DE3816063A1 - Verfahren zur herstellung von l-aminosaeuren und aminosaeure-amiden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von l-aminosaeuren und aminosaeure-amidenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das in den Patentansprüchen gekennzeichnete Verfahren
zur Herstellung von L-Aminosäuren und Aminosäure-amiden.
Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-Aminosäuren aus
D,L-α-Aminonitrilen sind vorbekannt. (Europäische Patentanmeldung 23 214). Bei
diesen vorbekannten Verfahren wird die L-Form des α-Aminonitrils zur L-Amino
säure hydrolysiert, während die D-Form des α-Aminonitrils nicht hydrolysiert
oder nur zum D-Aminosäure-amid hydrolysiert wird. Dies bedingt, daß mittels der
vorbekannten Verfahren theoretisch nur Ausbeuten von 50% erzielt werden
können.
Es wurde nun gefunden, daß gewisse Mikroorganismen nicht nur L-Aminosäureamid-
Amidasen besitzen, sondern darüber hinaus auch Aminosäureamid-Racemasen haben,
die die D-Aminosäure-amide zu D,L-Aminosäureamiden razemisieren. Diese Mikro
organismen haben somit die Fähigkeit auch die D-Form der D,L-Aminosäure-amide
in L-Aminosäuren umzuwandeln. Die Auffindung derartiger Mikroorganismen
bereitet dem Fachmann keine Schwierigkeiten. Mittels der üblichen Screening
Methoden werden unterschiedliche Mikroorganismen getestet, ob diese die
Fähigkeit besitzen D-Aminosäureamide in L-Aminosäuren umzuwandeln. Vorbekannte
Mikroorganismen, die diese Fähigkeit in hervorragendem Maße besitzen sind nach
eigenen Untersuchungen Arthrobacter sp. ATCC 31 652 und Corynebacterium sp.
ATCC 31 662.
Es wurde ferner gefunden, daß es Mikroorganismen gibt, die die Fähigkeit
besitzen, α-Aminonitrile in Aminosäure-amide zu überführen, ohne diese weiter
zu hydrolysieren. Aus Bodenproben wurde ein Mikroorganismus isoliert, der, die
Fähigkeit besitzt, D,L-α-Amino-β-phenylpropionitril zu Phenylalanin zu spalten.
Dieser Mikroorganismus hat folgende taxonomische Eigenschaften:
Koloniemorphologie: rund, glattrandig, durchscheinend, schleimig
Zellmorphologie: unbewegliche Kurzstäbchen 1,5-2,5 µm lang, 1 µm breit
Gram-Färbung: gram-negativ
Endosporen: negativ
Katalase: positiv
Cytochrom-C-Oxidasen: negativ
Citrat-Verwertung: positiv
Nitrit aus Nitrat: negativ
Voges-Proskauer: negativ
Methylrot: negativ
Indol-Bildung: negativ
Urease: positiv
H₂S-Bildung: negativ
Zucker-Verwertung: Säure aus Glukose, keine Säure aus Saccharose, Fructose, Lactose, Maltose, Mannit, Glycerin, keine Gasbildung
Zellmorphologie: unbewegliche Kurzstäbchen 1,5-2,5 µm lang, 1 µm breit
Gram-Färbung: gram-negativ
Endosporen: negativ
Katalase: positiv
Cytochrom-C-Oxidasen: negativ
Citrat-Verwertung: positiv
Nitrit aus Nitrat: negativ
Voges-Proskauer: negativ
Methylrot: negativ
Indol-Bildung: negativ
Urease: positiv
H₂S-Bildung: negativ
Zucker-Verwertung: Säure aus Glukose, keine Säure aus Saccharose, Fructose, Lactose, Maltose, Mannit, Glycerin, keine Gasbildung
Aufgrund seiner morphologischen und physiologischen Eigenschaften wurde der
Mikroorganismus nach den Kriterien von "Bergey′s Manual of Determinative
Bacteriology" als Acinetobacter calcoaceticus bestimmt.
Dieser Mikroorganismus wurde mittels N-Methyl-N′-nitro-N-nitroso-guanidin
(MNNG) mutiert und eine amidasefreie Mutante isoliert, die die Fähigkeit be
sitzt, D,L-α-Aminonitrile nur noch bis zur Stufe der D,L-Aminosäureamiden zu
hydrolysieren. Diese Mutante wurde bei der "Deutschen Sammlung von Mikroorga
nismen" unter der Nummer DSM 3875 deponiert.
