DE3814461A1 - Auswuchtverfahren und vorrichtung dazu - Google Patents
Auswuchtverfahren und vorrichtung dazuInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum dynamischen Auswuchten insbesondere von Rad/Reifenan
ordnungen für Fahrzeuge. Die typische Vorrichtung dafür
besitzt eine von einem Motor über einen Riemen angetriebene
Welle, wodurch ein an einer Endplatte an einem Ende der
Welle gehaltenes Rad zusammen mit der Welle in Drehung ver
setzt werden kann, um die Größe und die Position von Gegen
gewichten zu bestimmen, die an der Rad/Reifenanordnung an
zubringen sind, um diese auszuwuchten.
Bei einer dynamischen Auswuchtvorrichtung, bei der die
Rad/Reifenanordnung an einer nicht ausgewuchteten Welle an
gebracht ist, stammt offensichtlich ein Teil der Größe und
Position der Unwucht, die von der Vorrichtung angezeigt
wird, von der nicht ausgewuchteten Welle. Wenn daher ein
Reifen aufgrund seiner Drehung auf einer nicht ausgewuch
teten Welle mit Gegengewichten versehen wird, ist der Reifen
tatsächlich nur so lange ausgewuchtet, als er sich auf der
Welle befindet. Wird die Rad/Reifenanordnung dann an einem
Fahrzeug montiert, ist sie nicht mehr richtig ausgewuchtet.
Es wurde daher allgemein als notwendig erachtet, die Welle
durch Drehen im unbelasteten Zustand auszuwuchten und dabei
das geeignete, angezeigte Gewicht an der angezeigten ra
dialen Stelle der Welle anzubringen, wie es typischerweise
in der Praxis auch ausgeführt wurde.
Es wurde jedoch beobachtet, daß einfaches Auswuchten der
nicht belasteten Welle nicht ausreicht, um die Vorrichtung
exakt arbeiten zu lassen. Der Hauptgrund dafür liegt in der
Tatsache, daß die Unwucht einer nicht belasteten Welle sich
wesentlich von der Unwucht einer belasteten Welle unter
scheidet. Die Gründe dafür werden im folgenden noch angege
ben. Es wurde daher beobachtet, daß bei dem üblichen Fall
einer wie oben beschrieben kalibrierten Auswuchtvorrichtung
(d.h. mit Auswuchten der nicht belasteten Welle) auch dann
eine Rest-Unwucht verbleibt, wenn die Vorrichtung anzeigt,
daß kein Wuchtgewicht mehr hinzugefügt zu werden braucht.
Die Rest-Unwucht kann eine halbe Unze (etwa 15 Gramm) weit
übersteigen.
Es wurde festgestellt, daß, wenn sich die Welle zusammen mit
einem daran angebrachten Rad dreht, erhebliche Störungen
durch dieses System erzeugt werden. Die Störungen werden
durch die Kraftaufnehmer der Vorrichtung erfaßt, wodurch ein
falsches oder "scheinbares" Unwuchtsignal erzeugt wird, so
daß eine unrichtige Anzeige für die Größe und Position des
an der Rad/Reifenanordnung anzubringenden Gegengewichtes ab
gegeben wird.
Beispielsweise erzeugen die Lager, wenn das eine Ende der
Welle mit einer Rad/Reifenanordnung belastet ist, mehr
Störungen, das Motorrauschen steigt aufgrund der vergrößer
ten Belastung an, ebenso die Störungen vom Antriebsriemen;
das Gewicht der Rad/Reifenanordnung verursacht eine Durch
biegung der Welle, wodurch die von den Lagern ausgehenden
Störungen aufgrund von Unrundheiten und dergleichen weiter
zunehmen; und Unrundheiten in der Endplatte rufen axiale
Vibrationen hervor. Alle diese Störungen verursachen die
Anzeige einer "scheinbaren" Unwucht, die nicht mit der
Rad/Reifenanordnung an sich verknüpft ist.
Das Auswuchten einer Rad/Reifenanordnung durch das Anbringen
von Gewichten, wie es durch die Auswuchtvorrichtung ange
zeigt wird, läßt damit nur zu, daß die Rad/Reifenanordnung
zusammen mit der Vorrichtung, die den Reifen hält und an
treibt, ausgewuchtet ist. Sobald die Rad/Reifenanordnung von
der Auswuchtvorrichtung abgenommen ist, ist sie nicht mehr
ausgewuchtet. Der Grad dieser Unwucht ist direkt auf die Ge
samtheit der Störungen bezogen, die fälschlich als Informa
tionen über eine Unwucht erfaßt wurden. Da die meisten der
erwähnten Störungen ein Ergebnis der Belastung der Welle
sind, hat das vorherige Auswuchten der nicht belasteten
Welle einen geringen Wert in bezug auf das Erreichen einer
exakten Auswuchtung der Rad/Reifenanordnung.
Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren und eine Vor
richtung zum dynamischen Auswuchten eines Körpers wie einer
Rad/Reifenanordnung vor, bei dem bzw. bei der sowohl eine
nicht ausgewuchtete Befestigungswelle als auch "scheinbare"
Unwuchtsignale, die durch in dem System verursachte Störun
gen erzeugt werden, kompensiert sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Vorrichtung erlauben
die Kalibrierung einer Auswuchtvorrichtung derart, daß ein
präzises Auswuchten erreicht werden kann, das im wesent
lichen frei von Rest-Unwuchten, d.h. von Rest-Unwuchten über
0,1 Unzen (etwa 3 Gramm) ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung zum
Auswuchten einer Rad/Reifenanordnung wird der Gesamtfehler
in dem System berücksichtigt, der sowohl die Unwucht der Be
festigungswelle als auch falsche oder "scheinbare" Unwucht
signale aufgrund verschiedener Störungsquellen in dem System
wie dem Antrieb oder der Wellenanordnung umfaßt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung
können auch Herstellungstoleranzen und -fehler kompensiert
werden, die mit der Welle und deren Anbringung in der Aus
wuchtvorrichtung verbunden sind, wodurch es möglich ist, die
Anzahl von Wellen und zugehörigen Teilen, die nach der Fer
tigung als fehlerhaft ausgesondert werden müssen, erheblich
zu verringern.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung
kann der Gesamtfehler in der Radauswuchtvorrichtung bestimmt
werden, während eine Rad/Reifenanordnung daran befestigt
ist, und es kann dann dieser Gesamtfehler dazu verwendet
werden, das Ausgangssignal der Auswuchtvorrichtung zu korri
gieren, um die echte Unwucht einer Rad/Reifenanordnung zu
erhalten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung
kann eine Rad/Reifenanordnung auch dann exakt ausgewuchtet
werden, wenn die Welle mangelhaft oder unausgewuchtet ist.
Erfindungsgemäß wird somit zur Beseitigung der maschinenbe
zogenen Unwuchten nicht die unbelastete Welle ausgewuchtet,
sondern es wird die Rad/Reifenanordnung derart ausgewuchtet,
daß die Unwuchtkräfte der nicht ausgewuchteten Welle sowie
auch andere Faktoren, die als Ursache für scheinbare oder
falsche Unwuchtsignale festgestellt wurden, berücksichtigt
sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungs
gemäßen Vorrichtung zum genauen Auswuchten einer Rad/Rei
fenanordnung ist die Anordnung auf der Welle einer dyna
mischen Auswuchtvorrichtung angebracht, um damit zu ro
tieren. Die Welle und die Rad/Reifenanordnung werden in
Drehung versetzt, während ein erster Satz von Informationen
über die Unwucht erfaßt und gespeichert wird. Als nächstes
wird die Rad/Reifenanordnung gelöst und unter einem anderen
Winkel, zum Beispiel um 180 Grad gedreht, wieder an der
Welle befestigt, gefolgt von einer erneuten Rotation der
Rad/Reifenanordung, wobei ein zweiter Satz von Informationen
über die Unwucht unter diesen geänderten Bedingungen aufge
nommen wird. Die Werte der beiden Sätze von Informationen
werden gespeichert und dann zur Bestimmung des Unterschiedes
dazwischen verglichen. Der Unterschied stellt ein Maß für
die zusammengesetzte tatsächliche und "scheinbare" Unwucht
dar. Wenn die Reorientierung des Rades beispielsweise mit
180 Grad erfolgt, ist der Unterschied das Doppelte der Un
wucht. Wenn die Reorientierung unter einem kleineren Winkel
als 180 Grad erfolgt, ist der Unterschied proportional dazu
weniger als das Doppelte der Unwucht. Eine scheinbare Un
wucht kann durch (i) eine unausgewuchtete Welle, (ii) axiale
Vibrationen der Welle aufgrund von Unrundheiten der End
platte, (iii) durch die Belastung hervorgerufene Lager- und
Antriebsriemenstörungen, oder (iv) Motorstörungen unter der
Last usw. hervorgerufen sein. Der Unterschied wird gespei
chert und später von zukünftigen Auswuchtinformationen abge
zogen, um den korrekten Wert für das an eine Rad/Reifenan
ordnung anzubringende Gegengewicht genau zu bestimmen, so
daß das Rad auch dann exakt ausgewuchtet ist, wenn es von
der Welle abgenommen ist.
