DE3802488C2 - Bremsband zum Stillsetzen der Sägekette einer Motorkettensäge - Google Patents
Bremsband zum Stillsetzen der Sägekette einer MotorkettensägeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bremsband für Motorkettensägen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein gattungsgemäßes Bremsband ist aus der DE 32 09 162 A1
bekannt. Es umschließt eine Bremstrommel einer Sicherheits-
Bremsvorrichtung und besteht aus elastischem, federnden
Material, wie z. B. Federstahl, so daß nach dem Anlegen des
Bremsbandes an die Bremstrommel eine Federrückstellkraft
zur Verfügung steht, die für die Rückstellung des Bremsban
des in seine Ausgangslage ausgenutzt wird. Bei der Auswahl
der federnden Materialien ist aber auch auf den Reibwert zu
achten, da dieser die Bremszeiten bestimmt.
Bei dem bekannten Einsatz in Motorkettensägen ist eine aus
Bremsband und Bremstrommel bestehende Bremsvorrichtung
höchsten Beanspruchungen unterworfen. Die Bremsvorrichtung
dient dem sofortigen Stillsetzen der Sägekette innerhalb
kürzester Zeit (Bruchteile von Sekunden), um im Bremsfall
ein Nachlaufen der Kette unter allen Umständen zu verhin
dern.
Problematisch bei Motorkettensägen ist auch die Tatsache,
daß die meist unmittelbar am antreibenden Zweitaktverbren
nungsmotor angeordnete Bremsvorrichtung oft mit Öl in Be
rührung kommt, welches zwischen dem Bremsband und der
Bremstrommel eindringt und zu einem Reibwertverlust und da
mit verbundenen längeren Bremszeiten führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hoch ver
schleißfestes Bremsband zu schaffen, das auch bei Ölkontakt
hohe Reibwerte aufweist und kürzeste Bremszeiten gewähr
leistet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
Überraschend hat sich gezeigt, daß eine thermisch aufge
brachte Reibschicht aus Karbid oder Oxidkeramik der feder
elastischen Verformung des Bremsbandes folgen kann, ohne
zerstört zu werden. Auch ein Eindringen von Öl in die Reib
paarung Bremsband/Bremstrommel beeinträchtigt die Bremszei
ten nicht wesentlich. Durch das Aufbringen der Reibschicht
auf das flexible Bremsband unter Zwischenschaltung einer
Haftschicht kann das Grundmaterial des Bremsbandes nunmehr
ein einfacher, unlegierter Stahl sein, so daß auch ge
ringerwertige Materialien zur Bremsbandfertigung eingesetzt
werden können. Bisher aufgrund geringer Reibwerte nicht be
rücksichtigte Materialien können ebenfalls bei der Brems
bandherstellung verwendet werden. Selbst Bremsbänder aus
unlegierten Materialien weisen mit der erfindungsgemäßen
Reibschicht etwa dreimal höhere Standzeiten auf als bekann
te Bremsbänder aus hochlegierten Materialien.
Um eine gute Haftung der thermisch aufgebrachten Reib
schicht zu gewährleisten, ist einerseits der Reibschicht
vorteilhaft Titan zugesetzt und andererseits die Träger
seite des Bremsbandes vorzugsweise sandgestrahlt vorbehan
delt.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den weiteren An
sprüchen angegeben. In der folgenden Beschreibung ist ein
in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine mit einer Welle drehfest
verbundenen Bremstrommel mit angeordnetem
Bremsband,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt die prinzipielle
Anordnung eines elastischen Bremsbandes 1 an einer Brems
trommel 2, die drehfest mit einer rotierenden Welle 3 ver
bunden ist. Hierzu ist das freie Ende der Welle 3 als Ge
windebolzen 4 ausgebildet, der den Boden 5 der Bremstrommel
2 durchragt und eine Gewindemutter 6 trägt, mit der die
Bremstrommel drehfest mit der Welle 3 verspannt ist (Fig.
2). Zur Übertragung hoher Bremsmomente ist es vorteilhaft,
Welle 3 und Bremstrommel 4 in Umfangsrichtung zusätzlich
formschlüssig ineinandergreifen zu lassen.
Die im Ausführungsbeispiel im wesentlichen topfförmig aus
gebildete Bremstrommel 2 weist eine koaxial zur Rotations
achse 7 liegende Wand 8 auf, deren Außenfläche 9 die dem
Bremsband 1 zugewandte Bremsfläche bildet. Das flexible
Bremsband 1 besteht aus einem federnden, elastischen Ma
terial, wie beispielsweise unlegierter oder legierter
(V2A)-Stahl oder CK75. Vorteilhaft ist das Material des
Bremsbandes X12CrNi17.7. Das Bremsband 1 umschlingt die
Bremstrommel 2 um vorzugsweise mehr als 270°, um eine mög
lichst große wirksame Bremsfläche bei kleiner Baugröße zu
erhalten (Fig. 1). Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das
eine Ende 10 des Bremsbandes 1 an einem gehäusefesten Bol
zen 11 in Drehrichtung 12 der Bremstrommel 2 gehalten, wäh
rend das andere Ende 13 eine am freien Ende eines tangen
tialen Schenkels 16 des Bremsbandes angeordnete Öse 14 zum
Eingriff eines Bremsbetätigungsgestänges aufweist. Wird die
Öse 14 durch das (nicht dargestellte) Gestänge etwa tangen
tial zur Bremstrommel 2 in Pfeilrichtung 15 verschoben,
legt sich das Bremsband 1 an die Bremsfläche 9 der Trommel
2 an und bremst diese ab. Da die Betätigungsrichtung 15 des
Bremsbandes 1 und die Drehrichtung der Bremstrommel 2
gleich sind, ist die Anlagekraft des Bremsbandes 1 selbst
verstärkend.
Wird die Betätigungskraft an der Öse 14 zu null, ist das
Bremsband aufgrund seines federnden Grundmaterials be
strebt, seine in Fig. 1 gezeigte Ausgangsstellung wieder
einzunehmen. Diese Rückstellkraft bewirkt ein Abheben des
Bremsbandes 1 von der Bremstrommel 2 und eine Rückstellung
in seine Ausgangslage.
Die der Bremsfläche 9 zugewandte Innenseite 17 des Brems
bandes 1 trägt eine Reibschicht 18 aus Karbid oder einem
Oxid (Keramik). Vorzugsweise ist Wolframkarbid oder eine
Oxidkermaik der Metalle Aluminium und Zirkon vorgesehen.
Auch Siliziumoxid ist als Reibschicht vorteilhaft verwend
bar. Das nunmehr lediglich den Träger der Reibschicht bil
dende Bremsband kann einfacher unlegierter Federstahl sein;
vorteilhaft werden höherwertige Legierungen als Bremsband
grundmaterial verwendet.
Das Bremsband wird vor Aufbringen der Reibschicht 18 behan
delt, um eine gewisse Rauhigkeit zur guten Haftung der
Reibschicht zu erzielen. So wird die Innenseite 17 des
Bremsbandes 1 vor Aufbringen der Reibschicht 18 sandge
strahlt. Zur Erhöhung der Haftung der Reibschicht auf dem
Bremsband können dem Ausgangspulver der Reibschicht 18
zweckmäßig geringe Anteile von Titan zugemischt werden. Dem
Grundmaterial des Bremsbandes 1 kann Nickel zugesetzt sein.
Als Haftschicht wird auf das Bremsband eine NICROALI-Basis
(Mischung aus Nickel, Chrom, Aluminium und Itrium) aufge
bracht, die gleichzeitig als Korrosionsschutz dienen kann,
da die als Reibschicht aufgebrachte Keramikschicht nie ganz
dicht ist.
Die Korngröße des Spritzpulvers für die Reibschicht 18 be
trägt weniger als 50 um, vorzugsweise liegt die Korngröße
zwischen 30 bis 40 um.
Die Reibschicht 18 weist vorteilhaft eine Vickershärte von
etwa 1500 HV und eine Dicke von beispielsweise 0,1 mm auf.
Das Ausgangspulver der Reibschicht wird durch thermisches
Spritzen auf das Bremsband 1 aufgebracht, wobei darunter
sowohl Plasmaspritzen wie Flammspritzen verstanden wird.
Die erfindungsgemäße Beschichtung des Bremsbandes mit einem
Karbid oder Keramikoxid gewährleistet bei hoher
Verschleißfestigkeit geringe Bremszeiten (im Bereich von
Sekundenbruchteilen), die im wesentlichen auch bei Kontakt
mit Öl, insbesondere dem Schmieröl der antreibenden Brenn
kraftmaschine der Motorkettensäge, nicht wesentlich ver
längert sind.
Claims (10)
1. Bremsband zum Stillsetzen der umlaufenden Sägekette einer
Motorkettensäge, wobei das Bremsband (1) eine Bremstrommel
(2) mit einem vorgegebenen Umschlingungswinkel umfaßt, aus
einem federnden, elastischen Material besteht und eine
Reibseite (17) aufweist, die beim Bremsen an die Bremstrom
mel (2) angelegt ist und eine aufgerauhte Reibseite und
eine thermisch aufgebrachte Reibschicht (18) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Haftschicht aus einer
NICROALI-Basis vorgesehen ist und auf der Haftschicht eine
Reibschicht (18) aus Karbid oder Oxidkeramik aufgebracht
ist.
2. Bremsband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reibschicht (18) auf
Wolframkarbid oder Siliziumkarbid basiert.
3. Bremsband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reibschicht (18) auf
einem Oxid des Aluminiums, Zirkons oder des Siliziums
basiert.
4. Bremsband nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzpulver für die
Reibschicht (18) eine Korngröße von weniger als 50 µm,
vorzugsweise zwischen 30 bis 40 µm hat.
5. Bremsband nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reibschicht (18)
plasmagespritzt ist.
6. Bremsband nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reibschicht (18) eine
Vickershärte von etwa 1500 HV aufweist.
7. Bremsband nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der
Reibschicht (18) etwa 100 µm beträgt.
8. Bremsband nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausgangspulver der
Reibschicht (18) Titan zugesetzt ist.
9. Bremsband nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsbandmaterial
X12CrNi17.7 ist und die Reibseite (17) des Bremsbandes
(1) vor dem Aufbringen der Reibschicht (18) durch
Strahlen vorbehandelt ist.
10. Bremsband nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsbandmaterial
unlegierter Federstahl ist und die Reibseite (17) des
Bremsbandes (1) vor dem Aufbringen der Reibschicht (18)
durch Sandstrahlen vorbehandelt ist.
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