DE3817155A1 - Harz-masse - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Harz-Masse mit
einem aromatischen Polyester und einem aromatischen
Polycarbonat, die ausgezeichnete Werte des Biege-Widerstandes
und der Lösungsmittelbeständigkeit hat.
Im allgemeinen sind aromatische Polyester thermoplastische
Harze, die hervorragende Eigenschaften, beispielsweise
Oxidationsfestigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit
aufweisen. In der Schmelze geformte Produkte aus solchen
Harzen sind verbreitet als Produkte mit guten physikalischen
und mechanischen Eigenschaften. Diese Harze haben
allerdings einen hohen Kristallisationsgrad, so daß ihre
Formbeständigkeit gering ist, wenn sie durch Spritzgießen
und dergleichen geformt werden. Um diesen Nachteil zu
beseitigen, wurden Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt,
den Polyestern aromatische Polycarbonate zuzusetzen,
die - verglichen mit Polyestern - eine hohe Formbeständigkeit
zeigen.
Andererseits zeigen Polycarbonat-Harze, insbesondere Bisphenol
A-Polycarbonate, eine schlechte Lösungsmittelbeständigkeit
und Formbarkeit. Entsprechend wurden Versuche
unternommen, aromatischen Polycarbonaten aromatische
Polyester zuzusetzen (z. B. Japanische Patent-Veröffentlichung
No. 36-14 035 (1961)). Wenn ein aromatisches Polycarbonat
mit einem aromatischen Polyester gemischt wird,
läßt sich dadurch aromatischen Polyestern Formstabilität
verleihen. Eine auf diesem Wege erhaltene Harz-Zusammensetzung
hat jedoch einen unzureichenden Biege-Widerstand.
Wenn ein Spritzguß-Produkt für ein Formteil mit einem Gelenkteil
aus einer derartigen Harz-Zusammensetzung hergestellt
wird, bricht das Formteil unvorteilhafterweise an
dem Gelenk bei wiederholtem Umlegen.
Obwohl die Lösungsmittelbeständigkeit und Formbarkeit
aromatischer Polycarbonate durch den Zusatz eines aromatischen
Polyesters in gewissem Ausmaß verbessert werden,
sind sie nach wie vor nicht zufriedenstellend.
Von den Erfindern wurden Untersuchungen im Hinblick auf
die Beseitigung der oben beschriebenen Probleme des Standes
der Technik durchgeführt. Als Ergebnis wurde gefunden,
daß man mit Hilfe einer Masse, die man durch Mischen
eines Reaktionsproduktes einer ungesättigten Carbonsäure
oder eines ihrer Derivate und eines alpha-Olefins mit
einer Molekularmasse von 40 bis 2000 mit einer Harz-Masse
aus einem aromatischen Polyester und einem aromatischen
Polycarbonat erhält, ein Formteil zur Verfügung stellen
kann, das nicht nur gute Formbeständigkeit aufweist, sondern
auch einen verbesserten Biege-Widerstand und eine
verbesserte Lösungsmittelbeständigkeit hat. Die vorliegende
Erfindung basiert auf diesen Untersuchungsergebnissen.
Die Erfindung betrifft eine Harz-Masse aus
- (a) einem aromatischen Polyester,
- (b) einem aromatischen Polycarbonat und
- (c) einem Reaktionsprodukt eines alpha-Olefins mit einer Molekularmasse von 40 bis 2000 und einer ungesättigten Carbonsäure oder eines ihrer Derivate, wobei der Gehalt der ungesättigten Carbonsäure oder ihres Derivats im Reaktionsprodukt bei 5 bis 70 Gew.-% liegt.
Der gemäß der vorliegenden Erfindung verwendete Polyester
(a) ist bevorzugt ein Polyalkylenterephthalat, das durch
Polykondensation von Terephthalsäure oder einem ihrer Dialkylester
mit einem aliphatischen Glykol erhalten werden
kann. Der Polyester kann auch ein Copolymer sein, das
hauptsächlich eine Alkylenterephthalat-Einheit als wiederkehrende
Struktureinheit umfaßt. Typische Beispiele
aromatischer Polyester (a) sind Polyethylenterephthalat
und Polybutylenterephthalat. Polybutylenterephthalat ist
besonders bevorzugt.
