DE377185C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Weisszucker aus Rohzucker durch Ausschleudern und Decken mit feuchter Luft - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Weisszucker aus Rohzucker durch Ausschleudern und Decken mit feuchter Luft

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DE377185C
DE377185C DEO12348D DEO0012348D DE377185C DE 377185 C DE377185 C DE 377185C DE O12348 D DEO12348 D DE O12348D DE O0012348 D DEO0012348 D DE O0012348D DE 377185 C DE377185 C DE 377185C
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    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B30/00Crystallisation; Crystallising apparatus; Separating crystals from mother liquors ; Evaporating or boiling sugar juice
    • C13B30/04Separating crystals from mother liquor
    • C13B30/06Separating crystals from mother liquor by centrifugal force
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B30/00Crystallisation; Crystallising apparatus; Separating crystals from mother liquors ; Evaporating or boiling sugar juice
    • C13B30/04Separating crystals from mother liquor
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    • C13B30/10Washing residual mother liquor from crystals in centrifuges

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Weißzucker aus Rohzucker durch Ausschleudern und Decken mit feuchter Luft. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine ihm entsprechende Vorrichtung, um aus Rohzucker jeder Art, eingeschlossen Nachprodukte und deren Füllmassen, Weißzucker, d. h. Kristall- und Affinationszucker, durch Decken mit feuchter Luft herzustellen und bezweckt eine Erhöhung sowohl der Ausbeute als auch bei Nachprodukten der Qualität bei Erleichterung der Arbeitsweise, insbesondere durch Verminderung der Abläufe und der Menge der zu kochenden Nachproduktfüllmassen. Das Verfahren hat ferner eine Verringerung der Zahl der erforderlichen Zentrifugen und im Zusammenhang damit des Brennstoff- und Lohnaufwandes zur Folge.
  • Die Erfindungszwecke werden wesentlich dadurch erreicht, daß beim Decken des zu verarbeitenden Rohzuckers dafür Sorge getragen wird, daß Feuchtigkeit zum Lösen des an den Zuckerkristallen haftenden Sirups einer Luftnebeldecke entnommen wird, welche bei entsprechender Feuchtigkeits- und Temperaturbemessung an jeder Stelle der Zuckerschicht immer nur so viel Feuchtigkeit abgibt, als zur Auflösung des Sirups erforderlich ist, so daß ein Verlust an Zuckerkristallen durch Auflösung vermieden wird.
  • Eine solche Behandlung mit einer Luftnebeldecke setzt voraus, daß der feuchte Luftstrom mit zugemessenem Feuchtigkeitsgehalt unter höherem Druck zur Einwirkung auf die Zuckerschicht in der Zentrifuge gebracht wird. Dazu gehört, daß das Decken der Zuckermassen in einer luftdicht abgeschlossenen Zentrifugentrommel vor sich geht, deren Siebwinden die Zuckermasse in dicker Schicht gleichm'ißig angelagert ist, so daß in der Mitte der Trommel nur ein verhältnismäßig geringer, wesentlich zylindrischer Hohlraum zur Einführung der Luftnebeldecke verbleibt.
  • Eine derartige Füllung einer Trommel stellt sich bei Einführung des Rollzuckers in sie nicht ohne weiteres ein, sondern sie setzt praktisch voraus, (laß der Rohzucker, bevor er in die Zentrifugentrommel gebracht wird, durch passende Vorbehandlung auf ein(- die Fließfähigkeit erhöhende Temperatur von beil'Iutig 6o - C gebracht wird und daß der so temperierte Rohzucker in gleichmißigem Strom in die Zentrifugentrommel eingeführt und bei langsamer Drehung der Trommel nach der Einfithrung unmittelbar durch Zentrifunalwirkrtng der Trommelwand lose angelagert wird, bis die Trommel gestrichen voll ist, worauf der luftdichte Abschluß der Trommel als vorbereitende Maßnahme für den Abschleuderungs- und Deckprozeß vorgenommen wird.
  • Um den Zweck der Vermeidung der Auflösung von Zuckerkristallen durch die feuchte Luftnebeldecke, aus welcher die Feuchtigkeit zum Lösen des Sirups entnommen wird, möglichst vollkommen zu erreichen, ist im Betriebe dafür Sorge zu tragen, daß bereits von Sirup befreite Zuckerkristalle, die auf dem Wege der Luftnebeldecke liegen, von der Berührung mit Luftnebeln, die bei den jeweilig in Frage kommenden Bedingungen kondensationsfähig sind, geschützt bleiben. Aus diesem Grunde ist der Betrieb so zu leiten, daß in dem Maße, als das Decken der Zuckermasse von der Seite her, von welcher die feuchte Luft durch die Zuckerschicht in der Zentrifugentrommel hindurchgetrieben wird, fortschreitet, Luft von abnehmender relativer Feuchtigkeit benutzt wird, so daß bereits von Sirup befreiten Zuckerkristallen nur relativ trockene Luft begegnet, welche keinerlei Neigung mehr besitzt, die Kristalle aufzulösen. Auch solche zunächst relativ trockene Luft vermag auf ihrem weiteren Wege durch die dicke Zuckerschicht der Trommel eine deckende Wirkung auszuüben, weil sie bei zunehmender Entspannung auf ihrem Wege sich durch Expansion abkühlt und dadurch wieder auf ihren Taupunkt kommt.
  • Die Durchführung der Erfindung im einzelnen mag nachstehend im Anschluß an eine Erläuterung der aus der beiliegenden Zeichnung ersichtlichen Zentrifugenanordnung gegeben werden. Dabei ist vorausgesetzt, daß der der Zentrifuge zuzuführende Rohzucker in der oben angegebenen «"eise bereits eine Vorbehandlung in der Art erfahren hat, daß er in einer drehbaren Trommel, in deren Doppelmantel Kondenswasser von 6o bis 75' C zirkuliert, auf etwa ()o' C vorgewärmt und zur Beseitigung der bei gelagertem Zucker fast stets vorhandenen Übers'Lttigung des Sirups in der Trommel in Be-Kihrung mit Luft von go bis roo Prozent relativer Feuchtigkeit gehalten worden ist, wodurch das fehlende Wasser von dem hygroskopischen Zucker aufgenommen wird. Diese Vorwärmung außerhalb der Zentrifuge wird vorzugsweise mit einer Behandlung des Rohzuckers mit Kohlens'iur,#gas, Schwefligsäuregas oder Blankitlösung verbunden, um die Alkalität des Zuckers, welche Stark viskositäterhöhend wirkt, vorübergehend zu beseitigen und auch um den Sirup zu bleichen.
  • Der auf die soeben angegebene Weise vorbehandelte Rohzucker wird nun in die auf der Zeichnung mit i bezeichnete Zentrifugentrommel eingeführt. Diese ist mit einem festen konischen Deckel 2 mit kreisförmigem Dichtungsbord 3 versehen, welcher die obere Öffnung der Trommel umschließt. Auf diesen Bord paßt genau die mit Gummipackung ausgelegte Dichtungsnute q. des mit der Trommel rotierenden Deckels 5, der in der Mitte eine kreisförmige Öffnung 6 mit einem dem inneren Durchmesser des Rohrstutzens 7 entsprechenden Durchmesser hat (s. auch Abb.3). Um diese Öffnung 6 befindet sich eine kreisförmige Bahn, auf welcher der luftdicht aufgeschliffene Flansch 8 des nicht mitrotierenden Rohrstutzens 7 gleitet. Das Rohrende des Stutzens 7 ist mittels des kurzen Gummischlauches 9 (Abb. 2) mit dem Rohrende des Luftzuleitungsrohres io (Abb. i und 2) luftdicht verbunden. Die feste mechanische Verbindung des Rohrstutzens 7 mit dem Rohrende io - die aber doch eine geringe Beweglichkeit des ersteren gestatten muß - geschieht durch die beiden an den Stutzen angegossenen Daumen ii, welche Abb. i in der Vorderansicht, Abb. 3 im Grundriß und Abb.5 in vergrößertem senkrechten Ouerschnitt der Vorderansicht zeigt. Die beiden Daumen ii werden von den beiden Rahmen 12, die die Abb. q. im Grundriß und die Abb. i und 5 in der Vorderansicht zeigen, umschlossen, die ihrerseits an dem unteren Teil des knieförmigen Zuleitungsrohres io festgeschraubt sind, wie aus den Abb. 1, 5 und :i ersichtlich ist; welch letztere einen Schnitt durch das Zuleitungsrohr io nach der Linie A-B der Abb. i darstellt.
