DE3816697C1 - Process for recovering rare metals - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung von auf Keramik
material abgeschiedenen oder darin enthaltenen Edelmetallen unter Herstellung
einer das zerkleinerte Keramikmaterial enthaltenden Charge, Erhitzen der
Charge in einem Elektroofen mit Elektroden auf eine Temperatur von mindestens
1400°C unter Bildung einer edelmetallhaltigen geschmolzenen metallischen
Phase und einer diese bedeckenden, keramische Rückstände und Metallrest ent
haltenden geschmolzenen Schlackenphase, Trennung der Phasen und Gewinnung der
Edelmetalle aus der metallischen Phase.
Die Erfindung geht damit von den in den deutschen Offenlegungsschriften
30 47 194 und 32 03 826 beschriebenen Verfahren zur Gewinnung von Edelmetallen
aus ihren Mischungen mit Keramikmaterialien, zum Beispiel verbrauchten
Reforming- und Autoabgasreinigungskatalysatoren aus keramischen Trägern und
darauf abgeschiedenen Edelmetallen und edelmetallhaltigem keramischen
Elektronik-Schrott, aus.
Bei dem aus der deutschen Offenlegungsschrift 30 47 194 bekannten Verfahren
wird eine Charge aus zerkleinertem Keramikmaterial, Flußmittel und Sammler
(Kollektor) auf mindestens 1420°C erhitzt, wobei eine im wesentlichen aus
Edelmetall und Sammler bestehende metallische Phase und eine im wesentlichen
aus keramischen Rückständen, Flußmittel und Metallrest bestehende Schlacken
phase erzeugt werden. Der Sammler ist vorzugsweise in einer Menge von
2-10 Gew.-%, bezogen auf das Keramikmaterial, vorhanden und kann Eisen
(auch in situ-Erzeugung aus Eisenoxid durch Zugabe eines Reduktionsmittels)
oder beispielsweise Kupfer, Nickel, Kobalt, Blei und/oder Aluminium sein. Als
Flußmittel für das Aluminiumsilicat und/oder Aluminiumoxid enthaltende
Keramikmaterial werden vorzugsweise Calciumoxid - als Ca(OH)2 zugegeben - ,
Calciumfluorid, Bariumoxid, Eisenoxid, Magnesiumoxid, Siliciumdioxid und
Titandioxid in einer Menge von bis zu 100 Gew.-%, besonders 10 Gew.-%,
bezogen auf das Keramikmaterial, eingesetzt. Um eine Schlacke mit niedriger,
die Abtrennung der Edelmetalle fördernder Viskosität zu erhalten, wird eine
Verfahrenstemperatur von 1500-1750°C bevorzugt, so daß sich beispielsweise
verdeckte Lichtbogenöfen (submerged electric arc furnaces) oder, da diese in
unerwünschter Weise auf die Charge einwirken, vorzugsweise Plasmalicht
bogenöfen für das Verfahren eignen.
Das in der deutschen Offenlegungsschrift 32 03 826 beschriebene Verfahren
betrifft besonders die Wiedergewinnung von Edelmetallen aus diese enthaltenden
Keramikmaterialien, die als Abfall in der Elektronikindustrie anfallen. Um
eine edelmetallhaltige metallische Phase und eine keramische Rückstände und
Metallrest enthaltende Schlackenphase zu bilden, wird dabei das zerkleinerte
Keramikmaterial auf mindestens 1400°C, vorzugsweise auf 1500-1750°C,
erhitzt. Falls erforderlich, kann der Charge aus zerkleinertem Keramikmaterial
ein metallischer Sammler - geeignet sind Silber und/oder Kupfer - und ein
Flußmittel, bevorzugt Siliciumdioxid, gegebenenfalls im Gemisch mit Eisenoxid,
zugegeben werden. Die Konzentration an Edelmetall beziehungsweise an Edel
metall und Sammlermetall soll mindestens 2 Gew.-%, bezogen auf das
Keramikmaterial, betragen. Das den Schmelzpunkt und die Viskosität der
Schlackenphase erniedrigende Flußmittel liegt - sollte es erforderlich
sein - vorzugsweise in einer Menge von 7-10 Gew.-%, bezogen auf das
Keramikmaterial, in der Charge vor. Die für das Verfahren bevorzugten Tempera
turen von 1500-1750°C können durch die Verwendung von zum Beispiel ver
deckten Lichtbogenöfen oder, da diese eine unerwünschte Bewegung der Charge
bewirken, vorzugsweise durch Plasmalichtbogenöfen erreicht werden.