Das Auswuchten einer Rad/Reifenanordnung umfaßt entsprechend
das Drehen der Anordnung, während sie auf der Welle ange
bracht ist, das Erfassen von darauf einwirkenden Unwucht
kräften, das Bestimmen eines Wertes für das Gegengewicht,
das an der Anordnung anzubringen ist, und das Subtrahieren
des geeigneten Wertes der gespeicherten Differenz von dem
Wert des Gegengewichtes.
Dieser Vorgang kann durch Einbringen eines Kalibrationsfak
tors bedeutend verbessert werden, der zur Multiplikation mit
dem gespeicherten Unterschied und anderen anzuzeigenden
Werten vorgesehen ist. Um eine Auswuchtvorrichtung so zu
kalibrieren, daß die angezeigten Werte exakt und echt sind,
braucht dann der erfaßte Wert nur vor der Ausgabe durch den
Kalibrationsfaktor korrigiert zu werden. Dies trifft ebenso
für eine Modifikation des erwähnten Unterschiedes zu, der
die mit dem Antrieb usw. verbundene zusammengesetzte schein
bare und tatsächliche Unwucht anzeigt.
Ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die Vorrichtung zum dynamischen Auswuchten wird im
folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zur Ausführung des Ver
fahrens; und
Fig. 2 ein Flußdiagramm des Verfahrens zum Kalibrieren einer
dynamischen Auswuchtvorrichtung und Auswuchten eines
Rades auf dieser Vorrichtung.
Die im folgenden beschriebene Radauswuchtvorrichtung 10
dient dazu, das in der Fig. 2 dargestellte Verfahren aus
zuführen.
Wie schematisch in der Fig. 1 gezeigt ist, weist eine dyna
mische Radauswuchtmaschine 11 eine Antriebswelle 12 auf, die
in einem hohlen Lagergehäuse 13 angeordnet ist. Eine (nicht
gezeigte) Einrichtung mit z. B. einem Motor und einem Rie
menantrieb dient dazu, die Antriebswelle 12 in bekannter Art
zusammen mit einer Rad/Reifenanordnung 14, die am freien
Ende der Welle 12 befestigt ist, in Drehung zu versetzen.
Das andere Ende der Welle 12 trägt einen Chopper 16 für
Licht, der so angeordnet ist, daß eine Lichtquelle einen
Lichtstrahl in die Richtung einer Reihe von Einschnitten 11 a
am Rande des kreisförmigen, sich mit der Welle 12 drehenden
Choppers 16 aussendet, um eine Folge von gleichmäßig beab
standeten Lichtimpulsen auf einen Sensor 17 einfallen zu
lassen.
Durch Ausfüllen von einem der Einschnitte 11 a erhält der
Sensor 17 bei jeder Drehung des Choppers 16 an einer be
stimmten Stelle keinen Lichtimpuls. Auf diese Weise läßt
sich eine gegebene Referenzposition einführen, wodurch ein
Zähler, der die Impulse vom Sensor 17 zählt, die Rotations
position der Welle 12 zu jedem Zeitpunkt feststellen kann.
