DE3816062A1 - Pyrazoline, ihre herstellung und ihre verwendung als mittel mit insektizider und akarizider wirkung - Google Patents
Pyrazoline, ihre herstellung und ihre verwendung als mittel mit insektizider und akarizider wirkungInfo
- Publication number
- DE3816062A1 DE3816062A1 DE19883816062 DE3816062A DE3816062A1 DE 3816062 A1 DE3816062 A1 DE 3816062A1 DE 19883816062 DE19883816062 DE 19883816062 DE 3816062 A DE3816062 A DE 3816062A DE 3816062 A1 DE3816062 A1 DE 3816062A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- formula
- pyrazolines
- optionally
- insecticides
- acaricides
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D231/00—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings
- C07D231/02—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings
- C07D231/06—Heterocyclic compounds containing 1,2-diazole or hydrogenated 1,2-diazole rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N47/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
- A01N47/08—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having one or more single bonds to nitrogen atoms
- A01N47/28—Ureas or thioureas containing the groups >N—CO—N< or >N—CS—N<
- A01N47/38—Ureas or thioureas containing the groups >N—CO—N< or >N—CS—N< containing the group >N—CO—N< where at least one nitrogen atom is part of a heterocyclic ring; Thio analogues thereof
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D405/00—Heterocyclic compounds containing both one or more hetero rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms, and one or more rings having nitrogen as the only ring hetero atom
- C07D405/02—Heterocyclic compounds containing both one or more hetero rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms, and one or more rings having nitrogen as the only ring hetero atom containing two hetero rings
- C07D405/12—Heterocyclic compounds containing both one or more hetero rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms, and one or more rings having nitrogen as the only ring hetero atom containing two hetero rings linked by a chain containing hetero atoms as chain links
Landscapes
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Dentistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Plant Pathology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Pest Control & Pesticides (AREA)
- Agronomy & Crop Science (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Pyrazoline, ihre Herstellung und
ihre Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel.
Es sind bereits eine Reihe von Pyrazolin-Derivaten mit insektizider Wirkung
bekannt (z. B. DOS 23 04 584, 25 29 689, 27 00 289, 35 37 884 sowie
EP 21 506, 1 13 213 und 2 27 055).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Pyrazoline bereitzustellen, die
eine verbesserte Wirkung bei größerer Selektivität aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß Pyrazoline der allgemeinen Formel I
worin
X und Y gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, die Trifluormethyl-, die Difluormethoxy- oder die 2,2,2-Trifluorethoxygruppe,
R einen substituierten Phenylrest
X und Y gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, die Trifluormethyl-, die Difluormethoxy- oder die 2,2,2-Trifluorethoxygruppe,
R einen substituierten Phenylrest
wobei
R¹ einen C₂-C₆-Alkinylrest oder einen gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogenatome substituierten C₂-C₆-Alkenylrest und
R² Wasserstoff oder ein Halogenatom bedeutet,
oder einen anellierten Phenylrest
R¹ einen C₂-C₆-Alkinylrest oder einen gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogenatome substituierten C₂-C₆-Alkenylrest und
R² Wasserstoff oder ein Halogenatom bedeutet,
oder einen anellierten Phenylrest
wobei
Z eine Brücke der Formel
Z eine Brücke der Formel
[A-(CR³R⁴) n -B]
darstellt und
A ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, R³ und R⁴ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder eine C₁-₄-Alkylgruppe, B eine C₂-Alkenylgruppe, die gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylgruppen oder Halogenatome substituiert sein kann, bedeuten,
eine im Vergleich zu den bekannten Pyrazolin-Derivaten überlegene insektizide Wirksamkeit haben.
A ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, R³ und R⁴ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder eine C₁-₄-Alkylgruppe, B eine C₂-Alkenylgruppe, die gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylgruppen oder Halogenatome substituiert sein kann, bedeuten,
eine im Vergleich zu den bekannten Pyrazolin-Derivaten überlegene insektizide Wirksamkeit haben.
