DE3810730A1 - Spruehbare salbenzusammensetzung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft sprühbare Salbenzusammensetzungen,
die sich insbesondere zur therapeutischen Behandlung von
Hautanomalien eignen.
Aus der DE-PS 27 03 373 sind schweißhemmende Mittel in Form
von flüssigen Emulsionen bekannt, die in Sprayform abgegeben
werden können und flüchtige Polydimethylsiloxane, spezielle
Wachse, in dem Mittel lösliche schweißhemmende Bestandteile,
Emulgator und Wasser umfassen. Die Verwendung von Hexamethyl
disiloxan allein oder in Mischung mit Polydimethylsiloxanen
wird nicht beschrieben.
Herkömmliche Salbenzusammensetzungen erweisen sich häufig
als nicht sprühbar, wenn die Salbe einen größeren Gehalt an
unlöslichen Feststoffen aufweist, wie es z.B. bei Suspen
sionssalben oder Pasten der Fall ist. Der hohe Feststoff
anteil verhindert die Bildung eines feinverteilten,
homogenen Sprühnebels und kann ferner zur Verstopfung der
Sprühdüse führen.
Bekannte Salbenzusammensetzungen, bei denen diese Probleme
nicht auftreten, enthalten als Lösungs- oder Dispersions
mittel halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Methylen
chlorid und 1,1,2-Trichlortrifluorethan (Frigen 113 A).
Besonders im Hinblick auf die therapeutische Anwendung
derartiger Salbenzusammensetzungen auf verletzten Haut
partien, die keinen ausreichenden Schutzmantel mehr
aufweisen, kann die Verwendung von Chlorkohlenwasserstoffen
wie Methylenchlorid nachteilig sein. Darüber hinaus zeigen
Fluorchlorkohlenwassertoffe bekanntlich einen schädigenden
Einfluß auf die Ozonschicht der Erdatmosphäre.
Damit stellt sich die Aufgabe, Salbenzusammensetzungen zur
Verfügung zu stellen, die keine halogenierten Kohlenwasser
stoffe oder nur geringe Mengen derselben enthalten und auch
im Falle des Vorliegens von unlösliche Feststoffe
enthaltenden Salben, z.B. mit Hilfe einer gängigen unter
Druck stehenden Verpackung wie einer Aerosoldose, versprüht
werden können.
Diese Aufgabe wird durch eine Salbenzusammensetzung gelöst,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie auf 100 Gewichtsteile
Salbe 10 bis 200 Gewichtsteile, insbesondere 30 bis 100
Gewichtsteile Polymethylsiloxan Me3SiO(Me2SiO) x SiMe3 mit
x=0, 1, 2, 3, 4 oder 5, Polymethylcyclosiloxan (MKe2SiO) y
mit y=3, 4 oder 5 oder Tetraalkylsilan SiR4 mit R=Methyl
oder Ethyl oder deren Gemische enthält, wobei die kinema
tische Zähigkeit der Siloxan- bzw. Silankomponente 0,4 bis
4,5 mm2s-1, vorzugsweise 0,4 bis 1,5 mm2s-1 beträgt.
Vorzugsweise enthält die Salbenzusammensetzung auf 100
Gewichtsteile Salbe 80 bis 300, insbesondere 140 bis 210
Gewichtsteile eines halogenfreien Treibmittels. Gegebenen
falls können bis zu 100 Gewichtsteile an Fluorchlorkohlenwasser
stoffen als Lösungs- und Treibmittel vorhanden sein.
Obwohl die erfindungsgemäße Salbenzusammensetzung vorzugsweise
kein oder nur wenig halogeniertes Dispersions- oder
Lösungsmittel enthält, ist sie überraschenderweise ebenfalls
in der Lage, in großer Menge unlösliche Feststoffe
enthaltende Salben ausgezeichnet sprühbar zu machen. Mit dem
Begriff "Salben" sind u.a. Emulsionen, Gele, Wirkstoffsalben,
Suspensionssalben oder Pasten auf der Grundlage von
beispielsweise Wasser, gesättigten und ungesättigten
Paraffinkohlenwasserstoffen, Polymeren, Fetten und fettartigen
Produkten, Wachsen, Lanolin, Emulgatoren, Polyolen, Ethern
oder Gemischen davon gemeint. Die "Salben" können zudem
unlösliche Feststoffe, wie z.B. Zinkoxid, Talkum, SiO2-haltige
Verbindungen, Schwefel und Wismutnitrat enthalten.
Die im Kennzeichen des Hauptanspruches spezifizierten
niedermolekularen Siloxane bzw. Silane eignen sich in
Kombination mit halogenfreien Treibmitteln in ausgezeichneter
Weise als Lösungs- oder Dispergiermittel sowohl für
feststofffreie als auch für feststoffhaltige Salben und
führen damit zu einer ausgezeichneten Sprühbarkeit der
erfindungsgemäßen Salbenzusammensetzungen. Als halogenfreie
Treibmittel sind besonders Kohlenwasserstoff-Treibmittel,
wie z.B. Propan, Butan, Isobutan, Pentan, Isopentan oder
Gemische davon, insbesondere Gemische von Propan und Butan,
sowie Kohlendioxid, Stickstoff, Luft und Distickstoffmonoxid
bevorzugt. Die Salbenzusammensetzungen können auch ohne
Zuhilfenahme von Treibgasen aus geeigneten Pumpsprühern oder
auch aus Zweikammer-Aerosoldosen abgegeben werden.
Darüber hinaus kann die Salbenzusammensetzung auch über eine
Düse versprüht werden, wenn Treibgase, wie z.B. Kohlendioxid,
Stickstoff, Distickstoffmonoxid und Preßluft, aus einer
externen Quelle mit der Salbenzusammensetzung in Kontakt
gebracht werden. Die externe Quelle des Treibgases dient
dazu, die genannten Treibgase bei einem konstanten, aber
nicht zu hohem Druck in die Salbenzusammensetzung
einzuspeisen. Dies läßt sich mit einer üblichen Einkammer-Aero
soldose nicht realisieren, da bei der benötigten Menge an
Treibgas zu hohe Drucke auftreten.
Die erfindungsgemäßen Siloxane bzw. Silane sind im Gegensatz
zu den üblicherweise verwendeten halogenierten Kohlenwasser
stoffen nicht toxisch und bei Kontakt mit der Haut völlig
unbedenklich und zudem auch umweltschonend. Sie verhindern
wirkungsvoll die Verstopfung von Sprühventilen und führen zu
homogenen Sprühnebeln. Bevorzugt werden dabei Hexamethyl
disiloxan allein oder Mischungen der spezifizierten linearen
und/oder cyclischen Polydimethylsiloxane und/oder Tetraalkyl
silane mit Hexamethyldisiloxan verwendet. Die Siloxane bzw.
Silane und deren Mischungen sind so ausgewählt, daß ihre kine
matische Zähigkeit im Bereich von 0,4 bis 4,5 mm2s-1,
vorzugsweise 0,4 bis 1,5 mm2s-1 liegt. Siloxane bzw. Silane
und Mischungen, die kinematische Zähigkeiten außerhalb
dieses Bereiches aufweisen, sind nicht geeignet, da sie zu
Salbenzusammensetzungen führen, die das Sprühventil leicht
verstopfen und zudem ungleichmäßige Sprühnebel bilden.
Die erfindungsgemäßen Siloxane bzw. Silane verdampfen leicht
und rasch aus dem auf die Haut aufgesprühten Salbenfilm,
ohne nennenswerte Rückstände zu hinterlassen. Die dabei auf
tretende Verdunstungskälte ist jedoch nicht so hoch wie bei
den herkömmlichen halogenhaltigen Dispergier- und Lösungs
mitteln, deren starker Abkühlungseffekt zu Irritationen der
Haut beim Auftragen der Salbenzusammensetzungen führen kann.
Der Abkühlungseffekt der erfindungsgemäßen Siloxane bzw.
Silane wird hingegen von den meisten Patienten als angenehm
empfunden.
Therapeutische Indikationen für die erfindungsgemäßen
sprühbaren Salbenzusammensetzungen sind z.B. Hautkrankheiten
wie Dekubitus.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschau
licht, die sprühbare Salbenzusammensetzungen zeigen, die
leicht aus herkömmlichen Druckpackungen abgegeben werden
können.
Folgende Bestandteile wurden (in Gewichtsteilen) für
sprühbare Salbenzusammensetzungen eingesetzt:
Zuerst wurde eine homogene Mischung aus der Zinkoxid-Suspen
sionssalbe mit Hexamethyldisiloxan hergestellt, die in eine
gängige Dose abgefüllt wurde. Nach Verschließen mit dem
Ventilteller wurde die Aerosoldose mit dem Propan/Butan-Treib
mittelgemisch befüllt, für eine gute Durchmischung aller
Bestandteile gesorgt, die üblichen Tests für Aerosolsprays
vorgenommen und anschließend der Sprühkopf aufgesetzt. Aus
dieser Dose war die Salbenzusammensetzung in Form von
homogenen Sprühnebeln ausgezeichnet versprühbar, wobei es zu
keinerlei Verstopfungen des Sprühventils kam.
Claims (4)
1. Sprühbare Salbenzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet,
daß sie auf 100 Gewichtsteile Salbe 10 bis 200
Gewichtsteile lineares Polymethylsiloxan der Formel
Me3SiO(Me2SiO) x SiMe3 mit x=0 bis 5, Polymethylcyclo
siloxan (Me2SiO) y mit y=3, 4 oder 5 oder
Tetraalkylsilan SiR4 mit R=Methyl oder Ethyl oder
deren Gemische enthält, wobei die kinematische
Zähigkeit der Siloxan- bzw. Silankomponente 0,4 bis
4,5 mm2s-1 beträgt.
2. Salbenzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie auf 100 Gewichtsteile Salbe 80
bis 300 Gewichtsteile eines halogenfreien Treibmittels
enthält.
3. Salbenzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie auf 100 Gewichtsteile Salbe bis
zu 100 Gewichtsteile an Fluorchlorkohlenwasserstoffen
enthält.
4. Salbenzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Siloxankomponente Hexamethyldi
siloxan und als Treibmittel eine Mischung aus Propan
und Butan enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883810730 DE3810730A1 (de) | 1988-03-30 | 1988-03-30 | Spruehbare salbenzusammensetzung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883810730 DE3810730A1 (de) | 1988-03-30 | 1988-03-30 | Spruehbare salbenzusammensetzung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3810730A1 true DE3810730A1 (de) | 1989-10-12 |
DE3810730C2 DE3810730C2 (de) | 1991-06-06 |
Family
ID=6351015
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883810730 Granted DE3810730A1 (de) | 1988-03-30 | 1988-03-30 | Spruehbare salbenzusammensetzung |
Country Status (1)
Country | Link |
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Also Published As
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