DE3812888A1 - Textilweichmachende oberflaechenaktive verbindungen - Google Patents
Textilweichmachende oberflaechenaktive verbindungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D265/00—Heterocyclic compounds containing six-membered rings having one nitrogen atom and one oxygen atom as the only ring hetero atoms
- C07D265/28—1,4-Oxazines; Hydrogenated 1,4-oxazines
- C07D265/30—1,4-Oxazines; Hydrogenated 1,4-oxazines not condensed with other rings
- C07D265/32—1,4-Oxazines; Hydrogenated 1,4-oxazines not condensed with other rings with oxygen atoms directly attached to ring carbon atoms
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft oberflächenaktive Verbindungen,
die zusätzlich textilweichmachende Eigenschaften aufweisen.
Das Weichmachen von Textilien während des Waschens stellt eine
wesentliche Vereinfachung bei der Pflege von Textilien dar. Es hat
daher nicht an Versuchen gefehlt, Waschmittel oder Waschverfahren
auszuarbeiten, die neben einer reinigenden auch eine textilweichmachende
Wirkung ausüben. Weichmachende Waschmittel sind beispielsweise
in den deutschen Patentanmeldungen DE 23 34 899 und
DE 28 17 834 beschrieben. Die DE 23 34 899 betrifft Waschmittel
mit üblichen oberflächenaktiven Substanzen, denen als weichmachende
Wirkstoffe natürlich vorkommende Schichtsilikate vom Typ der
Smektite zugesetzt sind. Gegenstand der DE 28 17 834 sind flüssige
Waschmittel, deren reinigend wirkende Komponente eine Kombination
aus zwei unterschiedlichen nichtionischen Tensiden darstellt und
die als weichmachend wirkende Komponente von Ammoniak oder Imidazolin
abgeleitete quartäre Ammoniumverbindungen enthalten. Außer
diesen beiden Lösungs-Vorschlägen für Waschmittel, die gleichzeitig
weichmachen, gibt es noch zahlreiche andere Vorschläge, bei
denen die Wasch- und Weichmachungswirkung unterschiedlichen Arten
von Stoffklassen übertragen wird.
Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß bestimmte
2-Oxomorpholininiumderivate (im folgenden Morpholoniumderivate
genannt) gleichzeitig oberflächenaktive reinigende Wirkung und
textilweichmachende Wirkung aufweisen. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind daher Morpholoniumderivate der Formel I
mit R¹=C₂- bis C₂₀-Alkyl oder Alkenyl; R²=C₁- bis C₂₀-Alkyl
oder Alkenyl oder C₂- bis C₂₂-Hydroxyalkyl; R³=C₈- bis C₂₀-Alkyl
oder Alkenyl und X-=einwertiges Anion, beispielsweise Halogenid.
Derartige Verbindungen sind z. B. durch Umsetzung von
Halogenessigsäureethylester und einem Fettalkylamin, an das 2 Mol
Ethylenoxid angelagert sind, leicht zugänglich. Typische erfindungsmäße
Verbindungen sind solche, bei denen R¹=H, R²=
2-Hydroxyethyl, R³ eine C₁₀- bis C₁₆-Alkyl- oder Alkenylgruppe und
X- ein Chlorid- oder Bromidanion darstellen. So erhält man beispielsweise
eine Verbindung mit besonders wertvollen Eigenschaften,
indem man Laurylamin, an das 2 Mol Ethylenoxid angelagert
sind, mit Chloressigsäureethylester umsetzt. Die entstandene Verbindung
ist 4-Dodecyl-4-beta-hydroxyethyl-2-oxomorpholiniumchlorid.
Die wäßrige Lösung dieses Morpholoniumchlorids hydrolysiert
und schäumt stark; das Hydrolyseprodukt ist ein echtes
Betain der Formel II
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von Verbindungen der Formel I durch Umsetzen
eines diethoxylierten Amins der Formel III
R³-N-(C₂H₄OH)₂
mit einem Essigsäure-Derivat der Formel IV
X-CH₂-COOR′
wobei R³ und X die obengenannte Bedeutung haben und R′=H oder
C₁- bis C₄-Alkyl, insbesondere eine Ethylgruppe ist.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich gut zum Waschen und
Weichmachen von Textilien. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zum
Waschen und Weichmachen von Textilien. Insbesondere eignen sich
die erfindungsgemäßen Verbindungen zum Weichmachen von Textilien
während des Waschens. Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen
Verbindungen aber auch zum Weichmachen frisch gewaschener Textilien
in einem anschließenden Spülbad geeignet.
Während die weichmachende Wirkung der erfindungsgemäßen oberflächenaktiven
Verbindungen an sich schon ausgeprägt ist, läßt
sich die weichmachende Wirkung in markanter Weise noch verbessern,
wenn man diese in Kombination mit Textilweichmachern vom Typ der
quartären Ammoniumverbindungen mit zwei langen aliphatischen C₈-
bis C₂₂-Resten, die gesättigt oder ungesättigt, linear oder verzweigt
sind und Ester, Amid- oder Ethergruppen enthalten können,
kombiniert. Diese Kombination mit quartären Ammoniumverbindungen
führt zu einer synergistischen Wirkungssteigerung der weichmachenden
Wirkung, insbesondere wenn man die erfindungsgemäßen Verbindungen
in Kombination mit dem als ausgezeichneten Textilweichmacher
in großem Maßstab verwendeten Distearyldimethylammoniumchlorid
im Verhältnis von 10 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise im Verhältnis
von 6 : 1 bis 2 : 1, insbesondere im Verhältnis von 4 : 1
einsetzt. Waschmittel, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen
oberflächenaktiven Verbindungen hergestellt werden, sind besonders
geeignet zum Waschen und Weichmachen von Textilien aus Wolle. Anstelle
der erfindungsgemäßen Verbindungen kann man mit gleichem
Erfolg auch deren Hydrolyseprodukte verwenden, was sich insbesondere
bei Flüssigwaschmitteln auf wäßriger Basis anbietet.
500,5 g (2,7 Mol) Laurylamin wurden im Autoklaven mit 237,6 g (5,4
Mol) Ethylenoxid innerhalb von 3 Stunden so umgesetzt, daß beginnend
bei 80°C unter Steigerung der Temperatur auf 128°C das
Ethylenoxid langsam zugesetzt wurde. Der Maximaldruck betrug
6 bar. Man erhielt ein flüssiges, klares gelbliches Produkt einer
Aminzahl von 209.
510,2 g (1,9 Mol) des erhaltenen Laurylamin +2 EO wurden in einer
2 l Rührapparatur mit 465,9 g (3,8 Mol) Chloressigsäureethylester
bei 80°C umgesetzt. Nach 16 Stunden war die Aminzahl auf 2 gesunken.
Nichtumgesetzter Chloressigsäureethylester und gebildeter
Alkohol wurden unter vermindertem Druck bei 80°C abdestilliert,
der Rückstand zur Reinigung in Aceton gelöst und aus Acetonitril/
Isopropylalkohol umkristallisiert. Man erhielt ein festes weißes
Pulver mit einem Schmelzpunkt von 139°C, dessen Analyse 4-Dodecyl-
4-beta-hydroxyethyl-2-oxo-morpholiniumchlorid ergab.
Die Rezeptur eines handelsüblichen flüssigen Wollwaschmittels mit
je 9,5 Gew.-% C14/17-Oxalkohol+7EO und C10/12-Fettalkohol+6EO
als Tensidkomponente wird verändert, indem man anstelle der nichtionischen
Tenside 19 Gew.-% einer erfindungsgemäßen Verbindung
(4-Dodecyl-4-beta-hydroxyethyl-2-oxo-morpholiniumchlorid) gemäß
Beispiel 1 einsetzte. Man erhielt so ein Waschmittel folgender
Zusammensetzung:
19 Gew.-% erfindungsgemäße Verbindung
4 Gew.-% Distearyldimethylammoniumchlorid
3 Gew.-% Propandiol -1,2
4 Gew.-% Ethanol
0,3 Gew.-% Ethylenglykolstearat
Rest Wasser, Farbstoff, Duftstoff.
4 Gew.-% Distearyldimethylammoniumchlorid
3 Gew.-% Propandiol -1,2
4 Gew.-% Ethanol
0,3 Gew.-% Ethylenglykolstearat
Rest Wasser, Farbstoff, Duftstoff.
Dieses Waschmittel wurde hinsichtlich seiner Primärwaschkraft in
einer automatischen Trommelwaschmaschine im 1-Laugenprogramm bei
40°C mit dem genannten Handelsprodukt bei Soll-Dosierung verglichen.
Eingesetzt wurden künstlich angeschmutzte Testgewebe,
deren Remission bei 460 nm gemessen wurde, zusammen mit normal
verschmutzter Haushaltswäsche.
Für veredelte Baumwolle wurde folgende Primärwaschkraft ermittelt:
handelsüblicher Vergleich: | |
31,9 | |
erfindungsgemäß: | 31,0 |
LSD-Wert: | 2,4. |
In gleicher Weise gewaschene Molton- und Frottier-Textilien wurden
in ihrer Weichheit von fünf geübten Prüfern beurteilt. Die Note 6
bedeutet sehr weich, die Note 0 bedeutet sehr hart. Die Textilien
wurden jeweils in entappretierter Form und in extra gehärteter
Form eingesetzt. Man erhielt folgende Beurteilungen für die Weichheit
als Mittelwert über alle Textilien nach 1 bis 5 Wäschen:
handelsüblicher Vergleich: | |
2,2 | |
erfindungsgemäß: | 5,7. |
Das heißt, bei praktisch gleicher Waschkraft macht ein Waschmittel
mit dem erfindungsgemäßen weichmachenden Tensid deutlich besser
weich als das Handelsprodukt.
In einem Prüfgerät, in dem in kleinerem Maßstab als in einer automatischen
Waschmaschine die Mechanik der Waschmaschinen-Trommel
nachgeahmt wird (Wacker-Gerät), wurden Prüfmuster aus Molton und
Frottier (jeweils vorher gehärtet) und vorgewaschenes Frottier
fünf Minuten lang mit wäßrigen Behandlungsflotten, die die folgenden
Textilweichmacher enthielten, behandelt:
(a) erfindungsgemäße Verbindung von Beispiel 1 (0,3 g pro l)
(b) erfindungsgemäße Verbindung von Beispiel 1 (0,24 g pro l)
(c) b + 0,06 g/l Distearyldimethylammoniumchlorid (0,3 g pro l).
(b) erfindungsgemäße Verbindung von Beispiel 1 (0,24 g pro l)
(c) b + 0,06 g/l Distearyldimethylammoniumchlorid (0,3 g pro l).
Nach Abschleudern des Wassers und Trocknen der Prüfmuster wurde
die Weichheit von fünf geübten Prüfern mit den Noten 0=sehr hart
bis 6=sehr weich beurteilt. Man erhielt folgendes Ergebnis (Mittelwert)
über alle drei Textilien:
(a) = 2,5
(b) = 2,4
(c) = 3,5.
(b) = 2,4
(c) = 3,5.
Das heißt, die 1 : 4 Kombination (c) des als Textilweichmacher im
großen Maßstab verwendeten quartären Ammoniumsalzes (a) mit der
erfindungsgemäßen Verbindung (b) von Beispiel 1 führt in der Summe
zu einer deutlich höheren Weichheit der damit behandelten Textilien
als von der Weichheitsleistung der Einzelsubstanz (b) und der
geringen Menge Distearyldimethylammoniumchlorid her zu erwarten
gewesen wäre, was für einen synergistischen Effekt spricht.
Claims (9)
1. Morpholoniumderivate der Formel I
mit R¹=C₂- bis C₂₀-Alkyl oder Alkenyl; R²=C₁- bis
C₂₀-Alkyl oder Alkenyl oder C₂- bis C₂₂-Hydroxyalkyl;
R³=C₈- bis C₂₀-Alkyl oder Alkenyl und X-=einwertiges
Anion, beispielsweise Halogenid.
2. Morpholoniumderivate nach Anspruch 1 mit R³=C₁₀- bis C₁₆-
Alkyl- oder Alkenylgruppen und X-=Chlorid oder Bromid.
3. 4-Dodecyl-4-beta-hydroxyethyl-2-oxomorpholiniumchlorid.
4. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Anspruch 1
durch Umsetzen eines ethoxylierten Amins der Formel II
R³-N-(C₂H₄OH)₂ (II)mit einem Derivat von Essigsäureethylester der Formel IIIX-CH₂-COOR′ (III)wobei R³ und X die obengenannte Bedeutung haben und R′=H
oder C₁- bis C₄-Alkyl, insbesondere eine Ethylgruppe ist.
5. Verwendung von Verbindungen der Ansprüche 1 bis 3 zum Waschen
und/oder Weichmachen von Textilien.
6. Verwendung einer Verbindung nach Anspruch 3 in Mitteln zum
gleichzeitigen Weichmachen und Waschen von Textilien.
7. Verwendung nach Anspruch 5 zum Weichmachen frisch gewaschener
Textilien in einem Spülbad.
8. Verwendung nach Anspruch 5 in Kombination mit Textilweichmachern
vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen mit zwei aliphatischen
C₈- bis C₂₂-Resten, die gesättigt oder ungesättigt,
linear oder verzweigt sind und Ester-, Amid- oder Ethergruppen
enthalten können.
9. Verwendung nach Anspruch 8 in Kombination mit Di-stearyldimethylammoniumchlorid
im Verhältnis von 10 : 1 bis 1 : 1,
vorzugsweise 6 : 1 bis 2 : 1, insbesondere 4 : 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883812888 DE3812888A1 (de) | 1988-04-18 | 1988-04-18 | Textilweichmachende oberflaechenaktive verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883812888 DE3812888A1 (de) | 1988-04-18 | 1988-04-18 | Textilweichmachende oberflaechenaktive verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3812888A1 true DE3812888A1 (de) | 1989-11-02 |
Family
ID=6352242
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883812888 Withdrawn DE3812888A1 (de) | 1988-04-18 | 1988-04-18 | Textilweichmachende oberflaechenaktive verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3812888A1 (de) |
-
1988
- 1988-04-18 DE DE19883812888 patent/DE3812888A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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