DE3809841C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Rollenketten bestehen aus Innen- und Außengliedern. Die Innenglieder bestehen aus Buchsen, diese verbin­ denden Innenlaschen sowie auf den Buchsen gelagerten Rollen. In den Buchsen sind Bolzen gelagert, die mit den Außenlaschen das Außenglied bilden.

Für die Herstellung derartiger Rollenketten wurden bisher aus Blech gewickelte Buchsen sowie ebenfalls gewickelte oder tiefgezogene Rollen verwendet (vgl. z. B. DE-Z. "Industrie-Anzeiger", Nr. 6 vom 20. 1. 1959, S. 21-28 (=Jg.-S. 77-84) und DE-Z. "Draht", 1951, Nr. 6, S. 181). Gewickelte Buchsen und Rollen besitzen eine Längsnaht, die die Stabilität und insbesondere die Stoßbelast­ barkeit dieser Teile herabsetzt und auch einen ungleichmäßigen Verschleiß zur Folge hat, so daß die einwandfreie Funktion dieser Ketten nach einiger Betriebsdauer nicht mehr gewährleistet ist.

Auch ist die Herstellung der Buchsen und Rollen relativ aufwendig.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein zeit- und materialsparendes Verfahren zur Herstellung von Rollen und Buchsen für eine Rollen­ kette anzugeben, deren Belastbarkeit wesent­ lich erhöht ist und deren Verschleiß erheblich herab­ gesetzt ist.

Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen erfindungsgemäß gelöst durch das im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ange­ gebene Merkmal.

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Dadurch, daß die Rollen und Buchsen jeweils durch Kaltfließpressen hergestellt werden, sind diese ohne Naht ausgebildet und besitzen auch ein homogeneres und dichteres Gefüge als entsprechende gewickelte oder tiefgezogene Teile, so daß ihre Belastbarkeit und auch ihre Haltbarkeit wesent­ lich gesteigert werden können. Das Kaltfließ­ pressen ist auch ein verfahrensmäßig relativ einfacher Vorgang und der anfallende Schrottanteil ist sehr niedrig.

Vorzugsweise werden eine Rolle und eine Buchse jeweils aus einem gemeinsamen Rohling hergestellt. Auf diese Weise werden das Kaltfließpressen der Rolle und das Kaltfließpressen der Buchse miteinander verknüpft, so daß diese Vorgänge gegenüber einer getrennten Her­ stellung vereinfacht werden und auch die Maschinen­ durchlaufzeit verringert wird. Außerdem wird der Schrottanteil nochmals herabgesetzt. Da nur ein Ausgangsmaterial verwendet wird, ist zu­ dem die Lagerhaltung weniger kostenaufwendig.

Das Kaltfließpressen von Rolle und Buchse erfolgt vorteilhaft in entgegengesetzten Richtungen, wobei der Rohling zweckmäßig zuvor auf der Rollenseite gestaucht und auf der Buchsenseite in seinem Durchmesser reduziert wird.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausführungs­ beispiels näher erläutert.

Die Fig. 1 bis 6 zeigen die einzelnen Verfahrensschritte der Umwandlung eines Rohlings in eine Buchse und eine Rolle.

Der in Fig. 1 dargestellte Rohling 1 ist ein massiver Zylinder mit sich in Längsrichtung, d. h. horizontal erstreckender Achse. Der Rohling 1 wird von einem Draht mit entsprechendem Durchmesser abgetrennt und besteht vorzugsweise aus einem kaltstauchbaren Einsatzstahl.

Das Kaltfließpressen und die hierzu erforderlichen Maschinen sind grundsätzlich bekannt. Das vor­ liegende Verfahren benötigt eine spezielle Fünfstufen- Kaltfließpresse. Anhand der in den Fig. 1 bis 6 illustrierten Umwandlung des Rohlings in eine Buchse und eine Rolle ist es dem Fachmann möglich, eine entsprechende Kaltfließpresse zu konstruieren, so daß es zur Erläuterung der Erfindung nicht erforderlich ist, Einzelheiten der Presse selbst darzustellen.

In den Figuren stellen die linke Seite die Preßschlittenseite und die rechte Seite die Matrizen­ seite des Werkzeuges dar. Wie Fig. 2 zeigt, wird der Rohling 1 zunächst in einer Matrize in seinem Durchmesser reduziert und anschließend gestaucht, so daß zwei Abschnitte 2 und 3 entstehen, die in ihren Durchmessern den Außendurchmessern der zu bildenden Rolle und Buchse angepaßt sind.

Der im Durchmesser reduzierte Abschnitt 3 des Rohlings wird anschließend matrizenseitig in Vorwärtsrichtung fließgepreßt, so daß der Buchsen­ rohling 4 gemäß Fig. 3 gebildet wird. Hierauf erfolgt in der Matrize ein Fließpressen des ge­ stauchten Abschnitts 2 in Rückwärtsrichtung, wodurch der Rollenrohling 5 gemäß Fig. 3 entsteht. Dabei wird auch der innerhalb des Rohlings am Übergang zwischen Buchsenrohling 4 und Rollenrohling 5 stehengebliebene Butzen 6 etwas in den Buchsenroh­ ling 4 hineingeschoben und dieser an beiden Enden gefast.

In dem nachfolgenden, in Fig. 4 illustrierten Verfahrensschritt wird der Butzen 6 durch den Rollenrohling 5 hindurch herausgestanzt, und gleichzeitig wird der Buchsenrohling 4 innen und außen auf die jeweils gewünschten Durchmesser kalibriert. Dies erfolgt in einer Matrize mit einem Stanz- und Kalibrierstempel.

In dem anschließenden Verfahrensschritt gemäß Fig. 5 wird der Buchsenrohling 4 vom Rollenrohling 5 getrennt, wodurch die fertige Buchse 7 erhalten wird. Hierzu sind matrizenseitig eine Stanzhülse und preßschlittenseitig ein Stanzstempel vorgesehen. Die abgetrennte Buchse 7 wird matrizenseitig aus­ geworfen.

Im letzten, in Fig. 6 gezeigten Verfahrensschritt schließlich wird der Innen- und Außendurchmesser des Rollenrohlings 5 kalibriert, so daß die fertige Rolle 8 erhalten wird, die preßschlittenseitig ausgeworfen wird.

Die hergestellten Buchsen und Rollen werden nach einer zweck­ entsprechenden Wärmebehandlung den jeweils zuge­ ordneten Stationen einer Montagevorrichtung für die Rollenketten zugeführt. Sie sind in bezug auf die Materialbeschaffenheit und die Maßgenauigkeit von höchster Qualität.

Claims (10)

1. Verfahren zur Herstellung von Rollen und Buchsen für eine Rollenkette, bei der die Innenglieder zumindest aus Buchsen, diese verbindenden Innenlaschen sowie auf den Buchsen gelagerten Rollen gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen und Buchsen jeweils durch Kaltfließpressen herge­ stellt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine Rolle und eine Buchse jeweils durch Kaltfließpressen aus einem gemeinsamen Rohling hergestellt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Rohling eine zylindrische Form besitzt.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kaltfließpressen von Rolle und Buchse in entgegengesetzten Richtungen erfolgt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling vor dem Kaltfließpressen auf der Rollen­ seite gestaucht und auf der Buchsenseite in seinem Durchmesser reduziert wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kaltfließpressen von Buchse und Rolle unmittelbar aufeinander­ folgend vorgenommen wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Kaltfließpressen von Buchse und Rolle der in diesen verbliebene gemeinsame Butzen herausgestanzt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß gleichzeitig mit dem Aus­ stanzen des Butzens eine Kalibrierung der Buchse auf der Innen- und der Außenseite erfolgt.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß nach dem Ausstanzen des Butzens und dem Kalibrieren der Buchse diese von der Rolle getrennt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Rolle nach dem Abtrennen der Buchse auf der Innen- und Außenseite kalibriert wird.