DE3806322A1 - Vorrichtung zur einstellung des reifendruckes an fahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zur einstellung des reifendruckes an fahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung des
Luftdruckes in Reifen von Fahrzeugen, insbesondere von landwirt
schaftlichen Fahrzeugen, mit einer an einen Kompressor an
schließbaren Druckleitung, die über wenigstens ein Druckein
stellorgan zu den Reifen führt, wobei an der Verbindungsstelle
des jeweiligen Endes der Druckleitung mit dem zugehörigen Rei
fen ein Druckluftübertragungsteil vorgesehen ist.
Eine derartige Vorrichtung ist als Reifendruckregelanlage für
Ackerschlepper bekannt. Ihr Zweck besteht darin, die Reifen des
Schleppers während der Fahrt zu befüllen bzw. zu entlüften, ab
hängig vom aktuellen Einsatz des Schleppers. Bei Ackerschlep
pern sollen die verwendeten Breitreifen beim Befahren des
Ackers einen möglichst niedrigen Luftdruck aufweisen, damit der
Boden so wenig wie möglich verdichtet wird. Der Reifendruck muß
dann erhöht werden, wenn der Schlepper auf der Straße fahren
soll, damit die Fahrstabilität verbessert und der Reifenver
schleiß verringert werden. Aber auch während des Einsatzes auf
dem Feld besteht oftmals die Notwendigkeit, den Reifendruck zu
ändern. So verringert sich das Gewicht eines Güllefasses, das
bei maximalem Füllstand bis zu 8 Tonnen wiegt, während des Aus
bringens der Gülle um etwa 6 Tonnen. Die Folge davon ist, daß
während dieses Einsatzes die Reifenaufstandsfläche immer klei
ner wird, was trotz des dabei leichter werdenden Fasses zu kei
ner Abnahme des spezifischen Bodendruckes der Reifen und damit
zu keiner Verringerung der Bodenverdichtung führt. Es ist daher
wünschenswert, auch während des Ausbringens von Gülle den Rei
fendruck des Faßwagens allmählich zu verringern.
Bei der eingangs genannten Vorrichtung zur Einstellung des Rei
fendruckes führt die Druckleitung vom Kompressor des Schleppers
etwa in Fahrzeugmitte von innen her zu den Achsenden, wo je
weils ein Druckluftübertragungsteil befestigt ist. Dieses be
steht im wesentlichen aus zwei konzentrischen Rohrstücken, von
denen das innere an der Achse und das äußere an der Radnabe be
festigt ist. Der zwischen den beiden relativ zueinander rotie
renden Rohrstücken gebildete Raum wird durch zwei Gleitringdich
tungen nach außen hin abgedichtet. Das jeweilige Ende der Druck
leitung führt innerhalb des Achsstummels etwa radial in diesen
Raum hinein. Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist
einerseits, daß diese eine Anpassung der Achsstummel erfordert,
um das Druckluftübertragungsteil anbringen zu können. Zudem muß
für Montage und Wartung das Rad abgenommen werden. Außerdem ist
aufgrund der durchmesserbedingten, verhältnismäßig großen Gleit
reibungsfläche der Ringdichtungen ein rascher Verschleiß zu be
fürchten, so daß die Dichtungen verhältnismäßig oft ausgewech
selt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs umrissenen Gattung zur Verfügung zu stellen, die ohne
wesentliche Konstruktionsänderungen bei vorhandenen Fahrzeugen
eingebaut werden kann, eine einfache Wartung ermöglicht und so
abgedichtet ist, daß aufgrund eines geringen Verschleißes eine
sehr hohe Lebensdauer erzielt wird.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Druckluftübertragungsteil ein koaxial an der Radnabe zu befesti
gendes Luftkammergehäuse aufweist, von dem eine Verbindungslei
tung zum Reifen führt und das eine axiale Bohrung hat, in die
das Ende der Druckleitung mündet.
Durch die koaxiale Bauweise und die axiale Einmündung der Druck
leitung in die axiale Bohrung des Luftkammergehäuses ergibt
sich nicht nur ein sehr geringer Bauraum, sondern auch eine
sehr kleine oder gar keine Reibungsfläche zwischen den relativ
zueinander drehbaren Teilen, was sich äußerst günstig auf die
Verschleißeigenschaften auswirkt. Außerdem läßt sich das Luft
kammergehäuse problemlos an der Außenseite der Radnabe befesti
gen, so daß ein nachträglicher Einbau ohne Schwierigkeiten und
ohne Abnahme der Räder möglich ist.
