DE3809070C2 - - Google Patents
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- DE3809070C2 DE3809070C2 DE3809070A DE3809070A DE3809070C2 DE 3809070 C2 DE3809070 C2 DE 3809070C2 DE 3809070 A DE3809070 A DE 3809070A DE 3809070 A DE3809070 A DE 3809070A DE 3809070 C2 DE3809070 C2 DE 3809070C2
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F04—POSITIVE - DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS FOR LIQUIDS OR ELASTIC FLUIDS
- F04D—NON-POSITIVE-DISPLACEMENT PUMPS
- F04D27/00—Control, e.g. regulation, of pumps, pumping installations or pumping systems specially adapted for elastic fluids
- F04D27/02—Surge control
- F04D27/0207—Surge control by bleeding, bypassing or recycling fluids
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum sicheren Betreiben
eines Turbo-Kompressors, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Ein Verfahren der genannten Art ist aus der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrundeliegenden DE-AS 11 07 887
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren erfolgt ebenfalls
eine Ermittlung der Geschwindigkeit der Bewegung
des Arbeitspunktes im Kennfeld, wobei hier aber der Nachteil
besteht, daß Durchflußänderungen, die mit nur geringen
oder sogar praktisch keinen Druckänderungen verbunden
sind, kaum oder gar nicht festgestellt werden
können. Die schnelle Regelung reagiert damit in diesen
Fällen nicht. Dies stellt insbesondere ein Risiko dar
bei Kompressoren mit einer falchen Kennlinie oder mit
flachen Kennlinienbereichen, bei denen auch die Abblaselinie
und die Pumpgrenze einen entsprechend flachen Verlauf
aufweisen. Außerdem ist als Nachteil anzuführen,
daß bei diesem bekannten Verfahren lediglich ein starrer
Grenzwert für die Änderungsgeschwindigkeit des Arbeitspunktes
im Kennfeld vorgebbar ist, der nur durch manuellen
Eingriff verändert werden kann.
Ein weiteres Verfahren zum Betreiben eines Turbo-Kompressors
ist aus der DE-OS 26 23 899 bekannt. Bei diesem Verfahren
ist einer kontinuierlichen Abblaseregelung eine
Sicherheitssteuerung überlagert. Im Ansprechfall dieser
Sicherheitssteuerung, d. h. bei Überschreiten einer statischen,
zwischen Abblaselinie und Pumpgrenze verlaufenden
Sicherheitslinie durch den Arbeitspunkt, wird das
Ab- oder Umblaseventil stets vollständig geöffnet, da
die zugehörige Stellgröße für die Bewegungssteuerung des
Ventils sprungartig auf den Wert "Null" gesetzt wird.
Auch wenn der Arbeitspunkt vor Erreichen der Öffnungsendstellung
des Ventils die Abblaselinie wieder zum sicheren
Kennfeldbereich hin überschritten hat, öffnet das
Ventil weiter, da sich seine Stellgröße auf dem Wert
"Null" befindet und von dort unter dem Einfluß der normalen
Abblaseregelung nur langsam wieder ansteigen kann.
Dies hat einen häufig sehr nachteiligen Druckeinbruch in
dem vom Kompressor beschickten Verbrauchernetz zur
Folge. Ein zweiter Nachteil besteht darin, daß die
Sicherheitslinie in einem festen Abstand parallel zur
Abblaselinie oder Pumpgrenze verläuft und damit nur
statisch wirkt. Um ein Überschreiten der Pumpgrenze
durch den Arbeitspunkt für jeden denkbaren Betriebsfall
sicher auszuschließen, muß der Abstand der Sicherheitslinie
von der Pumpgrenze relativ groß sein. Dies führt
in den meisten Ansprechfällen der Sicherheitssteuerung
zu einem früheren Auslösen der Abblaseventilöffnung als
eigentlich nötig, was wiederum zu Energieverlusten und
damit höheren Betriebskosten des Kompressors im Teillastbetrieb
führt.
Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren der
gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß ein
Pumpen mit geringeren Energieverlusten sicherer vermieden
wird.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch
ein Verfahren der genannten Art mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Mit dem neuen Verfahren wird erreicht, daß beim Auftreten
einer Störung, d. h. bei Annäherung des Arbeitspunktes an
die Pumpgrenze bzw. Abblaselinie, die Öffnung des Abbla
seventils oder Umblaseventils unter Berücksichtigung der
Bewegungsgeschwindigkeit des Arbeitspunktes jeweils zum
spätestmöglichen Zeitpunkt ausgelöst wird. Dies bedeutet,
daß bei der nach diesem Zeitpunkt noch auftretenden Wei
terbewegung des Arbeitspunktes die Pumpgrenze soeben
nicht erreicht und keinesfalls überschritten wird. Dabei
ist es selbstverständlich so, daß bei höherer Geschwin
digkeit des Arbeitspunktes in Richtung auf die Pumpgrenze
zu die Auslösung der Öffnung des Abblaseventils früher
und entsprechend bei niedrigerer Geschwindigkeit des
Arbeitspunktes später erfolgt. Bei Betrachtung des Kom
pressor-Kennfeldes verläuft also die Schnellöffnungslinie
parallel zur Abblaselinie mit einem in Abhängigkeit von der
momentanen Arbeitspunktgeschwindigkeit variierenden Ab
stand von der Pumpgrenze. Die unerwünschten Druckeinbrü
che im dem Kompressor nachgeschalteten Verbrauchernetz
werden wirksam vermindert, da das Abblaseventil in dem
neuen Verfahren nicht mehr stets vollständig, sondern nur
noch so weit wie eben erforderlich geöffnet wird. Der
sichere Arbeitsbereich des Kompressors wird damit näher
an die Pumpgrenze geschoben, was einen wirtschaftlicheren
Betrieb des Kompressors und damit verminderte Betriebsko
sten ergibt.
Weiter ist vorgesehen, daß während der Öffnung des Ab
blaseventils mit maximaler Verstellgeschwindigkeit der
Regler auf die jeweils aktuelle Stellung des Abblaseven
tils nachgeführt wird.
Hierdurch wird
erreicht, daß ein längeres Einschwingen der Regelung, wie
es bei bekannten Regelverfahren infolge von größeren Dif
ferenzen zwischen der Stellung des Abblaseventils und der
am Reglerausgang anstehenden Stellgröße für das Abblase
ventil auftritt, weitgehend vermieden wird. Der Druckver
lauf im Verbrauchernetz wird hierdurch wesentlich gleich
mäßiger, d. h., daß die Auswirkungen von Störungen stark
gedämpft werden.
In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist vorge
sehen, daß die Ermittlung der Geschwindigkeit des Ar
beitspunktes durch zeitliches Differenzieren der in Ab
hängigkeit von der Zeit variierenden Ortskoordinaten des
Arbeitspunktes erfolgt. Dieses Verfahren liefert prak
tisch ohne Verzögerung die aktuelle Geschwindigkeit des
Arbeitspunktes im Kennfeld, anhand welcher in Verbindung
mit der aktuellen Position des Arbeitspunktes im Kennfeld
entschieden wird, ob eine Schnellöffnung des Abblaseven
tils erfolgt oder nicht.
Eine zweite Möglichkeit zur Ermittlung der Geschwindig
keit des Arbeitspunktes im Kennfeld besteht in einer
Differenzbildung zwischen den aktuellen Ortskoordinaten
und um eine vorgebbare Zeitspanne verzögerten Ortskoordi
naten mit folgender Division der Differenz durch die
Zeitspanne. Diese Variante benötigt weniger Aufwand bei
der Verarbeitung der Daten, hat jedoch eine etwas gerin
gere Reaktionsschnelligkeit als die vorangehend beschrie
bene Variante.
Um Fehler bei der Geschwindigkeitsermittlung infolge ei
nes den Durchflußmeßwerten überlagerten Rauschens, z. B.
durch Strömungsturbulenzen, zu vermindern, erfolgt zweck
mäßig vor der Geschwindigkeitsermittlung eine Tiefpaß-
Filterung der in Abhängigkeit von der Zeit in ihrer Lage
im Kennfeld variierenden Ortskoordinaten des Arbeitspunk
tes, die durch die erwähnten Durchflußmeßwerte sowie
Druckmeßwerte definiert sind. Das Rauschen führt zu klei
nen, kurzzeitigen Verschiebungen des Arbeitspunktes im
Kennfeld, ohne daß wirkliche Änderungen im Betriebszu
stand des Kompressors vorliegen. Mit der Filterung werden
diese kurzzeitigen Schwankungen in dem Geschwindigkeits
wert ausgeschaltet und es wird ein unnötiges Auslösen der
Schnellöffnung des Abblaseventils vermieden.
