DE3800630A1 - Tunnelausbau aus segmenten - Google Patents
Tunnelausbau aus segmentenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Tunnelausbau aus Segmenten, die in Um
fangsrichtung und in Längsrichtung dicht aneinandergefügt sind. Es
ist bekannt, derartige Ausbauten aus Betonfertigteilen zu erstellen,
wobei die Segmente durch Gießen des Betons in Schablonen mit einer
Armierung mit hoher Genauigkeit gefertigt werden können. Nachteilig
ist die Ausführungsart besonders dort, wo der Tunnelausbau in Grund
wasser führenden Böden verlegt werden muß, da der Beton nie vollständig
dicht zu bekommen ist, so daß das Grundwasser durchdrückt mit der Folge
der dauernden Feuchtigkeit der Innenwände, Pilzbefall und verhältnis
mäßig hohem Aufwand zur Aufrechterhaltung hygienischer Verhältnisse
im Tunnel, Tunnelröhren, deren Segmente aus Eisengußwerkstoffen be
stehen, sind dicht, jedoch nur mit hohem zusätzlichen Bearbeitungs
aufwand. Für das Segment wird im allgemeinen eine sehr geringe Tole
ranz bezüglich der Umfangsrichtung zugelassen, was bei der Betonbau
weise mit hohem Aufwand für die Formen auch erreichbar ist. Bei der
Herstellung aus Eisengußwerkstoffen ist im Anschluß an das Gießen eine
spanende Bearbeitung erforderlich.
Ausgehend von diesem Stand der Technik wird die Aufgabe der Erfindung
darin gesehen, Segmente für den Tunnelausbau zu entwickeln, die mit
geringem fertigungstechnischen Aufwand maßgenau und dicht hergestellt
und zu diesem dichten Tunnelausbau zusammengebaut werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem Tunnelausbau der eingangs genannten Ga
tung dadurch gelöst, daß die Segmente aus je einem Gußteil aus Eisen
gußwerkstoff und einem Betonteil sandwichartig aufgebaut sind und das
Gußteil aus gegeneinander abgedichten Teilsegmenten besteht. Das Guß
teil des Segments kann ohne zerspanende Bearbeitung der Teilsegmente
maßgenau hergestellt werden, indem Spalte zwischen den Teilsegmenten
durch mehr oder weniger breite Abdichtungen ausgeglichen werden. So
kann man die an den Enden liegenden Teilsegmente in ihrem Sollabstand
und die dazwischen liegenden Teilelemente mit gleichen oder annähernd
gleichen gegenseitigen Abständen fixieren und gegeneinander abdichten.
Durch einfaches Aufgießen des Betons auf das so entstandene Gußteil
entsteht ein Segment, das maßgenau und dicht ist. Die exakt bis zur
umfangseitigen Anschlußkante reichenden Gußteile der Segmente ermög
lichen durch Abdichten der Gußteile je zweier, aneinandergrenzender
Segmente den Zusammenbau zu einem dichten Tunnelausbau.
Im einzelnen kann die Erfindung wie folgt vorteilhaft ausgestaltet
sein:
Bei Böden, die sich gegenüber Eisengußwerkstoffen aggressiv verhalten,
ist es zweckmäßig, das Segment so aufzubauen, daß sich der Betonteil
außen und das Gußteil des Segments innen befinden.
Bei betonaggressiven Böden und auch bei neutralen Böden ist es zweck
mäßig, daß sich der Betonteil des Segments innen und das Gußteil des
Segments außen befinden.
Es ist zweckmäßig, die Teilsegmente mittels kurzer Flansche mit Be
festigungsmitteln untereinander zu verbinden. Diese Befestigungsmittel
können Schrauben sein. Man kann die Flansche auch mit Klammern mitein
ander verbinden. Zwischen diese kurzen Flansche werden vorteilhaft
metallene Distanzpaßstücke eingelegt, die Druckkräfte zwischen den
Teilsegmenten übertragen können.
Die Stoßflansche sind mit Nut und Feder versehen, die die gegenseitige
Justierung und Fixierung beim Einbau der Segmente gewährleisten und
mit einer Nut für ein Dichtungsmittel, das die aneinanderliegenden
Segmente gegeneinander abdichtet.
Die stirnseitigen Ringflansche können in gleicher Weise ausgestaltet
sein.
Zur Sicherung des Verbundes zwischen dem Gußteil des Flansches und
dem Betonteil haben die Teilsegmente an ihrer dem Beton anliegenden
Seite Verankerungsmittel angegossen. Diese können zum Beispiel pilz
förmig oder auch balkenförmig mit Hinterschneidung sein.
Die Stabilität des Segment kann dadurch erhöht werden, daß der Beton
teil des Segments mit einer Armierung versehen ist.
Bei dem im Erdreich liegenden Tunnel mit den gegeneinander abgedich
teten Segmenten ist es zweckmäßig, daß in Umfangsrichtung größere Seg
mente im unteren Bereich des Ausbaus angeordnet sind, in Umfangsrich
tung kleinere Segmente in den oberen Bereichen und im obersten Bereich
des Ausbaus ein in Umfangsrichtung kurzes Segment den Ausbau abschließt.
