DE3741673A1 - Verfahren und manipulator zum fuehren von laufenden faeden - Google Patents
Verfahren und manipulator zum fuehren von laufenden faedenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Manipulator und
ein Verfahren zum Führen von Fäden, besonders aber von
Monofilamenten mit hohen Einzeltitern, während der
Anfahrphase von Verarbeitungsmaschinen wie z.B.
Verstreckvorrichtung oder Aufspulvorrichtungen
Bei der Herstellung von Filamenten und Garnen der
verschiedensten Art wie z.B. Filament- oder auch
Spinnfasergarn, die im folgenden in ihrer Gesamtheit
als "Fäden" bezeichnet werden sollen, wie auch bei der
Weiterverarbeitung derselben, insbesondere an Spulmaschinen,
ist es erforderlich, die einzelnen Fäden in der Maschine
über Umlenkrollen, ortsfeste Kämme oder andere Leit-
und Bearbeitungsstationen zu führen. Hierbei darf in aller
Regel der Herstellungsprozeß oder die entsprechende
Bearbeitung der Fäden nicht unterbrochen werden. Zu diesem
Zweck müssen die Fäden ergriffen und die während des
Einfädelns bzw. Handhabens produzierte Fadenmenge abgeführt
werden.
Für höhere Laufgeschwindigkeiten der Fäden sind
Absaugpistolen bekannt, die im wesentlichen aus einem
Saugrohr mit Injektorwirkung bestehen, welches an eine
Druckluftquelle so anschließbar ist, daß durch das Saugrohr
eine Strömung von dem vorderen Ende in Richtung auf das
hintere Ende des Saugrohrs entsteht. Das hintere Ende des
Saugrohrs, welches auch als Griffstück dient, ist oft mit
einen luftdurchlässigen Behälter verbunden bzw. endet in
einem solchen, so daß der Faden durch die Saugwirkung in
das Saugrohr eingesaugt und in dem Behälter abgelagert
werden kann. Gleichzeitig läßt sich der auch weiterhin
anfallende Faden über das vordere Ende der Absaugpistole
handhaben, z.B. über Galetten oder über eine
Aufwickeleinrichtung schlingen. Es bereitet jedoch manchmal
Schwierigkeiten, den anfallenden Faden entgegen der auf
ihn einwirkenden Fadenspannung in der betreffenden
Maschine in das vordere Ende des Saugrohrs einzusaugen.
Besondere Schwierigkeiten entstehen hier bei Monofilamenten
die dem am vorderen Ende des Saugrohrs einwirkenden Sog
kaum eine Angriffsfläche bieten, insbesondere wenn sie
einen hohen Titer aufweisen und entsprechend steif sind.
Multifilamente, Zwirnfäden oder Bändchen sind demgegenüber
viel leichter mit einer Absaugpistole erfaßbar. Auch die
Erhöhung der Druckstufe und damit die Vergrößerung der
Saugwirkung führt insbesondere bei Monofilamenten nicht
weiter. Es besteht dann auch die Gefahr, daß sich das
Filament quer vor die Öffnung des Saugrohrs legt und der
Sog nicht ausreicht, um es zu einer Schlaufenbildung am
Anfang des Saugrohrs zu veranlassen. Dies hat bei
Monofilamenten schon dazu geführt, daß die betreffenden
Maschinen nur mit einer solchen Geschwindigkeit betrieben
oder zumindest angefahren werden können, bei der das
Einfädeln und Anlegen laufender Monofilamente gerade noch
von Hand möglich ist.
Die DE-A-35 17 117 zeigt als Teillösung eine Absaugpistole
für Monofilamente, die weitgehend bekannten Absaugpistolen
für sonstige Fäden entspricht, aber einen Fadenfänger
aufweist, der das Monofilament mechanisch in das Saugrohr
einführt. Auch eine Abschneidevorrichtung für das bereits
angefallene Monofilament ist vorgesehen. Diese Vorrichtung
löst aber nicht das Problem, die biegesteifen Monofilamente
auch abzuführen.
