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Verfahren zur Störbefreiung von Signalen
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befreiung eines Signalgemisches
von in Abständen auftretenden, untereinander ähnlichen Störanteilen, insbesondere
zur Beseitigung von QRS-Komplexen materneller Herzsignale im abdominal abgeleiteten
feto-maternellen Elektrokardiogramm sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
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Bei vielen technischen Anwendungen im Bereich der Signalverarbeitung
kommt es vor, daß in einem Nutzsignale enthaltenden Signalgemisch Störsignale großer
Amplitude enthalten sind, die eine charakteristische Form haben, in unregelmäßigen
Abständen wiederkehren und eine Auffindung bzw. Auswertung des Nutzsignals sehr
stark behindern, wenn nicht gar unmöglich machen. Solche Störsignale sind denkbar
beispielsweise im Zusammenhang mit Funkstörungen, wenn bestimmte steilflankigen
Einschaltvorgänge von fremden, nicht entstörten Geräten zu bei der Signalverarbeitung
nicht vorhersehbaren Zeitpunkten die Signalauswertung beeinträchtigen.
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Die Befreiung eines Signalgemisches von in Abständen auftretenden,
untereinander ähnlichen Störsignalen stellt beispielsweise in der Perinatalogie
bei der Erkennung und Verarbeitung des fetalen Elektrokardiogramms ein bislang nicht
befriedigend gelöstes Problem dar. Erst vor der Geburt, nach Öffnen der Fruchhlase,
läßt sich das fetale EKG mit Hilfe von Kopfschwartenelektroden direkt vom Feten
ableiten. Da diese Methode während der gesamten Dauer der Schwangerschaft nicht
angewandt werden kann, muß auf Methoden einer indirekten Ableitung des fetalen EKGs
von der Mutter zurückgegriffen werden, wenn eine effektive Überwachung des Feten
durchgeführt werden soll. Die vom Abdomen der Mutter abgeleiteten elektrischen Signale
weisen jedoch ein äußerst ungünstiges Signal/Störverhältnis auf, so daß mit den
Mitteln der bisher angewandten Filtertechniken das Auftreten von fetalen QRS-Komplexen
nur mit
einer Entdeckungsquote von etwa 50% ermittelt werden kann.
Da diese Quote höchstens zu einer Anzeige der mittleren fetalen Herzfrequenz ausreicht,
steht dem Arzt bisher weder eine ausreichende Information über die Mikrofluktuationen,
d.h. die kurzfristigen Schwankungen der Herzfrequenz, noch über die Wellenform des
fetalen EKGs zur Verfügung.
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Als Störungen des fetalen EKGs treten insbesondere das maternelle
EKG, das maternelle Elektromyogramm und Rauschsignale auf. Ihre Aimplituden liegen
wesentlich über denjenigen des fetalen Elektrokardiogramms, dessen maximale Amplitude
bei der Aufnahme mittels abdominaler Elektroden 10 bis 50 pV beträgt. Die Amplitude
des fetalen EKGs ändert sich jedoch stark je nach Lage des Feten in Bezug auf die
Elektroden.
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Das abdominale Signal setzt sich wie folgt zusammen: S(t) = D(t) [Ef(t)
+ Em (t) + N(t)] S(t) = abdominales Signal D(t) = multiplikative Verzerrung Ef(t)
= fetales EKG Em (t) = maternelles EKG N(t) = Rauschen und maternelles Elektromyogramm
Die Störungen Em (t) und N(t) sind vom EKG additiv überlagert. Die zusätzlichen
multiplikativen Verzerrungen rühren in erster Linie von auftretenden Bewegungen
her. Inr Einfluß ist jedoch so gering, daß sie bei der weiteren Betrachtung in guter
Näherung vernachlässigt werden können, so daß sich ergibt: S(t) = Ef(t) + Em(t)
+ N(t)
Die Wellenformen der einzelnen Komponenten sind im voraus
nicht bekannt und unterliegen häufig sogar innerhalb des Zeitintervalls der Signalverarbeitung
Schwankungen, die eine Auswertung beträchtlich erschweren.
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Der maternelle QRS-Komplex weist seine größte Leistungsdichte im Frequenzbereich
zwischen 10 und 30 Hz auf. Das Maximum des fetalen QRS-Komplexes im Frequenzspektrum
liegt etwas höher, und zwar zwischen 15 und 40 Hz.
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Die im abdominalen Signal enthaltenen Rauschanteile erstrecken sich
über den gesamten Frequenzbereich. Die sehr niederfrequenten Störungen rühren vermutlich
in erster Linie von Bewegungen der Elektroden her, während der höherfrequente Teil
dem Elektromyogramm zuzurechnen ist.
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In der Praxis wurden bisher zur Ausblendung des maternellen Elektrokardiogramms
im abdominalen Signal folgende Methoden angewandt: 1. Differenzverfahren Zusätzlich
zum abdominalen wird ein normales EKG der Mutter aufgenommen. Durch Subtraktion
der beiden EKGs wird versucht, das maternelle EKG aus dem abdominalen Signal zu
eliminieren. Dieses Verfahren arbeitet sehr fehlerhaft, da es kaum möglich ist,
die beiden maternellen EKGs in Amplitude und Phase zur Deckung zu bringen. Störsignale
werden nicht unterdrückt. Dieses Verfahren ist deshalb insbesondere im Hinblick
auf Routineuntersuchungen ungeeignet.
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2. Ausblendverfahren Das maternelle EKG steuert einen elektronischen
Schalter, der das abdominale EKG ausblendet, sobald ein materneller QRS-Komplex
auftritt. Bei diesem Verfahren können keine fetalen QRS-Komplexe entdeckt werden,
die
ganz oder teilweise mit den maternellen zusamnnfallen.
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3. Amplitudendiskriminierung Das abdominale EKG steuert zwei Triggerschaltungen
mit unterschiedlichen Schwellwerten an. Das Oberschreiten des oberen Schwellwertes
signalisiert das Auftreten eines maternellen QRS-Komplexes, der untere zeigt einen
fetalen QRS-Komplex an. Dieses Verfahren weist die gleichen Nachteile wie das Ausblendverfahren
auf. Alle drei Verfahren sind sehr unzuverlässig, wenn Störimpulse auftreten.
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Nach dem prinzipiell gleichen Verfahren läuft die von Christiansen
und Hoegl ("Entwurf eines Gerätes zur Messung des fetalen Elektrokardiogramms vor
und während der Geburt", Biomedizinische Technik, Bd. 20, H. 5/1975) vorgeschlagene
Signalanalyse ab. Hier wird jedoch statt der Signalamplitude ihre erste Ableitung
geprüft. Eine größere Zuverlässigkeit in der QRS-Komplexerkennung kann hierdurch
nicht erreicht werden.
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Den bekannten Verfahren ist gemeinsam, daß sich Fehierregistrierungen
ergeben, welche ihre Ursache in dem ungünstigen Verhältnis der Störanteile zu den
zu detektierenden Signalen auch noch nach der Aufbereitung entsprechend den jeweiligen
Verfahren haben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, das ein zuverlässiges Ausblenden von
in Abständen auftretenden, untereinander ähnlichen Signalen in einem Störanteile
enthaltenden Signalgemisch unter besonderer Anpassung des Detektionsverfahrens an
die jeweilige Form der aufzunehmenden Signale ermöglicht.
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Das Verfahren soll universell anwendbar sein und bei einer
entsprechenden
Meßvorrichtung bei geringem rechnerischen Aufwand automatisch arbeiten, so daß Messungen
auch von technisch nicht vorgebildeten Personen schnell und sicher ausgeführt werden
können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Kennzeichen des
Hauptanspruchs angegebenen Merkmalen gelöst.
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Besonders vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß
dieses eine Signalauswertung in Echtzeit ermöglicht, so daß die Ergebnisse nach
einer kurzen Anlaufphase unmittelbar zur Verfügung stehen. Jeder einzelne Signalzug
wird dabei direkt erkannt. Das Auswertungsverfahren paßt sich einer zeitlichen Änderung
der Eingangs-und Störsignale automatisch an, so daß stets die nach den Umständen
beste Erkennung der gestörten Signale möglich ist.
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Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitendes medizinisches
Untersuchungsgerät eignet sich wegen seiner einfachen Bedienbarkeit infolge des
automatisierten Auswertungsprozesses und sicheren Erfassung der zu ermittelnden
Signale auch für Routineuntersuchungen, so daß sich ein breites Anwendungsfeld auch
im medizinischen Bereich ergibt.
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Bei der Erfindung wurde von der Erkenntnis ausgegangen, daß bei einem
Verfahren zur Befreiung von Störsignalen, deren Wellenform nicht bekannt ist, und
die zudem in variablen Abständen auftreten, eine Möglichkeit der Adaption des Verfahrens
an die unterschiedlichen Störsignale gegeben sein muß. Durch die Ermittlung der
Wellenform des Störsignals, nachdem es zunächst einmal durch eine herkömmliche Methode
mit einiger Sicherheit erkannt worden ist, und die Zugrundelegung dieses Signalverlaufs
bei dem
späteren Wiederauffinden desselben oder eines diesem ähnlichen
Signals, werden die Nachteile der bekannten Verfahren vermieden. Nachdem in einer
Anfangsphase der Signalauswertung das gesuchte Signal zunächst einmal erkannt wurde
- beispielsweise in einem Zeitraum, in dem ein sich in zeitlichen Abständen wiederholendes
Störsignal besonders deutlich auftrat -, ist für die weiteren Messungen die Empfindlichkeit
des Verfahrens derart gesteigert, daß auch weniger hervortretende Störsignale regelmäßig
beseitigt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann in seinen Weiterbildungen dem
betreffenden Problem angepaßt werden, so daß der notwendige Aufwand jeweils an die
durch die Art der Störungen und des Nutzsignals gestellten Anforderungen anpaßbar
ist.
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Das Signalgemisch enthält Störsignale , die zwar wie das Nutzsignal
unter sich ähnlich sind und in Abständen erscheinen, deren Auftauchen aber unerwünscht
ist, da sie die Erkennung des Nutzsignals beeinträchtigen. Bei der Analyse fetaler
EKGs stellt das maternelle Herzsignal eine derartige Störung dar. Weil es vom Signaltyp
her dem zu detektierenden fetalen Herzsignal sehr ähnlich ist, dieses amplitudenmäßig
aber um ein Vielfaches übertrifft, stellt es eine erhebliche Beeinträchtigung der
Erkennung des fetalen Herzsignals dar.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Schwierigkeit dadurch
beseitigt, daß die unter sich ähnlichen in Abständen erscheinenden Signalanteile,
die einen bestimmten Pegel überschreiten, erkannt und durch Subtraktion aus dem
Signalgemisch eliminiert werden. Wichtig ist, daß beim Auftauchen eines derartigen
Störsignals nicht der tatsächliche aktuelle Signalverlauf subtrahiert wird, da
dann
am Ausgang ein Nullpegel erscheinen würde, sondern ein aus den in der Vergangenheit
erkannten Signalen gemitteltes Signal, wobei zweckmäßigerweise wiederum eine exponentielle
Mittelung angewendet wird. Bei der fetalen EKG-Erkennung wird also das maternelle
EKG vor der orrelationsanalyse vom abdominalen Signal subtrahiert, wodurch auch
bei der Analyse stark gestörter oder pathologischer EKGs eine ausreichende Sicherheit
bei der Erkennung des fetalen EKGs gegeben ist.
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Um eine optimale Signalerkennung durchführen zu können, wird bei einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung das gestörte Signal vor der Anwendung
der Detektionsverfahren in der Weise vorgefiltert, daß lediglich diejenigen Frequenzanteile
durchgelassen werden, welche in dem aufzufindenden Signal enthalten sind, wobei
aber die Störsignalanteile in der Regel noch nicht ausreichend beseitigt werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kommt es also darauf an, ein in
einem gestörten Signalgemisch enthaltenes Störsignal zunächst ein oder mehrere Male
sicher aufzufinden.
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(Wird für die Störsignalerkennung ein Amplitudenkriterium benutzt,
so liegt der Schwellwert zweckmäßigerweise über der später durch das Verfahren zu
erzielenden Empfindlichkeitsschwelle.) Diese sicher erkannten Störsignale werden
als "Muster" herangezogen, um damit weitere gleiche oder ähnliche Störsignale aufzufinden,
auch wenn sie im Signalgemisch verborgen und nicht ohne weiteres erkennbar sind.
Zur Erzielung einer Verbesserung eines Störsignalmusters mit der Zeit oder, um eine
Anpassung an zeitliche Änderungen des Störsignals zu bewirken, kann das jeweils
erkannte Signal mit dem gespeicherten Mustersignal - vorzugsweise exponentiell -
gemittelt werden.
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Zur Erkennung des gesuchten Störsignals für eine spätere
weitere
Verbesserung des Störsignalmusters kann entweder das ursprüngliche Kriterium oder
ein durch Vergleich des gestörten Signalgemisches mit dem Störsignalmuster auf Ähnlichkeiten
hin gewonnenes Steuersignal verwendet werden: Bei der Anwendung des ursprünglichen
Kriteriums wird das Störsignal auch im weiteren Verfahrensablauf im Signalgemisch
wieder nach den selben Kriterien erkannt, wie bei seinem ersten Auftreten während
der Signalauswertung, bevor es also zum ersten Mal in den Speicher als Mustersignal
eingegeben worden ist. Bei jedem späteren Entdecken des Störsignals kann das aufgefundene
Störsignal zur Mittelwertbildung mit dem eingespeicherten Signal herangezogen werden,
um das festgehaltene Störsignalmuster in seiner Genauigkeit zu verbessern oder bei
einem sich zeitlich ändernden Störsignal es dessen aktueller Form anzupassen, so
daß das zu subtrahierende Signal verbessert und damit die Störbefreiung präziser
erfolgt. Die mmpfindlichkeit beim Auffinden der Störung ist jedoch bei diesem Verzahren
nicht größer. Das ändert sich dagegen, wenn man die Kreuzkorrelationsfunktion zwischen
Mustersignal und gespeichertem Störsignalmuster bildet. Da jetzt auch die'%hnlichkeit"
des erkannten Störsignals mit dem gespeicherten Muster in das Verfahren eingeht,
verbessert sich die Empfindlichkeit des Verfahrens im Laufe der Zeit, bis schließlich
auch weniger stark ausgeprägte Störsignale beseitigt werden können. Zweckmäßigerweise
wird dabei bevor ein hinreichend gesichertes Muster zur Verfügung steht für einen
Anfangszeitraum die Erkennung des Auftretens von Störsignalen nach der erstgenannten
Methode durchgeführt, und erst dann auf die Steuerung durch die Kreuzkorrelationsfunktion
umgeschaltet.
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Eine weitere wirkungsvolle Verbesserung des Verfahrens zur Störbefreiung
läßt sich dadurch erreichen, daß das Mustersignal und das zu verarbeitende Signalgemisch
amplitudenmäßig aufeinander abgestimmt sind, wie es weiter unten dargestellt ist.
Wenn das gemittelte Signalmuster im Falle des Auftretens eines Störsignals zur subtraktiven
Befreiung des Signale misches von diesem Signal herangezogen wird, sollte die zuletzt
erkannte
Störung nicht in die Mittelung eingegangen sein, da sie,wenn sie einen zeitlichen
Ausschnitt aus dem Signalgemiscn darstellt, in einem überlagerten Signalanteil auch
das gesuchte Signal enthält, welches für eine wirkunrvolle Störbefreiung durch Subtraktion
nicht im Subtrahenden vorkommen darf.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird vorteilhafterweise unter Verwendung eines Mikroprozessors realisiert.
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Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1a ein Blockschaltbild des
vorteilhaften Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens in der gerätemäßigen
Realisierung, Fig. 1b ein Blockschaltbild einer Variante des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. la, das einen Mikroprozessor enthält, Fig. 2 ein Flußdiagramm des prinzipiellen
Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens als Grundlage für ein Rechenprogramm, das
beispielsweise zur Steuerung eines Mikroprozessors dienen kann, Fig. 3 ein Blockschaltbild
eines Subrahierers für die Anwendung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, Fig. 4
ein Blockschaltbild eines entsprechenden Mittelwertbildners, Fig. 5a einen für das
erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Maximumdetektor in digitaler Ausführung
und
Fig. 5b einen derartigen Maximumdetektor in analoger Ausführung.
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Das in Fig. 1 dargestellte Blockschaltbild gibt an, wie eine Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens grundsätzlich aufgebaut sein kann.
Die Realisierung der dargestellten Stufen durch elektronische Schaltungen ist dem
Fachmann geläufig, da es beispielsweise mittels von den Bauelementeherstellern herausgegebenen
Applikationen möglich ist, für jede der schlagwortartig bezeichneten Schaltungsbaugruppen
eine mögliche konkrete Ausführungsforra anzugeben. Dafür bietet sich z.B. die TTL-,
die CMOS- oder auch vergleichbare Techniken an. Eingehender wird der Aufbau einzelner
Schaltungsgruppen noch anhand der Fign. 3 bis 5 dargestellt werden, auf die bei
der näheren Beschreibung des Ausführungsbeispiels jeweils noch Rezug genommen wird.
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In Fig. ib ist ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Einrichtung wiedergegeben.
Im Gegensatz zu dem in Fig. la dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt hier die
Signalaufbereitung durch Mikroprozessoren. Aus Gründen der Übersicht ist die Verwendung
zweier Mikroprozessoren vorgesehen. Entsprechend kann selbstverständlich auch ein
einziger Mikroprozessor verwendet werden, der die Signalverarbeitung dann im time-sharing
Verfahren durchführt. Die Entscheidung, welche der Möglichkeiten gewählt wird, die
Schaltung zu realisieren, hängt von der weiteren technischen Entwicklung, den benötigten
Stückzahlen und den an die Arbeitsgeschwindigkeit, die Genauigkeit und die Zuverlässigkeit
gestellten Anforderungen ab.
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Bei der in Fig. 1a dargestellten Ausführung wird das abdominal abgeleitete
feto-matcrnelle Herzsignal einem Vorverstärker 1 zugeführt, der den geringen Pegel
des Eingangssignals auf einen Wert anhebt, der für die Verarbeitung in den nachfolgenden
Stufen ausreichend ist.
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Eine erste Verbesserung des Signal/Störverhältnisses erfolgt mittels
Filterung durch einen Bandpaß 2. Im Bereich niedriger Frequenzen übersteigt die
Leistung der maternellen QRS-Komplexe diejenige der fetalen bei weitem.
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Hier liegen auch die Frequenzanteile der zu erwartenden Aktionspotentiale
des maternellen Herzsignals.
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Zwischen 15 und 40 Hz haben beide Signalleistungen in etwa die selbe
Größenordnung. Durch eine Bandpaßfilterung in diesem Frequenzbereich läßt sich somit
eine selektive Verstärkung des fetalen Herzsignals erzielen.
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Die Festlegung der unteren und der oberen Frequenzgrenze erfolgt so,
daß diejenigen Frequenzanteile des empfangenen Signals, die zur Erkennung des nutzsignals
nicht beitragen, unterdrückt werden. Bei der Analyse des fetalen Elektrokardiogramms
ist ein zweites Kriterium für die Bemessung der Grenzen des Frequenzbandes, daß
das maternelle Herzsignal zwar gedämpft wird, jedoch noch eine größere Amplitude
aufweist als das fetale Signal, so daß eine Erkennung der maternellen QRS-Komplexe
mittels Schwellwertdetektoren möglich ist. Unter Zugrundelegung dieser Überlegungen
ergeben sich die Frequenzgrenzen für den Bandpaß 2 bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung mit f = 15 Hz und f0 = 40 Hz. Gute Ergebnisse wurden mit einem u nichtrekursiven
digitalen Filter linearer Phase erzielt.
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Über eine Rückführung vom Ausgang des Bandpasses her kann durch Amplitudenregelung
des Vorverstärkers 1 die Triggerschwelle zur Erkennung des maternellen EKGs auf
einem konstanten
Wert gehalten werden, so daß keine weitere externe
Amplitudeneinstellung mehr erforderlich ist.
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In Fig. 2 ist ein Flußdiagramm des Ablaufs der weiteren Signalverarbeitung
in den einzelnen Blöcken der Darstellung gemäß Fig. la und b wiedergegeben. Dieses
Flußdiagramm stellt die Grundlage für die Erstellung eines Programms zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens mittels einer elektronischen Rechenanlage dar.
Der wiedergegebene Programmablauf kann aber auch die Grundlage für den Entwurf einer
Geräteschaltung unter Verwendung von diskreten oder integrierten Bauelementen bilden
und stellt nur ein Beispiel dar, das entsprechend den individuellen Erfordernissen
abgewandelt werden kann. Zur Verdeutlichung des Ablaufs des weiteren Verfahrens
gemäß der Erfindung wird im Folgenden die Beschreibung dieses Ablaufs parallel anhand
der Fign. 1a, 1b, 2 und, soweit es Einzelheiten betrifft, parallel anhand der Fign.
3 bis 5 vorgenommen werden.
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Um bei Analyse der Elektrokardiogramme eine ausreichende Sicherheit
der Erkennung der QRS-Komplexe erzielen zu können, wird im Verlaufe des weiteren
Verfahrens das maternelle erzsignal vor der Korrelationsanalyse vom gesamten abdominalen
Signal subtrahiert. Voraussetzung hierfür ist, daß die maternellen QRS-Komplexe
sicher erkannt werden. Dazu wurde die Bandbreite des Vorfilters bereits so festgelegt,
daß die niederfrequenten und die hochfrequenten Störanteile des Signals ausreichend
unterdrückt sind, das maternelle Elektrokardiogramm gut erkennbar bleibt und das
fetale Herzsignal darüberhinaus in der Amplitude heraufgesetzt wird.
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Durch die gezielte Subtraktion eines identifizierten störenden Signalanteils,
der in der Form eines aus dem vorhergehenden Signalgemisch extrahierten Mustersignals
gespeichert
ist, läßt sich eine nahezu optimale Störbefreiung
durch füh ren.
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Der zur Subtraktion benötigte Muster-QPS-Kompli- wird durch gewichtete
Mittelwertbildung bestimmt, wobei die Berechnung des maternellen QRS-Musters und
die Subtrãktion durch ein Triggersignal ausgelöst wird, das das Auftreten eines
QRS-Komplexes anzeigt und durch einen Schwellwerdetektor erzeugt wird. Dieser Schwellwertdetektor
ist in Fig. 1a in der Form eines Maximumdetetors 3 beziehungsweise 3' vorgesehen.
Die Erkennung des maternellen QRS-Komplexes durch den Maximumdetektor ist sowohl
digital (Block 3) als auch analog (Block 3') realisierbar. Die analoge Lösung bietet
wegen des geringeren schaltungsmäßig-n Aufwands Vorteile. Sie ist in Fig. 1a als
Alternative gestriche lot dargestellt. Je nach gewählter Ausführung der Schaltung
wird das Signal für den Maximumdetektor 3 bzw. 3' vor oder hinter einem analog-digital-Converter
4 abgegriifen. Der analog--digital-Converter 4 arbeitet mit einer Abtastfrequenz
vonl kHz. Das vom Eingang her zugeführte, gefilterte und digitalisierte feto-maternelle
Herzsignal wird in einem Speicher 5 festgehalten und von dort aus einem Mittelwertbildner
6 zugeführt. Auf ein Triggersignal des Maximumdetektors 3 bzw. 3' hin wird durch
den Mittelwertbildner 6, sobald ein neuer materneller QRS-Komplex erkannt wurde,
aus diesem und einem bereits im Mittelwertspeicher 7 festgehaltenen Muster des maternellen
QRS-Komplexes ein neuer Mittelwert gebildet, der anschließend als aktualisierter
Mittelwert in den Speicher 7 eingegeben wird.
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Dieser Mittelwert kann im Anfangszustand gleich null sein, es kann
aber auch ein beliebiges Mustersignal angenommen werden.
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Das maternelle Mustersignal wird in einer Amplitudenanpaßeinriehtung
8 in Fig. 3 mit den sie umgebenden Blöcken ge.-man Fig. 1a im einzelnen dargestellt.
Dic Amplitude des im
Mittelwertspeicher 7 gespeicherten maternellen
Mustersignals wird mittels Division durch einen Wert K an den aktuellen Amplitudenverlauf
des Eingangssignals angepaßt, um eine möglichst vollständige Befreiung des fetalen
Herzsignals von dem maternellen Anteil zu erreichen. Das in Fig. 3 dargestellte
Ausführungsbeispiel weist einen üblichen digital arbeitenden Dividierer 10 auf,
dem die zu dividierenden Signale über Multiplexer 11 und 12 zugeführt werden. Das
Ergebnis wird über einen Demultiplexer 13 ausgegeben. Zusätzlich ist noch ein Maximumdetektor
14 für die Ermittlung der Amplitude des aktuellen maternellen QRS-Komplexes vorgesehen.
Die lm1plitudenanpaßeinrichtung 8 läßt sich einschließlich der darin enthaltenen
digitalen Divisionseinrichtung mittels handelsüblicner Halbleiterbauelemente, wie
beispielsweise integrierten TTL-Schaltungen, entsprechend den von den Halbleiterherstellern
herausgegebenen Applikationen, realisieren.
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Es erscheint also am Ausgang der Subtraktionseinrichtung 9 als Signal
EKGfet die Differenz D, die wie folgt gebildet wird: D = E - M/K mit E = aktuelles
EKG M = Muster des maternellen EKG und K = Korrekturfaktor für die Amplitudenanpassung
bei der Subtraktion, wobei der Wert K für jeden ermittelten QRS-Komplex neu errechnet
wird aus K = MmaX/Emax mit Eax = Amplitude des aktuellen maternellen QRS-Komplexes
und Mmax = Amplitude des maternellen Mittelwerts.
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Die Mittelwertbildung, die für die Anpassung des gespeicherten Störsignalmusters
an den genauen bzw. aktuellen Verlauf des störenden Signalsnotwendig ist, um das
Gedächtnis der betreffenden Speichermittel "aufzufrischen", ist in Fig. 4 in ihrem
funktionellen Ablauf dargestellt. Die wiedergegebenen Blöcke zeigen prinzipiell,
wie eine derartige Schaltung verwirklicht werden kann. Der Mittelwertbildner 6 ist
in Fig. 4 mit den ihn umgebenden Blöcken gemäß Fig. la dargestellt. Die dort wiedergegebene
Innenschaltung des Blockes 6 kann aber auch ohne weiteres in einem anderen Mittelwertbildnerverwendet
werden, der weiter unten näher beschrieben wird.
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Die Mittelwertbildung der QRS-Komplexe von fetalem und maternellem
EKG erfolgt durch exponentielle Mittelung nach den Formeln: E [1) Mn = U + U-1 Mn-1
U U [2] Mn = Mn-1 + 1 (En - Mn-1) U Darin bedeuten: Mn = Mittelwert zur Zeit tn
Min 1 = Mittelwert zur Zeit tun 1 En = EKG zur Zeit tn U = Mittelungskonstante Die
Mittelungskonstante bestimmt die Geschwindigkeit der Anpassung des gespeicherten
Wertes an den gegenwärtigen Signalverlauf. Die Größe U ist dabei so zu wählen, daß
ein optimaler Kompromiß zwischen der Verbesserung des Rauschabstandes und der Zeitkonstanten
der Anpassung des EKGs an die aktuelle Wellenform erzielt wird. Für die digitale
Realisierung der Signalmittelung wird für U eine Zweierpotenz gewählt, weil sich
hiermit der Algorithmus in besonders einfacher Weise durchführen läßt. Fig. 4
gibt
in schematischer Darstellung eine elektronische Schaltung zur Berechnung des Signalmittelwertes
nach Formel [2] wieder. In einem Paralleladdierer 16 wird nach der Methode des 2-er
Komplements die Differenz gebildet. In einem weiteren paralleladdierer 17 erfolgt
die Bildung der Summe.
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Da U den Wert einer Zweierpotenz hat (U = 2kl), kann die Division
durch Rechtsschieben der Differenz um n Stellen durchgeführt werden. Die Division
wird bei festem U fest verdrahtet durch entsprechende Verbindung der einzelnen Bits
zwischen den beiden Addierern. Auf ein Triggersignal vom Maximumdetektor 3 bzw.
3' hin (durch Pfeil angedeutet) wird jeweils die Mittelung durchgeführt. Die gewählte
Ausführung ermöglicht bei geringem Aufwand eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit.
Durch die dargestellte Methode der exponentiellen Mittelung läßt sich das Signal/R.auschverhältnis
um den Faktor
verbessern.
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Für eine praktische Ausführung in TTL-Technik kommen für die Paralleladdierer
17 und 1U integrierte Schaltungen vom Typ 7483, für den Inverter der Typ 7404 und
für den (EKG-) Speicher 5 und den Mittelwertspeicher 7 je nach Wortlänge die Typen
74 100, 74 199 etc. infrage.
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Im folgenden Abschnitt soll die Funktion eines in vorteilhafter Weise
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Maximumdetektors näher erläutert
werden, wie er bereits an verschiedenen Stellen der Schaltung vorgekommen ist. (In
der Fig. 1a erscheinen die Maximumdetektoren 3 bzw. 3' für eine alternative Ausführung.
Außerdem befindet sich in Fig. 3 der Maximumdetektor 14 innerhalb der Subtraktionseinrichtung
8.) Grundsätzlich ist eine Realisierung in digitaler und analoger Bauweise möglich.
Die digitale Ausführung, wie sie beispielsweise dem Maximum detektor 3 in Fig. 1a
entspricht, ist in Fig. 5a wiedergegeben. Bei diesem Detektor erscheint das mit
marx" bezeichnete Signal am Ausgang, wenn drei zu unterschiedlichen
Zeiten
gerriessenc Spannungswerte des Eingangssignals den Wert der Triggerscllwelle T 1
überschritten haben. Es wird auf null zurückgesetzt, wenn erneut für drei Meßwerte
die Triggerschwelle T 1 unterschritten wurde. Letztere stellt eine veränderbare
Größe dar, die an die Amplitude des Eingangssignals der Schaltung angepaßt werden
kann. Das betreffende EKG-Signal wird in dlgitalisierter Form dem Eingang "ENG"
eines digitalen Komparators 19 zugeführt und mit dem Wert der Triggerschwelle T
1 verglichen. Überschreitet das EKG-Signal diese Triggerschwelle, so erscheint ein
Signal am Ausgang ">", während beim Unterschreiten der Triggerschwelle ein Signal
am Ausgang "<" abgegeben wird. Diese Signale werden jeweils Und-Gattern 20 und
21 zugeführt, an deren Ausgang der logische L-Pegel anliegt, wenn zusätzlich auch
das 1 kHz - Taktsignal T diesen Pegel einnimmt.
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Die Flip-Flop-Schaltungen 22 und 23 sowie 24 und 25 bilden zusammen
mit Und-Gattern 26 bzw. - 27 jeweils einen Zähler bis drei, wobei ein Zu.ücksetzen
erfolgt, wenn der jeweils andere Zähler beim Erreichen von "drei" einen Impuls abgibt.
Nur das Signal des die Uherschreitungen festhaltenden Zählers (Flip-Flop-Schaltungen
22 und 23) wird dabei dem Ausgang zugeführt.
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In Fig. 5b ist ein Maximumdetektor für analogen Betrieb -dargestellt,
der zwei Operationsverstärker 28 und 29 enthält sowie ein Und-Gatter 30. Das Eingangssignal
"EKG" wird den beiden Operationsverstärkern über einen Tiefpaß 31 bzw. über ein
Differenzierglied 32 zugeleitet. Der Trigger-.schwellwert T 1 liegt als Referenzpegel
am negativen Eingang des Operationsverstärkers 28 an, während der entsprechende
Eingang des Operationsverstärkers 29 auf Massepotential liegt. Der logische L-Pegel
erscheint am Ausgang des Und-Gatters 30, wenn das Signal "EKG" für eine hinreichende
Zeitdauer
den Amplitudenwert von T 1 überschreitet und eine Steigullg von null aufweist. Insgesamt
tritt also die gleiche Wirkung ein wie bei dem digital arbeitenden Maximumdetektor:
T 1 muß bei mehreren Punkten des zeitlichen Verlaufs des Eingangssignals "EKG" überschritten
worden sein, wobei Voraussetzung ist, daß dieses einen Extremwert angenollunen hat.
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Bei der Schaltung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Fig. ib werden
einige der im Vorangehenden beschriebenen Auswertungsfunktionen von einem Mikroprozessor
33 ausgeführt. Die den Blöcken 1 bis 4 entsprechenden Baugruppen sind mit denen
der in Fig. 1a dargestellten Schaltung identisch. In der Peripherie des Mikroprozessors
33 sind der Mittelwertspeicher 7 und der Dividierer 9 vorgesehen, die ebenfalls
im wesentlichen die selben Funktionen wie in der Schaltung gemäß Fig. 1a übernehmen,
aber hinsichtlich der Datenaufbereitung den speziellen, in der Schaltung verwendeten
Mikroprozessor angepaßt sind. Am Ausgang des Mikroprozessors 33 erscheint das vom
maternellen Anteil befreite fetale Herzsignal.
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Die Programmierung des Mikroprozessors 33 erfolgt entsprechend dem
in Fig. 2 dargestellten Flußdiagramm, das allgemein eine bevorzugte Ausführung eines
das erfindungsgemäße Verfahren enthaltenden Programms wiedergibt, das auch den in
anderen Techniken (diskret, TTL, CMOS, etc.) ausgeführten Vorrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens in dieser oder ähnlicher Form zugrundegelegt werden kann.
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Vom Anfangspunkt "Start" 101 geht der Programmablauf über das Rücksetzen
aller Zähler und Speicher in Block 102, der gleichzeitig der Einmündungspunkt für
eine Programmschleife ist, zum Block 103, bei dem in einer Zykluszeit von 1 ms (entsprechend
einer Abtastrate von 1 kHz) ein Spannungswert des abdominal abgeleiteten EKG eingelesen
wird.
In einer Vcrzweigungsanweisung 104 wird der Wert eines Flag E geprüft. Ist E gleich
null, was gleichbedeutend damit ist, daß kein materneller QRS-Komplex erkannt worden
und gerade abgehandelt wird, so wird in einer weiteren Verzweigung 105 überprüft,
ob das Eingangssignal "ERG" die Triggerschwelle T 1 überschreitet (entsprechend
der Funktion des zuvor beschriebenen Maximumdetektors). Ist T 1 nicht überschritten,
so wird in einer Verzweigung 111 geprüft, ob die Größe K 1 (entsprechend der Zahl
der erkannten maternellen Komplexe) größer als drei ist. Ist das nicht der Fall,
so springt der Programmablauf zurück nach Block 103. Hat der Wert von EKG max die
Triggerschwelle T 1 überschritten, so folgt bei der Verzweigung 105 ein Programmblock
106. Da das Überschreiten der Triggerschwelle T 1 gleichbedeutend damit ist, daß
ein materneller QRS-Komplex erkannt wurde, wird das Flag E gleich eins gesetzt und
die Größe K 1 - die Zahl der erkannten maternellen Komplexe - um eins herauf -,
also von null auf eins gesetzt. Wenn E gleich eins ist, brauchen die nachfolgenden
EKG-tQerte die Triggerschwelle T 1 nicht mehr überschreiten, der Programmablauf
erfolgt direkt von Block 104 zu einem jetzt folgenden Block 107, in dem die Mittelung
des maternellen EKGs, wie bei dem bereits beschriebenen Mittelwertbildner, vorgenommen
wird. Die Mittelung erfolgt für jeden abgetasteten EKG-Wert einzeln. Im nächsten
Block 108 erfolgt die Subtraktion des gemittelten Wertes EKGmax von dem aktuellen
Meßwert, wobei die Subtraktion mit Amplitudenanpassung, wie anhand Fig. 3 beschrieben,
erfolgen kann. In der nachfolgenden Verzweigung 109 wird geprüft, ob bereits für
den gesamten zu erwartenden Verlauf eines maternellen QRS-Komplexes die beschriebene
Mittelung und Subtraktion erfolgt ist. Zu diesem Zweck wird die Anzahl der Meßwerte
gezählt, die eingelesen wurden, seitdem das Flag E von null auf eins gesetzt wurde.
Erreicht die Zahl der Meßwerte 256, gilt die Erfassung eines maternellen QRS-Komplexes
als abgeschlossen und der Programalablauf
geht von der Verzweigung
109 zum Block 110, bei dem das Flag E wieder auf null gesetzt wird, so daß zum erneuten
Aktivieren des Subtraiztionsvorgangs wiederum ein Überschreiten der Triggerschwelle
T 1 durch das Eingangssignal notwendig ist.
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Die Zahl der Mitte lungen des matcrnellen Komplexes EKG t, die überschritten
sein muß, damit zur Befreiung des abdominal abgenornnienen Herzsignals von dem maternellen
Anteil ein gesicherter Mittelwert des materne]len Komplexes zur Verfügung steht,
wird zweckmaßigerweise größer als drei gewählt. Bei dem in Fig. 2 wiedergegebenen
Programmablauf ist aus Darstellungsgründen K 1 mit drei angenommen worden. Die Mittelungskonstante
für die exponentielle Mittelung von EKG t ist zweckmäßigex ise größer oder mat gleich
acht. Wählt man für U wegen der günstigen Berechnung bei digitaler Signalverarbeitung
eine 2-er Potenz, so ist U = 16 ein bevorzugter Wert. Bei der Subtraktion (Block
108) wird jeweils das beim vorhergehenden Zyklus gemittelte Mustersignal zugrundegelegt,
damit der aktuelle Abschnitt des Signalverlaufs nicht die Unterdrückung des maternellen
Herzsignals beeinflußt, da sonst die Gefahr besteht, daß das gesuchte fetale Herzsignal
mit unterdrückt wird. Die Anpassung der Amplitude des Mittelwertes an die Amplitude
des Eingangssignals trägt wesentlich zur Verbesserung der Signalauswertung bei,
da sich insbesondere zu Beginn der Mittelungsprozedur das Muster und der momentan
vorliegende QRS-Komplex in ihrer Amplitude beträchtlich unterscheiden können. Dadurch,
daß pro Zyklus jeweils nur ein Meßwert aus dem Signalabschnitt subtrahiert und gemittelt
wird, ist eine besonders wirtschaftliche gerätemäßige Realisierung des Verfahrens
möglich, da die erforderliche Rechengeschwindigkeit reduziert ist.
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Diejenige Verfahrensvariante, bei der die Entdeckung des Störsignals
durch die Bildung der Kreuzkorrelationsfunktion
zwischen dem aktuellen
Verlauf des Eingangssignals und dem gespeicherten Störsignalmuster gesteuert wird,
ist bei dem Ausführungsbeispiel nicht verwendet. Aus der Literatur über die Anwendung
von Korrelationsverfahren ist dem Fachmann aber das entsprechende Vorgehen geläufig.
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Es wird in diesem Fall nicht der Amplitudenverlauf des Eingangssignals
auf die Überschreitung bestimmter Schwellwerte hin untersucht, sondern die Rorrelationsfunktion,
wobei für die Untersuchung besonders charakteristischer Signale deren Auswertung
für wenige Verzögerungszeiten x ausreichend ist. Maßgebend ist auch hier die Oberschreitung
vorgeschriebener Schwellwerte, wobei vorteilhafterweise diese Schwellwerte dem Amplitudenverhalten
des auszuwertenden Signals - vorzugsweise durch exponentielle Mittelung - angepaßt
werden.
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Insgesamt ist das erfindungsgemäße Verfahren für eine Vielzahl von
Anwendungen geeignet, wobei eine Anpassung an die jeweilige Problemstellung für
eine optimale Signalauswertung, die den vorliegenden Verhältnissen am besten entspricht,
dem mit der Anwendung des Verfahrens betrauten Fachmann überlassen bleiben muß.
In der vorangehenden Darstellung konnte nur ein Beispiel für eine mögliche Verwendung
des Verfahrens gegeben werden.
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Dabei fällt es beispielsweise auch in den Bereich der Erfindung, wenn
bei einer bevorzugten Ausführungsform ein Gleichrichter im Signaleingang vorgesehen
ist, der ohne Integration in einer übiichen Schaltungsanordnung eine Gleichrichtung
des Eingangssignals bewirkt. Diese Lösung ist vorteilhaft, wenn das zu erkennende
Eingangssignal keine festgelegte Polarität aufweist. Dabei ergibt sich für die Anwendung
bei der Aufnahme des fetomaternellen Elektrokardiogramms der Vorteil, daß die Elektroden
nicht in jedem Anwendungsfall so placiert sein müssen, daß stets positive oder stets
negative R-Zacken zu erwarten sind. Die weitere Signalverarbeitung bleibt dabei
unberührt.