Das ermöglicht bei guter Handhabbarkeit der Segmente einen Ausbau mit
verhältnismäßig wenigen Segmenten in Umfangsrichtung.
Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines Segments besteht
darin, gegossene, nicht bearbeitete Teilsegmente so in eine Schablone
einzulegen, daß die am Rand liegenden Teilsegmente in der Schablone
kantengenau anliegen, die Teilsegmente mit annähernd gleichen gegen
seitigen Abständen mittels Distanzpaßstücken in der Schablone fixiert
werden, die Zwischenräume zwischen den Teilsegmenten mit einem Kunst
stoff ausgegossen werden, nach dessen Erhärten Beton in das so ent
standene, kastenförmige Gußteil eingegossen wird, wobei dessen nicht
dem Gußteil anliegende Oberfläche durch eine Schablone gewölbt ausge
führt wird. Nach der Erhärtung des Betons steht damit das einbaufertige
Segment zur Verfügung.
Im folgenden wird anhand einer Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung erläutert.
Es zeigt im einzelnen
Fig. 1 ein Segment für einen Tunnelausbau im Schnitt,
Fig. 2 den in Fig. 1 mit A gekennzeichneten Ausschnitt in vergrößer
tem Maßstab,
Fig. 3 ein Teilsegment des Segmentes nach Fig. 1 in vergrößertem Maß
stab im Schnitt,
Fig. 4 eine andere Ausführungsart eines Teilsegments.
Das Segment 1 für den Tunnelausbau besteht aus je einem Gußteil 2 und
einem Betonteil 3. Das Gußteil 2 besteht aus z. B. mit Epoxydharz 4
gegeneinander abgedichteten vier Teilsegmenten 5 bis 8. Die Teilseg
mente 5 bis 8 sind mittels kurzer Flansche 9, die unterhalb der Be
tonoberfläche liegen, und mit Befestigungsmitteln, nach Fig. 2 mit
einer Schraube 10, miteinander verbunden. Die in Umfangsrichtung ge
sehen außenliegenden Teilsegmente 5 und 8 besitzen Stoßflansche 11, 12.
Diese Stoßflansche haben Nuten 13 und Federn 14 für eine Nut-Feder-Ver
bindung und eine Dichtungsnut 15 für die Aufnahme eines Dichtungsmit
tels. Die Nuten 13 und die Federn 14 sind in Längsrichtung gesehen
hälftig ausgebildet und axialsymmetrisch so angeordnet, daß das einzel
ne Segment in jeder Lage an das vorhergehende angepaßt eingesetzt wer
den kann. An den nicht dargestellten Stirnseiten haben die Teilsegmente
nicht dargestellte Ringflansche, sowie verdeckt gezeichnete Nuten 16
und Federn 17 für eine Nut-Feder-Verbindung und eine nicht dargestellte
Dichtungsnut (siehe Fig. 3 und 4) für die Aufnahme eines Dichtungsmittels.
Auf der gegenüberliegenden Stirnfläche des Segments sind Nut und Feder
axialsymmetrisch angeordnet, so daß das Segment, wenn es zum Ausbau
an den Einbauort geschafft ist, ohne Drehen eingebaut werden kann.
Die Teilsegmente 5 bis 8 haben an ihrer dem Betonteil 3 anliegenden
Seite Verankerungen 18 in Form von pilzförmigen Angüssen. Rundlöcher
19 ermöglichen das Einziehen von Spannankern.
Gußbedingte Unterschiede der Länge der Einzelsegmente können dadurch
ausgeglichen werden, daß für die Betonteile 3 ein exaktes, etwas grö
ßeres Maß als das des Gußteils 2 eingehalten wird und Unterschiede
des Dichtungsspaltes zwischen aneinandergrenzenden Ringflanschen durch
entsprechende Dimensionierung des Dichtungsmittels aufgenommen werden.
Nach den Fig. 1 bis 3 befinden sich das Gußteil 2 des Segments 1
außen und der Betonteil 3 innen, nach Fig. 4 der Betonteil 3 außen
und das Gußteil 2 innen. Die Verschraubung beim Einbau kann durch die
ausgeformte Tasche 20 erfolgen.
Das Segment 1 wird in folgender Weise hergestellt: Die nicht bearbei
teten Teilsegmente 5 bis 8 werden so in eine nicht dargestellte Scha
blone gelegt, daß die am Rand liegenden Teilsegmente 5 und 8 in der
Schablone kantengenau anliegen. Dann werden die Teilsegmente 6, 7 so
in die Schablone eingelegt und mit Schrauben 10 fixiert, daß annähernd
gleiche gegenseitige Abstände entstehen. In die Zwischenräume zwischen
den Teilsegmenten 5 bis 8 werden Distanzpaßstücke eingelegt und die
Zwischenräume mit Epoxydharz 4 ausgegossen. Der so entstandene, kasten
förmige Gußkörper wird mit Beton vollgegossen, wobei die nicht dem
Gußteil 2 des Segments 1 anliegende Oberfläche des Betonteils 3 durch
eine Schablone gewölbt ausgeführt ist.