Die Europäischen Patentanmeldungen Nr. 02 30 974 und
Nr. 02 41 850 betreffen Fadenabzugsgeräte, die es
gestatten sollen, auch auf Fäden, die mit sehr hohen
Geschwindigkeiten laufen, eine ausreichend hohe
Abzugsspannung auszuüben. Bei diesen Geräten wird der
pneumatische Einzug und die pneumatische Förderung der
Fäden durch mechanische Einzugsorgane unterstützt. Diese
bestehen aus einer konischen Walze oder aus zwei sich
nicht berührenden Walzen mit sich unter spitzem Winkel
kreuzenden Achsrichtungen, die sich mit einer hinreichend
großen Umfangsgeschwindigkeit drehen und die von dem
einzuziehenden Faden in mehreren Windungen umschlungen
werden.
Nach Ablauf des Fadens von den Walzen wird er entweder
in glatter Form oder als Spirale pneumatisch
weitertransportiert. Diese bekannten Geräte überwinden
nicht die erheblichen Schwierigkeiten, die sich beim
Ergreifen von relativ steifen Fäden wie z.B. höhertitrigen
Monofilamenten ergeben, insbesondere wenn diese in der
Spinnanlage unter einer höheren Spannung stehen und sie
lösen nicht das Problem, die eingezogenen Fäden
störungsfrei abzuführen.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit der auch laufende, schwierig zu ergreifende Fäden, wie
insbesondere Monofilamente, sicher gehandhabt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Verfahren und einen Manipulator zum Führen von laufenden
Fäden, bei dem das Fadenmaterial mechanisch eingezogen und
transportiert, mechanisch zerkleinert und in zerkleinerter
Form abgeführt wird.
Der erfindungsgemäße Manipulator weist wie herkömmliche
Vorrichtungen, eine Einzugsöffnung und eine Auslaßöffnung
für die Filamente auf und unterscheidet sich von den bisher
bekannten Typen dadurch, daß er eine mechanische
Einzugsvorrichtung aufweist, die die Filamente durch die
Einzugsöffnung in das innere des Gerätes zieht, und zu
einem Schneidwerkzeug transportiert, das die Fäden in
kleine Abschnitte zerschneidet, die durch die Auslaßöffnung
ausgeworfen werden. Ferner enthält der erfindungsgemäße
Manipulator eine Antriebseinheit durch die die mechanische
Einzugsvorrichtung und die Schneidvorrichtung angetrieben
werden.
Aus praktischen Gründen gibt man dem erfindungsgemäßen
Manipulator eine langgestreckte Form, wobei in der Nähe
eines Endes die Einzugsöffnung für die Fäden liegt und
das entgegengesetzte Ende des Manipulators als Griffstück
ausgebildet ist.
Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen
erfindungsgemäßen Manipulator in schematischer Darstellung.
Am vorderen Ende des Gerätes befindet sich die
Einzugsöffnung (1), die in den Einzugskanal (2) mündet.
Durch den Einzugskanal läuft der Faden zu der mechanischen
Einzugsvorrichtung (3), die ihn durch den Verbindungskanal
(7) weitertransportiert und der Schneidvorrichtung (4)
zuführt. Die geschnittenen Filamente treten durch die
Auslaßöffnung (5) entweder ins Freie aus oder können in
einem Auffangsbehälter gesammelt werden. Einzugsvorrichtung
(3) und Schneidvorrichtung (4) werden über eine
Kraftübertragung (9) von der Antriebseinheit (8) angetrieben.
Schließlich ist in der Fig. 1 noch ein Griffstück (6)
angedeutet, daß die Führung des Manipulators erleichtern
soll.
Die mechanische Einzugsvorrichtung besteht zweckmäßigerweise
aus einem rotierenden walzenförmigen Bauelement, das den
Faden z.B. durch Friktion auf seiner Oberfläche, durch
Klemmung z.B. in einem Walzenspalt oder durch eine
Oberflächengestaltung, die sich in die Oberfläche des zu
transportierenden Fadens einhaken kann, in die Einzugsöffnung
einzieht und der Schneidvorrichtung zuführt. Je nach
Ausführung der mechanischen Einzugsvorrichtung kann der
Fadentransport formschlüssig oder kraftschlüssig erfolgen.