Mit Hilfe des neuen Mikroorganismus Acinetobacter calcoaceticus DSM 3875 sowie
der vorbekannten Mikroorganismen Arthrobacter sp. ATCC 31 652 oder
Corynebacterium sp. ATCC 31 662 ist es nun möglich, D,L-α-Aminonitrile zu
L-Aminosäuren zu hydrolysieren, ohne daß als Nebenprodukte D-Aminosäureamide
zurückbleiben.
Aminosäuren die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens synthetisiert werden
können sind beispielsweise die in Hoppe-Seyler′s Z. Physiol. Chem. 348, 1967,
256-261 aufgeführten Aminosäuren sowie deren Derivate, bei denen gegebenenfalls
im Rest A gemäß Formel I vorhandene Hydroxygruppen, Thiolgruppen, Aminogruppen
und Carboxylgruppen durch geeignete Schutzgruppen blockiert sind.
In Hinblick auf ihre gewerbliche Verwertbarkeit sind solche Aminosäuren bevor
zugte Verfahrensprodukte der erfindungsgemäßen Synthese, deren Reste A die in
Patentanspruch 4 genannte Bedeutung besitzen.
Als geeignete Alkylreste A seien beispielsweise die Methylgruppe, die
Ethylgruppe, die Propylgruppe, die 1-Methylethylgruppe, die Butylgruppe, die
1-Methylpropylgruppe, die 2-Methylpropylgruppe, die 1,1-Dimethylethylgruppe,
die Pentylgruppe, die 1-Methylbutylgruppe, die 3-Methylbutylgruppe oder die
Hexylgruppe tragen. Besonders bevorzugte Alkylgruppen A sind solche mit maximal
6 Kohlenstoffatomen, wie die Methylgruppe des Verfahrensprodukts Alanin, die
1-Methylethylgruppe des Valins, die 2-Methylpropylgruppe des Leucins, die
1-Methylpropylgruppe des Isoleucins oder die Ethylgruppe der α-Aminobutter
säure.
Die Alkylgruppen A können gegebenenfalls durch Hydroxygruppen, Mercaptogruppen,
Aminogruppen oder Carbonylgruppen substituiert sein, wobei einfach substi
tuierte Alkylgruppen bevorzugt sind, oder durch Sauerstoffatome (vorzugsweise
eins), Stickstoffatome (vorzugsweise eins oder zwei) oder Schwefelatome (vor
zugsweise eins) unterbrochen sein. Als Alkylgruppen, die durch Hydroxygruppen
oder Mercaptogruppen substituiert sind, seien besonders hervorgehoben die Hy
droxymethylgruppe des Serins, die 1-Hydroxyethylgruppe des Thereonins, die
Mercaptomethylgruppe des Cysteins, die 2-Mercaptoethylgruppe des Homocysteins
und die 1-Mercapto-1-methyl-ethylgruppe des β-Thiovalins. Als eine durch ein
Schwefelatom unterbrochene Alkylgruppe A sei die 2-Methylthioethylgruppe des
Methionins hervorgehoben. Alkylgruppen A, die als Substituenten eine Amino
gruppe tragen sind beispielsweise die 2-Aminoethylgruppe der α,γ-Diaminobutter
säure, die 3-Aminopropylgruppe des Ornithins und die 4-Aminobutylgruppe des
Lysins. Durch Carboxylgruppen substituierte Alkylgruppen A ist beispielsweise
die 2-Carboxyethylgruppe der Glutaminsäure.
Als durch Hydroxygruppen substituierte Phenylreste, Benzylreste oder 3-Indolyl
methylreste A seien beispielsweise genannt, der 4-Hydroxyphenylrest, der 4-Hy
droxyphenylmethylrest und der 5-Hydroxy-3-indolylmethylrest.
Die Erfindung betrifft sowohl das in dem Patentanspruch 1 gekennzeichnete Ver
fahren zur Herstellung von L-Aminosäuren der allgemeinen Formel I aus den
α-Amino-nitrilen der allgemeinen Formel II, als auch das in dem Patentanspruch
2 gekennzeichnete Verfahren zur Herstellung von Aminosäureamiden der allge
meinen Formel III und das in dem Patentanspruch 3 gekennzeichnete Verfahren zur
Herstellung von L-Aminosäuren aus diesen Amiden.
Zur Durchführung dieser Verfahren wird der verwendete Mikroorganismus unter den
üblicherweise verwendeten Kulturbedingungen in einem geeigneten Nährmedium
unter Belüften, Submerskulturen angezüchtet. Dann setzt man der Kultur das
Substrat (vorzugsweise in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst) zu und
fermentiert, bis eine maximale Substratumwandlung erreicht ist.