Bei der zuvor beschriebenen Filterung muß neben der er
wünschten Unterdrückung der kurzzeitigen Schwankungen der
Arbeitspunktgeschwindigkeit in Kauf genommen werden, daß
echte Arbeitspunktverschiebungen, z. B. infolge von Be
triebsstörungen im nachgeschalteten Verbrauchernetz, erst
verzögert festgestellt werden. Um dem abzuhelfen, ist alternativ
vorgesehen, daß vor der Geschwindigkeitsermittlung eine
richtungsselektive, Variationen in Richtung auf die Pump
grenze oder Abblaselinie zu in wesentlichen unbeeinflußt
durchlassende und andere Variationen mit vorgebbaren Fil
terparametern beeinflussende Filterung der zeitabhängig
variierenden Ortskoordinaten des Arbeitspunktes im Kenn
feld erfolgt. Mit dieser nichtlinearen Filterung wird
erreicht, daß Störungen in Richtung auf die Abblaselinie
oder Pumpgrenze hin praktisch unbeeinflußt und damit
unverzögert passieren können, Arbeitspunktbewegungen in
andere Richtungen jedoch mit vorgebbaren Filterparametern
gefiltert werden, bevor die Geschwindigkeitsbestimmung
erfolgt. Rauschanteile der Meßwerte gehen damit nur noch
wesentlich vermindert in die Geschwindigkeitsbestimmung
ein.
Eine weitere Alternative zu der zuvor beschriebenen
Tiefpaßfilterung und richtungsselektiven Filterung besteht darin, daß zusätzlich wenigstens
ein weiterer Betriebsparameter des Kompressors, wie Dreh
zahl, Leitschaufelstellung oder Kompressorenddruck, er
faßt wird und daß eine Öffnung des Abblaseventils mit
maximaler Verstellgeschwindigkeit nur erfolgt, wenn auch
wenigstens einer der zusätzlich erfaßten Parameter eine
Annäherung des Arbeitspunktes an die Pumpgrenze anzeigt.
In der Regel ist eine Verschiebung des Arbeitspunktes auf
die Pumpgrenze bzw. Abblaselinie zu mit einem Sinken der
Kompressordrehzahl und/oder bei leitschaufelgeregelten
Kompressoren mit einer Schließbewegung der Leitschaufeln
sowie mit einem Anstieg des Enddrucks verbunden. Die Er
fassung dieser Parameter kann auf an sich bekannte Art
und Weise erfolgen.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens
ist schließlich noch vorgesehen,
daß die Öffnung des Abblaseventils mit maximaler Ver
stellgeschwindigkeit erst nach Überschreiten eines vor
gebbaren Geschwindigkeits-Grenzwertes und/oder eines vor
gebbaren Verschiebungsbetrages durch den Arbeitspunkt im
Kennfeld erfolgt. Mit der erstgenannten Ausgestaltung des
Verfahrens wird erreicht, daß ein Auslösen der Schnell
öffnung des Abblaseventils bei geringfügigen und langsa
men Bewegungen des Arbeitspunktes ausgeschlossen wird, da
in diesen Fällen die übliche Regelung völlig ausreichend
ist. Das Verfahren erhält hier eine Ansprechschwelle in
Form einer Hysterese. Mit der zweitgenannten Ausgestal
tung wird das Verfahren unempfindlicher gegen Rauschen,
das in den Durchflußmeßwerten auftritt.
Mit dem neuen Verfahren wird also ein sicherer und wirtschaftlicher
Betrieb von Turbo-Kompressoren ermöglicht,
wobei Eingriffe durch eine Schnellöffnung des Abblaseventils
nur und erst dann erfolgen, wenn sie zum Schutz des
Kompressors wirklich nötig sind und nur so lange andau
ern, wie sie erforderlich sind.
Im folgenden werden bevorzugte Ausgestaltungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens in Beispielen anhand einer
Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Turbokompressor nebst einer schematischen
Blockdarstellung eines Verfahrensablaufes,
Fig. 2 ein Blockdiagramm des erfindungswesentlichen
Teils des Verfahrensablaufes,
Fig. 3 das Blockdiagramm aus Fig. 2 mit einer ersten
Ergänzung und
Fig. 4 das Blockdiagramm aus Fig. 2 mit einer zweiten
Ergänzung.
Wie die Fig. 1 der Zeichnung zeigt, wird ein zu verdich
tendes gasförmiges Medium durch eine Ansaugleitung 10
einem Turbokompressor 1 zugeführt, der das verdichtete
gasförmige Medium in eine Druckleitung 11 fördert. Vor
dem Kompressor 1 ist in die Ansaugleitung 10 eine Durch
flußmeßeinrichtung 4 eingebaut. Hinter dem Turbokompres
sor 1 ist in die Druckleitung 11 eine Druckmeßeinrichtung
5 eingeschaltet. Im weiteren Verlauf der Druckleitung 11
zweigt von dieser eine Abblaseleitung 21 mit einem einge
schalteten Abblaseventil 2 ab. Das Abblaseventil 2 ist
mittels einer Ventilbetätigungseinrichtung 20 in seiner
Position verstellbar. Durch die Abblaseleitung 21 mit dem
Ventil 2 kann bei Bedarf ein Teil des vom Turbokompressor
1 verdichteten und in die Druckleitung 11 geförderten Me
diums, z. B. Druckluft, in die Atmosphäre abgeblasen
werden. Alternativ kann die Leitung 21 auch zur Ansaug
leitung 10 zurückgeführt sein. Schließlich ist im weiteren Verlauf der Druckleitung 11
in diese, wie üblich, eine Rückschlagklappe 3 eingeschal
tet. Hinter dieser Rückschlagklappe 3 wird das verdich
tete Medium durch die Druckleitung 11 einem nachgeschal
teten Verbrauchernetz zugeführt.
Mittels der Durchflußmeßeinrichtung 4 wird der ansaugsei
tig zum Kompressor 1 strömende Durchfluß kontinuierlich
gemessen. Druckseitig wird mit der Druckmeßeinrichtung 5
der Druck des vom Kompressor 1 in die Druckleitung 11
geförderten Mediums kontinuierlich gemessen. Aus den Meß
werten der Durchflußmessung und der Druckmessung wird
eine Regeldifferenz berechnet, die dazu verwendet wird,
eine Ventilstellgröße für das Abblaseventil 2, genauer
dessen Betätigungseinrichtung 20, zu berechnen. Die Meß
werte für den Durchfluß und den Druck definieren die Lage
des Kompressorarbeitspunktes im Kompressor-Kennfeld. An
hand dieser Meßwerte sorgt das Regelverfahren durch eine
bedarfsweise, mehr oder weniger starke Öffnung des Abbla
seventils 2 dafür, daß der Durchfluß durch den Turbokom
pressor 1 einen gerade noch zulässigen Minimaldurchfluß
nicht unterschreitet.
Wesentlich ist bei dem hier beschriebenen Verfahren, daß aus der
aus dem Durchfluß und dem Druck berechneten Regeldiffe
renz eine Arbeitspunkt-Geschwindigkeit berechnet wird, d.
h. die Geschwindigkeit, mit der sich der Arbeitspunkt des
Kompressors 1 im Kennfeld bewegt. Insbesondere wird hier
festgestellt, ob und mit welcher Geschwindigkeit sich der
Arbeitspunkt der Abblaselinie oder Pumpgrenze nähert. Aus
dieser Arbeitspunktgeschwindigkeit und aus der Regeldif
ferenz, die die aktuelle Position des Arbeitspunktes im
Kompressorkennfeld darstellt, bildet eine Schnellöff
nungssteuerung Steuerbefehle für die Ventilbetätigungs
einrichtung 20 des Abblaseventils 2, um dieses bei Bedarf
mit der größtmöglichen Verstellgeschwindigkeit um das
erforderliche Maß zu öffnen. Die Schnellöffnungssteuerung
greift immer dann ein, wenn der Arbeitspunkt im Kennfeld
eine einen geschwindigkeitsabhängigen Minimalabstand des
Arbeitspunktes von der Abblaselinie oder Pumpgrenze dar
stellende Schnellöffnungslinie erreicht oder überschrei
tet. Nach Rückkehr des Arbeitspunktes in den sicheren
Kennfeldbereich übernimmt wieder die normale Abblasere
gelung mit der Ventilstellgrößenberechnung allein aus der
Regeldifferenz die weitere Regelung des Kompressors 1.
Eine erste Ausgestaltungsmöglichkeit des in Fig. 1 mit
Arbeitspunktgeschwindigkeitberechnung und Schnellöff
nungssteuerung bezeichneten, erfindungswesentlichen Ver
fahrensteils ist in der Fig. 2 dargestellt. Die in einem
früheren Verfahrensschritt berechnete Regeldifferenz, d. h.
das Signal, das dem Abstand des Arbeitspunktes von der
Abblaselinie entspricht und damit die Ortskoordinaten des
Arbeitspunktes fixiert, wird nach der Zeit differenziert
(DIF). Dieses Differential entspricht der Geschwindigkeit
des Arbeitspunktes im Kennfeld in Richtung Pumpgrenze
oder Abblaselinie. Geschwindigkeiten in andere Richtun
gen, insbesondere parallel zur Pumpgrenze oder Abblase
linie, werden nicht erfaßt. Diese Geschwindigkeit wird
anschließend mit einer von der Lage des Arbeitspunktes,
d. h. von der Regeldifferenz abhängigen, nichtlinearen
Funktion (FNC) multipliziert (MUL). Anschließend wird
dieses Produkt, das eine Geschwindigkeitskomponente dar
stellt, mit der Regeldifferenz, die die Ortskoordinate
des Arbeitspunktes darstellt, verglichen (SUM1) . Über
steigt nun der Zahlenwert der Geschwindigkeitskomponente
den Zahlenwert der Ortskoordinate, so wird das Ergebnis
des Vergleiches (SUM1) positiv. Die nachfolgende logische
UND-Operation (AND1), die hier die Funktion einer Schalt
stufe hat, liefert dann ausgangsseitig ein Signal, das
einen Ventilschnellöffnungsbefehl darstellt. Dieser Be
fehl bewirkt, daß das Abblaseventil in Öffnungsrichtung
verstellt wird. Sobald der Zahlenwert der Geschwindig
keitskomponente wieder kleiner wird als der Zahlenwert
der Ortskoordinate, springt der Ausgang der UND-Operation
(AND1) zurück auf den Wert "0" und der Schnellöffnungsbe
fehl ist aufgehoben. Von nun an übernimmt wieder die
normale Abblaseregelung die weitere Verstellung des Ab
blaseventils 2.
Ergänzend kann hier vorgesehen sein, daß die normale
Abblaseregelung, genauer die von dieser erzeugte Ventil
stellgröße, während der von der neu hinzu gekommenen
Schnellöffnungssteuerung bewirkten Schnellöffnung des
Abblaseventils 2 auf die hierdurch erreichte aktuelle
Ventilstellung nachgeführt wird.
Das in Fig. 3 dargestellte Regelschema zeigt das Block
diagramm aus Fig. 2 mit einer Ergänzung, mit welcher
bewirkt wird, daß ein Ventilschnellöffnungsbefehl erst
ausgegeben wird, wenn der Arbeitspunkt im Kennfeld eine
bestimmte Mindestwegstrecke zurückgelegt hat. Hierzu ist
eine Integration (NFI) vorgesehen, die so durchgeführt
wird, daß das Ergebnis ausgangsseitig stets den Wert der
Regeldifferenz annimmt. Vor der Integration erfolgt eine
Begrenzung (LIM1), die die Stellgeschwindigkeit des In
tegrierens begrenzt. Je kleiner die Grenzwerte dieser
Begrenzung (LIM1) gewählt sind, um so langsamer kann das
Integral (NFI) einer Änderung der Regeldifferenz folgen.
Nimmt man an, daß die Regeldifferenz sprungförmig einen
um 10% größeren Wert annimmt, so führt dies dazu, daß
der Ausgang der auf die Integration (NFI) folgenden
Summierung (SUM2) positiv wird. Übersteigt dieser posi
tive Wert den als Konstante (CON) vorgegebenen Grenzwert,
wird auch das Ergebnis der nachfolgenden Summierung
(SUM3) positiv und die Schnellöffnung des Abblaseventils
2 wird über die logische UND-Operation (AND1) freigege
ben. Legt dagegen der Arbeitspunkt nur eine kleine, un
terhalb des vorgegebenen Grenzwertes liegende Wegstrecke
im Kennfeld zurück, wird eine Ventilschnellöffnung nicht
vorgenommen. Diese Ausführung des Verfahrens hat insbe
sondere den Vorteil, daß sie gegen ein den Meßwerten für
den Durchfluß überlagertes Rauschen unempfindlich ist.
Fig. 4 schließlich zeigt eine Verfahrensvariante, bei
welcher das Blockdiagramm aus Fig. 2 um eine Filterung
ergänzt ist. Die einzelnen, hierfür zusätzlich erforder
lichen Verfahrensschritte bestehen in einer Begrenzung
(LIM2) der Regeldifferenz, einer nachführenden Integrie
rung (NFI), einer Summierung (SUM4) und einer weiteren
logischen UND-Operation (AND2). Dieses nichtlineare Fil
ter arbeitet derart, daß ansteigende Signale der Regel
differenz unverzögert durchgelassen werden und daß fal
lende Signale der Regeldifferenz gefiltert werden, d. h.
hier ein Tiefpaßfilter durchlaufen. Hierdurch wird si
chergestellt, daß die Differenzierung (DIF) zur Geschwin
digkeitsermittlung des Arbeitspunktes unverzögert auf
Arbeitspunktverschiebungen in Richtung Pumpgrenze bzw.
Abblaselinie reagiert und wesentlich unempfindlicher
gegen Signalrauschen wird.
Claims (9)
1. Verfahren zum sicheren Betreiben eines Turbo-Kompressors
mittels Abblaseregelung, in welchem der den Arbeitspunkt
des Kompressors im Kompressorkennfeld definierende
Durchfluß und Förderdruck kontinuierlich gemessen
werden, wobei zur Verhinderung des Pumpens vor
Erreichen der Pumpgrenze durch den Arbeitspunkt des
Kompressors bei Erreichen einer zur Pumpgrenze parallelen
Abblaselinie durch von einem Regler gesteuertes
Öffnen wenigstens eines Ab- oder Umblaseventils
sichergestellt wird, daß der Durchfluß einen vom Förderdruck
abhängigen Minimaldurchfluß nicht unterschreitet,
wobei die Geschwindigkeit der Bewegung des
Arbeitspunktes relativ zur Abblaselinie oder Pumpgrenze
kontinuierlich ermittelt wird, wobei bei Erreichen
oder Überschreiten einer bestimmten Änderungsgeschwindigkeit
des Arbeitspunktes ein der normalen Abblaseregelung
überlagertes Abblasen mit maximaler Ventil-Öffnungsgeschwindigkeit
erfolgt und wobei das überlagerte
Abblasen durch überlagertes Öffnen des vom
Regler gesteuerten Ab- oder Umblaseventils erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die überlagerte Öffnung des Ab- oder Umblaseventils bei Erreichen oder Überschreiten einer einen geschwindigkeitsabhängig variierenden Minimalabstand des Arbeitspunktes von der Abblaselinie oder Pumpgrenze darstellenden Schnellöffnungslinie durch den Arbeitspunkt erfolgt und
- - bei der Rückkehr des Arbeitspunktes über die Schnellöffnungslinie die Öffnungsbewegung dieses Ab- oder Umblaseventils beendet wird und dessen weitere Verstellung von der zuletzt erreichten Stellung ausgehend wieder allein durch die normale Abblaseregelung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Öffnung des Ab- oder Umblaseventils mit maximaler
Verstellgeschwindigkeit der Regler auf die jeweils
aktuelle Stellung des Abblaseventils nachgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ermittlung der Geschwindigkeit des Arbeitspunktes
durch zeitliches Differenzieren der in
Abhängigkeit von der Zeit variierenden Ortskoordinaten
des Arbeitspunktes erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ermittlung der Geschwindigkeit des Arbeitspunktes
durch Differenzbildung zwischen den aktuellen
Ortskoordinaten und um eine vorgebbare Zeitspanne
verzögerten Ortskoordinaten mit folgender Division
der Differenz durch die Zeitspanne erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Geschwindigkeitsermittlung
eine Tiefpaß-Filterung der in Abhängigkeit von
der Zeit variierenden Ortskoordinaten erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Geschwindigkeitsermittlung
eine richtungsselektive, Variationen in Richtung
auf die Pumpgrenze oder Abblaselinie zu im wesentlichen
unbeeinflußt durchlassende und andere Variationen
mit vorgebbaren Filterparametern beeinflussende
Filterung der zeitabhängig variierenden Ortskoordinaten
des Arbeitspunktes im Kennfeld erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich wenigstens ein weiterer
Betriebsparameter des Kompressors, wie Drehzahl,
Leitschaufelstellung oder Kompressorenddruck, erfaßt
wird und daß eine Öffnung des Ab- oder Umblaseventils mit maximaler
Verstellgeschwindigkeit nur erfolgt, wenn auch
wenigstens einer der zusätzlich erfaßten Parameter
eine Annäherung des Arbeitspunktes an die Pumpgrenze
anzeigt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung des Ab- oder Umblaseventils
mit maximaler Verstellgeschwindigkeit erst nach Überschreiten
eines vorgebbaren Geschwindigkeits-Grenzwertes
durch den Arbeitspunkt erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung des Ab- oder Umblaseventils
mit maximaler Verstellgeschwindigkeit erst nach Überschreiten
eines vorgebbaren Verschiebungsbetrages
durch den Arbeitspunkt in dem Kompressorkennfeld erfolgt.
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