Bevorzugt ist der kraftschlüssige Transport, wobei die
Antriebseinheit zweckmäßigerweise einen Elektro- oder
Druckluftmotor enthält und so ausgeführt ist, daß sie die
Transportvorrichtung mit einer frei wählbaren Geschwindigkeit
antreibt. Sehr vorteilhaft ist es auch, die Antriebseinheit
des Manipulators mit einer Regelvorrichtung für die
Umdrehungsgeschwindigkeit der Fadeneinzugsvorrichtung
auszustatten, bei dem die Drehgeschwindigkeit und damit
die Einzugsgeschwindigkeit des Fadens so reguliert wird,
das der eingezogene Faden stets unter einer vorgewählten
Zugspannung steht. Derartige Regelvorrichtungen für
elektrische Antriebseinheiten sind bekannt und werden
beispielsweise unter der Bezeichnung torque control bei
Handbohrmaschinen, elektrischen Schraubendrehern und
dergleichen eingesetzt.
Eine bevorzugt Ausführungsform für die Einzugsvorrichtung
ist eine an ihrem Umfang mit Messern besetzte Walze, deren
Schneiden im wesentlichen in Achsrichtung verlaufen oder
sich spiralig über den Walzenmantel erstrecken, die in einem
sie in einem definierten, geringen Abstand umschließenden
Gehäuse rotiert und den Faden im Zwischenraum zwischen des
Messerschneiden und der Gehäusewand transportiert.
Die Einzugsöffnung für den Faden ist so im Gehäuse des
Manipulators positioniert, daß der Faden beim Einführen
von den mechanischen Transportorganen ergriffen und
eingezogen werden kann. Hierzu ist es zweckmäßig, wenn
die Einzugsöffnung in einen Einzugskanal mündet, der dem
Faden eine Richtung erteilt, die ihn in Kraftschluß mit
dem Transportorgan bringt. Wird z.B. als Einzugsorgan
eine Walze mit Gegenwalze benutzt, so mündet der
Einzugskanal zweckmäßigerweise in der Nähe des Walzenspaltes.
Besteht das Einzugsorgan aus einer in einem sie eng
umschließenden Gehäuse rotierenden Messerwalze, so mündet
die Einzugsöffnung in einen Einzugskanal dessen Richtung
eine Sekante des Kreises ist, den die rotierenden
Messerschneiden beschreiben. Es ist bevorzugt, daß diese
Sekante den auf ihr senkrecht stehenden Radius R des
Messerkreises in eine Entfernung von r = (0,5 bis 0,9) × R
von seinem Mittelpunkt schneidet. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn die Sekante den Radius in einer Entfernung r
vom Mittelpunkt des Messerkreises schneidet, der sich in
Abhängigkeit von der Zahl n der auf der Walze angebrachten
Messer aus der Formel
ergibt.
Die mechanische Schneidvorrichtung des erfindungsgemäßen
Manipulators kann im Prinzip jede bekannt Ausführungsform
aufweisen, die sich in einem handlichen Gehäuse unterbringen
läßt. Zweckmäßigerweise wird eine mechanische
Schneidvorrichtung mit einem rotierenden Schneidwerkzeug
eingesetzt. Eine bevorzugte Schneidvorrichtung weist eine
messerbestückte, rotierende Walze auf, deren Messerschneiden
sich im wesentlichen in Achsrichtung erstrecken oder eine
spiralförmige Anordnung aufweisen, die in einem sie in
definierten Abstand umschließenden Gehäuse rotiert, wobei
vorzugsweise der Abstand zwischen Gehäuseinnenwand und den
Messerschneiden im Bereich des Fadeneintritts so groß ist,
daß der Faden von den Messern ergriffen, mitgenommen, aber
noch nicht geschnitten wird, sich dann in Drehrichtung
zunehmend verengt und das Abschneiden der Fäden in dem
Bereich erfolgt, an dem die Entfernung der Gehäuseinnenwand
von den Messerschneiden einen kritischen Mindestabstand
unterschreitet.
