-10-07 | Microelectronics And Computer Technololgy Corp. | Amorphic diamond film flat field emission cathode |
US5543684A (en) | 1992-03-16 | 1996-08-06 | Microelectronics And Computer Technology Corporation | Flat panel display based on diamond thin films |
US5600200A (en) * | 1992-03-16 | 1997-02-04 | Microelectronics And Computer Technology Corporation | Wire-mesh cathode |
AU1043895A (en) * | 1993-11-04 | 1995-05-23 | Microelectronics And Computer Technology Corporation | Methods for fabricating flat panel display systems and components |
US6204834B1 (en) | 1994-08-17 | 2001-03-20 | Si Diamond Technology, Inc. | System and method for achieving uniform screen brightness within a matrix display |
US5531880A (en) * | 1994-09-13 | 1996-07-02 | Microelectronics And Computer Technology Corporation | Method for producing thin, uniform powder phosphor for display screens |
US6296740B1 (en) | 1995-04-24 | 2001-10-02 | Si Diamond Technology, Inc. | Pretreatment process for a surface texturing process |
US5628659A (en) * | 1995-04-24 | 1997-05-13 | Microelectronics And Computer Corporation | Method of making a field emission electron source with random micro-tip structures |
US6179976B1 (en) | 1999-12-03 | 2001-01-30 | Com Dev Limited | Surface treatment and method for applying surface treatment to suppress secondary electron emission |
JP3460652B2 (ja) * | 1999-12-15 | 2003-10-27 | 日本電気株式会社 | 有極性電気部品 |
US6936971B2 (en) * | 2001-11-21 | 2005-08-30 | Chukanov Quantum Energy, L.L.C. | Methods and systems for generating high energy photons or quantum energy |
US7812731B2 (en) * | 2006-12-22 | 2010-10-12 | Vigilan, Incorporated | Sensors and systems for detecting environmental conditions or changes |
US8502684B2 (en) | 2006-12-22 | 2013-08-06 | Geoffrey J. Bunza | Sensors and systems for detecting environmental conditions or changes |
US8200151B2 (en) * | 2007-11-12 | 2012-06-12 | Kaonetics Technologies, Inc. | Method and apparatus for enhancing signal carrier performance in wireless networks |
WO2009064393A2 (en) * | 2007-11-12 | 2009-05-22 | James Cornwell | Method of producing a highly permeable stable rf wavefront suitable as a data carrier |
US20090123163A1 (en) * | 2007-11-12 | 2009-05-14 | James Cornwell | Method of producing a highly permeable stable rf wavefront suitable as a data carrier |
EP2223326A4 (de) | 2007-11-13 | 2012-03-14 | Kaonetics Technologies Inc | Gerichtete-energie-systeme und verfahren zum stören von elektronischen schaltungen |
US7839145B2 (en) | 2007-11-16 | 2010-11-23 | Prosis, Llc | Directed-energy imaging system |
WO2009064488A1 (en) * | 2007-11-14 | 2009-05-22 | James Cornwell | Wireless identification system using a directed-energy device as a tag reader |
EP3072369B1 (de) * | 2013-11-21 | 2021-04-28 | Martin A. Stuart | Kernreaktor und verfahren zur steuerung einer kernreaktion in einem kernreaktor |
NL1040809B1 (nl) * | 2014-05-21 | 2016-03-07 | Faaq Holding B V | Methode om elektrische energie aan de omgeving te onttrekken. |
CN112992387B (zh) * | 2021-02-01 | 2023-10-13 | 大连理工大学 | 基于时延法测量二维电子密度剖面的太赫兹微波干涉阵列 |
Family Cites Families (27)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB374889A (en) * | 1930-03-07 | 1932-06-09 | Telefunken Gmbh | Improvements in or relating to electric discharge devices |
GB503211A (en) * | 1936-07-04 | 1939-04-03 | Zeiss Ikon Ag | Improvements in or relating to secondary electron multipliers |
US2376439A (en) * | 1943-06-18 | 1945-05-22 | Machlett Lab Inc | Insulating structure |
GB730862A (en) * | 1950-12-04 | 1955-06-01 | Philips Electrical Ind Ltd | Improvements in or relating to vacuum discharge tubes |
GB730920A (en) * | 1952-04-09 | 1955-06-01 | Philips Electrical Ind Ltd | Improvements in or relating to high-vacuum electric discharge tubes of the kind comprising cold electrodes |
GB895131A (en) * | 1958-01-13 | 1962-05-02 | Gen Electric Co Ltd | Improvements in or relating to modulators for use in microwave systems |
GB888955A (en) * | 1958-05-14 | 1962-02-07 | Standard Telephones Cables Ltd | Improvements in electron discharge devices |
BE633900A (de) * | 1962-06-26 | |||
SE321533B (de) * | 1965-04-12 | 1970-03-09 | Asea Ab | |
US3526575A (en) * | 1967-08-02 | 1970-09-01 | Willard H Bennett | Production and utilization of high density plasma |
GB1345893A (en) * | 1970-05-08 | 1974-02-06 | Resource Control | Electrical circuit component |
BE770311A (fr) * | 1970-08-06 | 1971-12-01 | Burroughs Corp | Panneau d'etalage a plusieurs positions |
SE377872B (de) * | 1971-04-13 | 1975-07-28 | Resource Control | |
US3864640A (en) * | 1972-11-13 | 1975-02-04 | Willard H Bennett | Concentration and guidance of intense relativistic electron beams |
DE2355102C3 (de) * | 1973-11-03 | 1980-04-17 | Kernforschungszentrum Karlsruhe Gmbh, 7500 Karlsruhe | Beschleunigungssystem |
DE2433781C2 (de) * | 1974-07-13 | 1984-12-13 | Kernforschungszentrum Karlsruhe Gmbh, 7500 Karlsruhe | Elektronenquelle |
GB1574611A (en) * | 1976-04-13 | 1980-09-10 | Atomic Energy Authority Uk | Ion sources |
US4488181A (en) * | 1982-04-23 | 1984-12-11 | Rca Corporation | Electron beam suppression circuit for a television receiver |
DE3329885A1 (de) * | 1983-08-18 | 1985-03-07 | Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., 3400 Göttingen | Kanal-sekundaerelektronenvervielfacher |
GB2153140B (en) * | 1983-12-20 | 1988-08-03 | English Electric Valve Co Ltd | Apparatus for forming electron beams |
US4688241A (en) * | 1984-03-26 | 1987-08-18 | Ridge, Inc. | Microfocus X-ray system |
EP0222824A1 (de) * | 1985-04-26 | 1987-05-27 | HERRICk, Kennan Clark | Vorrichtung und verfahren zur herstellung einer segmentierten helligkeit in gasentladungsröhren |
GB2190786A (en) * | 1986-05-21 | 1987-11-25 | Oxford Appl Res Ltd | Liquid metal field emission electron source |
US4746934A (en) * | 1986-07-07 | 1988-05-24 | Tektronix, Inc. | Color image copying system using a cathode-ray tube with diffraction grating face plate |
GB8621600D0 (en) * | 1986-09-08 | 1987-03-18 | Gen Electric Co Plc | Vacuum devices |
US4757229A (en) * | 1986-11-19 | 1988-07-12 | K And M Electronics, Inc. | Channel electron multiplier |
US4736250A (en) * | 1986-11-28 | 1988-04-05 | Tektronix, Inc. | Digital camera frame capture circuit |
-
1988
- 1988-05-26 DE DE3817897A patent/DE3817897A1/de not_active Withdrawn
- 1988-05-31 CN CN88103409A patent/CN1034092A/zh active Pending
- 1988-06-07 NL NL8801457A patent/NL8801457A/nl not_active Application Discontinuation
- 1988-12-23 JP JP63325760A patent/JPH01264133A/ja active Pending
-
1989
- 1989-01-05 WO PCT/US1989/000009 patent/WO1989006434A1/en unknown
- 1989-01-05 AU AU29482/89A patent/AU2948289A/en not_active Abandoned
-
1990
- 1990-05-14 US US07/523,294 patent/US5054047A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1989006434A1 (en) | 1989-07-13 |
CN1034092A (zh) | 1989-07-19 |
JPH01264133A (ja) | 1989-10-20 |
US5054047A (en) | 1991-10-01 |
NL8801457A (nl) | 1989-08-01 |
AU2948289A (en) | 1989-08-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3817897A1 (de) | Die erzeugung und handhabung von ladungsgebilden hoher ladungsdichte | |
US5018180A (en) | Energy conversion using high charge density | |
US5148461A (en) | Circuits responsive to and controlling charged particles | |
US5123039A (en) | Energy conversion using high charge density | |
US5054046A (en) | Method of and apparatus for production and manipulation of high density charge | |
US5153901A (en) | Production and manipulation of charged particles | |
DE112010002551T5 (de) | Geladene teilchen abstrahlende vorrichtung | |
DE4426594C2 (de) | Schaltvorrichtung | |
DE3938752A1 (de) | Kathode zur grossflaechigen erzeugung von intensiven, modulierten ein- oder mehrkanal-elektronenstrahlen | |
DE1138482B (de) | Emissionselektrode | |
DE2608958A1 (de) | Vorrichtung zum erzeugen von strahlen aus geladenen teilchen | |
DE102010001347A1 (de) | Vorrichtung zur Übertragung von Energie und/oder zum Transport eines Ions sowie Teilchenstrahlgerät mit einer solchen Vorrichtung | |
DE1002789B (de) | Elektrische Entladungsroehre zur Wiedergabe von Bildern | |
DE3014151C2 (de) | Generator für gepulste Elektronenstrahlen | |
DE4416597A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung der Bildpunkt-Strahlungsquellen für flache Farb-Bildschirme | |
DE2653812A1 (de) | Flache bildwiedergaberoehre | |
EP0021204B1 (de) | Ionengenerator | |
DE2703813C2 (de) | Kathodenstrahlrohr-Speicherschirm mit erhöhter Lebensdauer | |
DE3803737A1 (de) | Elektronenbuendel sowie anordnung zum erzeugen derselben | |
DE102004006997B4 (de) | Ionendetektor | |
DE1803033B2 (de) | Lochmasken-Farbbildröhre | |
DE3150300A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum steuern der elektrodenspannung in elektronenstrahlroehren | |
DE19802779A1 (de) | Elektronenemittervorrichtung | |
GB2218257A (en) | Generating and utilising electric discharge entities | |
DE3908480C1 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |