DE3808342A1 - Zweitakt-brennkraftmaschine mit selbstzuendung und zweitdehnung - Google Patents
Zweitakt-brennkraftmaschine mit selbstzuendung und zweitdehnungInfo
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- Y02T10/10—Internal combustion engine [ICE] based vehicles
- Y02T10/12—Improving ICE efficiencies
Description
Durch die OS 34 37 302.0 sowie OS 37 25 623.8 sind Zweitakt-
Brennkraftmaschinen mit Zweitdehnung bekannt.
Diese Maschinen
in Richtung höherer Belastbarkeit mit verbessertem Wirkungs
grad sowie mit verringertem Aufwand weiterzubilden, hat sich
die Erfindung zur Aufgabe gesetzt.
Die erfinderische Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnen
den Teil der Ansprüche sowie der Beschreibung zum Ausdruck
gebracht.
In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Dabei handelt es sich um den Antriebsmotor eines
schweren Nutzfahrzeugs mit vier horizontal mit je zwei gegen
überliegend angeordneten Zylindern.
In Fig. 1 ist die Betätigung der vorderen vier Schwingkolben
in einem in Fig. 2 mit A-B gekennzeichneten, durch das Vor
derteil des Motors gelegten Querschnitt wiedergegeben. Fig. 2
zeigt einen in Fig. 1 mit C-D angegebenen, waagerechten Längs
schnitt. Fig. 3 veranschaulicht einen in Fig. 2 mit E-F ge
kennzeichneten Querschnitt durch zwei gegenüberliegende Zylin
der. Schließlich ist in Fig. 4 ein in der Ebene der Schwing
kolbenlagerung gelegter vertikaler Längsschnitt durch einen
Zylinder dargestellt.
In den Abbildungen sind die Kolben mit 1 bis 4 gekennzeichnet.
Sie sind über Pleuel 5 bis 8 über Käfig-Rollenlager 9 mit der
in diesem Fall die Kurbelwelle ersetzenden Exzenterwelle 10
mit um 90° versetzt angeordneten Exzentern 11 bis 14 verbunden.
Die Pleuel mit ihren Kolbenbolzen 15 sind im Kolben derart ge
lagert, daß die Axialführung durch den Kolben im Zylinder über
nommen wird. Je zwei Zylinder 16/17 und 18/19 sind einschließ
lich Zylinderköpfen zu einem, einen Kühlwassermantel aufweisen
den Block zusammengegossen und über Zuganker 20 durch das
zweiteilige Motorgehäuse 21 und 22 hindurch miteinander ver
bunden. Das Motorgehäuse wird durch die geteilten, die Ex
zenterwelle 10 tragenden Lager 23 umfassende, senkrecht zu den
die Zylinder verbindenden Zugankern 20 angeordnete Schrauben 24
zusammengehalten. Jede Motorgehäusehälfte 21 und 22 weist auf
jeder Längsseite einen angegossenen Teilzylinder auf, welcher
durch eingesetzte Zwischenwände 66 bis 69 in je zwei Teilzy
linder 25/26, 27/28 im Kaltbereich und 29/30 und 31/32 im Warm
bereich aufgeteilt sind.
Die Zylinderblöcke 16/17 und 18/19 besitzen auf jeder Seite
einen angegossenen, auf der den Arbeitszylindern abgewendeten
Seite seitlich offenen Zylinder 33 bis 36, dessen Mittenachse
seiner durchgehend bearbeiteten Bohrung senkrecht zu den Mitten
achsen der Motorzylinder verläuft. In die Bohrungen der an die
Zylinderblöcke 16/17, 18/19 angegossenen Zylinder 23 bis 36
wird von vorn und hinten je ein Schwingkolben 37 bis 40, welcher
jeweils aus einem flachen Flügel 37 1 bis 40 1 und einem, zur
Lagerung dienenden, den Stoffwechsel steuernden zylindrischen
Teil 37 2 bis 40 2 besteht. Der Übersichtlichkeit halber werden
hier nur die Spül- und Zweitdehnungseinrichtungen, welche den
beiden Zylindern 16 und 18 zugeordnet sind, beschrieben. Die
Einrichtungen für die beiden Zylinder 17 und 19 sind dieselben.
Ihre Betätigung erfolgt lediglich um 180° versetzt.
Zum Bewegen der Schwingkolben besitzt die Exzenterwelle 10 vor
und hinter den Exzentern 11 bis 14 der Arbeitszylinder je einen
weiteren Exzenter 41 und 42, auf welchen die, die Schwingkol
ben bewegenden Hauptpleuel 43 und 44 gelagert sind. Die vier
Schwingkolben 37 bis 40 der beiden vorderen, wie die Schwing
kolben, welche den beiden hinteren Arbeitskolben 3 und 4 zuge
ordnet sind, werden von je einem Exzenter 41 und 42 aus betä
tigt. Zu diesem Zweck weist das an den Schwingkolben 37 ange
lenkte Hauptpleuel 43 einen Fortsatz 43 1 auf, an dem das Neben
pleuel 45 schwenkbar aufgehängt ist und den Schwingkolben 38 in
eine gegenüber dem Schwingkolben 37 um 90° versetzt ablaufende
Bewegung versetzt. Die um annähernd 180° versetzt gegenüber
den Schwingkolben 37 und 38 arbeitenden Schwingkolben 39 und
40 werden durch die Lenker 46 und 47 bewegt.
Bevor die Gesamtfunktion der Maschine der Erfindung und dessen
Stoffwechselvorgänge beschrieben wird, müssen noch einige,
sich aus dem Grundgedanken der Erfindung ergebenden Merkmale
erläutert werden, welche die gesamte Thermik der Maschine er
heblich beeinflussen.
Bei einer Zweitakt-Brennkraftmaschine ist der Kolben hoch be
lastet, zumal er auch zur Steuerung der Gaswechselvorgänge
dient. Deshalb der erfinderische Vorschlag, ihn in der Kolben
ringpartie durch einen von Kühlwasser durchflossenen Kanal zu
kühlen. Dadurch kann die Maschine mit kurzem Hub und großer
Bohrung arbeiten, wodurch sich bezüglich der Schlitzabmessungen
Vorteile ergeben und eine Exzenter- statt einer Kurbelwelle
Verwendung finden kann. Durch die Wasserkühlung im Ringkanal
48, dem durch Schlauch 49 mit zwei Bohrungen Wasser zu- und
abgeleitet wird, ist auch bei extremen Bohrungs/Hub-Verhältnis
gewährleistet, daß das Kolbenspiel über den gesamten Betriebs
bereich praktisch gleich bleibt, was noch dadurch unterstützt
werden kann, daß für Zylinder und Kolben ein Werkstoff mit
gleicher Wärmedehnung Verwendung findet. Also kann beispeils
weise der Zylinder aus normalem Grauguß mit Lamellargraphit
und Kolben aus Sphäroguß mit Kugelgraphit benutzt werden.
Die im Motorgehäuse untergebrachten Kühlwasserschläuche 49 und
50 sind im Oberteil des Motorgehäuses befestigt und in an den
Zylindern befestigten Gleitschienen 51 und 52 seitlich geführt.
Der Motor saugt aus dem, im Raum 53 über dem Motorgehäuse an
geordneten Luftfiltergehäuse über die Membransteuerungen 54
und 55 Luft an, welche von den Schwingkolben 39 und 40 vorver
dichtet und bei durch die Steuerkanten der am zylindrischen
Teil der Schwingkolben angebrachten Ausnehmungen geöffneten
Einlaßkanälen 56 und 57 in den zugeordneten Arbeitszylinder
17 oder 19 gefördert wird.
In Fig. 5 ist das Steuerdiagramm vorstehend beschriebener
Brennkraftmaschine dargestellt. Sein Ablauf wird nachfolgend
anhand Fig. 3 beschrieben:
Bei 90° Kurbelwinkel öffnen der Auslaßschlitz 58 sowie der
gleich hohe Einlaßschlitz 59 des Zylinders 18. Während die
bei dieser Kolbenstellung bei Vollast noch hochgespannten
Brenngase durch den zylindrischen Teil 39 2 des Schwingkolbens
39 am Ausströmen gehindert werden, steht den sich schnell
weiter öffnenden Auslaßschlitzen 58 der offene Kanal 37 3 im
Schwingkolben 37 gegenüber. Bis zu diesem Moment hatte der
Schwingkolben 37 in seinem Teilzylinder die Vorverdichtung er
zeugt, welche eine optimale Zweitdehnungs-Ausbeute in Haupt-
und Teilzylinder gewährleistet.
