DE3809591C2 - Sicherheitsschaltung für elektrisch ansteuerbare Türantriebe in Fahrzeugen für Personenbeförderung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsschaltung für elektrisch ansteuerbare Türantriebe in Fahrzeugen für Personenbeförderung mit einer elektronischen Steuer­ vorrichtung, die über elektrische Steuerkreise mit der Antriebsvorrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür verbunden ist.

Eine derartige Sicherheitsschaltung ist in Form einer Druckreduziereinrichtung für pneumatische Türantriebe in DE 35 23 694 A1 beschrieben.

Es ist weiterhin aus DE 19 20 297 B2 eine Sicherheits­ vorrichtung für eine Fahrzeugtür mit Mitteln zum Sperren und Freigeben der Türbetätigung bekannt, die Steuerre­ lais aufweist und durch Betätigen eines Befehlstasters aktiviert wird und bei der beim Öffnen der Tür eine Anfahrsperre angesteuert wird. Auch diese bekannte Vorrichtung ist für druckluftbetätigte Türsysteme ge­ dacht.

Bei einer Sicherheitsschaltung werden in die elektroni­ sche Steuervorrichtung alle für das Öffnen und Schließen der Tür notwendigen Befehle in Form von elektrischen Signalen eingegeben, also beispielsweise Türöffnungs- und Schließsignale, die vom Fahrer des Fahrzeugs gegeben werden, aber auch Stop- oder Reversiersignale, die von die Türbewegung überwachenden Einklemmsicherungsanlagen abgegeben werden.

Bei derartigen Türantrieben müssen eine Reihe von Sicherheitsvorschriften beachtet werden und vor allem soll das Fahrzeug nicht anfahren dürfen, wenn eine der Türen geöffnet ist oder sich in der Öffnungsbewegung befindet. Weiterhin soll es nicht möglich sein, eine Fahrzeugtür während der Fahrt unvermittelt zu öffnen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicher­ heitsschaltung der eingangs und im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so auszubilden, daß mit möglichst einfachen Steuermitteln eine Höchstmaß an Sicherheit erzielt wird und insbesondere folgende Be­ dingungen erfüllt sind:

• a) Sobald die Öffnungsbewegung der Tür ausgelöst ist, wird eine Anfahrsperre aktiviert;
• b) ein unkontrolliertes Öffnen der Tür ist nicht mög­ lich;
• c) ein unkontrolliertes Aktivieren der Anfahrsperre ist nicht möglich.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentan­ spruchs 1.

Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Sicher­ heitsschaltung ist darin zu sehen, daß nur ein einziges Steuerrelais mit zwei Schaltkontakten benötigt wird, um die zwei getrennten Steuerkreise der Schaltung zu ver­ wirklichen.

Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltung sind in den Unteransprüchen be­ schrieben.

So ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform nach Anspruch 3 sichergestellt, daß auch bei einem Defekt im ersten Steuerkreis bei Auslösen der Öffnungsbewegung die Anfahrsperre mit Sicherheit aktiviert wird, andererseits aber ein Betätigen des Steuerrelais und des Polwendere­ lais von außen nicht möglich ist.

Durch die Zwangsführung der Schaltkontakte des Steuerre­ lais gemäß Anspruch 4 wird sichergestellt, daß bei Verschweißung eines Schaltkontaktes immer die Anfahr­ sperre aktiviert wird, auch bei geschlossener Tür.

Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnung ein Ausführungsbeispiel für eine Sicherheitsschaltung nach der Erfindung näher erläutert.

In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 in einem Schaltbild eine Sicherheitsschaltung für einen elektromotorisch ansteuerbaren Tür­ antrieb.

Die in der Fig. 1 dargestellte Schaltung, die in einem Fahrzeug für Personenbeförderung, beispielsweise in einem Omnibus, angeordnet sein kann, besitzt eine als "Steuerlogik" bezeichnete elektronische Steuervorrich­ tung 1, der über die Steuereingänge 3.1 bis 3.5 und eine Anpassungsschaltung 3 Steuersignale zum Öffnen und Schließen der Tür zugeführt werden, die in nicht eigens dargestellter und an sich bekannter Weise in der Steuer­ vorrichtung 1 verarbeitet und auch gespeichert werden.

Die Türbewegung wird durch einen Elektromotor 5 ge­ steuert, in dessen Speisekreis die Schaltkontakte K2/1 und K2/2 eines Polwenderelais K2 und der Einschaltkon­ takt K3/1 eines Einschaltrelais K3 angeordnet sind. Die Relais K2 und K3 sind an die Steuerlogik 1 ange­ schlossen. Ein erster Steuerkreis führt von der Steuer­ logik 1 über eine von dorther aktivierbare als "Ansteuerung-Anfahrsperre" bezeichnete Leistungsstufe 2 einen ersten Schaltkontakt K1/1 eines Steuerrelais K1 sowie eine Diode V2 zu einem Magnetventil V1, das die Anfahrsperre aktiviert. Das Relais K1 ist über einen Taster S1 und eine Diode V3 direkt an eine Spannungs­ quelle anschließbar. Sobald bei Aktivierung der erste Schaltkontakt K1/1 schließt wird ein Selbsthaltekreis geschlossen, der von der Steuerlogik 1 über die Lei­ stungsstufe 2 und den ersten Schaltkontakt K1/1 zum Relais K1 führt.

Ein zweiter Steuerkreis führt von einer Spannungsquelle über den zweiten Schaltkontakt K1/2 des Steuerrelais K1 und das Polwenderelais K2 zur Steuerlogik 1. Zwischen dem zweiten Schaltkontakt K1/2 und dem Polwenderelais K2 ist dieser zweite Steuerkreis über eine Diode V2 mit dem Magnetventil Y1 verbunden.

Die Türstellung, die beispielsweise am Elektromotor 5 oder auch an der Tür selbst abgefühlt werden kann, wird auf ein Türstellungspotentiometer P übertragen und eine Anpassungsschaltung 4 liefert ein entsprechendes Signal an die Steuerlogik 1.

Die Schaltung ist so ausgelegt, daß bei geschlossener Tür die Leistungsstufe 2 nicht aktiviert ist und das Polwenderelais K2 stromlos ist. In diesem Zustand kann der Elektromotor 5 über das Einschaltrelais KD nur in Schließrichtung angesteuert werden.

Zum Öffnen der Tür wird der Befehlstaster 17 kurzzeitig gedrückt. Hierdurch wird das Steuerrelais K1 aktiviert, die Schaltkontakte K1/1 und K1/2 schließen und der von der Steuerlogik 1 über die Leistungsstufe 2 zum Steuer­ relais K1 führende Selbsthaltekreis wird geschlossen und infolge der Aktivierung der Leistungsstufe 2 eingeschal­ tet. Gleichzeitig wird über die Diode V1 das Magnetven­ til V1 der Anfahrsperre aktiviert und über den zweiten Schaltkontakt K1/2 und das Polwenderelais K2 der Elek­ tromotor 5 im Sinne einer Öffnungsbewegung an seinen Speisekreis angeschlossen, so daß nach Anziehen des Einschaltrelais K3 die Tür öffnet. Es wird darauf hinge­ wiesen, daß ein Öffnen der Tür nur über den Befehls­ taster S1 möglich ist, da ohne diesen Öffnungsbefehl das Polwenderelais K2 nicht angesteuert werden kann, auch nicht bei defekter Steuerlogik 1.

Für die Dauer der geöffneten Tür ist die Anfahrsperre über das Magnetventil Y1 aktiviert. Die beiden Dioden V1 und V2 stellen die Aktivierung der Anfahrsperre bei Betätigung des Befehlstasters S1 und eventuell defekter Leistungsstufe 2 sicher. Gleichzeitig wird über diese Dioden ein Betätigen des Steuerrelais K1 und des Polwen­ derelais K2 von außen verhindert.