Durch die Auswurföffnung des erfindungsgemäßen Manipulators
können die Fadenabschnitte ins Freie ausgeworden werden
oder sie können in einem an der Auswurföffnung angebrachten
Auffangbehälter gesammelt werden. Vorzugsweise wird der
Auswurf der Fadenabschnitte durch einen Luftstrom unterstützt.
Die Fig. 2 veranschaulicht schematisch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung in der die Einzugsvorrichtung durch eine durch
die Kraftübertragung (9) angetriebenen Walze (3 a) und die
an letztere elastisch angedrückte Gegenwalze (3 b)
(Andruckvorrichtung in der Zeichnung schematisch dargestellt)
und die Schneidvorrichtung (4) durch eine an ihrem Umfang
mit Messern besetzte Walze realisiert werden. Die
trichterförmige Einzugsöffnung (1) mündet in diesem Fall
in unmittelbarer Nähe des Einzugsspaltes des Walzenpaares,
so daß ein durch sie eingeführtes Fadenende oder eine
Fadenschlinge von den rotierenden Walzen (3 a) und (3 b)
erfaßt und eingezogen wird. Aufgrund seiner Steife und
Elastizität wird der einzogene Faden durch den
Verbindungskanal (7) der Schneidvorrichtung (4) zugeschoben.
Diese besteht aus einer mit Messern besetzten Walze, die
sich in einem durch die Innenwand des Gehäuses (10)
gebildeten engen Walzenkäfig dreht. An der Einmündung des
Verbindungskanals ist - zur Verdeutlichung in übersteigerter
Darstellung - der Abstand zwischen Gehäuseinnenwand und
Messerkreis (11) der Walze so weit erweitert, daß der
ankommende Faden zunächst von den Messer ergriffen und
mitgenommen wird. Dieser Abstand verringert sich dann in
Drehrichtung so weit, daß der zwischen Gehäusewand und
Messern liegende Faden abgeschnitten wird. Die entstandenen
Fadenabschnitte gelangen durch die Auslaßöffnung (5) ins
Freie oder in ein Auffangbehälter. Im Griffstück (6) der
in Fig. 2 schematisch dargestellten erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die Antriebseinheit (8) untergebracht, die
die beiden Einzugswalzen und die Messerwalze über die
Kraftübertragung (9) antreibt. Zusätzlich ist hier eine
kraftschlüssige Kupplung (8 a), z.B. eine hydraulische oder
magnetische Kupplung in den Kaftübertragungsweg eingeschaltet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Manipulators erfolgt der Einzug und der Schnitt der Fäden
durch ein und dieselbe Messerwalze. Für die Anordnung der
Messer auf dieser Messerwalze und für die Geometrie der
Fadenzuführung gelten hierbei die oben im Hinblick auf die
zum Einzug und zum Schneiden benutzten Messerwalzen
gemachten Ausführungen. Bei dieser Ausführungsform erfolgt
zweckmäßigerweise die Zufuhr der Fäden zur Messerwalze und
ihr Schnitt in einem Winkelabstand α von 90 bis 270°C.
Es hat sich bei einem solchen bevorzugten Manipulator
als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Verengung
des Abstandes zwischen Gehäusewand und Messerschneiden
die zum Schnitt der Fäden führt, im Bereich eines
austauschbaren Gehäuseteils erfolgt. Es hat sich auch
als vorteilhaft erwiesen, die Messerwalze in einem sie
sehr eng umschließenden Gehäuse laufen zu lassen und den
für den Fadeneinzug erforderlichen definierten Abstand
durch eine in die Gehäuseinnenwand eingefräste Nut
herzustellen, deren Tiefe sich im Bereich der Schnittstelle
der Fäden auf Null verringert. Der Einzugskanal für die
Fäden mündet in dieser Nut und determiniert gleichzeitig
deren Anfang.
Die Fig. 3a zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine
solche besonders bevorzugte Ausführungsform, in der dem
Längsschnitt der Fig. 3b eingezeichneten Schnittebene
IIIa-IIIa. Die Fig. 3a zeigt die im Gehäuse (10) mit
geringem Spaltabstand (13) zwischen Messerkreis (11) und
Gehäuseinnenwand (15) rotierenden Einzugs- und Schneidwalze
(12) die mit den Messern (12 a) besetzt ist. Ferner zeigt
der Schnitt die Einzugsöffnung (1) und den Einzugskanal (2)
deren Richtung (2 a) eine Sekante des Messerkreises bildet.
Ferner zeigt die Figur bei (16) - zur Verdeutlichung in
übersteigerter Darstellung - den vergrößerten Spaltabstand
zwischen Messerkreis und Gehäuseinnenwand in Fortsetzung
des Einzugskanals (2) sowie die Verengung dieses Spaltabstands
im Schneidbereich (17). Der Längsschnitt Fig. 3b zeigt neben
dem Gehäuse (10), der Messerwalze (12) mit den Messern (12 a)
den erweiterten Spalt (16) zwischen Messerkreis und
Gehäuseinnenwand das gekapselte Kugellager (18) in welchem
die Messerwelle im Gehäuse gelagert ist sowie das Ende der
Messerwelle (19), das mit einem Antriebsaggregat (18) in
Verbindung steht.
Als messerbesetzte Walzen für den Fadentransport und die
Fadenzerkleinerung können mit gutem Erfolg übliche
Fräsköpfe eingesetzt werden. Auch bei der in den Fig. 3a
und 3b dargestellten bevorzugten Ausführungsform läßt sich
als Messerwalze ein handelsüblicher Fräskopf einsetzen.
Das Arbeiten mit dem erfindungsgemäßen Manipulator kann im
Prinzip in der Weise vorgenommen werden, daß der Anfang
des zu manipulierenden Fadens in die Einzugsöffnung des
Gerätes so weit eingeführt wird, daß er mit dem
Einzugselement in kraftschlüssige Verbindung kommt und
von diesem Zeitpunkt an von selbst weiter eingezogen wird.
Handelt es sich um einen laufenden Faden, so kann man einen
Fadenanfang leicht durch Abschneiden der bereits
ausgelaufenen Fadenmenge erhalten.
Schwierigkeiten können sich ergeben, wenn es sich um sehr
schnell laufende Fäden handelt. In diesem Fall ist es
vorteilhaft, den erfindungsgemäßen Manipulator so
auszugestalten, daß auch ein laufender Faden direkt von
der mechanischen Einzugsvorrichtung ergriffen und der
Schneidvorrichtung zugeführt werden kann. Dies kann
beispielsweise durch eine an sich, aus der Technik der
Saugpistolen bekannte mechanische Hilfsvorrichtung
erfolgen, die es gestattet, das laufende Filament
einzufangen und in den Einzugsbereich der Einzugsvorrichtung
zu bringen. Es ist auch möglich, das Gehäuse des
erfindungsgemäßen Manipulators so zu gestalten, daß man
den laufenden Faden direkt so weit an das Einzugselement
heranführen kann, daß er von diesem ergriffen, eingezogen
und der Schneidvorrichtung zugeführt werden kann. So kann
bei Einsatz einer rotierenden Walze als Einzugsorgan z.B.
in dem Walzengehäuse ein ggf. verschließbarer Schlitz so
angebracht werden, daß die Verbindungsgerade seiner
tiefsten Punkte eine Sekante der Einzugswalze bildet und
somit ein in diesen Schlitz eingelegter laufender Faden
von der rotierenden Walzenoberfläche erfaßt und in den
Manipulator eingezogen werden kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Manipulators bei der ein und dieselbe Messerwalze sowohl
ein Einzug der Fäden als auch deren Schnitt besorgt, kann
man eine Einlegemöglichkeit laufender Filamente dadurch
schaffen, daß das Gehäuse im Bereich der Messerwalze so
geteilt ist, daß die Teilung durch die Einzugsöffnung
verläuft und die Gehäuseteile so weit voneinander entfernt
werden können, daß sich ein durchgehender Spalt bildet,
in dem der laufende Faden so eingelegt werden kann, daß er
sich über die rotierende Messerwalze legt, von ihr
mitgenommen und zur Schneidposition geführt wird. Eine
entsprechende Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Manipulators ist schematisch in der Fig. 4 dargestellt.