Um auch bei Teillast einen möglichst guten Wirkungsgrad zu
erreichen, kann wie am Zylinder 18 veranschaulicht ist, der
Verdichtungsraum des Teilzylinders für die Zweitdehnung ver
größert werden. Der die Einspritzungsmenge sowie den Ein
spritzungsabschluß steuernde Mikroprozessor der Maschine be
tätigt dabei von einer bestimmten Minderbelastung ab den Mag
net 62 und löst den bei hoher Last eingeschalteten Magnet 63.
Dadurch gibt der Ventilschieber 65 den Durchgang zum zusätz
lichen Verdichtungsvolumen 64 frei und die Vorverdichtung
wird entsprechend reduziert. Diese Maßnahme kann auch da
durch stufenlos erzielt werden, daß das als Zylinder ausge
bildete Zusatzvolumen einen Kolben aufweist, dessen Stellung
über ein elektrisch angetriebenes Spindelgetriebe verändert
wird.
Im vorliegenden Beispiel dehnen sich die gespannten Verbren
nungsgase vom Zeitpunkt des Öffnens der Auslaßkanäle ab im
Arbeits- und Teilzylinder zusammen aus, bis die Vorderkante
des Schwingkolbens 37, 38 den entsprechend groß bemessenen
Auslaß 66 und 67 in die Atmosphäre bzw. die Auspufftöpfe
freigibt. Die erhebliche Entspannung der Auslaßgase gibt die
Gewähr dafür, daß mit dieser Maschine eine bisher nicht er
reichbare Geräuschminderung durch die Abgase erzielt werden
kann.
Der Vorgang im unteren Totpunkt (UT) ist in Fig. 3 beim vor
dersten Zylinder 15 zu erkennen. Dort sind sowohl Ein- wie
Auslaß noch geöffnet, d.h. in diesem Bereich spielt sich der
Spülvorgang ab, der anschließend in den Ladevorgang mit
Frischluft übergeht, wobei der Auslaß durch den Zylinderteil
32 2 des Schwingkolbens 38 geschlossen wird und die vom Schwing
kolben 40 vorverdichtete Luft über die Aussparung 40 3 in den
Zylinder 16 eindringen kann.
Zu der Geräuschminderung durch eine bisher unerreichbare Ab
gasentspannung kommt hinzu, daß auch ihre mechanischen Ge
räusche durch Fortfall des Ventilantriebs erheblich vermindert
sind. Bei einem Vergleich mit durch Turbolader aufgeladene
Viertaktmaschinen ist weiterhin festzustellen, daß die in
den Zuleitungen zum Turbolader sowie in den Leitungen zum Lade
luftkühler und zum Motor auftretenden zusätzlichen Pfeif- und
Dröhngeräusche bei der Maschine der Erfindung nicht entstehen
können, weil der Stoffwechselkreislauf ohne Leitungen abläuft
und eine den Wirkungsgrad verringernde Ladeluftkühlung
wegen der Aufteilung in Kalt- und Warmbereich überflüssig
ist.
Claims (5)
1. Zweitakt-Brennkraftmaschine mit Selbstzündung und Zweit
dehnung, mit beidseitig des Arbeitszylinders angeordneten
Teilzylindern, in denen Schwingkolben um Achsen, welche
senkrecht zur Mittenachse des Arbeitszylinders liegen, von
der Kurbelwelle aus bewegt werden, wobei der Schwingkolben
der einen Seite die Spülung und Ladung des Arbeitszylin
ders und der Schwingkolben der gegenüberliegenden Seite
eine Zweitdehnung der Arbeitsgase vornimmt,
gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender Merkmale:.
- a) Die Schwingkolben (37 bis 40) bestehen aus einem zur Lagerung am Arbeitszylinder (16, 18) sowie zum Steuern der Stoffwechselvorgänge dienenden zylindrischen Teil (37 2 bis 40 2) sowie dem Schwingkolbenflügel (37 1 bis 40 1)
- b) Die Rückseite des Schwingkolbenflügels (37 1 bis 40 1) bewegt sich im ölbenetzten Raum des Kurbelgehäuses (21, 22)
- c) Der Einlaßbeginn der durch einen Schwingkolben (39, 40) vorverdichteten Luft wird durch eine Aussparung (39 3, 40 3) im zylindrischen Teil (39 2, 40 2) des Schwingkolbens gesteuert, das Einlaßende durch die Oberkante des Ar beitskolbens (1, 2)
- d) Der Auslaßbeginn, welcher gleichzeitig den Beginn des Überströmens eines Teiles des noch gespannten Arbeits gases darstellt, geschieht durch das Zusammenwirken von Auslaßschlitzen (58, 60) im Arbeitszylinder (16, 18) und Oberkante des Arbeitskolbens (1, 2); der Auslaß schluß erfolgt nach vorausgegangenem Freigeben der Auslaßöffnung (66, 67) im Zweitdehnungs-Teilzylinder des Schwingkolbens (37, 38) durch den zylindrischen Fortsatz (37 4, 38 4) des Schwingkolbens (37, 38).