  • Zwischen den Rahmen 12 und den Daumen ii sitzen in deren Ausbohrungen (Abb.3) die Druckfedern 13 (Abb. 5), die den Rohrstutzen 7 fest auf den unter ihm rotierenden Deckel s drücken, während die Schrauben 14. zur Regulierung des Abdichtungsdruckes an dieser Stelle dienen.
  • Um die Trommel zu öffnen, wird der horizontale Teil des Rohres io mittels eines daran befestigten Schneckenrades in den Lagern 15 um 9o ° gedreht, wodurch auch das Knierohr io die gleiche Bewegung ausführt. Hierdurch nimmt der Flansch 8 (Abb. i) vermittels des über ihm auf den Deckel 5 geschraubten Ringes 16 den Deckel 5 mit in die Höhe, wodurch die Trommel schnell geöffnet, und durch die entgegengesetzte Bewegung des Knierohres ebenso leicht geschlossen werden kann.
  • Da das Verfahren nicht nur eine sehr dicke Schicht des Schleudergutes zuläßt, sondern eine solche geradezu nötig macht, so ist es notwendig, Trommeln von großen Abmessungen zu verwenden, wodurch es möglich wird, mit zwei Trommeln von 2 300 mm Durchmesser bei i Zoo mm Höhe täglich 3 ooo dz Zucker zu affinieren. Gemäß der hierbei sich ergebenden großen Ladung von 5 ooo bis 5 5oo kg und der besonderen Beschaffenheit des Materials ist die @ Beschickung der Trommel in der bisher gebräuchlichen Weise durch Einschütten des Zuckers bis zu einem Drittel oder der halben Höhe der Trommel, Anlaufen- und »Steigenlassen« der Masse bis an den Deckel der Trommel unausführbar, denn es wären Ungleichmäßigkeiten der Ladung und daher Exzentrizität des Schwerpunktes nicht zu vermeiden, die ein gefährliches Schlagen der schweren Trommel zur Folge hätten.
  • Der Zucker muß vielmehr in ganz gleichmäßigem Strome, so wie ihn die Ausladeschnecke des Anwärmeapparats liefert, nach seinem Einlaufen in die Trommel sofort nach dem Sieb blech befördert und hier durch die Zentrifugalkraft festgelegt werden, wozu bei der angegebenen Dimensionierung der Trommel etwa 3o Touren in der Minute erforderlich sind, welche ein Hilfsmotor der Trommel erteilt.
  • Auf diese Weise wird die Trommel mit Zucker vollständig, d. h. bis an den Dichtungsbord 3, auch in der Mitte, gestrichen voll geladen. Hierbei ist die Ausnutzung des Laderaumes der Trommel 350 Prozent gegenüber der sonst gebräuchlichen.
  • Die langsam rotierende Trommel kann sofort geschlossen werden, da der auf den Dichtungsbord gedrückte Deckel s von ihm leicht mitgenommen wird. Nach Einschaltung des Zentrifugenmotors kommt die Trommel schnell auf 6oo Touren.
  • Der heiße Zucker läßt dann infolge der höheren Zentrifugalkraft im Zentrum einen zylindrischen Raum von etwa 3oo mm frei, um welchen der Zucker als ein i m dicker Ring lagert.
  • Nach 7 bis 8 Minuten sind ungefähr vier Fünftel des vorher rund io Prozent betragenden Sirups vom Zucker abgeschleudert, wonach die Ladung aus etwa 97,8 Prozent reiner Zuckerkristalle und 2,2 Prozent noch daran haftenden Sirups besteht, und es ist nun die Aufgabe eines rationellen Deckverfahrens, diesen Sirup bei möglichster Schonung der Kristalle zu entfernen.
