DE3808458C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Ausrichten von Anschlußdrähten elektrischer Bauteile - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ausrichten von Anschlußdrähten elektrischer BauteileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Ausrichten von Anschlußdrähten elektrischer Bauteile,
insbesondere der radialen Anschlußdrähte gebecherter
Kondensatoren.
Für das maschinelle Einbauen von elektrischen Bauteilen, die
mit Anschlußdrähten ausgestattet sind, ist es wichtig, daß die
Drähte gegenüber einer vorbestimmten Bezugslinie möglichst
genau ausgerichtet sind. Dies ist insbesondere wichtig, wenn
die beiden Drähte des elektrischen Bauteils radial zum Bauteil,
das heißt senkrecht zu dessen Achse, ausgerichtet sein und in
einem vorbestimmten Rastermaß im Abstand voneinander angeordnet
sein sollen, damit das Bauteil maschinell mit seinen
Anschlußdrähten an vorbestimmt vorgegebenen Anschlußstellen
angelötet oder angeschweißt werden kann. Da die Anschlußdrähte
derartiger Bauteile während der Fertigung, z. B. bei der
Schüttgutfertigung, leicht abgebogen werden können, ist es
wesentlich, die verbogenen Anschlußdrähte vor dem Ausliefern
der Bauteile geradezurichten, damit deren Einbauen problemlos
erfolgen kann.
Aus der GB-PS 856783 ist es zum Richten der Anschlußdrähte
bekannt, diese zwischen zu ihren freien Enden hin
konvergierende Richtbacken einzubringen und mit den
Richtbacken, während diese rotieren und durch Fliehgewichte
zusammengehalten werden, durch Entlangziehen an dem
Anschlußdraht geradezuziehen.
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, ein Verfahren und
eine Vorrichtung eingangs erwähnter Art zu schaffen, mit denen
ein genaues Ausrichten der Anschlußdrähte elektrischer Bauteile
auf die Sollage in geringer Anzahl von Verfahrensschritten und
bei einfachem Aufbau der Vorrichtung herbeigeführt wird.
Dies wird mit dem Verfahren, bei welchem der auf eine
vorbestimmte Ausrichtachse über seine gesamte freie Drahtlänge
oder einen Teilabschnitt derselben hin auszurichtende
Anschlußdraht zwischen zwei symmetrisch zur Ausrichtachse
angeordnete Richtbacken eingebracht wird, die um den
Anschlußdraht geschlossen werden und um die Ausrichtachse in
Drehung versetzt werden, gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß die Anschlußdrähte durch
- a) das Schließen von parallel ausgerichteten Richtbacken, die während ihres Rotierens unter Beibehaltung ihrer parallelen Ausrichtung radial aufeinanderzubewegt werden, oder
- b) das Schließen von Richtbacken, die während ihres Rotierens um eine die Ausrichtachse senkrecht schneidende Achse zusammengeschwenkt werden, bis sie parallel zur Ausrichtachse angeordnet sind,
in die Ausrichtlage gedrückt wird.
Gemäß der Erfindung werden daher die abgebogenen Anschlußdrähte nicht nur
zwischen zwei Richtbacken aufgerichtet, sondern dies erfolgt durch das
Rotieren der Richtbacken rotationssymmetrisch zu der Ausrichtachse. Da
durch werden Abweichungen der Anschlußdrähte von der Sollage in jeder be
liebigen Radialrichtung ausgeglichen. Gleichzeitig können dadurch auch ge
knickte Drahtabschnitte gerade gerichtet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders auch zum Ausrichten
sehr kurzer Anschlußdrähte, z. B. mit einer Länge von 3 bis 5 mm, was
bisher als praktisch nicht möglich angesehen wurde. Außerdem brauchen die
Anschlußdrähte für das Ausrichten keine Überlänge zu haben. Vielmehr
können sie von vornherein ihr Fertigmaß aufweisen, wodurch eine sehr
erhebliche Einsparung an Drahtmaterial, z. B. Kupferdraht, erzielt wird.
Die Erfindung ermöglicht, die Anschlußdrähte genau auf die für die Her
stellung der Bauteile vorgesehene Ausrichtlage zu bringen. Das er
findungsgemäße Verfahren eignet sich zum Ausrichten sowohl von axialen als
auch von radialen Anschlußdrähten. Hierzu werden die Bauteile mittels einer
Fördervorrichtung in diejenige Lage in der Ausrichtvorrichtung gebracht, daß
die Drahtachse, die der Anschlußdraht einnehmen soll, mit der Rotationsachse
der Richtbacken zusammenfällt. Hierbei ist es möglich und in vielen Fällen
auch ausreichend, wenn der auszurichtende Anschlußdraht nicht über seine
gesamte freie Drahtlänge hin, sondern nur über einen Teilabschnitt seiner
freien Drahtlänge hin, zwischen die Richtbacken eingebracht wird.
Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, die Ausrichtung des Anschluß
drahtes gegenüber der Anfangslage, die durch die Fertigung vorgegeben wird,
nachträglich zu ändern, zum Beispiel das Rastermaß, den Abstand radialer
Anschlußdrähte voneinander, der aufgrund der Fertigung vorhanden ist,
nachträglich zu vergrößern oder zu verkleinern.
Dies wird gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht, daß der
Anschlußdraht, vor oder nach seinem Geraderichten, nur über einen Teilab
schnitt seiner freien Drahtlänge hin und mit seinem am Bauteil festliegenden
Drahtende gegen die Rotationsachse der Richtbacken seitlich versetzt
zwischen dieses eingebracht wird. Dadurch wird während des Ausrichtvor
ganges der Drahtabschnitt, der von den Richtbacken nicht erfaßt wird, an der
am Bauteil festliegenden Endstelle und an der Stelle, an welcher der
zwischen die Richtbacken eingebrachte Teilabschnitt des
Anschlußdrahtes beginnt, entgegengesetzt abgewinkelt.
Das gleiche Ergebnis kann erreicht werden, wenn der
Anschlußdraht nur über einen Teilabschnitt seiner freien
Drahtlänge hin zwischen die Richtbacken eingebracht wird und
die Richtbacken während ihres Rotierens und Schließens gegen
das am Bauteil festliegende Drahtende seitlich versetzt werden
oder umgekehrt das Bauteil während des Rotierens der
Richtbacken und deren Schließens relativ zu der Rotationsachse
der Richtbacken seitlich versetzt wird.
Durch die Erfindung ist es entsprechend auch möglich, die
Anschlußdrähte schräg zum Bauteil auszurichten, indem das
Bauteil mit seinem Anschlußdraht entsprechend schräg zur
Rotationsachse der Richtbacken zwischen diese eingebracht wird
oder während des Ausrichtvorganges schräggestellt wird.
Die bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
weist zwei Richtbacken auf, die symmetrisch zu einer
Ausrichtachse nebeneinander angeordnet sind und aus einer
Ausgangsstellung heraus, in welcher sie im Abstand voneinander
angeordnet sind, aufeinander zu in eine Schließlage bewegbar
sind, in welcher sie in engem Abstand voneinander angeordnet
sind, und die um diese Ausrichtachse angetrieben drehbar sind.
Gemäß der Erfindung sind die Richtbacken während ihrer
Schließbewegung zusätzlich drehbar angetrieben und dabei
parallel zueinander radial aufeinanderzubewegbar oder um eine
senkrecht zu der Ausrichtachse verlaufende Achse bis in eine
Schließlage, in der sie parallel zu der Ausrichtachse
angeordnet sind, zusammenschwenkbar.
Hierbei sind somit die Richtbacken bereits in ihrer
Ausgangsstellung parallel zueinander angeordnet, so daß sie
entlang einer Zylinderfläche rotieren, oder die Richtbacken
sind um eine Achse, von welcher die Ausrichtachse senkrecht
geschnitten wird, schwenkbar angeordnet, so daß sie bis zum
endgültigen Schließen entlang von Kegelflächen rotieren.
Die einander zugewendeten Flächen der Richtbacken sind eben und
die Richtbacken bestehen wenigstens zu demjenigen Teil, an
welchem diese Flächen ausgebildet sind, aus einem
verschleißfesten Hartmaterial wie Aluminiumoxid oder einem
Hartmetall.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung können ersichtlich un
abhängig vom Durchmesser der Anschlußdrähte angewendet werden. Es kommt
im wesentlichen nur darauf an, daß das Bauteil, dessen Anschlußdrähte auszu
richten sind, mittels einer geeigneten Fördervorrichtungen in diejenige Lage
gebracht wird und dort gehalten wird, in welcher der Draht ausgerichtet werden
soll.
Die Richtbacken der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind bevorzugt außerdem
in Richtung der Ausrichtungsachse verstellbar,
damit das Bauteil oder das nächstfolgende Bauteil mittels der Fördervor
richtung ohne Behinderung an die für den Eingriff zwischen die Richtbacken
richtige Stelle vorrücken kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung erläutert, welche eine
schematische Prinzipdarstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zeigt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Bauteil 1, dessen Anschlußdrähte 2
ausgerichtet werden sollen, ein Becherkondensator mit radialen Anschluß
drähten 2. Mit 2′ ist ein extrem abgebogener Anschlußdraht bezeichnet. Um
den abgebogenen Anschlußdraht 2′ auf die Sollage auszurichten, wird er
zwischen zwei Richtbacken 3 eingebracht, welche mittels eines Drehantriebs 5
beispielsweise über einen Bandtrieb 6 um die Ausrichtachse 4 gedreht werden
und dabei aufeinanderzubewegt werden. Dadurch wird der abgebogene An
schlußdraht 2′ aufgerichtet und durch den beim Rotieren der Richtbacken 3
und deren Schließen allseitigen Angriff auf die Ausrichtachse 4 ausgerichtet.
Die Zeichnung zeigt zwei der möglichen Anordnungen der Richtbacken 3. Nach
der linken Darstellung sind die Richtbacken 3 von vornherein parallel und
werden während ihres Rotierens radial aufeinanderzubewegt, so daß sie ent
lang von Zylinderflächen rotieren. Nach der rechten Darstellung der Richt
backen 3 hingegen sind diese um eine die Ausrichtachse 4 senkrecht
schneidende Achse schwenkbar und werden während des Rotierens zusammen
geschwenkt, bis sie in der Schließlage im wesentlichen parallel zur Ausricht
achse am Anschlußdraht 2 angreifen.
Die dargestellte Vorrichtung ist beispielsweise auf einem Schlitten 7 höhen
verstellbar, wodurch die Richtbacken 3 nach dem Ausrichten des Anschlußdrahtes 2 nach oben
verstellt werden können, damit das Bauteil 1 mittels einer Fördervorrichtung
(nicht gezeigt) ohne Kollision mit den Richtbacken 3 abgefördert oder mit
dem auszurichtenden Anschlußdraht unter die Richtbacken 3 gefördert werden
kann, die dann im wieder geöffneten Zustand zum Ergreifen des auszu
richtenden Anschlußdrahtes 2 wieder abgesenkt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Ausrichten von Anschlußdrähten elektrischer
Bauteile, insbesondere der radialen Anschlußdrähte gebecherter
Kondensatoren, bei welchem der auf eine vorbestimmte
Ausrichtachse über seine gesamte freie Drahtlänge oder einen
Teilabschnitt derselben hin auszurichtende Anschlußdraht
zwischen zwei symmetrisch zur Ausrichtachse angeordnete
Richtbacken eingebracht wird, die um den Anschlußdraht
geschlossen werden und um die Ausrichtachse in Drehung versetzt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußdrähte durch
- a) das Schließen von parallel ausgerichteten Richtbacken (3), die während ihres Rotierens unter Beibehaltung ihrer parallelen Ausrichtung radial aufeinanderzubewegt werden, oder
- b) das Schließen von Richtbacken (3), die während ihres Rotierens um eine die Ausrichtachse (4) senkrecht schneidende Achse zusammengeschwenkt werden, bis sie parallel zur Ausrichtachse (4) angeordnet sind,
in die Ausrichtlage gedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschlußdraht nur über einen Teilabschnitt seiner freien
Drahtlänge hin und mit seinem festliegenden Drahtende seitlich
gegen die Ausrichtachse versetzt zwischen die Richtbacken
eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschlußdraht nur über einen Teilabschnitt seiner freien
Drahtlänge hin zwischen die Richtbacken eingebracht wird und
durch das Rotieren und Schließen der Richtbacken und ein dabei
erfolgendes seitliches Versetzen derselben gegen sein
festliegendes Drahtende seitlich versetzt wird.
4. Vorrichtung zum Ausrichten von Anschlußdrähten elektrischer
Bauteile, insbesondere der Anschlußdrähte gebecherter
Kondensatoren, mit zwei Richtbacken, die symmetrisch zu einer
Ausrichtachse nebeneinander angeordnet sind und aus einer
Ausgangsstellung heraus, in welcher sie im Abstand voneinander
angeordnet sind, in eine Schließlage bewegbar sind, in welcher
sie in engem Abstand voneinander angeordnet sind, und die um
die Ausrichtachse angetrieben drehbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Richtbacken (3) während ihrer
Schließbewegung zusätzlich drehbar angetrieben sind und dabei
parallel zueinander radial aufeinanderzubewegbar sind oder um
eine senkrecht zu der Ausrichtachse verlaufende Achse bis in
eine Schließlage, in der sie parallel zu der Ausrichtachse (4)
angeordnet sind, zusammenschwenkbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Richtbacken entlang der Ausrichtachse (4) verstellbar sind.
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