Zum Schließen der Tür wird von der Steuerlogik her einerseits ein entsprechender Befehl über das Polwende­ relais K2 und das Einschaltrelais K3 gegeben und nach dem endgültigen Schließen der Tür aufgrund des ent­ sprechenden vom Türstellungspotentiometer P kommenden Signals von der Steuerlogik 1 her die Leistungsstufe 2 inaktiv gemacht und damit der Selbsthaltekreis des Steuerrelais K1 gelöst. Nun ist der Ausgangszustand wieder hergestellt, von dem aus ein Öffnen der Tür nur durch erneutes Drücken des Befehlstasters S1 möglich ist.

Ein unkontrolliertes Aktivieren der Anfahrsperre ist nicht möglich, da diese nur über die beiden Schaltkon­ takte K1/1 und K1/2 oder durch Drücken des Befehls­ tasters 1 angesteuert werden kann.

Claims (4)

1. Sicherheitsschaltung für elektrisch ansteuerbare Türantriebe in Fahrzeugen für Personenbeförderung, mit einer elektronischen Steuervorrichtung, die über elek­ trische Steuerkreise mit der Antriebsvorrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem elektromotorisch ansteuer­ baren Türantrieb ein erster Steuerkreis vorgesehen ist, der einen ersten Schaltkontakt (K1/1) eines Steuerrelais (K1) enthält, welches über einen Befehlstaster (S7) aktivierbar ist, wobei durch das Schließen des ersten Schaltkontaktes (K1/1) einerseits ein Selbsthaltekreis (1-2-K1) für das Steuerrelais (K1) geschlossen wird und andererseits eine elektrisch ansteuerbare Anfahrsperre (Y1) an die elektronische Steuervorrichtung (1) ange­ schlossen und eingeschaltet wird, sowie ein zweiter Steuerkreis, der einen zweiten Schaltkontakt (K2/2) des Steuerrelais (K1) enthält, durch dessen Schließen ein an die elektronische Steuervorrichtung (1) angeschlossenes Polwenderelais (K2) im Sinne einer Öffnungsbewegung der Tür an einen Speisekreis angeschlossen wird, in dem die Schaltkontakte (K2/1, K2/2) des Polwenderelais im Spei­ sekreis des die Türbewegung steuernden Elektromotors (5) so angeordnet sind, daß im nichterregten Zustand des Polwenderelais (K2) der Elektromotor (5) im Sinne einer Schließbewegung der Tür an seinen Speisekreis ange­ schlossen ist und eine Vorrichtung (P) zur Überwachung der Türstellung vorgesehen ist, von der aus im ge­ schlossenen Zustand der Tür über die elektronische Steuervorrichtung (1) der Selbsthaltekreis (1-2-K1) des Steuerrelais (K1) gelöst wird.

2. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Steuerrelais (K1) einerseits über eine Diode (V3) und den Befehlstaster (S1) an eine Spannungs­ quelle und andererseits über den ersten Schaltkontakt (K1/1) des Steuerrelais (K1) an eine von der elektroni­ schen Steuervorrichtung (1) her aktivierbare Leistungs­ stufe (2) anschließbar ist, welche über eine Diode (V1) die Anfahrsperre (Y1) ansteuert.

3. Sicherheitsschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfahrsperre (Y1) beim Schließen der beiden Schaltkontakte (K1/1, K1/2) des Steuerrelais (K1) sowohl über den ersten als auch über den zweiten Steuerkreis jeweils unter Zwischenschaltung von Dioden (V1, V2) an eine Spannungsquelle angeschlossen ist.

4. Sicherheitsschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkontakte (K1/1, K1/2) des Steuerrelais (K1) zwangsgeführt sind.