Die Fig. 4a und 4b zeigen die bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Manipulators, der Fig. 3a und 3b
bei dem jedoch zur Vereinfachung des Einlegens laufender
Fäden der obere Gehäuseteil (10 a) vom Rest des Gehäuses um
einen bestimmten Betrag D abgehoben werden kann. Die
Teilung des Gehäuses verläuft an den Linien (20) und man
erkennt, daß die Teilungslinie durch den Einzugskanal (2)
verläuft.
Die Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß Fig. 4a, bei der jedoch der bewegliche
Teil des Gehäuses (10 a) um den Betrag D vom Gehäuse
abgehoben worden ist, wobei sich ein durchgehender Spalt (21)
ausbildet, in den der laufende Faden leicht so eingelegt
werden kann, daß er über dem rotierenden Messerkreis zu
liegen kommt. Es ist ersichtlich, daß der Faden beim
Absenken des abgehobenen Gehäuseteils (10 a) am Punkt (22)
zwischen den beiden Gehäuseteilen geklemmt wird und dann
von der Messerwalze in den Schneidbereich (17) mitgenommen
wird, wo der Schnitt erfolgt.
Das Einlegen eines laufenden Filaments in den geöffneten
Gehäusespalt kann zusätzlich dadurch erleichtert werden,
daß das Gehäuse mit Vorsprüngen (nicht dargestellt)
versehen wird, die eine trichterförmige Erweiterung des
geöffneten Gehäusespaltes bilden.
Der wesentliche Vorteil bei der Verwendung des
erfindungsgemäßen Manipulators besteht in seiner
universellen Einsatzfähigkeit zum Führen von schnell
laufenden Fäden aller Art insbesondere auch solcher, die
eine hohe Steifheit aufweisen, wie z.B. hochtitrige
Monofilamente, und die sich aus diesem Grunde mit
herkömmlichen pneumatischen Geräten nicht handhaben lassen.
Claims (10)
1. Manipulator zum Führen von laufenden Fäden mit einer
Einzugsöffnung für die Fäden und eine Auslaßöffnung
sowie einem Griffstück, gekennzeichnet durch eine
mechanische Einzugsvorrichtung, die die Fäden durch
die Einzugsöffnung in die Vorrichtung einzieht, eine
Schneidvorrichtung, der die Fäden von der
Einzugsvorrichtung zugeführt werden und die diese in
kurze Abschnitte zerschneidet und eine Antriebseinheit,
die die Einzugsvorrichtung und die Schneidvorrichtung
antreibt.
2. Manipulator gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzugsvorrichtung eine in einem engen Gehäuse
rotierende Messerwalze enthält.
3. Manipulator gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
eine in einem engen Gehäuse rotierende Messerwalze
enthält.
4. Manipulator gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß er eine einzige, in einem
Gehäuse rotierende Messerwalze für Einzug und Schnitt
der Fäden enthält.
5. Manipulator gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerwalze ein
Fräser ist.
6. Manipulator gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit einen
Elektromotor oder Druckluftmotor enthält.
7. Manipulator gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehäuse an einer
Teilungsstelle zu einem Schlitz geöffnet werden kann,
in den der laufende Faden so eingelegt werden kann,
daß er über dem Messerkreis der Einzugswalze zu liegen
kommt und beim Schließen des Schlitzes von dieser erfaßt
und eingezogen wird.
8. Verfahren zum Führen von schnell laufenden Fäden mit
einem Manipulator, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fäden durch eine mechanische Einzugsvorrichtung in das
Innere des Manipulators gezogen, dort mit einer
Schneidvorrichtung zerkleinert werden und die
Fadenabschnitte durch eine Auslaßöffnung ausgeworfen
werden.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Manipulator gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 7 eingesetzt wird.
10. Verwendung eines Manipulators gemäß mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 7 zum Führen von schnell laufenden
Fäden.
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