Bei der geschilderten Einbauart führen die Druckleitungen seit
lich von außen her zu den Radnaben. Die Druckleitungen lassen
sich so eng führen, daß sie nur eine unwesentliche Verbreiterung
der seitlich nach außen vorstehenden Teile darstellen. Falls
trotzdem einmal die Gefahr eines Abreißens der Druckleitung be
steht, läßt sich eine Beeinträchtigung dadurch minimieren, daß
in die Druckleitung eine Abreißkupplung geschaltet ist.
Das Ende der Druckleitung kann als ein im wesentlichen zylindri
sches Rohrstück ausgebildet sein, das über ein Wälzlager am ro
tierenden Luftkammergehäuse gelagert ist und dessen in die Boh
rung des Luftkammergehäuses mündendes Ende eine kegelförmige
Spitze hat.
Diese kegelförmige Spitze kann am Ausgang der Bohrung anliegen.
Die dabei entstehende Gleitreibung ist äußerst gering, da zwi
schen den relativ zueinander rotierenden Teilen nur Linienberüh
rung mit sehr geringem Druchmesser des Berührungskreises be
steht.
Bei einer Variante der Erfindung mündet die kegelförmige Spitze
des Rohrstücks berührungsfrei in die Bohrung des Luftkammerge
häuses, in welchem ein Schließelement axial beweglich gelagert
ist. Bei dieser Ausführungsform ist jegliche Gleitreibung zwi
schen dem Rohrstück und dem rotierenden Luftkammergehäuse ver
mieden.
Eine äußerst günstige Montage ergibt sich dann, wenn das Luft
kammergehäuse an seiner zur Radnabe weisenden Stirnseite ein
Steckverbindungselement trägt, das an ein an der Radnabe befe
stigtes Schnellschlußventil anschließbar ist, von dem die Ver
bindungsleitung zum Reifen führt. Derartige Kupplungen mit
Schnellschlußventil und Steckverbindungselement sind im indu
striellen Bereich bekannt und können auch bei Drücken angewen
det werden, wie sie bei Fahrzeugreifen üblich sind. Sobald das
Steckverbindungselement aus dem Schnellschlußventil herausgezo
gen wird, schließt dieses druckdicht nach außen ab, so daß kei
ne Druckluft aus dem Reifen strömen kann.
Bei einer weiteren Variante der Erfindung ist das Ende der
Druckleitung in einem die Radnabe lagernden Achsstummel ausge
bildet, der an seinem freien Ende eine Kupplungsplatte zur Ver
bindung mit dem Luftkammergehäuse trägt. Bei dieser Ausführungs
form kann die Druckleitung von der Radinnenseite her zum Reifen
geführt werden, so daß den Reifen seitlich nach außen überragen
de Teile entfallen. Die Vorteile einer möglichst geringen Gleit
reibungsfläche zwischen dem Luftkammergehäuse und der Kupplungs
platte bleiben weiterhin ungeschmälert bestehen.
In weiterer Ausbildung dieser Ausführung trägt die Kupplungs
platte eine Kontaktfläche für einen elektrischen Schleifkon
takt, der mit einem elektromagnetischen Ventil des Reifens ver
bunden ist, wobei an die Kontaktfläche eine Steuerleitung ange
schlossen ist. Auf diese Weise ist es möglich, das elektromagne
tische Ventil des Reifens vom Fahrersitz aus zu öffnen, um ein
schnelles Absenken des Reifendruckes herbeizuführen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Patentansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht eines landwirtschaftlichen
Schleppers mit Anhänger und einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung,
Fig. 2 ein Schemaschaltbild mit zu den Schlepperreifen und den
Anhängerreifen führenden Druckleitungen,
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch ein Druckluft
übertragungsteil gemäß der Erfindung,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine in der Druckleitung ver
wendete Abreißkupplung,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform
des Druckluftübertragungsteils,
Fig. 6 die Stirnansicht des Druckluftübertragungsteils in
Richtung des Pfeiles VI der Fig. 5,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine weitere Variante des
Druckluftübertragungsteils im von der Radnabe abgenom
menen Zustand,
Fig. 8 eine Schnittdarstellung in der Ebene VIII-VIII der
Fig. 7,
Fig. 9 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform
des Druckluftübertragungsteils und
Fig. 10 eine nochmals abgeänderte Ausführungsform des Druck
luftübertragungsteils.
Fig. 1 zeigt in Draufsicht schematisch einen Schlepper 10 mit
zwei vorderen Reifen 12 und zwei hinteren Reifen 14. Der Schlep
per 10 zieht einen landwirtschaftlichen Anhänger 16 mit insge
samt vier Reifen 18.
Der Schlepper 10 ist mit einem Kompressor 20 ausgerüstet, von
dem eine Druckleitung 22 über ein Überdruckventil 24 zu einem
Druckminderventil 26 führt. Am Druckminderventil 26 kann in be
kannter Weise der jeweils gewünschte Druckbereich (Maximaldruck
und Minimaldruck) eingestellt werden.
Im Schemabeispiel der Fig. 1 ist die Druckleitung 22 des
Schleppers 10 über ein Kupplungsstück 28 mit der Druckleitung
22 des Anhängers 16 verbunden. Von der Druckleitung 22 des An
hängers 16 führt zu jedem Reifen 18 ein Leitungszweig.
Wie die Fig. 2 zeigt, besteht die Möglichkeit, in der Drucklei
tung 22 hinter dem Kompressor 20 und vor dem Überdruckventil 24
und dem Druckminderventil 26 einen Ausgleichsbehälter 30 vorzu
sehen. Zur unabhängigen Einstellung der Reifendrücke ist es un
ter anderem vorteilhaft, den beiden vorderen Reifen 12, jedem
hinteren Reifen 14 und den Reifen 18 des Anhängers 16 jeweils
ein eigenes Steuerventil 32 zuzuordnen, um auf diese Weise so
wohl beim Aufpumpen als auch beim Ablassen den jeweils gewünsch
ten Reifen ansteuern zu können. Ferner ist es günstig, wenn das
gesamte System durch einen Ablaßhahn 34 rasch entleert werden
kann, der an die Druckleitung 22 angeschlossen ist; die Entlee
rung über das Druckminderventil 26 ist wegen der geringen Lei
tungsquerschnitte nur sehr langsam möglich.
Fig. 3 zeigt im Längsschnitt ein an einer Radnabe 36 befestig
tes Druckluftübertragungsteil 38 gemäß der Erfindung. Dieses
hat ein Luftkammergehäuse 40 mit einem zylindrischen Hauptteil
42 und einer Stirnwand 44, die an der Radnabe 36 befestigt ist.
In die Luftkammer 46 des Luftkammergehäuses 40 mündet das zuge
hörige Ende der Druckleitung 22, das hierzu über ein Winkel
stück 48 mit einem zylindrischen Rohrstück 50 verbunden ist,
das in die Bohrung 76 der Luftkammer 46 hineinragt. Das Rohr
stück 50, das vorzugsweise aus nicht rostendem Stahl besteht
und eine geschliffene Außenfläche hat, ist im Innenring 52 ei
nes Wälzlagers 54 befestigt, dessen Außenring 56 im zylindri
schen Hauptteil 42 des Luftkammergehäuses 40 sitzt. Zur Abdich
tung der Luftkammer 46 dient ein Radialdichtring 58, dessen
Dichtlippe an der geschliffenen Oberfläche des Rohrstücks 50
gleitend anliegt.
In eine Gewindebohrung des zylindrischen Hauptteils 42 des Luft
kammergehäuses 40 ist ein Anschlußnippel 60 eingeschraubt, auf
den eine elastische Verbindungsleitung 62 aufgesteckt werden
kann. Die Verbindungsleitung 62 führt in nicht dargestellter
Weise zum Ventil des zugehörigen Reifens.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 führt die Druckleitung 22
von der Außenseite her zu dem jeweiligen Reifen 18 (bzw. 12
oder 14). In Fig. 1 ist angedeutet, daß im Bereich des Reifens
18 eine Abreißkupplung 64 in die Druckleitung 22 eingebaut wer
den kann, die möglichst weit im Innern der Radfelge angeordnet
sein sollte. Diese Abreißkupplung 64 hat den Zweck, eine "Soll
bruchstelle" in der Druckleitung 22 zu schaffen, an der diese
getrennt wird, wenn sich Äste oder dgl. in ihr verfangen.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch die Abreißkupplung 64.
Die Druckleitung 22 aus Kunststoff ist an dieser Stelle durch
ein Schlauchstück 66 aus Gummi unterbrochen, dessen in der Fi
gur 4 rechtes Ende in die Druckleitung 22 eingesteckt und dort
durch eine Schlauchklemme 68 gehalten ist. Das gegenüberliegen
de Ende des Schlauchstücks 66 ist mit der Druckleitung 22 durch
einen Rohrabschnitt 70 aus Metall verbunden, der in die beiden
Enden eingesteckt ist. Zur Befestigung dienen auch hier zwei
Schlauchklemmen 68. Bei einer Zugwirkung auf die Druckleitung
22 befindet sich die "Sollbruchstelle" im Bereich der rechten
Schlauchklemme 68, da hier das elastische Schlauchstück 66 aus
dem steiferen Kunststoffende der Druckleitung 22 herausgezogen
wird.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 eignet sich insbesondere
für Einbaufälle, bei denen in axialer Richtung wenig Platz zur
Verfügung steht. Wegen des großen Querschnittes der Drucklei
tung 22, des Anschlußwinkelstückes 48 und des Rohrstücks 50 ist
der Luftdurchsatz sehr groß, was sich auf die Entleerungszeit
günstig auswirkt.
Die in den Fig. 5 und 6 gezeigte Variante der Erfindung
zeigt ein Rohrstück 50 mit verhältnismäßig engem Bohrungsdurch
messer, dessen zur Stirnwand 44 des Luftkammergehäuses 40 wei
sendes Ende eine kegelförmige Spitze 72 hat. Am breiten Ende
der Spitze 72 stützt sich eine Druckfeder 74 ab, deren gegen
überliegendes Ende am Innenring 52 des Wälzlagers 54 anliegt.
Auf diese Weise wird die kegelförmige Spitze 72 mit Gleitrei
bung gegen den Ausgang der axialen Bohrung 76 gedrückt, die
hier in die Stirnwand 44 des Luftkammergehäuses 40 eingearbei
tet ist. Von dieser Bohrung 76 führt ein radialer Bohrungsab
schnitt 78 zum Anschlußnippel 60 und damit zur Verbindungslei
tung 62, die an das Reifenventil angeschlossen ist.
In die Stirnwand 44 des Luftkammergehäuses 40, die radial über
den zylindrischen Hauptteil 42 vorsteht, sind Bohrungen 80 ein
gearbeitet, die zur Befestigung des Luftkammergehäuses 40 an
der Radnabe dienen.
In das aus dem zylindrischen Hauptteil 42 des Luftkammergehäu
ses 40 herausragende Ende des Rohrstücks 50 ist das Anschlußwin
kelstück 48 eingeschraubt, dessen freies Ende mit der Drucklei
tung 22 verbunden wird.
Die kegelförmige Spitze 72 des Rohrstücks 50, das beispielswei
se aus Messing hergestellt ist, hat mit dem Ausgang der axialen
Bohrung 76 des Luftkammergehäuses 40 nur Linienberührung, wo
durch sich eine sehr geringe Gleitreibung ergibt. Diese ist be
sonders niedrig, wenn das Luftkammergehäuse 40 aus Kunststoff
hergestellt ist, beispielsweise Polytetrafluorethylen.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Weiterbildung der in den Figu
ren 5 und 6 dargestellten Ausführungsform. Bei dieser Variante
geht die axiale Bohrung 76 in der Stirnwand 44 des Luftkammerge
häuses 40 nicht unmittelbar in den zum Anschlußnippel 60 der
Verbindungsleitung 62 führenden, radialen Bohrungsabschnitt
über, sondern in diese axiale Bohrung 76 ist von außen her ein
Steckverbindungselement 82 eingeschraubt, das an ein Schnell
schlußventil 84 angeschlossen werden kann. Das Schnellschlußven
til 84 ist gemäß Fig. 7 über ein mit dem Anschlußnippel 60 ver
bundenes Winkelstück 86 an einer Platte 88 befestigt, die Boh
rungen 80′ zur Befestigung an der Radnabe aufweist. Eine derar
tige, aus Steckverbindungselement 82 und Schnellschlußventil 84
bestehende Kupplung ist beispielsweise als Schlauchverbindung
bekannt, wobei das Schnellschlußventil 84 geschlossen wird, so
bald das Steckverbindungselement 82 herausgezogen wird.
In die Stirnwand 44 des Luftkammergehäuses 40 sind drei Axial
bohrungen 90 eingearbeitet, in die Führungsbolzen 92 eingrei
fen, welche von der an der Radnabe befestigten Platte 88 abste
hen. Auf diese Weise läßt sich eine positionsgenaue Kupplung
beim Einschieben des Steckverbindungselementes 82 in das
Schnellschlußventil 84 erzielen. Die Führungsbolzen 92 können
mit einem Gewinde versehen sein, auf das nicht gezeigte Stell
muttern aufgeschraubt sind, um auf diese Weise die Winkellage
des Luftkammergehäuses 40 justieren zu können.
Fig. 9 zeigt eine weitere Variante der Erfindung, bei der das
Ende der Druckleitung 22 als Axialbohrung in einen Achsstummel
94 eingearbeitet ist, auf dem die Radnabe 36 über zwei Wälzla
ger 96 gelagert ist. Auf das freie Ende des Achsstummels 94 ist
eine im Querschnitt U-förmige Kupplungsplatte 98 aus Kunst
stoff, vorzugsweise Polytetrafluorethylen, aufgeschraubt. In
die Kupplungsplatte 98 ist eine zentrische Bohrung 100 eingear
beitet, die die Druckleitung 22 mit der Bohrung 76 des Luftkam
mergehäuses 40′ verbindet. Das Luftkammergehäuse 40′ ist hier
als zylindrisches Rohrstück ausgebildet, das axial verschiebbar
in einer auf die Radnabe 36 aufgeschraubten Kappe 102 gelagert
und durch eine Druckfeder 104 gegen den Ausgang der Bohrung 100
gedrückt wird. Vom nach außen weisenden freien Ende des Luftkam
mergehäuses 40′ führt die Verbindungsleitung 62 zum Reifenven
til.
Das in Fig. 9 rechte Ende der in den Achsstummel 94 eingearbei
teten Bohrung führt zu einem radialen Bohrungsabschnitt 104, an
den der zum Kompressor 20 führende Abschnitt der Druckleitung
22 angeschlossen werden kann.
Die Kupplungsplatte 98 trägt an ihrer Stirnseite eine ringförmi
ge Kontaktfläche 106, beispielsweise aus Messing, an die eine
elektrische Steuerleitung 108 angeschlossen ist. Die Steuerlei
tung 108 ist durch die Axialbohrung des Achsstummels 94 nach au
ßen geführt und an einen nicht gezeigten Schalter angeschlos
sen. An der Kontaktfläche 106 liegt ein Schleifkontakt 110 an,
von dem eine weitere Steuerleitung 108′ zu einem elektromagne
tisch betätigbaren Schnellauslaßventil am Reifen führt. Auf die
se Weise kann das Reifenventil vom Fahrersitz aus zum schnellen
Entleeren geöffnet werden.
Fig. 10 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei
der die kegelförmige Spitze 72 des zylindrischen Rohrstücks 50
berührungsfrei in die axiale Bohrung 76 des Luftkammergehäuses
40 mündet. Das Rohrstück 50 ist mit einem Außengewinde verse
hen, welches in eine Gewindebohrung einer Büchse 112 einge
schraubt ist, die über das Wälzlager 54 an der Außenseite des
zylindrischen Hauptteils 42 des rotierenden Luftkammergehäuses
40 gelagert ist.
In der Luftkammer 46 ist ein Schließelement 114 axial beweglich
gelagert und stützt sich beim Befüllen an einem Schließstopfen
116 ab, der in eine Gewindebohrung der Stirnwand 44 des Luftkam
mergehäuses 40 eingeschraubt ist. Das rotationssymmetrisch aus
gebildete Schließelement 114 hat zwei an der Innenwand der Luft
kammer 46 anliegende, zylindrische Führungsflächen 118, zwi
schen denen eine im Längsschnitt V-förmige, umlaufende Kerbe
120 ausgebildet ist. Die zur Bohrung 76 weisende Stirnfläche
des Schließelements 114 ist als im Längsschnitt des Schließele
mentes W-förmige Führungsmulde 122 ausgebildet.
Beim Befüllen des Reifens strömt Druckluft von etwa 9 bar aus
der Druckleitung 22 gegen die Führungsmulde 122 des Schließele
mentes 114, wodurch dieses gegen den Schließstopfen 116 ge
drückt wird. In dieser in Fig. 10 eingezeichneten Stellung ist
die Verbindung zwischen der Luftkammer 46 und dem schräg nach
außen führenden Bohrungsabschnitt 78 frei, so daß durch diesen
Druckluft in die nicht gezeigte Verbindungsleitung 62 zum Rei
fen strömen kann. Die W-förmige Ausbildung der Führungsmulde
122 begünstigt dabei die Strömungsumlenkung in Richtung auf den
schrägen Bohrungsabschnitt 78 sowie die optimale Nutzung des
Aufpralldruckes. Wenn der maximale Reifendruck erreicht ist,
beispielsweise 2,5 bar, wird der im Bohrungsabschnitt 76 wirken
de Rückdruck vom Reifen immer größer und übersteigt schließlich
den Druck in der Luftkammer 46, so daß die gegen die Führungs
mulde 122 gerichtete Anblasluft durch die Bohrung 76 und radia
le Ausströmbohrungen 124 in der Büchse 112 zurückströmt. Damit
ist der gewünschte Reifendruck erreicht, so daß der Anblasdruck
in der Druckleitung 22 am zugehörigen Steuerventil 32 abge
stellt werden kann. Nach Wegnahme des Anblasdrucks kehrt das
Schließelement 114 aufgrund eines Überdrucks in der Kerbe 120
in seine Schließstellung zurück, wobei die Rückströmung aus dem
schrägen Bohrungsabschnitt 78 gegen die gegenüberliegende Flan
ke der V-förmigen Kerbe 120 den Schließvorgang begünstigt.
Zum Ablassen von Druckluft aus dem Reifen wird zunächst mit ei
nem Anblasdruck aus der Druckleitung 22 von etwa 11 bar das
Schließelement 114 in seine in Fig. 10 gezeigte Öffnungsstel
lung gedrückt. Durch anschließendes Drosseln des Anblasdruckes
auf etwa 3 bar kann Luft aus dem Reifen durch den Bohrungsab
schnitt 78 in die Luftkammer 46 entweichen, weil der Luftdruck
in der Luftkammer 46 aufgrund von Drosselverlusten weniger als
1 bar beträgt.
In beiden Betriebszuständen fördert die umlaufende Kerbe 120
den Öffnungs- und Schließvorgang durch das Schließelement 114.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung läßt sich leicht und kosten
günstig bei vorhandenen Fahrzeugen anbringen, so daß eine einfa
che und rasche Nachrüstung möglich ist. Aufgrund der äußerst ge
ringen Reibung zwischen drehenden und nicht drehenden Teilen
wird eine lange Lebensdauer erzielt.
Der Kompressor 20 kann auch stationär aufgestellt sein, um die
Reifen des jeweiligen Fahrzeugs auf einen gewünschten Druck auf
zupumpen. Zusätzlich zu dem in Fig. 1 gezeigten Druckminderven
til 26 kann ein zweites Druckminderventil vorgesehen werden,
das in den zum Anhänger 16 führenden Abschnitt der Druckleitung
22 eingeschaltet ist.
Die Vorrichtung eignet sich insbesondere zum Einsatz bei land
wirtschaftlichen Fahrzeugen, aber auch für alle Fahrzeuge, die
mit unterschiedlichen Lasten bzw. unterschiedlichen Boden- oder
Fahrbahnverhältnissen konfrontiert werden (LKW, PKW, Baustellen
fahrzeuge). Ebenfalls kann eine Verbesserung der Fahreigen
schaften in Kurven oder Hanglagen erzielt werden. Die Absenkung
des Reifendruckes kann auch als Anfahrhilfe dienen. Die bekann
te Neigung des Gummis, bei niedrigen Temperaturen zu brechen,
kann durch erhöhten Reifendruck (weniger Walkarbeit) beim Anfah
ren verhindert werden.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Einstellung des Luftdruckes in Reifen von
Fahrzeugen, insbesondere von landwirtschaftlichen Fahrzeugen,
mit einer an einen Kompressor anschließbaren Druckleitung, die
über wenigstens ein Druckeinstellorgan zu den Reifen führt, wo
bei an der Verbindungsstelle des jeweiligen Endes der Drucklei
tung mit dem zugehörigen Reifen ein Druckluftübertragungsteil
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Druckluftübertragungsteil (38) ein koaxial an der Radnabe (36)
zu befestigendes Luftkammergehäuse (40) aufweist, von dem eine
Verbindungsleitung (62) zum Reifen führt und das eine axiale
Bohrung (76) hat, in die das Ende der Druckleitung (22) mündet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ende der Druckleitung (22) als ein im wesentlichen zylindri
sches Rohrstück (50) ausgebildet ist, das über ein Wälzlager
(54) am rotierenden Luftkammergehäuse (40) gelagert ist und des
sen in die Bohrung (76) des Luftkammergehäuses (40) mündendes
Ende eine kegelförmige Spitze (72) hat.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
kegelförmige Spitze (72) des Rohrstücks (50) mit Gleitreibung
am Ausgang der Bohrung (76) des Luftkammergehäuses (40) an
liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
kegelförmige Spitze (72) des Rohrstücks (50) durch ein Federele
ment (74) gegen den Ausgang der Bohrung (76) gedrückt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Innenring (52) des Wälzlagers (54) das zylin
drische Rohrstück (50) aufnimmt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zylindrische Rohrstück (50) über ein Anschluß
winkelstück (48) mit dem zugehörigen Ende der Druckleitung (22)
verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Luftkammergehäuse (40) an seiner zur
Radnabe (36) weisenden Stirnseite ein Steckverbindungselement
(82) trägt, das an ein an der Radnabe (36) befestigtes Schnell
schlußventil (84) anschließbar ist, von dem die Verbindungslei
tung (62) zum Reifen (12, 14, 18) führt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Luftkammergehäuse (40) an seiner zur Radnabe (36) weisenden
Stirnseite Axialbohrungen (90) aufweist, in die von der Radnabe
(36; 88) abstehende Führungsbolzen (92) eingreifen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2, 6, 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die kegelförmige Spitze (72) des Rohrstücks
(50) berührungsfrei in die Bohrung (76) des Luftkammergehäuses
(40) mündet, in welchem ein Schließelement (114) axial beweg
lich gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schließelement (114) in seiner Öffnungsstellung die Verbin
dung zwischen der Bohrung (76) des Luftkammergehäuses (40) und
der Mündungsstelle der Verbindungsleitung (62) freigibt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Schließelement (114) an der Innenwand des Luftkam
mergehäuses (40) anliegende Führungsflächen (118) aufweist, zwi
schen denen in der Schließstellung des Schließelementes (114)
wenigstens im Bereich der Mündungsstelle der Verbindungsleitung
(62, 78) in die Luftkammer (46) eine Kerbe (120) vorgesehen
ist, und daß die zur Bohrung (76) des Luftkammergehäuses (40)
gerichtete Stirnfläche des Schließelementes (114) eine den ein
treffenden Luftstrahl zur Mündungsstelle der Verbindungsleitung
(62, 78) ablenkende Führungsmulde (122) hat.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ende der Druckleitung (22) in einem die Radnabe (36) lagern
den Achsstummel (94) ausgebildet ist, der an seinem freien Ende
eine Kupplungsplatte (98) zur Verbindung mit dem Luftkammerge
häuse (40) trägt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplungsplatte (98) eine Kontaktfläche (106) für einen
elektrischen Schleifkontakt (110) trägt, der mit einem elektro
magnetischen Ventil des Reifens (12, 14, 18) verbunden ist, wo
bei an die Kontaktfläche (106) eine Steuerleitung (108) ange
schlossen ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Druckleitung (22) eine Abreißkupp
lung (64) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in die Druckleitung (22) wenigstens
ein Schnellentleerungsorgan (34) geschaltet ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die von der Druckleitung (22) zu den
Reifen (12, 14, 18) abzweigenden Leitungsteile je ein vom Fahr
zeug (10) aus betätigbares Steuerventil (32) aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3806322A DE3806322A1 (de) | 1988-02-27 | 1988-02-27 | Vorrichtung zur einstellung des reifendruckes an fahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3806322A DE3806322A1 (de) | 1988-02-27 | 1988-02-27 | Vorrichtung zur einstellung des reifendruckes an fahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3806322A1 true DE3806322A1 (de) | 1989-09-07 |
Family
ID=6348379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3806322A Withdrawn DE3806322A1 (de) | 1988-02-27 | 1988-02-27 | Vorrichtung zur einstellung des reifendruckes an fahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3806322A1 (de) |
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- 1988-02-27 DE DE3806322A patent/DE3806322A1/de not_active Withdrawn
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