Bei dem in der US-PS 46 85 963 beschriebenen Verfahren zur Ab
trennung von Metallen der Platingruppe wird ebenfalls ein Plasmaschmelzofen
benutzt; denn andere bekannte pyrometallurgische Verfahren haben - wie es dort
heißt - nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt. So wird zum Beispiel beim
Schmelzen in Elektrolichtbogenöfen mit eingetauchten Elektroden die Schlacke
ungleichmäßig erwärmt, wodurch unter anderem die Bildung der Phase aus Platin
metallen und Sammlermetall ungünstig beeinflußt wird.
Es ist ein Vorteil dieser bekannten Verfahren, daß - bedingt durch die hohen
Verfahrenstemperaturen - die Menge der anfallenden Schlacke relativ gering
ist. Beim Betrieb von Plasmalichtbogenöfen geht jedoch infolge der notwendigen
Wasser-Kühlung ein erheblicher Teil der zugeführten Energie verloren.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs charakteri
sierten Art unter Einsatz eines im Vergleich zu einem Plasmalichtbogenofen
weniger Energie benötigenden Elektroofens mit Elektroden zu finden, bei dem
eine nachteilige Wirkung auf die Charge vermieden wird.
Die Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zum
Schmelzen Gleichstrom zwischen eine als Anode geschaltete Eintauchelektrode
und eine als Kathode geschaltete Bodenelektrode geleitet und eine elektrische
Feldstärke von 3 V/cm bis 50 V/cm eingestellt und aufrechterhalten wird.
Vorzugsweise wird während des Schmelzens eine Feldstärke von 5 V/cm bis
30 V/cm aufrechterhalten.
Je nach Zusammensetzung des Keramikmaterials und der Konzentration der darin
vorhandenen Edelmetalle kann es notwendig sein, Sammlermetall und/oder Fluß
mittel der Charge zuzusetzen.
Die erforderliche Feldstärke wird durch Regulierung des Abstandes zwischen den
Elektroden und/oder durch Änderung der elektrischen Leitfähigkeit der
Schlacke, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Regulierung der Stromstärke,
eingestellt und aufrechterhalten.
Es muß als überraschend angesehen werden, daß das erfindungsgemäße Verfahren
frei von den bekannten Verfahren anhaftenden Nachteilen ist und daß die
Trennung von metallischer Phase und Schlackenphase und die Ausbringung der
Edelmetalle sehr gut sind. Die in relativ geringer Menge anfallende Schlacke
ist äußerst edelmetallarm.
Da die Schmelze durch Gleichstrom aufgeheizt wird, kommt es zu einer gleich
mäßigen und gleichbleibenden, von Verwirbelungen freien und die gesamte
Schlackenphase erfassenden Bewegung. Die sich am Boden bereits abgesetzte
metallische Phase wird von dieser Bewegung kaum erfaßt.
Als Folge dieser Bewegung wird die Schlacke so gleichmäßig aufgeheizt, daß
keine Temperaturunterschiede von mehr als 50°C in der Schlackenphase auf
treten. Die auf die Oberfläche des Schmelzbades als nachgeführtes Schmelzgut
aufgebrachte Charge wird schnell in die flüssige Schlackenphase hineingezogen
und aufgeschmolzen.
Es hat sich außerdem gezeigt, daß nicht nur das Sammeln der Edelmetalle in die
metallische Phase verbessert, sondern auch die erneute Verzettelung der Edel
metalle in die Schlackenphase verhindert wird.
Die Bewegung erfaßt nur die Schlackenphase, so daß während des Schmelzens die
metallische Phase nicht aufgewirbelt und keine Metalltröpfchen in die
Schlackenphase dispergieren. Da während des Abgießens der Schlackenphase die
elektrische Spannung zwischen den Elektroden angelegt bleibt, greift auch eine
stark korrodierend wirkende Schlackenphase die kathodisch geschützte
metallische Phase nicht an.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird zur Wiedergewinnung der Edelmetalle
Silber, Gold und Metalle der Platingruppe aus diese enthaltenden Keramik
materialien, besonders aus verbrauchten Autoabgasreinigungskatalysatoren und
Elektronik-Schrott, angewandt.