Als aliphatische Glykole sind Ethylenglykol, Propylenglykol,
Tetramethylenglykol, Hexamethylenglykol und dergleichen
verwendbar. Dem aliphatischen Glykol kann auch eine
geringe Menge eines anderen Diols oder eines mehrwertigen
Alkohols mit drei oder mehr Hydroxygruppen zugesetzt werden.
Beispielsweise können Cyclohexandiol, Cyclohexandimethanol,
Xylylenglykol, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl-)propan,
2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl-)propan,
2,2-Bis-(4-hydroxyethoxyphenyl-)propan, 2,2-Bis-(4-hydroxyethoxy-
3,6-dibromphenyl-)propan, Glycerin, Pentaerythrit
oder dergleichen mit einem aliphatischen Glykol in
einer Menge von nicht mehr als 20 Gew.-%, berechnet auf
der Grundlage des aliphatischen Glykols, gemischt werden.
Der Terephthalsäure oder ihrem Dialkylester kann eine
geringe Menge einer anderen zweibasigen Säure oder einer
mehrbasigen Säure mit drei oder mehr Hydroxylgruppen oder
auch eine geringe Menge eines ihrer Ester zugesetzt werden.
Beispielsweise können Phthalsäure, Isophthalsäure,
Naphthalindicarbonsäure, Diphenyldicarbonsäure, Adipinsäure,
Sebacinsäure, Trimesinsäure (Benzol-1,3,5-tricarbonsäure),
Trimellithsäure oder ein Alkylester einer
dieser Säuren in Mengen von nicht mehr als 20 Gew.-%,
bezogen auf die Menge Terephthalsäure oder die Menge
ihres Alkylesters, mit Terephthalsäure oder einem ihrer
Alkylester gemischt werden.
Die Strukturviskosität (instrinsic viscosity) (h) des
erfindungsgemäß verwendeten aromatischen Polyesters liegt
bei 0,6 bis 1,2, vorzugsweise bei 0,9 bis 1,1, gemessen
in einer Lösungsmittel-Mischung (Verhältnis 1:1) von
Tetrachlorethan und Phenol bei einer Temperatur von 25°C.
Das gemäß der vorliegenden Erfindung verwendete aromatische
Polycarbonat (b) ist ein Polymer, das in einem Verfahren
unter Einsatz von Phosgen erhalten wird. In diesem
Verfahren werden verschiedene Dihydroxydiaryl-Verbindungen
mit Phosgen umgesetzt. Das Polymer kann auch erhalten
werden in einem Umesterungs-Verfahren, in dem die Dihydroxydiaryl-
Verbindungen mit Kohlensäureestern umgesetzt
werden, beispielsweise mit Diphenylcarbonat. Ein typisches
Beispiel derartiger aromatischer Polycarbonate ist
ein Polycarbonat-Harz, das durch Umsetzung von 2,2-Bis-
(4-Hydroxyphenyl-)propan (Bisphenol A) und Phosgen hergestellt
wird.
