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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der
fötalen
Herzfrequenz aus einem, von einem Ultraschallsensor aufgenommenen
zeitlichen Abschnitt eines Ultraschalldopplersignals, welches Informationen über die
einzelnen Herzaktionen eines Fötus
aufweist. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens.
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Im
Stand der Technik ist es bekannt, dass vor allem zwei medizinische
Parameter wichtig sind, um den Zustand eines Fötus zu beurteilen. Zum einen
ist dies die fötale
Herzfrequenz und zum anderen die Wehenaktivität der schwangeren Mutter. Unter
Verwendung von CTG-Monitoren (Cardiotocographie) können die
fötale
Herzfrequenz (FHR) und die Uterusaktivität (TOCO) gleichzeitig bestimmt
werden. Zur Bestimmung der fötalen
Herzfrequenz, um die es bei der vorliegenden Erfindung vornehmlich
geht, wird standardmäßig eine Ultraschallmessung
unter Verwendung des Doppler-Effekts eingesetzt, wobei die Doppler-Verschiebung
einer an den sich bewegenden Teilen des Herzens des Fötus, insbesondere
Herzwänden
und -ventilen, reflektierten Ultraschallwelle ausgenutzt wird. Das
vom Kristalle aufweisenden Sensor bzw. Aufnehmer aufgenommene Signal
wird als Ultraschalldopplersignal bezeichnet. Grundsätzlich ergibt
sich die Herzfrequenz als das inverse Zeitintervall zweier aufeinanderfolgender
Maxima des Ultraschalldopplersignals. In der Praxis kann allerdings aus
dem Ultraschallsignal dieser wichtige Parameter, nämlich die
aus dem Beat-to-Beat-Abstand bestimmte Herzfrequenz, nicht so einfach
abgelesen werden, da das Signal stark verrauscht ist und es eine
Vielzahl von störenden
Einflüssen
gibt. Bei dem Ultraschalldopplerverfahren werden grundsätzlich zwei
Methoden, nämlich die
kontinuierliche (cw = continous wave) und die gepulste, unterschieden.
Während
bei der cw-Methode ein oder mehrere Ultraschall-Kristalle ständig Ultraschallwellen
zum fötalen
Herzen senden und eine zweite, davon unabhängige Ultraschallkristallgruppe
die am fötalen
Herzen reflektierten Ultraschallwellen empfängt, wird diese Aufgabe bei
dem sogenannten gepulsten Verfahren nur von einer Gruppe von Ultraschallkristallen übernommen,
d.h. dieselben Ultraschallkristalle, die zum Senden verwendet werden,
dienen auch zum Empfangen der reflektierten Wellen. Das Ultraschalldopplerverfahren
im Impulsbetrieb zeichnet sich elektronisch durch ein besonders
gutes Signal/Rausch-Verhältnis
aus und ist das heutzutage am meisten verwendete Verfahren. Die vorliegende
Erfindung ist auf beide Verfahren gleichermaßen anwendbar.
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Im
Hinblick auf die konkrete Bestimmung der fötalen Herzfrequenz aus dem
Ultraschall(doppler)signal sei auf die Veröffentlichung "CTG-Geräte Test '93" von J. Morgenstern,
T. Abels, P. Hollbrügge,
Th. Somville, G. Weis und P. Wolf, Medizinische Einrichtungen der
Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf,
Düsseldorf,
1994, verwiesen, deren gesamter Offenbarungsgehalt durch diese Bezugnahme
in die vorliegende Patentanmeldung mitaufgenommen wird. Gemäß diesem
Stand der Technik ist es daher bekannt, aus einem von einem Ultraschall-Aufnehmer
erfassten Signal (vgl. 1(a)), eine
Hüllkurve
oder Einhüllende
((vgl. 1(b)) zu bestimmen, wobei zu
der Einhüllenden
eine Autokorrelationsfunktion (vgl. 1(c))
berechnet wird. Die Autokorrelation ist ein in der Technik bekanntes
Verfahren, um Periodizitäten,
d.h. gleichartige Komplexe einer zeitlichen Abfolge, aufzudecken.
Wie in diesem Stand der Technik beschrieben, ist das bekannte Verfahren
mit einer Vielzahl von Nachteilen behaftet. Insbesondere besteht
das Problem, dass das der fötalen
Herzfrequenz entsprechende Maximum nicht einfach identifiziert werden
kann. In 1(c) ist das "richtige" Maximum mit einem
Pfeil gekennzeichnet.
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In
Bezug auf den Stand der Technik wird ferner auf die US-Patenschrift
US-A-5,170,791 hingewiesen, aus welcher ein Verfahren zum Bestimmen
der fötalen
Herzrate bekannt ist, bei welchem ein Ultraschallstrahl in Richtung
des fötalen
Herzens gestrahlt wird. Die bewegenden Teile des fötalen Herzens
verursachen eine Doppler-Verschiebung, die verwendet wird, um die
fötale
Herzrate über
eine Autokorrelationsfunktion zu bestimmen. Bewegende Teile des
fötalen
Herzens mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Doppler-Verschiebungen, die
von anderen physiologischen Ursachen herrühren, erzeugen sekundäre Maxima
in der Autokorrelationsfunktion, so dass eine genaue Herzratenbestimmung
beinahe unmöglich
wird. Zur Überwindung dieses
Problems wird eine parallele Verarbeitung des demodulierten Ultraschallsignals
in verschiedenen Bandpässen
vorgeschlagen, wobei zu diesem Zweck das Signal an Filter mit unterschiedlichen
Frequenzkennlinien gespeist wird. Der Ausgang des Bandpasses mit
dem besseren Ergebnis wird für
die fötale
Herzratenbestimmung verwendet.
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Obwohl
es ferner eine Vielzahl von Regeln und Beurteilungskriterien gibt,
um CTG-Daten im Hinblick auf eine gute Prognostik auszuwerten, ist
bekannt, dass es hierbei zu großen
Interpretationsschwankungen der Daten durch behandelnde Ärzte gibt,
und dass ferner eine große
Rate von falschen positiven Alarmen existiert, d.h. das CTG als
pathologisch angesehen wird, obwohl der Gesundheitszustand des Fötus gut
ist. Letzteres hat in der Praxis oftmals einen an sich unnötigen Kaiserschnitt
zur Folge.
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Es
besteht daher ein Bedarf an neuen und verbesserten Techniken, um
aus den Daten einer Ultraschallmessung die Herzfrequenz eines Fötus zu bestimmen,
um hieraus Aufschluss über
den Zustand eines Fötus
zu erlangen, wobei insbesondere durch die Genauigkeit des Verfahrens
Fehlalarme und damit unnötige Kaiserschnitte,
minimiert werden sollen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden, und insbesondere ein Verfahren der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass auf einfache, zuverlässige und
präzise
Art aus dem Ultraschalldopplersignal, welches die Herzaktivität charakterisiert,
die fötale Herzfrequenz
ermittelt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch
folgende Schritte gelöst: (a)
Berechnen wenigstens eines Koeffizienten einer Frequenz einer harmonischen
Analyse des Ultraschalldopplersignals in einer Vielzahl von Zeitfenstern
des zeitlichen Abschnitts, wobei der für ein Zeitfenster erhaltene
Wert des Koeffizienten einem Zeitwert des Zeitfensters zugeordnet
wird, um eine Koeffizientenfunktion zu bilden; (b) Bilden einer
Autokorrelationsfunktion der im Schritt (a) erhaltenen Koeffizientenfunktion;
und (c) Berechnen der fötalen
Herzfrequenz für
den zeitlichen Abschnitt des Ultraschalldopplersignals aus der zeitlichen Position
eines Maximums der im Schritt (b) erhaltenen Autokorrelationsfunktion.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird daher das Ultraschalldopplersignal als ein im Wesentlichen frequenzmoduliertes
Signal angesehen, was die weitere Auswertung wesentlich genauer
macht.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
berechneten Autokorrelationsfunktionen (vgl. 1(c))
für die
einzelne(n) Frequenzen) typischerweise wesentlich weniger und deutlicher
unterscheidbare lokale Maxima verglichen zu dem Stand der Technik
(vgl. 3(e) und 3(f))
aufweisen, wodurch sich die Auswertung wesentlich vereinfacht und
zuverlässiger
und genauer wird. Dies beruht insbesondere darauf, dass durch die
frequenzselektive Auswertung unterschiedliche Teile der Herztätigkeit
nicht miteinander vermischt werden, da diese unterschiedliche Frequenzen
aufweisen wie im Folgenden noch näher erläutert wird.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung kann darin gesehen werden,
dass durch die verbesserte Robustheit des Verfahrens gegen verrauschte
Ausgangsdaten die fötale
Herzfrequenz aus kleineren Zeitfenstern berechnet werden kann. Die
macht den Algorithmus für
plötzliche
Veränderungen
der fötalen
Herzfrequenz sensitiver, welche ein großes Problem für die derzeit
verwendete FHR-Berechnungsverfahren darstellt.
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Vorteilhafterweise
ist die harmonische Analyse des Schritts (a) eine Fourier-Transformation (FT),
wobei der Koeffizient im Schritt (a) mittels einer Fast-Fourier-Transformation (FFT)
berechnet wird. Der besondere Vorteil der Verwendung einer FFT besteht
in der schnelleren Berechnung der Fourierkoeffizienten unter Verwendung
einer Rekursion.
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Zur
Erhöhung
der Genauigkeit der erfindungsgemäßen Verfahrens ist ferner bevorzugt,
dass in einem Schritt (a')
vor dem Schritt (a) das Ultraschalldopplersignal durch eine Entfernung
von verrauschten Messwerten vorverarbeitet wird. Oftmals beeinträchtigt Rauschen
nur einen Teil der Herzaktion. Deshalb wird das Entfernen von verrauschten
Daten aus dem Rohsignal in den meisten Fällen nur eine einzelne Frequenz
beeinflussen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zur Rauschentfernung
in einer Vielzahl von Zeitfenstern des zeitlichen Abschnitts, eine
Rauschanalyse derart durchgeführt,
dass für
alle Werte des Ultraschalldopplersignals in dem Zeitfenster deren
Mittelwert und die zugehörige
Standardabweichung berechnet werden, wobei alle Messwerte des Zeitfensters
entfernt werden, falls der Mittelwert um mehr als das Dreifache
der Standardabweichung von dem Mittelwert aller Werte des zeitlichen
Abschnitts, d.h. z.B. von Null, abweicht. Eine besonders praktikable
Realisierung, welche insbesondere aus Gründen der Rechengeschwindigkeit
bevorzugt ist, ergibt sich, wenn die das Zeitfenster gleitend, d.h. "running", ist. Es findet
daher zur Berechnung eine laufende Verschiebung des Zeitfensters
in Richtung zunehmender Zeit statt. In diesem Zusammenhang wird
auf die vorveröffentlichte
PCT-Veröffentlichung
WO99/67758 (korrespondierend zu EP-A-1097439) mit dem Titel "Verfahren und Vorrichtung
zur Erkennung von Driften, Sprüngen
und/oder Ausreißern
von Messwerten" hingewiesen,
welche durch diese Bezugnahme vollinhaltlich in die vorliegende
Anmeldung mitaufgenommen wird.
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Vorteilhafterweise
werden in einem Schritt (a'') zwischen den Schritten
(a') und (a) die
Messwerte des Ultraschalldopplersignals durch Anwenden einer mathematischen
Funktion gedämpft,
welche die Signalspitzen hinreichend abdämpft. Dabei ist vorzugsweise
die mathematische Funktion arctan(x/σ), oder x/(1+x2)
oder eine Funktion mit einem ähnlichen
Verlauf, wobei x ein jeweiliger Wert des Ultraschalldopplersignals
und σ die im
Schritt (a') für jeweils
ein Zeitfenster bestimmte Standardabweichung ist. Dies hat sich
in der Praxis besonders bewährt,
da Signalspitzen, also zu starke Lautstärkeschwankungen des Rohdatenstücks, in
der Regel auf messtechnischen Artefakten, wie z.B. Verrutschen des
Geräts
etc., beruhen.
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Ferner
ist bevorzugt, dass zur Berechnung der Autokorrelationsfunktion
im Schritt (b) für
fehlende Werte der im Schritt (a) berechneten Koeffizientenfunktion
Rauschen des Ultraschalldopplersignals imputiert wird. Auf diese
Weise kann die Autokorrelationsfunktion schneller berechnet, wie
im Folgenden näher
erläutert wird,
ohne dass diese verfälscht
wird.
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Vorteilhafterweise
wird im Schritt (c) als zusätzliche
Nebenbedingung zur Bestimmung der Position des Maximums ein zuvor
bestimmter Wert oder Wertebereich für die Herzfrequenz und/oder
ein Erwartungswert oder Erwartungswertebereich für die Herzfrequenz und/oder
ein Schwellenwert für
die Höhe
des Maximums verwendet. Dabei ist vorzugsweise der Erwartungswert
für die
Herzfrequenz ein, insbesondere gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
zuvor, d.h. für
einen vorhergehenden zeitlichen Abschnitts des Ultraschalldopplersignals,
bestimmter Wert der Herzfrequenz. Durch eine derartige Nebenbedingung
gelingt es insbesondere bei nah beieinander liegenden Maxima, dasjenige
herauszufinden, welches der fötalen
Herzfrequenz entspricht.
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Vorzugsweise
wird zur Berechnung der fötalen
Herzfrequenz verwendet, dass der Wert der Position des Maximums
der Autokorrelationsfunktion multipliziert mit der Samplingfrequenz
des Ultraschalldopplersignals dem zeitlichen Abstand zwischen zwei
fötalen
Herzschlägen
entspricht.
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Ferner
ist bevorzugt, dass aus der Vielzahl von Koeffizienten der harmonischen
Analyse im Schritt (a) ein Koeffizient zufällig ausgewählt wird oder ein Koeffizient
ausgewählt
wird, mit welchem in einem vorangegangenen Schritt (c) ein Wert
für die
Herzfrequenz bestimmt wurde.
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Um
eine kontinuierliche Bestimmung der fötalen Herzfrequenz zu ermöglichen
ist bevorzugt, dass die Schritte (a) bis (c) für aufeinander folgende zeitliche
Abschnitte des Ultraschalldopplersignals durchgeführt werden,
um die fötale
Herzfrequenz als Funktion der Zeit zu bestimmen.
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Vorteilhafterweise
besitzen die im Schritt (a) verwendeten Zeitfenster jeweils eine
konstante Länge. Ferner überlappen
sich die im Schritt (a) verwendeten Zeitfenster teilweise, wobei
der jeweils erste zeitliche Wert der im Schritt (a) verwendeten
Zeitfenster ein ganzzahliges Vielfaches eines konstanten Fensterabstandparameters
ist. Ferner ist bevorzugt, dass die im Schritt (a) verwendeten Zeitfenster
den zeitlichen Abschnitt des Ultraschalldopplersignals vollständig abdecken
und der im Schritt (a) erhaltene Wert des Koeffizienten dem Zeitwert
des ersten Werts des Zeitfensters zugeordnet wird.
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Vorteilhafterweise
besitzen die im Schritt (a')
verwendeten Zeitfenster jeweils eine konstante Länge. Ferner überlappen
sich die im Schritt (a')
verwendeten Zeitfenster teilweise, wobei der jeweils erste zeitliche Wert
der im Schritt (a')
verwendeten Zeitfenster ein ganzzahliges Vielfaches eines konstanten
Fensterabstandparameters ist. Ferner ist bevorzugt, dass die im
Schritt (a') verwendeten
Zeitfenster den zeitlichen Abschnitt des Ultraschalldopplersignals
vollständig
abdecken. Es wird daher vorzugsweise sowohl für die Vorverarbeitung als auch
für die
Fouriertransformation gleitende Fenster gleicher Art verwendet.
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Ferner
ist bevorzugt, dass für
eine Vielzahl von Frequenzen der harmonische Analyse eine Koeffizientenfunktion
bestimmt wird, wobei für
jede der Vielzahl der Koeffizientenfunktionen eine Autokorrelationsfunktion
berechnet wird, wobei für
die Vielzahl von Autokorrelationsfunktionen ein jeweiliges Maximum
bestimmt wird, und wobei zur Bestimmung der fötalen Herzfrequenz für den zeitlichen
Abschnitt des Ultraschalldopplersignals eine zeitliche Position
eines aus der Vielzahl von Maxima ausgewählten Maximums herangezogen wird.
Dabei wird vorzugsweise zur Bestimmung bzw. zur Berechnung der fötalen Herzfrequenz
verwendet, dass das ausgewählte
Maximum im Falle von mehreren Autokorrelationsfunktionen dasjenige
ist, dessen Amplitude am größten ist.
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Gemäß einem
weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel
wird aus der zeitlichen Position und/oder der Absolutwerte der Vielzahl
von Maxima ein Qualitätsparameter
für die
bestimmte fötale
Herzfrequenz bestimmt. Insbesondere wird der vorzugsweise durch
diskrete Werte darstellbare Qualitätsparameter durch das Maß der Übereinstimmung
und/oder die Ausgeprägtheit
der Maxima von mehreren Autokorrelationsfunktionen ermittelt. Besonders
wenn aufgrund der fötalen
Herzfrequenz diese als pathologisch angesehen wird, ermöglicht der
Qualitätsparameter
fehlerhafte Behandlungsschritte zu vermeiden.
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In
vorrichtungstechnischer Hinsicht wird die der vorliegenden Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Bestimmung
der fötalen
Herzfrequenz aus einem, von einem Ultraschallsensor aufgenommenen
zeitlichen Abschnitt eines Ultraschalldopplersignals, welches Informationen über die
einzelnen Herzaktionen eines Fötus
aufweist, gelöst,
wobei die Vorrichtung folgendes aufweist:
- (a)
Mittel zum Berechnen wenigstens eines Koeffizienten einer Frequenz
einer harmonischen Analyse des Ultraschalldopplersignals in einer
Vielzahl von Zeitfenstern des zeitlichen Abschnitts, wobei der für ein Zeitfenster
erhaltene Wert des Koeffizienten einem Zeitwert des Zeitfensters
zugeordnet wird, um eine Koeffizientenfunktion zu bilden;
- (b) Mittel zum Bilden einer Autokorrelationsfunktion der im
Schritt (a) erhaltenen Koeffizientenfunktion; und
- (c) Mittel zum Berechnen der fötalen Herzfrequenz für den zeitlichen
Abschnitt des Ultraschalldopplersignals aus des zeitlichen Position
eines Maximums der im Schritt (b) erhaltenen Autokorrelationsfunktion.
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Vorteilhafterweise
ist die Vorrichtung eine CTG-Monitor-Einrichtung, mit welchem neben
der Herzfrequenz des Fötus
auch die Wehentätigkeit
der Mutter aufgezeichnet und/oder ausgewertet wird. Ebenfalls bevorzugt
ist, dass die Vorrichtung tragbar bzw. mobil bzw. portabel ist,
und die aufgenommene fötale
Herzfrequenz in "Echtzeit" zur weiteren Auswertung
zur Verfügung
steht.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
offenbart.
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Die
Erfindung, sowie weitere Merkmale, Ziele, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
derselben, wird bzw. werden nachfolgend anhand einer Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen bezeichnen dieselben Bezugszeichen dieselben
bzw. entsprechende Elemente. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder
bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, und zwar
unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung.
In den Zeichnungen zeigen:
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1(a) bis 1(c) schematisch
die Bestimmung der fötalen
Herzfrequenz aus der Einhüllenden
(vgl. 1(b)) eines Rohsignals ((vgl. 1(a)) durch eine Autokorrelation (vgl. 1(c));
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2 eine
schematische Darstellung zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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3(a) bis 3(f) Diagramme
zur Veranschaulichung der bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß 2 erzeugten
Signale; und
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4(a) und 4(b) einen
Vergleich zwischen einem gemäß herkömmlichen
Verfahren erzeugten fötalen
Herzfrequenz mit einer durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltenen fötalen Herzfrequenz.
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Unter
Bezugnahme auf die 2 und 3(a) bis 3(f) wird im Folgenden ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung näher
erläutert.
Ausgangspunkt des Ver fahrens ein von einem Ultraschallsensor erfasstes
Signal einer an den sich bewegenden Teilen des Herzens des Fötus, insbesondere
Herzwänden
und -ventilen, reflektierten Ultraschallwelle. Ein derartige Signal
ist in der Praxis oft stark verrauscht und einer nicht vorverarbeiteten
Weiterverarbeitung zur Bestimmung von deren Maxima, deren Abstand
die fötale Herzfrequenz
(FHR = fetal heart rate) darstellt, nicht zugänglich. Ein derartiges Rohsignal
ist in 3(a) gezeigt. Ein verrauschter
Abschnitt ist in der Zeichnung durch einen Pfeil markiert. Für das menschliche
Ohr ist ein derartiges Rauschen als „Kratzen" gut hörbar. Eine geeignete Vorverarbeitung
muss insbesondere einen derartigen Rauschanteil des Rohsignals geeignet
berücksichtigen.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein derartiger Rauschanteil unberücksichtigt gelassen, d.h. die
entsprechenden Werte werden verworfen. Das in der 3(a) gezeigte
Rohsignal stellt ca. N = 1500 äquidistant
aufgenommene Messwerte (x1, ..., xN) dar. Die Abtast- oder Samplingfrequenz
fsampling beträgt im dargestellten Ausführungsbeispiel
fsampling = 910Hz. Der dargestellte Ausschnitt
des Rohsignals entspricht daher einer Zeitdauer von etwa 1,6s. Es
ist das Ziel des vorliegenden Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
für diesen
Ausschnitt, d.h. für
einen zeitlichen Bereich zwischen einer und zwei Sekunden, einen
Wert für
die „momentane" Herzfrequenz zu
bestimmen. Selbstverständlich
ist das erfindungsgemäße Verfahren
auch auf kleinere oder größere Zeitintervalle gleichermaßen anwendbar.
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Das
in 3(a) gezeigte Rohsignal ist ein
real gemessenes Signal und stellt ein qualitativ besonders gutes
Signal dar. Bereits aus dem Rohsignal kann man entnehmen, dass periodisch
Bereiche mit erhöhter
Amplitude auftreten. Die Abstände
der Maxima des Ultraschallsignals sollten dem zeitlichen Abstand
zweier Herzschläge
entsprechen. Allerdings stellt man bei genauerer Betrachtung fest,
dass die Frequenz des Signals in den Bereichen mit erhöhter Amplitude
alternierend eine höhere
und eine niedrigere Frequenz besitzt. Eine anschauliche Begründung hierfür liefert
der durch die Vor- und Zurückbewegung
der Herzwand des Fötus
relativ zu dem Ultraschallsensor erzeugte Doppler-Effekt. Um insbesondere
diese Tatsache bei der Auswertung zu berücksichtigen, stellt das im
Folgende erläuterte
bevorzugte Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung auf die Berechnung und Autokorrelation
von zwei Koeffizientenfunktionen (vgl. 3(c) und 3(d) in Verbindung mit der zugehörigen Beschreibung)
ab.
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Um
Rauschen zu identifizieren, werden zunächst einzelne Teilstücke des
Rohdatenvektors (x1, ..., xN) untersucht.
Die einzelnen zusammenhängenden
Teilstücke
besitzen dabei eine kürzere
Länge verglichen
mit dem Rohdatenvektor und sind vorzugsweise teilweise überlappend.
Die einzelnen Teilstücke
können
als (xi, ..., xi+wnoise-1)
bezeichnet werden. Dabei bezeichnet wnoise die
Fensterbreite, d.h. die Anzahl der Werte des Teilstücks, für die Vorverarbeitung.
Der Index i bezeichnet die Nummer (zwischen 1 und N) des jeweils
ersten Messwerts in dem Teilstück.
Die einzelnen Teilstücke
unterscheiden sich durch deren ersten Wert i = Δnoise,
i = 2Δnoise usw. Dies bedeutet, dass die einzelnen
Teilstücke
als (x1, ..., x1+wnoise-1 =
xwnoise), (xΔnoise,
..., xΔnoise
+ wnoise-1), (x2Δnoise, ..., x2Δnoise + wnoise-1)
USW. bezeichnet werden können.
In der Praxis hat sich eine Wahl von wnoise =
12 und Δnoise = 4 bewährt, d.h. jedes Teilstück weist
zwölf aufeinander
folgende Werte des Rohsignals auf und alle vier Werte des Rohsignals
beginnt ein neues Fenster oder Teilstück. Somit sind die einzelnen
Fenster in einer bevorzugten Ausführungsform überlappend.
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Der
Abschnitt (xi, ..., xi+wnoise-1)
wird als verrauscht angesehen, falls der Mittelwert um mehr als
das Dreifache der Standardabweichung (3σi) von
Null abweicht. Dabei bezeichnet σi die einfache Standardabweichung des Teilstücks beginnend
mit xi. Falls das Teilstück (xi,
..., xi+wnoise-1) verrauscht ist, werden
die Werte (xi, ..., xi+wnoise-1)
als „missing
values" kodiert,
d.h. für
das weitere Verfahren nicht mehr berücksichtigt. Falls das Teilstück (xi, ..., xi+wnoise-1)
nicht verrauscht ist, wird die Standardabweichung aus den nicht
verworfenen Werten von (xi, ..., xi+wnoise-1) berechnet, und die einzelnen
Werte xi des Teilstücks (xi,
..., xi+wnoise-1) werden durch arctan(xi/σ) ersetzt.
Hierdurch findet eine Normierung bzw. Normalisierung bzw. Dämpfung statt.
Genauer findet eine für die
Signalspitzen besonders ausgeprägte
Dämpfung
statt. Anstelle der Funktion arctan kann auch eine andere Funktion,
vorzugsweise mit einem ähnlichen
Verlauf bzw. Charakteristik, z.B. x/(1+x2),
verwendet werden. Der Zweck dieser Dämpfung besteht darin, starke
Lautstärkeschwankungen
innerhalb eines Rohdatenteilstücks, welche
beispielsweise durch ein Verrutschen des Geräts verursacht sind, auszugleichen.
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Als
Ergebnis der oben beschriebenen Vorverarbeitung (Entfernung von
Rauschen, Dämpfung)
erhält man
daher einen Vektor (y1, ..., yN)
der ein entsprechendes, vorverarbeitetes Signal enthält; Intervalle,
die „Kratzer" enthalten, sind
dabei als missing values kodiert.
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Das
Signal (y1, ..., yN)
ist in 3(b) dargestellt. Man erkennt
deutlich den an der Stelle des Rauschens (3(a))
fehlenden Abschnitt („Rauschen
entfernt").
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Der
nächste
Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
stellt eine sogenannte numerische harmonische Analyse dar. Dabei
werden wiederum einzelne zusammenhängende Teilstücke des
Vektors (y
1, ..., y
N) durch
ein trigonometrisches Polynom dargestellt. Im Allgemeinen wird wenigstens
ein Koeffizient, und im vorliegenden bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden zwei Koeffizienten (vgl. die obige Diskussion des das Ultraschallsignal
beeinflussenden Doppler-Effekts) der trigonometrischen Funktionen,
berechnet und weiterverarbeitet. In den
3(c) und
3(d) sind diese Koeffizienten(funktionen)
bzw. Spektralkurven für
zwei unterschiedliche Frequenzen des trigonometrischen Polynoms
gezeigt. Dieses Verfahren zur Berechnung der Koeffizientenfunktion
wird im Folgenden in näherer
Einzelheit erläutert.
Dabei werden Teilstücke
(y
1, ..., y
1+wFFT-1 =
y
wFFT), (y
ΔFFT,
... y
ΔFFT+wFFT 1), (y
2ΔFFT, ... Y
2ΔFFT+wFFr-1)
usw. (d.h. es gilt für
den Anfangswert i eines Teilstücks
(y
1, ..., y
1+wFFT-1 =
y
wFFT): i = Δ
FFT,
i = 2Δ
FFT usw.) untersucht. Teilstücke, die
mindestens einen fehlenden Wert besitzen, werden übergangen
(vgl. die in den
3(c) und
3(d) vorhandenen „Lücken", die derjenigen in
3(b) entsprechen).
Dabei bezeichnet w
FFT die Anzahl der Werte
bzw. Fensterbreite eines Teilstücks
und Δ
FFT bezeichnet den Abstand der jeweiligen
ersten Werte der Teilstücke.
Aus der Zwangsbedingung, dass die einzelnen Werte y
i+n des
Teilstücks
(y
i, ..., y
i+wFFr-1)
denjenigen des trigonometrischen Polynoms entsprechen müssen, erhält man mit
einer Fouriertransformation folgende Formel:
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Die
Koeffizienten a
i k der
Darstellung werden vorzugsweise mittels einer Standard-FFT (Standard-Fast-Fouriertransformation
berechnet). Die Verwendung einer FFT bei der Berechnung der Koeffizienten anstelle
der Umkehrformel-(einfache FT):
hat den
Vorteil einer schnelleren Berechnung. Die Berechnung der Koeffizienten
a
i k der Darstellung
gemäß obiger
Gleichung (2) würde
w
FFT 2 Multiplikationen
erfordern. Die FFT ist hingegen ein rekursives Verfahren zur Berechnung
der Koeffizienten a
i k,
bei welchem die Berechnung der Fourierkoeffizienten eines Vektors
der Länge w
FFT lediglich w
FFTlog(w
FFT) anstatt W
FFT 2 Multiplikationen erfordert. Selbstverständlich könnte die
Berechnung der Fourierkoeffizienten auch gemäß obiger Gleichung (2) erfolgen,
aber in der Praxis ist eine Echtzeitberechnung der FHR gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
eigentlich nur dann möglich,
wenn die schnellere FFT verwendet wird.
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Die
Koeffizienten ai k werden
dem Zeitpunkt zugeordnet, der dem Index i entspricht. Gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
werden nur für
zwei Wellenzahlen k1 und k2 die Beträge der Fourierkoeffizienten
|ai k1| und |ai k2| gespeichert
und weiterverwendet. Falls wenigstens ein Wert von (yi,
..., yi+wFFr-1) als missing kodiert ist,
werden auch die Fourierkoeffizienten als missing kodiert (vgl. auch
die Lücke
in den 3(c) und 3(d)).
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In
der Praxis hat sich eine Wahl von wFFT =
8 und ΔFFT = 1 bewährt, d.h. jedes Teilstück weist
acht aufeinander folgende Werte des Rohsignals auf bzw. acht mögliche Frequenzen
stehen zur harmonischen Näherung
zur Verfügung
und mit jedem Wert des Vektors (y1, ...
yN) beginnt ein neues Fenster oder Teilstück. Der Wert
von ΔFFT ist relativ unkritisch; durch Versuche
wurde herausgefunden, dass man das Fenster auch um beispielsweise
2 oder 4 Werte verschieben kann, ohne dass zu viel Information verloren
geht. Der Wert von wFFT wird am besten so
bestimmt, dass der hierdurch vorgegebene Frequenzbereich für die zu
bestimmende FHR hinreichend gut optimiert ist. In den Abbildungen
der 3(c) und 3(d) sind
die Fourierkoeffizienten für die
Wellenzahlen k1 = 6 und k2 = 7 dargestellt. Welche Wellenzahlen
für die
weitere Verarbeitung herangezogen werden, wird weiter unten noch
näher erläutert.
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Als
nächstes
wird nun von jeder der Spektralkurven der 3(c) und 3(d) eine Autokorrelationsfunktion (ACF
= autocorrelation function) berechnet. Das Ergebnis dieser Berechnung
ist in den 3(e) bzw. 3(f) dargestellt.
Die Berechnung der Autokorrelation ist im Stand der Technik bekannt.
Sie stellt den rechentechnisch aufwändigsten Teil der Verarbeitung
dar. Um die ACF einer Zeitreihe direkt nach der Definition zu berechnen
wären O(N2) Multiplikationen nötig. Hierbei wird unter dem
Symbol "O" das Landau-Symbol
verstanden. "O(N2) Multiplikationen" bedeutet daher "in der Größenordnung von N2 Multiplikationen
für N gegen unendlich". Aufgrund des Zusammenhangs
zwischen Faltung und Fouriertransformation entspricht die ACF einer
Zeitreihe im Wesentlichen einer Multiplikation im Frequenzraum;
dazu kommen noch der Aufwand für
Hin- und Rücktransformation
(jeweils O(NlogN) Multiplikationen bei Verwendung von FFT). Die
im Zusammenhang mit der Berechnung der Autokorrelation verwendete
Fouriertransformation ist unabhängig
von derjenigen oben in Zusammenhang mit der Berechnung der Spektralkurven
der 3(c) und 3(d) beschriebenen.
Bei Letztgenannter wurden kleine überlappende Fenster transformiert,
weil die Fourierkoeffizienten selbst interessant waren (keine Rücktransformation).
Für die
Berechnung der ACF ist die Fouriertransformation lediglich ein Hilfsmittel,
um mit möglichst
wenig Rechenleistung die ACF zu erzeugen.
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In
diesem Zusammenhang muss eine weitere Besonderheit der vorliegenden
Erfindung erläutert
werden. Die Autokorrelationsfunktion ist nicht mehr gemäß dem oben
erläuterten
schnellen Verfahren berechenbar, wenn die Zeitreihe der Spektralwerte
gemäß 3(c) und 3(d) fehlende
Werte enthält.
Damit wäre nur
die langsame Berechnung der ACF unter Verwendung der Definition
gemäß Gleichung
(2) -mit O(N2) Mulitplikationen- möglich. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird zur Verwendung der schnelleren Berechnung der ACF
für die
fehlenden Werte Rauschen eingesetzt. Durch diese Imputation wird
die ACF nicht verfälscht, da
das Rauschen nicht korreliert. Es werden daher keine Artefakte erzeugt.
Das Rauschen stammt dabei vorzugsweise aus den Ultraschall-Rohdaten
(„bootstrap-sample"), wodurch das Rauschen
insbesondere auch automatisch im richtigen Wertebereich liegt und
nicht korreliert.
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Aus
der Autokorrelationsfunktion gemäß den 3(e) bzw. 3(f) wird
nun die dem Intervall zugeordnete momentane Herzfrequenz bestimmt.
Hierzu gibt es grundsätzlich
mehrere Möglichkeiten.
Grundsätzlich
gilt, dass die ACF immer bei Null ein Maximum besitzt. Ferner besitzt
die ACF ein Maximum beim Abstand zwischen zwei Herzaktionen und
allen ganzzahligen Vielfachen dieses Abstands. Ferner können sich
selbstverständlich
weitere Nebenmaxima beispielsweise aufgrund von schlechter Signalqualität ergeben.
Gemäß einer
ersten Variante wird ein Suchbereich vorgegeben, innerhalb dessen
nach einem Maximum gesucht wird. In der in den 3(e) bzw. 3(f) dargestellten Situation wird ein
Bereich für
die FHR von 90 bis 180 bpm (beats per minute, Schläge pro Minute),
vorgegeben, was in der Darstellung in etwa einem Bereich von 300 bis
600 entspricht. Ferner wird ein empirisch ermittelter Schwellenwert
zur Charakterisierung eines Maximums vorgegeben. Um als Maximum
ausgewertet zu werden, muss die ACF an dieser Stelle den Schwellenwert übersteigen.
Falls sich hierbei nur bei einer der Spektralkurven ein Maximum
ergibt, wird aus der Lage dieses Maximums imax die
FHR bestimmt. Wenn beide Spektralkurven ein Maximum ergeben, wird
die Lage des höheren
Maximums zur Berechnung der FHR herangezogen. In den 3(e) bzw. 3(f) ist
in jeder der beiden Kurven ein Maximum an etwa der gleichen Stelle,
bei etwa 400, vorhanden. Da die Amplitude des Maximums in der unteren
Kurve der 3(f) größer als derjenige der oberen
Kurve in 3(e) ist, wird das Maximum
der unteren Kurve zur Bestimmung der FHR herangezogen. Anhand einer Überschlagsrechnung
soll nun erläutert werden,
wie sich aus der zeitlichen Position dieses Maximums die gesuchte
momentane FHR ergibt. Dieser Wert von etwa 400 entspricht dem Abstand
der vom Herzschlag des Fötus
(in 3(a) eben nur sehr ungenau ablesbaren)
Peaks. Da der Abstand zwischen zwei Messpunkten aufgrund der Samplingfrequenz
von 910 Hz in etwa 1,6 Sek.: 1500, d.h. etwa 0,001067 Sek., entspricht,
ist der Abstand zwischen zwei Herzschlägen ungefähr 400 mal 0,001067 Sek., also
etwa gleich 0,4267 Sek. Pro Minute ergeben sich daher ungefähr 1/0,4267 mal
60, also in etwa 140, Herzschläge
pro Minute. Eine genauere Auswertung anhand der Daten zeigt, dass das
in 3(f) zur Auswertung herangezogene
Maximum einer fötalen
Herzfrequenz von 135,15 bpm entspricht.
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Falls
sich auf diese Weise kein Wert für
die FHR bestimmen lässt,
da keine der beiden Kurven ein Maximum besitzt, so werden neue Autokorrelationsfunktionen
für andere
Fourierkoeffizienten berechnet, welche dann ebenfalls wie zuvor
beschrieben ausgewertet werden. Durch Versuche wurde herausgefunden,
dass die zur Auswertung geeigneten bzw. optimalen Fourierkoeffizienten
bzw. Wellenzahlen k1 und k2 von der Patientin und dem Fötus abhängen, sie
sind auch für
eine Patientin nicht konstant. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der vorliegenden Erfindung werden die Wellenzahlen k1 und k2 neu
durch einen Zufallsgenerator bestimmt, wenn mehrmals hintereinander
keine FHR bestimmt werden konnte. Für die Vorgabe des Bereichs,
in welchem nach einem Maximum gesucht werden soll, gilt, dass dieser
zunächst
relativ groß (z.B.
90 bis 180 bpm) gewählt
wird. Sobald das Verfahren wiederholt wird, und bereits ein Wert
für die
FHR bestimmt wurde, kann der Bereich adaptiv eingestellt werden,
und zwar z.B. ±30
bpm um den zuletzt bestimmten Wert für die FHR. Wenn länger als
eine vorbestimmte Zeitspanne, z.B. 2s, keine FHR mit dem aktuellen
Wert für
den Suchbereich bestimmt werden konnte, wird der Suchbereich wieder
auf das hinreichend große
Anfangsintervall zurückgesetzt.
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Ferner
kann mit dem vorliegenden Verfahren nicht nur ein Wert für die momentane
fötale
Herzfrequenz erhalten bzw. zurückgegeben
werden, sondern dieser Wert kann ebenfalls mit einem Parameter im
Hinblick auf des Qualität
näher charakterisiert
werden. Nach einer Ausführungsvariante
der vorliegenden Erfindung besitzt der Qualitätsparameter q drei Zustände, nämlich 0,
1 und 2. Hierbei zeigt beispielsweise ein Wert von q = 0 eine schlechte
Qualität
an, d.h. einen Fall, in welchem keine FHR bestimmt werden konnte.
Für den
Fall einer hohen Qualität
gilt q = 2. In Bezug auf das vorstehend erläuterte Ausführungsbeispiel entspricht dies
beispielsweise dem Fall, dass jede der beiden Autokorrelationsfunktionen
ACF1 und ACF2 ein Maximum (größer als der
Schwellenwert) in dem Suchbereich besitzt. Ferner muss für die Güteabschätzung noch
folgendes Kriterium erfüllt
sein. Wird der Zeitwert bzw. die Stelle, an welcher eine der Autokorrelationsfunktionen
(z.B. ACF2) ein höheres
Maximum als die andere Autokorrelationsfunktion (z.B. ACF1) besitzt,
mit imax bezeichnet, muss die Autokorrelationsfunktion
ACF1 an der Stelle imax hinreichend groß, d.h.
größer als
ein zweiter kleinerer Schwellenwert ist. Anschaulich gesprochen,
dürfen
sich die beiden Autokorrelationsfunktionen im Hinblick auf deren
Maximum nicht allzu stark unterscheiden, um die Qualität des bestimmten
Maximums nicht zu beeinträchtigen.
In allen anderen Fällen
gilt q = 1, d.h. es wird eine mittlere Qualität angezeigt.
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Den 4(a) und 4(b) ist
schematisch ein Vergleich zwischen einer gemäß herkömmlichen Verfahren erzeugten
fötalen
Herzfrequenz (vgl. 4(a)) mit einer
durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhaltenen fötalen
Herzfrequenz (vgl. 4(b)) entnehmbar.
In 4(a) ist das Ergebnis eines "Standard"-CTG-Monitors gezeigt.
In den Graphen ist die momentane fötale Herzfrequenz als Funktion
der Zeit unter Verwendung eines typischen Abschnitts einer langen
Aufzeichnung dargestellt. Vertikale Linien bezeichnen dabei Werte
außerhalb
des zulässigen
Bereichs. Dabei wurde parallele Aufzeichnungen der Rohdaten und
des CTG-Monitors mit der Typenbezeichnung HP 8040 von Hewlett-Packard
verwendet. Aus den Rohdaten wurde dann offline die Werte gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
für die
fötale
Herzfrequenz ermittelt. Selbstverständlich kann die Erfindung auch
mittels online-Berechnung in "Echtzeit" realisiert werden.
Durch den qualitativen Vergleich der beiden Darstellungen kann man
bereits eine höhere
Sensitivität
der Werte für
die fötale
Herzfrequenz entnehmen. Eine genauere Analyse zeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren
robuster gegen verrauschte Rohdaten ist und plötzliche Veränderungen der fötalen Herzfrequenz
besser erfasst werden können. Letzteres
ist besonders wichtig, da die hierin liegende Information von besonderer
klinischer Relevanz ist.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand von bevorzugten Ausführungsformen
derselben näher
erläutert.
Für einen
Fachmann ist es jedoch offensichtlich, dass unterschiedliche Abwandlungen
und Modifikationen gemacht werden können, ohne von dem der Erfindung
zugrunde liegenden Gedanken abzuweichen. Insbesondere ist die Erfindung
nicht auf die beschriebene Anzahl von zwei Koeffizientenkurven beschränkt. Ebenfalls
kann nur eine Koeffizientenkurve oder mehr als zwei Koeffizientenkurven
verwendet werden. Hieraus ergeben sich auch weitere Möglichkeiten
der Bestimmung eines Qualitätsparameters.
Ferner ist auch eine andere Darstellung der Zeitfenster für die Vorverarbeitung
bzw. die Bildung der Koeffizientenkurven möglich. Insbesondere müssen die
Fenster nicht überlappen
und die Zuordnung des Koeffizienten ist nicht auf den ersten Zeitwert
des Fensters beschränkt.
Generell können
zur Vorverarbeitung, z.B. zur Entfernung von verrauschten Bereichen
auch andere Techniken, z.B. Vergleich aller Messwerte des Ultraschallsignals
mit einem vorgegebenen Schwellenwert, eingesetzt werden.