Als Sammlermetall können dabei die für diesen Zweck bekannten Metalle und
Legierungen verwendet werden. Bevorzugt wird Eisen in Form kleiner Kugeln
eingesetzt; aber auch Kupfer und Nickel und ihre Legierungen untereinander und
mit Eisen haben sich bewährt. Bei der Aufbereitung von Elektronik-Schrott mit
hohem Kupfer-Anteil kann auf die Zugabe eines Sammlers verzichtet werden. Der
Gehalt an Sammlermetall in der Charge sollte 10 Gew.-%, bezogen auf die
Charge, nicht übersteigen. Für die meisten Anwendungen hat sich ein Gehalt von
etwa 5 Gew.-% besonders bewährt, weil dadurch einerseits gewährleistet
ist, daß eine ausreichend große Menge Extraktionsmittel zur quantitativen
Wiedergewinnung der Edelmetalle aus dem Einsatzgut vorhanden ist, und anderer
seits die erschmolzene metallische Phase, die hydrometallurgisch nach be
kannten Verfahren weiter aufgearbeitet wird, die Edelmetalle in nicht zu
großer Verdünnung enthält.
Als Flußmittel eignen sich die dafür bekannten Verbindungen, vorzugsweise
Calciumoxid, Calciumhydroxid, Calciumcarbonat, Magnesiumoxid, Magnesium
carbonat, Aluminiumoxid und/oder Siliciumdioxid. Sie können in einer Menge bis
zu 120 Gew.-%, bezogen auf das Keramikmaterial, vorhanden sein. Wesentlich
ist die Erzeugung einer Schlacke beziehungsweise einer Schlackenphase, die bei
etwa 1500°C eine den stabilen Betrieb des Ofens gewährleistende elektrische
Leitfähigkeit und eine ausreichend geringe Viskosität besitzt.
Zur Aufarbeitung verbrauchter Autoabgasreinigungskatalysatoren, deren Träger
aus Cordierith bestehen, hat sich als Flußmittel im allgemeinen Calciumoxid in
einer Menge von 30 Gew.-%, bezogen auf das Keramikmaterial, bewährt. Da
aber die Zusammensetzung des Keramikmaterials schwanken kann, ist die Calcium
oxid-Menge, davon abweichend, auch kleiner oder größer, etwa im Bereich von
20-40 Gew.-%, zu wählen.
Um in der Schlackenphase reduzierende Bedingungen einzuhalten, empfiehlt sich
der Zusatz eines Reduktionsmittels, meist Kohlenstoff in Form von Ruß oder
pulverisiertem Graphit. Die Kohlenstoff-Menge sollte bei 0,1 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Keramikmaterial, liegen. Ein relativ hoher Gehalt an
Reduktionsmittel ist erforderlich, wenn Silber zu den wiederzugewinnenden
Metallen gehört.
Sollte es nötig sein, so kann die elektrische Leitfähigkeit der Schlackenphase
durch entsprechende Zuschläge, zum Beispiel Eisenoxid, verbessert werden.
Zur Zubereitung der Charge wird das aufzuarbeitende Keramikmaterial zer
kleinert, soweit erforderlich und vorgesehen, mit Sammlermetall, Flußmittel,
Reduktionsmittel und die elektrische Leitfähigkeit verbesserndem Zuschlag
versetzt und die gewonnene Mischung zu Pellets oder Briketts verformt.
Mit der so vorbereiteten Charge wird ein Elektroofen beschickt, in dem die
Charge durch Leiten eines Gleichstromes zwischen die als Anode geschaltete
Eintauchelektrode und die als Kathode geschaltete Bodenelektrode und Ein
stellen der elektrischen Feldstärke von 3 V/cm bis 50 V/cm, vorzugsweise von
5 V/cm bis 30 V/cm, eingeschmolzen wird, wobei die Schlackenphase die sich am
Boden sammelnde metallische Phase bedeckt. Die metallische Phase bildet sich
aus den aus der Schmelze sedimentierten Metalltröpfchen, die aus Sammlermetall
und Edelmetall bestehen. Die Sedimentationsgeschwindigkeit wird durch elektro
dynamische Kräfte, die bei der angegebenen Polung des Gleichstroms eine Be
schleunigung der Metalltröpfchen aus der Schlacke auf die Kathode hin be
wirken, erhöht, so daß der Extraktionsvorgang in kürzerer Zeit abgeschlossen
ist.
Niedrigere Feldstärken als die angegebenen Werte erfordern, um das Schmelzbad
flüssig zu halten, sehr hohe Stromstärken, die so hoch sein können, daß das
Metallbad in die Badbewegung miteinbezogen wird. Höhere Feldstärken führen zur
Bildung von Lichtbögen durch die Schlacke selbst, so daß keine gleichbleibende
und gleichmäßige Bewegung der Schlackenphase erfolgt. Trennung, Abstich und
Gießen der Phasen erfolgen bei angelegtem Potential, so daß die metallische
Phase gegen eine möglicherweise korrodierend wirkende Schlackenphase ständig
kathodisch geschützt ist.