Beispiele für Dihydroxydiaryl-Verbindungen außer Bisphenol
A sind Bis-(hydroxyaryl-)alkane wie beispielsweise
Bis-(4-hydroxyphenyl-)methan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl-)
ethan, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl-)butan, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl-)
oktan, Bis-(4-hydroxyphenyl-)phenylmethan,
2,2-Bis-(4-hydroxy-3-methylphenyl-)propan, 1,1-Bis-
(4-hydroxy-3-tert-butylphenyl-)propan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-
3-bromphenyl-)propan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl-)
propan und 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl-)
propan; Bis-(hydroxyaryl-) cycloalkane wie beispielsweise
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl-3,5-dichlorphenyl-)cyclopropan
und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl-)cyclohexan; Dihydroxydiaryl-
Ether wie beispielsweise 4,4′-Dihydroxydiphenylether
und 4,4′-Dihydroxy-3,3′-dimethyldiphenylether;
Dihydroxydiarylsulfide wie beispielsweise 4,4′-Dihydroxydiphenylsulfid
und 4,4′-Dihydroxy-3,3′-Dimethyldiphenylsulfid;
Dihydroxydiarylsulfoxide wie beispielsweise
4,4′-Dihydroxydiphenylsulfoxid und 4,4′-Dihydroxy-3,3′-
dimethyldiphenylsulfoxid und Dihydroxydiarylsulfone wie
beispielsweise 4,4′-Dihydroxydiphenylsulfon und 4,4′-Dihydroxy-
3,3′-dimethyldiphenylsulfon.
Die genannten Dihydroxydiaryl-Verbindungen werden einzeln
oder in Form einer Mischung von zweien oder mehreren der
genannten Verbindungen eingesetzt. Sie können ebenfalls
in Kombination mit Hydrochinon, Resorcin, 4,4′-Dihydroxydiphenyl
oder dergleichen zum Einsatz kommen.
Unter den oben genannten aromatischen Polycarbonat-Harzen
sind die unter Verwendung von Bisphenol A erhaltenen Harze
bevorzugt.
Die Molekularmasse des gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendeten aromatischen Polycarbonats liegt vorzugsweise
bei 14 000 bis 30 000, noch mehr bevorzugt bei 19 000 bis
25 000. Eine Molekularmasse oberhalb von 30 000 ist unvorteilhaft,
da das Fließverhalten eines solchen aromatischen
Polycarbonats im Form-Schritt schlecht ist. Eine
Molekularmasse unterhalb von 14 000 ist ebenfalls unvorteilhaft,
da die Ausdehnung des geformten Produkts, das
unter Verwendung der Harz-Masse erhalten wird, verschlechtert
ist.
Beispiele für ungesättigte Carbonsäuren und deren Derivate,
die zur Herstellung des Reaktionsproduktes (c) aus
ungesättigter Carbonsäure oder einem ihrer Derivate und
einem alpha-Olefin mit einer Molekularmasse von 50 bis
2000 verwendet werden, sind ungesättigte Carbonsäuren,
wie beispielsweise (Meth-)Acrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure,
Tetrahydrophthalsäure, Itaconsäure, Citraconsäure,
Crotonsäure, Isocrotonsäure und Nadinsäure® (nadic
acid®) (cis-endo-Bicyclo[2.2.1]-hept-5-en-2,3-dicarbonsäure)
und deren Derivate, beispielsweise deren Halogenide,
Amide, Imide, Anhydride und Ester. Im einzelnen sind
folgende Verbindungen zu nennen: Maleinsäurechlorid,
Maleimid, Maleinsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid,
Monomethylmaleat, Acrylamid, Dimethylmaleat, Glycidylmaleat,
Methyl-(meth-)acrylat, Ethyl-(meth-)acrylat,
n-Butyl-(meth-)acrylat und 2-Ethylhexyl-(meth-)acrylat.
Aus der Gruppe dieser Verbindungen sind die Säureanhydride
und Ester bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Maleinsäureanhydrid,
Nadinsäureanhydrid® (nadic anhydrid®)
(cis-endo-Bicyclo[2.2.1]-hept-5-en-2,3-dicarbonsäureanhydrid),
Ethyl-(meth-)acrylat, n-Butyl-(meth-)acrylat und
2-Ethylhexyl-(meth-)acrylat.
Die Molekularmasse des alpha-Olefins liegt bei 40 bis
2000 (3 bis 140 C-Atome), vorzugsweise bei 70 bis 1000 (6
bis 70 C-Atome), noch mehr bevorzugt bei 100 bis 600 (8
bis 40 C-Atome). Eine Molekularmasse unter 40 ist unvorteilhaft,
da eine Verbesserung des Biege-Widerstandes
nicht erzielt wird. Eine Molekularmasse oberhalb von
2000 ist ebenfalls unvorteilhaft, da die Affinität gegenüber
einem aromatischen Polyester und einem aromatischen
Polycarbonat erniedrigt wird und sich damit die
mechanische Festigkeit des geformten Produkts vermindert.
Reaktionsprodukte eines alpha-Olefins mit einer ungesättigten
Carbonsäure oder einem ihrer Derivate können Copolymere,
1:1-Addukte oder deren Mischungen sein. Solche
Produkte mit einem Gewichtsmittel des Polymerisationsgrades
im Bereich von 1 bis 100 sind mit Vorteil verwendbar.
Das 1:1-Addukt eines alpha-Olefins und einer ungesättigten
Carbonsäure oder eines ihrer Derivate gemäß der vorliegenden
Erfindung entspricht einem Reaktionsprodukt mit
einem Gewichtsmittel des Polymerisationsgrades von 1. Das
Gewichtsmittel des Polymerisationsgrades wird unter Bezug
auf die Eichkurve für Polystyrol als Standard in der
Gelchromatographie (gel permeation chromatography; GPC)
berechnet. Üblicherweise liegt das Molverhältnis des alpha-
Olefins zur ungesättigten Carbonsäure oder einem ihrer
Derivate im Reaktionsprodukt im Bereich zwischen 1:1
und 1:2.
Die Reaktion der Copolymerisation des alpha-Olefins mit
der ungesättigten Carbonsäure oder einem ihrer Derivate
wird entweder als Polymerisation in Lösung oder als Lösungsmittel-
freie Polymerisation (Trockenpolymerisation,
bulk polymerization) in Gegenwart eines Radikal-Starters
in Übereinstimmung mit an sich üblichen Verfahrensweisen
durchgeführt. Als Radikal-Starter werden beispielsweise
ein organisches Peroxid, eine Azo-Verbindung oder ein
organischer Perester verwendet. Das entstehende Copolymer
ist üblicherweise ein Copolymer mit alternierenden Bausteinen
der beiden Komponenten. Daher ist es möglich, die
Anzahl der funktionellen Gruppen in einem Molekül durch
Messung der Verseifungszahl des Produkts zu ermitteln.
Ein 1:1-Addukt einer ungesättigten Carbonsäure oder eines
ihrer Derivate an ein alpha-Olefin kann hergestellt werden
durch Umsetzung der Reaktionspartner in äquivalenten
Mengen. Um ein solches Addukt herzustellen, werden ein
alpha-Olefin und eine ungesättigte Carbonsäure oder eines
ihrer Derivate in an sich bekannter Weise in Abwesenheit
eines Lösungsmittels auf 160 bis 260°C, vorzugsweise auf
180 bis 250°C, noch mehr bevorzugt auf 190 bis 230°C,
erhitzt. Nach vollständigem Ablauf der Reaktion werden
nicht umgesetztes alpha-Olefin und nicht umgesetzte ungesättigte
Carbonsäure oder ihr Derivat durch Destillation
unter vermindertem Druck entfernt, wobei man das gewünschte
Addukt erhält.
Eine Mischung des oben genannten Copolymeren und des Adduktes
können beispielsweise dadurch hergestellt werden,
daß man ein alpha-Olefin und eine ungesättigte Carbonsäure
oder eines ihrer Derivate unter Erhitzen einer Additionsreaktion
unterwirft, wobei das Addukt entsteht. Das
nicht umgesetzte alpha-Olefin und die ungesättigte Carbonsäure
oder eines ihrere Derivate werden danach in Gegenwart
eines Peroxids radikalisch miteinander umgesetzt,
wobei dann das Copolymer entsteht.