Unter Halogen ist insbesondere Fluor, Chlor und Brom zu verstehen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I lassen sich herstellen,
indem man Pyrazoline der allgemeinen Formel II
entweder
- A) mit einem Isocyanat der Formel R-N=C=O, gegebenenfalls unter Verwendung
eines Lösungsmittels umsetzt,
oder - B) mit Phosgen zu einem Carbamoylchlorid der Formel III umsetzt und anschließend mit einem Amin der Formel R-NH₂, gegebenenfalls unter Verwendung eines Lösungsmittels und eines säurebindenden Mittels, behandelt, wobei X, Y und R die in Formel I angegebene Bedeutung haben.
Als Lösungsmittel eignen sich gegenüber den Reaktanden inerte Flüssigkeiten
wie aliphatische, alicyclische und aromatische Kohlenwasserstoffe, die
gegebenenfalls chloriert sein können, wie Hexan, Cyclohexan, Petrolether,
Benzol, Toluol, Xylol, Methylenchlorid, Chloroform, Kohlenstofftetrachlorid,
Ethylenchlorid, Trichlorethylen und Chlorbenzol;
Ether wie Diethylether, Methylethylether, Diisopropylether, Dibutylether, Dioxan und Tetrahydrofuran;
Nitrile wie Acetonitril, Propionitril und Benzonitril;
Ester wie Ethylacetat und Amylacetat;
Säureamide wie Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon oder Hexamethylphosphorsäuretriamid sowie
Sulfone und Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid und Sulfolan.
Ether wie Diethylether, Methylethylether, Diisopropylether, Dibutylether, Dioxan und Tetrahydrofuran;
Nitrile wie Acetonitril, Propionitril und Benzonitril;
Ester wie Ethylacetat und Amylacetat;
Säureamide wie Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon oder Hexamethylphosphorsäuretriamid sowie
Sulfone und Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid und Sulfolan.
Als säurebindende Mittel seien beispielsweise genannt aliphatische,
aromatische und heterocyclische Amine wie Triethylamin, Dimethylanilin,
Piperidin und Pyridin oder anorganische Basen wie Natriumcarbonat oder
Natriumhydroxid.
Die Reaktionsvarianten A) und B) können innerhalb eines weiten Temperaturbereiches
durchgeführt werden. Im allgemeinen werden sie bei einer Temperatur
zwischen -20°C und 100°C durchgeführt, zweckmäßigerweise bei Raumtemperatur.
Die Umsetzung wird unter dem Druck der Umgebung durchgeführt, wenngleich
sie auch bei erhöhtem oder vermindertem Druck durchgeführt werden könnte.
Die nach dem oben genannten Verfahren herstellbaren Verbindungen können
nach üblichen Verfahren aus dem Reaktionsgemisch isoliert werden, beispielsweise
durch Abdestillieren des eingesetzten Lösungsmittels bei normalem
oder vermindertem Druck, durch Ausfällen mit Wasser oder durch
Extraktion. Ein erhöhter Reinheitsgrad kann meistens auch durch säulenchromatographische
Aufreinigung oder durch Kristallisation erreicht werden.
Die erfindungsgemäßen Pyrazoline sind farb- und geruchlose und in den
meisten Fällen kristalline Verbindungen. Sie lösen sich nur sehr schlecht
in Wasser und Toluol, besser in Ethylacetat und gut in Dimethylformamid.
Die als Ausgangsmaterial verwendeten Pyrazoline der Formel II sind bekannt
oder lassen sich nach bekannten Verfahren herstellen.
Die bei der Reaktionsvariante A) verwendeten Isocyanate sind entweder bekannt
oder lassen sich nach an sich bekannten Verfahren herstellen.
Die bei der Reaktionsvariante B) verwendeten Amine sind ebenfalls bekannt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben eine insektizide und akarizide
Wirkung und sind somit zur Bekämpfung einer Vielfalt von Insekten und
Milben, einschließlich Nutztierparasiten, geeignet. Beispielsweise seien
genannt Lepidopteren wie Plutella xylostella, Spodoptera littoralis,
Heliothis armigera und Pieris brassicae; Dipteren wie Musca domestica,
Ceratitis capitata, Erioischia brassicae, Lucilia sericata und Aedes
aegypti; Homopteren einschließlich Blattläusen wie Megoura viciae und
Nilaparvata lugens; Coleopteren wie Phaedon cochleariae, Anthonomus grandis
und Cornrootworm (Diabrotica spp., z. B. Diabrotica undecimpunctata);
Orthopteren wie Blattella germanica; Zecken wie Boophilus microplus und
Läuse wie Damalinia bovis und Linognathus vituli sowie Spinnmilben wie
Tetranychus urticae und Panonychus ulmi.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich somit in hervorragender
Weise zur Bekämpfung von Insekten und Spinnmilben, insbesondere zur Bekämpfung
von Schadinsekten und stellen hierin eine wertvolle Bereicherung
der Technik dar.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann in Konzentrationen
von 0,0005 bis 5,0%, vorzugsweise von 0,001 bis 0,1% erfolgen, worunter
das Gewicht in Gramm Wirkstoff in 100 ml Zubereitung zu verstehen ist.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können entweder allein, in Mischung
miteinander oder mit anderen insektiziden Wirkstoffen angewendet werden.
Gegebenenfalls können andere Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmittel,
wie z. B. Insektizide, Akarizide oder Fungizide, je nach dem
gewünschten Zweck zugesetzt werden.
Eine Förderung der Wirkintensität und der Wirkungsgeschwindigkeit kann z. B.
durch wirkungssteigernde Zusätze, wie organische Lösungsmittel,
Netzmittel und Öle erzielt werden. Solche Zusätze lassen daher gegebenenfalls
eine Verringerung der Wirkstoffdosierung zu.
Als Mischungspartner können außerdem Phospholipide verwendet werden, z. B.
solche aus der Gruppe Phosphatidylcholin, den hydrierten Phosphatidylcholinen,
Phosphatidylethanolamin, den N-Acyl-phosphatidylethanolaminen,
Phosphatidylinosit, Phosphatidylserin, Lysolecithin und Phosphatidylglycerol.
Zweckmäßig werden die gekennzeichneten Wikrstoffe oder deren Mischungen in
Form von Zubereitungen wie Pulvern, Streumitteln, Granulaten, Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, unter Zusatz von flüssigen und/oder festen
Trägerstoffen beziehungsweise Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls Haft-,
Netz-, Emulgier- und/oder Dispergierhilfsmitteln angewandt.
Geeigente flüssige Trägerstoffe sind z. B. aliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, Cyclohexanon,
Isophoron, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, weiterhin Mineralölfraktionen
und Pflanzenöle.
Als feste Trägerstoffe eignen sich Mineralien, z. B. Tonsil, Silicagel,
Talkum, Kaolin, Attapulgit, Kalkstein und pflanzliche Produkte, wie
z. B. Mehle.
An oberflächenaktiven Stoffen sind zu nennen z. B. Calciumligninsulfonat,
Polyethylenalkylphenylether, Naphthalinsulfonsäuren und deren
Salze, Phenolsulfonsäuren und deren Salze, Formaldehydkondensate, Fettalkoholsulfate sowie substituierte Benzolsulfonsäuren und deren Salze.
Der Anteil des bzw. der Wirkstoffe(s) in den verschiedenen Zubereitungen
kann in weiten Grenzen variieren. Beispielsweise enthalten die Mittel etwa
10 bis 90 Gewichtsprozent Wirkstoff, etwa 90 bis 10 Gewichtsprozent
flüssige oder feste Trägerstoffe sowie gegebenenfalls bis zu 20 Gewichtsprozent
oberflächenaktive Stoffe.
Die Ausbringung der Mittel kann in üblicher Weise erfolgen, z. B.
mit Wasser als Träger in Spritzbrühmengen von etwa 100 bis 3000 Liter/ha.
Eine Anwendung der Mittel im sogenannten Low-Volume und Ultra-Low-Volume-
Verfahren ist ebenso möglich wie ihre Applikation in Form von sogenannten
Mikrogranulaten.
Zur Herstellung der Zubereitungen werden z. B. die folgenden Bestandteile
eingesetzt:
A. Spritzpulver
20 Gewichtsprozent Wirkstoff
35 Gewichtsprozent Bleicherde
8 Gewichtsprozent Calciumsalz der Ligninsulfonsäure
2 Gewichtsprozent Natriumsalz des N-Methyl-N-oleyl-taurins
35 Gewichtsprozent Kieselsäure
20 Gewichtsprozent Wirkstoff
35 Gewichtsprozent Bleicherde
8 Gewichtsprozent Calciumsalz der Ligninsulfonsäure
2 Gewichtsprozent Natriumsalz des N-Methyl-N-oleyl-taurins
35 Gewichtsprozent Kieselsäure
B. Paste
45 Gewichtsprozent Wirkstoff
5 Gewichtsprozent Natriumaluminiumsilikat
15 Gewichtsprozent Cetylpolyglycolether mit 8 Mol Ethylenoxid
2 Gewichtsprozent Spindelöl
10 Gewichtsprozent Polyethylenglycol
23 Teile Wasser
45 Gewichtsprozent Wirkstoff
5 Gewichtsprozent Natriumaluminiumsilikat
15 Gewichtsprozent Cetylpolyglycolether mit 8 Mol Ethylenoxid
2 Gewichtsprozent Spindelöl
10 Gewichtsprozent Polyethylenglycol
23 Teile Wasser
C. Emulsionskonzentrat
20 Gewichtsprozent Wirkstoff
75 Gewichtsprozent Isophoron
5 Gewichtsprozent einer Mischung auf Basis von Nonylphenylpolyoxyethylen und Calciumdodecylbenzosulfonat
20 Gewichtsprozent Wirkstoff
75 Gewichtsprozent Isophoron
5 Gewichtsprozent einer Mischung auf Basis von Nonylphenylpolyoxyethylen und Calciumdodecylbenzosulfonat
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindungen.
2,18 g (7,5 mmol) 3,4-Bis-(4-chlorphenyl)-4,5-dihydropyrazol werden in
20 ml Dichlormethan gelöst und mit 1,51 g (7,5 mmol) 2,2-Dimethyl-6-isocyanato-
2H-benzopyran versetzt. Es wird eine Stunde bei Raumtemperatur
nachgerührt. Das Reaktionsgemisch wird über Kieselgel filtriert, das Filtrat
eingeengt und der Rückstand mit 20 ml Diisopropylether versetzt. Es
fallen Kristalle aus, die abgesaugt und im Vakuum getrocknet werden.
Ausbeute: 3,29 (87%)
Fp.: 202°C
Fp.: 202°C
5,82 g (20 mmol) 3,4-bis-(4-Chlorphenyl)-4,5-dihydropyrazol werden in 20 ml
Dichlormethan gelöst. Zu dieser Lösung werden 10 g einer Lösung von Phosgen
in Toluol (20%) bei -30°C unter Schutzgasatmosphäre zugetropft. Es wird 2 h
bei Raumtemperatur nachgerührt und überschüssiges Phosgen im Stickstoffstrom
ausgetrieben. Zur Aufarbeitung wird mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, eingeengt und an der Ölpumpe getrocknet. 3,5 g des
so erhaltenen rohen 3,4-bis(4-Chlorphenyl)-4,5-dihydro-1-pyrazolcarbonsäurechlorids
werden in 20 ml Dichlormethan gelöst und unter Eiskühlung zu
einer Lösung von 1,17 g (10 mmol) 4-Ethinylanilin und 1,5 ml Triehtylamin
in 40 ml Dichlormethan getropft. Nach 90 min Rühren bei Raumtemperatur wird
mit Wasser gewaschen, die organische Phase über Magnesiumsulfat getrocknet
und über Kieselgel filtriert. Das Filtrat wird eingeengt und der Rückstand
aus Diisopropylether/Isopropanol kristallisiert.