Die in der metallischen Phase enthaltenen Edelmetalle werden daraus nach an
sich bekannten Methoden gewonnen. Die Menge des wiedergewonnenen Edelmetalls
hängt von seiner Konzentration in dem Keramikmaterial ab und kann bis zu
99 Gew.-% betragen.
Die Schlacke ist äußerst metall- und edelmetallarm.
Das Verfahren kann in einer Vorrichtung, wie in der Figur schematisch darge
stellt, ausgeführt werden.
In der schematischen Darstellung bedeuten
1 den Tiegel,
2 die als Anode geschaltete Eintauchelektrode,
3 die als Kathode geschaltete Bodenelektrode,
4 die Gleichstromversorgung,
5 die Charge und
6 die Gießschnauze.
2 die als Anode geschaltete Eintauchelektrode,
3 die als Kathode geschaltete Bodenelektrode,
4 die Gleichstromversorgung,
5 die Charge und
6 die Gießschnauze.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung des Verfahrens.
30 kg verbrauchte Autoabgasreinigungskatalysatoren mit Trägern aus mono
lithischen Cordierith-Waben und einem Edelmetall-Gehalt von 820 ppm Platin,
365 ppm Palladium und 30 ppm Rhodium werden auf eine Korngröße unter 1 mm
zerkleinert, mit 12 kg Calciumhydroxid, 1,5 kg Eisen in Form von Strahlkorn
und 0,3 kg Ruß vermischt, naß pelletiert und dann 36 Stunden lang bei 110°C
getrocknet. Das Gewicht der so erhaltenen Charge beträgt 43,65 kg mit einem
Platin-Gehalt von 564 ppm und einem Palladium-Gehalt von 251 ppm.
Die Charge wird in vier aufeinanderfolgenden Schmelzen in einem 8 l fassenden
kippbaren Ofen mit anodisch geschalteter Eintauchelektrode aus Kohlenstoff und
kathodisch geschalteter Bodenelektrode aus Eisen eingeschmolzen, wobei die
Feldstärke durch Einstellen des Elektrodenabstandes auf 2 bis 6 cm auf 10 V/cm
bis 20 V/cm eingestellt wird. Die Beschickung des Ofens erfolgt mit einer
Chargiergeschwindigkeit von 7 kg/Stunde. Die während des Schmelzens ent
stehenden Dämpfe und Stäube werden ständig abgesaugt und die Stäube in einem
Staubfilter abgeschieden.
Es werden 35,44 kg Schlacke, 1,521 kg edelmetallhaltige Eisenphase und
0,315 kg Flugstaub erhalten.
Der in der Schlacke verbliebene Edelmetall-Anteil wird röntgenspektroskopisch
bestimmt. Danach enthält die Schlacke im Mittel noch 1 Gew.-% Platin und
2 Gew.-% Palladium (der Rhodium-Gehalt kann röntgenspektroskopisch nicht
bestimmt werden), bezogen auf die im Keramikmaterial enthaltene Menge an
Platin beziehungsweise Palladium, so daß die Platin-Ausbeute etwa
99 Gew.-% und die Palladium-Ausbeute etwa 98 Gew.-% beträgt.
Die Schlacke kann ohne weitere Nachbehandlung deponiert werden, der ähnlich
wie die Charge zusammengesetzte Flugstaub kann in den Prozeß zurückgeführt
werden, und aus der edelmetallhaltigen Eisenphase werden die Edelmetalle nach
bekannten Verfahren abgetrennt.
25 kg eines passiven Hydrierkatalysators mit etwa 0,35-0,4% Pd, dessen
Träger überwiegend aus Al2O3 besteht, werden mit 25,5 kg Hydratkalk,
3,0 kg MgO, 1,25 kg Eisen und 0,25 kg Kohlenstoff vermischt, zu Pellets ge
formt und getrocknet. Der Pd-Gehalt der so präparierten Charge beträgt
0,164%, entsprechend 90 g. Die Charge wird in demselben Ofen wie in Bei
spiel 1 eingeschmolzen, wobei die Feldstärke durch die Variation des Abstandes
zwischen den beiden Elektroden auf Werte zwichen 10 V/cm und 35 V/cm geregelt
wird. Vor dem ersten Beschicken des Ofens werden 200 g Eisen in Form von
Granalien vorgelegt. Die Gesamtschmelzzeit beträgt 6 Stunden, wobei die
Chargiergeschwindigkeit mit der Versuchdauer zunimmt, da der Ofen insgesamt
heißer wird.
