DE3813222A1 - Vorrichtung fuer die zufuehrung von abluft und/oder verbrennungsluft zu einem brenner oder einer brennkammer - Google Patents
Vorrichtung fuer die zufuehrung von abluft und/oder verbrennungsluft zu einem brenner oder einer brennkammerInfo
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- F23G—CREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung für die Zu
führung von Abluft und/oder Verbrennungsluft zu einem
Brenner oder einer Brennkammer über einen vorgeschal
teten zylindrischen Einlaufsammler mit tangential in den
Einlaufsammler mündenden Zuführungsstutzen zur Erzeugung
einer Drallströmung.
In Drallbrennkammern, vorzugsweise Combustoren, werden
die Verbrennungsluft und/oder die zu verbrennenden Gase
mit einer aufgeprägten Drehbewegung, d.h. unter Drall
zugeführt, so daß sich im Verbrennungsraum ein
überkritisches Drallströmungsfeld mit peripherer
Vorwärts- und axialer Rückströmung ausbildet. Aufgrund
der dadurch verlängerten Strömungswege der Gasmoleküle
und der erhöhten Durchmischung der Reaktionspartner ist
die Wahrscheinlichkeit für das Aufeinandertreffen der
Reaktionspartner im Vergleich zu früher üblichen
Brennern wesentlich erhöht und damit eine hohe
Leistungsdichte gewährleistet.
In der DE 29 25 961 wird ein Drallbrenner beschrieben,
der mit Drallklappen zur optimalen Einstellung der Ver
brennungscharakteristik ausgestattet ist. Damit soll
insbesondere erreicht werden, daß der Drallbrenner an
unterschiedliche Massenströme und auch unterschiedliche
Brennstoffe und/oder zu verbrennende Gase angepaßt
werden kann. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß
besonders dann, wenn von dem Brenner oder der Brenn
kammer ein hoher Mengen- bzw. Durchsatzregelbereich ge
fordert wird, bei kleinen Durchsätzen die zur Erzielung
gleichbleibender Verbrennungsergebnisse notwendige
Drallintensität nicht erreicht werden kann. Die zur
Drallregulierung nach dem Stand der Technik vorgesehene
Drallklappe bewirkte z.B. daß ihre Korrekturwirkung
unterhalb einer Durchsatzmenge von ca. 25% des Nenn
durchsatzes aufhörte oder sogar in negativer Richtung
zu einer Drallschwächung führte. Als Brennergebnis
resultiert dabei unter Umständen eine instabile, mehr
fach unterteilte Flamme, deren Teilabriß schon zu Abgas
verunreinigungen im Sinne einer unvollkommenen Ver
brennung führen würde. In ungünstigen Fällen können bei
niedrigen Durchsätzen auch störende Schwingungen auf
treten, die zu einer starken Lärmbelästigung führen.
Hier setzt die Erfindung an. Es liegt die Aufgabe zu
grunde, eine Drallsteuerung bzw. Drallregelung in Kombi
nation mit einer Brennkammer oder einem Brenner zu ent
wickeln, die im Prinzip bei kleinen Durchsätzen eine
Drallerhöhung und bei großen Durchsätzen eine Drall
schwächung bewirkt, um über einen großen Durchsatz
bereich hinweg (1 : 10) optimale Verbrennungsergebnisse
zu erzielen. Die optimale Dralleinstellung soll dabei
auch während des Betriebes eines Brenners zum Tragen
kommen.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Einlaufsammler
mit tangential einmündenden Zuführungsstutzen zur Er
zeugung einer Drallströmung in Verbindung mit einem
Brenner oder einer Brennkammer erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß ein Hauptzuführungsstutzen in einem radialen
Abstand R von der Brennerachse an dem Einlaufsammler
angeordnet ist, der größer ist als der Radius r des
Brennraumes und daß ein mit einem Regelorgan versehener
Sekundärstutzen stromabwärts vom Hauptstutzen über einen
Ringspalt oder tangential und gegenläufig zum Haupt
stromdrall derart in den Einlaufsammler mündet, daß die
tangentiale Strömungskomponente des Hauptstromes ver
langsamt wird.
In der Regel wird die Anordnung so ausgelegt, daß der
Sekundärstutzen vom Hauptstutzen abzweigt. Zur Grobein
stellung des Dralls ist vorteilhaft auch im Hauptzu
führungsstutzen ein Schieber oder eine Drallklappe vor
gesehen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird
das Regelorgan im Sekundärstutzen durch einen im Haupt
zuführungsstutzen angeordneten Mengenstromsensor erst
dann geöffnet, wenn der Durchsatz auf 40% bis 80%,
vorzugsweise auf 50% bis 60%, des Nenndurchsatzes an
steigt. Dies bedeutet, daß erst bei Durchsätzen < 40%
bzw. < 50% eine zum Hauptstromdrall gegenläufige Drall
komponente erzeugt wird, die eine Drallschwächung be
wirkt.
Der Kerngedanke der Erfindung liegt also darin, daß bei
kleinen Durchsätzen durch Vergrößerung des Drallradius
R eine wesentlich höhere Drallintensität erzeugt werden
kann und bei höheren Durchsätzen eine Drallschwächung
(Drallbremsung) durch den gegenläufig einmündenden
Sekundärstrom erfolgt. Dabei wird der Tatsache Rechnung
getragen, daß sich eine zu hohe Drallintensität ungün
stig auf die Verbrennung auswirkt und eine für den
Verbrennungsvorgang wirkungslose Steigerung des Druck
verlustes vermieden wird. Es handelt sich demzufolge um
eine fluiddynamische Drallsteuerung bzw. -regelung.
Im einzelnen wirkt sich der mit der Erfindung erzielbare
weite Regel- und Steuerbereich für den Betrieb des
Brenners bzw. der Brennkammer in folgender Weise aus:
- 1. Es kann eine optimale Flammenstabilisierung er
reicht werden, wobei gleichzeitig ein Verlöschen
der Flamme verhindert wird.
- 1.1 Bei schnellen Mengenstromschwankungen.
- 1.2 Bei schnellen Beladungsschwankungen.
- 1.3 Bei schnellen Sauerstoffkonzentrations schwankungen.
- 2. Es können hohe Verbrennungsturbulenzen (T u = 0,3
bis 0,4) realisiert werden. Daraus resultiert:
- 2.1 Eine hohe Leistunsdichte der Verbrennung; d. h. bei gegebener Verweilzeit hat jedes Brennstoffmolekül eine etwa um den Faktor 10 erhöhte Reaktionschance.
- 2.2 Ein guter Ausbrand bzw. eine hohe Verbren nungsgüte, was insbesondere bei der Verbren nung von chloraromatischen Verbindungen von Bedeutung ist.
- 2.3 Vermeidung von örtlichen, länger andauernden Temperaturspitzen, was sich günstig im Hin blick auf die NO x -Bildung auswirkt.
Darüber hinaus werden folgende Vorteile erzielt:
- - Aufgrund der fluiddynamischen Drallregelung ist die Mischintensität in weiten Bereichen einstellbar.
- - Störende Schwingungen in Ein- oder Mehrbrennersystemen können vermieden werden.
- - Die fluiddynamische Drallregelung läßt hinsichtlich der Werkstoffwahl bei der Ausführung des Brennraumes gewisse Freiheiten zu. Der Brennraum kann entweder in Metall oder Keramik ausgeführt sein.
- - Außerdem ist aufgrund der fluiddynamischen Regelung der Druckabfall des Drallbrenners einstellbar und regelbar.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Drallbrennkammer mit tangentialer Zu
führung des Sekundärstromes und fluiddynami
scher Regelung in einer Querschnittsdar
stellung
Fig. 2 die Drallbrennkammer nach Fig. 1 in Drauf
sicht
Fig. 3 eine Drallbrennkammer mit peripherer Zuführung
des Sekundärstromes und fluiddynamischer
Regelung in Querschnittsdarstellung
Fig. 4 die Brennkammer nach Fig. 3 in Draufsicht und
Fig. 5 die Wirksamkeit der fluiddynamischen Drall
regelung anhand des Druckabfalls des Systems als Funktion
des Durchsatzes des Systems.
Die in den Zeichnungen wiedergegebene Drallbrennkammer
ist einschließlich Dralleinlaufsystem oder Einlauf
sammler dargestellt. Sie besteht im wesentlichen aus dem
Einlaufsammler 1 mit einem Ringkanal 2, dem die zu ver
brennenden Abgase (Abluft) zusammen mit der dazu erfor
derlichen Verbrennungsluft tangential zugeführt werden.
Dabei werden die Gase durch ein in Fortsetzung des Ein
laufsammlers 1 verlaufendes Rohr 3 im Ringkanal um 180°
umgelenkt und in eine Vorkammer 16 geführt. An die Vor-
Kammer 16 schließt sich der eigentliche Brennraum 4 an.
Der Brennstoff wird über ein Brennstofforgan 5 axial in
den Brennraum 4 eingegeben.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird der aus Abluft und Ver
brennungsluft bestehende Gasstrom in einen Primärstrom
6 (Hauptstrom) und einen Sekundärstrom 7 aufgeteilt.
Primärstrom 6 und Sekundärstrom 7 werden dem Ringkanal
2 über die tangential angeflanschten Hauptstutzen 8 bzw.
Sekundärstutzen 9 sowie Einlaufsammler 1 zugeführt. Der
Sekundärstutzen 9 mündet in Strömungsrichtung gesehen
hinter dem Hauptstutzen 8 in den Einlaufsammler 1 (sie
he Fig. 2). Durch den Sekundärstrom 7 wird also im
Ringkanal eine dem Primärstrom gegenläufige Drallkom
ponente erzeugt; d.h. nach der Wiedervereinigung von
Primär- und Sekundärstrom ist die Drallintensität ge
schwächt. Mit anderen Worten durch die gegenläufige
Drallkomponente des Sekundärstromes 7 wird die
tangentiale Strömungskomponente des Primärstromes
verlangsamt.
Konstruktiv von Bedeutung ist die Vergrößerung des
Drallradius R bei der Zuführung des Primärstromes: Der
Primärstrom 6 wird über den Hauptzuführungsstutzen 8 in
einem radialen Abstand R von der Brennerachse zugeführt,
der größer ist als der Radius r des Brennraumes 4. Auf
diese Weise kann, verglichen mit herkömmlichen Drall
einlaufsystemen, von vornherein eine wesentlich höhere
Drallintensität erzeugt werden.
Im Hauptstutzen 8 befindet sich ein Drallschieber oder
Drallklappe 10 zur Voreinstellung d.h. Optimierung der
Drallstärke für den unteren Durchsatzbereich. Zur Grob
einstellung des Mengenstromverhältnisses von Primärstrom
6 und Sekundärstrom 7 dient eine Drosselklappe 13. In
der Zuleitung für den Sekundärstrom 7 ist ein Regelorgan
11, z.B. eine verstellbare Drossel angeordnet, die von
einem Mengenstromsensor 12 vor der Aufteilung in Pri
märstrom und Sekundärstrom gesteuert wird. Diese
Steuerung bzw. Regelung wird weiter unten noch näher
beschrieben.
Eine alternative Ausführung des Dralleinlaufsystems bzw.
der Drallbrennkammer ist in den Fig. 3 und 4 darge
stellt. Im Gegensatz zu der Ausführung nach Fig. 1 bis
2 wird hier der Sekundärstrom 7 über gleichmäßig ver
teilte Einlaßschlitze 14 wieder mit dem Primärstrom 6
vereinigt. Die Einlaßschlitze 14 sind mit dem Eintritts
sammler 1 verbunden, an den wiederum der Sekundärstutzen
9 tangential angeflanscht ist. Aufgrund der gleichmäßig
über den Umfang verteilten Einlaßschlitze 14 wird die
tangentiale Strömungskomponente der Primärströmung abge
schwächt bzw. verlangsamt. Mit dieser Anordnung kann
eine besonders gleichmäßige Zuführung des Sekundär
stromes 7 und als Folge davon besonders gute Ausbrand
ergebnisse erzielt werden.
Die Wirksamkeit der beschriebenen fluiddynamischen
Drallregelung läßt sich anhand von Fig. 5 erkennen. In
diesem Diagramm ist die Druckdifferenz Δ P zwischen
Brennraum 4 und Hauptstutzen 8 als Funktion des Abluft
durchsatzes aufgetragen. Der Abluftdurchsatz wird dabei
in der Leitung vor der Abzweigung des Sekundärstromes
oder im Hauptstutzen 8 gemessen (Sensor 12). Die Regel
einrichtung 11, 12 ist hier so ausgelegt, daß sie erst
oberhalb eines vorgegebenen Schwellwertes (hier 50% des
maximalen Durchsatzes) anspricht. Dies bedeutet, daß
erst oberhalb einer vorgegebenen Durchsatzschwelle das
Regelorgan 11 mit zunehmendem Durchsatz immer stärker
geöffnet wird, so daß der Sekundärstrom 7 zunehmend an
Einfluß gewinnt und zu einer Verkleinerung des resul
tierenden Dralls führt. Dieses Verhalten entspricht dem
rechten Ast a der Kurve für den Druckverlauf. Der linke
Ast b ergibt sich, wenn die Regelung abgeschaltet ist,
d.h. ohne Drallabschwächung im oberen Durchsatzbereich.
Man erkennt, daß der Druckverlust mit fluiddynamischer
Drallregelung (Kurve a) gegenüber b (ohne Drallregelung)
deutlich vermindert ist. Der Schwellwert für den Einsatz
der Drallregelung, der hier bei 50% liegt, wird je nach
den Betriebsbedingungen zwischen 40% bis 80%, vorzugs
weise zwischen 50% bis 60%, des Nenndurchsatzes fest
eingestellt.
Claims (4)
1. Vorrichtung für die Zuführung von Abluft und/oder
Verbrennungsluft zu einem Brenner über ein vorge
schaltetes zylindrisches Dralleinlaufsystem mit
tangential in das Einlaufsystem mündenden Zufüh
rungsstutzen zur Erzeugung einer Drallströmung,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Hauptzuführungs
stutzen (8) in einem radialen Abstand R von der
Brennerachse an dem Einlaufsammler (1) angeordnet
ist, der größer ist als der Radius r des Brenn
raumes (4) und daß ein mit einem Regelorgan (11)
versehener Sekundärstutzen (9) stromabwärts vom
Hauptstutzen (8) über Einlaßschlitze (14) oder
tangential und gegenläufig zum Hauptstromdrall
derart in den Einlaufsammler (1) mündet, daß die
tangentiale Strömungskomponente des Hauptstromes
(6) verlangsamt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Sekundärstutzen (9) vom Hauptstutzen
(8) abzweigt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Hauptstutzen (8) eine einstellbare
Drallklappe (10) oder ein Drallschieber angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Regelorgan (11) im Sekundärstrom (7)
durch einen am Hauptstutzen (8) angeordneten
Mengenstromsensor geöffnet wird, wenn der Durchsatz
auf 40% bis 80%, vorzugsweise auf 50% bis 60%,
des Nenndurchsatzes ansteigt, so daß erst bei
Durchsätzen < 40% bzw. < 50% eine zum Hauptstrom
drall gegenläufige Drallkomponente erzeugt wird.
Priority Applications (7)
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