Ausbeute: 1,87 g (43%)
Fp.: 157°C
Fp.: 157°C
In analoger Weise werden die folgenden Verbindungen hergestellt, wobei die
Substituenten X, Y und R die in Formel I angegebene Bedeutung haben.
Die nachfolgenden Anwendungsbeispiele zeigen die biologische Wirkung der
erfindungsgemäßen Verbindungen.
Im warmen Gewächshaus wurden Sämlinge der Ackerbohne (Vicia faba) bis zu
etwa 6 cm Höhe angezogen, eine Pflanze je Topf. Die Pflanzen wurden dann
belegt mit Zuchtmaterial der Schwarzen Bohnenlaus (Aphis fabae). Nachdem
die Pflanzen mit je 100-200 Individuen besiedelt waren, wurden sie mit 0,1%
des jeweiligen Wirkstoffs in wäßriger Zubereitung tropfnaß gespritzt und
im Gewächshaus bei etwa 24°C aufgestellt. Nach 2 Tagen wurde der Anteil
abgetöteter Blattläuse ermittelt. Unter Bezug auf unbehandelt gebliebene
Kontrolltöpfe wurde nach Abbott die Wirkung berechnet.
Mit den erfindungsgemäßen Verbindungen gemäß den Beispielen 1, 3, 5, 6, 7,
10, 13, 14, 16 und 17 wurde eine Wirkung von mehr als 80% erreicht.
Im warmen Gewächshaus wurden Reissämlinge (etwa 15 je Topf) bis zur Ausbildung
des dritten Blattes angezogen und dann mit einer 0,1% Wirkstoff
enthaltenden wäßrigen Zubereitung tropfnaß gespritzt. Nach dem Antrocknen
der Spritzbeläge wurde über jeden Topf ein Klarsichtzylinder gestülpt. Auf
jeden Topf wurden dann etwa 30 Individuen der Braunen Reiszikade
(Nilaparvata lugens) gebracht. Nach 2 Tagen Aufstellung bei 26°C im Gewächshaus
wurde der Anteil abgetöteter Zikaden festgestellt. Unter Bezug
auf einige unbehandelt gebliebene Kontrolltöpfe wurde daraus nach Abbott
die Wirkung berechnet.
Für die erfindungsgemäßen Verbindungen gemäß den Beispielen 1, 3, 5, 7 und
9-17 betrug die Wirkung 80-100%.
Im warmen Gewächshaus wurden Sämlinge der Buschbohne bis zur vollständigen
Entwicklung der Primärblätter angezogen und dann mit Blattstücken belegt,
die von Tetranychus urticae befallen waren. Einen Tag später wurden die
Blattstücke entfernt und die Pflanzen mit einer 0,1% Wirkstoff enthaltenden
wäßrigen Zubereitung tropfnaß gespritzt. Nach 7 Tagen bei 22-24°C
wurde der Anteil toter beweglicher Stadien von Tetranychus an den behandelten
und an unbehandelten Pflanzen bestimmt. Daraus wurde nach Abbott die
Wirkung der Behandlung berechnet.
Es ergab sich, daß die Verbindungen gemäß den Beispielen 1, 3 und 7 eine
Wirksamkeit von 80% oder mehr zeigten.
Im warmen Gewächshaus wurden Sämlinge der Buschbohne bis zur vollständigen
Entwicklung der Primärblätter angezogen und dann mit adulten Weibchen von
Tetranychus urticae besetzt. Einen Tag später wurden die Pflanzen mit den
inzwischen abgelegten Eiern mit einer 0,1% Wirkstoff enthaltenden wäßrigen
Zubereitung tropfnaß gespritzt. Nach 7 Tagen bei 22-24°C wurde der Anteil
abgestorbener Eier an behandelten und unbehandelten Pflanzen bestimmt.