Ausgebracht werden 46,3 kg Schlacke, 0,19 kg Flugstaub und 1,34 kg edelmetall
haltiges Eisen. Der Pd-Gehalt der Schlacke beträgt im Mittel 80 ppm, so daß
sich ein Verlust von 3,7 g Pd errechnet.
Es kommt die gleiche Mischung wie im Beispiel 2 zum Einsatz, jedoch werden
zusätzlich noch 0,5 kg Fe2O3 eingesetzt.
Die Feldstärke wird auf Werte von 10 V/cm bis 20 V/cm eingestellt. Die Aus
bringungen entsprechen denen von Beispiel 2.
Es werden 270 kg gebrauchten Autoabgaskatalysators wie in Beispiel 1 mit
40,5 kg Hydratkalk, 31,0 kg gebranntem Kalk, 13,5 kg Eisen in Form von Strahl
korn und 2,7 kg Aktivkohle gemischt und mit einer Brikettpresse trocken
verpreßt.
Die Charge wird in vier unmittelbar aufeinanderfolgenden Schritten in einem
etwa 40 l fassenden Ofen, der mit einer als Kathode geschalteten Boden
elektrode aus Eisen und einer als Anode geschalteten Eintauchelektrode aus
Kohlenstoff ausgerüstet ist, geschmolzen. Die Gesamtschmelzzeit beträgt
16 Stunden.
Die Feldstärke wird auf Werte zwischen 5 und 30 V/cm eingestellt.
Die Ausbringungen betragen 295,5 kg Schlacke, 5,2 kg Flugstaub und 13,1 kg
edelmetallhaltiges Eisen. Der dokimastisch bestimmte Edelmetall-Restgehalt der
Schlacken beträgt bei den ersten drei Chargen weniger als 10 ppm Pt; lediglich
bei der letzten Charge (gemeinsames Abgießen von metallischer Phase und
Schlackenphase) liegt der dokimastisch bestimmte Pt-Gehalt bei 40 ppm; die
Pd-Gehalte sind ähnlich; Rh wurde in den Schlacken nicht analysiert. Der
errechnete Pt-Verlust beträgt 2,4%, bezogen auf das Einsatzgut.
Claims (13)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung von auf Keramikmaterial abgeschiedenen oder
darin enthaltenen Edelmetallen unter Herstellung einer das zerkleinerte
Keramikmaterial enthaltenden Charge, Erhitzen der Charge in einem Elektro
ofen mit Elektroden auf eine Temperatur von mindestens 1400°C unter
Bildung einer edelmetallhaltigen geschmolzenen metallischen Phase und
einer diese bedeckenden, keramische Rückstände und Metallrest enthaltenden
geschmolzenen Schlackenphase, Trennung der Phasen und Gewinnung der Edel
metalle aus der metallischen Phase, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Schmelzen Gleichstrom zwischen eine als Anode geschaltete Eintauch
elektrode und eine als Kathode geschaltete Bodenelektrode geleitet und
eine elektrische Feldstärke von 3 V/cm bis 50 V/cm eingestellt und auf
rechterhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des
Schmelzens eine elektrische Feldstärke von 5 V/cm bis 30 V/cm aufrecht
erhalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Charge
ein Sammlermetall zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Charge ein Flußmittel zugesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrische Feldstärke durch Regulierung des Abstandes zwischen den
Elektroden eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrische Feldstärke durch Änderung der elektrischen Leitfähigkeit
der Schlacke eingestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische
Leitfähigkeit durch Zugabe von Eisenoxid zur Schlacke erhöht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrische Feldstärke unter gleichzeitiger Regulierung der Strom
stärke eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schmelzen unter reduzierenden Bedingungen durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktions
mittel Kohlenstoff oder ein kohlenstoffhaltiges Material zugesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlackenphase bei angelegtem elektrischem Feld abgegossen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Abgießen der Schlackenphase noch mindestens einmal Charge aufgegeben
und geschmolzen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß auch die
metallische Phase bei angelegtem elektrischem Feld abgegossen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883816697 DE3816697C1 (en) | 1988-05-17 | 1988-05-17 | Process for recovering rare metals |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883816697 DE3816697C1 (en) | 1988-05-17 | 1988-05-17 | Process for recovering rare metals |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3816697C1 true DE3816697C1 (en) | 1989-04-27 |
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ID=6354497
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883816697 Expired DE3816697C1 (en) | 1988-05-17 | 1988-05-17 | Process for recovering rare metals |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3816697C1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |