DE3808982A1 - Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen messung der kohlenwasserstoff-konzentration in einem gasstrom - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen messung der kohlenwasserstoff-konzentration in einem gasstromInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
kontinuierlichen Messung der Kohlenwasserstoff-Konzentration in
wenigstens einem Gasstrom mittels wenigstens eines Flammen-
Ionisations-Detektors, der eine Verbrennungskammer aufweist,
in welche ein Brenngas, z. B. Wasserstoff, ein Oxidationsmittel,
z. B. synthetische Luft und der Gasstrom eingeführt werden, wobei
im Bereich der Brennerflamme Elektroden angeordnet sind, an die
eine Gleichspannung angelegt ist und zwischen denen infolge
der Ionisation im Bereich der Brennerflamme ein Strom fließt,
der eine Funktion des Flußanteiles an Kohlenwasserstoffen in
dem zu untersuchenden Gasstrom ist.
Die Anwendung der Flammen-Ionisation und die Verwendung von
Flammen-Ionisations-Detektoren zur Messung von Kohlenwasserstoff-
Konzentrationen in Gasen oder Luft sind bekannt.
Ein solcher Detektor enthält eine durch ein Brenngas gespeiste
Flamme, die entweder in Luft oder Sauerstoff brennt und in die
ein Strom der Substanz eingeführt wird, deren Kohlenwasserstoff-
Gehalt gemessen werden soll. An die Elektroden des Detektors wird
eine Gleichspannung gelegt. Zwischen den Elektroden fließt ein Strom,
der eine Funktion des Flußanteiles an Kohlenwasserstoffen in der
Gasprobe ist. Er ist annähernd direkt proportional der Anzahl der
Kohlenwasserstoffatome, die pro Zeiteinheit in die Flamme einge
bracht werden.
Flammen-Ionisations-Detektoren werden beispielsweise bei der Abgas
messung von Kraftfahrzeugen in der chemischen und petrochemischen
Industrie, der Elektroindustrie, aber auch auf dem Gebiet der Be
schichtungsanlagen verwendet, etwa in der Möbelindustrie, in der
Spanplatten mit Furnieren beschichtet werden, oder in der Verpackungs
industrie, in der Bahnen aus einem Trägermaterial ein- oder beidseitig
mit Kunststoffschichten lamelliert werden.
Bei all diesen Verfahren wird bisher das zu untersuchende Probengas,
das Brenngas und das Oxidationsmittel mittels Pumpen unter Überdruck
in die Verbrennungskammer des Flammen-Ionisations-Detektors eingeführt.
Aufgabe der Erfindung ist es, diesem Stand der Technik gegenüber,
das Betriebsverhalten von Flammen-Ionisations-Detektoren zu ver
bessern.
Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß in der Verbrennungs
kammer ein Unterdruck erzeugt wird um insbesondere das zu untersuchende
Probengas anzusaugen.
Der Druck in der Verbrennungskammer liegt hierbei vorzugsweise im Bereich
von etwa 20-400, insbesondere im Bereich von etwa 25-380 mm Hg.
Es wurde gefunden, daß durch das Ansaugen der Gase in die Verbrennungs
kammer gegenüber dem Einblasen unter Überdruck beträchtliche Vorteile
erzielbar sind.
So wird beispielsweise in allen Probenleitungen die Absorption/Desorption
beträchtlich reduziert. Der Unterdruck in der Verbrennungskammer, d. h.
der niedrigere Druck, bewirkt, daß auch Lösungsmittel mit höherem Siede
punkt im Dampfzustand verbleiben. Es konnte ferner eine höhere Meß
empfindlichkeit festgestellt werden. Die Verschmutzung der Verbrennungs
kammer wird reduziert, der Betrieb wird sicherer und zuverlässigerer,
da Druckpumpen und Rückdruckregler, die häufiger ausgefallen sind, nicht
mehr erforderlich sind. Wegen des Wegfalls der Membranpumpen konnte
auch die Geräuschbildung verringert werden.
Schließlich kann das Probengas im Analysator, d. h. im Flammen-Ionisations-
Detektor, höheren Temperaturen ausgesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet
sich dadurch aus, daß an die Verbrennungskammer des Flammen-Ionisations-
Detektors eine Saugpumpe (Unterdruckpumpe) angeschlossen ist, durch welche
in der Verbrennungskammer ein vorgegebener Unterdruck erzeugbar ist, wodurch
die einzelnen Gase, d. h. das zu untersuchende Probengas, das Brenngas und
das Oxidationsmittel in die Verbrennungskammer eingesaugt werden.
Vorzugsweise ist die Saugpumpte eine mit Druckluft betriebene Venturi-
Düse, der ein Druckregler vorgeschaltet ist.
In vielen Fällen wird der zu untersuchende Gasstrom über eine Kapillare
zugeführt, die z. B. nur etwa 20-30 cm3/min in die Verbrennungskammer
eintreten läßt. Daher wird nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung
vorgeschlagen, zu der Haupt-Venturi-Düse eine Bypass-Venturi-Düse
parallel zu schalten, über welche ein Teil des Probengasstromes
direkt zur Atmosphäre abführbar ist.
Hierbei ist der von der Haupt-Venturi-Düse erzeugte absolute Druck
niedriger als der von der Bypass-Venturi-Düse erzeugte absolute
Druck.
Der letztere kann zweckmäßigerweise etwa im Bereich von 50-425 mm Hg
liegen.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird anliegend
anhand der einzigen Figur der Zeichnung erläutert, die in Form
eines schematischen Schaubildes das Verfahren und die Vorrichtung
nach der Erfindung zeigt.
Die Zeichnung zeigt einen Flammen-Ionisations-Detektor 10, der eine
Verbrennungskammer 12 hat, in welcher ein Brenner 14 eingebaut ist.
Dem Brenner 14 wird über eine Kapillare 24 das zu untersuchende Proben
gas und über eine Kapillare 28 ein Brenngas, z. B. Wasserstoff, zuge
führt. Ferner wird über eine Kapillare 26 ein Oxidationsmittel, z. B.
synthetische Luft in die Verbrennungskammer 12 eingeführt.
In der Verbrennungskammer 12 sind ferner im Bereich der Brennerflamme
Elektroden, z. B. eine Ringelektrode 16 und eine Stabelektrode 18 ange
ordnet, welche über Leitungen 20, 22 an eine nicht-gezeigte elektrische
Spannungsquelle angeschlossen sind.
An den Elektroden 16, 18 liegt eine Gleichspannung und infolge der
Ionisation im Bereich der Brennerflamme fließt zwischen ihnen ein
Strom, der eine Funktion des Flußanteiles an Kohlenwasserstoffen in dem
zu untersuchenden Probengas ist.
Brenner dieser Art erlauben es, Konzentrationen von wenigen ppm
bis in den hohen Prozentbereich linear zu messen. Ihre Ansprech
zeit liegt unter einer Sekunde und der zwischen den Elektroden
fließende Strom ist annähernd direkt proportional zu der Anzahl
der Kohlenwasserstoffatome, die pro Zeiteinheit in die Flamme ein
gebracht werden.
Der Betrieb und die Wirkungsweise von Flammen-Ionisations-Detektoren
ist im übrigen bekannt und braucht daher hier nicht näher erläutert
zu werden.
Die Kapillare 24 ist mit einer Leitung 30 verbunden, in der ein
Filter 32 liegt und über die der Probengasstrom der Kapillare 24
zugeführt wird.
An die Verbrennungskammer 12 ist über eine Leitung 34 eine Venturi-
Düse 38 angeschlossen, wobei die Leitung 34 zweckmäßigerweise an dem
von der Brennerflamme entfernten Ende der Verbrennungskammer 12
von der letzteren abführt. An die Leitung 34 ist stromaufwärts von der
Venturi-Düse 38 ein Manometer 36 angeschlossen zur Messung des Druckes
in der Leitung 34.
Die Venturi-Düse 38 wird mit Druckluft, vorzugsweise trockener Druckluft,
betrieben, welche der Venturi-Düse 38 über eine Leitung 40 zugeführt wird.
In der Leitung 40 liegt stromaufwärts von der Venturi-Düse 38 ein Druck
regler 42.
Nach einer bevorzugsten Ausführungsform der Erfindung zweigt von der
Leitung 40 eine Zweigleitung 46 ab, an welche eine Bypass-Venturi-Düse 44
angeschlossen ist, die parallel zur Venturi-Düse 38 geschaltet ist. In der
Zweigleitung 46 liegt stromaufwärts von der Bypass-Venturi-Düse 44 ein
Druckregler 46.
Schließlich führt von der Leitung 30 eine Zweigleitung 50 ab, welche
ebenfalls an die Bypass-Venturi-Düse 44 angeschlossen ist.
Die Bypass-Venturi-Düse 44 wird ebenfalls mit der Druckluft aus der
Leitung 40, die der Venturi-Düse 44 über die Zweigleitung 46 zuge
führt wird, betrieben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet folgendermaßen.
Die Venturi-Düse 38, auch Haupt-Venturi-Düse genannt, wird mit Druck
luft aus der Leitung 40 betrieben, wobei der Druck dieser Luft durch
den Druckregler 42 nach Wunsch und Bedarf eingestellt werden kann.
Durch die Venturi-Düse 38 wird im Betrieb über die Leitung 34 in
der Verbrennungskammer 12 ein Unterdruck erzeugt, dessen Höhe durch
Regelung des Betriebsdruckes der Venturi-Düse 38, d. h. mit Hilfe
des Druckreglers 42 einstellbar ist. Infolge dieses Unterdrucks in
der Verbrennungskammer 12 werden die in die Verbrennungskammer 12
einzuführenden Gase aus den Kapillaren 24, 26 und 28 angesaugt
(während bisher diese Gase unter Überdruck in die Verbrennungskammer
eingeblasen wurden).
Der Druck in der Leitung 34 und damit der Unterdruck in der Verbrennungs
kammer 12 wird durch das Manometer 36 gemessen.
Über die Leitung 34 werden dann die in der Verbrennungskammer 12
entstehenden Verbrennungsgase abgesaugt und über die Venturi-Düse 38
z. B. in die Atmosphäre abgegeben.
Diese erfindungsgemäße Methode hat zahlreiche Vorteile gegenüber den
herkömmlichen Verfahren, wie eingangs erläutert wurde.
In vielen Fällen ist nun die Kapillare 24 für die Zufuhr des Probengases
so ausgeführt, daß sie nur etwa 20-30 cm3/min durch und in die Verbrennungs
kammer 12 eintreten läßt. Es hat sich deshalb als zweckmäßig erwiesen,
ein Bypass-System vorzusehen, um einen Teil des Probengases nicht durch
die Verbrennungskammer zu leiten, sondern direkt zur Atmosphäre abzuführen.
Zu diesem Zweck ist bei der hier beschriebenen bevorzugten Ausführungs
form eine weitere Venturi-Düse, hier Bypass-Venturi-Düse 44 genannt,
vorgesehen, die ebenfalls mit der über die Leitung 40 zugeführten Druck
luft betrieben wird, wobei der Betriebsdruck für die Venturi-Düse 44
durch das in der Zweigleitung 46 liegende Druckregelventil 48 einge
stellt werden kann.
Von dem über die Leitung 30 zugeführten Probengas wird nun über die
von der Leitung 30 abzweigenden Zweigleitung 50 ein Teil des Proben
gases durch die Bypass-Venturi-Düse 44 abgesaugt und z. B. direkt an
die Atmosphäre abgegeben.
Es ist hierbei nur darauf zu achten, daß der absolute Druck in der Bypass-
Venturi-Düse 44 höher ist als in der Venturi-Düse 38, oder mit anderen
Worten, der von der Haupt-Venturi-Düse 38 erzeugte Unterdruck ist höher
als der von der Bypass-Venturi-Düse 44 erzeugte Unterdruck. Die Differenz
der beiden Unterdrücke bzw. der beiden absoluten Drücke läßt sich mit
Hilfe der beiden Druckregler 42, 48 nach Wunsch und Bedarf einstellen.
Der von der Venturi-Düse 38 in der Verbrennungskammer 12 erzeugte Druck
liegt beispielsweise im Bereich von 20-400, vorzugsweise im Bereich von
25-380 mm Hg, während der durch die Bypass-Venturi-Düse 44 erzeugte
Druck beispielsweise im Bereich von vorzugsweise mindestens etwa 20-40 mm Hg
höher liegt.
Mit Hilfe des in der Verbrennungskammer 12 herrschenden Unterdruckes
ist es möglich, eine gewünschte vorgegebene Probenmenge durch die Kapillare
24 anzusaugen.
Die Erfindung wurde anhand eines einzigen Flammen-Ionisations-Detektors
beschrieben, es soll jedoch betont werden, daß die Erfindung auch ohne
weiteres auch für eine Mehrzahl von z. B. parallel geschalteten oder
parallel betriebenen Flammen-Ionisations-Detektoren anwendbar ist.
Ebenso ist es möglich, anstelle der Venturi-Düse, die jedoch wegen ihrer
Einfachheit bevorzugt wird, andere Saugpumpen zu verwenden.
Claims (8)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Messung der Kohlenwasserstoff-
Konzentration in einem Gas-Proben-Strom mittes eines Flammen-
Ionisations-Detektors, der eine Verbrennungskammer aufweist,
in welche ein Brenngas, z. B. Wasserstoff, ein Oxidationsmittel,
z. B. synthetische Luft, und der Gas-Proben-Strom eingeführt
werden, wobei im Bereich der Brennerflamme Elektroden ange
ordnet sind, an die eine Gleichspannung angelegt wird, und
zwischen denen infolge der Ionisation im Bereich der Brenner
flamme ein Strom fließt, der eine Funktion des Flußanteiles
an Kohlenwasserstoffen in dem zu untersuchenden Probengas ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbrennungskammer ein
Unterdruck erzeugt wird, um insbesondere das zu untersuchende
Probengas anzusaugen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druck in der Verbrennungskammer etwa 20-400 mm Hg, insbesondere
etwa 25-380 mm Hg beträgt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Verbrennungskammer (12) eine
Saugpumpe (38) angeschlossen ist, durch welche in der Verbrennungs
kammer (12) ein vorgegebener Unterdruck erzeugbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Saugpumpe eine mit Druckluft betriebene Venturi-Düse (38) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Venturi-Düse (38) eine mit Druckluft betriebene Bypass-Venturi-
Düse (44) parallel geschaltet ist, über welche ein Teil des
Proben-Gas-Stromes ansaugbar und direkt zur Atmosphäre ableitbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
den Venturi-Düsen (38, 44) je ein Druckregler (42, 48) vorge
schaltet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch gekennzeichnet,
daß der von der Venturi-Düse (38) erzeugte absolute Druck niedriger
ist als der von der Bypass-Venturi-Düse (44) erzeugte absolute
Druck.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der von
der Bypass-Venturi-Düse (44) erzeugte Druck im Bereich von 50-425 mm Hg
liegt.
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