DE3810236A1 - Verfahren zur analyse eines elektroretinogramms - Google Patents
Verfahren zur analyse eines elektroretinogrammsInfo
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- A61B5/7239—Details of waveform analysis using differentiation including higher order derivatives
Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren zur
Analyse eines Elektroretinogramms und insbesondere auf ein
Verfahren zum Herausgreifen bzw. Herausziehen einer Schwingpotentialkomponente
aus dem Elektroretinogramm und zum Messen
verschiedenartiger Parameter der herausgezogenen Schwingpotentialkomponente
durch Verarbeiten des aufgenommenen Elektroretinogramms
beruhend auf elektrophysiologischen Kenntnissen
und Erkenntnissen ohne Anwendung von herkömmlich angewandten
elektrischen, mechanischen oder manuellen Verarbeitungstechniken.
Ein nachstehend abgekürzt auch als "ERG" bezeichnetes Elektroretinogramm
ist eine grafische Aufzeichnung, die zeigt,
wie sich ein auf einen Blitzlichtreiz hin von den Retinazellen
des Auges entwickeltes Potential im Ablauf der Zeit
ändert. Das Potential entsteht zwischen der Hornhaut und der
Stirn (bzw. dem Kinn oder der Wange). Grundlegend besteht
gemäß Fig. 1 das ERG aus drei Hauptkomponenten, nämlich einer
a-Welle, einer b-Welle und einer Schwingpotentialwelle, die
nachfolgend auch als Schwingwelle, Schwingkomponente oder
Schwingkomponentenwelle bezeichnet wird. Das ERG im Ansprechen
auf den Lichtreiz ist als Summe von Potentialen anzusehen,
die durch verschiedenartige Zellen der Retina des Auges
induziert werden. Im einzelnen ist die a-Welle das Ergebnis
eines Ansprechens der Sehzellen und die b-Welle das Ergebnis
eines Ansprechens der Müller-Zellen, während die Schwingwelle
das Ergebnis eines Ansprechens der Amakrin-Zellen ist.
Da es unmöglich ist, die Antwortreaktionen der verschiedenartigen
Retinazellen des menschlichen Auges direkt zu beobachten
oder aufzuzeichnen, stellt die Elektroretinografie einen
sehr wirkungsvollen Lösungsweg zum Erhalten von Daten dar,
die die Funktionszustände der Retinazellen widerspiegeln. In
den letzten Jahren wurde daher die Elektroretinografie in
breitem Ausmaß für mancherleit verschiedenartige klinische
Zwecke eingesetzt, wie z. B. für die Diagnose oder Bestimmung
von Augenpathologie wie opaquer oder glasiger Zwischenmedien
und Retinopathie bzw. Netzhauterkrankung und für die Untersuchung
der Sehfunktion von Säuglingen. Im einzelnen ist es
bekannt, daß bei der Schwingkomponente eines ERG, das an
einer Person aufgenommen ist, die an Diabetes, dem Behcet-
Syndrom oder anderen Krankheiten leidet, schon in einem verhältnismäßig
frühen Stadium der Entwicklung derartiger Krankheiten
die Tendenz zu einer Verringerung oder einem Verschwinden
besteht. Infolgedessen ist die Schwingkomponente
des ERG nutzvoll für das Erkennen solcher Krankheiten in
einer verhältnismäßig frühen Periode ihrer Entwicklung.
Es sind mancherlei Verfahren für das Herausgreifen und Analysieren
der Schwingpotential- bzw. Schwingkomponente aus dem
aufgenommenen ERG bekannt. Beispielsweise wird für das Aufbereiten
einer erfaßten ERG-Antwort ein Filter benutzt, wobei
unterschiedliche Zeitkonstanten des Filters zum Erfassen der
a-Welle und der b-Welle und zum Erfassen der Schwingkomponente
herangezogen werden, so daß die von der a-Welle und der b-
Welle unterschiedene Schwingkomponente verstärkt wird, wie es
in Fig. 2(a) und 2(b) gezeigt ist. Die erhaltene Schwingkomponente
bietet eine Hilfe für die empirische Erkennung von
Krankheiten aufgrund eines Zusammenhangs zwischen der Kurvenform
der Schwingkomponente und den Krankheiten. Die Schwingkomponente
des aufgenommenen ERG wird von Hand derart verarbeitet,
daß verschiedenerlei charakteristische Parameter der
Schwingkomponentenwelle gemessen werden, wie es in Fig. 3
dargestellt ist, nämlich Amplituden O 1, O 2 usw., die die
Abstände zwischen geraden Linien, welche benachbarte negative
Spitzenwerte der Schwingwelle verbinden, und positiven Spitzenwerten
derselben sind, Warte- bzw. Verzögerungszeiten Dp
und Db zwischen dem Zeitpunkt der Lichtstimulation der Retina
und dem ersten positiven bzw. negativen Spitzenwert der
Schwingwelle und Zeitabstände T 1, T 2, T 3, t 1 und t 2 zwischen
benachbarten Spitzenwerten. Ein alternatives Verfahren zum
Messen der Schwingkomponente besteht darin, daß die Amplitudenmittelpunkte
der Schwingpotentialwelle linear interpoliert
werden, dadurch die b-Welle herausgegriffen wird und die b-
Welle von dem aufgenommenen bzw. gemessenen ERG subtrahiert
wird.
Die bekannten elektrischen, mechanischen oder manuellen Verfahren
für das Herausgreifen und Analysieren der Schwingkomponente
bzw. Schwingpotentialwelle eines ERG sind jedoch
nicht genau genug für eine objektive Erkennung oder Analyse
bei der klinischen Diagnose und ergeben in ihrer praktischen
Ausführung einige Probleme. Im einzelnen sind die a-Welle,
die b-Welle und die Schwingkomponentenwelle eines ERG, die
unterschiedliche Warte- bzw. Verzögerungszeiten (Zeitverzögerung)
nach dem Zeitpunkt der Lichtstimulation haben, auf der
Zeitachse auf komplizierte Weise einander überlagert. Ferner
sind gemäß der Darstellung in Fig. 4 in dem Leistungsspektrum
eines typischen ERG die Schwingwelle, die a-Welle und die b-
Welle, die Signale mit Spitzenwerten in einem verhältnismäßig
schmalen Frequenzband in der Nähe von 100 und einigen zehn Hz
sind, einander auf der Frequenzachse überlagert. Daher ist es
von Natur aus unmöglich, mit den verhältnismäßig einfachen
herkömmlichen Verfahren auf genaue Weise die Schwingkomponente
herauszugreifen und zu analysieren. Auf dem technischen
Gebiet wurden zwar Versuche zum Analysieren des ERG im Hinblick
auf die Frequenzen der Komponenten unternommen, jedoch
sind diese Versuche vom klinischen oder physiologischen
Standpunkt gesehen in der Praxis nicht genau und zuverlässig
genug für eine objektive Analyse des ERG und die Bestimmung
der Parameter seiner Schwingkomponente, die Augen- oder Netzhauterkrankungen
und verwandte Krankheiten anzeigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum genauen Herausgreifen einer Schwingpotentialkomponente
aus einem die a-Welle und die b-Welle enthaltenden Elektroretinogramm
zu schaffen, so daß eine klinische Analyse einer
untersuchten Person aufgrund der Parameter der auf diese
Weise erhaltenen Schwingpotentialkomponente ermöglicht ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 mit den im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Schritten
gelöst.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren wurde als Ergebnis ausführlicher
Untersuchungen, Studien und Analysen an Elektroretinogrammen
beruhend auf elektrophysiologischen Kenntnissen und
Erkenntnissen darüber entwickelt, daß:
- (a) ein Elektroretinogramm aus der Summe dreier Komponentenwellen mit unterschiedlichen Verzögerungszeiten in bezug auf den Zeitpunkt der Lichtstimulation der Augenretina besteht,
- (b) während die a-Welle und die b-Welle im Vergleich zu der Schwingpotentialwelle bzw. Schwingwelle einen sehr gleichmäßigen bzw. glatten Kurvenverlauf, nämlich sehr niedrige Frequenzen haben, führen diese a- und b-Wellen durch die Überlagerung dazu, daß sie negative Spitzen mit verhältnismäßig hohen Frequenzkomponenten haben, die die Frequenzkomponenten der Schwingwelle überlagern,
- (c) die Schwingwelle einen verhältnismäßig festgelegten oder konstanten Anfangspunkt hat und
- (d) die Schwingwelle ein verhältnismäßig großes Ausmaß an Periodizität in einem vergleichsweise schmalen Band hat.
Aufgrund dieser Kenntnisse und Erkenntnisse können mit diesem
Verfahren die ERG-Kurvenformdaten während der tatsächlichen
Messung oder Aufnahme des ERG dadurch verarbeitet werden, daß
Versetzungsmittelwerte der ERG-Daten erfaßt werden und daß
die ERG-Daten differenziert werden, um auf diese Weise die
Schwingpotentialkomponente des ERG herauszuziehen, die der a-
Welle und der b-Welle überlagert ist. Damit kann die Untersuchung
der Person, von der das ERG abgenommen wurde, mit hoher
Genauigkeit beruhend auf den charakteristischen Parametern
der auf diese Weise herausgegriffenen Schwingkomponente des
ERG vorgenommen werden.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung erlaubt das erfindungsgemäße
Verfahren, das auf die Messung eines ERG hin ausgeführt
wird, ein genaues Herausgreifen oder Herausziehen einer
Schwingpotentialwelle aus dem Elektroretinogramm durch die
Nutzung der Versetzungsmittelwert- und Differenzierverarbeitung
des gemessenen ERG im Hinblick auf einen relativ konstanten
bzw. unveränderten Anfangspunkt oder Beginn der
Schwingwelle und die verhältnismäßig hohe Periodizität der
Schwingwelle in einem vergleichsweise schmalen Band. Dieser
Auszug ist auch möglich, obgleich die Schwingwelle und die a-
und b-Wellen des ERG unterschiedliche Wartezeiten bzw. Verzögerungen
vom Zeitpunkt der Lichtstimulation der Retinazellen
haben und einander auf der Zeitachse überlagert sind.
Bei dem herkömmlichen Verfahren zur Anwendung eines elektrischen
Filters für das Herausziehen und Verstärken allein der
Schwingwelle besteht die Tendenz, daß der Schwingkomponentenauszug
auf unerwünschte Weise Teile der a- und b-Welle enthält,
da die Schwingwelle und die a- und b-Welle hinsichtlich
der Frequenz verhältnismäßig schmalbandige Signale mit Spitzenwerten
um 100 und einigen zehn Hz herum sind und einander
auf der Frequenzachse in dem Leistungsspektrum des ERG überlagert
sind. Erfindungsgemäß kann jedoch allein die Schwingpotentialkomponente
von den restlichen ERG-Komponenten getrennt
werden, da die Verarbeitungsschritte bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren auf den vorangehend genannten elektrophysiologischen
Kenntnissen und Erkenntnissen beruhen.
Da die für eine klinische Erkennung erforderlichen Parameter
der ERG-Daten aus der erfindungsgemäß auf die vorstehend
beschriebene Weise aus der Kurvenform des ERG herausgelösten
Schwingpotentialwelle ermittelt werden können, muß die das
ERG aufnehmende Bedienungsperson nicht auf die herkömmlich
erforderliche Weise durch das Eintragen von Linien auf der
ermittelten ERG-Kurve die erzielten ERG-Daten von Hand aufbereiten.
Ferner erübrigt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
das herkömmlicherweise benutzte elektrische Filter für
das Verstärken der Schwingkomponente, durch das die ursprüngliche
ERG-Kurvenform verändert wird, was es unmöglich macht,
die ermittelte Kurvenform der Schwingkomponente mit der ursprünglichen
ERG-Kurvenform zu vergleichen. Das heißt, das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht unmittelbar nach der Aufnahme
des ERG die Untersuchung der herausgegriffenen Schwingkomponentenkurve
und der ursprünglichen ERG-Kurve, aus der die
Schwingkomponente herausgezogen ist. Infolgedessen hat dieses
erfindungsgemäße Verfahren einen breiteren Bereich klinischer
Anwendungen auf dem Gebiet der elektrophysiologischen ERG-
Analysen von untersuchten Personen.
Ferner wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein verhältnismäßig
einfaches Datenverarbeitungsverfahren zum Ermitteln
von Versetzungsmittelwerten aus den verarbeiteten ERG-Daten
und für das Differenzieren derselben angewandt, so daß daher
eine zweckdienliche klinische Analyse während oder unmittelbar
nach dem Messen bzw. Aufnehmen eines Elektroretinogramms
ermöglicht ist. Darüber hinaus ermöglicht es das erfindungsgemäße
Verfahren, ein verbessertes automatisches ERG-Meß- und
Analysesystem zu schaffen, welches zur Entdeckung neuer
elektrophysiologischer Zusammenhänge während dem Elektroretinogramm
und Augenerkrankungen, Netzhauterkrankungen sowie
verwandte Krankheiten beitragen kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine grafische Darstellung der Kurvenform
eines Elektroretinogramms.
Fig. 2(a) und 2(b) sind grafische Darstellungen
einer a-Welle und einer b-Welle bzw. einer Schwingpotentialwelle
eines Elektroretinogramms, die unter Verwendung eines
Filters erfaßt werden.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung verschiedener
Parameter einer Schwingwelle, die durch manuelle Verarbeitung
eines ERG ermittelt werden.
Fig. 4 ist eine grafische Darstellung eines typischen
Leistungsspektrums eines ERG.
Fig. 5 ist eine grafische Darstellung, die Spitze-
Spitze-Abstände einer Schwingwelle zeigt, welche durch das
Differenzieren eines ERG ermittelt werden.
Fig. 6 ist eine grafische Darstellung, die eine
Schwingpotentialkomponente des ERG zeigt, welche versuchsweise
durch das Ermitteln von Versetzungsmittelwerten des ERG
bestimmt wird.
Fig. 7 ist eine grafische Darstellung, die zeigt,
wie ein erster Spitzenwert und ein vorläufiger Anfangspunkt
der Schwingwelle bestimmt werden.
Fig. 8 ist eine grafische Darstellung, die zeigt,
wie auf dem ermittelten vorläufigen Anfangspunkt beruhend
eine vorläufige schwingungsfreie Kurve ermittelt wird.
Fig. 9 ist eine grafische Darstellung, die zeigt,
wie durch das Versetzen des vorläufigen Anfangspunkts ein
wahrer Anfangspunkt der Schwingwelle bestimmt wird.
Fig. 10 ist eine grafische Darstellung, die zeigt,
wie die Schwingkomponente des ERG von dem wahren Anfangspunkt
ausgehend aus dem ursprünglich aufgenommenen ERG herausgegriffen
wird.
Fig. 11 und 12 sind ein ausführliches bzw. ein
vereinfachtes Ablaufdiagramm der Verarbeitungsschritte für
das Herausziehen der Schwingkomponente gemäß der Darstellung
in den Fig. 5 bis 10.
Fig. 13 ist eine grafische Darstellung, die ein
Beispiel für eine herausgegriffene Schwingkomponente eines
von einer gesunden Person abgenommenen ERG zeigt.
Fig. 14 ist eine grafische Darstellung, die ein
Beispiel für eine herausgezogene Schwingkomponente eines von
einer kranken Person abgenommenen ERG zeigt.
Fig. 15 ist eine grafische Darstellung von durch
Differenzieren der Schwingkomponente ermittelten charakteristischen
Parametern der Schwingkomponente.
Als Ausgangserkenntnis ist anzumerken, daß ein Elektroretinogramm
ERG aus drei Hauptkomponenten besteht, nämlich einer a-
Welle, einer b-Welle und einer Schwingpotentialwelle bzw.
Schwingwelle, welche voneinander verschiedene Verzögerungszeiten
gemäß der vorstehenden Definition anhand der Fig. 3
haben. Die a-Welle und die b-Welle haben verglichen mit der
Schwingwelle ziemlich gleichförmige bzw. glatte Kurvenformen.
Die a-Welle und die b-Welle sind einander derart überlagert,
daß sie zusammen negative Spitzenwerte mit verhältnismäßig
hochfrequenten Komponenten bilden, wobei Fig. 4 die
zusammengesetzte Frequenzverteilung der a-Welle und der b-
Welle die Frequenzkomponenten der Schwingwelle überlagert. Es
ist ferner anzumerken, daß die Schwingwelle einen Anfangspunkt
hat, der in bezug auf die Zeit verhältnismäßig konstant
bzw. unverändert ist, sowie einen verhältnismäßig hohen Grad
an Periodizität innerhalb eines verhältnismäßig schmalen
Bereichs (nämlich Schwankungen der Periode der Schwingwelle
innerhalb eines verhältnismäßig engen Bereichs). Infolgedessen
ist es als möglich zu betrachten, die Schwingwelle aus
dem ERG dadurch auszuscheiden, daß ein einfaches Verfahren
zum Ermitteln von Versetzungsdurchschnitten eines Teilbereichs
der ERG-Antwortdaten angewendet wird, welche dem bestimmten
Anfangspunkt der Schwingwelle folgen, und zwar in
der Weise, daß die erhaltenen Versetzungsmittelwerte eine
durch ein Kerbfilter ausgeführte Funktion ergeben. Im Hinblick
auf die vorstehend genannten Erkenntnisse wurde das
erfindungsgemäße Verfahren aufgrund der Annahme entwickelt,
daß die Schwingwelle eine Sekundärdämpfungsschwingung mit der
Anfangsphase "0" ist, wobei das bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren angewandte Prinzip eine Verarbeitung zum Ausscheiden
oder Ausfiltern der Schwingpotentialkomponente aus dem
ERG gemäß folgenden Schritten (a) bis (f) erforderlich macht:
- (a) Zunächst wird die in Fig. 5 mit 1 bezeichnete Kurvenform des aufgenommenen ERG zu einer Kurvenform 2 differenziert. Entsprechend den Nulldurchgangspunkten der differenzierten ERG-Kurve 2 werden Spitze-Spitze-Abstände T 1, T 2 und T 3 der ERG-Kurve 1 von Spitzen ermittelt, die infolge des Überlagerns der Schwingpotentialkomponente mit der b-Welle vorliegen. Aus den Spitze-Spitze-Abständen T 1, T 2 und T 3 wird der arithmetische Mittelwert berechnet und als mittlere Periodendauer T der herauszugreifenden Schwingpotentialwelle definiert.
- (b) Danach werden ausgehend von der mittleren Periodendauer T
der Schwingwelle Versetzungsmittelwerte der ERG-Kurve 1 ermittelt,
wodurch eine Kurve 3 nach Fig. 6 erhalten wird. Die
erzielte Kurve 3 wird von der ursprünglichen ERG-Kurve 1
subtrahiert, um dadurch eine versuchsweise bzw. vorläufige
Schwingkomponentenwelle 4 zu erhalten. Mit "Versetzungsmittelwert"
ist eine Mittelung an Daten gemeint, bei der die
einem gegebenen Zeitpunkt am nächsten kommenden Werte schwerer
bewertet werden als andere. Zum Erhalten der Versetzungsmittelwerte
wird ein durch die nachstehende Gleichung definiertes
symmetrisches FIR-Filter (mit begrenztem Ansprechen
auf einen Impuls) benutzt. Die Gleichung ist unter Berücksichtigung
der Phasencharakteristik der ERG-Kurve 1 folgendermaßen
bestimmt:
wobei Yk der gemittelte Wert ist, X k + m jeweils diskrete Werte
sind und N die Anzahl von Abtastungen ist.
Die aus den ermittelten Versetzungsmittelwerten erhaltene Kurve 3 nach Fig. 6 hat einen Anfangsbereich, der einer Periode T/2 nach dem Anfangspunkt entspricht und der ein unbestimmter Bereich ist, welcher aber kein für die Ausführung des Verfahrens erforderlicher Datenbereich ist. Der Versetzungsmittelwert-Prozeß beeinflußt jedoch die beiden T/2-Perioden vor bzw. nach dem Anfangspunkt, da die Schwingwelle ein Signal mit einer bestimmten Wartezeit, nämlich einer Verzögerungszeit zwischen dem Zeitpunkt der Lichtstimulation der Retina der untersuchten Person und dem Zeitpunkt des Auftretens des ersten Spitzenwerts ist. Zum Ausschalten dieses Einflusses werden die folgenden Schritte ausgeführt: - (c) Da vorausgesetzt ist, daß die Schwingwelle mit der Phase "0" beginnt, eilt der Anfangspunkt der Schwingwelle dem ersten Spitzenwert um eine Zeitspanne vor, die gleich einem Viertel der Periodendauer T der Schwingwelle ist. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, daß der aus der vorangehend in Verbindung mit dem Schritt (a) erläuterten differenzierten Kurve 2 ermittelte Spitzenwertpunkt der Schwingwelle durch die b-Welle beeinflußt ist. Zum Ausschalten dieses Einflusses werden zuerst ein wahrer erster Spitzenwertpunkt P und ein versuchsweiser bzw. provisorischer oder vorläufiger Anfangspunkt A der Schwingwelle folgendermaßen bestimmt: Zuerst wird die bei dem vorstehend beschriebenen Schritt (b) erhaltene vorläufige Schwingkomponentenkurve 4 (nach Fig. 6 und 7) zu einer Kurve 5 nach Fig. 7 differenziert, wonach dann ausgehend von den Nulldurchgangspunkten der differenzierten Kurve 5 der wahre erste Spitzenwertpunkt P und der vorläufige Anfangspunkt A gemäß der Darstellung in Fig. 7 bestimmt werden. Der vorläufige Anfangspunkt A eilt dem wahren ersten Spitzenwertpunkt P um die Periodendauer T/4 vor.
- (d) Darauffolgend wird der dem ermittelten vorläufigen Anfangspunkt A nachfolgende Teilbereich der ERG-Kurve 1 um 180° um den vorläufigen Anfangspunkt A geschwenkt, wodurch gemäß Fig. 8 eine erste zusammengesetzte Kurve 6 gebildet wird, die aus dem um 180° geschwenkten Teilbereich der ERG-Kurve 1 vor dem Anfangspunkt A und dem nicht geschwenkten Teilbereich der ERG-Kurve 1 nach dem Anfangspunkt A besteht. Danach werden ausgehend von der Periodendauer T die Versetzungsmittelwerte der auf diese Weise erhaltenen zusammengesetzten Kurve 6 gebildet, wodurch sich eine vorläufige schwingungsfreie Kurve 7 ergibt, die keine Schwingpotentialkomponente enthält.
- (e) Durch das Verbinden des anfänglichen Teilbereichs der
ursprünglichen ERG-Kurve 1, der dem vorläufigen Anfangspunkt
A vorangeht und der keine Schwingkomponente enthält, mit dem
dem vorläufigen Anfangspunkt A nachfolgenden Teilbereich der
schwingungsfreien Kurve 7 wird eine zweite zusammengesetzte
Kurve gebildet. Die auf diese Weise gebildete zusammengesetzte
Kurve enthält keine Schwingpotentialkomponente.
Die zweite zusammengesetzte Kurve hat einen allgemein gleichmäßigen bzw. glatten Kurvenverlauf. Der Kurvenverlauf der zweiten zusammengesetzten Kurve kann jedoch an dem vorläufigen Anfangspunkt A einen Einkerbungs- bzw. Einschnittbereich haben. Dieser Einkerbungsbereich wird durch eine Abweichung des bei dem vorstehend beschriebenen Schritts (c) aus der mittleren Periodendauer T der Schwingwelle bestimmten vorläufigen Anfangspunkts A in bezug auf einen wahren Anfangspunkt B verursacht. Eine solche Abweichung des vorläufigen Anfangspunkts A gegenüber dem wahren Anfangspunkt B tritt dann auf, wenn die Periodendauer der ersten Schwingung der Schwingwelle von der mittleren Periodendauer T verschieden ist. Zum Ausschalten dieser Abweichung wird der vorläufige Anfangspunkt A der Schwingwelle um eine gewählte Größe in Voreilungs- oder Nacheilungsrichtung auf einen Anfangspunkt A′ versetzt, wonach für diesen neu angesetzten vorläufigen Anfangspunkt die Schritte (d) und (e) ausgeführt werden. Falls die auf diese Weise erhaltene zweite zusammengesetzte Kurve nicht einen zufriedenstellend glatten Kurvenverlauf hat, wird der vorläufige Anfangspunkt A weiter auf einen Anfangspunkt A′′ verlegt, wonach die Schritte (d) und (e) ausgeführt werden. Diese Vorgänge werden wiederholt, bis die zweite zusammengesetzte Kurve einen ausreichend glatten Kurvenverlauf hat, nämlich bis der wahre Anfangspunkt B der Schwingwelle ermittelt ist. - (f) Die ERG-Kurve wird auf die vorangehend bei dem Schritt (d) im Zusammenhang mit der vorläufigen schwingungsfreien Kurve 7 nach Fig. 8 beschriebene Weise um den ermittelten wahren Anfangspunkt B geschwenkt, wodurch eine der Kurve 6 entsprechende Kurve 8 gemäß Fig. 9 erhalten wird. Danach wird durch das Ermitteln der Versetzungsmittelwerte der Kurve 8 eine wahre schwingungsfreie Kurve 9 gebildet. Die wahre schwingungsfreie Kurve 9 wird von der ursprünglichen ERG- Kurve 1 subtrahiert, wodurch schließlich gemäß Fig. 10 aus der ursprünglichen ERG-Kurve eine erwünschte Kurve 10 herausgezogen bzw. herausgegriffen wird, die ausschließlich aus der Schwingpotentialkomponente besteht.
Das vorangehend erläuterte Versetzen des vorläufigen Anfangspunkts
A ist nicht erforderlich, wenn die wahre schwingungsfreie
Kurve 9 bei dem anfänglich bestimmten Anfangspunkt A
erhalten wird, nämlich der wahre Anfangspunkt B auf oder
ausreichend nahe an dem vorläufigen bzw. provisorischen Anfangspunkt
A liegt.
Die vorangehend beschriebenen Verarbeitungsschritte gemäß dem
Ausführungsbeispiel für das Verfahren zum Herauslösen bzw.
Herausziehen der Schwingpotentialkomponente aus einem ERG
sind in dem Ablaufdiagramm in Fig. 11 ausführlich und in dem
Ablaufdiagramm in Fig. 12 vereinfacht dargestellt.
In den Fig. 13 und 14 sind jeweils Beispiele für Schwingpo
tentialkomponenten-Wellen aus ERG-Kurven für eine gesunde
bzw. für eine erkrankte Person gezeigt. Die erkrankte Person
ist ein Patient mit einer geringfügigen Netzhauterkrankung.
Eine in Fig. 13 gezeigte Schwingkomponenten-Kurve 13 des ERG
der gesunden Person hat verhältnismäßig große Amplitude,
während eine in Fig. 14 gezeigte Schwingkomponenten-Kurve 16
des ERG des Patienten eine beträchtlich verringerte Amplitude
hat. Auf diese Weise zeigen die herausgegriffenen Schwingpo
tentialkomponenten-Kurven 13 und 16 richtig und deutlich die
normale Retinafunktion der gesunden Person bzw. die Netzhauterkrankung
des Patienten.
Zur weiteren Analyse der herausgezogenen Schwingpotentialkom
ponenten-Wellen 13 oder 16 für eine genauere Diagnose des
Zustands der Retina bzw. der Netzhauterkrankung werden verschiedenerlei
Parameter der Schwingpotentialwellen folgendermaßen
ermittelt: Eine jeweilige Kurve 13 oder 16 wird zu
einer Kurve 17 gemäß Fig. 15 differenziert, wonach aus den
Nulldurchgangspunkten der differenzierten Kurve 17 die Spitzenwertpunkte
der Schwingpotentialkomponenten-Wellen 13 bzw.
16 ermittelt werden. Ausgehend von den ermittelten Spitzenwertpunkten
werden Verzögerungszeiten Dp und Db sowie Spitze-
Spitze-Abstände T 1 bis T 3 und t 1 und t 2 ermittelt. Ferner
werden positive Spitzenwerte bzw. Amplituden O 1 bis O 4 zwischen
den Schwingungsspitzenwerten und einer Bezugslinie
sowie negative Spitzenwerte bzw. Amplituden n 1 bis n 4 zwischen
den Schwingungstälern und der Bezugslinie ermittelt.
Die auf diese Weise erhaltenen Parameter sind nachstehend in
Tabellen I und II aufgelistet.
Das vorstehend beschriebene Verfahren erlaubt ein einfaches,
wirkungsvolles und genaues Herausziehen einer Schwingpotentialkomponente
aus einem Elektroretinogramm unter Anwendung
einer einfachen Datenverarbeitungstechnik für das Ermitteln
von Versetzungsmittelwerten und für das Differenzieren. Die
herausgezogene Schwingpotentialkomponente und die hieraus
erhaltenen verschiedenartigen Parameter ergeben zuverlässige
diagnostische Daten für klinische Anwendungen. Auf diese Weise
ermöglicht es das beschriebene Verfahren, ein verbessertes
System zur automatischen ERG-Messung und -Analyse mit
verbesserter Zuverlässigkeit und Genauigkeit zu schaffen, das
den Anforderungen der klinischen Praxis genügt.
Es wird ein Verfahren für das Herausziehen einer Schwingpotentialwelle
aus einem Elektroretinogramm einer untersuchten
Person beschrieben, das unter gegenseitiger Überlagerung eine
a-Welle, eine b-Welle und die Schwingpotentialwelle enthält.
Durch Lichtstimulation der Retina im Auge der untersuchten
Person wird das Elektroretinogramm erzeugt und mittels einer
geeigneten Vorrichtung aufgenommen. In dem aufgenommenen
Elektroretinogramm werden Spitze-Spitze-Abstände bestimmt,
aus denen eine mittlere Periodendauer der aus dem Elektroretinogramm
herauszugreifenden Schwingpotentialwelle ermittelt
wird. Danach wird ein vorläufiger Anfangspunkt der Schwingpotentialwelle
bestimmt, wonach durch das Ermitteln von Versetzungsmittelwerten
einer ersten Zwischenwert-Kurve, die aus
dem Elektroretinogramm von dem festgelegten vorläufigen Anfangspunkt
ausgehend bestimmt wird, eine schwingungsfreie
Kurve ohne die Schwingpotentialwelle gebildet wird. Durch das
Subtrahieren der schwingungsfreien Kurve von dem Elektroretinogramm
wird die Schwingpotentialwelle herausgegriffen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herausziehen einer Schwingpotentialwelle aus
einem Elektroretinogramm einer untersuchten Person, das in
gegenseitiger Überlagerung eine a-Welle, eine b-Welle und die
Schwingpotentialwelle enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Schritt durch Lichtstimulation der Retina im Auge der untersuchten Person das Elektroretinogramm (1) aufgenommen wird,
daß in einem zweiten Schritt Spitze-Spitze-Abstände des Elektroretinogramms bestimmt und daraus eine mittlere Periodendauer (T) der aus dem Elektroretinogramm herauszugreifenden Schwingpotentialwelle (10) ermittelt wird,
daß in einem dritten Schritt ein vorläufiger Anfangspunkt (A) der Schwingpotentialwelle bestimmt wird,
daß in einem vierten Schritt durch das Ermitteln von Versetzungsmittelwerten einer ersten Zwischenkurve (6, 8), die ausgehend von dem Elektroretinogramm und dem vorläufigen Anfangspunkt bestimmt wird, eine von der Schwingpotentialwelle freie schwingungsfreie Kurve (7, 9) ermittelt wird und
daß in einem fünften Schritt durch Subtrahieren der schwingungsfreien Kurve von dem Elektroretinogramm die Schwingpotentialwelle herausgezogen wird.
daß in einem ersten Schritt durch Lichtstimulation der Retina im Auge der untersuchten Person das Elektroretinogramm (1) aufgenommen wird,
daß in einem zweiten Schritt Spitze-Spitze-Abstände des Elektroretinogramms bestimmt und daraus eine mittlere Periodendauer (T) der aus dem Elektroretinogramm herauszugreifenden Schwingpotentialwelle (10) ermittelt wird,
daß in einem dritten Schritt ein vorläufiger Anfangspunkt (A) der Schwingpotentialwelle bestimmt wird,
daß in einem vierten Schritt durch das Ermitteln von Versetzungsmittelwerten einer ersten Zwischenkurve (6, 8), die ausgehend von dem Elektroretinogramm und dem vorläufigen Anfangspunkt bestimmt wird, eine von der Schwingpotentialwelle freie schwingungsfreie Kurve (7, 9) ermittelt wird und
daß in einem fünften Schritt durch Subtrahieren der schwingungsfreien Kurve von dem Elektroretinogramm die Schwingpotentialwelle herausgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
dem zweiten Schritt das Elektroretinogramm (1) differenziert
wird, ausgehend von den Nulldurchgangspunkten des differenzierten
Elektroretinogramms (2) die Spitze-Spitze-Abstände
(T 1, T 2, T 3) bestimmt werden und durch Bilden des arithmetischen
Mittelwerts der Spitze-Spitze-Abstände die mittlere
Periodendauer (T) ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem dritten Schritt
durch das von der mittleren Periodendauer (T) ausgehende Bilden von Versetzungsmittelwerten des Elektroretinogramms (1) eine zweite Zwischenkurve (3) gebildet wird,
durch Subtrahieren der zweiten Zwischenkurve von dem Elektroretinogramm eine vorläufige Schwingpotentialkomponentenwelle (4) ermittelt wird,
die vorläufige Schwingpotentialkomponentenwelle zu einer dritten Zwischenkurve (5) differenziert wird und
ausgehend von einem Nulldurchgangspunkt der dritten Zwischenkurve ein erster Spitzenpunkt (P) der Schwingpotentialwelle (10) bestimmt wird und der vorläufige Anfangspunkt (A) festgelegt wird, der dem ersten Spitzenpunkt um ein Viertel der mittleren Periodendauer vorangeht.
durch das von der mittleren Periodendauer (T) ausgehende Bilden von Versetzungsmittelwerten des Elektroretinogramms (1) eine zweite Zwischenkurve (3) gebildet wird,
durch Subtrahieren der zweiten Zwischenkurve von dem Elektroretinogramm eine vorläufige Schwingpotentialkomponentenwelle (4) ermittelt wird,
die vorläufige Schwingpotentialkomponentenwelle zu einer dritten Zwischenkurve (5) differenziert wird und
ausgehend von einem Nulldurchgangspunkt der dritten Zwischenkurve ein erster Spitzenpunkt (P) der Schwingpotentialwelle (10) bestimmt wird und der vorläufige Anfangspunkt (A) festgelegt wird, der dem ersten Spitzenpunkt um ein Viertel der mittleren Periodendauer vorangeht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem vierten Schritt
in einem ersten Teilschritt (i) ein dem vorläufigen Anfangspunkt (A) nachfolgender Teilbereich des Elektroretinogramms (1) um 180° um den vorläufigen Anfangspunkt geschwenkt wird,
in einem zweiten Teilschritt (ii) eine erste zusammengesetzte Kurve (6) aus dem um 180° geschwenkten und dem vorläufigen Anfangspunkt vorangehenden Teilbereich des Elektroretinogramms und dem nicht geschwenkten und dem vorläufigen Anfangspunkt nachfolgenden Teilbereich des Elektroretinogramms gebildet wird,
in einem dritten Teilschritt (iii) ausgehend von der mittleren Periodendauer (T) Versetzungsmittelwerte der ersten zusammengesetzten Kurve ermittelt werden und entsprechend den erhaltenen Versetzungsmittelwerten die schwingungsfreie Kurve (7, 9) gebildet wird und
in einem vierten Teilschritt (iv) eine zweite zusammengesetzte Kurve (1+7, 9) aus dem Anfangsteilbereich des Elektroretinogramms und einem dem vorläufigen Anfangspunkt nachfolgenden Teilbereich der schwingungsfreien Kurve gebildet wird.
in einem ersten Teilschritt (i) ein dem vorläufigen Anfangspunkt (A) nachfolgender Teilbereich des Elektroretinogramms (1) um 180° um den vorläufigen Anfangspunkt geschwenkt wird,
in einem zweiten Teilschritt (ii) eine erste zusammengesetzte Kurve (6) aus dem um 180° geschwenkten und dem vorläufigen Anfangspunkt vorangehenden Teilbereich des Elektroretinogramms und dem nicht geschwenkten und dem vorläufigen Anfangspunkt nachfolgenden Teilbereich des Elektroretinogramms gebildet wird,
in einem dritten Teilschritt (iii) ausgehend von der mittleren Periodendauer (T) Versetzungsmittelwerte der ersten zusammengesetzten Kurve ermittelt werden und entsprechend den erhaltenen Versetzungsmittelwerten die schwingungsfreie Kurve (7, 9) gebildet wird und
in einem vierten Teilschritt (iv) eine zweite zusammengesetzte Kurve (1+7, 9) aus dem Anfangsteilbereich des Elektroretinogramms und einem dem vorläufigen Anfangspunkt nachfolgenden Teilbereich der schwingungsfreien Kurve gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
dann, wenn die zweite zusammengesetzte Kurve (1+9) einen
ausreichend glatten Kurvenverlauf hat, der vorläufige Anfangspunkt
(A) als wahrer Anfangspunkt (B) festgelegt wird,
während dann, wenn die zweite zusammengesetzte Kurve (1+7)
einen Einkerbungsbereich an dem vorläufigen Anfangspunkt hat,
der vorläufige Anfangspunkt um eine gewählte Größe versetzt
wird und für den versetzten Anfangspunkt den vier Teilschritten
(i bis iv) des vierten Schrittes gleichartige Vorgänge
wiederholt werden, wobei das Versetzen des Anfangspunkts und
die den Teilschritten gleichartigen Vorgänge wiederholt werden,
bis der wahre Anfangspunkt ermittelt wird, bei dem die
zweite zusammengesetzte Kurve (1+9) den ausreichend glatten
Kurvenverlauf hat.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die herausgezogene Schwingpotentialwelle
(10) differenziert wird, daß ausgehend von den Nulldurchgangspunkten
der differenzierten Schwingpotentialwelle (17)
die Spitzenpunkte der herausgezogenen Schwingpotentialwelle
ermittelt werden und daß aus der herausgezogenen Schwingpotentialwelle
Parameter bestimmt werden, zu denen Verzögerungszeiten
(Dp, Db), Spitze-Spitze-Zeitabstände (T 1, T 2, T 3,
t 1, t 2) und Spitzenwerte (O 1, O 2, O 3, O 4, n 1, n 2, n 3) zählen.
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