2. Zweitakt-Brennkraftmaschine, nach Anspruch 1, dadurch ge
gekennzeichnet, daß die Motor-Bohrung ≧1,2 x Hub beträgt
und der aus gleichem Grundwerkstoff wie dem des Zylinders
(16, 18) bestehende Kolben (1, 2) einen Ringkanal (50)
aufweist, in welchen durch einen am Kurbelgehäuse (22) be
festigten Schlauch (49) Kühlwasser zu- und abgeführt wird.
3. Zweitakt-Brennkraftmaschine, nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein mit dem an der Zweitdehnung teil
nehmenden Schwingkolben (37, 38) verbundenes Pleuel (43,
45) die durch den Druck des Brenngases aufgenommene Kraft
auf die Motorwelle (10) überträgt und der gegenläufige
Schwingkolben (39, 40) zur Vorverdichtung und zum Spülen
und Laden durch einen zwischen Zweitdehnungs-Schwingkolben
(37, 38) und Ladeschwingkolben (39, 40) angebrachten Lenker
(46, 47) angetrieben wird.
4. Zweitakt-Brennkraftmaschine, nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die von dem an der Zweitdehnung teil
nehmenden Schwingkolben (37, 38) erzeugte Vorverdichtung
durch automatische Zuschaltung von zusätzlichem Kompressions
volumen verändert wird.
5. Zweitakt-Brennkraftmaschine, nach Anspruch 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß vier horizontal angeordnete
Zylinder (16 bis 19), bei denen sich je zwei Zylinder
gegenüberliegen verwenden werden, wobei deren Kolben (1
bis 4) mit einer mit vier um 90° gegeneinander versetzt
angeordneten Exzentern (11 bis 14) ausgerüsteten Motor
welle (10) verbunden sind und vor und hinter den Arbeits
zylinder-Exzentern (11 bis 14) je ein Exzenter (42, 43)
zur Betätigung von jeweils zwei im oberen Bereich der Ma
schine angeordneten Schwingkolben (39, 40) zum Spülen und
Laden und zwei im unteren Bereich der Maschine angeord
neten Schwingkolben (37, 38) zur Zweitdehnung dienen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3808342A DE3808342A1 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Zweitakt-brennkraftmaschine mit selbstzuendung und zweitdehnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3808342A DE3808342A1 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Zweitakt-brennkraftmaschine mit selbstzuendung und zweitdehnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3808342A1 true DE3808342A1 (de) | 1989-09-21 |
Family
ID=6349612
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3808342A Ceased DE3808342A1 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Zweitakt-brennkraftmaschine mit selbstzuendung und zweitdehnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3808342A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3937679A1 (de) * | 1989-02-22 | 1990-08-23 | Zschopau Motorrad Veb | Vorrichtung zur steuerung des auslasssteuerwinkels |
DE4023372A1 (de) * | 1990-07-23 | 1992-01-30 | Klaue Hermann | Zweitakt-dieselmotor mit zweitdehnung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3437302A1 (de) * | 1984-10-11 | 1986-04-30 | Hermann Dr.-Ing. 3302 Cremlingen Klaue | Zweitakt-brennkraftmaschine mit aufladung und zweitdehnung, insbesondere fuer kraftfahrzeuge |
DE3725623A1 (de) * | 1987-08-03 | 1989-02-16 | Klaue Hermann | Zweitakt-brennkraftmaschine mit aufladung und zweitdehnung, insbesondere fuer kraftfahrzeuge |
DE3800606A1 (de) * | 1988-01-12 | 1989-07-20 | Klaue Hermann | Zweitaktbrennkraftmaschine mit einer zum foerdern von frischgas oder zur zweitdehnung der brenngase dienenden schwingkolben-teilzylinderanordnung |
-
1988
- 1988-03-12 DE DE3808342A patent/DE3808342A1/de not_active Ceased
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