Geeignete Substratlösungsmittel sind beispielsweise Wasser, Methanol, Ethanol,
Glykolmonomethylether, Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxyd.
Die optimale Substratkonzentration, Substratzugabezeit und Fermentationsdauer
ist von der Struktur des verwendeten Substrates und der Art der verwendeten
Fermentationsbedingungen abhängig. Diese Größen müssen, wie dies bei
mikrobiologischen Fermentationen allgemein erforderlich ist, im Einzelfall
durch Vorversuche, wie sie dem Fachmann geläufig sind, ermittelt werden.
Während der Fermentation wird der pH-Wert der Fermentationsbrühe vorzugsweise
auf einen pH-Wert von 7,5-10 eingestellt.
Andererseits ist es aber auch möglich und wegen der starken Polarität der
Verfahrensprodukte oft vorteilhaft, den angezüchteten Mikroorganismus bei
spielsweise durch Filtration oder Zentrifugieren vom Kulturmedium abzutrennen
und die Fermentation der Substrate mit der isolierten Zellmasse im resting cell
Verfahren durchzuführen.
Ferner ist zu erwarten, daß das erfindungsgemäße Verfahren auch sehr gut
mittels immobilisierter Mikroorganismen durchgeführt werden kann.
Die Immobilisierung der Mikroorganismen durch Einbetten in ein die Mikroorga
nismen nicht denaturierendes Polymeres erfolgt nach Methoden, die dem Fachmann
wohlbekannt sind. (I. Chibata Immobilized Enzymes; Research and Development;
1978; S.P. Colowick und N.O. Kaplan, Methods in Enzymology, Academic Press, New
York, et al. Vol 44, 1976 und Bo Matthiasson Immobilised Cells and Organells,
CRC Press Inc., Boca Raton, Florida Vol. 1 und 2.)
Geeignete Immobilisate sind wahrscheinlich:
Mikroorganismen-Immobilisate auf Alginat-Basis.
Diese lassen sich herstellen, indem man die Mikroorganismen in einer wäßrigen
Vorpolymeren-Lösung enthaltend 0,5 bis 5 Gewichtsprozent Natriumalginat
suspendiert und diese Suspension bei einer Temperatur von 5 bis 40°C unter
Rühren in eine 0,01 bis 0,4 molare wäßrige Lösung eines Aluminium oder
vorzugsweise Calziumsalzes (beispielsweise Calziumchlorid) einträgt.
Mikroorganismen-Immobilisate auf Carragenan-Basis.
Diese lassen sich beispielsweise herstellen, indem man die Mikroorganismen in
einer auf 25 bis 50°C erwärmten 0,1 bis 1,0 gewichtsprozentigen wäßrigen Carra
genan-Lösung suspendiert, die Lösung erkalten läßt bis sie gelartig wird, das
Gel mechanisch zerkleinert und dann in einer 0,2 bis 2,0 gewichtsprozentigen
wäßrigen Lösung eines Kaliumsalzes (beispielsweise Kaliumchlorid) härtet.
Mikroorganismen-Immobilisate auf Chitosan-Basis.
Diese können beispielsweise hergestellt werden, indem man die Mikroorganismen
in einer auf 20°C bis 40°C erwärmten 0,5 bis 13%igen protonierten (einge
stellt auf pH 4,5 bis 5,5) Chitosan-Lösung suspendiert und in diese eine Gegen
ionenlösung von beispielsweise Kaliumhexacyanoferat(II) (mit einer Konzentra
tion von 0,01 bis 1 mol/Liter) eintropft.
Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Patentanspruch 1 kann in der Weise durch
geführt werden, daß man die Mikroorganismen nacheinander oder gleichzeitig auf
die α-Amino-nitrile der Formel II einwirken läßt. Läßt man die unterschied
lichen Mikroorganismen gleichzeitig auf die Substrate einwirken, so ist es
zweckmäßig die Zellen von Acinetobacter calcoanticus und Arthrobacter sp. bzw.
Corynebacterium sp. in einem Verhältnis von 1:2 bis 1:20 miteinander zu
mischen.
