DE3817463A1 - Verfahren und selbsttaetig arbeitende buchbindeanlage fuer unikate und kleinserien - Google Patents

Verfahren und selbsttaetig arbeitende buchbindeanlage fuer unikate und kleinserien

Info

Publication number
DE3817463A1
DE3817463A1 DE3817463A DE3817463A DE3817463A1 DE 3817463 A1 DE3817463 A1 DE 3817463A1 DE 3817463 A DE3817463 A DE 3817463A DE 3817463 A DE3817463 A DE 3817463A DE 3817463 A1 DE3817463 A1 DE 3817463A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
book
station
cover
book block
block
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE3817463A
Other languages
English (en)
Inventor
Peter Schmidkonz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
OBRECHT REINER
Original Assignee
OBRECHT REINER
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by OBRECHT REINER filed Critical OBRECHT REINER
Priority to DE3817463A priority Critical patent/DE3817463A1/de
Priority to EP89109000A priority patent/EP0343522B1/de
Priority to AT89109000T priority patent/ATE149430T1/de
Priority to DE58909781T priority patent/DE58909781D1/de
Publication of DE3817463A1 publication Critical patent/DE3817463A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B42BOOKBINDING; ALBUMS; FILES; SPECIAL PRINTED MATTER
    • B42CBOOKBINDING
    • B42C19/00Multi-step processes for making books