Der Gehalt an ungesättigter Carbonsäure oder eines ihrer
Derivate im Reaktionsprodukt des alpha-Olefins mit der
ungesättigten Carbonsäure bzw. einem ihrer Derivate beträgt
5 bis 70 Gew.-%. Ein Gehalt unterhalb von 5 Gew.-%
ist unvorteilhaft, da die Zahl der funktionellen Gruppen
in einem Polymermolekül so klein wird, daß sich dadurch
die Affinität des Polymeren gegenüber dem aromatischen
Polyester und dem aromatischen Polycarbonat erniedrigt.
Ein Carbonsäure-Gehalt oberhalb von 70 Gew.-% ist ebenfalls
unvorteilhaft, da das daraus resultierende geformte
Produkt nicht hart wird und dadurch eine Verbesserung des
Biege-Widerstandes nicht erreicht werden kann. Der Carbonsäure-
Gehalt liegt bevorzugterweise bei 10 bis
50 Gew.-%, noch mehr bevorzugt bei 15 bis 30 Gew.-%.
Als alternierende Copolymere von Maleinsäureanhydrid und
einen alpha-Olefin können beispielsweise die unter den
nachfolgenden Handelsnamen aus der Produktion der Firma
Mitsubishi Chemical Industries, Ltd., erhältlichen
Produkte genannt werden:
Diacarnas PA4, PA6, PA8, PA124, PA168, PA208 und PA30.
Als 1:1-Addukte von Maleinsäureanhydrid mit einem alpha-
Olefin können beispielhaft die unter den nachfolgenden
Handelsnamen aus der Produktion der Firma Mitsubishi
Chemical Industries, Ltd. erhältlichen Produkte genannt
werden:
Diacarnas ASA8, ASA124, ASA168, ASA208 und ASA30.
Die Verseifungszahlen, Schmelzpunkte und Molekularmassen
(bestimmt wie oben angegeben durch Gelchromatographie
(GPC)) der genannten Produkte sind der nachfolgenden
Tabelle 1 zu entnehmen.
Wenn eine Masse gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt
wird, können die drei Komponenten (a), (b) und (c)
in jedem Stadium miteinander gemischt werden, bevor das
endgültige geformte Bauteil hergestellt wird. Beispielsweise
können die drei Komponenten (a), (b) und (c) in
Pulver- oder Tabletten- (pellet) Form miteinander gemischt
werden. Es ist auch möglich, eine Mischung der
drei Komponenten zu schmelzen und zu kneten und danach
unter Verwendung einer Strangpresse in Tablettenform zu
extrudieren.
Das Gewichtsverhältnis des aromatischen Polyesters (a)
zum aromatischen Polycarbonat (b) liegt im Bereich von
99:1 bis 1:99, vorzugsweise im Bereich von 95:5 bis 20:80,
noch mehr bevorzugt im Bereich von 90:10 bis 40:60.
Wenn der Gehalt an aromatischem Polycarbonat-Harz den
Bereich von 99:1 bis 1:99 überschreitet, erniedrigt sich
die Lösungsmittelbeständigkeit des Formteils. Einige
Formteile werden im Entfettungsschritt des Verfahrens
durch die organischen Lösungsmittel angegriffen. Wenn
andererseits der Gehalt an aromatischem Polycarbonat-Harz
unterhalb des Bereiches von 99:1 bis 1:99 liegt, kann die
Formbeständigkeit nicht wirkungsvoll verbessert werden.
Der Gehalt des Reaktionsproduktes der ungesättigten Carbonsäure
oder eines ihrer Derivate mit dem alpha-Olefin
in der gesamten Masse liegt bei 0,01 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise bei 0,05 bis 5 Gew.-%. Wenn der Gehalt oberhalb
von 10 Gew.-% liegt, wird die Steifigkeit des geformten
Produkts in unvorteilhafter Weise erniedrigt. Vom
Standpunkt der mechanischen Festigkeit ist es dann nicht
mehr möglich, die Masse für Spritzguß-Produkte zu verwenden.
Wenn andererseits der Gehalt des Reaktionsproduktes
an der Gesamtmasse unterhalb von 0,01 Gew.-% liegt, wird
der Biege-Widerstand und die Lösungsmittelbeständigkeit
verbessert.