Daraus wurde nach Abbott die Wirkung der Behandlung berechnet.
Verbindungen gemäß den Beispielen 1, 3 und 7 hatten eine Wirkung von 80%
und mehr.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden als Formulierung mit einem Gehalt
von 0,04% Wirkstoff eingesetzt. Hierzu wurden sie als Lösungen in Aceton
oder als Emulsionskonzentrate mit Wasser bis zur gewünschten Konzentration
versetzt. Mit diesen Zubereitungen wurden Kohlrabiblätter (Brassica
oleracea gongylodes) in Polystyrol-Petrischalen mit 4 mg Spritzbrühe/cm²
dosiert gespritzt. Nach dem Antrocknen der Spritzbeläge wurden in jede
Petrischale 10 Jungraupen der Kohlschabe (Plutella xylostella) eingezählt
und für zwei Tage in den geschlossenen Petrischalen dem behandelten Futter
exponiert. Dann erfolgte für weitere drei Tage einmalig eine Nachfütterung
mIt unbehandelten Kohlrabiblättchen. Kriterium für die Wirkungsbeurteilung
war die Sterblichkeit der Raupen in % nach 5 Tagen.
Es ergab sich, daß die Verbindungen gemäß den Beispielen 1-7, 9-18 und 22
eine 80-100%ige Wirkung zeigten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden mit 0,04% Wirkstoff eingesetzt.
Hierzu wurden sie als Lösungen in Aceton oder als Emulsionskonzentrate mit
Wasser bis zur gewünschten Konzentration versetzt. Mit diesen Zubereitungen
wurden je ein Fiederblattpaar der Puffbohne (Vicia faba) sowie 10 Larven (L
2) des Ägyptischen Baumwollwurmes (Spodoptera littoralis) pro Versuchsglied
mit 4 mg Spritzbrühe/cm² in Polystyrol-Petrischalen dosiert gespritzt. Die
geschlossenen Petrischalen wurden dann im Labor unter Langtagbedingungen
für zwei Tage aufgestellt. Dann erfolgte für weitere drei Tage einmalig
eine Nachfütterung mit unbehandelten Puffbohnenblättchen. Kriterium für die
Wirkungsbeurteilung war die Sterblichkeit der Larven in % nach 5 Tagen.
Es ergab sich, daß die Verbindungen gemäß den Beispielen 1-6, 9-11, 13-15,
17, 18 und 22 eine 80-100%ige Mortalitätswirkung zeigten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden als Zubereitung mit einem Gehalt
von 0,04% Wirkstoff eingesetzt. Hierzu wurden sie als Lösungen in Aceton
oder als Emulsionskonzentrate in Wasser bis zur gewünschten Konzentration
versetzt. Mit diesen Zubereitungen wurde die innere Oberfläche von Petrischalen
mit 4 mg Spritzbrühe/cm² dosiert gespritzt. Nach dem Antrocknen der
Spritzbeläge wurden 5 Jungraupen des Baumwollkapselwurmes (Heliothis
virescens) pro Petrischalen dem Spritzbelag für 24 Stunden exponiert. Danach
wurden die Raupen in unbehandelte Petrischalen umgesetzt und mit unbegifteter
künstlicher Diät für weitere 4 Versuchstage gefüttert. Der Versuch
erfolgte unter Langtagbedingungen im Labor. Kriterium für die Wirkungsbeurteilung
war die Sterblichkeit der Larven in % nach 5 Tagen.
