DE3245854C2 - Aminofluorescein-Derivate und ihre Verwendung als Tracer zur Bestimmung von Liganden in biologischen Flüssigkeiten mittels einer Fluoreszenzpolarisationstechnik - Google Patents
Aminofluorescein-Derivate und ihre Verwendung als Tracer zur Bestimmung von Liganden in biologischen Flüssigkeiten mittels einer FluoreszenzpolarisationstechnikInfo
- Publication number
- DE3245854C2 DE3245854C2 DE3245854A DE3245854A DE3245854C2 DE 3245854 C2 DE3245854 C2 DE 3245854C2 DE 3245854 A DE3245854 A DE 3245854A DE 3245854 A DE3245854 A DE 3245854A DE 3245854 C2 DE3245854 C2 DE 3245854C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- formula
- ligand
- tracer
- antibody
- tracers
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D405/00—Heterocyclic compounds containing both one or more hetero rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms, and one or more rings having nitrogen as the only ring hetero atom
- C07D405/02—Heterocyclic compounds containing both one or more hetero rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms, and one or more rings having nitrogen as the only ring hetero atom containing two hetero rings
- C07D405/12—Heterocyclic compounds containing both one or more hetero rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms, and one or more rings having nitrogen as the only ring hetero atom containing two hetero rings linked by a chain containing hetero atoms as chain links
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D311/00—Heterocyclic compounds containing six-membered rings having one oxygen atom as the only hetero atom, condensed with other rings
- C07D311/02—Heterocyclic compounds containing six-membered rings having one oxygen atom as the only hetero atom, condensed with other rings ortho- or peri-condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D311/78—Ring systems having three or more relevant rings
- C07D311/80—Dibenzopyrans; Hydrogenated dibenzopyrans
- C07D311/82—Xanthenes
- C07D311/90—Xanthenes with hydrocarbon radicals, substituted by amino radicals, directly attached in position 9
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
- G01N33/50—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
- G01N33/53—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor
- G01N33/531—Production of immunochemical test materials
- G01N33/532—Production of labelled immunochemicals
- G01N33/533—Production of labelled immunochemicals with fluorescent label
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Immunology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Urology & Nephrology (AREA)
- Hematology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Cell Biology (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Pathology (AREA)
- Steroid Compounds (AREA)
- Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)
- Pyrane Compounds (AREA)
- Plural Heterocyclic Compounds (AREA)
- Nitrogen Condensed Heterocyclic Rings (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Saccharide Compounds (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Aminofluorescein-Derivate und ihre
Verwendung als Tracer zur Bestimmung von Liganden in biologischen Fluids bzw.
Flüssigkeiten, wie Serum, Plasma, Spinalflüssigkeit,
Amnionflüssigkeit und Urin durch Fluoreszenzpolarisationstechnik.
Die Fluoreszenzpolarisations-
Immunassayverfahrensweise der Erfindung kombiniert die
spezifische Natur eines Immunassays mit der Geschwindig
keit und Zweckmäßigkeit der Fluoreszenz-Polarisations
technik zur Bereitstellung eines mittels zur Bestimmung
der Menge eines in einer Probe vorhandenen spezifischen
Liganden.
Immunassays auf der Basis konkurrierender Bindungen
(kompetitive Bindungs-Immunassays) zur Messung von Li
ganden basieren auf der Konkurrenz zwischen einem Ligan
den in einer Testprobe und einem markierten Reagens,
das als ein Tracer bezeichnet wird, um eine begrenzte
Anzahl von Rezeptor-Bindungsstellen auf Antikörpern,
die für den Liganden und Tracer spezifisch sind. Die
Konzentration des Liganden in der Probe bestimmt die
Menge an Tracer, die spezifisch an einen Antikörper ge
bunden wird. Die Menge an Tracer-Antikörper-Konjugat,
die gebildet wird, kann quantitativ gemessen werden
und ist umgekehrt proportional zu der Menge des Liganden
in der Testprobe.
Im allgemeinen basieren Fluoreszenz-Polarisationstech
niken auf dem Prinzip, daß eine fluoreszierende Mar
kierungs-Verbindung bei der Anregung mit linear polari
siertem Licht Fluoreszenz mit einem Polarisationsgrad
emittiert, der in umgekehrter Beziehung zu ihrem
Rotationsausmaß steht. Wird daher ein Molekül wie ein
Tracer-Antikörper-Konjugat mit einer fluoreszierenden
Markierung durch linear polarisiertes Licht angeregt,
so verbleibt das emittierte Licht hochpolarisiert, da
der Fluorophor gezwungen wird, zwischen der Zeit der
Absorption von Licht und der Emission zu drehen. Wird
eine "freie" Tracerverbindung (d. h. nicht an einen
Antikörper gebunden) durch linear polarisiertes Licht
angeregt, so erfolgt ihre Drehung wesentlich rascher
als beim entsprechenden Tracer-Antikörper-Konjugat und
die Moleküle werden zufallsweise orientiert, daher ist
das emittierte Licht depolarisiert. Somit ergibt die
Fluoreszenzpolarisation ein quantitatives Maß für die
Messung der Menge des gebildeten Tracer-Antikörper-
Konjugats bei einem konkurrierenden Bindungsimmunassay.
Dichlortriazinylaminofluorescein und seine Verwendung für Immunofluoroszenzassays mit Liganden mit einem Molekulargewicht von über 20 000 ist aus Chemical Abstracts Vol. 70, 79127y (1969), Vol. 88, 2669r (1978) und Vol. 86, 69872d (1977) bekannt. Die Kopplung niedermolekularer Liganden über eine SCN-Brücke an Fluorescein für Immunofluoreszenzassays ist in US-PS 3998943 beschrieben.
Dichlortriazinylaminofluorescein und seine Verwendung für Immunofluoroszenzassays mit Liganden mit einem Molekulargewicht von über 20 000 ist aus Chemical Abstracts Vol. 70, 79127y (1969), Vol. 88, 2669r (1978) und Vol. 86, 69872d (1977) bekannt. Die Kopplung niedermolekularer Liganden über eine SCN-Brücke an Fluorescein für Immunofluoreszenzassays ist in US-PS 3998943 beschrieben.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
sind dort jedoch nicht beschrieben.
Gegenstand der Erfindung ist eine
Verbindung der Formel
worin X eine Gruppe darstellt, ausgewählt aus der Klasse
einer Oxalylgruppe mit der Formel
einer Sulfonylgruppe mit der Formel
und einer Carboamidosulfonylgruppe mit der Formel
und worin R ein Ligandenanaloges ist,
das ausgewählt ist aus,
falls
ist
- -Lidocain der Formel einschließlich der Isomerengemische,
- - Phenytoin der Formel
- -Primidon der Formel worin R′ Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, worin n eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist, und falls ist,
- - Nortriptylin der Formel
- - Desipramin der Formel
- - Carbamazepin der Formel
- - Thyroxin der Formel und und, falls ist,
- - Carbamazepin der Formel über Hydroxysauerstoff oder reaktives Amin gebundenes Thyroxin,
- - Propranolol der Formel
- - Procainamid der Formel und und biologisch brauchbare Salze davon.
Bevorzugt ist eine Verbindung der Formel
oder
wobei R und X die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben
und biologisch brauchbare Salze davon.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein
Verfahren zur Bestimmung von Liganden in einer
Probe, dadurch gekennzeichnet, daß man mit der
Probe ein biologisch brauchbares Salz einer Tracer-
Verbindung nach Anspruch 1 oder 2
und einen Antikörper, der zur spezifischen Erkennung
des Liganden und des Tracers geeignet ist, ver
mischt und anschließend die Menge an Tracer, die
an den Antikörper gebunden ist, durch Fluoreszenz-
Polarisationstechniken als Maß für die Menge des
Liganden in der Probe, bestimmt.
Die Methoden und Tracer der Erfindung
sind besonders brauchbar bei der quantitativen Überwachung
therapeutischer Arzneimittelkonzentrationen in Serum
und Plasma.
Die erfindungsgemäßen Tracer liegen im allgemeinen in
einem Gleichgewicht zwischen ihren Säurezuständen und
ionisierten Zuständen vor und sind im ionisierten Zu
stand beim erfindungsgemäßen Verfahren wirksam. Daher
umfaßt die Erfindung die Tracer sowohl in der sauren
Form als auch in der ionisierten Form und aus Zweck
mäßigkeitsgründen werden die erfindungsgemäßen Tracer
strukturell in ihrer sauren Form dargestellt. Wenn die
erfindungsgemäßen Tracer im ionisierten Zustand vor
liegen, liegen die Tracer in der Form biologisch brauch
barer Salze vor. Der hier verwendete Ausdruck "biologisch
brauchbare Salze" bezieht sich auf Salze, wie von Natrium,
Kalium, oder Ammonium, die es den erfindungsgemäßen
Tracern ermöglichen im ionisierten Zustand bei der An
wendung beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzuliegen.
Im allgemeinen liegen die erfindungsgemäßen Tracer in
Lösungen als Salze vor, wobei das spezielle Salz von dem
verwendeten Puffer resultiert, z. B. liegen in Anwesen
heit eines Natriumphosphatpuffers die erfindungsgemäßen
Tracer im allgemeinen im ionisierten Zustand als Natrium
salz vor.
Der hier verwendete. Ausdruck "Liganden-Analogon" be
zieht sich auf einen ein- oder mehrwertigen Rest wie oben definiert, von
dem ein wesentlicher Anteil die gleiche räumliche oder
polare Organisation wie der Ligand aufweist,
zur Definition ein oder mehrerer Determinanten oder epitoper
Stellen, die zur Konkurrenz mit dem Liganden für die
bindenden Stellen eines Rezeptors geeignet sind. Ein
Charakteristikum für ein derartiges Liganden-Analogon
liegt darin, daß es eine ausreichende Strukturähnlich
keit mit dem interessanten Liganden aufweist, so daß es
durch den Antikörper für den Liganden erkannt werden
kann. Zum größten Teil weist das Liganden-Analogon die
gleiche oder im wesentlichen die gleiche Struktur und
Ladungsverteilung (räumliche und polare Organisation)
wie der interessante Ligand für einen beträchtlichen
Teil der Moleküloberfläche auf. Da häufig die bindende
Stelle für ein Hapten die gleiche ist wie bei der Her
stellung des Antigens zur Erzeugung von Antikörpern,
wie die zur Bindung des Liganden verwendete, wird der
gleiche Teil des Liganden-Analogons, der die Schablone
für den Antikörper bereitstellt, durch das Liganden-
Analogon in dem Tracer exponiert.
Wenn X eine Sulfonylgruppe
ist, leitet sich die Klasse der Liganden-Analoga, die
durch R (gemäß der oben angegebenen Definition)
dargestellt wird, von dem entsprechenden Ligan
den ab durch Entfernen eines aromatischen Wasserstoffs,
d. h. eines Wasserstoffs, der an einen aromatischen
Kohlenstoff, vorzugsweise einen Phenylkohlenstoff, gebunden
ist, oder durch Bildung eines Phenyl- oder substituierten
Phenylderivats des Liganden. Außerdem kann ein Ligand
strukturell modifiziert werden durch Zusatz oder Wahl
einer oder mehrerer funktioneller Gruppen, unter Bildung
eines Liganden-Analogons, unter Beibehaltung der not
wendigen Epitop-Stellen für die Bindung an einen Anti
körper. Es ist jedoch bevorzugt, daß derartige modifi
zierte Liganden-Analoga an den Sulfonylaminofluoreszein
rest durch einen aromatischen Kohlenstoff gebunden ist.
Wenn X eine Oxalylgruppe
ist, leitet sich die Klasse der Liganden-Analoga, die
durch R (gemäß der oben angegebenen Definition)
dargestellt wird, von dem entsprechenden Liganden
ab durch Entfernen eines Wasserstoffatoms, das an ein
reaktives Amin gebunden ist, d. h. eines Wasserstoffatoms,
gebunden an ein primäres oder sekundäres Amin, oder
durch Bildung eines Aminderivats des Liganden, in dem
eine Iminogruppe
ein oder mehrere Atome, die ursprünglich in dem Liganden
vorhanden waren, an der Stelle der Bindung an einen
Oxalylaminoflureszeinrest ersetzt. Beispiele für Ligan
den, die bei Entfernung eines Wasserstoffs an ein reak
tives Amin von einem durch R dargestellten Liganden-
Analogon binden, umfassen beispielsweise Procainamid und
Thyroxin.
Zusätzlich kann ein Ligand strukturell
durch Addition oder Entfernung einer oder mehrerer funk
tioneller Gruppen unter Bildung eines Liganden-Analogons
modifiziert werden, wobei die notwendigen Epitop-Stellen
zur Bindung an einen Antikörper beibehalten werden. Es
ist jedoch bevorzugt, daß derartig modifizierte Liganden-
Analoga an den Oxalylaminofluoreszeinrest durch eine
Iminogruppe gebunden sind.
Wenn X eine Carboamidosulfonylaminogruppe
darstellt, leitet sich die Klasse von Liganden-Analoga,
die durch R (gemäß der oben angegebenen Definition)
dargestellt wird, von dem entsprechenden
Liganden ab durch Entfernen eines reaktiven Wasser
stoffatoms, d. h. eines Wasserstoffatoms, das an einen
Hydroxysauerstoff oder ein reaktives Amin (primär oder
sekundär) gebunden ist, oder durch Bildung eines Amin
derivats des Liganden, worin eine Iminogruppe
ein oder mehrere Atome, die ursprünglich in dem Liganden
vorhanden waren, an der Stelle der Bildung an einen Carbo
amidosulfonylaminofluoreszeinrest ersetzt. Beispiele
für Liganden, die bei Entfernung eines reaktiven Wasser
stoffs ein Liganden-Analogon bilden können, das durch R
dargestellt wird, umfassen beispielsweise Procainamid,
Thyroxin und Chinidin.
Zusätzlich kann ein Ligand strukturell
modifiziert werden durch Zusatz oder Entfernung einer
oder mehrerer funktioneller Gruppen unter Bildung eines
Liganden-Analogons, wobei die notwendigen Epitop-Stellen
zur Bindung an einen Antikörper beibehalten werden. Es
ist jedoch bevorzugt, solche modifizierten Liganden-
Analoga an einen Carboamidosulfonylaminofluoreszeinrest
durch eine Imino- oder Oxygruppe zu binden.
Die erfindungsgemäßen Tracer werden nach bekannten bzw.
üblichen Techniken hergestellt. Wenn X eine Sulfonyl
gruppe
ist, werden die erfindungsgemäßen Tracer hergestellt
durch Reaktion einer Verbindung der Formel
R-Y (II)
worin R wie vor stehend definiert ist und Y ein aroma
tischer Wasserstoff, vorzugsweise an einen Phenylring
gebunden, ist, mit Chlorsulfonsäure, unter Bildung
eines Chlorsulfonyl-Liganden-Analogons der Formel
Das Chlorsulfonyl-Liganden-Analogon wird mit einem
Aminofluoreszein der Formel
worin die Aminogruppe an die 4- oder 5-Stellung des
Benzoesäurerings gebunden ist, umgesetzt, in Anwesenheit
eines inerten Lösungsmittels, unter Bildung eines Tracers
gemäß der Erfindung mit der Formel
Wenn X eine Oxalylgruppe
ist, werden die erfindungsgemäßen Tracer hergestellt
durch Reaktion einer Verbindung der Formel
R-Z (VI)
worin R wie vorstehend definiert ist und Z ein Wasser
stoff, gebunden an einen reaktiven Stickstoff (primäres
oder sekundäres Amin) ist, mit Methyloxalylchlorid
unter Bildung eines Methoxyoxalyl-Liganden-Analogons,
das hydrolysiert wird in Anwesenheit einer Base, unter
Bildung eines Hydroxyoxalyl-Liganden-Analogons der
Formel
Das Hydroxyoxalyl-Liganden-Analogon wird mit einem
Aminofluoreszein der Formel IV in Anwesenheit eines
Kupplungsmittels, wie 1-Äthyl-3-(3′-dimethylamino
propyl)-carbodiimid-hydrochlorid und eines inerten
Lösungsmittels umgesetzt, unter Bildung eines Tracers
gemäß der Erfindung mit der Formel
Wenn X Carboamidosulfonyl
ist, werden die erfindungsgemäßen Tracer hergestellt
durch Reaktion einer Verbindung der Formel
R-W (IX)
worin R wie vorstehend definiert ist und W ein Wasser
stoff, gebunden an einen reaktiven Stickstoff (primäres
oder sekundäres Amin) oder an einen Hydroxysauerstoff
ist, mit Chlorsulfonylisocyanat, unter Bildung eines
Chlorsulfonamidocarbonyl-Liganden-Analogon-Derivats der
Formel
Das Chlorsulfonamidocarbonyl-Liganden-Analogon-Derivat
wird mit einem Aminofluoreszein der Formel (IV) umge
setzt, unter Bildung der erfindungsgemäßen Tracer der
Formel
Die Temperatur, bei der die Reaktion zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Tracer durchgeführt wird, ist
nicht kritisch. Die Temperatur sollte ausreichend sein,
um die Reaktion zu initiieren und zu erhalten. Im all
gemeinen ist aus Wirtschaftlichkeitsgründen die Raum
temperatur ausreichend. Bei der Herstellung der erfin
dungsgemäßen Tracer ist das Verhältnis der Reaktions
komponenten nicht in besonderer Weise kritisch. Bei
spielsweise sollte man für jedes Mol einer Verbindung
der Formel II 2 Mol Chlorsulfonsäure verwenden, um eine
vernünftige Ausbeute zu erzielen. Vorzugsweise verwendet
man einen Überschuß an Chlorsulfonsäure zur Erleich
terung der Reaktion und der Gewinnung der Reaktionspro
dukte.
Die als Ausgangsmaterialien bei der Herstellung der er
findungsgemäßen Tracer verwendeten Verbindungen der
Formel IV sind entweder handelsüblich oder werden nach
bekannten bzw. üblichen Techniken hergestellt.
Zur erleichterten Handhabung und Gewinnung des Produkts
wird das Verfahren zur Herstellung der erfindungs
gemäßen Tracer in Anwesenheit eines inerten Lösungs
mittels durchgeführt. Geeignete inerte Lösungsmittel
umfassen Lösungsmittel, die nicht wesentlich mit den
Ausgangsmaterialien reagieren und ausreichen, die Aus
gangsmaterialien zu lösen und schließen beispielsweise
Aceton, Chloroform und Pyridin ein. Um maximale
Produktausbeuten zu erzielen, verläuft die Reaktion
vorzugsweise unter neutralen oder basischen Bedingungen.
Geeignete Basen umfassen beispielsweise Triäthylamin und
Pyridin. Die Reaktionsprodukte werden im allge
meinen gereinigt, entweder unter Verwendung der Dünn
schichtchromatographie oder der Säulenchromatographie
vor Anwendung der erfindungsgemäßen Methoden.
Nach der erfindungsgemäßen Verfahrensweise wird eine
Probe, die den zu bestimmenden Liganden enthält, mit
einem biologisch brauchbaren Salz eines Tracers der
Formel I und einem Antikörper, der für den Liganden
und Tracer spezifisch ist, vermischt. Der in der Probe
vorhandene Ligand und der Tracer konkurrieren, um die
begrenzten Antikörperstellen, die aus der Bildung von
Ligand-Antikörper- und Tracer-Antikörper-Komplexen
resultieren. Durch Konstanthalten der Konzentration
von Tracer und Antikörper ist das Verhältnis des Ligan
den-Antikörper-Komplexes zum Tracer-Antikörper-Komplex,
der gebildet wird, direkt proportional zu der Menge des
in der Probe vorhandenen Liganden. Daher ist es beim
Anregen des Gemischs mit fluoreszierendem Licht und
Messen der Polarisation der durch einen Tracer und einen
Tracer-Antikörper-Komplex emittierten Fluoreszenz mög
lich, die Menge des Liganden in der Probe quantitativ
zu bestimmen.
In der Theorie ist die Fluoreszenz-Polarisation eines
nicht komplex an einen Antikörper gebundenen Tracers
gering und nähert sich Null. Bei der Komplexbildung mit
einem spezifischen Antikörper nimmt der Tracer-Antikörper-
Komplex, der so gebildet wurde, die Drehung des Anti
körpermoleküls an, die langsamer ist als die des relativ
kleinen Tracermoleküls, wodurch die festgestellte Polari
sation verstärkt wird. Wenn daher ein Ligand mit dem
Tracer um die Antikörperstellen konkurriert, wird die
festgestellte Polarisation der Fluoreszenz des Tracer-
Antikörper-Komplexes zu einem Wert, der irgendwo zwischen
dem des Tracers und des Tracer-Antikörper-Komplexes
liegt. Wenn eine Probe eine hohe Konzentration an Ligan
den enthält, so ist der festgestellte Polarisationswert
näher dem des freien Liganden, d. h. gering. Wenn die
Testprobe eine geringe Konzentration des Liganden ent
hält, so ist der Polarisationswert näher dem des gebun
denen Liganden, d. h. hoch. Durch sequentielle Anregung
des Reaktionsgemischs eines Immunoassays mit vertikal
und anschließend horizontal polarisiertem Licht und
lediglich Analysieren der vertikalen Komponente des
emittierten Lichts kann die Polarisation der Fluoreszenz
des Reaktionsgemischs genau bestimmt werden. Die genaue
Beziehung zwischen Polarisation und Konzentration des
zu bestimmenden Liganden wird durch Messen der Polari
sationswerte von geeichten Proben bekannter Konzentra
tionen bestimmt. Die Konzentration des Liganden kann
aus einer auf diese Weise aufgestellten Standardkurve
extrapoliert werden.
Der pH-Wert, bei dem die erfindungsgemäße Verfahrens
weise durchgeführt wird, muß ausreichen, um es den
Tracern der Formel I zu ermöglichen, im ionisierten
Zustand vorzuliegen. Der pH-Wert kann im Bereich von
etwa 3 bis 12, üblicher im Bereich von 5 bis 10 und am
bevorzugtesten bei etwa 6 bis 9 liegen. Es können ver
schiedene Puffer verwendet werden, um den pH-Wert während
des Assayverfahrens zu erreichen und aufrecht zu erhalten.
Beispiele für Puffer umfassen Borat, Phosphat, Carbonat,
Tris und Barbital. Der speziell verwendete Puffer
ist für die Erfindung nicht kritisch, jedoch kann in
einem Einzelversuch ein spezieller Puffer, bezogen auf
den verwendeten Antikörper und den zu bestimmenden Li
ganden bevorzugt sein. Der Kationenteil des Puffers be
stimmt im allgemeinen den Kationenteil des Tracer-Salzes
in Lösung.
Die erfindungsgemäßen Methoden werden bei mäßigen
Temperaturen und vorzugsweise bei konstanter Temperatur
durchgeführt. Die Temperatur liegt normalerweise im
Bereich von etwa 0 bis etwa 50°C, insbesondere von
etwa 15 bis 40°C.
Die Liganden-Konzentration, die bewertet werden kann,
variiert im allgemeinen von etwa 10-2 bis 10-13 m,
insbesondere von etwa 10-4 bis 10-10 m. Höhere Konzen
trationen an Liganden können durch Verdünnen der Origi
nalprobe bewertet werden.
Zusätzlich zu dem Konzentrationsbereich des interessie
renden Liganden bestimmen normalerweise Betrachtungen
derart, ob die Bewertung qualitativ, halbquantitativ
oder quantitativ ist, der verwendeten Ausrüstung und
der Charakteristika von Tracer und Antikörper, die Kon
zentration des zu verwendenden Tracers und Antikörpers.
Während die Konzentration des Liganden in der Probe den
Konzentrationsbereich der anderen Reagentien, d. h. von
Tracer und Antikörper bestimmt, um normalerweise die
Empfindlichkeit des Assays zu optimieren, werden ein
zelne Reagenskonzentrationen empirisch bestimmt. Die
Konzentrationen von Tracer und Antikörper lassen sich
leicht durch den normalen Fachmann bestimmen.
Wie vorstehend erwähnt, werden die bevorzugten erfin
dungsgemäßen Tracer hergestellt aus 5-Aminofluoreszein
oder 4-Aminofluoreszein und liegen vorzugsweise vor als
Isomere der Formel
oder
worin R und X wie vorstehend definiert sind.
Die folgenden Beispiele, die keine Einschränkung
darstellen sollen, dienen zur weiteren Erläuterung
der Art und Weise, wie spezielle Tracer gemäß der
Erfindung hergestellt werden können. Das in den
Strukturformeln, die die in den folgenden Beispielen
hergestellten Verbindungen darstellen, auftretende
Symbol [AF] stellt einen Rest der folgenden Formel
dar, worin der Iminostickstoff in der 4- oder 5-Stellung
der vorstehenden Formel gebunden ist, je nach dem als
Ausgangsmaterial verwendeten spezifischen Aminofluoreszein.
Zu 0,71 g Lidocain wurden 2, 8 g Chlorsulfonsäure ge
fügt, und das resultierende Gemisch wurde 1 h bei 60°C
erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurde gekühlt, und ge
brochenes Eis und Wasser wurden dem Gemisch zugesetzt,
um jegliche nichtumgesetzte Chlorsulfonsäure zu ver
nichten. Die resultierende wäßrige Lösung wurde unter
Verwendung von Natriumhydroxid auf den pH-Wert 7 neu
tralisiert. Das resultierende Produkt wurde zweimal mit
10 ml-Anteilen von Methylenchlorid extrahiert. Die
Methylenchloridextrakte wurden vereint, über Natrium
sulfat getrocknet, filtriert, und unter Bildung von
100 mg eines Gemischs von metha- und para-Chlorsulfonyl
lidocain als gummiartiges Öl zur Trockne verdampft. Zu
einer Lösung von 5 mg 4-Aminofluoreszein in 0,5 ml
Pyridin wurden 5 mg des vorstehenden Chlorsulfonyl
lidocaingemischs gefügt. Nach 10 min bildete sich ein
rohes Produkt. Das Rohprodukt wurde durch Dünnschicht
chromatographie, unter Verwendung von Siliciumdioxidgel
und Chloroform gereinigt, und anschließend wurde ein
Gemisch von Chloroform : Aceton (1 : 1) und schließlich
ein Gemisch von Chloroform : Methanol (1 : 1) als Ent
wicklungslösungsmittel zugefügt, unter Bildung eines
Gemischs von Sulfonyllidocain-Aminofluoreszein-Konjugat
der allgemeinen Formel
Zu 1,2 g Phenobarbital wurden langsam 4,5 g Chlorsulfon
säure gefügt, und das resultierende Gemisch wurde 1 h
bei 60°C erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurde gekühlt,
und gebrochenes Eis und Wasser wurden zu dem Gemisch
gefügt, um jegliche nichtumgesetzte Chlorsulfonsäure zu
zerstören. Das Reaktionsgemisch wurde anschließend
filtriert, unter Bildung einer weißen Ausfällung, die
mit Wasser gespült und in einem Vakuum-Exsikkator unter
Bildung von 0,8 g eines Gemischs von meta- und para-
Chlorsulfonylphenobarbital mit einem Fp. von 190-195°C
getrocknet. Zu einer Lösung von 5 mg 5-Aminofluoreszein
in 0,5 ml Pyridin wurden 5 mg des vorstehenden Gemischs
von Chlorsulfonylphenobarbital gefügt. Nach 10 min hatte
sich ein Rohprodukt gebildet und wurde zweimal unter
Anwendung von Dünnschichtchromatographie-Techniken unter
Verwendung von Siliciumdioxidgel und einem Gemisch von
Chloroform : Methanol (2 : 1) als Entwicklungslösungsmittel
gereinigt, unter Bildung eines Sulfonylphenobarbital-
Aminofluoreszein-Konjugats der Formel
Zu 2 g α-Phenäthyl-α-methylsuccinimid wurden tropfen
weise 2,5 g Chlorsulfonsäure gefügt, und das resultie
rende Gemisch wurde 1 h bei 26°C gerührt. Gebrochenes
Eis und Wasser wurden zu dem Gemisch zur Zerstörung
von nichtumgesetzter Chlorsulfonsäure gefügt. Ein Reak
tionsprodukt, das sich gebildet hatte, wurde zweimal
mit 10 ml-Anteilen Chloroform extrahiert. Die Chloro
formextrakten wurden vereint, über Natriumsulfat ge
trocknet, und unter Bildung eines schweren Öls verdampft.
Das Öl wurde aus einem Gemisch von Toluol und Petroläther
kristallisiert, unter Bildung von 0,29 g eines Gemischs
von α-(meta- und para-Chlorsulfonylphenäthyl)-α-methyl
succinimid mit einem Fp. von 145-150°C. Zu einer Lösung
von 5 mg 4-Aminofluoreszein in 0,5 ml Pyridin wurden
5 mg des vorstehenden Gemischs von α-(Chlorsulfonyl
phenäthyl)-α-methylsuccinimid gefügt. Nach 10 min hatte
sich ein Rohprodukt gebildet, das zweimal unter Verwen
dung von Dünnschichtchromatographie-Techniken gereinigt
wurde, unter Anwendung von Siliciumdioxidgel und eines
Gemischs von Chloroform : Methanol (2 : 1) als Entwicklungs
lösungsmittel, unter Bildung eines Gemischs von α-(Sul
fonylphenäthyl)-α-methylsuccinimid-Aminofluoreszein-
Konjugat der Formel
Zu einer Lösung von 2 g Iminostilben und 2 ml Triäthyl
amin in 50 ml Chloroform wurden 1,5 g Methyloxalylchlorid
gefügt. Das resultierende Gemisch wurde 1 h unter Rück
fluß gehalten und anschließend zur Trockne verdampft.
Der Rückstand wurde in 50 ml Chloroform aufgenommen und
anschließend mit 50 ml Wasser extrahiert. Die Chloro
formschicht wurde zur Trockne verdampft. Zu dem Rückstand
wurden 100 ml 2n Natriumhydroxid gefügt, und das resul
tierende Gemisch wurde 30 min unter Rückfluß gehalten.
Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur gekühlt und an
schließend mit 50 ml Chloroform extrahiert. Die wäßrige
Schicht wurde auf den pH-Wert 1 unter Verwendung von
konz. Chlorwasserstoffsäure angesäuert und anschließend
mit 100 ml Äther extrahiert. Der organische Extrakt
wurde über Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne
verdampft. Der Rückstand wurde in 50 ml Methanol aufge
nommen und mit Wasser, unter Bildung einer Kristallaus
fällung trituriert. Das Gemisch wurde filtriert, und die
Kristalle wurden 16 h gekühlt, unter Bildung von 2,4 g
von N-Hydroxyoxalyl-iminostilben (Fp 162-163°C).
Zu 5 mg des N-Hydroxyoxalyl-iminostilbens wurde eine
Mischung von 5 mg 4-Aminofluoreszein in 0,5 ml Pyridin
gefügt. Die Reaktion konnte 2 h bei 26°C erfolgen,
unter Bildung eines Rohprodukts. Das Rohprodukt wurde
gereinigt, unter Anwendung der Dünnschichtchromatographie
unter Verwendung von Siliciumdioxidgel und einer Ent
wicklerlösung, die aus einem Gemisch von Chloroform :
Aceton (1 : 1) bestand, unter Bildung eines N-Oxalyl
iminostilben-aminofluoreszein-Konjugats der Formel:
Folgende Tracer wurden ebenfalls nach den vorstehenden
Verfahrensweisen hergestellt:
Sulfonylprimidonaminofluoreszein-Konjugate
para-Methyl-meta-sulfonylprimidon-aminofluoreszein-
Konjugat
para-Methyl-meta-sulfonylphenobarbital-aminofluoreszein-
Konjugat
5-Sulfonylphenyl-5-äthylhydantoin-aminofluoreszein-
Konjugat
α-(Sulfonylphenyl)-α-methylsuccinimid-aminofluoreszein-
Konjugat
O-Sulfonamidocarbonylpropanolol-aminofluoreszein-Konjugat
N-Sulfonamidocarbonyl-iminostilben-aminofluoreszein-
Konjugat
N-Sulfonamidocarbonyl-procainamid-aminofluoreszein-
Konjugat
O-Sulfonamidocarbonyl-chloramphenicol-aminofluoreszein-
Konjugat
N-Sulfonamidocarbonyl-disopyramid-aminofluoreszein-
Konjugat
O-Sulfonamidocarbonyl-chinidin-aminofluoreszein-
Konjugat
O-Oxalyl-propranolol-aminofluoreszein-Konjugat
N-Oxalyl-procainamid-aminofluoreszein-Konjugat
N-Acetyl-N′-desäthyl-N′-oxalylprocainamid
aminofluoreszein-Konjugat
N-Oxalyl-nortriptylin-aminofluoreszein-Konjugat
N-Oxalyl-iminodibenzyl-aminofluoreszein-Konjugat
Wie vorstehend erwähnt, sind die erfindungsgemäßen
Tracer wirksame Reagentien zur Anwendung bei Fluoreszenz-
Polarisation-Immunassays. Die folgenden Beispiele veran
schaulichen die Eignung der erfindungsgemäßen Tracer in
Immunassays unter Anwendung von Fluoreszenz-Polarisations
techniken. Derartige Assays werden nach folgender allge
meiner Verfahrensweise durchgeführt:
- 1. Ein gemessenes Volumen von Standard- oder Testserum wird in ein Testrohr gefüllt und mit Puffer verdünnt;
- 2. eine bekannte Konzentration eines Tracers gemäß der Erfindung, der gegebenenfalls ein oberflächenaktives Mittel enthält, wird anschließend in jedes Rohr ge fügt;
- 3. eine bekannte Konzentration Antisera wird in die Rohre gefügt;
- 4. das Reaktionsgemisch wird bei Raumtemperatur inku biert; und
- 5. die Tracermenge, die an Antikörper gebunden ist, wird durch Fluoreszenz-Polarisationstechniken als Maß für die Menge des Liganden in der Probe ge messen.
- 1. Puffer: 0,1 m in Phosphat, pH 7,5, enthaltend 0,01% (Gew./Vol) Natriumazid und 0,01% (Gew./Vol.) Rinder- Gammaglobulin (im folgenden als "BGG-Puffer" bezeich net).
- 2. Tracer: Sulfonyllidocain-aminofluoreszein-Konjugat (hergestellt im Beispiel 1) in einer Konzentration von 2,34 × 10-7 m in 0,1 m in Tris-Hydrochloridpuffer, pH 7,8, enthaltend 0,1% (Gew./Vol.) Natriumdodecyl sulfat, 0,01% (Gew./Vol.) Rinder-Gammaglobulin und 0,01% (Gew./Vol.) Natriumazid.
- 3. Antikörper: Kaninchen-Antiserum zu Lidocain, ver dünnt auf 1 : 80 in BGG-Puffer.
- 4. Standards oder unbekannt: menschliches Serum (oder andere biologische Flüssigkeit) mit einem Gehalt an Lidocain in einem Konzentrationsbereich von 0 bis 10 µg/ml.
- 5. Fluoreszenz-Polarimeter: Instrument, geeignet zur Messung der Polarisation der Fluoreszenz einer 1 × 10-9 in Fluoreszeinlösung zu ± 0,001 Polarisations einheiten.
- 1. Zu 20 µl von Standards und unbekannten Proben werden 200 µl BGG-Puffer gefügt.
- 2. Zu 20 µl jedes verdünnten Standards oder jeder unbe kannten Probe in einem Kulturrohr werden 200 µl BGG- Puffer gefügt.
- 3. Zu jedem Kulturrohr mit einem Gehalt an verdünntem Standard und unbekannter Probe werden 40 µl Tracer und 1000 µl BGG-Puffer gefügt.
- 4. Anschließend werden 40 µl Antikörper und 1000 µl BGG-Puffer in jedes Kulturrohr gefügt.
- 5. Die Reagentien werden vermischt, und die Kulturrohre, die die Standards und unbekannten Proben enthalten, werden etwa 15 min bei 22°C inkubiert.
- 6. Die Fluoreszenzpolarisation sämtlicher Rohre wird
gemessen. Typische Ergebnisse für Standardproben
sind in der Tabelle I aufgeführt.
Lidocain-Konzentration (µg/ml) Polarisation 0 0,224 0,5 0,186 1,0 0,162 2,5 0,124 5,0 0,094 10,0 0,071
Die Polarisationswerte verringern sich, wenn die Kon
zentration an Lidocain vergrößert wird, was die Auf
stellung einer Standardkurve ermöglicht. Die unbekannten
Proben, die in gleicher Weise behandelt wurden, können
unter Bezugnahme auf die Standardkurve quantitativ be
wertet werden.
- 1. BGG-Puffer.
- 2. Tracer: (para-Methyl-meta-sulfonyl)-phenobarbital aminofluoreszein-Konjugat (hergestellt im Beispiel 7) in einer Konzentration von 5,75 × 10-8 m in 5,75% Natriumcholat.
- 3. Antikörper: Kaninchen-Antiserum zu Phenobarbital, verdünnt auf 1 : 78,3 in BGG-Puffer.
- 4. Standards und unbekannte Proben: menschliches Serum (oder andere biologische Flüssigkeit), enthaltend Phenobarbital in einem Konzentrationsbereich von 0 bis 80 µg/ml.
- 5. Fluoreszenzpolarimeter: Instrument, geeignet zur Messung der Polarisation der Fluoreszenz einer 1 × 10-9 in Fluoreszein-Lösung auf ± 0,001 Polari sationseinheiten.
- 1. Zu 20 µl Standards und unbekannten Proben werden 200 µl BGG-Puffer gefügt.
- 2. Zu 20 µl jedes verdünnten Standards und jeder unbe kannten Probe in einem Kulturrohr werden 200 µl BGG- Puffer gefügt.
- 3. Zu jedem Kulturrohr, das verdünnten Standard und unbekannte Probe enthält, werden 40 µl Tracer und 1000 µl BGG-Puffer gefügt.
- 4. Anschließend werden 40 µl Antikörper und 1000 µl BGG-Puffer zu jedem Kulturrohr gefügt.
- 5. Die Reagentien werden vermischt, und die Kulturrohre, die die Standards und unbekannten Proben enthalten, werden etwa 15 min bei 23°C vermischt.
- 6. Die Fluoreszenz-Polymerisation sämtlicher Rohre wird
gemessen. Typische Ergebnisse für Standardproben
sind in der Tabelle II aufgeführt.