Die Harzmasse gemäß der vorliegenden Erfindung kann
verschiedene, an sich bekannte Zusätze enthalten, beispielsweise
Stabilisatoren, Pigmente, feuerhemmende Mittel,
Formentrennmittel, anorganische Füller und/oder
Glasfasern.
Die Harzmasse gemäß der vorliegenden Erfindung kann im
Gießverfahren zu Produkten unterschiedlicher Form verarbeitet
werden. Geeignet sind dreidimensional durch Gießen
geformte Produkte, Behälter unterschiedlicher Form, Filme,
Platten und Rohre. Mögliche Gießverfahren sind
Spritzgießen, Strangpressen, Blasformen und Formpressen.
Die Harzmassen gemäß der vorliegenden Erfindung eignen
sich als Teile für die Elektro- und elektronische Industrie,
Kraftfahrzeugteile und andere Industriematerialien.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele
näher erläutert. Diese sind nur als Erklärung der Erfindung,
nicht jedoch als Begrenzung zu verstehen. In den
Beispielen bedeutet der Ausdruck "%" immer "Gew.-%",
soweit nichts anderes angegeben ist.
Die Biegefestigkeit und das Biegemodul wurden in Übereinstimmung
mit ASTM D790 gemessen. Die Messung der Izod-
Stoßfestigkeit (1,27 cm) erfolgte nach ASTM D256. Die
Zugdehnung wurde nach ASTM D638 bestimmt.
Der Test zur Bestimmung des Biege-Widerstandes wurde
durchgeführt, indem man ein Formteil von 0,8 mm Dicke,
13 mm Breite und 125 mm Länge an einem Ende einspannte
und das andere Ende wiederholt in einem Winkelbereich von
+90° bis -90° bog, bis das Formteil brach. Der Biege-
Widerstand wurde beurteilt nach der Zahl der wiederholt
durchgeführten Biegeversuche.
Im Test zur Bestimmung der Beständigkeit gegenüber Chemikalien
wurde ein Versuchsteil entsprechend ASTM D638 geformt,
und eine Belastung von 1% wurde auf das Versuchsteil
aufgebracht. Nachdem das Versuchsteil 10 Minuten bei
90°C Trichlorethylen-Dampf ausgesetzt worden war, wurde
es im Vakuum bei 120°C 1 Stunde lang getrocknet. Die
Zugdehnung des so behandelten Teils wurde gemäß ASTM D638
als Standard für die Chemikalien-Beständigkeit gemessen.
Polybutylenterephthalat (nachfolgend als "PBT" bezeichnet)
mit einer Struktur-Viskosität (η) von 1,07, ein
Polycarbonat-Harz (nachfolgend als "PC" bezeichnet) mit
einem Zahlenmittel der Molekularmasse von 21 000 und ein
Reaktionsprodukt des in Tabelle 2 gezeigten Säureanhydrids
und alpha-Olefins wurden in dem in Tabelle 2 gezeigten
Gewichtsverhältnis gemischt. Die Mischung wurde
geschmolzen, geknetet und bei 280°C mit einem biaxialen
Extruder (30 mm Durchmesser) in Tabletten (pellets) extrudiert.
Die Pellets wurden im Vakuum bei 130°C 24 h
lang getrocknet.
Derartige Tabletten wurden unter Verwendung einer
102,06-g-(3,6 oz) Spritzgußmaschine (IS, Typ 75 S,
hergestellt von der Firma Toshiba Machine Co., Ltd.) und
einer Spritzdüse für Versuchsteile im Spritzverfahren
geformt. Dabei betrug die Temperatur der Harzmasse
280°C und die Temperatur der Düse 80°C. Die Spritzzeit
lag bei 15 Sekunden, und die Abkühlzeit lag ebenfalls bei
15 Sekunden.
Die physikalischen Eigenschaften der auf diesem Weg erhaltenen,
spritzgeformten Produkte sind in Tabelle 2 gezeigt.
Spritzgegossene Produkte wurden in derselben Weise, wie
dies für die Beispiele 1 bis 12 beschrieben wurde, hergestellt,
mit der Abänderung, daß kein Reaktionsprodukt
eines Säureanhydrids und eines alpha-Olefins verwendet
wurde. Die physikalischen Eigenschaften der spritzgeformten
Produkte sind in Tabelle 2 gezeigt.
Ein spritzgeformtes Produkt wurde in derselben Weise hergestellt,
wie dies in den Beispielen 1 bis 12 beschrieben
wurde, mit der Abänderung, daß ein Reaktionsprodukt eingesetzt
wurde, das weniger als 5 Gew.-% einer ungesättigten
Carbonsäure enthielt. Als Reaktionsprodukt wurde
nämlich ein modifiziertes Ethylencopolymer verwendet, das
entsprechend dem nachfolgend beschriebenen Verfahren hergestellt
worden war.
100 Teile eines Copolymers aus Ethen und 1-Buten (Gehalt
an 1-Buten: 14 Mol-%) mit einer Kristallinität von 20%
und einem Schmelzindex von 3,6, 0,025 Teile α, α′-Bis-
t-butylperoxy-p-diisopropylbenzol gelöst in einer kleinen
Menge Aceton und 0,5 Teile Maleinsäureanhydrid wurden in
einem Henschel-Mischer gemischt. Die Mischung wurde geschmolzen,
geknetet und bei 280°C in Tabletten (pellets)
extrudiert. Dazu wurde ein Extruder mit einem inneren
Durchmesser von 40 mm und einem Verhältnis Länge/Durchmesser
(L/D) von 28 eingesetzt. Auf diesem Weg wurde ein
modifiziertes Ethylen-Copolymer erhalten.
Ein Teil der Tabletten wurde gemahlen. Danach wurde das
nicht umgesetzte Maleinsäureanhydrid mit Aceton extrahiert.
Nach Formpressen der gemahlenen Tabletten wurde
das darin enthaltene Maleinsäureanhydrid mittels Infrarot-
Spektrometrie quantitativ bestimmt. Es wurde gefunden,
daß 0,37% des Maleinsäureanhydrids im Wege einer
Pfropfcopolymerisation umgesetzt worden waren.
Die physikalischen Eigenschaften der unter Verwendung des
modifizierten Ethylen-Copolymeren erhaltenen Formteile
sind in Tabelle 2 gezeigt.
Claims (8)
1. Harz-Masse aus
- (a) einem aromatischen Polyester,
- (b) einem aromatischen Polycarbonat und
- (c) einem Reaktionsprodukt eines alpha-Olefins mit einer Molekularmasse von 40 bis 2000 und einer ungesättigten Carbonsäure oder eines ihrer Derivate, wobei der Gehalt der ungesättigten Carbonsäure oder ihres Derivates im Reaktionsprodukt bei 5 bis 70 Gew.-% liegt.
2. Harz-Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsprodukt des alpha-Olefins und der
ungesättigten Carbonsäure oder ihres Derivats ein Copolymer,
ein 1:1-Addukt oder eine Mischung davon ist.
3. Harz-Masse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des aromatischen
Polyesters (a) zu dem aromatischen Polycarbonat (b)
99:1 bis 1:99 ist.
4. Harz-Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des aromatischen
Polyesters (a) zu dem aromatischen Polycarbonat (b)
95:5 bis 20:80 ist.
5. Harz-Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des aromatischen
Polyesters (a) zu dem aromatischen Polycarbonat (b)
90:10 bis 40:60 ist.
6. Harz-Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt des Reaktionsproduktes (c)
an der gesamten Masse 0,01 bis 10 Gew.-% ist.
7. Harz-Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt des Reaktionsproduktes (c)
an der gesamten Masse 0,05 bis 5 Gew.-% ist.
8. Harz-Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der aromatische Polyester (a) Polybutylenterephthalat
ist.
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