DE3782633T2

DE3782633T2 - Chirurgischer Gewebestoff mit aufgedruckten Röntgenstrahlenmarkierungen.

Info

Publication number: DE3782633T2
Application number: DE3782633T
Authority: DE
Inventors: Thomas A Denny; John Dyer; Papp, Jr
Original assignee: Johnson and Johnson Medical Inc
Current assignee: Ethicon Inc
Priority date: 1986-12-22
Filing date: 1987-12-21
Publication date: 1996-12-05
Anticipated expiration: 2007-12-22
Also published as: ES2035868T5; BR8706967A; IE873475L; US5045080A; GR871952B; ZA879581B; HK63893A; PT86454A; EP0272901B2; NZ222842A; SG39593G; CA1293601C; IE60978B1; AU8289287A; DE3782633D1; PT86454B; ATE82141T1; ES2035868T3; EP0272901A3; EP0272901A2

Description

Diese Erfindung betrifft durch Röntgenstrahlen nachweisbare Stoffe, und insbesondere chirurgische Tupfer und Schwämme, die eine gedruckte, durch Röntgenstrahlen nachweisbare Markierung als wesentlichen Bestandteil des Schwammstoffs einschließen.
Verschiedene absorbierende Stoffmaterialien werden in chirurgischen Verfahren zum Verpacken, Wischen und Reinigen der Operationsstelle oder ihrer Umgebung verwendet. Typische Produkte umfassen chirurgische Schwämme, wie 10,16 x 10,16 cm (4x4 Inch) große, gefalteter chirurgischer Mull aus nichtgewebtem Stoff, und gewebte, nichtgewebte und gewirkte Laparotomie-Kissen. Obwohl bei Standard-Operationssaal-Verfahren verlangt wird, daß über alle in den Operationsbereich gebrachte Materialien nach beendetem Verfahren Rechenschaft abgelegt wird, kann gelegentlich ein Schwamm unbeabsichtigt im Patienten zurückgelassen werden. Es ist daher auf dem medizinischen Gebiet üblich, eine für Röntgenstrahlen undurchlässige Markierung auf allen chirurgischen Schwämmen anzubringen, damit die An- oder Abwesenheit eines Schwamms in einem Patienten, der nach der Operation Schwierigkeiten hat, durch Röntgenaufnahme anstatt durch erneute Operation des Patienten festgestellt werden kann.
Eine übliche, durch Röntgenstrahlen nachweisbare Markierung, die in Kombination mit chirurgischen Schwämmen verwendet wird, ist ein Polymerfaden oder -band, das mit einem für Röntgenstrahlen undurchlässigen Füllmaterial, wie Bariumsulfat, beladen ist. Geeignete Polymermaterialien umfassen Polyisobutylen, Polyvinylchlorid und Copolymere aus Vinylacetat und Vinylchlorid. Derartige durch Röntgenstrahlen nachweisbare Elemente wurden in das Schwammmaterial durch eine Vielzahl von Verfahren eingebracht. Im Fall der Mulltupfer wurde ein Faden in den Stoff des Mulls eingewebt oder an die Oberfläche des Stoffs angeschmolzen und in die Schwammkonstruktion eingefaltet. Im Fall von Laparotomie-Kissen wurde ein durch Röntgenstrahlen nachweisbares Band in einen Saum eingeschlossen, der entlang einem Ende des Kissens eingenäht wurde, oder ein durch Röntgenstrahlen nachweisbarer Faden wurde in das Handhabungsband des Kissens oder in den Körper des Kissenstoffs eingewebt. Im Fall von nichtgewebten Stoffschwämmen wurde der Faden entweder an die Oberfläche des Stoffs durch Hitze angeschmolzen oder in den Stoff durch Einführen eines für Röntgenstrahlen undurchlässigen Elements während des Verfahrens zur Herstellung des Stoffs eingebracht.
DE-A-2 600 185 beschreibt ein Verfahren zum Aufbringen eines durch Röntgenstrahlen feststellbaren Filamentes auf einen chirurgischen Schwamm, wobei das durch Röntgenstrahlen feststellbare Filament in geschmolzener Form auf die Oberfläche des Schwammes gelegt wird. Der Schwamm mit dem darauf befindlichen Filament wird zwischen ein Paar Rollen bewegt, damit das Filament an dem Streifen anhaftet.
Das GB-A-Patent 358 787 beschreibt einen Schwamm, in den ein dichter, für Röntgenstrahlen undurchlässiger Körper mit einer im allgemeinen rundlichen Form eingebracht ist. In den meisten Fällen jedoch ist das durch Röntgenstrahlen nachweisbare Element als Band, Garn oder Einzelfaden vorgeformt worden und es war wesentlich, daß das Element sicher an dem Schwammstoff befestigt war, da bei Abtrennung des Elements vom Stoff während der Verwendung nicht nur der Stoff durch Röntgenstrahlen nicht mehr nachweisbar ist, sondern das abgetrennte Element im chirurgischen Bereich leicht verloren geht. ES-A-0 302 627 beschreibt Verfahren zum Herstellen von durch Röntgenstrahlen feststellbaren Schwämmen. Es wird vorgeschlagen, daß ein Schwamm mit einem undurchlässigen Material durch Aufdrucken, Siebdrucken oder dergleichen beschichtet wird. Aus Gründen der Herstellung ist es wünschenswert, die durch Röntgenstrahlen nachweisbare Markierung in kontinuierlicher und verlässlicher Weise an den Schwamm mit einem Minimum an Arbeit anzubringen. Schließlich ist es wichtig, daß die durch Röntgenstrahlen nachweisbare Markierung in einem Röntgenbild leicht ausgemacht werden kann.
Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte, durch Röntgenstrahlen nachweisbare Markierung auf einem chirurgischen Schwamm zur Verfügung zu stellen. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung einen chirurgischen Schwamm mit einer deutlichen und leicht nachweisbaren, für Röntgenstrahlen undurchlässigen Markierung zur Verfügung zu stellen. Ferner ist es eine weitere Aufgabe, ein Verfahren zum Aufbringen einer für Röntgenstrahlen undurchlässigen Markierung auf die Oberfläche eines Stoffs in schneller, kontinuierlicher und wirtschaftlicher Weise vorzusehen. Diese und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung und den Patentansprüchen ersichtlich.

Zusammenfassung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines chirurgischen Schwammes, wie es in Anspruch 1 beschrieben ist.
Ein gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellter chirurgischer Schwamm umfaßt einen Stoff und eine für Röntgenstrahlen undurchlässige Markierung, die mit dem genannten Stoff in einem deutlich sichtbaren Muster verbunden ist. Die für Röntgenstrahlen undurchlässige Markierung wird auf die Oberfläche des Stoffs durch Drucken eines für Röntgenstrahlen undurchlässigen Plastisols oder einer für Röntgenstrahlen undurchlässigen Latex-Emulsion auf die Oberfläche des Stoffs auf solche Weise aufgebracht, daß die Oberflächenfasern des Substratstoffs eingehüllt werden. Nach dem Heißfixieren, Härten oder Koaleszieren ist das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material so sicher an dem Stoff befestigt, daß es ein integraler Teil des Stoffs wird und nicht leicht entfernt werden kann. Plastisole und Latices, die weiche kautschukartige Materialien sind, sogar dann, wenn sie schwer mit Bariumsulfat oder einem anderen für Röntgenstrahlen undurchlässigen Salz beladen sind, werden in der vorliegenden Erfindung verwendet.
Das Muster der durch Röntgenstrahlen nachweisbaren Markierung wird durch die Struktur des darunterliegenden Stoffs und die Art der Aufbringungsmittel bestimmt. Die Markierung kann auf die Oberfläche des Stoffs in einem kontinuierlichen Verfahren mit hoher Geschwindigkeit durch Drucken mit einer Tiefdruckrolle aufgebracht werden. Geeignete Zusammensetzungen für die Markierung sind biologisch verträgliche Polymere, die eine wirkungsvolle Menge Bariumsulfat enthalten und eine Viskosität haben, die für das Drucken geeignet ist.

Beschreibung der Zeichnungen

Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines gefalteten chirurgischen Schwamms mit einer durch Röntgenstrahlen nachweisbaren Markierung, die gemäß der vorliegenden Erfindung aufgebracht ist.
Fig. 2 ist ein Druck eines Röntgenbild eines nichtgewebten Stoffes mit doppelter Dicke, auf dem zwei schmale, durch Röntgenstrahlen nachweisbare Bänder aufgedruckt sind.
Fig. 3 ist eine Fotografie eines nichtgewebten Stoffs, auf den eine für Röntgenstrahlen undurchlässige Markierung aufgebracht ist.
Fig. 4 ist ein Druck eines Röntgenbilds des Stoffs der Fig. 3, der das Muster der Röntgenstrahlenmarkierung zeigt.
Fig. 5 ist eine Fotografie eines anderen nichtgewebten Stoffs, auf den eine für Röntgenstrahlen undurchlässige Markierung aufgebracht ist.
Fig. 6 ist ein Druck eines Röntgenbilds des Stoffs der Fig. 5, der das Muster der Röntgenstrahlenmarkierung zeigt.
Fig. 7 ist eine Fotografie eines chirurgischen Mulls, auf dessen Oberfläche eine für Röntgenstrahlen undurchlässige Markierung aufgebracht ist und der auch einen herkömmlichen, durch Röntgenstrahlen nachweisbaren Einzelfaden enthält.
Fig. 8 ist ein Druck eines Röntgenbilds des Stoffs der Fig. 7.

Beschreibung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung besteht aus aus dem Aufbringen eines Plastisols oder einer Latex-Emulsion, die von 15 bis 70 Gew.-% Bariumsulfat enthalten, auf die Oberfläche von chirurgischen Schwammstoffen. Das Plastisol oder die Latexemulsion wird durch Drucken auf die Oberfläche des Stoffs in einem kontinuierlichen und diskontinuierlichen Muster aufgebracht. Nach dem Heißfixieren, Härten oder Koaleszieren ist die obere Faserschicht des darunterliegenden Stoffs durch das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material eingehüllt, so daß die Markierung sicher an der Oberfläche des Stoffs gebunden ist und während der normalen Handhabung oder Verwendung nicht abgetrennt wird.
Die für Röntgenstrahlen undurchlässige Markierung wird auf die Oberfläche des Stoffs in einem deutlichen Muster aufgebracht, das in einem Röntgenbild leicht identifiziert werden kann. Im Fall von Stoffen mit einer offenen Struktur, wie nichtgewebtem Mull oder gewissen nichtgewebten Stoffen,kann das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material auf den Stoff so aufgebracht werden, daß die offenen Räume im Stoff erhalten bleiben, wodurch die Stoffstruktur selbst das deutliche Muster der Röntgenstrahlenmarkierung wird.
Im Fall von Stoffen ohne erkennbare Muster, wie dicht gewirkten oder eng gewebten Stoffen oder nichtgewebten Stoffen ohne Öffnungen, wird das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material vorzugsweise auf die Oberfläche des Stoffs in einem vorbestimmten Muster aufgebracht, das durch die Struktur der Druckrolle geregelt wird. Latexemulsionen und Plastisolformulierungen werden auf den Stoff durch Klotzen, Tiefdruck, Siebdruck oder ein anderes geeignetes Verfahren aufgebracht.
Gemusterte nichtgewebte Stoffe, die für die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignet sind, können gemäß herkömmlichen hydraulischen Verwirrverfahren hergestellt werden. In Kürze bestehen diese Verfahren im Bereitstellen einer Faserbahn von wirr orientierten Fasern mit Stapellänge, Auflegen der Bahn auf ein gemustertes, mit Öffnungen versehenes Band und Behandeln der Bahn mit einer Vielzahl von Hochdruck-Wasserstrahlen, um die Fasern in ein Muster zu verwirren, das dem des Trägerbands entspricht. Die verwirrten Fasern werden dann vom Band entfernt und auf heißen Trommeln zu einem gemusterten nichtgewebten Stoff getrocknet. Dieses Herstellungsverfahren ist eingehend in US-A-3 068 547, 3 129 466, 3 485 706, 3 494 821 und 3 681 184 beschrieben und den Fachleuten auf diesem Gebiet gut bekannt.
Der nichtgewebte Stoff kann jede geeignete Kombination von natürlichen und/oder synthetischen Textilmaterialien umfassen, einschließlich Baumwolle, Viskose, Acrylgewebe, Polyester und Nylon. Eine besonders bevorzugte Faserzusammensetzung ist ein Gemisch aus 70 % Viskose (0,166 tex = 1,5 Denier, mit einer Stapellänge von ungefähr 3 cm) und 30 % Polyester (0,166 tex = 1,5 Denier, mit einer Stapellänge von ungefähr 3 cm). Diese Stapelfasern werden gemischt und in eine Faserbahn umgewandelt, und zwar mit einer herkömmlichen Textilverarbeitungsvorrichtung, wie einer Rando-Vliesbandmaschine, die eine Bahn mit Wirrlage der Fasern liefert.
Der nichtgewebte Stoff hat vorzugsweise ein Trockengewicht von etwa 30 bis 100 g/m² (1,0 bis 3,0 oz/yd²), wobei die leichteren Gewichte durch die Verarbeitbarkeit der Faserbahn begrenzt sind und die schwereren Gewichte durch die gewünschte Verwendung und die Struktur des Schwamms oder Tupfers begrenzt sind, obwohl höhere Gewichte für einige Produktanwendungen, wie Laparotomie-Kissen, bevorzugt sein können.
Die für Röntgenstrahlen undurchlässige Zusammensetzung ist vqrzugsweise gefärbt oder blau oder mit einer anderen geeigneten Farbe pigmentiert, die einen scharfen Kontrast zu Blut bietet. Die Färbung erlaubt eine leichte Identifizierung des durch Röntgenstrahlen nachweisbaren Elements im Schwamm, erleichtert das Zählen der Schwämme im Operationssaal und hilft außerdem beim Lokalisieren des Schwamms, wenn er während der Verwendung mit Blut gesättigt ist. Als ein Merkmal der Schwämme der vorliegenden Erfindung kann das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material hauptsächlich auf einer Seite des Stoffs aufgebracht werden und ist folglich von dieser Seite deutlicher sichtbar. Diese erhöhte Sichtbarkeit kann noch verbessert werden, wenn der Schwamm mit dem für Röntgenstrahlen undurchlässigen Material an der Außenseite des Schwamms gefaltet wird.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 wird ein chirurgischer Schwamm gezeigt, der im allgemeinen mit der Zahl 10 angegeben wird, der sich aus einem gefalteten Stoff 11 mit einer für Röntgenstrahlen undurchlässigen, aus einem Linienpaar 12 und 13 bestehenden Markierung zusammensetzt. Die für Röntgenstrahlen undurchlässigen Markierungslinien sind über die Länge des gefalteten Schwamms kontinuierlich und werden auf den Stoff während der Herstellung durch Drucken eines für Röntgenstrahlen undurchlässigen Plastisols direkt auf die Oberfläche des Stoffs aufgebracht. Obwohl die Linien 12 und 13 im allgemeinen als zwei kontinuierliche Linien mit einheitlicher Breite und Tiefe erscheinen, zeigt die nähere Untersuchung, daß die Linien sich dem offenen Muster des Stoffs anpassen und eine unterschiedliche Dicke auf der Oberfläche des Stoffs haben. Das Muster des für Röntgenstrahlen undurchlässigen Materials auf dem Stoff des Schwamms führt zur Bildung eines deutlichen Röntgenbilds der für Röntgenstrahlen undurchlässigen Markierung. Fig. 2 ist ein Druck des Röntgenbilds eines Stoffs mit doppelter Dicke, auf den zwei schmale, durch Röntgenstrahlen nachweisbare Bänder aufgedruckt sind. Obwohl das Röntgenstrahlenmuster ausschließlich vom Muster des darunterliegenden Stoffs gebildet ist, ist das Muster des Stoffs selbst aus dem Röntgenbild nicht ersichtlich, was auf der schmalen Breite der für Röntgenstrahlen undurchlässigen Linien beruht.
Fig. 3 ist eine Fotografie eines offenen, gemusterten, nichtgewebten Stoffs, der durch eine Reihe von kleinen, weit voneinander entfernten Fasermassen gekennzeichnet ist, die durch radiale Fäden untereinander in einem üblicherweise genannten "Rosenknospen"-Muster verbunden sind. Ein für Röntgenstrahlen undurchlässiges Material, das einheitlich in einer Breite von etwa 1 bis 2 cm auf den Stoff aufgebracht ist und als dunkle Bänder in Fig. 3 erscheint, umfaßt einen ausreichend großen Bereich des Stoffs, um das tatsächliche Muster des Stoffs im Röntgenbild sichtbar zu machen, wie in Fig. 4 dargestellt ist. Wo ein so breites Band des für Röntgenstrahlen undurchlässigen Materials auf den Stoff aufgebracht wird, reicht es im allgemeinen aus, das Material als diskontinuierliche Linie aufzubringen, so daß ein oder zwei Bänder des Materials auf jedem Schwamm erscheinen. Beträgt beispielsweise die Länge des Stoffs jedes gefalteten Schwamms 0,5 m, so reicht es aus, das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material in Bändern von 2 cm Breite und 10 cm Länge mit einer Häufigkeit von vier Bändern je Meter Stoff aufzubringen, wodurch gewährleistet ist, daß jeder Schwamm zwei für Röntgenstrahlen undurchlässige Markierungen aufweist, wovon mindestens eine eine kontinuierliche Länge von 10 cm hat.
Fig. 5 ist eine Fotografie eines anderen nichtgewebten Stoffs mit einer auf der Oberfläche aufgebrachten, für Röntgenstrahlen undurchlässigen Markierung. Das Röntgenbild des Stoffs, wie in Fig. 6 dargestellt, zeigt deutlich, daß das Muster des Stoffs von dem der Fig. 4 verschieden ist.
Fig. 7 zeigt einen herkömmlichen 20 x 8 gewebten chirurgischen Mull, der mit einem Band eines für Röntgenstrahlen undurchlässigen Plastisolmaterials bedruckt ist, das als dunkle Bänder in der Fotografie der Fig. 7 erscheint. Das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material bedeckt einheitlich jedes Garn des Mulls innerhalb des Beschichtungsbereichs und das Muster des Mulls ist in einem Röntgenbild des Stoffs leicht zu identifizieren, wie in Fig. 8 gezeigt ist. Fig. 7 und 8 umfassen auch eine herkömmliche Einzelfadenmarkierung, die im Röntgenbild der Fig. 8 deutlich als gewellte Linie sichtbar ist und in der Fotografie des Stoffs der Fig. 7 weniger deutlich ist. Es sollte auch festgestellt werden, daß die Fotografie und das Röntgenbild zwar den gleichen Stoff zeigen, die dargestellten Bereiche jedoch nicht genau die gleichen sind.
Wie in Fig. 1 bis 8 gezeigt ist, kann das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material auf einen offenmaschigen Stoff über eine genügend große Fläche aufgebracht werden, um das tatsächliche Muster des darunterliegenden Stoffs in einem Röntgenbild darzustellen, oder über eine Fläche, die zu klein ist, um das sich wiederholende Muster des Stoffs zu offenbaren, dennoch erscheint ein eigenes deutliches Muster in einem Röntgenbild als Folge des darunterliegenden Stoffmusters.
Im Fall eines dicht gewirkten oder gewebten Stoffs wird das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material in einem vorbestimmten Muster aufgebracht, das durch die Aufbringungsvorrichtung geregelt wird. Ein Plastisol kann beispielsweise auf die Oberfläche des Stoffs durch ein Siebdruck- oder Tiefdrucksystem in einer kontinuierlichen Linie oder in diskontinuierlichen Bändern und in jedem gewünschten Muster aufgebracht werden. Eine unendliche Vielzahl von Mustern ist natürlich möglich und kann bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung angewendet werden. Ein wünschenswertes Muster wäre der Name oder die Initialen des Lieferanten des chirurgischen Produkts und vielleicht die Bestellnummer des Produkts, wodurch nicht nur die Nachweisbarkeit durch Röntgenstrahlen zur Verfügung gestellt wird, sondern dem Chirurgen während des Operationsverfahrens auch die Herkunft des Produkts angezeigt wird. Da die chirurgischen Schwämme im allgemeinen während der Verwendung zusammengepreßt werden, ist es unwahrscheinlich, daß diese Information in einem Röntgenbild gelesen werden kann, doch sogar ein einziger Buchstabe des Alphabets wäre deutlich und in einem Röntgenbild nach einem chirurgischen Verfahren als Fremdkörper leicht zu erkennen.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter erläutert, in denen alle Teil- und Prozentangaben auf das Gewicht bezogen sind, wenn nichts anderes angegeben ist.

Beispiel 1

Eine Plastisol-Druck-Zusammensetzung wird aus einem Polyvinylchlorid-Harz gemäß der folgenden Formulierung hergestellt:
100 Teile Geon 125-A -PVC-Harz
100 Teile Dioctylphthalat-Weichmacher
328 Teile BaSO&sub4;
5 Teile blaues Pigment
Geon 125-A -PVC-Harz ist ein Polyvinylchlorid-Pulver mit niedrigem Molekulargewicht und niedriger Viskosität, das von B.F. Goodrich, Avon Lake, Ohio, erhältlich ist. Das BaSO&sub4; ist zweckmäßigerweise Barytes HP Nr. 1, das von Pfizer, Inc., Easton, Pennsylvania, erhältlich ist. Das blaue Pigment ist geeigneterweise Ultramarine Blue, das von Sun Chemical Co., Cincinnati, Ohio, erhältlich ist. Das PVC-Harz wird unter Rühren in den Dioctylphthalat- Weichmacher, der den blauen Farbstoff enthält, gesiebt, dann wird das BaSO&sub4; zugesetzt. Die entstandene Zusammensetzung enthält 61,5 % BaSO&sub4; und hat eine Viskosität von etwa 20 000 cP, die für den Druck geeignet ist. Erwünschte Viskositäten für den Druck liegen im allgemeinen im Bereich von 5 000 bis 20 000 cP, obwohl höhere oder niedrigere Viskositäten bei einigen Anwendungen eingesetzt werden können.

Beispiel 2

Eine Latexemulsion-Druck-Zusammensetzung wird gemäß der folgenden Formulierung hergestellt:
25 Teile Wasser
10 Teile blaues Pigment
2 Teile Schaum verhinderndes Mittel
4 Teile die Viskosität veränderndes Mittel
3 Teile Ammoniak (28 %)
200 Teile Rhoplex K-3 (48 %)
501 Teile BaSO&sub4;
Die Latex-Druck-Zusammensetzung wird dadurch hergestellt, daß zunächst das Wasser, das Ammoniak, das Schaum verhindernde Mittel, das die Viskosität verändernde Mittel, das Pigment und Rhoplex K-3 kombiniert werden, dann langsam das BaSO&sub4; unter Rühren zugesetzt wird, wodurch ein Gemisch mit 67 % BaSO&sub4;-Feststoffe erhalten wird. Das Ammoniak dient der Erhöhung des pH-Wertes auf etwa 8, das Schaum verhindernde Mittel kann Colloids 999 sein, das von Colloids, Inc. Newark, N.J. erhältlich ist, und das die Viskosität verändernde Mittel kann ein Poly(ethylenoxid) sein, wie Poly-ox , das von Union Carbide, Danbury, CN, erhältlich ist. Rhoplex K-3 ist eine 46 proz. wässrige Acrylemulsion, die von Rohm & Haas, Philadelphia, PA, erhältlich ist. Nach dem Aufbringen auf den Stoff und Entfernen der flüchtigen Bestandteile beträgt der BaSO&sub4;-Gehalt der entstandenen Polymerzusammensetzung etwa 80 %.
Die für Röntgenstrahlen undurchlässige Polymerzusammensetzung mit BaSO&sub4; ist natürlich weiß, sie kann aber blau oder in einer anderen Farbe zur besseren Sichtbarkeit pigmentiert werden oder ungefärbt bleiben, mit Ausnahme eines Hinweises auf ihre Anwesenheit, wie einer dünnen blauen Linie, die auf die Markierung nach dem Härten aufgedruckt wird. Ein breites, nicht gefärbtes Band aus für Röntgenstrahlen undurchlässigem Material mit einer schmalen blauen Linie oder dem Logo des Herstellers, die darauf aufgedruckt sind, kann für den Chirurgen ästhetisch ansprechender sein und bietet trotzdem alle Vorteile einer breiten, durch Röntgenstrahlen nachweisbaren Markierung, wie oben beschrieben.
Die Plastisol- oder Latex-Druck-Zusammensetzung wird auf die Oberfläche des chirurgischen Stoffs unter Anwendung herkömmlicher Druckausrüstung und -verfahren, wie beispielsweise Tiefdruckrollen, aufgebracht. Der bedruckte Stoff wird durch eine Heizstation geleitet, um das Harz zu polymerisieren und die flüchtigen Bestandteile zu entfernen. Der entstandene polymere Niederschlag ist sicher am darunterliegenden Stoff befestigt und umfaßt typischerweise von 60 bis 90 % BaSO&sub4;-Feststoffe in dem Harzbindemittel. Es wurde festgestellt, daß mindestens 10 % Harzbindemittel erwünscht sind, um die Integrität der Polymermasse und ihre Haftung am Stoff zu gewährleisten.
Das in den Druckzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendete BaSO&sub4; hat eine mittlere Teilchengröße von mindestens 5 µm, und noch bevorzugter von 10 µm oder darüber, damit Druckzusammensetzungen mit den gewünschten Fließeigenschaften erhalten werden, wenn sie bis zu 70 % BaSO&sub4;-Feststoffe enthalten. Es wurde festgestellt, daß bei einer mittleren Teilchengröße von wesentlich weniger als 5 µm, wie beispielsweise 2 µm, die Formulierungen, die eine derart große Menge an BaSO&sub4;-Feststoffen enthalten, im wesentlichen trockene Gemische sind, die für das Aufbringen auf einen Stoff durch herkömmliche Druckvorrichtungen nicht geeignet sind. Im Fall des Barytes HP Nr. 1, das in den vorstehenden Beispielen verwendet wurde, ist die mittlere Teilchengröße 10 µm, wobei 75 % der Teilchen 5 µm oder größer sind.
Es wurde auch festgestellt, daß die Nachweisbarkeit durch Röntgenstrahlen eines gehärteten Latex oder Plastisols, das 60 bis 70 % Bariumsulfat enthält, besser ist als die einer herkömmlichen Einzelfadenmarkierung, die im allgemeinen etwa 60 % Bariumsulfat enthält. Außerdem ist die Sichtbarkeit des für Röntgenstrahlen undurchlässigen Materials im Fall der vorliegenden Erfindung besser, weil, wenn das Röntgenbild in Draufsicht aufgenommen wird, das Muster der Markierung heraustritt, während bei einer Röntgenaufnahme von der Seite, die tatsächliche Dicke der Markierung erhöht und die Helligkeit der Markierung im Röntgenbild gesteigert ist.
Der Stoff kann auf einer oder beiden Seiten mit für Röntgenstrahlen undurchlässigem Material bedruckt sein und übereinanderliegender Druck auf beiden Seiten bietet den Vorteil von dünneren Schichten mit einer größeren Oberfläche, wodurch das Trocknen und Härten des für Röntgenstrahlen undurchlässigen Materials beschleunigt wird. Große Stofflängen können mit parallelen Bändern des für Röntgenstrahlen undurchlässigen Materials bedruckt werden, die in einem solchen Abstand angeordnet sind, daß sie der gewünschten Endbreite des Schwamms entsprechen und der Stoff zwischen den Bändern geschnitten werden kann. Das für Röntgenstrahlen undurchlässige Material dient somit einem doppelten Zweck, nämlich die Schnittkanten des Stoffs gegen Ausfranzen oder Flusen zu stabilisieren und gleichzeitig dem Stoff Nachweisbarkeit durch Röntgenstrahlen zu verleihen.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung eines chirurgischen Schwammes, umfassend: das Aufdrucken eines Plastisols oder einer Latex-Emulsion, die von 15 bis 70 Gew.-% Bariumsulfat enthält, das eine mittlere Teilchengröße von mehr als 5 µm hat, auf die Oberfläche eines absorbierenden Stoffes; und das sichere Verbinden des Plastisols oder der Latex-Emulsion mit dem genannten Stoff zur Erzielung einer durch Röntgenstrahlen nachweisbaren Markierung auf demselben.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Druckmittel Tiefdruck oder Siebdruck ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei das Plastisol ein PVC-Plastisol ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei die Latex-Emulsion eine Acryl-Latex-Emulsion ist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Plastisol oder die Latex-Emulsion 60 bis 70% des Bariumsulfates enthält.