Phenobarbital-Konzentration (µg/ml) Polarisation 0 0,155 10 0,108 20 0,092 40 0,074 80 0,060
Die Polarisationswerte verringern sich, wenn die Kon
zentration an Phenobarbital gesteigert wird, was die
Aufstellung einer Standardkurve ermöglicht. Unbekannte
Proben, die in identischer Weise behandelt wurden,
können quantitativ unter Bezugnahme auf die Standard
kurve bewertet werden.
- 1. BGG-Puffer.
- 2. Tracer: N-Oxalyliminostilben-Aminofluoreszein- Konjugat (hergestellt im Beispiel 4) in einer Kon zentration von 2nm in BGG-Puffer, enthaltend 0,2% (Gew./Vol.) Natriumcholat.
- 3. Antikörper: Kaninchen-Antiserum zu Carbamazepin, verdünnt auf 1 : 3040 in BGG-Puffer.
- 4. Standards oder unbekannte Proben: menschliches Serum (oder andere biologische Flüssigkeit), ent haltend Carbamazepin in einem Konzentrationsbereich von 0 bis 20 µg/ml.
- 5. Fluoreszenzpolarimeter: Instrument, geeignet zur Messung der Polarisation der Fluoreszenz von 1 × 10-9 m Fluoreszeinlösung auf ± 0,001 Polarisationseinheiten.
- 1. Zu 10 µl Standards und unbekannten Proben werden 300 µl BGG-Puffer gefügt.
- 2. Zu 10 µl jedes verdünnten Standards und jeder unbe kannten Probe in einem Kulturrohr werden 300 µl BGG-Puffer gefügt.
- 3. 1 ml Tracer wird in jedes Kulturrohr gefügt.
- 4. Anschließend wird 1,0 ml Antikörper in jedes Kulturrohr gefügt.
- 5. Die Reagentien werden vermischt und die Kulturrohre, die die Standards und unbekannten Proben enthalten, werden etwa 15 min bei 23°C inkubiert.
- 6. Messung der Fluoreszenz-Polarisation sämtlicher Rohre.
Typische Ergebnisse für Standardproben sind in der
Tabelle III aufgeführt.
Carbamazepin-Konzentration (µg/ml) Polarisation 0 0,224 2 0,108 4 0,135 8 0,105 12 0,088 20 0,077
Die Polarisationswerte werden geringer, wenn die Kon
zentration an Carbamazepin erhöht wird, was die Auf
stellung einer Standardkurve ermöglicht. Unbekannte
Proben, die in identischer Weise behandelt werden,
können quantitativ unter Bezugnahme auf die Standard
kurve bewertet werden.
Folgende Tabelle stellt die verschiedenen Fluoreszenz-
Polarisations-Immunassays dar, die entsprechend der vor
stehenden Verfahrensweise unter Verwendung der Tracer,
die in den vorstehenden Beispielen hergestellt wurden,
durchgeführt wurden. Die verwendeten Tracer sind durch
die Beispiel-Nr. angegeben, und der bzw. die spezifi
schen Ligand(en), die bestimmt wurden, sind angegeben.
Tracer, hergestellt in Beispiel Nr. | |
bewerteter Ligand bzw. bewertete Liganden | |
I | |
Lidocain | |
II | Phenobarbital |
III | Ethosuximid |
IV | Carbamazepin |
V | Primidon |
VI | Primidon |
VII | Phenobarbital |
VIII | Phenytoin |
IX | Ethosuximid |
X | Propanolol |
XI | Carbamazepin |
XII | Procainamid |
XIII | Chloramphenicol |
XIV | Disopyramid |
XV | Quinidin |
XVI | Propanolol |
XVII | Procainamid |
XVIII | N-Acetyl Procainamid |
XIX | Desipramin; Imipramin |
XX | Nortriptylin; Amitriptylin |
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß
die erfindungsgemäßen Tracer wirksame Reagentien bei
Fluoreszenz-Polarisations-Immunassays sind. Zusätzlich
zu den vor stehend erwähnten Eigenschaften weisen die
erfindungsgemäßen Tracer ein hohes Ausmaß an thermi
scher Stabilität, ein hohes Ausmaß an gebundener Polari
sation, hohe Quantenausbeuten auf und sind relativ leicht
herzustellen und zu reinigen.
Die vorstehenden Beispiele erläutern die Erfindung,
ohne sie zu beschränken.
Claims (3)
1. Verbindung der Formel
worin X eine Gruppe darstellt, ausgewählt aus der Klasse
einer Oxalylgruppe mit der Formel
einer Sulfonylgruppe mit der Formel
und einer Carboamidosulfonylgruppe mit der Formel
und worin R ein Ligandenanaloges ist,
das ausgewählt ist aus,
falls
ist,
- - Lidocain der Formel einschließlich der Isomerengemische,
- - Phenytoin der Formel
- - Primidon der Formel worin R′ Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, worin n eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist, und falls ist,
- - Nortriptylin der Formel
- - Desipramin der Formel
- - Carbamazepin der Formel
- - Thyroxin der Formel und und, falls ist,
- - Carbamazepin der Formel
- - Thyroxin,
- - Propanolol der Formel
- - Procainamid der Formel und und biologisch brauchbare Salze davon.
2. Verbindung nach Anspruch 1 mit der Formel
oder
und biologisch brauchbare Salze davon.
3. Verfahren zur Bestimmung von Liganden in einer
Probe, dadurch gekennzeichnet, daß man mit der
Probe ein biologisch brauchbares Salz einer Tracer-Verbindung
nach Anspruch 1 oder 2
und einen Antikörper, der zur spezifischen Erkennung
des Liganden und des Tracers geeignet ist, ver
mischt und anschließend die Menge an Tracer, die
an den Antikörper gebunden ist, durch Fluoreszenz-
Polarisationstechniken als Maß für die Menge des
Liganden in der Probe, bestimmt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US32997581A | 1981-12-11 | 1981-12-11 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3245854A1 DE3245854A1 (de) | 1983-06-23 |
DE3245854C2 true DE3245854C2 (de) | 1996-11-14 |
Family
ID=23287816
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3245854A Expired - Fee Related DE3245854C2 (de) | 1981-12-11 | 1982-12-10 | Aminofluorescein-Derivate und ihre Verwendung als Tracer zur Bestimmung von Liganden in biologischen Flüssigkeiten mittels einer Fluoreszenzpolarisationstechnik |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS58113189A (de) |
AU (1) | AU558800B2 (de) |
BE (1) | BE895300A (de) |
CA (1) | CA1248086A (de) |
DE (1) | DE3245854C2 (de) |
FR (1) | FR2518096B1 (de) |
GB (1) | GB2111491B (de) |
IT (1) | IT1155424B (de) |
NZ (1) | NZ202613A (de) |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2574184B1 (fr) * | 1984-11-30 | 1988-04-22 | Centre Nat Rech Scient | Composes fluorescents, derives d'(amino-4 disulfonato-3,6) naphtalimide, leur application aux dosages immunologiques en polarisation de fluorescence |
EP0201633A3 (de) * | 1984-12-20 | 1989-02-22 | Abbott Laboratories | Substituierte Anilid-Verbindungen und ihre Verwendung |
EP0199042A1 (de) * | 1985-03-26 | 1986-10-29 | Abbott Laboratories | Probe, Tracers, Immunogene und Antikörper von Procainamid |
EP0199963B1 (de) * | 1985-04-01 | 1991-10-23 | Abbott Laboratories | Probe, Tracers, Immunogene und Antikörper von Ethosuximid |
EP0242847B1 (de) * | 1986-04-25 | 1993-06-02 | Abbott Laboratories | Tracer zur Benutzung in immunologischen Fluoreszenz-Polarisationsverfahren zum Nachweis von Flecainid |
ATE155893T1 (de) * | 1990-05-16 | 1997-08-15 | Abbott Lab | Test für barbiturate, tracer, immunogene, antikörper und testsatz dafür |
DE4143341C2 (de) * | 1991-02-22 | 1995-05-18 | Kernforschungsz Karlsruhe | Verfahren zur Herstellung eines optischen Sensors |
US5395933A (en) * | 1992-08-07 | 1995-03-07 | Eastman Kodak Company | Carbamazepine hapten analogues |
IT1298693B1 (it) * | 1996-04-24 | 2000-01-12 | Hoffmann La Roche | Derivati della fluoresceina 4'-metil sostituiti |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3998943A (en) * | 1973-10-02 | 1976-12-21 | Syva Company | Double receptor fluorescent immunoassay |
US4160818A (en) * | 1976-04-15 | 1979-07-10 | Technicon Instruments Corporation | Fluorimetric immunoassay for diphenylhydantoin |
-
1982
- 1982-11-19 CA CA000416022A patent/CA1248086A/en not_active Expired
- 1982-11-23 GB GB08233403A patent/GB2111491B/en not_active Expired
- 1982-11-25 AU AU90880/82A patent/AU558800B2/en not_active Ceased
- 1982-11-25 NZ NZ202613A patent/NZ202613A/en unknown
- 1982-12-08 FR FR8220591A patent/FR2518096B1/fr not_active Expired
- 1982-12-09 JP JP57214749A patent/JPS58113189A/ja active Pending
- 1982-12-09 BE BE0/209695A patent/BE895300A/fr not_active IP Right Cessation
- 1982-12-10 IT IT24689/82A patent/IT1155424B/it active
- 1982-12-10 DE DE3245854A patent/DE3245854C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE895300A (fr) | 1983-06-09 |
JPS58113189A (ja) | 1983-07-05 |
AU9088082A (en) | 1983-06-16 |
CA1248086A (en) | 1989-01-03 |
FR2518096B1 (fr) | 1985-12-06 |
IT8224689A1 (it) | 1984-06-10 |
GB2111491B (en) | 1985-08-21 |
GB2111491A (en) | 1983-07-06 |
IT1155424B (it) | 1987-01-28 |
DE3245854A1 (de) | 1983-06-23 |
FR2518096A1 (fr) | 1983-06-17 |
AU558800B2 (en) | 1987-02-12 |
NZ202613A (en) | 1985-12-13 |
IT8224689A0 (it) | 1982-12-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
US4420568A (en) | Fluorescent polarization immunoassay utilizing substituted triazinylaminofluoresceins | |
US4593089A (en) | Fluorescent polarization immunoassay utilizing substituted triazinylaminofluorescein aminoglycosides | |
DE3875354T2 (de) | Fluoreszenzpolarisationsimmunassay fuer amphetamin/methamphetamin. | |
US4510251A (en) | Fluorescent polarization assay for ligands using aminomethylfluorescein derivatives as tracers | |
US5391740A (en) | Fluoresence polarization immunoassay | |
DE69022286T2 (de) | Reagenzien, Verfahren und Testsätze zum Nachweis von Amphetaminen durch einen Fluoreszenz-Polarisations-Immunoassay. | |
DE69731179T2 (de) | Fluorierte xanthenderivate | |
US4668640A (en) | Fluorescence polarization immunoassay utilizing substituted carboxyfluoresceins | |
DE3881735T2 (de) | Diagnostischer Fluoreszenztest, Testbestandteile und Konjugate. | |
DE69720809T2 (de) | Durch gruppen erweiterte fluorophore polymere, die eine hydrophobe und konformativ eingeschrankte mikroumgebung schaffen | |
DE3645292C2 (de) | Chemilumineszenzimmunoassays und ein Verfahren zu ihrer Herstellung | |
EP0127797A1 (de) | Markermoleküle für Fluoreszenz-Immuno-Assays sowie Verfahren und Zwischenprodukte zu deren Herstellung | |
EP0010615A1 (de) | Verfahren und Reagenz zur Bestimmung von Ionen, polaren und/oder lipophilen Substanzen in Flüssigkeiten | |
US4614823A (en) | Aminomethylfluorescein derivatives | |
DE3245854C2 (de) | Aminofluorescein-Derivate und ihre Verwendung als Tracer zur Bestimmung von Liganden in biologischen Flüssigkeiten mittels einer Fluoreszenzpolarisationstechnik | |
EP0747447B1 (de) | Neue Oxazinfarbstoffe und ihre Verwendung als Fluoreszenzmarker | |
DE3205506C2 (de) | Carboxyfluorescein-Derivate und ihre Verwendung als Tracer zur Bestimmung von Liganden in biologischen Flüssigkeiten mittels einer Fluoreszenzpolarisationstechnik | |
DE3129705C2 (de) | ||
DE60226151T2 (de) | Verbessertes verfahren zur membranpotentialmessung | |
DE3877032T2 (de) | Diagnostischer immunoassay fuer digoxin mit festphasetrennung. | |
US4952691A (en) | Fluorescence polarization immunoassay | |
DE69608878T2 (de) | Markiertes Reagens für den Einsatz in Immunoassays, sowie dabei verwendete fluoreszierende Verbindungen und Komplexe | |
DE3689688T2 (de) | Verbindungen und Immunoassay für tricyclische Antidepressiva. | |
DE3786043T2 (de) | Fluoreszenzpolarisationsverfahren zur Überwachung der Reife der Lunge von Föten. | |
US4784961A (en) | Fluorescence polarization method for monitoring fetal lung maturity |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |