DE3742927A1 - Koffer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Koffer, insbesondere für die Unterbringung von Behältnissen zur Aufnahme von Infusionsflüssigkeiten, z. B. Blutersatz.

Bekanntlich bereitet der mobile Einsatz von Infusions­ flüssigkeiten vielfach Schwierigkeiten. Außerdem erfor­ dern die sich beim Transport einstellenden Temperatur­ differenzen zwischen den Infusionsflüssigkeiten und Kör­ pertemperaturen von Verletzten umständliche und zeit­ raubende Temperaturangleichungen durch Aufheizen oder Kühlen der Infusionsflüssigkeiten.

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Koffer zu schaffen, der den Transport von Behältnissen für Infusionsflüssig­ keiten einfacher und sicherer macht.

Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß mit Abstand zu den Kofferwandungen innen eine Schale für die Aufnahme der Behältnisse für die Infusionsflüs­ sigkeiten angeordnet ist, der Raum zwischen den Koffer­ wandungen und der Schale mit Isolierwerkstoff ausgefüllt ist und die Schale mindestens ein elektrisches Heiz- und/ oder Kühlelement aufweist. Die Schale kann topfförmig einstückig oder durch einen im Kofferunterteil angeordne­ ten Unterteil und einen am Kofferdeckel festgelegten Ober­ teil gebildet sein, die bei Schließen des Deckels durch diesen dicht abgedeckt bzw. dicht aneinander an­ liegen. Der in Anwendung gebrachte Isolierwerkstoff ist durch ein Granulat oder Plattenteile bzw. durch einen erhärt- bzw. polymerisierbaren Schaum aus Kunst­ stoff gebildet. Der Koffer ermöglicht die in den Be­ hältnissen, z. B. Beuteln oder Flaschen befindlichen Infusionslösungen mit vorbestimmten Temperaturen zu halten und zu transportieren, so daß Zeitversäumnisse durch umständliches Angleichen von Temperaturen ent­ fallen.

In Ausgestaltung des Koffers ist vorgesehen, das Heiz­ element durch eine Widerstandsheizplatte zu bilden, die bevorzugt durch einen kofferinternen Thermostaten regel­ bar ist. Die Widerstandsheizplatte kann Speicherwirkung aufweisen, wodurch bei Ausfall der Stromversorgung noch längere Zeit vorbestimmte Temperaturen gehalten werden können. Zweckmäßig ist das Heizelement und/oder Kühlele­ ment an eine neben der Schale im Koffer angeordnete in­ terne Stromquelle anlegbar. Die Stromquelle kann als austauschbare Stromquelle oder aufladbare Stromquelle ausgeführt sein. Bei letzterer kann eine kofferinterne Ladeeinrichtung Anwendung finden, die über elektrische Anschlüsse mit dem Netz oder der Stromquelle eines Kraft­ fahrzeuges verbindbar ist. Zweckmäßig sind im Koffer neben der Schale Aufnahmeräume für die elektrische Schalt­ und Regeleinrichtungen, für die Stromquelle und den Heiz- und Kühleinrichtungen ausgebildet. In Ausgestaltung des Koffers ist als Kühlelement ein Peltierelement bzw. eine Absorbereinrichtung vorgesehen.

Die Erfindung sieht vor, wahlweise getrennte Be­ hältnisse für die Aufnahme von Infusionsflüssigkeiten in der Schale unterzubringen, die zum Einsatz einzeln der Schale entnehmbar sind bzw. die Unterbringung der Infusionsflüssigkeiten in Behältnissen die miteinander in Verbindung stehen und an eine interne oder externe Pumpeinrichtung mit Schlauchsystem anlegbar sind.

Von Vorteil hat sich weiter erwiesen, wenn das den Kof­ fer jeweils transportierende Gerät, z. B. ein Rettungs­ fahrzeug eine fahrzeugfeste Haltevorrichtung für die Aufnahme des Koffers aufweist, die elektrische Kuppel­ glieder zum Anschluß der Fahrzeugbatterie an die elek­ trischen Anschlüsse der koffereigenen Engergieversor­ gung aufweist. Zweckmäßig sind die Anschlüsse bei Heraus­ nahme des Koffers aus der Haltevorrichtung durch ein am Koffer angeordnetes Verschlußglied selbsttätig verschließ­ bar, wodurch das Eindringen von Feuchtigkeit oder Schmutz­ teilchen in die Anschlußglieder bzw. den Koffer vermie­ den ist.

Schließlich soll für den Benutzer die Möglichkeit gege­ ben sein, die Temperatur der Infusionsflüssigkeiten zu überwachen. Hierzu kann ein Sensor vorgesehen sein, der mit der Infusionsflüssigkeit bzw. den Behältnissen oder der Schale kontaktiert.

Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Koffers ist schließ­ lich noch dadurch erzielbar, wenn der Kofferoberteil und der Kofferunterteil klappbar und flüssigkeitsdicht mit­ einander verbunden sind. Am Kofferunterteil und dem Dek­ keloberteil vorgesehene verrastbare Schloßteile er­ möglichen die Festlegung beider Kofferteile aneinan­ der zum sicheren Transport des Koffers.

Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel verdeut­ licht. Es zeigen:

Fig. 1 einen Koffer perspektivisch, geöffnet,

Fig. 2 einen Kofferunterteil, in Draufsicht,

Fig. 3 ein Teilstück eines Koffers gemäß abgewandel­ ter Ausführung und

Fig. 4 einen Teilschnitt eines Koffers.

In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 ein Kofferunterteil und mit 2 ein über Scharniergelenke 3 mit dem Kofferunter­ teil 1 schwenkbeweglich verbundener Kofferoberteil be­ zeichnet. Der Kofferoberteil 2 ist mit dem Kofferunter­ teil durch Schloßteile 4, 4′ verrastbar. Der Kofferunterteil 1 nimmt mit Abstand der Wandungen 5 innen eine topfförmi­ ge Schale 6 auf die beim Anschwenken des als Deckel dienenden Kofferoberteils 2 bevorzugt dicht abdeckbar ist. Der Raum 7 zwischen der Schale 6 und den Wandungen 5 des Kofferunterteils 1 ist durch Isolierwerkstoff 7′, z. B. ein Kunststoffgranulat ausgefüllt. Die Schale 6 dient der Unterbringung einer Anzahl Behältnisse 8, die Infusions­ flüssigkeiten, z. B. Blutersatz, Salzlösungen aufnehmen. Die Behältnisse 8 sind durch Beutel oder Flaschen gebil­ det und in die Schale frei einlegbar bzw. in dieser durch Klemmglieder (nicht gezeigt) fixiert. Der Innenraum 9 der Schale 6 steht über ein Druckausgleichventil 10 mit der Außenluft in Verbindung. Beim Ausführungsbeispiel nimmt die Schale 6 zwei elektrische Heizplatten 14, insbesondere solche mit Speicherwirkung auf. Neben der Schale 6 sind Aufnahmeräume 11, 12 für eine Stromquel­ le 13 und für elektronische Schalt- und Regeleinrich­ tungen 15 vorgesehen. Die Heizplatten 14 stehen über elektrische Leiter mit der Stromquelle 13 in Verbin­ dung, derart, daß über die Regeleinrichtung 15 eine vorbestimmte Temperatur, z. B. 38° Celsius in der Schale 6 permanent, also auch über die Dauer eines Transportes der Behältnisse 8 gehalten ist. Es ent­ spricht der Erfindung, daß zusätzlich auch ein Kühlele­ ment 16, z. B. ein Peltierelement in der Schale 6 an­ geordnet bzw. der Schale 6 zugeordnet sein kann. Das Kühlelement 16 liegt an der Stromquelle 13 an und kann vermittels der Regeleinrichtung 15 eine vorbestimmte Temperatur, z. B. 38° Celsius durch Kühlen des Schalen­ innenraumes bewirken. In einem weiteren Aufnahmeraum 17 ist eine Ladevorrichtung 18 für die Stromquelle 13 un­ tergebracht, die durch Leiter an Anschlüssen 20 für eine Netzleitung anliegt. Mit 19 ist ein Tragegriff bezeichnet.

Während beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 die Behältnisse 8 unabhängig getrennt voneinander in der Schale 6 eingelegt sind, ist es auch möglich, die Be­ hältnisse durch Schlauchleitungen (nicht gezeigt) mitein­ ander zu verbinden, um so die Infusionsflüssigkeiten über ein Pumpensystem (nicht gezeigt) aus den Behältnissen auszutragen. Hierzu kann mit dem Pumpensystem ein steri­ ler Schlauch in Verbindung stehen. Dieser Schlauch kann mit in der Schale 6 oder einem gesonderten Aufnahmeraum 23 lagern.

Zweckmäßig sind der Kofferunterteil 1 und der Kof­ feroberteil 2 wasserdicht miteinander verbunden, wo­ durch ein Eindringen von Flüssigkeiten in die Schale 6 verhindert ist. Das Pumpensystem kann durch eine Krei­ sel- bzw. Membranpumpe gebildet sein.

Der Koffer ist beliebig manuell bzw. in einem Trägerfahr­ zeug in einer Halteeinrichtung (nicht gezeigt) einge­ steckt transportierbar, wobei der Koffer jeweils über Anschlüsse 20 mit in der Haltevorrichtung ausgebildeten elektrischen Steckergliedern mit der Stromquelle des Fahrzeugs in Verbindung steht.

Der Kofferunterteil 1 und der Kofferoberteil 2 der Fig. 4 nehmen jeweils Schalenteile 6′ und 6′′ zur Bildung einer Schale 6 auf, die bei Anschwenken des Kofferober­ teils 2 gemeinsam eine dicht geschlossene Schale 6 er­ geben.

Während beim Koffer der Fig. 1 und 2 in sich geschlossene Wandungen 5 Anwendung finden, sind beim Ausführungsbei­ spiel der Fig. 3 der Kofferunterteil 1 und/oder der Kof­ feroberteil 2 durch Rahmengestelle 21 mit eingelegten Wandplatten 22 erstellt.

Claims (19)

1. Koffer, insbesondere für die Unterbringung von Be­ hältnissen zur Aufnahme von Infusionsflüssigkeiten, z. B. Blutersatz, dadurch gekennzeichnet, daß mit Ab­ stand zu den Kofferwandungen (5) innen eine Schale (6) für die Aufnahme der Behältnisse (8) für die Infusions­ flüssigkeiten angeordnet ist, der Raum (7) zwischen den Kofferwandungen (5) und der Schale (6) mit Isolierwerk­ stoff (7′) ausgefüllt ist und daß die Schale (6) mindestens ein elektrisches Heiz- (14) und/oder Kühlelement (16) auf­ weist.

2. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale durch einen im Kofferunterteil angeordne­ ten Unterteil (6′) und einen am Kofferdeckel angeordneten Ober­ teil (6′′) gebildet ist und daß im geschlossenen Zustand des Koffers der Ober- und Unterteil der Schale dicht aneinander anliegen bzw. miteinander verbunden sind.

3. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Isolierwerkstoff ein Granulat, Plattenteile oder ein erhärt- bzw. polymerisierbarer Schaum aus einem Kunststoff dient.

4. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Heizelement (14) durch eine Wider­ standsheizplatte gebildet und durch einen kofferinter­ nen Thermostaten regelbar ist.

5. Koffer nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeich­ net, daß das Heizelement (14) und/oder Kühlelement an eine im Koffer neben der Schale (6) angeordnete koffer­ interne Stromquelle (13) anlegbar ist.

6. Koffer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle (13) für das Heizelement (14) und/oder Kühlelement mit einer kofferinternen elektrischen Lade­ einrichtung (18) verbindbar ist.

7. Koffer nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeich­ net, daß das Heizelement (14) und/oder Kühlelement an eine zum Koffer externen Stromquelle anlegbar ist.

8. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühlelement ein Peltierelement bzw. eine Absor­ bereinrichtung dient.

9. Koffer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung einer optischen und/oder akustischen Signal­ einrichtung zur Anzeige von Abweichungen bzw. Verände­ rungen zwischen Soll- und Ist-Temperatur in der Schale.

10. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Infusionsflüssigkeit durch eine Anzeige mit Sensor überwachbar ist.

11. Koffer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Innenraum der Schale (6) durch ein Druck­ ausgleichventil (10) mit der Außenluft permanent verbun­ den ist.

12. Koffer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine fahrzeugfeste Haltevorrichtung für den Koffer in dem den Koffer transportierenden Gerät bzw. Fahrzeug die elektrische Kuppelglieder zum Anschluß der koffereige­ nen Energieversorgung für die Heiz- und Kühlelemente aufweist.

13. Koffer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die koffereigenen Anschlußglieder (20) bei Entnah­ me des Koffers aus der Haltevorrichtung durch ein am Koffer angeordnetes Verschlußglied selbsttätig ver­ schließbar sind.

14. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Infusionsflüssigkeiten aufnehmenden Behält­ nisse (8) einzeln oder verbunden miteinander an eine interne oder externe Pumpeinrichtung mit Schlauchsystem anliegen.

15. Koffer nach Anspruch 1, 5, 14, dadurch gekennzeich­ net, daß neben der Schale (6) ein Aufnahmeraum (11, 12) für die elektrische Schalt- und Regeleinrichtungen (15) und für die Stromquelle (13) der Heiz- bzw. Kühlein­ richtungen ausgebildet sind.

16. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben der Schale (6) Aufnahmeräume für die elek­ trische Schalt- und Regeleinrichtungen (15), die Strom­ quelle (13) und Ladeeinrichtung (18) und für eine Pumpe für die Infusionsflüssigkeiten ausgebildet sind.

17. Koffer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Kofferoberteil (2) und der Kofferunterteil (1) klappbar und flüssigkeitsdicht miteinander verbun­ den ist.

18. Koffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen (5) des Kofferunterteils (1) und/oder des Kofferoberteils (2) durch Rahmengestelle (21) mit über die offenen Mittelabschnitte sich erstreckenden und mit den Rahmengestellen (21) verbundenen Wandplatten (22) gebildet sind.

19. Koffer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine im Kofferunterteil (1) angeordnete topfförmige Schale (6), deren Offenseite durch den an den Kofferun­ terteil (1) angeschwenkten Kofferoberteil (2) dicht ver­ schließbar ist.