- a) Ein 500-ml-Erlenmeyerkolben mit 100 ml sterilem Nährmedium, enthaltend
0,05 g Trinatriumcitrat
0,35 g Dikaliumhydrogenphosphat
0,01 g Magnesiumsulfat-Heptahydrat
0,1 g Popionsäureamid
wird mit einer Kultur von Acinetobacter calcoaceticus DSM 3875 beimpft und 20 Stunden lang bei 30°C mit 180 Umdrehungen pro Minute geschüttelt. - Dann zentrifugiert man die Zellen ab und resuspendiert sie in 20 ml eines 0,1 molaren Kaliumphosphat-Puffer von pH 7,0.
- b) Ein 500-ml-Erlenmeyerkolben mit 100 ml steriler Nährlösung enthaltend
0,05 g Trinatriumcitrat
0,35 g Dikaliumhydrogenphosphat
0,15 g Kaliumdihydrogenphosphat
0,01 g Magnesiumsulfat-Heptahydrat
0,1 g Ammoniumsulfat wird mit Arthrobacter spec. ATCC 31 652 beimpft und 20 Stunden lang bei 30°C mit 180 Umdrehungen pro Minute geschüttelt. Dann werden die Zellen abzentrifugiert und in 20 ml 0,1 molarem Kaliumphosphat-Puffer von pH 7 resuspendiert. - c) 0,5 ml Zellsuspension von Acinetobacter calcoaceticus DSM 3875 - hergestellt nach Beispiel a) - werden mit 1,5 ml Zellsuspension von Arthrobacter spec. ATCC 31 652 - hergestellt nach Beispiel b) - gemischt und mit 2 mg D,L-α-Amino-β-phenylpropionitril versetzt und 4 Stunden lang bei 30°C gerührt. Die erhaltene Reaktionsmischung wird dünnschichtchromatographisch und durch Umsetzung mit L- und D-Aminosäureoxydase auf ihren Gehalt an Aminosäuren bestimmt. Sie enthält 1,2 mg L-Phenylalanin aber kein D-Phenyl alanin.
Unter den Bedingungen des Beispiels 1, aber unter Verwendung von Coryne
bacterium sp. ATCC 31 662 anstelle von Arthrobacter sp. ATCC 31 652 werden
2 mg D,L-α-Amino-β-phenylpropionitril umgesetzt und es sind analytisch 1,3 mg
L-Phenyalanin aber kein D-Phenylalanin in der Reaktionsmischung nachweisbar.
- a) Unter den Bedingungen des Beispiels 1b werden 100 ml einer Kultur von Arthrobacter sp. ATCC 31 652 angezüchtet. Die erhaltenen Zellen werden ab zentrifugiert und in 100 ml 0,1 molaren Kaliumphosphat-Puffer resuspendiert.
- b) 5 ml der Bakterien-Suspension werden mit 5 mg D-Phenylalaninamid versetzt und 4 Stunden lang bei 30°C gerührt. In der Reaktionsmischung sind analytisch 2,1 mg L-Phenylalanin aber kein D-Phenylalanin nachweisbar.
- a) Unter den Bedingungen des Beispiels 1b werden 100 ml einer Kultur von Corynebacterium sp. ATCC 31 662 angezüchtet. Die erhaltenen Zellen werden ab zentrifugiert und in 100 ml 0,1 molaren Kaliumphosphat-Puffer resuspendiert.
- b) 5 ml der Bakterien-Suspension werden mit 5 mg D-Phenylalaninamid versetzt und 4 Stunden lang bei 30°C gerührt. In der Reaktionsmischung sind 1,8 mg L-Phenylalanin aber kein D-Phenylalanin nachweisbar.
Unter den Bedingungen des Beispiels 3 werden 5 mg DL-Tryptophanamid umgesetzt
und es bilden sich 1,5 mg L-Tryptophan aber kein D-Tryptophan.
Unter den Bedingungen des Beispiels 4 werden 5 mg D,L-Tryptophanamid umgesetzt
und es bildet sich 1,3 mg L-Tryptophan aber kein D-Tryptophan.
Unter den Bedingungen des Beispiels 3 werden 5 mg D,L-Leucinamid umgesetzt und
es bilden sich 2,2 mg L-Leucin aber kein D-Leucin.
Unter den Bedingungen des Beispiels 4 werden 5 mg D,L-Leucinamid umgesetzt und
es bilden sich 2,4 mg L-Leucin aber kein D-Leucin.
Unter den Bedingungen des Beispiels 3 wird D,L-Alaninamid umgesetzt und es
bildet sich L-Alanin aber kein D-Alanin.
Unter den Bedingungen des Beispiels 4 wird D,L-Alaninamid umgesetzt und es
bildet sich L-Alanin aber kein D-Alanin.
Unter den Bedingungen des Beispiels 3 wird D,L-Valinamid umgesetzt und es
bildet sich L-Valin aber kein D-Valin.
Unter den Bedingungen des Beispiels 4 wird D,L-Valinamid umgesetzt und es
bildet sich L-Valin aber kein D-Valin.
Unter den Bedingungen des Beispiels 3 wird D,L-Methioninamid umgesetzt und es
bildet sich L-Methionin aber kein D-Methionin.
Unter den Bedingungen des Beispiels 4 wird D,L-Methioninamid umgesetzt und es
bildet sich L-Methionin aber kein D-Methionin.
5 mg D,L-α-Amino-β-phenyl-propionitril werden mit 5 ml Zellsuspension von
Acinetobacter calcoaceticus DSM 3875 - hergestellt nach Beispiel 1a - umgesetzt
und es bilden sich nach dünnschichtchromatographischer Analyse - 4 mg
D,L-Phenylalaninamid.
Unter den Bedingungen des Beispiels 15 wird das D,L-Aminophenylacetonitril
umgesetzt und es bildet sich das D,L-Phenylglycinamid.
Unter den Bedingungen des Beispiels 15 wird das D,L-α-Aminopropionitril umge
setzt und es bildet sich das D,L-Alaninamid.
Unter den Bedingungen des Beispiels 15 wird das D,L-α-Aminovaleriansäurenitril
umgesetzt und es bildet sich das D,L-Valinamid.
Unter den Bedingungen des Beispiels 15 wird das D,L-α-Amino-β-methyl-valerian
säurenitril umgesetzt und man erhält das D,L-Isoleucinamid.
Unter den Bedingungen des Beispiels 15 wird das Aminoacetonitril umgesezt und
man erhält das Glycinamid.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von L-Aminosäuren der allgemeinen Formel I
worin
A den Rest eines Aminosäuremoleküls darstellt, aus D,L-α-Amino-nitrilen der
allgemeinen Formel II
worin
A die oben genannte Bedeutung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß man die
α-Amino-nitrile mit einer Kultur von Acinetobacter calcoaceticus DSM 3875
fermentiert und die erhaltenen D,L-Aminosäure-amide der allgemeinen Formel
III
worin
A die oben genannte Bedeutung besitzt mit einer Kultur eines Mikroorganismus
der Aminosäure-amid-Racemasen und L-Aminosäure-amid-Amidasen besitzt, um
setzt.
2. Verfahren zur Herstellung von Aminosäure-amiden der allgemeinen Formel III
worin
A die oben genannte Bedeutung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß man ein a-Amino-nitril der allgemeinen Formel II worin A die oben genannte Bedeutung besitzt, mit einer Kultur von Acinetobacter calcoaceticus DSM 3875 fermentiert.
A die oben genannte Bedeutung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß man ein a-Amino-nitril der allgemeinen Formel II worin A die oben genannte Bedeutung besitzt, mit einer Kultur von Acinetobacter calcoaceticus DSM 3875 fermentiert.
3. Verfahren zur Herstellung von L-Aminosäuren der allgemeinen Formel I
worin
A die oben genannte Bedeutung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
D,L-Aminosäureamid oder ein D-Aminosäure-amid der allgemeinen Formel III
worin
A die oben genannte Bedeutung besitzt, mit einer Kultur eines Mikroorganis
mus, der Aminosäure-amid-Racemasen und L-Aminosäure-amid-Amidasen besitzt,
umsetzt.
4. Verfahren zur Herstellung von L-Aminosäuren oder D,L-Aminosäure-amiden gemäß
Patentanspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rest des Aminosäure
moleküls A einen gegebenenfalls durch Hydroxygruppen, Merkaptogruppen,
Halogenatome, Aminogruppen oder Carboxylgruppen und/oder durch
Sauerstoffatome, Stickstoffatome oder Schwefelatome unterbrochenen Alkylrest
mit maximal 12 Kohlenstoffatomen, einen 4-Imidazolylmethylrest, oder einen
gegebenenfalls durch Hydroxygruppen substituierten Phenylrest, Benzylrest
oder 3-Indolylmethylrest darstellt.
5. Verfahren zur Herstellung von L-Aminosäuren gemäß Anspruch 1, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Aminosäure-amid-Racemase und L-Amino
säure-amid-Amidase haltigen Mikroorganismus einen solchen der Spezies
Arthrobacter sp. ATCC 31 652 oder Corynebacterium sp. ATCC 31 662 verwendet.
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---|---|---|---|
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