Es ergab sich, daß die Verbindungen gemäß den Beispielen 1, 2, 3, 14, 16,
18 und 22 eine 80-100ige Mortalitätswirkung zeigten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden als Zubereitungen mit einem Gehalt
von 0,001% Wirkstoff eingesetzt. Hierzu wurden sie als Lösungen in
Aceton oder als Emulsionskonzentrate mit Wasser bis zur gewünschten Konzentration
versetzt. Jeweils 5 ml dieser Zubereitungen wurden in Plastikbecher
mit einem Volumen von 300 ml, die je mit 50 ml Erde gefüllt waren
und mit jeweils ca. 50 Eiern des Maiswurzelwurmes (Diabrotica
undecimpunctata) sowie 2 vorgequollenen Maiskörnern (Zea mays) in ca. 1 cm
Bodentiefe versehen waren, einpipettiert. Danach wurden die verschlossenen
Becher für 10 Tage im Labor unter Langtagbedingungen bei 25°C aufgestellt.
Kriterium für die Wirkungsbeurteilung war die Larvizidwirkung und das
Wurzelwachstum der auflaufenden Maispflänzchen in den behandelten Bechern
im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle nach 10 Tagen.
Es ergab sich, daß mit den Verbindungen gemäß den Beispielen 4, 10 und 14
eine 90-100% Larvizidwirkung bzw. ein gutes Wurzelwachstum erreicht
wurden.
Claims (5)
1. Pyrazoline der allgemeinen Formel I
worin
X und Y gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Fluor Chlor, Brom, die Trifluormethyl-, die Difluormethoxy- oder die 2,2,2- Trifluorethoxygruppe,
R einen substituierten Phenylrest wobei
R¹ einen C₂-C₆-Alkinylrest oder einen gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogenatome substituierten C₂-C₆-Alkylenrest und
R² Wasserstoff oder ein Halogenatom bedeutet,
oder einen anellierten Phenylrest wobei
Z eine Brücke der Formel[A-(CR³R⁴) n -B]darstellt und
A ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, R³ und R⁴ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder eine C₁-₄-Alkylgruppe, B eine C₂- Alkenylgruppe, die gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylgruppen oder Halogenatome substituiert sein kann, bedeuten.
X und Y gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Fluor Chlor, Brom, die Trifluormethyl-, die Difluormethoxy- oder die 2,2,2- Trifluorethoxygruppe,
R einen substituierten Phenylrest wobei
R¹ einen C₂-C₆-Alkinylrest oder einen gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogenatome substituierten C₂-C₆-Alkylenrest und
R² Wasserstoff oder ein Halogenatom bedeutet,
oder einen anellierten Phenylrest wobei
Z eine Brücke der Formel[A-(CR³R⁴) n -B]darstellt und
A ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, R³ und R⁴ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder eine C₁-₄-Alkylgruppe, B eine C₂- Alkenylgruppe, die gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylgruppen oder Halogenatome substituiert sein kann, bedeuten.
2. Verfahren zur Herstellung von Pyrazolinen der Formel I, dadurch gekennzeichnet,
daß man Pyrazoline der allgemeinen Formel II
entweder
- A) mit einem Isocyanat der Formel R-N=C=O, gegebenenfalls unter Verwendung
eines Lösungsmittels umsetzt,
oder - B) mit Phosgen zu einem Carbamoylchlorid der Formel III umsetzt und anschließend mit einem Amin der Formel R-NH₂, gegebenenfalls unter Verwendung eines Lösungsmittels und eines säurebindenden Mittels, behandelt, wobei X, Y und R die in Formel I angegebene Bedeutung haben.
3. Insektizide und akarizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
mindestens einer Verbindung gemäß Anspruch 1.
4. Insektizide und akarizide Mittel gemäß Anspruch 3 in Mischung mit
Träger- und/oder Hilfsstoffen.
5. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 zur Bekämpfung von Insekten
und Spinnmilben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883816062 DE3816062A1 (de) | 1988-05-06 | 1988-05-06 | Pyrazoline, ihre herstellung und ihre verwendung als mittel mit insektizider und akarizider wirkung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883816062 DE3816062A1 (de) | 1988-05-06 | 1988-05-06 | Pyrazoline, ihre herstellung und ihre verwendung als mittel mit insektizider und akarizider wirkung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3816062A1 true DE3816062A1 (de) | 1989-11-23 |
Family
ID=6354135
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883816062 Withdrawn DE3816062A1 (de) | 1988-05-06 | 1988-05-06 | Pyrazoline, ihre herstellung und ihre verwendung als mittel mit insektizider und akarizider wirkung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3816062A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0443162A1 (de) * | 1990-02-17 | 1991-08-28 | Bayer Ag | Substituierte Pyrazolinderivate |
-
1988
- 1988-05-06 DE DE19883816062 patent/DE3816062A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0443162A1 (de) * | 1990-02-17 | 1991-08-28 | Bayer Ag | Substituierte Pyrazolinderivate |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3545786A1 (de) | Pyrazolinderivate, ihre herstellung und ihre verwendung als mittel mit insektizider wirkung | |
DE3801743A1 (de) | Schaedlingsbekaempfungsmittel auf basis von substituierten 1,4-naphthochinonen und neue substituierte 1,4-naphthochinone | |
EP0318425B1 (de) | 2,2-Difluorcyclopropylethanderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel | |
DE3713774C2 (de) | Pyrazol-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Fungizide | |
DE2700289A1 (de) | Substituierte phenylcarbamoyl-2- pyrazoline, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als insektizide | |
DD209718A5 (de) | Schaedlingsbekaempfungsmittel | |
DE2839270A1 (de) | N,n-dimethyl-o-pyrazolyl-carbaminsaeureester, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel | |
EP0196547A1 (de) | Neue Benzamide | |
EP0000156A1 (de) | 2-Arylamino-3,5-dinitro-benzotrifluoride, deren Herstellung, und deren Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel. | |
EP0144895B1 (de) | Thiolan-2,4-dion-3-carboxamide | |
DE3638631A1 (de) | Pyrazoline, ihre herstellung und ihre verwendung als mittel mit insektizider und akarizider wirkung | |
EP0126235A1 (de) | Neue fünfgliedrige stickstoffhaltige Heterocyclen, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel | |
DE3816062A1 (de) | Pyrazoline, ihre herstellung und ihre verwendung als mittel mit insektizider und akarizider wirkung | |
DE2232730A1 (de) | Substituierte cyclohexan-2,6-dion-1carbonsaeureanilide und -thioanilide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als insektizide, akarizide und fungizide | |
DE3702853A1 (de) | 1-aminomethyl-3-aryl-4-cyano-pyrrole | |
EP0005240A2 (de) | N,N-Dimethyl-O-pyrazolyl-carbaminsäureester, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Insektizide | |
DE3003019A1 (de) | N,n-dimethyl-o-(4,6-dihydro-2h-thieno (3,4-c) pyrazol-3-yl)-carbaminsaeure-ester sowie deren 5-oxide und 5,5-dioxide, verfahren zu deren herstellung und ihre verwendung in schaedlingsbekaempfungsmitteln | |
DE4403788C1 (de) | Substituiertes Pyrazolin | |
DE3627712A1 (de) | Substituierte phenylessigsaeureester, ihre herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel mit insektizider und akarizider wirkung | |
DE3940549A1 (de) | Neue pyrazolinderivate, ihre herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel | |
DE1814252C3 (de) | N-Acyl-dicyanocarbonyl-phenylhydrazone, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung | |
EP0090247A2 (de) | Substituierte N,N-Dimethyl-O-pyrimidin-4-yl-carbamin-säureester, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel | |
DE3703213A1 (de) | 2-imino-1,3-dithietane, ihre herstellung und verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel | |
DE3827939A1 (de) | Thienylessigsaeurealkinylester, ihre herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel mit insektizider und akarizider wirkung | |
DE3628647A1 (de) | Pyrazolin-derivate, ihre herstellung und ihre verwendung als mittel mit insektizider und akarizider wirkung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |