-
Vorrichtung zum Glühen von gebrauchten, fein pulverisierten Entfärbungsmitteln.
Durch das Patent 297345 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Glühen von schon
gebrauchten, fein pulverisierten Stoffen, beispielsweise Entfärbungskohle, geschützt,
16 welchem dieses Material in verhältnismäßig dünner Schicht erhitzt wird, während
es ununterbrochen umgerührt und bewegt wird. Gleichzeitig werden die entwickelten
Dämpfe oder Gase entfernt und die mit diesen Dämpfen oder Gasen abgeführten feinen
Kohlenteilchen durch kondensierten Dampf oder feine Teilchen von Wasser oder Dampf
niedergeschlagen.
-
Die Vorrichtung zach dem Hauptpatent wird gekennzeichnet durch eine
Mehrzahl von Glühzylindern, welche direkt oder indirekt erhitzt werden und durch--
welche das zu glühende Material hindurchbewegt wird, beispielsweise in einer Zickzackbahn.
Mit diesen Glühzylindern ist eine Kondensationsvorrichtung verbunden, die durch
Rohre daran angeschlossen ist und in welche die kondensierbaren Dämpfe und die durch
diese mitgerissenen Staubteilchen niedergeschlagen werden, um die Gewinnung der
Teilchen zu ermöglichen.
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine verbesserte Vorrichtung,
welche unter anderen Zwecken den verfolgt, die sich bei der praktischen Erfahrung
ergebenden Schwierigkeiten in der Entfernung der entwickelten Dämpfe und staubfeinen
von diesen mitgerissenen Teilchen aufzuheben. Insbesondere soll diese Vorrichtung
kontinuierlich gemacht werden.
-
Die verbesserte Vorrichtung kann auch zum Glühen anderer fein verteilter
Materialien benutzt werden, beispielsweise Kieselgur, Walkererde u. dgl.
-
Von der größten Wichtigkeit beim Glühen dieser fein gepulverten Materialien,
beispielsweise der Entfärbungskohle, ist die rasche und regelmäßige und zweckmäßig
ununterbrochene Entfernung der entwickelten Gase und Dämpfe, welche durch das Trocknen
und Glühen der Masse entstehen.
-
Außerdem, muß die Austrittsöffnung für die Gase in den Glühretorten
so groß wie möglich sein und gleichzeitig so kurz wie möglich, um Verstopfungen
zu vermeiden. Ferner muß die Menge der in der Retorte entwickelten Gase so klein
wie möglich sein, da gerade diese entstehenden Gase die feinen Teilchen des zu glühenden
Produktes mitreißen und die Auslässe für diese Gase verstopfen und auf diese Weise
die Gewinnung einer stark wirksamen Masse verhindern, da die zerlegten teerigen
Destillationsprodukte nicht genügend entfernt werden.
-
Die allgemeinen Gedanken, auf welchen die verbesserte Konstruktion
beruht, sind:
i. die Beschränkung der 1N'`enge dtr in den Glühretorten
entwickelten Gase und Dämpfe auf ein Minimum; 2. die Vorrichtung in der `"eise zu
konstrufieren, daß die Leitungen, welche von den Glühzylindern zu der Kondensationsvorrichtung
laufen, so weit und so kurz wie möglich sind: 3. daß diese Verbindungsleitungen
von außen leicht gereinigt werden können; .1. daß eine leichte Entfernung des wiedergewonnenen
Materials und der Kondensationsprodukte aus der Kondensationsvorrichtung erreicht
wird.
-
In der Absicht, die erwähnten Vorteile zu erreichen, wird zunächst
ein Vortrockner mit mechanischer Förderung durch eine Treibvorrichtung angewandt,
in welcher das nasse zu glühende Material zuerst vorgetrocknet wird, ohne jedoch
so weit zu gehen, daß das zu glühende Produkt in die Glühretorten in vollkommen
trockenem Zustande eintritt, da andernfalls die Masse, beispielsweise durch Glühen
fein verteilter Entfärbungskohle, die Bildung von Staub verursachen würde, welcher
verlorengehen könnte. Vortrocknungsbehälter oder andere Vorrichtungen können für
das Vortrocknen benutzt werden, und diese können in Verbindung mit dem obenerwähnten
zum Vortrocknen bestimmten Förderwerk benutzt werden.
-
Ferner wird zweckmäßig eine Mehrzahl von Kondensationsvorrichtungen
benutzt, welche beispielsweise an beiden Enden der Retorten oder Glühzylinder angebracht
werden können, so daß die Verbindungsrohre der Retorten mit den Kondensationsvorrichtungen
so kurz wie möglich werden. Die Austrittsöffnungen der Gase in den Retorten sind
an solcher Stelle außerhalb der Zone, in welcher die Hitze oder die heißen Gase
die Retorten umgeben, beispielsweise außerhalb des Ofenmauerwerks, wo bei der Anwendung
einer Mehrzahl von Glühzylindern die Zwischenverbindungen dieser Retorten bewirkt
werden.
-
Ferner ermöglicht die Vorrichtung, eine große Menge kondensierbarer
Gase von vornherein bei niedriger Temperatur zu entfernen, so daß die Entwicklung
der Gase in den eigentlichen Glühretorten auf diejenigenZersetzungsprodukte beschränkt
wird, welche bei höherer Temperatur entstehen.
-
Die Erfindung wird eingehender an Hand der beiliegenden Zeichnung
beschrieben, welche eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung darstellt.
-
Abb. i ist eine Vorderansicht der Vorrichtung, Abb. a ein Grundriß,
Abb. 3 eine Seitenansicht, Abb. .I eine Ansicht von hinten.
-
Die durch dasTrocknen und Glühen des nassen Produktes entstehenden
Gase und Dämpfe können entweichen i. aus dem Vortrocknungsförderwerk 1, 2. aus der
oberen Glühretorte 2, 3. aus der unteren Glühretorte 3, und zwar durch die Rohre
5, 6, 7 und 8, die mit den Retorten und den vertikalen Kondensatoren g und io verbunden
sind.
-
Eine Mehrzahl von Glühretorten und eine Mehrzahl von Vortrocknern
und ebenfalls eine Mehrzahl von Kondensationsvorrichtungen kann naturgemäß in den
Fällen benutzt werden, wenn die Glühvorrichtung für eine größere Leistungsfähigkeit
gebaut werden muß, als bei der beiliegenden Zeichnung angenommen ist. Diese Kondensatoren
können mit Wasser so weit gefüllt werden, daß dieses an den Überläufen 17,18 austritt.
In den Kondensatoren wird durch die Kamine ii und 12 ein gewisser Zug erzeugt.
-
Die Kondensatoren sind durch eine Scheidewand geteilt. Die entweichenden
Gase und leichten Partikeln treten in die Kondensatoren durch die obenerwähnten
Rohre 5, 6, 7, 8 ein. Der Wasserdampf wird in den Kondensator durch Abkühlung niedergeschlagen
(mittels Luft oder Wasser), und die festen Staubteilchen werden durch die. Kondensationsprodukte
(Wasser) nach unten geführt und sammeln sich in dem Wasser, welches am unteren Teil
des Kondensators vorgesehen ist.
-
Die unkondensierbaren Gase werden durch die Kamine ii und 12 abgeleitet.
-
je nachdem der Feuchtigkeitsgehalt der zu glühenden Produkte höher
oder niedriger ist, sind die Niederschläge in den Kondensatoren mehr oder weniger
fester Beschaffenheit. Wenn beispielsweise der Feuchtigkeitsgehalt zu gering ist,
das zu glühende Produkt zu trocken wird, so bilden sich Kuchen in den oberen Teilen
der Kondensatoren infolge der Haftungseigenschaft des fein verteilten, gepulverten
Materials, besonders des Kohlenstoffs. Das Entweichen der Gase könnte auf diese
Weise verhindert werden. Aus diesem Grunde wird fein verteiltes Wasser oder NVasserdampf
in den oberen Teil des Kondensators durch Sprüher oder Zerstäuber 14 eingeführt,
falls ziemlich trockener Kohlenstoff geglüht werden soll, und dies verhindert, daß
die Kohlenteilchen zusammenbacken. Die Versprühung kann durch Ventile 15, i6 geregelt
werden. Der >ü berschuß kondensierbarer Produkte (Wasser) wird selbsttätig durch
die CberflÜsse 17, 18 abgeleitet, durch welche auch das Wasser in dem Kondensator
in derselben Höhe erhalten wird.
-
Die Kondensatoren werden ein oder zweimal täglich entleert, um den
darin niedergeschlagenen Kohlenstoff zu gewinnen. Dieser Kohlenstoff hat die Form
eines Niederschlages am Boden des Kondensators angenommen. Mittels durch die Rohrleitung
i9, 2o herangeführter Druckluft wird das Wasser im Kondensator mit dem Kohlenstoff
gemischt und dieses genügend
flüssig gewordene Gemisch kann durch
einen Injektor 21 oder eine Pumpe (Montej u s) entfernt werden. Da die Überflüsse
17, 18 mit einem Verschlußsiphon ausgestattet sind, kann keine Luft in den Kondensator
eintreten, da der untere Teil dieses Siphons stets mit Wasser gefüllt ist. 22, 23
sind Wasserzuführungen, 24, 25 sind Probierhähne.
-
Um die ununterbrochene Arbeit des Ofens zu sichern, ist ein zweiter
Tank in der Nähe des Aufnahmetanks 26 angeordnet, welcher gleichfalls mit einer
Rührvorrichtung versehen ist. Der Tank 26 kann hermetisch durch einen Deckel 28
und eine die Rührwelle 3o umgebende Stopfbuchse geschlossen werden. Rührarme 31
halten den Inhalt in Bewegung, um das Absetzen fester Teilchen zu verhindern.
-
Am unteren Teil des Behälters 26 ist ein Verbindungsrohr 32 mit einem
Ventil 33 angebracht, welches zu dem Behälter 27 führt. Der Behälter 27 besitzt
gleichfalls eine Rührwelle 34 und Rührarme 35, ist aber oben offen. Der Spiegel
und die Dichtigkeit der Flüssigkeit in beiden Tanks kann im Tank 27 geregelt werden.
Das Ventil 33 wird nur dann benutzt, wenn einer der Tanks gereinigt oder
repariert werden soll.
-
Die Saugleitung 36 und das Ventil 37 zur Pumpe sind mit dem Tank 27
verbunden und in solcher `'eise ausgestattet, daß eine gewisse Wassermenge darin
bleibt, selbst wenn der Kohlenbrei abgepumpt wird.
-
Dies verhindert den Eintritt von: Luft in den Tank 26. Die Entleerung
beider Tanks wird durch einen Auslaß 38 und ein Ventil 39 bewirkt, die am Boden
des Tanks 26 angebracht sind. Das Ventil 33 bleibt offen, und das Ventil 39 wird
geschlossen, wenn der Kohlenbrei unter gewöhnlichen Umständen abgepumpt wird. Wenn
beide Tanks 26, 27 geleert werden sollen, werden nur die Ventile 33 und 39 geöffnet.
-
Der Wasserdampf im Tank 26, welcher durch das Einfallen des glühenden
Produktes in das Wasser gebildet wird, wird durch das Rohr 4o abgesaugt, das gleichfalls
mit dem Kondensator 9 verbunden ist.
-
Der größere Teil des in dem Vortrockner gebildeten Wasserdampfes wird
durch die Vorrichtung nach dem neuen verbesserten System unmittelbar entfernt und
braucht nicht in die Glühretorten einzutreten, kann infolgedessen nicht das Abführen
großer Mengen feiner Materialteilchen verursachen.
-
Die ganze Vorrichtung ist gedrängt und praktisch und macht das fortdauernde
Reinigen der V etbindungsrohrleitungen überflüssig, welche die Gase wegführen.
-
Der Vortrockner ist geschlossen und besitzt zwei verschließbare Öffnungen,
eine an dem Teil, wo das zu glühende Material in den Vor" trockner eingeführt wird,
und eine dort, wo der Vortrockner mit -der oberen Glühretorte verbunden ist.
-
Durch Anwendung einer Verbindung zwischen dem Vortrockner und dem
Kondensator wird eine regelmäßige Abführung der Dämpfe erreicht. Die Enden der Glührohre
2 und 3 reichen bis außerhalb des Mauerwerks, und in ihrer Nähe sind zwei Kondensationsvorrichtungen
9, io mit Kaminenii, i2 angeordnet. Der Kondensatorio ist mit zwei Öffnungen 5 und
6 versehen, die mit kurzen T-Rohrstücken 42 verbunden sind, welche durch eine abnehmbare
Platte 43 geschlossen werden.
-
Der andere Kondensator ist gleichfalls mit zwei Öffnungen 7, 8 versehen,
und die Verbindungen zwischen den Glührohren 2, 3 und diesem Kondensator werden
in der gleichen "'eise hervorgebracht.