DE3741992A1 - Pruefeinrichtung zur ermittlung des widerstandes gegen schneidende verschleissbeanspruchung - Google Patents
Pruefeinrichtung zur ermittlung des widerstandes gegen schneidende verschleissbeanspruchungInfo
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Description
Es sind Prüfeinrichtungen bekannt, mit deren Hilfe man eine
Vielzahl von Verschleißprüfungen durchführen kann. Meistens
basieren sie darauf, einen mehr oder weniger komplexen
Verschleißvorgang mit Hilfe einer geeigneten Labor-
Prüfeinrichtung in seiner Gesamtheit zu simulieren, ohne dabei
die einzelnen Elemente des tribologischen
Beanspruchungskollektives voneinander getrennt zu analysieren.
Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang beispielsweise die
DIN-Normen 52 108, 51 963, 53 516 oder 53 528. Kennzeichen dieser
Prüfmethoden ist, daß die Verschleißpartner unter definierten
Bedingungen sich relativ zueinander bewegen, wobei die
Anpreßkräfte, Bewegungsrichtung, Bewegungsgeschwindigkeit,
Oberflächenbeschaffenheit und die Dauer der Prüfung bzw. Länge
des Verschleißweges die das Ergebnis bestimmenden Parameter
darstellen. Dabei werden bestimmte, z. B. dynamische
Beanspruchungsparameter, wie sie beispielsweise beim
Prallverschleiß abrasiver Materialien auftreten können, im
allgemeinen nicht berücksichtigt.
Das Ergebnis dieser Prüfungen, der Verschleißbetrag, wird
allgemein als linearer Verschleißbetrag (z. B.
Schichtdickenänderung), volumetrischer Verschleißbetrag (z. B.
Volumensabtrag) oder als gewichtsmäßiger Verschleißbetrag
(z. B. Gewichtsänderung der Probe) ausgedrückt. Besondere,
den Verschleiß bestimmende Materialeigenschaften werden bei
diesen Prüfmethoden nicht gemessen.
Solche Materialeigenschaften können z. B. der
Eindringwiderstand eines Werkstoffs gegenüber Fremdkörpern
und der Schnittwiderstand eines Materials sein, wobei es
erforderlich sein kann, die besonderen dynamischen
Bedingungen eines tribologischen Systems in das Prüfverfahren
zu implementieren, um zu praxisrelevanten Prüfergebnissen zu
kommen.
Verschleißvorgänge entstehen durch das Einwirken von
Beanspruchungskollektiven auf die Elemente eines tribologischen
Systems und äußern sich in energetischen und stofflichen
Wechselwirkungen zwischen diesen. Diese Elemente werden
ganz allgemein als Grundkörper, Gegenkörper, eventuell
Zwischenstoff und Umgebungsmedium bezeichnet. Je nach Art der
tribologischen Beanspruchung werden die verschiedenen
Verschleißarten klassifiziert. Mit der hier beschriebenen
Erfindung ist es möglich, einen der Verschleißmechanismen
bei sog. Prallverschleiß bzw. Stoßverschleiß zwischen
Festkörpern, nämlich den der Oberflächenzerrüttung durch
eindringende bzw. einschneidende Körper, unabhängig von den
Wechselwirkungen der tribologischen Beanspruchungskollektives,
zu untersuchen. Grundüberlegung des Prüfprinzips ist, daß,
um diesen Verschleißmechanismus zu ermöglichen, ein Körper
- der Gegenkörper - in die Oberfläche des Grundkörpers
eindringen muß. Ist der Widerstand des Grundkörpers gegenüber
dem Eindringen des Gegenkörpers hoch, wird der zu erwartende
Verschleiß geringer sein als bei einem Grundkörper, dessen
Widerstand gegen Eindringen des Gegenkörpers niedrig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Eindringwiderstand unter
den Prallverschleiß bzw. Stoßverschleiß geltenden dynamischen
Randbedingungen meßtechnisch zu erfassen und zu registrieren.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Anspruchs 1.
Da es sich beim Prallverschleiß - z. B. bei der Aufgabe von
abrasivem Fördergut auf einem Fördergurt - um einen
dynamischen Vorgang handelt, muß wegen des visko-elastischen
Eigenschaftsbildes des Gummimaterials der Fördergurtdeckplatten
der Stoßvorgang mit der entsprechenden Geschwindigkeit
durchgeführt werden. Die hier vorkommenden Geschwindigkeiten
liegen im Bereich von einigen m/sec. Die beim Stoß wirksam
werdende kinetische Energie des Gegenkörpers sollte den
Bedingungen der Praxis anpaßbar sein. Grundelement der Erfindung
ist ein normales Pendelschlagwerk, wie es beispielsweise in
DIN 51222 beschrieben ist.
Die Hammerfinne wird ersetzt durch die Oberflächenkontur des
Gegenkörpers. Als Oberflächenkonturen können Nadelspitzen,
Messerschneiden, Rasierklingen definierte Körperkanten oder
Ecken, Glassplitter und Kugelkalotten eingesetzt werden.
Die den Grundkörper repräsentierende Materialprobe wird am
Pendelamboß gehalten, wobei der Pendelamboß eine Vorrichtung
besitzt, die es gestattet, den Kraft-Zeit-Verlauf während des
Stoßvorganges beim Aufprall des Gegenkörpers zu messen und zu
registrieren. Des weiteren besitzt das Gerät eine Vorrichtung,
mit der es möglich ist, den Weg-Zeit-Verlauf während des
Stoßvorganges meßtechnisch zu erfassen.
Um Reibung zwischen dem eindringenden Gegenkörper und dem
Grundkörper zu reduzieren oder auszuschließen, kann die
Oberfläche der Grundkörperprobe unter Spannung in
Normalrichtung zur längsten Ausdehnung des Gegenkörpers
gesetzt werden. Dies kann dadurch geschehen, daß die
Grundkörperprobe in eine Vorrichtung eingespannt und gedehnt
wird. Eine andere Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht
darin, die Grundkörperprobe um eine definierte Oberflächenkontur
des Pendelambosses zu biegen und so zu fixieren.
Die vorstehend beschriebene Anordnung der Grundkörperprobe
und des Gegenkörpers gestatten es, den Eindringwiderstand des
Gegenkörpers zu erfassen. Eine andere Anordnung von
Grundkörperprobe und Gegenkörper ermöglicht die Erfassung einer
anderen verschleißbestimmenden Eigenschaft, nämlich die
Messung des Schnittwiderstandes. Zu diesem Zweck wird die
Grundkörperprobe horizontal unter dem Pendel angeordnet und
stützt sich nicht auf dem Pendelamboß ab. Der Gegenkörper,
z. B. eine Messerklinge, hat seine längste Ausdehnung in
Richtung der Pendelachse. Im Pendelkopf befindet sich eine
elektrische Kraftmeßeinrichtung, über die sich der
Gegenkörper abstützt.
Die Haltevorrichtung für die Grundkörperprobe ist in
vertikaler Richtung beweglich, so daß die Einschnittiefe
exakt vorherbestimmt werden kann. Außerdem kann die
Grundkörperprobe unter Spannung in Normalrichtung zum Einschnitt
gesetzt werden. Diese Spannung kann auch dadurch erzeugt werden,
daß die Grundkörperprobe über einen definierten Radius gebogen
wird. Mit Hilfe der im Pendelkopf befindlichen
Kraftmeßeinrichtung kann der zeitliche Verlauf der Schnittkraft
gemessen und mit einem geeigneten Registriergerät aufgezeichnet
werden. Eine weitere Meßeinrichtung gestattet die Messung und
Registrierung der Schnittlänge. Schnittkraft und Schnittlänge
gestatten eine einwandfreie quantitative Bewertung des
Schnittwiderstandes bei vorgegebener Schnittenergie,
repräsentiert durch die Fallhöhe und Masse des Pendels.
Die Abbildungen 1 bis 4 zeigen verschiedene Varianten der
Prüfeinrichtung zur Ermittlung des Widerstandes gegen
schneidende Verschleißbeanspruchung.
Die Abbildungen 5 und 6 zeigen bezüglich des Eindringwiderstandes
bzw. Schnittwiderstandes jeweils den Reaktionskraft-Zeit-
Verlauf sowie den Eindringtiefe (bzw. Schnittlänge)-Zeit-Verlauf.
Claims (10)
1. Prüfeinrichtung mit Pendelschlagwerk als Grundelement,
dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfeinrichtung zur
Ermittlung des Widerstandes gegen schneidende
Verschleißbeanspruchung folgende Teile aufweist:
- a) Grundkörperprobe (1),
- b) Gegenkörper (2), dessen Oberflächenkontur die Hammerfinne ersetzt,
- c) Kraftmeßeinrichtung (3),
- d) Spannvorrichtung (4) und
- e) Wegmeßeinrichtung (5).
2. Prüfeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Grundkörperprobe (1) unter Spannung
in Normalrichtung zur längsten Ausdehnung des Gegenkörpers
(2) gesetzt werden kann.
3. Prüfeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundkörperprobe (1) in eine entsprechende
Vorrichtung eingespannt und eventuell gedehnt wird.
4. Prüfeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundkörperprobe (1) um eine definierte
Oberflächenkontur des Pendelambosses gebogen und somit
fixiert werden kann.
5. Prüfeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundkörperprobe (1) horizontal unter dem Pendel
angeordnet ist und sich nicht direkt auf dem Pendelamboß
abstützt.
6. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung für die
Grundkörperprobe (1) in vertikaler Richtung beweglich ist.
7. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Grundkörperprobe (1) zur Vermeidung
von Reibung zwischen Gegenkörper (2) und Grundkörperprobe
(1) unter Spannung in Normalrichtung zum Einschnitt
gesetzt wird.
8. Prüfeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannung dadurch erzeugt wird, daß die
Grundkörperprobe (1) unter einem definierten Radius
gebogen wird.
9. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als Oberflächenkonturen des
Gegenkörpers (2) Nadelspitzen, Messerschneiden,
Rasierklingen, definierte Körperkanten oder Ecken,
Glassplitter oder Kugelkalotten eingesetzt werden.
10. Prüfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Kraftmeßeinrichtung (3) im
Pendelkopf bzw. im Pendelamboß befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873741992 DE3741992C2 (de) | 1987-12-11 | 1987-12-11 | Verwendung einer Prüfeinrichtung zur Ermittlung des Widerstandes gegen schneidende Verschleißbeanspruchung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873741992 DE3741992C2 (de) | 1987-12-11 | 1987-12-11 | Verwendung einer Prüfeinrichtung zur Ermittlung des Widerstandes gegen schneidende Verschleißbeanspruchung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3741992A1 true DE3741992A1 (de) | 1989-06-22 |
DE3741992C2 DE3741992C2 (de) | 1995-12-21 |
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ID=6342350
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873741992 Expired - Fee Related DE3741992C2 (de) | 1987-12-11 | 1987-12-11 | Verwendung einer Prüfeinrichtung zur Ermittlung des Widerstandes gegen schneidende Verschleißbeanspruchung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3741992C2 (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3741992C2 (de) | 1995-12-21 |
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