Landscapes

  • Folding Of Thin Sheet-Like Materials, Special Discharging Devices, And Others (AREA)
  • General Factory Administration (AREA)
  • Making Paper Articles (AREA)
  • Labeling Devices (AREA)
  • Automatic Assembly (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum selbsttätigen Buchbinden für Unikate und Kleinserien, die Erfindung betrifft hingegen nicht die Großserienfertigung.
Für das herkömmliche Buchbinden in Einzelfertigung sind im wesentlichen folgende Schritte erforderlich:
  • 1. Die Druckbogen bzw. einzelne Lagen oder Blätter werden aufeinander geschichtet, durch Klebebinden oder Fadenhef­ ten werden die einzelnen Blätter zu einem Buchblock zusammengefaßt und der Buchrücken wird, insbes. durch Gaze oder Kreppapier, stabilisiert. Wenn es sich um geheftete Buchblocks handelt, werden diese abgeleimt.
  • 2. Der so quergebundene Buchblock wird beschnitten, an­ schließend gerundet, und es wird das Kapitalband bzw. das Kapitalband zusammen mit dem stabilisierenden Kreppapier aufgeklebt, wozu es notwendig ist, den Ist-Zustand festzustellen .
  • 3. Dann wird - bei hohem Qualitätsanspruch - der Buchblock mit einer handgefertigten Hülse versehen.
  • 4. Getrennt vom Buchblock wird die Einbanddecke an die Dimensionen des Buchblockes angepaßt, gefertigt, indem Pappe, Rückeneinlage und Überzugsmaterial zugeschnitten werden.
  • 5. Erforderlichenfalls wird die Einbanddecke beschriftet, z.B. durch Prägen, wobei eine Positionierung des zu prägenden Schriftzuges erst nach Feststellung der Buchmaße möglich ist.
  • 6. Der Rücken der Einbanddecke wird anschließend gerundet.
  • 7. Dann wird der Buchblock in den Rückenteil der Einbanddecke eingehängt, die Vorsatzflächen werden mit den Deckeninnen­ seiten verklebt.
  • 8. Die Gelenke sind in der Einbanddecke bereits bei deren Fertigung eingerieben worden und dieser Bereich ist durch Hinterkleben mit einem Papierstreifen verfestigt worden.
Zeitaufwand und Kosten für eine derartige Einzelfertigung von Bucheinbänden stehen heute nicht mehr im Verhältnis zu den auf dem Markt erzielbaren Preisen, so daß die Buchbinderbe­ triebe nicht mehr kostendeckend arbeiten können. Dies zwingt dazu, Wege zu gehen, um die Einzelfertigung zu rationalisie­ ren und zu mechanisieren. Die für die Serienfertigung zur Verfügung stehenden Methoden und Maschinen können jedoch nicht auf eine handwerkliche bzw. qualitativ hochwertige Einzelfertigung übertragen werden, da der für die Einzelfer­ tigung gestellte Qualitätsanspruch der Qualität, die mit der Serienfertigung erzielt werden kann, in keiner Weise genügt. Eine Buchstraße, wie sie zur Serienfertigung erforderlich ist, kann nicht auf einzelne und individuelle Bücher einge­ stellt werden, weil der Zeitaufwand für die Umrüstung und die damit verbundenen Stillstandszeiten eine derartige Verwendung der Buchstraße unwirtschaftlich machen würden, zumal bestimm­ te Verfahrensschritte in der Serienfertigung überhaupt nicht zur Verfügung stehen, z.B. Typenprägung, selbstgefertigte, hochqualitative Hülsen, etc., da die Serienfertigung aus­ schließlich auf neu bedrucktes Papier ohne Leimreste, Knicke und Formatschwankungen abgestellt ist, und da die Taktzeiten bei einer derartigen Serien-Buchstraße so kurz sind, daß umfangreiche Umrüstungen an den einzelnen Stationen nicht in Kauf genommen werden können.
Andererseits können die aus der handwerklichen Fertigung stammenden Verfahrensschritte nicht auf eine Serien-Buch­ straße übernommen werden, weil bei verschiedensten, extremen Bedingungen qualitative Risiken bestehen, z.B. Unikate gebunden werden, wertvolle Kunstdruckpapiere verarbeitet werden, etc., nachfolgende Verfahrensschritte erst nach visueller Kontrolle des Zustandes eingeleitet werden, benötigte Maße visuell abgenommen werden und davon ausgegan­ gen wird, daß Fehler auftreten können, die dann korrigiert werden, Informationen am jeweiligen Arbeitsplatz nicht zur Verfügung stehen, und da die vorhandene Technik teilweise falsche Methoden und teilweise ungenügende Problemlösungen bietet, z.B. in bezug auf das Fräsen, Klebebinden, Fadenhef­ ten, etc.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Ferti­ gungsstraße bzw. ein Fertigungssystem zu schaffen, mit denen es möglich ist, Unikate, Einzelbücher und Kleinserien in einer Qualität zu binden, die der der handwerklichen Buchbin­ dekunst in keiner Weise nachsteht, dabei die Variationsmög­ lichkeiten und die Vielfalt der zu bindenden Bände bei automatischer Herstellung möglichst umfangreich zu gestalten und den Zeit- und Kostenaufwand für das Binden eines Einzel­ stückes im Vergleich zum herkömmlichen handwerklichen Buchbinden entscheidend zu senken.
Gemäß der Erfindung wird dies durch eine Anlage mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1 bzw. durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 2 erreicht.
Zur einwandfreien Realisierung und Durchführung des Verfah­ rens nach der Erfindung bzw. zur Erzielung eines entsprechen­ den Ergebnisses, nämlich eines einwandfreien Bucheinbandes, der in jeder Hinsicht mit einem handwerklich erstellten Bucheinband konkurrieren kann, und um einen vollständig automatischen Ablauf sicherzustellen, werden in einer Annahmestation alle Buchdaten, die für die Erstellung des jeweiligen Einbandes auf der Buchstraße erforderlich sind, eingegeben und gespeichert, damit diese Daten für den Produktionsvorgang lückenlos vorliegen. Diese Daten werden in einem Zentralcomputer gespeichert, zu dem die einzelnen Be- und Verarbeitungsstationen Zugriff haben.
Das Binden eines Buches nach der Erfindung auf vollautomati­ schem Wege läuft im wesentlichen wie folgt ab:
In der Annahmestation werden alle für das Binden des Einzel­ buches erforderlichen Daten erstellt und gespeichert, nämlich z.B. über Datenträger der Kunde und die Signatur eingegeben, der Einbandtyp gewählt, die benötigten Maße und Farben in Form des Rücken-Trennkerb-Maßes, des Maßes für Kopf-, Fuß- und Vorderschnitt, der Dickenmessung und der Einbandfarbe eingegeben, der Vorrichtevorgang durchgeführt, nämlich das Korrigieren von Bindegut und Vorsatzpapier, das Ausdrucken und Beigeben des Code-Zettels und das Ablegen in einem Container, sowie das Eingeben der Prägung einschließlich Aufsuchen im Speicher, Auswählen der Schriftart, Gestalten der Prägung, Einspeichern der Prägung und Ablegen des Buches.
Dies bedeutet, daß in der Annahmestelle, die völlig getrennt von der Buchbindeanlage sein kann, sich z.B. an einem ganz anderen Ort befinden kann, ein Fachmann alle buchbinderischen Details für das Erstellen des Buchblockes, des Einbandes und für das Einhängen des Buchblockes in den Einband festlegt, und daß aufgrund dieser Festlegung in der Buchbindeanlage die in den entsprechenden Arbeitsstationen benötigten Bestandtei­ le selbsttätig abgerufen, an ihnen die erforderlichen Arbeitsschritte vorgenommen, und erforderlichenfalls Arbeits­ vorgänge, die Zeit in Anspruch nehmen, als teilgefertigte Elemente zwischengespeichert werden.