Um die auf die Rad/Reifenanordnung 14 einwirkenden Unwucht
kräfte zu erfassen, sind Kraftaufnehmer 18, 19 in einer Art
angeordnet, wie sie beispielsweise aus der US-PS 43 52 291
bekannt ist.
Die Arbeitsweise der Radauswuchtvorrichtung 10 der Fig. 1
ist in der Fig. 2 dargestellt.
Im Verfahrensschritt 21 wird dazu zuerst die mit einer
Rad/Reifenanordnung 14 belastete Welle 12 in Drehung ver
setzt, um Unwuchtkräfte an der Rad/Reifenanordnung für die
Kraftaufnehmer 18, 19 zu erzeugen. Die Information davon
kann dazu verwendet werden, die Unwucht in der Rad/Reifenan
ordnung 14 festzustellen.
Gemäß Schritt 22 wird der erste Wert für die Unwucht, der im
Schritt 21 festgestellt wurde, gespeichert. Als nächstes
wird die Rad/Reifenanordnung 14 bzw. eine andere Last auf
der Welle 12 relativ zu dieser Welle um 180 Grad gedreht
(Schritt 23). Im Verfahrensschritt 24 werden dann die Welle
12 und die Rad/Reifenanordnung 14 erneut in Drehung ver
setzt, um die Unwucht in dieser geänderten Stellung zu er
fassen.
Schritt 26 beinhaltet als nächstes die Speicherung des zwei
ten Wertes für die Unwucht, der bei der erneuten Rotation
der Welle 12 und der Rad/Reifenanordnung 14 erhalten wird.
Daraufhin wird im Schritt 27 der erste bzw. der zweite Wert
für die Unwucht vom anderen Wert abgezogen, um die Differenz
dazwischen zu ermitteln. Diese Differenz wird dann für den
späteren Gebrauch gespeichert, wie es bei Schritt 28 darge
stellt ist. Es ist anzumerken, daß die Differenz zwischen
dem ersten und dem zweiten Wert der Unwucht von Faktoren wie
der Unwucht in der Welle oder einer "scheinbaren" Unwucht,
die sich von "Last"-Störungen in dem System und von axialen
Vibrationen aufgrund von Unrundheiten in der Endplatte ab
leiten lassen, an der die Rad/Reifenanordnung 14 befestigt
ist, stammen. Das bis hierher beschriebene Verfahren dient
dementsprechend dazu, diese zusammengesetzte Unwucht zu be
stimmen, die mit dem Gesamtsystem aufgrund obiger und
anderer Ursachen verbunden ist.
Die vorstehend erwähnten Werte können jedoch nicht exakt
sein, wenn das System einer Kalibrierung bedarf.
Zur Kalibrierung der Radauswuchtvorrichtung 10 wird ein
bekanntes Gewicht, zum Beispiel ein Gewicht von 3,5 Unzen
(100 Gramm) an der Last bzw. der Rad/Reifenanordnung 14
angebracht, wie es im Verfahrensschritt 29 angegeben ist.
Dann wird die belastete Welle zusammen mit dem bekannten
Gewicht erneut in Drehung versetzt (Schritt 31), um es der
Vorrichtung zu erlauben, die Unwucht des Systems dabei fest
zustellen. Diese Unwucht wird durch das Vorhandensein des
bekannten Gewichtes, dem zweiten Wert für die Unwucht nach
Schritt 26 und Änderungen bzw. Schwankungen in der Vorrich
tung verursacht. Entsprechend wird nach der Rotation der be
lasteten Welle samt dem bekannten Gewicht der zweite Wert
der Unwucht von obiger Unwucht abgezogen, um einen dritten
Wert für die Unwucht zu erhalten, wie es im Schritt 32 ange
zeigt ist. Dieser dritte Wert für die Unwucht wird dann im
Schritt 33 gespeichert und stellt die durch das bekannte
Gewicht verursachte Unwucht dar. Dieser dritte Wert wird
durch die Radauswuchtmaschine angezeigt. Wenn der ent
sprechende Wert nicht gleich dem Wert für das bekannte Ge
wicht ist, ist es dann offensichtlich, daß die Maschine
einer Kalibrierung bedarf, wie es im folgenden beschrieben
wird.
Im Schritt 34 wird demnach der Wert des bekannten Gewichtes
(3,5 Unzen entsprechend 100 Gramm) durch den im Schritt 32
bestimmten dritten Wert dividiert (d.h. durch den Betrag,
der beim Auswuchten der Rad/Reifenanordnung mit dem bekann
ten Gewicht festgestellt wurde). Wenn zum Beispiel der Wert
für das bekannte Gewicht gleich 3,5 Unzen (100 Gramm) und
der von der Maschine angezeigte Wert für die Unwucht gleich
7 Unzen (200 Gramm) ist, ist es offensichtlich, daß jeder
andere Wert, der von der Maschine angezeigt wird, durch zwei
zu teilen ist, um korrekt zu sein. Entsprechend kann durch
Dividieren des Wertes des bekannten Gewichtes (3,5 Unzen
gleich 100 Gramm) durch den dritten Wert (d.h. den beim Aus
wuchten mit dem bekannten Gewicht bestimmten Betrag) ein
Kalibrationsfaktor erhalten werden (Schritt 34). Im Schritt
35 wird der Kalibrationsfaktor dann gespeichert.
Um die Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Wert
vom Schritt 28 richtig einzustellen, wird diese Differenz
mit dem Kalibrationsfaktor multipliziert und damit eine
"kalibrierte Differenz" bestimmt (Schritt 36). Der Schritt
37 beinhaltet das Speichern der kalibrierten Differenz für
den weiteren Gebrauch.
Mit der Radauswuchtvorrichtung in diesem kalibrierten Zu
stand ist es nun möglich, Rad/Reifenanordnungen 14 so aus
zuwuchten, daß "scheinbare" und tatsächliche Fehler der Vor
richtung kompensiert werden. Wie in dem dreistufigen Zweig
des Verfahrens im unteren rechten Abschnitt der Fig. 2 ge
zeigt, wird zur exakten Auswuchtung einer Rad/Reifenanord
nung die belastete Welle gedreht, wobei die Unwucht in dem
Rad festgestellt wird. Als nächstes wird der dabei festge
stellte Wert für die Unwucht mit dem vorher bestimmten Kali
brationsfaktor multipliziert und ergibt eine kalibrierte
Unwucht, wie es im Schritt 38 dargestellt ist. Durch Subtra
hieren der kalibrierten Differenz von der kalibrierten Un
wucht wird schließlich im Schritt 39 ein kalibrierter Un
wuchtwert erhalten, bei dem Störungen, Unwuchten der Welle
usw. korrigiert sind.
Die Radauswuchtvorrichtung 10 weist einen Rechner 41 (Fig.
1) wie einen Z80-Mikroprozessor auf, der Anweisungen von
einem Befehls-Festwertspeicher oder ROM 42 erhält. Der Spei
cher 42 kann ein programmierbarer Festwertspeicher (PROM),
ein Festwertspeicher (ROM) oder ein löschbarer programmier
barer Festwertspeicher (EPROM) herkömmlicher Bauart sein. In
dem Speicher 42 sind vorprogrammierte Anweisungen für den
Rechner 41 gespeichert. Ein Schreib/Lese-Speicher 43 wie ein
CMOS-RAM oder ein anderer Speicher mit wahlfreiem Zugriff
dient zur vorübergehenden Datenspeicherung bzw. der Speiche
rung der Kalibrationsdaten. Der Rechner 41 dient demnach
dazu, temporäre oder Kalibrierdaten in den Schreib/Lese-
Speicher 43 zu leiten und er dient auch dazu, den Betrag und
die polare Position der Unwuchtkräfte anzuzeigen, die an der
Rad/Reifenanordnung 14 auf der Antriebs- und Haltewelle 12
festgestellt werden.
Die Ausgangssignale des Sensors 17 und der Kraftaufnehmer 18
und 19 werden über Leitungen 44, 45, 46 zu einem Analog-Di
gital-Konverter oder einer anderen geeigneten Sensor-
Schnittstelleneinheit 47 geführt. Der Rechner 41 erhält die
digitalen Ausgangssignale der Schnittstelle 47, berechnet
die Unwuchtkräfte am inneren Rand und am äußeren Rand der
Rad/Reifenanordnung 14 und steuert über eine Verbindungs
leitung 48 eine Anzeige-Treiberschaltung 49, die Sieben-Seg
ment-Anzeigeelemente 51 ansteuert.
Der Kalibriervorgang für eine gegebene Radauswuchtmaschine
11 enthält die folgenden Schritte:
Die Rad/Reifenanordnung 14 wird auf der Welle 12 angebracht,
ohne daß dazu ein Gewicht hinzugefügt wird. Von den Sensoren
18 und 19 werden Daten erhalten und im Speicher 43 als Daten
Nr. 1 gespeichert. Die Anordnung 14 wird dann auf der Welle
12 um 180 Grad gedreht, ohne daß die Welle gedreht wird.
Durch Rotation der Welle 12 werden von den Sensoren 18 und
19 Daten erhalten, die im Speicher 43 als Daten Nr. 2 ge
speichert werden. Daraufhin wird ein bekanntes Gewicht wie
zum Beispiel ein 3,5-Unzen-Gewicht (100-Gramm-Gewicht) an
der Außenseite des Randes der Anordnung 14 an einer gege
benen Stelle angebracht. Die dann von den Sensoren 18, 19
erhaltenen Daten werden im Speicher 43 als Daten Nr. 3 ge
speichert. Das bekannte Gewicht wird dann wieder entfernt
und auf der Innenseite der Anordnung 14 angebracht. Bei der
folgenden Rotation der Anordnung 14 werden von den Sensoren
18, 19 Daten erhalten, die im Speicher 43 als Daten Nr. 4
gespeichert werden. Der Rechner 41 wird dann angewiesen, die
Summe (das Ergebnis) der Daten Nr. 1 und Nr. 2 durch die
Zahl 2 zu teilen. Der Quotient wird dann als Korrekturfaktor
zur Modifikation der Unwucht des erfaßten Rades verwendet.
Daraufhin wird der Rechner 41 angewiesen, den Wert des be
kannten Gewichtes durch das Ergebnis der Differenz der Daten
Nr. 3 minus der Daten Nr. 2 zu dividieren. Dieser Bruchteil
kann später dann als äußerer Skalenfaktor C out verwendet
werden. Dieser äußere Skalenfaktor bezieht sich auf den
äußeren Rand der Anordnung 14.
Daraufhin wird der Rechner durch Befehle vom Speicher 42
angewiesen, einen Kalibrationsfaktor zu berechnen, der dem
Wert des bekannten Gewichtes geteilt durch die Differenz
zwischen den Daten Nr. 4 und den Daten Nr. 2 entspricht.
Dieser Kalibrationsfaktor wird als innerer Skalenfaktor C in
bezeichnet, der auf die Innenseite der Anordnung 14 bezogen
ist. Die für den Daten-Offset C out und C in berechneten Werte
stellen Kalibrationsdaten dar und werden im Speicher 43 ab
gespeichert.
Die Festlegung der Anbringungsstellen und der Werte für
Gegengewichte erfolgt auf der Basis von Berechnungen in
Polarkoordinaten, wie es in herkömmlichen Auswuchtvor
richtungen üblich ist.
Die Kalibrierung einer Auswuchtmaschine im unbelasteten Zu
stand ergibt ungenaue Ergebnisse, da Störungen, die durch
Biegungen der Welle unter einer Last, axialen Bewegungen der
belasteten Welle durch Unrundheiten in der Endplatte, zu
sätzliche Lager- und Motorbelastungen aufgrund der Last
selbst, des belasteten Antriebsriemens, der Wellenunwucht
usw. nicht berücksichtigt werden.
Mit dem beschriebenen System wird die Auswuchtmaschine an
sich kalibriert, wobei berücksichtigt wird, was an Unwucht
kräften durch die Last an der sich drehenden Welle verur
sacht wird.
Es war bisher nicht bekannt, eine Auswuchtmaschine dadurch
zu kalibrieren, daß die Störsignale, die von dem Vorhanden
sein einer Last an einem Ende der Welle aufgrund des belas
teten Antriebsriemens, der Unrundheit der belasteten End
platte der Wellen-Unwucht usw. hervorgerufen werden, durch
Speicherung der entsprechenden Korrekturwerte und Korri
gieren der Unwuchtsignale für jede Rad/Reifenanordnung, die
auf der Maschine ausgewuchtet wird, beseitigt werden. Das
Hinzufügen eines Gewichtes zum Auswuchten der Welle beim
Stand der Technik ist dabei nicht zu vergleichen mit dem
Hinzufügen eines bekannten Gewichtes an einer beliebigen
Stelle zur Kalibrierung der Maschine, wie es oben beschrie
ben ist.
Es wurde bisher angenommen, daß das Auswuchten der Welle der
Maschine ohne Last ausreicht. Wie geschildert, ist dies je
doch aufgrund der von einer Last an der Welle ausgeübten
Störungen an der Maschine nicht der Fall.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Auswuchtmaschi
ne nicht dadurch kalibriert, daß eine bestimmte Masse an
einer bestimmten Stelle an einer vorher ausgewuchteten Welle
angebracht wird.
Es wird stattdessen ein bekanntes Gewicht an einer belie
bigen Stelle eines Rades angebracht, wenn dieses an einer
nicht ausgewuchteten Welle befestigt ist.
Claims (4)
1. Verfahren zum Kalibrieren einer dynamischen Radauswucht
maschine (11), um die angezeigten Unwuchtwerte bezüglich
einer Wellen-Unwucht, Lagerstörungen unter Last, Befesti
gungsplattenunrundheiten unter Last, Motorstörungen unter
Last usw. so zu korrigieren, daß die angezeigten Unwucht
werte der tatsächlichen Unwucht einer Rad/Reifenanordnung
(14) entsprechen, wobei die Auswuchtmaschine (11) eine Welle
(12) zur Befestigung der Rad/Reifenanordnung (14) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
- - Anbringen der Rad/Reifenanordnung (14) an der Welle (12), Rotation der Welle und der Anordnung zur Erzeugung von Unwuchtkräften und Feststellung eines ersten Wertes für die Unwucht,
- - Drehen der Rad/Reifenanordnung (14) relativ zu der Welle (12) und erneute Rotation der belasteten Welle zur Fest stellung eines zweiten Wertes für die Unwucht,
- - Subtraktion des ersten oder zweiten Wertes für die Unwucht vom anderen Wert zur Feststellung der Differenz dazwi schen, wobei die Differenz ein Maß für die Unwucht ist, die durch das Vorhandensein einer Last an der rotierenden Welle (12) und durch vorhandene Unwuchten der Welle ver ursacht wird,
- - Anbringen eines Gewichtes an der Rad/Reifenanordnung (14), wobei das Gewicht einen bekannten Wert hat und an der Rad/Reifenanordnung an einer beliebigen Stelle angebracht wird, sowie
- - Rotation der Welle (12) und der Rad/Reifenanordnung (14) mit dem bekannten Gewicht zur Feststellung der Unwucht dabei,
- - Subtraktion des zweiten Wertes für die Unwucht zur Bestim mung eines dritten Wertes für die Unwucht, der die durch das bekannte Gewicht verursachte Unwucht darstellt,
- - Dividieren des Wertes des bekannten Gewichtes durch den dritten Wert für die Unwucht zur Definition eines Kali brationsfaktors,
- - Multiplikation der Differenz zwischen dem ersten und zweiten Wert für die Unwucht mit dem Kalibrationsfaktor zur Kalibrierung der Differenz, und
- - Subtraktion des Wertes der kalibrierten Differenz von der kalibrierten Unwucht zur Bestimmung eines Wertes für die Unwucht, der für alle Störungen korrigiert ist.
2. Verfahren zum dynamischen Auswuchten einer Rad/Reifen
anordnung auf einer dynamischen Radauswuchtmaschine (11) mit
einer Welle (12) zur Aufnahme der auszuwuchtenden Rad/Rei
fenanordnung (14), dadurch gekennzeichnet,
daß Wellen-Unwuchten, Lagerstörungen unter Last, Befesti
gungsplattenunrundheiten unter Last und dergleichen dadurch
kompensiert werden, daß eine kalibrierte Differenz abge
speichert wird, die durch die folgenden Schritte bestimmt
wird:
- - Anbringen der Rad/Reifenanordnung (14) an der Welle (12), Rotation der Welle und der Anordnung zur Erzeugung von Unwuchtkräften und Feststellung eines ersten Wertes für die Unwucht,
- - Drehen der Rad/Reifenanordnung (14) relativ zu der Welle (12) und erneute Rotation der belasteten Welle zur Fest stellung eines zweiten Wertes für die Unwucht,
- - Subtraktion des ersten oder zweiten Wertes für die Unwucht vom anderen Wert zur Feststellung der Differenz dazwi schen, wobei die Differenz ein Maß für die Unwucht ist, die durch das Vorhandensein einer Last an der rotierenden Welle (12) und durch vorhandene Unwuchten der Welle ver ursacht wird,
- - Anbringen eines Gewichtes an der Rad/Reifenanordnung (14), wobei das Gewicht einen bekannten Wert hat und an der Rad/Reifenanordnung an einer beliebigen Stelle angebracht wird, sowie
- - Rotation der Welle (12) und der Rad/Reifenanordnung (14) mit dem bekannten Gewicht zur Feststellung der Unwucht dabei,
- - Subtraktion des zweiten Wertes für die Unwucht zur Bestim mung eines dritten Wertes für die Unwucht, der die durch das bekannte Gewicht verursachte Unwucht darstellt,
- - Dividieren des Wertes des bekannten Gewichtes durch den dritten Wert für die Unwucht zur Definition eines Kali brationsfaktors, und
- - Multiplikation der Differenz zwischen dem ersten und zweiten Wert für die Unwucht mit dem Kalibrationsfaktor zur Erzeugung der kalibrierten Differenz.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Ver
fahrensschritte des Befestigens einer Rad/Reifenanordnung
(14) an der Welle (12) der Auswuchtmaschine (11), Rotation
der Welle mit der Rad/Reifenanordnung und Feststellen des
Wertes für die Unwucht dabei, Multiplikation des Wertes für
die Unwucht dabei mit dem Kalibrationsfaktor, um einen kali
brierten Unwuchtwert zu bestimmen, und Subtraktion der kali
brierten Differenz von dem kalibrierten Unwuchtwert zur Be
stimmung des Unwuchtwertes, der für Wellen-Unwuchten, Lager
störungen, Befestigungsplattenunrundheiten und dergleichen
unter Last korrigiert ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, 2 oder 3, mit einer Radauswuchtmaschine (11), an der die
auszuwuchtende Rad/Reifenanordnung (14) anbringbar ist,
gekennzeichnet durch
- - eine A/D-Schnittstelle (47) zur Umwandlung der von der Radauswuchtmaschine (11) abgegebenen analogen Signale in digitale Signale;
- - einem Rechner (41) zur Verarbeitung und Weiterleitung der Signale von der Radauswuchtmaschine (11);
- - einem Befehlsspeicher (42), der Anweisungen für den Rech ner enthält;
- - einem Schreib/Lese-Speicher (43) zur vorübergehenden und dauernden Aufnahme von Informationen von und für den Rech ner (41); und durch
- - eine Anzeigeeinheit mit einer Anzeigen-Treiberschaltung (49) und einer Anzeige (51) zur Ausgabe von Informationen von der Radauswuchtmaschine (11) und aus dem Rechner (41) bzw. dem Schreib/Lese-Speicher (43).
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