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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten von Auskultationssignalen,
umfassend: Verarbeitungsmittel zum Empfangen eines Auskultationssignals
und Bereitstellen eines Hüllsignals,
das die Hülle
des Auskultationssignals darstellt; und eine Schätzvorrichtung zum Berechnen
eines Signals, das einen geschätzten
Rhythmus des Auskultationssignals darstellt.
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verarbeiten
von Auskultationssignalen, ein computerlesbares Medium und insbesondere
ein elektronisches Stethoskop, das zur Verwendung in der Kardiologie
geeignet ist.
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In
den vergangenen Jahren verfügten Ärzte über ein
beeindruckendes Arsenal an Instrumenten zur Diagnose kardiovaskulärer Erkrankungen.
Ein solches Instrument ist das gut bekannte Stethoskop, das verwendet
wird, um Töne
zu erfassen, die vom Herzen und von benachbarten großen Gefäßen stammen.
Mit der Einführung
des Stethoskops wurde die Auskultation zu einer Spezialtechnik,
die den Klinker mit wertvollen Informationen über die Funktionsintegrität des Herzens
versorgte. Heutzutage ist es möglich,
die in dem Auskultationssignal vorhandenen Informationen elektronisch
mittels eingebetteten Wissens, das durch die Klinikforschung erhalten
wurde, zu verarbeiten. Daher ist es möglich, den Kliniker von trivialen
Aufgaben zu entlasten. Eine solche Aufgabe kann es sein, die Herzfrequenz
eines schlagenden Herzens basierend auf dem Auskultationssignal
zu schätzen.
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Das
Auskultationssignal umfasst charakteristische Töne, die von der Konzentration
und Ausweitung des Herzens beim Prozess des Blutpumpens stammen,
das heißt
Töne, die
durch Vibrationen von der Beschleunigung und Verlangsamung des Bluts
verursacht werden. Wenn ein schlagendes Herz auskultiert wird, hört man nicht
die Herzschlagfrequenz, sondern eher die charakteristischen Töne. Überdies
werden bei gesunden Personen mittleren Alters unter normalen Bedingungen
die charakteristischen Töne,
die häufig
mit S1 und S2 bezeichnet sind, die sich jeweils auf eine Kontraktion
und Expansion des Herzens beziehen, rechtzeitig durch ein ausreichend
großes
Intervall getrennt, das die Wahrnehmung der charakteristischen Töne als einzelne Töne ermöglicht,
dass heißt
die charakteristischen Töne
sind typischerweise um mehr als 150 bis 200 ms bei Erwachsenen und
ungefähr
50 ms bei Kindern getrennt. Typischerweise weisen die charakteristischen
Töne ein
durchgängiges
Frequenzspektrum auf, das zwischen ungefähr 15 Hz und 100 Hz verteilt ist
und bei 30 bis 40 Hz seine Spitze aufweist.
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Die
charakteristischen Töne
können
jedoch durch Töne überlagert
werden, die von unterschiedlichen Arten von Vibrationen im Herzen
herrühren. Diese
Töne sind
die so genannten Geräusche,
die durch Mechanismen wie Blutturbulenz oder Flattern von Strukturen
verursacht werden können.
Die Geräusche
können
in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden: eine erste Gruppe, die willkürliche „laute" Töne umfasst,
und eine zweite Gruppe, die „musikalische" Töne mit einem
durchgängigen
Schmalband-Frequenzspektrum umfasst. Die Erfahrung hat gezeigt, dass
in einem Menschen die „musikalischen" Töne typischerweise
auf die Herzschlagfrequenz bezogen sind. Das Frequenzspektrum von
Geräuschen
kann auf bis zu 500 bis 2000 Hz verteilt sein.
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Die
charakteristischen Töne
können
auch durch Pseudokontraktionen des Herzens gestört werden, die zu gewissen
oder willkürlichen
Zeitpunkten auftreten. Außerdem
können
die charakteristischen Töne
auch zu willkürlichen
Zeitpunkten auftreten. Dieses Phänomen
ist als Arhythmie bekannt.
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Wenn
die Töne
eines schlagenden Herzens einschließlich Geräusche, wenn vorhanden, mittels eines
Transducers, der beispielsweise auf der Brust eines Patienten platziert
ist, auskultiert werden, so wird niederfrequentes grollendes Rauschen
von dem Transducer aufgenommen. Dieses grollende Rauschen kann einen
Frequenzgehalt aufweisen, der in erster Linie von direkt unterhalb
der Frequenz der Herzfrequenz bis zu Gleichstrom verteilt ist.
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In
ernsten Fällen
können
diese Störungen die
charakteristischen Töne
in dem Auskultationssignal vollständig zerstören oder mindestens das Auskultationssignal
in solchem Maße
stören,
dass es unmöglich
sein kann, selbst eine angenäherte
Herzfrequenz mittels der Technologie des Stands der Technik zu schätzen.
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Für eine geschulte
Person, die ein nicht elektronisches Stethoskop verwendet, sind
jedoch die Informationen in Form der charakteristischen Herztöne verhältnismäßig einfach
von Wiederholung zu Wiederholung erkennbar und daher verhältnismäßig einfach
zu zählen.
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Dies
beruht auf der Tatsache, dass die menschliche Wahrnehmung des Auskultationssignals
sehr gut die Störungen
oder Artefakte vermindern kann und auf die Merkmale in dem Auskultationssignal
achten kann, das Informationen zum Schätzen der Herzfrequenz bereitstellt.
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Die
US-Patentschrift 4,972,841 offenbart
ein elektronisches Stethoskop mit einer Pulsfrequenzanzeige zum
Anzeigen einer geschätzten
Pulsfrequenz. In dem Stethoskop wandelt ein Transducer so genannte
Korotkoff-Töne
in elektrische Signale um. Korotkoff-Töne
sind Töne,
die durch vibrierende Wände zusammengefallener
Gefäße erzeugt
werden, wenn Blut gerade erlaubt wird, durch das Gefäß zu fließen. Die
elektrischen Signale werden verstärkt und in eine Zählvorrichtung
eingespeist, in der die erfasste Pulsfrequenz pro Zeiteinheit berechnet
und das Ergebnis als digitale Pulsfrequenz angezeigt wird.
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Diese
Patentschrift betrifft jedoch nicht die Schätzung von Herzfrequenzen, die
von Menschen herrühren,
bei denen die gemessenen Töne
von den erwarteten normalen Herztönen sehr unterschiedlich sein
können.
Die Patentschrift offenbart keine Mittel, die angepasst sind, um
Artefakte zu unterdrücken, die
mit den Informationen in dem Auskultationssignal, das die Herzfrequenz
betrifft, verwechselt oder vermischt werden können.
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Die
US-Patentschrift 4,436,096 offenbart
ein digitales Herzfrequenz-Stethoskop. Ein Transducer erzeugt elektrische
Signale, die den Herzton eines menschlichen Patienten darstellen,
wobei ein Filter angeschlossen ist, um die elektrischen Signale
zu empfangen. Das Filter ist ein Schmalband-Bandpassfilter, dessen
Durchlassbereich auf einer charakteristischen Herztonfrequenz von
beispielsweise 33 Hz zentriert ist. Das Filter wird dabei angepasst,
um das Signal-Rausch-Verhältnis
zu verbessern und ermöglicht,
dass der Transducer über
der Kleidung eines Patienten verwendet werden kann. Das gefilterte Signal
wird in Pulse umgewandelt, die in einer Zählvorrichtung gezählt und
als digitale Herzfrequenzanzeige angezeigt werden.
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Es
sei noch einmal gesagt, dass diese Patentschrift nicht die Schätzung von
Herzfrequenzen betrifft, die von Menschen herrühren, bei denen die gemessenen
Töne sehr
unterschiedlich von den erwarteten normalen Herztönen sind.
Diese Patentschrift offenbart weder irgendwelche Mittel, die angepasst
sind, um Artefakte zu unterdrücken,
die mit den Informationen in dem Auskultationssignal, das die Herzfrequenz
betrifft, verwechselt oder gemischt werden können.
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Die
internationale Anmeldung
WO
97/00045 offenbart ein Stethoskop zum Untersuchen der Charakteristik
von Tonwellen, die durch ein schlagendes Herz erzeugt werden. Das
Stethoskop umfasst Mittel zum Einrichten einer Schwellenwellenform,
außerhalb
der zyklische Referenzkomplexe erscheinen und bestimmt werden, und
eine Zeitmesseinrichtung zum Messen der Zeit, die zwischen ähnlichen
Momenten an benachbarten Referenzkomplexen abgelaufen ist, als Anzeige
der Frequenz des Herzschlags.
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In
diesem Stethoskop wird die Herzfrequenz basierend auf der Annahme
geschätzt,
dass es im Wesentlichen kein Rauschen zwischen den Herztönen gibt,
das von der Kontraktion und Expansion des Herzens herrührt. Das
Stethoskop ist daher nicht für die
Verwendung zum Schätzen
der Herzfrequenz von Personen geeignet, die an Herzgeräuschen oder Arhythmie
leiden.
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Andere
Vorrichtungen zum Schätzen
der Herzfrequenz verwenden Mittel zum Bestimmen der Hülle des
Auskultationssignals. Die Hülle
wird bestimmt, indem der Absolutwert des Auskultationssignals genommen
wird und das Absolutwertsignal mittels eines Bandpassfilters gefiltert
wird.
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Folglich
bringt der Stand der Technik das Problem mit sich, dass die Herzfrequenz
fehlerhaft geschätzt
wird, wenn ein gewisses Maß an
Geräuschen
und/oder Arhythmie in dem Auskultationssignal vorhanden ist.
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Somit
ist es die Hauptaufgabe der Erfindung, eine präzisere und robuste Herzfrequenzschätzung bereitzustellen,
wobei die Herzfrequenz geschätzt wird,
die von einer echten und Blut-pumpenden Kontraktion und Expansion
des Herzens herrührt.
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Dies
wird erreicht, wenn die in dem ersten Paragraphen erwähnte Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schätzvorrichtung Mittel umfasst,
die angeordnet sind, um einen Teil des Hüllsignals auszuwählen, wobei
der Teil mindestens einen von einer Aufeinanderfolge von Zyklen
in dem Hüllsignal
als ein erstes Signal umfasst; und um die Konformität zwischen
dem ersten Signal und dem Hüllsignal
zu berechnen.
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Folglich
ist es möglich,
Artefakte und willkürliches
Rauschen in dem Auskultationssignal zu unterdrücken, die mit den Informationen,
die sich auf die Herzfrequenz beziehen, verwechselt oder vermischt werden
können.
Dadurch wird ein Signal erhalten, in dem die Herzfrequenz sehr gut
definiert ist.
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In
einer zweckmäßigen Vorrichtung
zum Verarbeiten von Auskultationssignalen berechnet die Schätzvorrichtung
eine Kreuz-Korrelationsfunktion. Diese Kreuz-Korrelationsfunktion
liefert ein gut definiertes Signal, das bei guter Konformität große Signalwerte
und bei schlechter Konformität
kleine Signalwerte aufweist.
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Wenn
der Teil des Hüllsignals
einen einer Aufeinanderfolge von Zyklen des angesteuerten Auskultationssignals
darstellt, kann der Teil einen Referenzzyklus darstellen, der in
einigen Aspekten als ideal befunden wird.
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In
einer anderen zweckmäßigen Vorrichtung zum
Verarbeiten von Auskultationssignalen berechnet die Schätzvorrichtung
eine Autokorrelationsfunktion. Die Autokorrelationsfunktion ist
insbesondere zweckmäßig, wenn
die Herzfrequenz über
ein gegebenes Zeitintervall verhältnismäßig stabil
ist.
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Die
Qualität
des Auskultationssignals kann validiert werden, indem mindestens
einer der folgenden drei Punkte in einem Signal überprüft wird, das die Konformität des Auskultationssignals
darstellt:
- a) Zeitdifferenzen zwischen ermittelten
Extremwerten müssen
innerhalb vorbestimmter Grenzen liegen;
- b) minimale und maximale Zeitdifferenzen proportional zum Mittel
der Zeitdifferenzen müssen
innerhalb vorbestimmter Grenzen liegen;
- c) die Größe der Ergebnisse
der Korrelation an der Extremwertstelle muss innerhalb vorbestimmter
Grenzen liegen.
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Dann
kann eine bevorzugte Qualitätsebene mittels
der bevorzugten Grenzen definiert werden, die sich direkt auf die
Statistik der Rhythmusschätzung
beziehen.
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Der
Prozessor kann ein Filter zum Berechnen einer A-gewichteten Version
des Auskultationssignals oder einer angenäherten A-gewichteten Version
des Auskultationssignals umfassen. Simulationen haben gezeigt, dass
eine A-gewichtete Version des Auskultationssignals ausreichende
Informationen umfasst, um die Herzfrequenz auf konsistente Weise in
einer Vielzahl von Situationen zu schätzen.
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Wenn
eine A-gewichtete Version des Auskultationssignals mittels einer
Annäherung
berechnet wird, die einer doppelten Differenzierung des Auskultationssignals
in einem vorbestimmten Frequenzbereich entspricht, erfordert der
Filterprozess ein Minimum an Berechnungsaufwand.
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Der
Prozessor kann einen adaptiven Bandpassfilter zum Filtern des Hüllsignals
umfassen, wobei der Bandpassfilter mindestens auswählbare obere
und untere Durchgangsbereiche aufweist und eine Steuerung zum Berechnen
des Verhältnisses
des Hüllsignalgehalts
in einem ersten Frequenzband zum Hüllsignalgehalt in einem zweiten
Frequenzband und zum Auswählen
eines Durchgangsbereichs in Abhängigkeit
von dem berechneten Verhältnis
umfasst. Somit ist es möglich,
den Rhythmus in dem Auskultationssignal über einen verhältnismäßig breiten
Frequenzbereich zu schätzen,
während
vermieden wird, dass das Signal-Rausch-Verhältnis zerstört wird,
das heißt,
es ist möglich,
einen verhältnismäßig schmalen
Durchgangsbereich des Bandpassfilters beizubehalten.
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Das
Auskultationssignal kann Abtastwerte umfassen, die bei einer Abtastgeschwindigkeit
eingehen, und die Vorrichtung kann einen synchronen Prozessor umfassen,
der bei einer Geschwindigkeit entsprechend der Abtastgeschwindigkeit
arbeitet, die der Abtastgeschwindigkeit entspricht, und überdies einen
asynchronen Prozessor umfassen, der bei Zeitintervallen arbeitet,
die auf Anfrage ausgelöst
werden. Hierbei ist es möglich,
neue Abtastwerte des Auskultationssignals in Echtzeit zu erwerben,
während
eine Korrelationsfunktion berechnet wird, die an vorherigen Abtastwerten
des Auskultationssignals arbeitet.
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Alternativ
wird die Aufgabe der Erfindung erfüllt, wenn die Vorrichtung dadurch
gekennzeichnet ist, dass das Verarbeitungsmittel ein Filter mit
einem Frequenzgang entsprechend einer A-Gewichtung oder einer angenäherten A-Gewichtung
umfasst, wobei das Filter als berechnete Doppeldifferenzierung mindestens
für einen
Frequenzbereich von Interesse berechnet wird.
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Folglich
ist es möglich,
die Herzfrequenz eines schlagenden Herzens basierend auf den charakteristischen
Tönen des
schlagenden Herzens und den auf die Herzfrequenz bezogenen Geräuschen zu schätzen. Somit
kann die Herzfrequenz basierend auf Geräuschen geschätzt werden,
die auf die Herzfrequenz bezogen sind, wenn die charakteristischen Töne nicht
ausreichend Informationen zum Schätzen der Herzfrequenz bereitstellen. Überdies
wird niederfrequentes grollendes Rauschen vermindert und die Hochfrequenzkomponenten
werden verbessert, wodurch gut definierte Informationen der jeweiligen Stelle
der charakteristischen Töne
in Bezug auf die Zeit bereitgestellt werden. Diese gut definierten
Informationen sind geeignet, um die Herzfrequenz elektronisch zu
schätzen.
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Der
Frequenzbereich von Interesse kann den Frequenzbereich unter 2000
Hz umfassen. Die charakteristischen Herztöne und die auf die Herzfrequenz
bezogenen Geräusche
umfassen Frequenzkomponenten, die sich in diesem Frequenzbereich befinden
und ausreichend Informationen in diesem Bereich bieten, um den Rhythmus
eines schlagenden Herzens zu schätzen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend ausführlicher in
Verbindung mit einer bevorzugten Ausführungsform und mit Bezug auf
die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm eines Prozessors zum Verarbeiten von Auskultationssignalen
mittels eines Biasfilters, das ein angenähertes A-gewichtetes Auskultationssignal
berechnet;
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2 das
erwartete Frequenzspektrum der charakteristischen Herztöne, ein
Geräusch
und ein grollendes Rauschen;
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3 ein
Blockdiagramm eines Prozessors zum Berechnen der Herzschlagfrequenz
eines Auskultationssignals mittels eines Korrelators;
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4 ein
Blockdiagramm eines Prozessors zum Berechnen der Herzschlagfrequenz
eines Auskultationssignals mittels eines Korrelators und eines Biasfilters,
umfassend eine A-Gewichtung;
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5 einen
adaptiven Bandpassfilter;
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6 Signale,
die auf eine Ausführungsform bezogen
sind, die einen Korrelator und ein Biasfilter verwenden, umfassend
eine A-Gewichtung;
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7 ein
Beispiel, wenn die Informationen in der Hülle des Auskultationssignals
unzureichend sind;
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8 ein
Beispiel, wenn die Informationen in der Hülle des A-gewichteten Auskultationssignals
unzureichend sind;
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1 zeigt
ein Blockdiagramm eines Prozessors zum Verarbeiten von Auskultationssignalen mittels
eines Biasfilters, der ein angenähertes
A-gewichtetes Auskultationssignal berechnet. Ein Auskultationssignal
ist ein Signal, das das akustische Signal darstellt, das von einer
Art von Transducer aufgenommen werden kann, der angebracht wird,
um ein Auskultationssignal bereitzustellen, das den Ton eines schlagenden
Herzens darstellt. Das Auskultationssignal wird nachfolgend mit
VCG bezeichnet und kann ein digitales oder analoges Signal sein.
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Das
Blockdiagramm umfasst einen Prozessor 106. Das VCG-Signal
wird in dem Biasfilter 101 gefiltert. Der Frequenzgang
des Filters entspricht einer angenäherten A-Gewichtung des VCG-Signals. Eine
A-Gewichtung ist ein lineares Modell des menschlichen Ohres, das
die menschliche Wahrnehmung von Signalamplituden in dem Audiofrequenzbereich
von ungefähr
20 bis 20.000 Hz modelliert. Die A-Gewichtung wird typischerweise
als Bandpassfilter zweiter Ordnung mit einer Mittenfrequenz von
2000 Hz modelliert.
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Das
A-Gewichtungsmodell wird als Doppeldifferenzierung des VCG-Signals
in Bezug auf die Zeit angenähert,
wodurch eine A-gewichtete Version, A-VCG, des VCG-Signals bereitgestellt
wird. Die Annäherung
ist für
Frequenzen zwischen ungefähr
20 bis 200 Hz gültig.
Das Biasfilter 101 kann somit als Hochpassfilterflanke
zweiter Ordnung angesehen werden. Das Filter vermindert dabei niederfrequentes
grollendes Rauschen, das in dem Auskultationssignal vorhanden sein
kann. Überdies
verbessert das Filter den oberen Teil des Frequenzspektrums der charakteristischen
Herztöne
und schließlich
die Geräusche.
Das A-gewichtete Signal A-VCG kann jedoch auch Rauschen verstärken, das
von Quellen stammt, die nicht auf entweder die charakteristischen Herztöne oder
schließlich
Geräusche
bezogen sind, wodurch das Signal-Rausch-Verhältnis zerstört wird. Das A-gewichtete Signal
A-VCG wird dadurch mittels des Filters 102 Tiefpass-gefiltert.
Das Tiefpass-gefilterte Signal wird dann als Eingangssignal dem Gleichrichter 102 zugeführt, der
den Absolutwert des Eingangssignals berechnet und dadurch ein Ausgangssignal
bereitstellt. Das Ausgangssignal von dem Gleichrichter 103 wird
in dem Filter 104 Bandpass-gefiltert. Dieses Bandpass-gefilterte
Signal bildet dadurch die Hülle
des A-gewichteten Signals A-VCG. Das Bandpassfilter weist einen
Durchgangsbereich entsprechend dem Bereich der erwarteten Herzfrequenz,
zum Beispiel von 0,5 bis 3,3 Hz auf. Überdies vermindert das Stoppband
des Bandpassfilters jegliche Gleichstromkomponenten und Frequenzkomponenten über der
grundlegenden Herzschlagfrequenz, das heißt verhältnismäßig hohe Frequenzkomponenten.
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Die
Information in dem Bandpass-gefilterten Signal, die als sich wiederholende,
gut definierte Zyklen vorhanden sind, ist dabei repräsentativ
für die Herzfrequenz.
Die Herzfrequenz kann mittels einer Schätzvorrichtung 105 geschätzt werden.
Die Schätzvorrichtung
kann in Form eines Spitzenlokalisierers vorliegen, der die Zeitgebung
der gut definierten Extremwerte des Bandpass-gefilterten Signals bestimmt.
Alternativ kann die Schätzvorrichtung
in Form eines Schwellenwert- oder Nulldurchgang-Detektors vorliegen,
wodurch ein rechteckförmiges
Signal mit einer Frequenz erzeugt wird, die die geschätzte Herzfrequenz
darstellt. Wenn die Schätzvorrichtung
einen Schwellenwertdetektor umfasst, werden sowohl das verarbeitete
Auskultationssignal als auch ein Schwellenwert in einen Komparator
eingegeben. Der Schwellenwert kann in Form eines konstanten Werts
oder eines adaptiven Schwellenwerts vorliegen. Der adaptive Schwellenwert
kann durch ein Bandpassfilter bereitgestellt werden, der das angesteuerte
Auskultationssignal filtert.
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2 zeigt
das erwartete Frequenzspektrum der charakteristischen Herztöne, ein
Geräusch und
ein grollendes Rauschen. Die Spektren sind grobe Annäherungen
und dienen nur der Veranschaulichung. Die Größen-Amp. der Spektren liegen
in willkürlichen
Einheiten vor und sind als eine Funktion der Frequenz F [Hz] angezeigt.
Das Frequenzspektrum 201 der charakteristischen Herztöne, die
sich auf eine Kontraktion und eine Expansion eines schlagenden Herzens
beziehen, ist grob veranschaulicht. In der Literatur werden die
Töne, die
sich auf eine Kontraktion beziehen, mit 51 bezeichnet und die Töne, die
sich auf eine Expansion beziehen, mit S2 bezeichnet. Das Frequenzspektrum
der Frequenzgehalte von S1 und S2 befindet sich in erster Linie
zwischen 20 und 50 Hz, kann jedoch auf bis zu 100 bis 200 Hz und
auf unterhalb von 10 Hz verteilt sein.
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Die
Frequenzgehalte von Geräuschen
sind jedoch typischerweise bei höheren
Frequenzen verteilt. Dies ist durch den Frequenzgang 202 gezeigt. Die
Frequenzgehalte von Geräuschen,
die „musikalische" Töne umfassen,
sind über
einen verhältnismäßig schmalbandigen
Frequenzbereich 206 verteilt. Dieses verhältnismäßig schmale
Band umfasst Informationen, die zum Schätzen der Herzfrequenz verwendet
werden können.
Typischerweise sind Geräusche
auch einem verhältnismäßig breiten
Band 205 zugeordnet, das keine Informationen in Bezug auf
die Herzfrequenz umfasst. Eine absolute numerische Definition dieser
Frequenzbänder
und die Größenordnungen
des Auskultationssignals in diesen Bändern hängen von dem betreffenden Geräusch ab.
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Das
Frequenzspektrum 204 von niederfrequentem grollendem Rauschen überlappt
typischerweise das Frequenzspektrum 201 der charakteristischen
Herztöne.
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Die
Transferfunktion 203 zeigt eine bevorzugte Transferfunktion
für ein
Filter zum Berechnen eines verzerrten Auskultationssignals. Das
Filter ist dadurch in der Lage, die Amplitude der Frequenzkomponenten
des oberen Teils des Frequenzspektrums der charakteristischen Herztöne und die
Amplitude der Frequenzkomponenten des Frequenzspektrums von Geräuschen zu
verbessern. Außerdem wird
niederfrequentes grollendes Rauschen vermindert, das in dem Auskultationssignal
vorhanden sein kann. Die Transferfunktion 203 umfasst einen
Hochpass 40 dB pro Dekadenflanke. Die Flanke kann ein Teil einer
angenäherten
A-Gewichtungsfunktion sein, bei der die Annäherung als ein Bandpassfilter
zweiter Ordnung mit einer Mittenfrequenz von 2000 Hz implementiert
ist.
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3 zeigt
ein Blockdiagramm eines Prozessors zum Berechnen der Herzschlagfrequenz
eines Auskultationssignals mittels eines Korrelators. In dieser
Ausführungsform
ist das empfangene Auskultationssignal VCG ein digitales Signal,
das digitale Abtastwerte umfasst, die bei einer Abtastfrequenz fs eintreffen,
z. B. fs gleich 4000 Hz.
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Die
Ausführungsform
umfasst einen Prozessor 301, der die VCG-Abtastwerte bei
einer Geschwindigkeit verarbeitet, die synchron mit der Abtastfrequenz
ist, und eine Schatzvorrichtung 302, die asynchron in Bezug
auf den Prozessor arbeiten kann und ein Signal HR bereitstellt,
das repräsentativ
für die
Herzfrequenz ist, wenn sie angefragt wird. Die Schatzvorrichtung 302 empfängt Daten
in Form von Abtastwerten von dem Prozessor 301 über den
Puffer 303. Der Puffer 303 kann in Form eines
Rundpuffers oder in Form eines First-In-First-Out (FIFO)-Speichers vorliegen.
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In
dem Prozessor 301 wird das digitale Auskultationssignal
VCG empfangen und die jeweiligen Absolutwerte des VCG-Signals werden
mittels des Gleichrichters 304 berechnet. Dann werden die
Absolutwerte mittels des Filters 305 Bandpass-gefiltert, um
die Hülle
des Auskultationssignals zu berechnen. Der Bandpassfilter weist
einen Bandpass entsprechend dem Bereich der erwarteten Herzfrequenzen auf,
beispielsweise von 0,5 bis 3,3 Hz. Außerdem vermindert das Sperrband
des Bandpassfilters jegliche Gleichstromkomponente und Frequenzkomponenten über der
grundlegenden Herzschlagfrequenz, das heißt verhältnismäßig hohe Frequenzkomponenten.
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Die
Abtastwerte von dem Bandpassfilter werden dem Puffer 303 zu
gleichen Zeitpunkten zugeführt.
Die Puffer können
beispielsweise Rundpuffer sein, die eine Kapazität für eine Anzahl von Abtastpunkten
aufweisen, beispielsweise entsprechend einer Signalfrequenz von
5 Sekunden. Der älteste
Abtastwert im Puffer wird überschrieben,
wenn ein neuer Abtastwert vom Bandpassfilter eingeht. Abtastwerte
werden aus dem Puffer genommen, wenn die Schätzvorrichtung 302 initialisiert
wird. Die Schätzvorrichtung
kann an bestimmten regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitpunkten
initialisiert werden, beispielsweise um Informationen zur Aktualisierung
einer digitalen Anzeige bereitzustellen.
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Obgleich
das von dem Bandpassfilter über den
Puffer 303 bereitgestellte Hüllsignal glatt ist und sich
wiederholende Zyklen aufweist, kann es schwierig sein, zu bestimmen,
ob ein Zyklus oder mehrere Zyklen während eines spezifischen Zeitintervalls
vorhanden ist. Der Informationsgehalt in dem Hüllsignal kann jedoch insoweit
verbessert werden, dass die exakte Anzahl von Zyklen in einem spezifischen
Zeitintervall bestimmt wird. Dies erfolgt durch Berechnen der Konformität des Hüllsignals
in Bezug auf das Hüllsignal
selbst. Dies basiert auf der Annahme, dass die große Mehrheit
von Zyklen in dem Hüllsignal
eine tatsächliche
zusammenhängende
Kontraktion und Expansion eines Herzens beim Prozess des Blutpumpens
darstellt. Die Konformität
des Hüllsignals wird
mittels des Korrelators 306 berechnet, der die Autokorrelation
des Hüllsignals
berechnet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Korrelator Mittel zum Auswählen des Zyklus' in dem Hüllsignal,
der die größte Amplitude
aufweist. Dies erfolgt unter der begründeten Annahme, dass die größte Amplitude
in dem Hüllsignal
von einer normalen Kontraktion/Expansion des Herzens verursacht
wird, bei der es am wenigsten wahrscheinlich ist, dass sie irgendwelche
Artefakte umfasst. Die Spanne des ausgewählten Zyklus' wird mittels Suchen
nach dem nächsten
lokalen Minimum ermittelt, das weniger als null beträgt. Dadurch
wird das Fallen in lokale Minima mit einer Größe, die größer als null ist, vermieden.
Die Suche nach einem Miminum wird sowohl vorwärts als auch rückwärts in Bezug
auf die Position der größten Amplitude
angewandt. Der ausgewählte
Zyklus wird gespeichert und mit dem Rest des Hüllsignals kreuzkorreliert.
Alternativ kann Faltung oder eine beliebige andere Funktion verwendet
werden, die in der Lage ist, die Konformität eines Signals in Bezug auf
das Signal selbst zu berechnen.
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4 zeigt
ein Blockdiagramm eines Prozessors zum Berechnen der Schwebungsfrequenz eines
Auskultationssignals mittels eines Korrelators und eines Biasfilters,
umfassend A-Gewichtung. In dieser bevorzugten Ausführungsform
sind das Biasfilter, das eine A-Gewichtung
umfasst, und der Korrelator kombiniert, um eine verbesserte Gesamtleistung
zu erhalten, das heißt
es ist möglich,
den Rhythmus eines schlagenden Herzens zu schätzen, selbst wenn die charakteristischen
Töne des
Herzens schwer verzerrt sind.
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Das
Auskultationssignal VCG liegt in Form eines digitalen Signals vor,
umfassend Abtastwerte, die bei einer gleichen Abtastfrequenz fs
eingehen, z. B. fs = 4000 Hz. Das Auskultationssignal ist verzweigt.
Ein erster Zweig führt
das Auskultationssignal einem Gleichrichter oder einem Absolutwert-Detektor ABS 406 zu.
Die Absolutwerte des Auskultationssignals werden überdies
dem Tiefpassfilter 407 zugeführt, der eine Grenzfrequenz
von ungefähr
3 Hz aufweist, so dass Frequenzkomponenten über 100 Hz vermindert werden.
Ein zweiter Zweig führt
das Auskultationssignal dem Filter 401 zu, in dem die doppelte
Ableitung des Auskultationssignals berechnet wird. Der Frequenzgang
des Filters 401 entspricht einer Hochpassflanke zweiter
Ordnung oder einer A-Gewichtungs-Annäherung im Frequenzbereich unterhalb
von 2000 Hz. Die doppelte Ableitung des Auskultationssignals wird
einem Tiefpassfilter 402 zugeführt, in dem die verhältnismäßig hohen
Frequenzrauschkomponenten, die durch die Differenzierung in dem
Filter 401 verstärkt
werden, gedämpft
werden. Das Filter 402 kann eine Grenzfrequenz von ungefähr 100 Hz
aufweisen. Das Signal, das von dem Filter 402 Tiefpass-gefiltert
wird, wird einem Gleichrichter oder einem Absolutwert-Detektor ABS 403 zugeführt. Der
Absolutwert des Auskultationssignals wird überdies dem Tiefpassfilter 404 zugeführt, der
Frequenzkomponenten über
100 Hz vermindert.
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Die
Dezimatoren DEC 405 und 408 erzeugen eine reduzierte
Abtastrate fsR, die zum Beispiel 200 Hz
betragen kann, da Frequenzkomponenten über 100 Hz vermindert werden.
Dadurch kann der Berechnungsaufwand vermindert werden, der in der nachfolgenden
Signalverarbeitung des Auskultationssignals erforderlich ist.
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Der
Bandpassfilter 409, umfassend die Bandpassfilter BPF#1
und BPF#2, empfängt
die dezimierten Auskultationssignale und berechnet Bandpass-gefilterte
Signale. Der Bandpassfilter kann ein Bandpass entsprechend dem Bereich
der erwarteten Herzfrequenzen aufweisen, beispielsweise von 0,5 bis
3,3 Hz.
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Es
ist zu beachten, dass Gleichstromkomponenten und Frequenzkomponenten über 25 Hz
vermindert werden. Die Mittenfrequenz des Bandpassfilters kann adaptiv
angepasst werden, um die Leistung der Rhythmus-Schätzvorrichtung
zu verbessern. Dies wird später
besprochen.
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Die
Bandpass-gefilterten Signale stellen somit die Hüllen des Auskultationssignals
und das doppelt differenzierte Auskultationssignal bei einer verminderten
Abtastrate dar.
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Die
Dezimatoren DEC 412 und 413 erzeugen eine weiter
reduzierte Abtastrate, die beispielsweise 50 Hz betragen kann, da
die Frequenzkomponenten über
25 Hz vermindert werden. Somit kann der Berechnungsaufwand in der
nachfolgenden Signalverarbeitung des Auskultationssignals sogar
noch weiter vermindert werden.
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Die
Abtastwerte von dem Bandpassfilter werden den Puffer 414 und 415 zu
gleichen Zeitpunkten zugeführt.
Die Puffer können
beispielsweise Rundpuffer sein, die eine Kapazität für eine Anzahl von Abtastpunkten
aufweisen, beispielsweise entsprechend einer Signalfolge von 5 Sekunden.
Abtastwerte werden aus den Puffer genommen, wenn die Schätzvorrichtung 410 initialisiert
wird. Die Schätzvorrichtung
kann zu bestimmten regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitpunkten
initialisiert werden, um Informationen für die Aktualisierung einer
digitalen Anzeige bereitzustellen.
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Die
Abtastwerte, die aus den Puffern 414 und 415 genommen
werden, werden mittels des Autoskalierungsmittels 416 beziehungsweise 417 skaliert.
Das Autoskalierungsmittel kann die empfangenen Abtastwerte skalieren,
indem gewährleistet
wird, dass der Spitzenwert über
eine Anzahl skalierter Abtastwerte den Wert 1,0 annimmt, beispielsweise
kann die Anzahl der Abtastwerte der Signalfolge entsprechen, die
in den Puffer 414 und 415 gespeichert sind, das
heißt,
die Signalfolge wird auf einen Spitzenwert gleich 1,0 normalisiert.
Die skalierten Abtastwerte werden in der Addiervorrichtung 418 mit
gleichen Gewichtungen addiert, da die Informationen in den zwei Signalen
gleich wichtig sind, und das Ergebnis der Addition wird als Summensignal
bereitgestellt. Alternativ können
die zwei Signale mit unterschiedlichen Gewichtungen addiert werden.
-
Die
Konformität
des Summensignals wird mittels des Korrelators X-Corr 419 berechnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Korrelator Mittel zum Auswählen des Zyklus' in dem Hüllsignal,
der die größte Amplitude
aufweist. Die Zeitspanne des ausgewählten Zyklus' wird mittels Suchen nach
dem nächsten
lokalen Minimum ermittelt, das weniger als null beträgt. Dadurch
wird das Fallen in lokale Minima mit einer Größe, die größer als null ist, vermieden.
Die Suche nach einem Miminum wird sowohl vorwärts als auch rückwärts in Bezug
auf die Position der größten Amplitude
angewandt. Der ausgewählte
Zyklus wird gespeichert und mit dem Rest des Hüllsignals kreuzkorreliert.
-
Der
Spitzenlokalisierer 420 identifiziert die Extremwerte in
einem Signal, das repräsentativ
für das
Ergebnis der Kreuzkorrelation ist. Dies kann beispielsweise ausgeführt werden,
indem die erste Ableitung des Ergebnisses der Kreuzkorrelation berechnet
wird und Wendungen identifiziert werden. Vorzugsweise identifiziert
der Spitzenlokalisierer Maxima in dem Signal, die repräsentativ
für das
Ergebnis der Kreuzkorrelation sind.
-
Die
Lokalisierungen der Extremwerte werden vorzugsweise in einer Qualitäts-Schätzvorrichtung 421 verarbeitet.
Die Schätzvorrichtung
entscheidet, ob das Ergebnis der Kreuzkorrelation qualifiziert ist,
um den Rhythmus, wenn vorhanden, des Auskultationssignals zu schätzen. Die
Qualitäts-Schätzvorrichtung 421 kann
drei Schritte im Prozess zum Schätzen
der Qualität
umfassen:
- 1. Das Mittel der Zeitdifferenzen
zwischen zwei Extremwerten muss innerhalb vorbestimmter Grenzen
liegen;
- 2. Die minimalen und maximalen Zeitdifferenzen proportional
zum Mittel der Zeitdifferenzen müssen
innerhalb vorbestimmter Grenzen liegen;
- 3. Die Größe des Ergebnisses
der Kreuzkorrelation und die Extremwertstellen müssen innerhalb vorbestimmter
Grenzen liegen.
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Wenn
einer oder mehrere der zuvor erwähnten
Punkte 1–3
nicht erfüllt
sind, wird bestimmt, dass es nicht möglich ist, einen Rhythmus in
dem Auskultationssignal zu schätzen.
Alternativ ist es möglich, wenn
die zuvor erwähnten
Punkte erfüllt
sind, einen Rhythmus in dem Auskultationssignal zu schätzen. Der
Rhythmus kann durch Zählen
der Anzahl Extremwerte in dem Ergebnis der Kreuzkorrelation pro Zeiteinheit
und durch Anzeigen dieser als eine Anzahl von Schlägen pro
Minute geschätzt
werden.
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In
alternativen Ausführungsformen
können die
Korrelatoren 306 oder 419 angepasst sein, um eine
Autokorrelationsfunktion zu berechnen (beispielsweise korrelieren
zwei identische Signale miteinander, die eine Länge entsprechend der Kapazität der Puffer 303 oder 414, 415 aufweisen).
Ein Signal, das aus der Berechnung der Autokorrelationsfunktion
resultiert, kann verwendet werden, um den Rhythmus des Auskultationssignals
zu schätzen
und die Qualität
des Auskultationssignals zu untersuchen. Eine Primärfrequenz
des Auskultationssignals wird ermittelt, indem nach einem lokalen
Maximum in dem Autokorrelationssignal gesucht wird. Die Suche wird von
0,3 Sekunden (200 bpm) gestartet und die Primärfrequenz ist definiert als
erstes lokales Maximum, das eine festgelegte Schwelle überschreitet
(wenn kein lokales Maximum vor einer 2-Sekunden-Grenze in der Autokorrelation
gefunden wird, wird keine Primärfrequenz
bestimmt). Bevor die Primärfrequenz zugelassen
wird, müssen
folgende Punkte validiert werden:
- 1. Der mittlere
Pegel der letzten 2 Sekunden des Puffersignals muss einen ersten
Schwellenwert überschreiten.
Diese Validierung erfolgt, um Schätzungen basierend auf der falschen
Art von Signalen (oder überhaupt
keinem Signal) zu verhindern.
- 2. Es muss eine Spitze in der Autokorrelation vorhanden sein,
die eine doppelt lange Zeit wie die erste Spitze vorhanden ist (± ungefähr 7,5%).
Diese Prüfung
wird ausgeführt,
um zu validieren, ob das Puffersignal periodisch ist oder nicht.
Die Spitze muss auch einen festgelegten Schwellenwert überschreiten.
- 3. Wenn N Spitzen links von der ersten Spitze (Spitze1) gefunden
werden, muss das Mittel der Werte, die an den gleichmäßig beabstandeten Stellen
ermittelt werden, = (Spitze1)/(N + 1) -> (N·Spitze1)/(N
+ 1) geringer sein als ein festgelegter Schwellenwert. Diese Prüfung wird
ausgeführt, um
eine niedrige Herzfrequenzschätzung
zu verhindern, wenn die Hülle
eine Komponente mit einer Herzschlagfrequenz gleich (N + 1)·(Primärfrequenz)
umfasst.
- 4. Die Schätzung
muss über
einen Zeitraum stabil sein. Wenn bestimmt wird, dass die Primärfrequenz
geringer als 40 Schläge
pro Minute (bpm) ist, muss die Schätzung 8 Mal = 1,6 Sekunden stabil
(±30%)
sein. Wenn bestimmt wird, dass die Hauptfrequenz höher oder
gleich 40 bpm ist, muss die Schätzung
4 Mal = 0,8 Sekunden stabil (±30%)
sein. Diese Prüfung
wird ausgeführt,
um die Gültigkeit
der Schätzung
zu erhöhen.
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Andere
Validierungskriterien sind möglich, aber
es hat sich gezeigt, dass die zuvor genannten Kriterien gut funktionieren.
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5 zeigt
einen adaptiven Bandpassfilter. Dieses Filter kann anstelle des
Bandpassfilters 409 verwendet werden, das in 4 gezeigt
ist. Das adaptive Filter kann zur Schätzung des Rhythmus' in dem Auskultationssignal über einen
verhältnismäßig breiten
Frequenzbereich verwendet werden, während vermieden wird, dass
das Signal-Rausch-Verhältnis
zerstört
wird, das heißt,
es ist möglich,
einen verhältnismäßig schmalen
Durchgangsbereich des Bandpassfilters beizubehalten.
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Der
Bandpassfilter 512 empfangt zwei Eingangssignale I1 und
I2 und stellt zwei Bandpass-gefilterte Ausgabesignale O1 und O2
bereit. Der Bandpassfilter 512 umfasst somit zwei Bandpassfilter BPF#1
und BPF#2. Jedes der Filter BPF#1 und BPF#2 umfasst einen Durchgangsbereich
LB mit einer verhältnismäßig niedrigen
Mittenfrequenz und einen Durchgangsbereich HB mit einer verhältnismäßig hohen
Mittenfrequenz. Einer der Durchgangsbereiche kann ausgewählt werden,
indem ein Freigabesignal entweder dem Eingang LB oder HB zugeführt wird.
Diese Durchgangsbereichsauswahl wird von der adaptiven Steuerung 513 ausgeführt.
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Der
Hochpassfilter 501 empfangt ein Eingangssignal entsprechend
einem der Signale, das in den Bandpassfilter 512 eingegeben
wird. Der Hochpassfilter 501 weist eine Sperrfrequenz von
ungefähr 0,3
Hz auf, wodurch sehr niedrige Frequenzkomponenten vermindert werden,
die in der adaptiven Durchgangsbereichsauswahl nicht verwendet werden.
Das Filter 501 führt
dem Tiefpassfilter 502 ein Hochpass-gefiltertes Signal
zu. Der Tiefpassfilter weist eine Sperrfrequenz von ungefähr 1 Hz
auf.
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Die
Puffer 503 und 504 sind in der Lage, Abtastwerte
entsprechend einer Signalfolge mit einer Zeitdauer von jeweils ungefähr 3 Sekunden
zu speichern. Der erwartete und der mittlere Wert der Abfolgen,
die in den Puffer gespeichert sind, wird mittels der Mittelwertdetektoren 505 und 506 berechnet.
Der von dem Mittelwertdetektor 505 berechnete Mittelwert
stellt den Mittelwert der gesamten Signaleingabe in den Bandpassfilter 512 dar.
Der von dem Mittelwertdetektor 506 berechnete Mittelwert
stellt den Mittelwert des niederfrequenten Teils, das heißt unterhalb
von ungefähr
1 Hz, der Signaleingabe in das Bandpassfilter 512 dar.
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Somit
berechnet der Teiler 507 den Bruchteil AB des Signals,
der verhältnismäßig niederfrequent ist.
In einer Ausgangssituation ist der Schwellenwert Schw. gleich dem
Wert 0,45. Dieser Wert wird von dem Bruchteil AB mittels der Addiervorrichtung 508 subtrahiert.
In dem Entscheidungszustand 509 wird überprüft, ob das Frequenzverhältnis AB
größer als der
Schwellenwert ist. Wenn dies der Fall ist (T), wird der Schwellenwert
Schw. gleich dem Wert 0,35 eingestellt und der Durchgangsbereich
LB, der eine verhältnismäßig geringe
Mittenfrequenz aufweist, wird ausgewählt. Dies wird unter der Annahme
ausgeführt,
dass das Auskultationssignal von einem langsam schlagenden Herzen
herrührt.
Somit ist es möglich,
höhere
und überflüssige Frequenzkomponenten zu
vermindern, indem ausgewählt
wird, dass der Durchgangsbereich LB eine verhältnismäßig niedrige Mittenfrequenz
aufweist. Vorzugsweise beträgt
die verhältnismäßig niedrige
Mittenfrequenz ungefähr 0,7
Hz.
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Wenn
das Frequenzverhältnis
AB geringer als der Schwellenwert Schw. (F) ist, wird der Schwellenwert
Schw. alternativ dann gleich dem Wert 0,55 eingestellt und der Durchgangsbereich
HB wird ausgewählt,
der eine verhältnismäßig hohe
Mittenfrequenz aufweist. Dies wird unter der Annahme ausgeführt, dass
aufgrund des fehlenden Niederfrequenzgehalts in dem Auskultationssignal
die Auskultation vermutlich von einem sehr schnell schlagenden Herzen
herrührt,
zum Beispiel von einem Kind. Durch Auswählen des Durchgangsbereichs
HB, der eine verhältnismäßig hohe
Mittenfrequenz aufweist, gibt es eine maximale Wahrscheinlichkeit,
dass der Rhythmus des Auskultationssignals korrekt geschätzt wird.
Die verhältnismäßig hohe
Mittenfrequenz beträgt
vorzugsweise ungefähr
1,2 Hz.
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6 zeigt
Signale, die sich auf eine Ausführungsform
beziehen, die einen Korrelator und ein Biasfilter, umfassend A-Gewichtung,
verwendet. Das Auskultationssignal VGC und die entsprechende Bandpass-gefilterte
Hülle des
VCG-Signals sind als Funktion der Zeit gezeigt. Überdies sind ein A-gewichtetes
oder doppelt differenziertes Auskultationssignal d2VCG/dt2 und die entsprechende Bandpass-gefilterte
Hülle gezeigt.
In Anbetracht einer grafischen Interpretation ist klar, dass die
Herzfrequenz geschätzt
werden könnte,
indem nur eines der Bandpass-gefilterten Signale verwendet wird.
Eine stärkere
Schätzung
wird jedoch bereitgestellt, wenn die Signale addiert und als Eingabe
in einen Korrelator verwendet werden, wie zuvor beschrieben. Dies
ist mittels der Signale „XC-I" und „XC-O" gezeigt.
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7 zeigt
ein Beispiel, wenn die Informationen in der Hülle des Auskultationssignals
unzureichend sind. Das Auskultationssignal VCG und die entsprechende
Bandpassgefilterte Hülle
des VCG-Signals sind als Funktion der Zeit gezeigt. Überdies
sind das A-gewichtete
oder doppelt differenzierte Auskultationssignal d2VCG/dt2 und die entsprechende Bandpass-gefilterte
Hülle gezeigt.
In Anbetracht einer grafischen Interpretation ist klar, dass die
stärkste
Schätzung
durch das doppelt differenzierte Auskultationssignal d2VCG/dt2 bereitgestellt wird. Für die große Mehrheit der Auskultationssignale
stellt jedoch das Signal"XC-O" die stärkste Gesamtschätzung bereit.
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8 zeigt
ein Beispiel, wenn die Informationen in der Hülle des A-gewichteten Auskultationssignals
unzureichend sind. Das Auskultationssignal VCG und die entsprechende
Bandpass-gefilterte Hülle
des VCG-Signals sind als Funktion der Zeit gezeigt. Überdies
sind das A-gewichtete oder doppelt differenzierte Auskultationssignal
d2VCG/dt2 und die entsprechende
Bandpass-gefilterte Hülle
gezeigt. In Anbetracht einer grafischen Interpretation ist klar, dass
das Bandpass-gefilterte VCG-Hüllsignal
die stärkste
Schätzung
bereitstellt. Aber erneut stellt das Signal „XC-O" die stärkste Gesamtschätzung bereit.
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Die
Erfindung kann als Teil eines Stethoskops oder eines beliebigen
anderen Instruments oder einer Vorrichtung ausgeführt sein.
Alternativ kann die Erfindung als ein Computerprogramm oder als
Teil eines Computerprogramms ausgeführt sein, das in den Speicher
eines Computers geladen und davon ausgeführt werden kann. Das Computerprogramm
kann mittels eines beliebigen Datenspeichers oder Datenübertragungsmediums
verteilt werden. Das Speichermedium kann ein Magnetband, eine optische Scheibe,
eine Compactdisc (CD oder CD-ROM) eine Mini-Disc, eine Festplatte,
eine Diskette, ein ferroelektrischer Speicher, ein elektrisch löschbarer
Festwertspeicher (EEPROM), ein Flash-Speicher, ein EPROM, ein Nur-Lesespeicher (ROM),
ein statischer Schreib-Lese-Speicher (SRAM), ein dynamischer Schreib-Lese-Speicher
(DRAM), ein ferromagnetischer Speicher, ein optischer Speicher,
ladungsgekoppelte Einrichtungen, Smartcards etc. sein. Das Übertragungsmedium
kann ein Netzwerk, zum Beispiel ein Local Area Network (LAN), ein
Wide Area Network (WAN) oder eine beliebige Kombination davon sein,
zum Beispiel das Internet. Das Netzwerk kann drahtgebundene und
drahtlose Kommunikationslinks verwenden. Über das Netzwerk kann eine Software-Ausführungsform
(zum Beispiel ein Programm) der Erfindung oder ein Teil davon verteilt werden,
indem ein Programm über
das Netzwerk übertragen
wird.