Hierbei wird das Bindegut beispielsweise gegen einen Anlage­ winkel am Meßplatz geschoben, mit Hilfe von Laserlichtwänden wird die spätere Lage des Rückentrennkerbschnittes, des Kopf-, Fuß- und Vorderschnittes markiert. Durch Blättern im Bindegut kann überprüft werden, ob der geplante Satzspiegel stimmt und keine Textstellen abgeschnitten werden. Mit Hilfe eines Dickenmeßgerätes wird die Höhe des zu bindenden Stapels festgestellt. Alle Maße werden, z.B. durch Knopfdruck, digital verschlüsselt und die Markierungen über eine Kennung vom Speicher abgerufen und eingestellt. Entsprechend der gewählten Einbandart ermittelt der Rechner die Maße der Einbanddecke; diese Maße werden beispielsweise auf dem Bildschirm dargestellt. Es werden die einzelnen Kriterien, wie z.B. Rundung, Einbandmaterial, Kapitalband, Schriftart, Schriftgröße usw. festgelegt, der gewünschte Aufdruck wird auf dem Bildschirm dargestellt und in der gewünschten Weise positioniert. Wenn z.B. im Buchinneren harte Heftumschläge vorhanden sind, die die Bearbeitung erschweren, müssen diese harten Umschläge abhängig von dem geplanten Rückentrennkerb­ schnitt verkürzt und durch ein zähes, geschmeidiges Material mit Hilfe einer entsprechenden Vorrichtung wieder verlängert werden. Abschließend wird in der Annahmestation ein Balken­ code ausgedruckt und mit dem dem Buch beigegebenen Vorsatz­ doppelblatt gekoppelt. Das Buch wird dann in einem fahrbaren Buchregal bzw. Buchcontainer abgelegt. Die Daten für einen Auftrag, z.B. 100 Bücher, werden auf einem Datenträger gespeichert und dem Container beigegeben. Anstelle der Verwendung eines derartigen Datenträgers können auch andere Arten der Datenübertragung verwendet werden.
Zur Buchblockfertigung wird der dem jeweiligen Buchblock zugeordnete Datensatz in einen Prozeßrechner eingegeben, die Buchadresse wird z.B. mit einem Lesestift eingelesen und der Buchblock in die Rückentrennkerbmaschine eingeführt und dort bearbeitet. Es wird das Abschnittmaß eingestellt und die Vorsatzblätter werden in seitliche Aufnahmen gesteckt. Der erste Schnitt baut Steigung ab und der Buchblock wird mit Hilfe einer Spannklammer in seiner Steigung abgesenkt und feingekerbt. Die für die Rückentrennkerbmaschine verwendete Messerform weist außer der Schneide dachförmige Einkerbungen auf, die in einen Buchrücken Kanäle von z.B. 1,8 x 1,3 mm in Querrichtung einkerben (die Erfindung ist jedoch in keiner Weise auf diese Abmessungen der Kerbkanäle beschränkt).
Fadengeheftete Buchblöcke werden in der Buchblockfertigungs­ station eingelesen und eingegeben, jedoch am Rücken nicht bearbeitet.
Die Spannklammern sind gleichzeitig Glieder einer Transport­ kette. Nach dem Rückentrennkerben wird die Spannklammer mit einer derartigen Transportkette, z.B. hydraulisch, weiterbe­ wegt und schließlich der Fächerbeleimmaschine zugeführt, in der die offenen Blattkanten umgebogen und über eine Leimwalze geführt werden. In das Spannklammersystem sind Andrückleisten integriert, die einen zwangsweisen Kontakt mit der Leim­ schicht sicherstellen. Damit wird ein Problem gelöst, das bisher bei der Fächerbeleimung ungelöst war. Dieser Vorgang wird in Abhängigkeit von der Papierart gesteuert mehrmals wiederholt und anschließend wird der Buchblock im Bindebe­ reich durch Anpreßleisten zusammengedrückt und mit der Spannklammer durch einen Trockenkanal geführt. In diesem Trockenkanal muß dem Leim bei maximal 55°C ein möglichst großer Teil seiner Feuchtigkeit entzogen werden, ohne daß dadurch der Polymerisationsvorgang behindert oder vorzeitig abgebrochen wird. Der Leim muß einen optimalen Kontakt zur Fläche haben, wozu eine staubfrei arbeitende Rückentrennkerb­ maschine erforderlich ist. Der Leim darf aber andererseits nicht in den Buchblock einlaufen. Er muß ferner alterungsbe­ ständig sein, was mit Hilfe einer wasserlöslichen Dispersion erreicht wird, darf aber andererseits nicht zu stark an Volumen verlieren, weil die Klebstoffäden in den Kanälen bei zu starkem Schwund ihre querbindende Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Der zu verwendende Klebstoff muß deshalb eine Vielzahl von Bedingungen in bezug auf Heizung, Feuchtig­ keit, Luftführung, Lufttrocknung, Vorschub, Leimzusammenset­ zung und Energieverbrauch erfüllen. Des weiteren ist es erforderlich, die Anpreßleisten so zu führen, daß die Steigung am Buchrücken einen bestimmten, zulässigen Bereich nicht übersteigt.
Am Ende des Trockenkanals wird der Buchblock genau positio­ niert an eine Schneidmaschine, z.B. einen Drehgreifer der Schneidmaschine übergeben. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Greiferfläche klein sein muß, daß der Greifer aber trotzdem schwere und weit überstehende Bücher einwandfrei seitlich bewegen, zweimal 90° endlagengedämpft drehen und Toleranzen in der Größenordnung von 1/10 Millimeter einhalten muß. Dabei darf der Greifer nicht nach oben aufbauen, weil der Rahmen der Schneidemaschine dem entgegensteht. Im Anschluß an den Schneidprozeß wird der Buchblock einer Weiche übergeben und gelangt z.B. in ein Zwischenlager, wo er zum Einhängen in die Einbanddecke bereitgestellt wird; der Buchblock kann an dieser Stelle jedoch auch ohne Überführung in ein Zwischenlager in die Einbanddecke eingehängt werden. In letzterem Fall erfolgt eine ungestörte Übergabe der Buchblocks in die Einhängestraße; wird der Buchblock zur weiteren Verarbeitung bzw. zum Einhängen in die Buchdecke dem Zwischenspeicher entnommen, muß der Buchblock neu eingelesen und genau positioniert in die Einhängestraße übergeführt werden. Da aus dem Zwischenlager produktionsfrische oder über Nacht erkaltete und ausgehärtete Buchblocks ankommen, sind erst einheitliche Verhältnisse durch Anwärmen auf ca. 55° herzustellen. Dann muß der Buchblockrücken durch Umbiegen und Überrollen geschmeidig gemacht werden, wodurch auch die Steigung übertrieben und wieder auf das erforderliche Maß zusammengedrückt wird. Die eingestellte Steigung wird beispielsweise durch HinterkIeben mit Kapitalband und mit Hilfe der visuell ausgewählten Reco-Hülsen stabilisiert, es haben sich jedoch einwandfreie Ergebnisse dadurch erzielen lassen, daß der rohe Buchblock in eine Decke mit Hülse und Kapitalband ausgerüstet eingeklebt worden ist. Diese Möglich­ keit besteht darin, daß der noch gerade Buchblockrücken satt beleimt wird, daß die Einbanddecke zentriert, zugeführt und am Rücken verklebt sowie der Buchblock in die Decke einge­ hängt wird. Hieran schließt sich ein Formpressen und Trocknen an, und schließlich wird das fertige Buch einem Trockenlager zugeführt.
Für den Anklebevorgang (Anpappen) werden beispielsweise die Innenflächen der Einbanddecke zusammen mit dem Rücken beleimt und gegen den Buchblock gedrückt. Dabei kann der Buchblock bis zum Schluß in der Klammer bleiben. Nach einer anderen Lösung werden die Vorsatzflächen beleimt; hierbei ist es schwierig, den Gelenkbereich des Buches zu erreichen, das Buch rechtzeitig aus der Klammer freizugeben und trotzdem genau zu führen.
Das favorisierte Vorgehen beim "Anpappen" setzt voraus, daß noch kein Stützgewebe auf den Buchblockrücken aufgebracht ist, daß die Reco-Hülse bereits in der Einbanddecke verklebt ist, daß die Steigung eingestellt ist, daß der Buchblock­ rücken geschmeidig gemacht ist, und daß die Rundung des Buchblockes, z.B. mit Hilfe von Druckluft, durchgeführt wird. Das Druckluftrunden ist ein besonders schonendes und damit bevorzugtes Rundungsverfahren. Das gerade Buch wird mit angeklebter Einbanddecke mit Hilfe von Preßplatten und Dichtungspaketen am Kopf- und Fußschnitt sowie mit einer Haube um die Preßplatten herum abgedichtet und durch Druck­ luft in die eigene Buchdecke gedrückt. Der Grad der Rundung wird durch die vorher realisierte und in der Einbanddecke berücksichtigte Steigung bestimmt. Der gerundete Buchblock muß unter mäßigem Druck aushärten und austrocknen. Dies wird in einem Fertigwarenlager durchgeführt.
Für die Deckenfertigung werden genau zugeschnittene Pappen, Rückeneinlagen und Überzüge verwendet; der Zuschnitt erfolgt mit Hilfe von speziellen Zuschneidemaschinen. Die Deckenfer­ tigungsmaschine beleimt die Überzüge oder verwendet bereits beleimte Überzüge, legt Pappenzuschnitte auf und schlägt die Kanten ein. Aus einem Materialspeicher werden die Pappenroh­ formate durch den Rechner ausgewählt, durch eine rechnerge­ steuerte Schneidevorrichtung (die auf der Basis eines Wasserstrahles, eines Lasers oder dergl. arbeiten kann) außen beschnitten und in symmetrische Hälften durchtrennt. Damit können auch gerundete Ecken mit verschiedenen Profilen hergestellt werden. Gleichzeitig wird die vom Rechner ausgewählte Leinenbahn, z.B. durch eine Reihe seitlich angeordneter, sich nacheinander zuschaltender Greifer abgezogen und straff gehalten. Beim Abziehen kann Klebstoff, z. B. durch eine programmierbare Leimrakel, im genutzten Bereich aufgebracht werden. Die Pappenzuschnitte und die zugeschnittene Rückeneinlage werden auf dem beleimten, gespannten Buchleinen positioniert, und es wird der Nutzen herausgeschnitten (z.B. wieder mit Hilfe einer Wasserstrahl­ schneidvorrichtung oder dergl.). Die soweit behandelte Einbanddecke wird in die nächste Arbeitsposition gebracht, in der die Einschläge programmiert umgeschlagen und festgedruckt werden. Hierbei werden z.B. spitze Ecken seitlich eingeklappt und umgeschlagen, und abgerundete Ecken eingeschlagen und der überstehende Lappen eingezogen, wodurch eine außerordentlich hohe Qualität erreicht wird. Die fertigen Ganzgewebedecken werden angerieben und kommen in einen Puffer, der gleichzei­ tig Feuchtigkeit entzieht.
Die Einbanddecke wird von der Herstellstation und der Trocknungsstation aus in die Prägestation übergeführt. Da der Prägevorgang, z.B. 30-40 Sekunden pro Einbanddecke, kürzer als die Eingabezeit ist, empfiehlt es sich, die Eingabe in die Annahmestation zu verlegen. Dies erfordert jedoch ein zuverlässiges Rechnerprogramm für die Deckenmaße und entspre­ chend angepaßte Verarbeitungsverfahren und -techniken in anderen Bereichen.
An den Prägevorgang bzw. die Prägepresse werden hohe Anforde­ rungen gestellt. Beispielsweise sind ca. 1000 verschiedene Typen bei sechs Schriftarten in jeweils zwei unterschiedli­ chen Größen, sechs verschiedene Farbfolien, eine Temperatur­ steuerung mit einem Regelbereich zwischen 80 und 150°C, eine typen- und materialabhängige Drucksteuerung, eine Druckzeit­ steuerung zwischen 0,05 und 0,5 Sekunden, eine Deckenführung in X-Achse, der Y-Achse und der Z-Achse und eine Materialdic­ kensteuerung erforderlich. Die Gesamtanlage macht es erfor­ derlich, daß die Prägung weitgehend frei programmierbar ist und daß Bildpunkte in das Material vertieft eingebracht werden können.
Bevor die Einbanddecke indie Einhängestraße eingeführt wird, wird die Reco-Hülse (DE-OS 35 11 646) ausgewählt, mit dem Kapitalband versehen und in die planliegende Einbanddecke eingeklebt. Dies bedeutet einen geringeren mechanischen Aufwand als das Aufbringen der Reco-Hülse auf den gegenüber der Steigung empfindlichen Buchblock. Dies hat auch den Vorteil, daß auch extern gefertigte Einbanddecken (z.B. Verlagsdecken) durch die Reco-Hülse gefestigt werden können. Auch werden die oft sehr knickgefährdeten Rückeneinlagen solcher Decken durch die wasserhaltigen Klebstoffe biegsam gemacht. Hierbei ist jedoch eine hohe Maßhaltigkeit erforder­ lich, weil dabei auch das Kapitalband in die Einbanddecke geklebt werden und am fertigen Buch ohne Differenz gerade über die Buchblockschnittfläche hervorstehen muß. Das Kapitalband wird in verschiedenen Farben bereitgestellt und vorzugsweise als heißsiegelbares Band eingesetzt.
Das soweit fertiggestellte Buch wird in einem Endlager gespeichert. Im Anschluß daran ist beispielsweise eine Fertigungskontrolle vorgesehen, in der das Buch über den Balkencode ausgebucht und in den Transportcontainer überge­ führt wird. Die Produktionsdaten werden zusammen mit dem Auftrag zurück in die Annahmestation und von dort an den Kunden geliefert.
Über die Einzelfertigung von Bucheinbänden hinaus kann das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Anlage auch zum Buchbinden von Kleinserien verwendet werden, wobei anstelle der vorstehend geschilderten Deckenfertigung und Prägung vereinfachte Decken- und Prägemaschinen (Klischee- Prägedruck) verwendet werden können. Die Auftragsvorbereitung für eine derartige Kleinserie kann so ausgelegt sein, daß ein Musterexemplar mit dem vorbestimmten Papier durch eine Einzelbuchanlage geschickt wird, daß dann ein Maßprotokoll ausgedruckt wird, woraus Materialzuschnitte für die Serie abgeleitet werden. Des weiteren kann auf weißem Karton eine Beschriftung bzw. Einbandgestaltung in Schwarzdruck ausgeführt werden. Auch extern gefertigte Decken können durch Reco- Hülsen stabilisiert und mit Kapitalband versehen, über eine Anlagestelle der Kompaktstraße zugeführt und in der vorbe­ schriebenen Weise verarbeitet werden.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeich­ nung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Gesamtblockschema und Flußdiagramm des Ferti­ gungsablaufes der wesentlichen Schritte des Buch­ bindeverfahrens nach der Erfindung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Station B nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Station CE nach Fig. 2,
Fig. 4 ein Blockschaltbild der Station D nach Fig. 2,
Fig. 5 eine Ausführungsform einer Buchbindeanlage nach der Erfindung, schematisch in Aufsicht,
Fig. 6 die Buchbindeanlage nach Fig. 5 in einer Seitenan­ sicht aus der Richtung Y, und
Fig. 7 die Buchbindeanlage nach Fig. 5 in einer Seitenan­ sicht aus der Richtung Z.
Bei der Gesamtdarstellung des Fertigungsablaufes nach Fig. 1 erfolgt in einer Annahmestation 1 die Eingabe der Kundenda­ ten, der Signatur des Buches usw. durch manuelle Eingabe bzw. durch Zugriff auf den Speicher oder über Datenträger, wenn die Annahmestation über Hilfsannahmestationen, die räumlich entfernt von der Annahmestation sind, beliefert wird. Hier erfolgt die Wahl des Einbandtyps, es wird das Berechnungs­ schema festgelegt und die Vorrichtemethode kundenabhängig gewählt. Dazu werden die benötigten Maße und Farben in Datenform eingegeben, nämlich das Rückentrennkerbmaß, Kopf-, Fuß- und Vorderschnitt, das Dickenmaß und die Einbandfarbe (wobei z.B. aus 24 unterschiedlichen Farben gewählt werden kann). Das Vorrichten umfaßt das Zuschneiden der Heftumschlä­ ge und des Vorsatzpapiers, das Ausdrucken und Umlegen des Codezettels und das Ablegen im Container. Ferner wird in der Annahmestation der Prägevorgang eingegeben, indem die Daten evtl. neu eingelesen bzw. im Speicher aufgesucht werden, die gewünschte Schriftart ausgewählt wird, die Prägung geschrie­ ben und gestaltet sowie eingespeichert wird. Das Bindegut wird aus dem Lager 2 abgerufen und über die Annahmestation 1 der Weiterverarbeitung (Blockbinden 4) zugeführt. Von der Annahmestation 1 aus wird in einer Sonderbehandlung das Bindematerial einer Heftstation 3 zugeführt, von der aus der geheftete Buchblock ebenfalls in die Blockbindestation 4 übergeführt wird. In diese Blockbindestation 4 werden die Daten eingelesen und entsprechend diesen Daten wird die Steuerung bzw. der Rechner beaufschlagt. Es erfolgt eine Trennung in fadenzuheftende und klebezubindende Bücher, die zu heftenden Bände werden zur Weiterverarbeitung ausgegeben, es erfolgt eine Rückbuchung, ggfs. läuft ein Wiederholungs­ programm ab. Innerhalb der Blockbindestation 4 wird der Buchblock in eine Rückentrennkerbvorrichtung 13 eingegeben, in der der Buchblockrücken automatisch beschnitten wird, selbsttätig ein Fächer-Klebebinden und Ableimen in der Leimstation 14 vorgenommen wird, die Steigung zwangsweise eingestellt wird, die Trocknungsleistung nach dem Leimen in der Trockenstrecke 15 überwacht wird, die Übergabe des Buchblockes an die Schneidemaschine 5 vollzogen wird, die Schnittausführung automatisch durchgeführt wird, und der Buchblock in die Einhängestraße 7 übergeben wird. Von der Blockbindestation 4 aus können Sonderfälle in eine Spezialbe­ handlungsstation 6 ausgesteuert werden.
In der Einhängestraße 7 erfolgt das Einstellen der errechne­ ten Idealsteigung, der Klebstoffauftrag, die Ablängung und Zufuhr von Reco-Hülse und Kapitalband, das Trocknen, das Beleimen und Zuführen der Einbanddecke sowie das Formpressen und Trocknen. Im Abschnitt 8, 9 erfolgt das Anfertigen der Decke und das Prägen, indem die Materialien zugeschnitten werden, Sonderfälle aussortiert werden, der Beleimvorgang durchgeführt wird, Pappenteile aufgelegt und eingeschlagen werden, und Ecken eingezogen werden. Ferner erfolgt in diesem Abschnitt die Übergabe an einen Prägeautomaten, in welchem die Prägung vollautomatisch durchgeführt wird, und das Ablegen der Einbanddecke in einem Endlager 10, der beispiels­ weise ein Förderband sein kann. Vom Endlager 10 aus gelangt die Einbanddecke in den Abschnitt 11, in welchem die Kontrol­ le der Einbanddecken stattfindet, fehlende Handgriffe ergänzt werden, die Berechnung durchgeführt wird, die Vollzähligkeit überprüft wird, und die Einbanddecken in das Auslieferungs­ lager 12 übergeführt werden.
Aus dem Zwischenlager 16, in welchem fremdgefertigte und eigene Einbanddecken bereitgestellt sind, werden die Einband­ decken in die Deckeneinhängevorrichtung 17 eingeführt. Aus der Blockbinde- und Schneidestation 4, 5 gelangen die Buchblöcke in eine Steigungseinstellstation 18, in der die errechnete, für das entsprechende Buch ideale Steigung eingestellt wird. Anschließend wird Klebstoff auf den Buchblockrücken aufgebracht und in der Station 19 wird das vorgesehene Kapitalband und die Reco-Hülse abgelängt und in die Einbanddecke eingeklebt. Buchblock und Einbanddecke werden miteinander verklebt, der Buchblock wird in der Formpreßstation 20 gerundet und in der Station 21 erfolgt das Einbrennen der Falze.Von hier durchläuft der Buchblock eine Trockenstrecke 22, in der der aufgetragene Leim getrocknet wird. Schließlich wird Buchblock in ein Trockenlager 23 übergeben. Der Transport des Buches durch die einzelnen Stationen erfolgt hierbei mit Hilfe eines Förderbandes, einer Förderkette oder dergl. Transportvorrichtung (mit 24 bezeich­ net).
In Fig. 4 ist die Deckenherstell- und Prägestation im Blockschaltbild dargestellt. Aus einem Rohmateriallager 25 wird Pappe und Leinen in eine Pappenzuschnittstation 26 und eine Leinenzuschnittstation 27 eingeführt, in denen der Zuschnitt der Materialien vorgenommen wird. Hier werden auch Sonderfälle aussortiert. Die zugeschnittenen Bestandteile werden in die Deckenfertigungsstation 29 übergeführt, in der das Beleimen, Auflegen und Einschlagen der Pappenteile und das Einziehen der Ecken erfolgt. Anschließend wird die so gefertigte Decke in die Prägestation 29 übergeführt, in der das Prägen der Decke in einem Prägeautomaten vollautomatisch abläuft. Die mit Prägung versehene Einbanddecke wird in einem Decken-Zwischenlager 30, z.B. auf einem Förderband, zwischen­ gespeichert.
Das gesamte Buchbindesystem nach der Erfindung ist schema­ tisch in Fig. 5 dargestellt. Mit 31 ist die Eingabe der Daten bezeichnet, die in der Annahmestation erfolgt, welche räumlich getrennt von der Anlage angeordnet sein kann. Der Blattstapel 32 wird in einer Ableimvorrichtung 33 am Block­ rücken beleimt und in eine Fächerklebebindevorrichtung 34 eingeführt, in der der geleimte Blattstapel zu einem Buch­ block gebunden wird. In der Rückentrennkerbvorrichtung 35 erfolgt das Rückentrennkerben des Buchblockes. Der (vorzugs­ weise hydraulische) Gesamtantrieb ist mit 36 bezeichnet. Der Buchblock wird an schließend durch eine Schneidemaschine 37 geführt, die ein abschließendes Beschneiden des Buchblockes vornimmt. Damit liegt am Ende der Station B der gerade Buchblock fertig bearbeitet vor.
In der Station CE erfolgt das Einhängen des Buchblockes in die Einbanddecke. Von außen werden Fremddecken bei 39 in die Anlage eingeführt, umgeschlagen und bei 40 in die Station CE übergeführt, dort bei 41 auf dem Rücken mit einer Reco-Hülse verbunden und bei 42 mit einem Kapitalband versehen. Die endlos (z.B. in 20 Breiten) vorliegende Reco-Hülse wird hierzu automatisch abgelängt, ebenso das Kapitalband. Die so gefertigte Decke wird mit dem fertig bearbeiteten Buchblock verbunden, bei 43 wird die Steigung des Buchblockes einge­ stellt und bei 44 der Rücken gerundet, z.B. mit Hilfe von Druckluft. Die Einbanddecke mit dem eingehängten Buchblock wird anschließend zwischengespeichert, z.B. auf einer Förderkette 45 mit langem Förderweg, und in eine Verteiler­ station 46, z.B. ein Regal eingebracht, wo die einzelnen fertig gebundenen Bände für den Versand fertiggemacht und in Container gepackt werden.
Werden keine Fremddecken verwendet, sondern speziell angefer­ tigte, eigene Einbanddecken, erfolgt die Deckenfertigung innerhalb der Gesamtanlage. Aus einem Pappenmagazin 47 werden die erforderlichen Größen von Pappen in einer Pappenbeschnei­ devorrichtung 48 automatisch auf die gewünschten Dimensionen geschnitten, parallel dazu werden aus einem Leinenmagazin 49 über eine Leimrakel 50 die Leinen in einer Beschneidevor­ richtung 51 auf das gewünschte Maß zugeschnitten und selbst­ tätig mit der zugeschnittenen Pappe verbunden. Dieses Produkt gelangt dann in die Einschlagevorrichtung 52 und von dort in den Deckenspeicher 53, von dem aus die fertigen Decken zwischengespeichert und bei Bedarf in eine Prägevorrichtung 54 eingeführt, geprägt und der weiteren Bearbeitung zugeführt werden, die in der Kompaktstraße CE vorgenommen wird, so daß von hier ab der weitere Bearbeitungsablauf dem der Fremd­ decken entspricht.

Claims (2)

1. Buchbindeanlage zum vollautomatischen Buchbinden von Unikaten und Kleinserien, gekennzeichnet durch
  • a) eine Annahmestation, in der alle für das Binden des jeweiligen Buches erforderlichen Daten erstellt und so gespeichert werden, daß sie an jeder Bearbeitungs­ station abrufbar sind, so daß in der Annahmestation der gesamte Verarbeitungsablauf mit den für die Bearbeitung erforderlichen Daten festgelegt wird, wobei der Datensatz in einen Prozeßrechner eingegeben wird,
  • b) eine Buchblock-Fertigungsstation, in der das Rücken­ trennkerben und Fächerbeleimen des Buchblockes vorgenommen wird, der Buchblock im Bindebereich zusammengepreßt und durch einen Trockenkanal geführt wird, sowie der Buchblock im Anschluß an den Trocken­ kanal in eine Schneidevorrichtung zum Beschnitt auf drei Seiten übergeben wird,
  • c) eine Hülsenstation, in der die Einbanddecke mit einer ausgewählten und abgehängten Reco-Hülse verstärkt und mit Kapitalband versehen wird,
  • d) eine Deckenfertigungsstation, in der aus einem Materialspeicher Pappen und Buchleinen zugeführt, die Pappenrohformate durch den Rechner ausgewählt, die Pappenzuschnitte und die zugeschnittene Rückeneinlage auf dem beleimten, gespannten Buchleinen positioniert, die Nutzen herausgeschnitten sowie anschließend die Einschläge umgeschlagen und festgedrückt oder festge­ bügelt werden,
  • e) eine Einhängestraße, in der der Buchblockrücken durch Umbiegen und Überrollen geschmeidig gemacht bzw. Steigung eingestellt, die erforderliche Steigung auf das notwendige Maß zusammengedrückt sowie der Buch­ block an den Außenflächen und am Rücken mit der hierzu bereitgestellten Einbanddecke verklebt wird,
  • f) eine Rundungsstation, in der Buchblock in den Rücken der eingeklebten Einbanddecke gepreßt und unter Verbrauch der Steigung gerundet sowie in einem Klammersystem gehalten und ausgetrocknet wird, wobei die Falze eingebrannt werden, und
  • g) eine Prägestation für Einzelfertigung, in der der Prägevorgang vorgenommen wird und der die Einband­ decken aus den Herstell- und Trocknungsstationen zugeführt werden, oder wahlweise
  • g′) für Kleinserien eine Prägevorrichtung außerhalb der Einrichtung vorgesehen ist, in der der Prägevorgang durchgeführt wird.
2. Verfahren zum vollautomatischen Buchbinden von Unikaten und Kleinserien, dadurch gekennzeichnet, daß
  • a) alle für das Binden des jeweiligen Buches erforderli­ chen Daten in einer Annahmestation erstellt und so gespeichert werden, daß sie an jeder Bearbeitungssta­ tion abrufbar sind, so daß in der Annahmestation der gesamte Verarbeitungsablauf mit den für die Bearbei­ tung erforderlichen Daten festgelegt wird, wobei der Datensatz in einen Prozeßrechner eingegeben wird,
  • b) das Rückentrennkerben und Fächerbeleimen des Buch­ blockes in einer Buchblock-Fertigungsstation durchge­ führt wird, für geheftete Buchblocks abgeleimt wird, der Buchblock im Bindebereich zusammengepreßt und durch einen Trockenkanal geführt wird sowie der Buchblock im Anschluß an den Trockenkanal in eine Schneidevorrichtung zum dreiseitigen Beschneiden des Buchblockes übergeben wird,
  • c) der Buchblockrücken durch Umbiegen und Überrollen geschmeidig gemacht, die erforderliche Steigung eingestellt und auf das notwendige Maß zusammenge­ drückt wird,
  • d) für das Fertigen der Einbanddecke aus einem Material­ speicher Pappen und Buchleinen in eine Deckenferti­ gungsstation zugeführt, die Pappenrohformate durch den Rechner ausgewählt, die Pappenzuschnitte und die zugeschnittenen Rückeneinlagen auf dem beleimten, gespannten Buchleinen positioniert, die Nutzen herausgeschnitten und anschließend die Einschläge umgeschlagen und festgedrückt werden,
  • e) in einer Prägestation die Prägung der Einbanddecke vorgenommen wird sowie die Einbanddecken aus den Herstell- und Trocknungsstationen zugeführt werden,
  • f) der Buchblock gegen den Rücken der Einbanddecke gepreßt und unter Verbrauch der Steigung gerundet wird (Formpressen),
  • g) das fertige Buch in einem Klammertransportsystem ausgetrocknet wird,
  • h) die Falzbereiche bzw. Gelenkbereiche geformt und angebügelt werden, und
  • i) das Buch an ein Endlager selbsttätig übergeben wird.
DE3817463A 1988-05-21 1988-05-21 Verfahren und selbsttaetig arbeitende buchbindeanlage fuer unikate und kleinserien Withdrawn DE3817463A1 (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE3817463A DE3817463A1 (de) 1988-05-21 1988-05-21 Verfahren und selbsttaetig arbeitende buchbindeanlage fuer unikate und kleinserien
EP89109000A EP0343522B1 (de) 1988-05-21 1989-05-19 Verfahren und selbsttätig arbeitende Buchbindeanlage für Unikate
AT89109000T ATE149430T1 (de) 1988-05-21 1989-05-19 Verfahren und selbsttätig arbeitende buchbindeanlage für unikate
DE58909781T DE58909781D1 (de) 1988-05-21 1989-05-19 Verfahren und selbsttätig arbeitende Buchbindeanlage für Unikate

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE3817463A DE3817463A1 (de) 1988-05-21 1988-05-21 Verfahren und selbsttaetig arbeitende buchbindeanlage fuer unikate und kleinserien

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3817463A1 true DE3817463A1 (de) 1989-11-30

Family

ID=6354930

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE3817463A Withdrawn DE3817463A1 (de) 1988-05-21 1988-05-21 Verfahren und selbsttaetig arbeitende buchbindeanlage fuer unikate und kleinserien
DE58909781T Expired - Fee Related DE58909781D1 (de) 1988-05-21 1989-05-19 Verfahren und selbsttätig arbeitende Buchbindeanlage für Unikate

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE58909781T Expired - Fee Related DE58909781D1 (de) 1988-05-21 1989-05-19 Verfahren und selbsttätig arbeitende Buchbindeanlage für Unikate

Country Status (3)

Country Link
EP (1) EP0343522B1 (de)
AT (1) ATE149430T1 (de)
DE (2) DE3817463A1 (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10209090A1 (de) * 2002-03-01 2003-09-11 Heidelberger Druckmasch Ag Vorrichtung zur digitalen Werkzeugkennung für Druckend- oder Druckweiterbearbeitungsvorrichtungen
DE102015203006A1 (de) * 2015-02-19 2016-08-25 Bundesdruckerei Gmbh Verfahren zur Herstellung von buchartigen Sicherheitsdokumenten
DE102015213547A1 (de) * 2015-07-17 2017-01-19 Cewe Stiftung & Co. Kgaa Herstellungssystem zum Herstellen von Büchern
EP2397339B2 (de) 2010-06-18 2024-01-24 Kolbus GmbH & Co. KG Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Buchdecken
DE102022120062A1 (de) 2022-08-09 2024-02-15 Müller Martini Holding AG Vorrichtung zur Herstellung von Druckerzeugnissen in niedrigen Auflagen

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19741755A1 (de) * 1997-09-22 1999-06-24 Kolbus Gmbh & Co Kg Verfahren zum Einstellen einer Buchbindemaschine
DE102007018023A1 (de) * 2007-04-17 2008-10-23 Peter Schmidkonz Verfahren und Einrichtung zum maschinellen Herstellen von Buchdecken für Einzelbücher und Kleinstauflagen unterschiedlicher Formatgrößen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3816866A (en) * 1973-05-07 1974-06-18 Harris Intertype Corp Apparatus for making books

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2502547B1 (fr) * 1981-03-25 1985-06-14 Ccmc Machine automatique a relier des documents, notamment des documents comptables, sous forme de fascicules, de differentes natures et de differents formats se succedant dans un ordre quelconque

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3816866A (en) * 1973-05-07 1974-06-18 Harris Intertype Corp Apparatus for making books

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
DE-Z: WEISER, Günther: Weiterverarbeitung im Wandel - Neue Techniken in Buchbinderei und Versand. In: Der Polygraph 9-78, S. 639 *

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10209090A1 (de) * 2002-03-01 2003-09-11 Heidelberger Druckmasch Ag Vorrichtung zur digitalen Werkzeugkennung für Druckend- oder Druckweiterbearbeitungsvorrichtungen
EP2397339B2 (de) 2010-06-18 2024-01-24 Kolbus GmbH & Co. KG Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Buchdecken
DE102015203006A1 (de) * 2015-02-19 2016-08-25 Bundesdruckerei Gmbh Verfahren zur Herstellung von buchartigen Sicherheitsdokumenten
DE102015203006B4 (de) 2015-02-19 2020-06-18 Bundesdruckerei Gmbh Verfahren zur Herstellung von buchartigen Sicherheitsdokumenten mit farblich zum Sicherheitsmerkmal korrespondierendem Einband
DE102015213547A1 (de) * 2015-07-17 2017-01-19 Cewe Stiftung & Co. Kgaa Herstellungssystem zum Herstellen von Büchern
DE102022120062A1 (de) 2022-08-09 2024-02-15 Müller Martini Holding AG Vorrichtung zur Herstellung von Druckerzeugnissen in niedrigen Auflagen

Also Published As

Publication number Publication date
EP0343522B1 (de) 1997-03-05
EP0343522A2 (de) 1989-11-29
DE58909781D1 (de) 1997-04-10
EP0343522A3 (de) 1990-07-18
ATE149430T1 (de) 1997-03-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2256259C3 (de) Vorrichtung zum Klebebinden eines Blattstapels
DE3148443A1 (de) Schachtel mit sichtfenster sowie verfahren und vorrichtung zur herstellung einer solchen schachtel
CH651505A5 (de) Verfahren zum herstellen eines einbandes fuer ein buch, ein heft oder eine broschuere und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens.
DE2637212A1 (de) Dokumententraeger sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung
EP2508353A2 (de) Maschine zum Herstellen von Büchern, insbesondere Fotobüchern und/oder Bildbänden
DE102016218046B4 (de) Verfahren, Vorrichtung und System zur Herstellung eines buchartigen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument und buchartiges Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
DE3215298A1 (de) Gebundenes buch sowie verfahren zu seiner herstellung
DE102016218047B4 (de) Verfahren, Vorrichtung und System zur Herstellung eines buchförmigen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument und buchförmiges Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
EP3141398B1 (de) Verfahren und maschine zur herstellung von klebegebundenen druckprodukten
WO2008135007A1 (de) Verfahren und einrichtung zum softwaregesteuerten herstellen von buchdecken für einzelbücher und kleinstauflagen unterschiedlicher formatgrössen
EP0343522B1 (de) Verfahren und selbsttätig arbeitende Buchbindeanlage für Unikate
DE19922100A1 (de) Verfahren und Einrichtung zum Fächerklebebinden von Büchern, Buchblöcken, Broschüren und dgl.
DE60317844T2 (de) Gerät zur automatischen Bindung von Heften mit variabeler Dicke mit zumindestens zwei Zufuhrvorrichtungen
DE102016218043B4 (de) Vorrichtung und ein Verfahren zum Vereinzeln und Sortieren von Doppelseiten für ein buchförmiges Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments, Verfahren und System zur Herstellung eines buchförmiges Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
DE102018103625A1 (de) System zur herstellung und bearbeitung eines buchförmigen ausweis-, wert- oder sicherheitsdokuments und herstellverfahren
WO2003022596A1 (de) Verfahren und einrichtung zum maschinellen, selbsttätigen binden von buchblöcken in einem arbeitsdurchlauf
DE102016218044B4 (de) Zusammenstellvorrichtung und ein Verfahren zum Vereinzeln und Sortieren von Doppelseiten für ein buchförmiges Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments, Verfahren und System zur Herstellung eines buchförmiges Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments
DE3723814C2 (de)
US5087162A (en) Process for binding pamphlets and the like
DE60121090T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Gruppen von gedruckten Seiten, zum Vorbereiten von Büchern, und damit hergestellten Gruppen von gedruckten Seiten
DE60112160T2 (de) Vorrichtung zum Binden von Heften, welche eine variable Anzahl von Blättern umfassen und somit von unterschiedlicher Dicke sind
AT526431B1 (de) Drucker-Anordnung sowie ein Verfahren zum Bedrucken eines vorgebundenen Buches in einer derartigen Drucker-Anordnung
DE102016218045B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Passbuchblocks für ein buchartigen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument, System zur Herstellung eines buchartigen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument und buchartiges Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
DE102018106126B4 (de) Herstellung eines buchförmigen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumentes mittels Fräsens
DE19531717A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoff-Umverpackungen

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
8141 Disposal/no request for examination