DE3802157A1 - Verfahren zur bestimmung von polyhalogenierten polycyclischen aromaten mit planarer struktur und test-kit zu dessen durchfuehrung - Google Patents

Verfahren zur bestimmung von polyhalogenierten polycyclischen aromaten mit planarer struktur und test-kit zu dessen durchfuehrung

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Larry H Dr Stanker
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Description

Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat Rechte bezüglich dieser Erfindung gemäß dem Vertrag Nr. W-7405-ENG-48 des United States Department of Energy.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von polyhalogenierten polycyclischen Aromaten mit planarer Struktur und ein Test-Kit zu der Durchführung dieses Verfahrens. Wichtige Vertreter der genannten Stoffklasse sind Dibenzodioxine, Dibenzofurane und einige polyhalogenierte Biphenyle (vereinfachend soll die genannten Stoffklasse im folgenden als Dioxine bezeichnet werden).
Bei vielen Verbrennungsprozessen und technischen Prozessen bilden sich u. a. polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane. Da einige Vertreter dieser Verbindungsklasse außerordentlich giftig und zudem schwer abbaubar sind, ist es wichtig, ihre Entstehung und Verbreitung zu überwachen und sie in geringsten Konzentrationen ausfindig zu machen. Bisher wurden entsprechende Analysen vorwiegend mit Gaschromatographen, die mit einem Massenspektrometer gekoppelt waren, durchgeführt. Dieses Verfahren ist mit einer aufwendigen Probenaufbereitung verbunden und nicht zuletzt wegen der aufwendigen technischen Apparaturen relativ teuer. Es besteht deshalb das Bedürfnis, einfachere und kostengünstigere Analysenverfahren für die genannten Stoffe insbesondere in Industrieproben bereitzustellen.
Es ist bereits über Immunoassays für Dioxinbestimmungen berichtet worden, bei denen mit monoklonalen Antikörpern gearbeitet wurde (vgl. Stanker, Watkins, Rogers and Vanderlaan, "Monoclonal Antibodies to Dioxin, Antibody Characterization and Assay Development", J. Toxicol., 45, 229 -243 (1987), Stanker, Watkins, Vanderlaan and Budde, "Development of an Immunoassay for Chlorinated Dioxins Based on a Monoclonal Antibody and an Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA)", Chemosphere 16, 1635-1639 (1987). Mit den bekannten Verfahren werden allerdings chemisch reine Dioxine analysiert bzw. Proben, aus denen das Dioxin sehr leicht zu isolieren ist. Bisher ist noch kein entsprechendes Verfahren zur Analyse von Industrie- und Umweltproben bekannt. Die Ursache hierfür sind offenbar Schwierigkeiten bei der Probenaufbereitung, bei der einerseits die Dioxine isoliert und anschließend in eine wäßrige Lösung gebracht werden müssen, wobei sie jedoch auch für die Antikörper noch erkennbar bleiben müssen.
Es wurde nun ein Verfahren entwickelt, bei dem die beschriebene Problematik überwunden wurde.
Erfindungsgegenstand ist demzufolge ein Verfahren zur qualitativen und quantitiven Bestimmung von polychlorierten polycyclischen Aromaten mit planerer Struktur mittels spezifischer Reaktion mit Antikörpern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Bestimmung der genannten Verbindungen in Industrieproben vorgenommen wird. Unter Industrieproben sollen in diesem Zusammenhang z. B. Proben aus Reaktionsgemisch- und Destillationsrückständen, Chemikalien, Flugasche, Filterstaub, Transformator- Flüssigkeit (PCB-Öl) und Motoröl verstanden werden. Darüber hinaus ist das Verfahren auch zur Untersuchung vieler Proben mit anderer Herkunft anwendbar. Insbesondere eignet sich das Verfahren zur analytischen Bestimmung von polychlorierten Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen, wobei eine Bestimmung dieser Stoffe bis zu einer Konzentration von ca. 0,05 ppb möglich ist.
Grundsätzlich sind zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowohl polyklonale als auch monoklonale Antikörper geeignet; monoklonale Antikörper sind jedoch bevorzugt.
Die Herstellung von monoklonalen Antikörpern ist durch die grundlegenden Arbeiten von Köhler und Millstein ("Continuous cultures of fused cells secreting antibody of predefined specifity", Nature 256, 495-497 (1975)) bekannt. Spezielle monoklonale Antikörper gegen Dioxine wurden in der vorerwähnten Schrift von Stanker et al. beschrieben. Einzelne Antikörper können auf bestimmte Verbindungen oder auf Gruppen von Verbindungen reagieren. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, ein erhaltenes Analysenergebnis in Relation zu einer Standardverbindung anzugeben, deren bekannte Konzentration in einer Standardprobe parallel zu der eigentlichen Probe (mit unbekanntem Gehalt an den zu bestimmenden Verbindungen) bestimmt werden kann.
Es ist zweckmäßig, die Industrieproben vor der eigentlichen Bestimmungsreaktion aufzuschließen und/oder aufzubereiten. Dies geschieht vorzugsweise durch folgende aufeinanderfolgende Schritte.
  • a) Herstellung eines Rohextraktes.
  • b) Abtrennung der Fraktion der polyhalogenierten, polycyclischen Aromaten mit planerer Struktur (Dioxin- Fraktion).
  • c) Überführung der Dioxin-Fraktion in eine wäßrige Pufferlösung.
Bei der Analyse mit Proben mit vorwiegend anorganischem Charakter wie z. B. Flugasche, Filterstaub, anorganische Chemikalien usw. ist es zweckmäßig, die Probe durch Behandlung mit Säure aufzuschließen. Es eignen sich hierzu verschiedene Säuren, bevorzugt sind anorganische Säuren, besonders bevorzugt HCl und H2SO4 in konzentrierter Form. Nach der Behandlung mit Säure wird das Gemisch zweckmäßigerweise extrahiert mit einem organischen Lösungsmittel bzw. mit einem Lösungsmittelgemisch. Verschiedene organische Lösungsmittel sind hierzu geeignet. Bevorzugt sind Lösungsmittel wie z. B. CCl4, CHCl3, CH2Cl2, Benzol, Toluol, Chlorbenzole, Chlortoluole, Hexan, Cyclohexan, Chlorcyclohexane, Methanol und Ethanol. Besonders bevorzugt sind CH2Cl2 und Cyclohexan, insbesondere Mischungen dieser beiden Lösungsmittel.
Schwerlösliche Proben mit vorwiegend organischem Charakter, wie z. B. bestimmte Reaktions- und Destillationsrückstände, werden vorzugsweise aufbereitet, indem sie in einer Säure, vorzugsweise konzentrierter H2SO4, insbesondere H2SO4 gesättigt mit SO3, suspendiert werden und anschließend mit einem Feststoff, z. B. mit Kieselgel vermischt werden, vorzugsweise bis zur Rieselfähigkeit des Gemisches. Diese Mischung kann anschließend in einer geeigneten Apparatur, vorzugsweise mit einem der zuvor genannten Lösungsmittel bzw. mit einem entsprechenden Gemisch in der Siedehitze extrahiert werden.
Leichtlösliche Proben mit vorwiegend organischem Charakter wie z. B. Motoröl, PCB-Öl, organische Chemikalien usw. werden zweckmäßigerweise ohne vorherige Säurebehandlung mit einem oder mehreren der zuvor genannten Lösungsmittel extrahiert. Bevorzugt ist eine Extraktion in der Siedehitze des betreffenden Lösungsmittels z. B. unter Verwendung eines Soxhlet-Extraktors.
Die Abtrennung der Dioxin-Fraktion aus dem erhaltenen Extrakt kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.
Zu bevorzugen ist eine Abtrennung mit Hilfe eines chromatographischen Verfahrens, ähnlich wie von der Environmental Protection Agency in "Polyhalogenated Dibenzo-p-Dioxins/Dibenzofurans; Testing and Reporting Requirements. Federal Register, 52 108, June 5, 1987, pp 21 412-21 452, 40 CFR parts 707 and 766 beschrieben. Besonders bevorzugt ist eine Trennung mittels einer fest-flüssig- Chromatographie z. B. mit einer Festphase aus Glasfiber, das mit Aktivkohle homogen vermischt ist. Vor oder während der Vermischung werden gegebenenfalls nach Zugabe eines Lösungsmittels, die Glasfasern und die Aktivkohle zweckmäßigerweise zerkleinert, z. B. durch ein Zerkleinerungsgerät mit gegenläufig rotierenden Messern oder mit einer Mühle. Der Gehalt an Aktivkohle beträgt vorzugsweise ca. 5 bis 15%, besonders bevorzugt ca. 8-12%, insbesondere ca. 10%.
Die Abtrennung der Dioxin-Fraktion mit dem zuletzt genannten Verfahren geschieht zweckmäßigerweise im Säulenverfahren. Dazu wird auf eine mit der Festphase versehene Säule der Dioxin-Extrakt aufgetragen. Bei Benutzung von Aktivkohle-beschichteten Glasfasern wird die Säule nach Auftragen des Dioxin-Extraktes gegebenenfalls gewaschen, vorzugsweise mit einer Mischung aus CH2Cl2 und Hexan, besonders bevorzugt im Mischungsverhältnis von ca. 0,8-1,2 : 0,8-1,2. Es kann sich ein weiterer Waschprozeß mit anderen Lösungsmitteln anschließen, bevorzugt wird hierzu ein Gemisch aus Dichlormethan, Methanol und Toluol angewandt, besonders bevorzugt im Mischungsverhältnis von ca. 65-85 : 15-25 : 0-10. Für die beschriebenen Waschvorgänge sind auch viele andere Lösungsmittel und deren Gemische geeignet. Bevorzugt sind hier die Lösungsmittel, die schon im Zusammenhang mit der Herstellung der Extrakte genannt worden sind. Gegebenenfalls ist für spezielle Extraktzusammensetzungen die optimale Zusammensetzung der Waschflüssigkeiten empirisch zu ermitteln.
Die Elution der Dioxin-Fraktion erfolgt vorzugsweise nach Drehen der Säule um 180° und kann mit unterschiedlichen Lösungsmitteln bzw. deren Gemischen durchgeführt werden. Bevorzugt ist hier die Benutzung von Toluol, Benzol, Xylolen, und deren chlorierten Derivaten. Besonders bevorzugt ist Toluol. Die Ermittlung einer geeigneten Zusammensetzung für die Wasch- und Elutionsflüssigkeit kann durch Experimente unter Zugabe eines Farbstoffs zum Dioxin-Extrakt erleichtert werden, wenn der Farbstoff, wie z. B. das Fettblau B (p- Anthrachinon-Derivat, Hersteller Hoechst AG, Frankfurt/Main) ähnlich wie die jeweilige Dioxin-Fraktion adsorbiert und eluiert wird. Derartige Farbstoffe eignen sich auch ganz allgemein bei der Durchführung der Reinigungsprozesse zur Überwachung der Sicherheit der einzelnen Reinigungsschritte.
In Ausnahmefällen, wo nach einer einmaligen chromatographischen Reinigung die Dioxin-Fraktion immer noch störende Bestandteile enthält, kann eine weitere Reinigungs­ operation angeschlossen werden. Dies kann z. B. eine weitere fest-flüssig-chromatographische Reinigung sein. Als besonders geeignet hat sich eine Chromatographie an einer Säule mit säureimprägniertem Kieselgel als Festphase erwiesen. Diese Säule kann hergestellt werden, indem ca. 1 Teil SO2-gesättigte H2SO4 zu ca. 8-12 Teilen mit Oleum gesättigtem Kieselgel gegeben wird und diese Mischung für ca. 10 bis 20 Minuten auf ca. 70 bis 90°C erhitzt wird. Zu einem Teil dieses aktivierten Kieselgels wird die noch verunreinigte Dioxin-Fraktion gegeben und dieses Gemisch wird als oberste Schicht in eine Säule gefüllt. Weitere Schichten aus ca. 5-15 %igem AgNO3 Kieselgel (hergestellt durch Mischen von AgNO3-Lösung mit Kieselgel und nachfolgendem Abdampfen des Wassers) und aus Oleum-Kieselgel können eingefüllt werden, wobei die Schichten voneinander durch Kieselgel oder aktiviertes Kieselgel getrennt sein sollten. Aus einer in der beschriebenen Weise hergestellten Säule kann das Dioxin durch Elution mit einem umpolaren organischen Lösungsmittel wie z. B. Hexan, Cyclohexan, Benzol, Toluol, vorzugsweise Hexan, erhalten werden.
Die gemäß der beschriebenen Methode gewonnene Dioxin-Fraktion kann anschließend der eigentlichen Bestimmungsreaktion mit den monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern unterzogen werden. Der Immunoassay kann auf unterschiedliche Weise angewandt werden, wie z. B. in P. Tigssen, "Practice an theory of enzyme immunoassays", (R.H. Burdon and P.H. van Knippenberg eds) Elsevier, Amsterdam (1985) beschrieben. Zu bevorzugen ist die Anwendung als kompetitiver Assay. Hierzu ist es zweckmäßig, die aufkonzentrierte Dioxin-Fraktion in einem organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch zu lösen, besonders geeignet sind hierzu umpolare organische Lösungsmittel wie z. B. Hexan, Cyclohexan usw. Zu dieser Lösung gibt man zweckmäßigerweise eine alkoholische Lösung von Detergentien, vorzugsweise eines oder mehrerer nichtionisierter Tenside wie z. B. Cutscum (Isooctylphenoxypolyethoxyethanol), Fisher Scientific Company Raleigh, NC, USA), Polyoxyethylenethern wie z. B. Polyoxyethylenstearylether oder Polyoxyethylenlaurylether, N-Octanoyl-glukopyranoside, N-Heptyl-glukopyranoside, Nanaoyl-N-methylglukamid, Heptanoyl-N-methylglukamid, Polyoxyethylensorbitanmonolaureat, Octylphenolethoxylat, 3-(3-Cholamidopropyl)-dimethylamminio-2-hydroxy-1-propan­ sulfonat, 3-(3-Cholamidopropyl)-dimethylamminio-1-propan­ sulfonat oder Octanoyl-N-methylglukamid, besonders bevorzugt sind Polyoxyethylenether wie z. B. Polyoxyethylenstearylether und Polyoxyethylenlaurylether, Polyoxyethylensorbitanmonolaurat, Octylphenolethoxylat und Cutscum, insbesondere Cutscum.
Die genannten Detergentien werden bevorzugt in einer Konzentration von ca. 0,01 bis ca. 2 Gew.-% eingesetzt, besonders bevorzugt ist eine Konzentration von weniger als 1 Gew.-%, insbesondere von ca. 0,1 bis 0,4 Gew.-%. Eine zu hohe Konzentration an Detergentien bewirkt, daß das Dioxin sich zwar gut löst, aber von dem Antikörper nicht mehr "erkannt" wird und daß somit die Empfindlichkeit des Immunoassays reduziert werden kann. Diese wäßrige Lösung der Detergentien kann weiterhin einen Anteil eines organischen Lösungsmittels wie z. B. Aceton oder Methanol enthalten, um das Pipettieren zu erleichtern.
Die vereinigten Lösungen werden zweckmäßigerweise getrocknet, z. B. durch Behandlung mit Stickstoff oder mit warmer Luft.
Anschließend kann der monoklonale Antikörper zugegeben werden, der in einer wäßrigen Pufferlösung gelöst sein kann.
Die wäßrige Pufferlösung kann unterschiedliche Substanzen enthalten. Vorzugsweise enthält sie folgende Inhaltsstoffe:
ca. 0,05 bis 0,15 Mol pro Liter einer im pH-Bereich 7-8 puffernden Verbindung bzw. Verbindungsgemisches, besonders bevorzugt sind Puffer auf der Basis von Tris(hydroxymethyl)- aminomethan oder Phosphatpuffer,
ca. 0,1 bis 5%, insbesondere 0,2 bis 1% eines Proteins, vorzugsweise Ovalbumin, Kaninchenserumalbumin oder Rinderserumalbumin, insbesondere Rinderserumalbumin,
ca. 0,1 bis 0,3 Mol pro Liter eines Alkalihalogenids, vorzugsweise NaCl,
ca. 0,005 bis 0,5, besonders bevorzugt 0,008 bis 0,012 Vol.-% Detergentien, vorzugsweise eines der zuvor genannten Detergentien, insbesondere Polyoxyethylensorbitanmonolaurat.
Zur Durchführung des kompetitiven Immunoassays wird zweckmäßigerweise ein antigenbeschichtetes Teströhrchen, vorzugsweise aus Polystyrol, benutzt, vorzugsweise in Form einer Mikrotiterplatte. Die Beschichtung kann auf unterschiedliche Weise vorgenommen werden, wie z. B. in der vorerwähnten Monographie von R. Tigssen beschrieben. Vorzugsweise wird eine Lösung eines Konjugats aus polyhalogeniertem polycyclischem Aromat mit planerer Struktur, bzw. -Dibenzodioxin bzw. -Dibenzofuran, mit Säugetierserumalbumin vorzugsweise dem Kaninchen- oder Rinderserumalbumin verwandt, mit dem das betreffende Gefäß behandelt wird.
Nachdem das beschichtete Gefäß mit einer Antikörper- Dioxin-Mischung inkubiert worden ist, kann das ungebundene Material ausgewaschen werden und das gebundene Material in bekannter Weise nachgewiesen werden, z. B. durch Messen einer Markierung des Antikörpers; die Markierung kann erfolgt sein durch ein radioaktives Isotop, oder durch Verbindungen, die an einer Chemilumineszenz- oder Fluoreszenz- oder an einer enzymkatalysierten Reaktion teilnehmen können. Je größer bei dem kompetitiven Assay das Nachweissignal ist, desto geringer ist die Dioxin-Konzentration in der jeweiligen Probe.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann prinzipiell schon mit einer einzigen Analyse eine Aussage über mögliche Dioxinverunreinigungen mit den zu bestimmenden Stoffen gemacht werden. Um eine größere Sicherheit, insbesondere bezüglich quantitativer Aussagen zu gewährleisten, ist es allerdings ratsam, Verdünnungsreihen mit der zu untersuchenden Probe zu messen, möglichst unter gleichzeitiger Messung von Standardproben, die einen bekannten Gehalt an Dioxinen aufweisen (siehe Ausführungsbeispiel).
Es ist möglich, zur Durchführung der erfindungsgemäßen Reaktion ein Test-Kit zusammenzustellen, der alle nötigen Chemikalien, wie Chromatographiematerial, Lösungs- und Elutionsmittel, Teströhrchen, Detergentien, Antikörper und Chemikalien für die Nachweisreaktion usw. enthält. Ein derartiger Test-Kit sollte vorzugsweise auf einer Fluoreszenzreaktion oder auf einer enzymkatalysierten Reaktion basieren, weil der apparative Aufwand für die Nachweisreaktion dann so gering wäre, daß in fast jedem Labor dieser Test-Kit angewendet werden könnte.
Durch das nachfolgende Ausführungsbeispiel soll das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert werden.
Beispiel für die Anwendung einer Immunoassay-Kits für Dioxine
Ein Destillationsrückstand von chlorierten Aromaten soll auf den Dioxin- und Dibenzofurangehalt mit einer Nachweisgrenze von 1 ppb untersucht werden.
Probenvorbereitung
Es werden 5 g Probe in 20 ml H2SO4, gesättigt mit SO3, suspendiert und mit Kieselgel vermischt, bis ein rieselfähiges Gemisch entstanden ist. Das erhaltene Gemisch wird im Soxhlet-Extraktor mit ca. 200 ml Toluol in der Siedehitze extrahiert. Der am Rotationsverdampfer eingeengte Extrakt und 1 mg Fettblau B werden in 500 ml Dichlormethan/Cyclohexan (50 : 50) gelöst und auf eine Säule, gefüllt mit 1 g Aktivkohle (10%) auf Glasfasern, aufgegeben. Die Säule wird mit 50 ml Dichlormethan/Cyclohexan (50 : 50) und mit 75 ml Dichlormethan/Methanol/Toluol (75 : 20 : 5) gewaschen. Anschließend wird die Säule um 180°C gedreht und in der umgekehrten Richtung mit 50 ml Toluol eluiert. Das Toluol-Eluat enthält die "Dioxin-Fraktion" und ist blau gefärbt. Das Toluol wird am Rotationsverdampfer entfernt und der Rückstand wird in 1 ml n-Hexan gelöst. Die Hexanlösung wird auf 2 g Oleum/Kieselgel (1 : 10) gegeben und am Rotationsverdampfer 15 Minuten bei 80°C gemischt. Die auf Kieselgel aufgezogene Probe wird als obere Schicht auf eine Säule gegeben, die bereits mit 1 g Oleum/Kieselgel (1 : 10), 1 g Silbernitrat/Kieselgel (1 :10) und jeweils 0,5 g Kieselgel zwischen den Schichten gefüllt worden ist. Die Säule wird mit 50 ml n-Hexan eluiert. Das die "Dioxin-Fraktion" enthaltende Eluat wird am Rotationsverdampfer eingeengt, der Rückstände in 500 µl n-Hexan gelöst und im kompetitiven Immunoassay auf den Dioxin-Gehalt untersucht.
Immunoassay
Detallierte Beschreibung der Methode findet sich in:
L.H. Stanker, B. Watkins, M. Vanderlaan und W.L. Budde, Development of an immunoassay for chlorinated dioxins based on a monoclonal antibody and an enzyme linked immunosorbent assay (ELISA), Chemosphere, 16, 1635-1639 (1987).
Die "Dioxin-Fraktion" wird in fünf gleiche Teile (100 µl) geteilt. Zwei Teile bleiben unverändert, ein Teil wird sechsmal seriell 1 : 2 verdünnt und zwei Teile werden mit 1 bzw. 10 ng 2, 3, 7, 8-TCDD-Standard aufgestockt. Diese Proben werden jeweils zu 50 µl Cutscum-Lösung (1%) in Methanol gegeben, wobei die Lösungsmittel anschließend unter einem Stickstoffstrom entfernt werden. Die Rückstände werden mit 100 µl Antikörper (1 µg/ml) im Trishydroxymethyl(aminomethan)- Puffer resuspendiert und auf eine mit Trichlordibenzodioxin- Kaninchenserumalbumin-Konjugat beschichtete Polystyrol- Mikrotiterplatte aufgetragen. Die festgehaltenen Antikörper werden mit Anti-Maus-IgG-(Schaf)-Peroxidase und o-Phenylendiamin in einer Farbreaktion (Adsorptionsmessung bei 490 nm) quantitativ bestimmt.
Auf jeder Mikrotiterplatte wird gleichzeitig eine serielle 1 : 2 Verdünnung von 2, 3, 7, 8-TCDD-Standard im Bereich 0,1-500 ppb durchgeführt.
Auswertung
Anhand der Standardkurve (serielle Verdünnung des 2, 3, 7, 8-TCDD-Standards) kann jeder Probe eine Konzentration in TCDD-Äquivalenten zugeordnet werden. Dabei soll der Doppelwert (unverdünnte Probe) den Werten in der Verdünnungsreihe entsprechen. Anhand der aufgestockten Proben kann eine Störung durch eventuell nicht entfernte Matrixbestandteile angezeigt werden. Entsprechen die ermittelten Konzentrationen der aufgestockten Proben nicht den um 1 bzw. 10 ppb erhöhten Werten, so kann diese Messung nicht berücksichtigt werden.
Die untersuchte Probe hat einen Gehalt an 2, 3, 7, 8-TCDD-Äquivalenten von 25 ppb.

Claims (10)

1. Verfahren zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von polyhalogenierten planaren polycyclischen Aromaten mittels spezifischer Reaktion mit Antikörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung der genannten Verbindungen in Industrieproben vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Industrieproben vor der Bestimmungsreaktion aufgeschlossen und/oder aufbereitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß folgende Aufschluß- und/oder Aufbereitungsschritte vor der Bestimmungsreaktion vorgenommen werden:
  • a) Herstellung eines rohen Extraktes,
  • b) Abtrennung der Fraktion der polyhalogenierten polycyclischen Aromaten mit planerer Struktur (Dioxin-Fraktion),
  • c) Überführung der Dioxin-Fraktion in eine wäßrige Pufferlösung.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung des Rohextraktes bei Proben mit vorwiegend anorganischem Charakter oder bei schwerlöslichen Proben mit vorwiegend organischem Charakter durch Säurebehandlung aufgeschlossen werden und anschließend mit organischem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemischen extrahiert werden und bei leichtlöslichen Proben mit vorwiegend organischem Charakter mit organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemischen extrahiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung der Dioxin-Fraktion durch Chromatographie erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Überwachung des chromatographischen Reinigungsschrittes ein oder mehrere Farbstoffe verwendet werden, die ein ähnliches Absorptions- und Elutionsverhalten haben, wie der zu bestimmende Stoff.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überführung der Dioxin-Fraktion in eine wäßrige Pufferlösung durch Zugabe eines oder mehrerer Detergentien erfolgt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmungsreaktion nach einem kompetitiven Verfahren durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmungsreaktion auf Basis von radioaktiver Strahlung, auf einer Chemilumineszenzreaktion, Fluoreszenzreaktion oder auf Basis einer enzymkatalysierten Reaktion abläuft.
10. Test-Kit zur Bestimmung von polyhalogenierten polycyclischen Aromaten mit planerer Struktur in technischen und/oder Umweltproben, bestehend aus einer Einheit zum Abtrennen der Dioxin-Fraktion aus der Probe und/oder einer Einheit zur Bestimmung der genannten Verbindungen mittels polyklonaler oder monoklonaler Antikörper.
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