  • Dieses Ziel kann in der geschlossenen Trommel bei Anwendung der »Luftnebeldecke« gemäß der Erfindung besser und sicherer als durch andere Deckverfahren erreicht werden, weil die heiße, feuchte Luft keine Abkühlung von außen erleidet und das Wasser in ganz besonders feiner Verteilung enthält. Ferner wird die Luft mit einem fünfzig- bis hundertmal größeren Druck und mit einer dementsprechenden Geschwindigkeit durch die Schicht getrieben, als es die einfache Ventilatorwirkung der letzteren bei offener Trommel vermag, wodurch die Deckarbeit sehr beschleunigt wird. Der wesentlichste Vorteil der Luftnebeldecke besteht aber darin, daß man imstande ist, das Wasser nur dort auf den Zucker zur Einwirkung kommen zu lassen, wo dieses zweckmäßig ist, d. h. man vermag es innerhalb der Zuckerschicht allmählich von innen nach außen und, je nach Bedarf, auch nur in derjenigen Zone, wo sich noch Sirup auf den Zuckerkristallen befindet, aus dem Grenzzustande zwischen Gas und Dampf durch Oberflächenkondensation und durch Expansionskühlung in einen höchst feinen Nebel zu verwandeln, der sich überall unmittelbar auf dem Sirup der Kristalle niederschlägt und ihn damit zur Abschleuderung bringt.
  • Die bei diesem Verfahren verwendete feuchte Luft kann dadurch erhalten werden, daß atmosphärische Luft nach dem Austreten aus einem Kapselgebläse durch Einblasen von Dampf oder durch Berührung mit einer großen Oberfläche von 6o bis go gradigem Wasser auf Zoo Prozent relativer Feuchtigkeit gebracht wird; die genauere Einstellung der relativen Feuchtigkeit geringeren Grades geschieht durch Erhitzen der feuchten Luft über ihre Taupunkttemperatur durch Hindurchleiten durch einen auf verschiedene Temperaturen heizbaren Röhrenkalorisator. Aus diesem tritt sie durch das Zuleitungsrohr io in das Innere der Trommel.
  • Bei dem Eindringen der bei 8o' vollständig mit Wasser gesättigten, also auf ihrem Taupunkt stehenden Luft in die Zuckerschicht wird sie von dem um 2o' kälteren Zucker abgekühlt, und es scheidet sich daher eine den absorbierten latenten Kalorien des in der Luft enthaltenen dampfförmigen Wassers entsprechende Menge tropfbar flüssigen Wassers als feiner Nebel auf den Kristallen aus. Die hierbei in der Ladung in Austausch tretenden Kalorien bewirken einerseits die Ausscheidung von 55 kg Wasser in dem Zucker, und anderseits wird dieser allmählich von 6o auf 8o' erwärmt.
  • Die ausgeschiedene Wassermenge genügt vollständig, um jene Siruphäutchen, die nach dem ersten Abschleudern des Sirups auf dem Zucker zurückgeblieben sind, zu entfernen, weil diese Reinigung ganz allmählich sowohl in der Richtung der Zentrifugenkraft als auch auf dem einzelnen Kristall erfolgt. Nichtsdestoweniger würde aber in den schon weiß gedeckten Schichten ein Verlust durch Auflösen dadurch entstehen, daß reine Zuckerkristalle von 8o' in einer vollständig mit Wasserdampf gesättigten Luft von 8o' keineswegs trocken bleiben, weil der Zucker infolge seines Lösungsbestrebens der Luft einige Prozente Wasser entzieht, die von ihr bei der hohen Sättigung im Grenzzustande zwischen Gas und Dampf nur schwach festgehalten werden. Diese Verluste sind um so bedeutender, weil bei 8o' ein Teil Wasser fast Teile Zucker löst. Es ist aber möglich, durch langsam ansteigende Überhitzung der gesättigten Luft ihren Taupunkt beliebig zu regeln und damit die Nebelbildung als auch die Wasseranziehung des weißen Zuckers nach Maßgabe der fortgeschrittenen Reinigung von diesem fernzuhalten und die Ausscheidung des Nebels erst wieder nach Erreichung des Taupunktes durch die Expansionskühlung in den Sirup enthaltenden Schichten stattfinden zu lassen.
  • Auf diese Weise erreicht man den Reinigungseffekt viel schneller, mit weniger Wasser und daher mit geringeren Verlusten als bei Anwendung nur völlig gesättigter Luft. Es werden daher bei dieser Arbeitsweise aus mittleren Rohrzuckern Ausbeuten von 87 bis 89 Prozent an Kristallzucker erzielt.
  • Das Ausdecken der Zuckerschicht durch die Luftnebeldecke kann auch gleichzeitig mit dem Ausschleudern des ersten Sirups sogleich nach dem Anlassen der Zentrifuge begonnen werden, weil die beiden Prozesse ungestört nebeneinander verlaufen, wodurch an Zeit gespart und die Ausübung des Verfahrens wesentlich vereinfacht wird.
  • Nach diesem Verfahren können auch Nachprodukte selbst schlechtester Qualität in Farbe und Korn mit gutem qualitativem Erfolge bei Ausbeuten von 69 bis 81 Prozent affiniert werden, welche Kochklären von 98 und darüber an Reinheit ergeben.
  • Bei den Nachprodukten ist der Schichtwiderstand und demgemäß auch der Gebläsedruck höher als bei den Rohrzuckern, weil ihr Kristall kleiner ist, sie auch mehr Sirup und oft viel Feinkorn enthalten, welches sich auf dem Siebblech ablagert und den Durchgang des Sirups erschwert.
  • Es ist daher in diesem Falle zweckmäßiger, die L üftnebeldecke so anzuwenden, daß die gesättigte Luft von 8o' zuerst in den Mantelraum außerhalb der Trommel geblasen und dann durch die Schicht in das Innere der Trommel gesaugt wird, in welcher dann der Druck o,9 Atm. abs. besteht. Durch Eindringen einer genügenden Nebelmenge in die äußerste Zone der Schicht wird das Feinkorn durch Auflösen schnell beseitigt, wodurch sich diese Art des Deckens wesentlich von der sogenannten russischen Decke unterscheidet, bei welcher nur ein Erhitzen des Trommelmantels bzw. des Siebbleches durch in den Mantelraum eingeblasenen Dampf erreicht wird. Nach Entfernung des Feinkornes wird dann die heiße gesättigte oder überhitzte Luft, wie angegeben, in das Innere der Trommel geleitet.
  • Bei der Affination sehr dunkler Nachprodukte, deren Farbstoffe durch langes Lagern schwer löslich geworden sind, kann sich das Tempe- i raturgefälle von 8o auf 6o' bzw. die ihm entsprechende ausgeschiedene Nebelmenge als ungenügend erweisen, um die äußeren Schichten auszudecken. Bei solchen Produkten kann das Temperaturgefälle dadurch erhöht werden, daß man kalte atmosphärische Luft in den Mantelraum leitet und dann durch die Schicht in das Innere der Trommel saugt. Schon nach 5 1VIinuten ergibt sich dann durch Abkühlung des Zuckers eine Zunahme des Gefälles von 7 bis 8'. Dann wird die Luftnebeldecke von innen angewandt.
  • Bei manchen Produkten, z. B. ganz grobem Korn, ist es auch zweckmäßig, die Luftnebeldecke intermittierend zwischen innen und außen in beliebigen Zeitzwischenräumen anzuwenden. Ausführungsbeispiel. In einer horizontalen, drehbaren Trommel, die in einem Wasserbade auf höhere Temperaturen erwärmt werden konnte, wurden 22 kg eines mittleren Rohzuckers z Prod. unter Durchleiten von Kohlensäuregas, dem etwas schweflige Säure beigemischt war, auf 65' C erwärmt. Der Zucker wurde dann möglichst gleichmäßig in eine langsam rotierende Zentrifugentrommel von 400 mm Durchmesser bei 18o mm Höhe, die auch auf gleiche Temperatur angewärmt war, eingefüllt und der hermetisch schließende Deckel der Trommel geschlossen. Die Trommel wurde dann auf r 5oo Umdrehungen pro Minute gebracht.
  • Schon nach 3 Minuten begann der Ablauf eines dicken Sirups, der nach 8 Minuten sehr schwach wurde. Von letzterem wurden 2 226 g aufgefangen.
  • Es wurde nun mit Wasserdampf gesättigte Luft von 85' unter einem Druck von 380 mm W. S. eingeleitet; nach kurier Dauer der Einführung der mit Wasserdampf gesättigten Luft (etwa 2 Minuten) wurde eine langsame Erhöhung der Temperatur der Luft bis auf 92' vorgenommen mit dieser Temperatursteigerung entsprechender Verminderung der relativen Feuchtigke,it: Der während des Deckens mit feuchter Luft ablaufende Sirup war heller und dünner als der erste und ergab nach einer Gesamtschleuderdauer von 14 Minuten 718 g.
  • Nach dem Öffnen der Trommel zeigte es sich, daß der erhaltene Weißzucker sehr trocken und ohne jeden Schluß war, so daß er leicht aus der Trommel nach oben herausgenommen werden konnte. Die Ausbeute betrug 19272 g = 87,6 Prozent vom Rohzucker.
  • Die Summe des affinierten Zuckers und seiner beiden Abläufe betrug 222i6 g; es sind also nur 216 g Wasser als feiner Nebel nötig gewesen, um den Zucker zu affinieren.

Claims (5)

  1. PATENT-ANsPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von Weißzucker aus Rohzucker durch Ausschleudern und Decken mit feuchter Luft, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb der Zentrifuge auf etwa 6o' vorgewärmter und während der Vorwärmung zweckmäßig der Einwirkung von Kohlensäure oder schwefliger Säure ausgesetzter Rohzucker in gleichmäßigem Strom allmählich in die Zentrifugentrommel eingeführt wird, während diese so langsam umläuft, daß sich der Zucker nur lose gegen ihre Wandung anlegt, und daß die Trommel, sobald sie gestrichen voll ist, luftdicht verschlossen wird, worauf das Ausschleudern bei voller Tourenzahl unter Einwirkung eines mit Wasserdampf vollständig gesättigten, unter einem Überdruck von 0,05 bis 0,3 Atm. stehenden Luftstroms von einer Temperatur, die höher ist als die der Zuckerschicht, in der Weise durchgeführt wird, daß man mit fortschreitendem Ausdecken Luft von abnehmender relativer Feuchtigkeit in die Zentrifuge einleitet.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß zum Decken benutzte Luft in den Mantelraum der Schleuder geleitet und dann durch die Zuckerschicht in das Innere der Trommel gesaugt wird.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft abwechselnd von innen und von außen durch die Zuckerschicht geleitet wird. q..
  4. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verarbeitung sehr dunkler Nachprodukte zwecks Erhöhung des Temperaturgefälles zwischen der Zuckerschicht und der heißen, feuchten Luft aus dem Mantelraum der Schleuder bei zeitweiliger Ausschaltung der Druckluft kalte Luft in das Innere der Trommel gesaugt wird.
  5. 5. Schleuder zur Herstellung von Weißzucker nach Anspruch z bis q., deren Trommel durch einen mitumlaufenden Deckel luftdicht abgeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß über der Mittelöffnung (6) des Deckels (5) ein nicht mitumlaufender Stutzen (7) sitzt, dessen Flansch (8) auf dem Deckel (5) luftdicht gleitet, während sein Rohrende durch einen Gummischlauch (9) und durch Daumen (zi) und Rahmen (i2) so mit einem Zuleitungsrohr (io) verbunden ist, daß bei der Drehung des Rohres der Deckel (5) mittels eines Ringes (z6) in die Höhe gehoben wird.
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