Bezugszeichenliste
1 Segment
2 Gußteil
3 Betonteil
4 Abdichtung, Epoxydharz
5 Teilsegment
6 Teilsegment
7 Teilsegment
8 Teilsegment
9 kurze Flansche
10 Befestigungsmittel, Schraube
11 Stoßflansch
12 Stoßflansch
13 Nut
14 Feder
15 Dichtungsnut
16 Nut
17 Feder
18 Verankerungen
19 Rundloch
20 Tasche
2 Gußteil
3 Betonteil
4 Abdichtung, Epoxydharz
5 Teilsegment
6 Teilsegment
7 Teilsegment
8 Teilsegment
9 kurze Flansche
10 Befestigungsmittel, Schraube
11 Stoßflansch
12 Stoßflansch
13 Nut
14 Feder
15 Dichtungsnut
16 Nut
17 Feder
18 Verankerungen
19 Rundloch
20 Tasche
Claims (14)
1. Tunnelausbau aus Segmenten, die in Umfangsrichtung und in Längs
richtung wasserdicht aneinandergefügt sind, dadurch gekennzeich
net,
daß die Segmente (1) aus je einem Gußteil (2) aus Eisenwerkstoff und einem Betonteil (3) sandwichartig aufgebaut sind und
daß das Gußteil (2) aus gegeneinander abgedichteten (4) Teil segmenten (5-8) besteht.
daß die Segmente (1) aus je einem Gußteil (2) aus Eisenwerkstoff und einem Betonteil (3) sandwichartig aufgebaut sind und
daß das Gußteil (2) aus gegeneinander abgedichteten (4) Teil segmenten (5-8) besteht.
2. Tunnelausbau aus Segmenten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Betonteil (3) des Segments (1) außen und das Gußteil
(2) des Segments (1) innen befinden.
3. Tunnelausbau aus Segmenten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Betonteil (3) des Segments (1) innen und das Gußteil
(2) des Segments (1) außen befinden.
4. Tunnelausbau aus Segmenten nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilsegmente (5-8) mittels kurzer Flansche
(9) und Befestigungsmitteln (10) miteinander verbunden sind.
5. Tunnelausbau aus Segmenten nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel Schrauben (10) sind.
6. Tunnelausbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Befestigungsmittel Klammern sind.
7. Tunnelausbau aus Segmenten nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Umfangsrichtung gesehen außen liegenden
Teilsegmente (5, 8) Stoßflansche (11, 12) in zumindest solcher Höhe
aufweisen, daß sie Dichtungs- und Montagemittel aufnehmen können.
8. Tunnelausbau nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mon
tagemittel Nut (13) und Feder (14) sind und eine Dichtungsnut (15)
ein Dichtungsmittel aufnimmt.
9. Tunnelausbau nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Montagemittel Bolzen sind.
10. Tunnelausbau aus Segmenten nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilsegmente (5-8) an ihren Stirnseiten
Ringflansche zur Aufnahme von Montage- und Dichtungsmitteln aufwei
sen.
11. Tunnelausbau aus Segmenten nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilsegmente (5-8) an ihrer dem Betonteil
(3) anliegenden Seite Verankerungsmittel (18) angegossen haben.
12. Tunnelausbau aus Segmenten nach einem der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betonteile (3) der Segmente (1) mit einer
Armierung versehen sind.
13. Tunnelausbau aus Segmenten, bei dem die Segmente gegeneinander abge
dichtet im Erdreich verlegt sind nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in Umfangsrichtung größere Segmente
(1) im unteren Bereich des Tübbingausbaus angeordnet sind, in Um
fangsrichtung kleinere Segmente (1) in den oberen Bereichen und
im obersten Bereich des Ausbaus ein in Umfangsrichtung kurzes Seg
ment den Ausbau abschließt.
14. Verfahren zur Herstellung eines Segmentes ach einem oder mehreren
der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nichtbearbeitete
Teilsegmente so in eine Schablone gelegt werden, daß die am Rand
liegenden Teilsegmente in der Schablone kantengenau anliegen, die
Teilsegmente mit annähernd gleichen gegenseitigen Abständen in der
Schablone fixiert werden, in die Zwischenräume zwischen den Teil
segmenten Distanzpaßstücke eingelegt werden und die Zwischenräume
mit einem Kunststoff ausgegossen werden, nach dessen Erhärten Beton
in den so entstandenen, kastenförmigen Gußkörper eingegossen wird,
wobei dessen nicht dem Gußteil des Segments anliegende Oberfläche
durch eine Schablone gewölbt ausgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3800630A DE3800630A1 (de) | 1988-01-12 | 1988-01-12 | Tunnelausbau aus segmenten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3800630A DE3800630A1 (de) | 1988-01-12 | 1988-01-12 | Tunnelausbau aus segmenten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800630A1 true DE3800630A1 (de) | 1989-07-20 |
Family
ID=6345118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3800630A Withdrawn DE3800630A1 (de) | 1988-01-12 | 1988-01-12 | Tunnelausbau aus segmenten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3800630A1 (de) |
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-
1988
- 1988-01-12 DE DE3800630A patent/DE3800630A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |