DE3740707A1 - Federscheibenkupplung - Google Patents
FederscheibenkupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Federscheibenkupplung.
Die erfindungsgemäße Federscheibenkupplung ist ein flexib
les Kupplungsglied und dient zum Übertragen eines Drehmo
mentes zwischen einem Wellenpaar, wobei eventuell vorhande
ne Ausrichtungsfehler der Wellen ausgeglichen werden.
Man kennt im wesentlichen zwei verschiedene Bauformen von
flexiblen Federscheibenkupplungen. Die eine Bauform besteht
aus mehreren Einzelelementen, die mittels geeigneter Bauteile
miteinander verbunden werden. Dazu werden einzelne Feder
scheiben mit Schrauben oder Nieten gegen die Nabenteile ver
spannt.
Nachteil dieser bekannten Federscheibenkupplung ist die be
grenzte Anzahl an Federscheiben, die daher auch nur einen ge
ringen Versatzausgleich zulassen. Zudem besteht die Gefahr,
daß sich die Schraub- oder Nietverbindungen lösen, so daß die
Wellenverbindung Spiel erhält und ggf. ihre Funktion nicht
mehr erfüllen kann.
Ein Vertreter der zweiten Bauform für Federscheibenkupplungen
ist in der DE-OS 24 33 282 beschrieben. Das dort erläuterte
flexible Kupplungsglied besteht aus einem festen zylindri
schen Körper und ist mit Schlitzen versehen, die quer zur
Längsachse des zylindrischen Körpers angeordnet sind und über
die Mitte bzw. die Längsachse des zylindrischen Körpers
hinausgehen.
Die zwischen den Schlitzen des bekannten flexiblen Kupplungs
gliedes angeordneten Scheiben sind über Stege miteinander
verbunden, die an der Peripherie des zylindrischen Körpers
angeordnet sind.
Beim Drehen dieses bekannten Kupplungsgliedes tritt aufgrund
des asymmetrischen Aufbaus der Federscheibenpakete ein Dreh
moment auf, dessen Wirkachse in dem verbleibenden exzentri
schen Verbindungssteg der Federscheibenpakete liegt. Dies
führt zu einer Relativbewegung der Federscheiben gegeneinander
und somit zu einer Ungenauigkeit der kraftübertragenden Bewe
gung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Federscheiben
kupplung bereitzustellen, die bei möglichst kompakter Bauweise
in der Lage ist, hohe Drehmomente spielfrei zu übertragen
und dabei axiale, angulare und laterale Achsversätze auszu
gleichen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 beschrie
bene Federscheibenkupplung. Die erfindungsgemäße Federschei
benkupplung zeichnet sich somit durch eine Folge von paar
weise und symmetrisch zueinander angeordneten Schlitzen aus,
die senkrecht zur Längsachse im zylindrischen Körper ange
ordnet sind.
Der zylindrische Körper weist zumindest im Bereich der
Schlitze und der dazwischen liegenden Federscheiben eine
Längsbohrung auf, die koaxial zur Längsachse des zylindrischen
Körpers verläuft.
Die Schlitze erstrecken sich dabei von außen nach
innen, jedoch nicht über die Längsachse d.h. die
Mittelachse hinaus und vorzugsweise bis zur Längsbohrung.
Die Anordnung der Schlitze und der Federscheiben sei nach
stehend an einem beispielhaften Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Federscheibenkupplung erläutert.
Man nimmt einen zylindrischen Körper, beispielsweise aus einem
Metall, wie Aluminium, und bringe eine Längsbohrung an, die
koaxial zur Längsachse dieses zylindrischen Körpers verläuft.
Dann setzt man in einem gewissen Abstand von einer Stirn
fläche dieses zylindrischen Körpers radial an den Umfang
dieses zylindrischen Körpers eine Säge oder ein anderes ge
eignetes Werkzeug an und sägt den zylindrischen Körper quer
zur Längsachse solange ein, bis man die Längsbohrung erreicht,
wobei der entstandene Schnitt bzw. Schlitz nicht über die
Längsachse hinausreichen darf.
Man dreht dann den zylindrischen Körper um 180° und setzt
die Säge erneut an an einem Punkt, der dem Ansatzpunkt für
den ersten Schlitz diametral gegenüberliegt. Dann sägt man
den zylindrischen Körper erneut wie oben beschrieben ein.
Man erhält so ein Paar einander gegenüberliegenden Schlitzen.
Da man den zylindrischen Körper nicht völlig durchgesägt hat,
bleiben zwischen den Schlitzen zwei Stege übrig, die radial
von außen bis zur Innenbohrung verlaufen.
Man setzt dann die Säge in einem gewissen
und sägt den zylindrischen Körper nochmals wie oben beschrie
ben und erhält wiederum zwei zueinander symmetrische Schlitze.
Zwischen diesen beiden Schlitzen bleibt eine Federscheibe
stehen, die über die oben erläuterten Stege mit den benach
barten Federscheiben bzw. den Endteilen verbunden ist.
Die Schlitze stellen somit einen "fast halbkreisförmigen Raum"
dar. Die beiden einander symmetrisch gegenüberliegenden
Schlitze bilden somit zusammen mit den dazwischen verlaufen
den radialen Stegen einen Vollkreis.
Bei einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform be
sitzen die axial aufeinanderfolgenden Schlitze gleiche Breite.
Auch die Federscheiben können gleiche Dicke besitzen.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform entspricht
die Breite der Schlitze der Dicke der Federscheiben.
Die Stege zwischen zwei nebeneinanderliegenden Schlitzpaaren
sind insbesondere winkelversetzt , vorzugsweise um 90 °C.
Bei der erfindungsgemäßen Federscheibenkupplung handelt es
sich somit im wesentlichen um einen Hohlzylinder, in dessen
Wandung gegenüberliegende symmetrische Schlitze angebracht
sind, wobei die zwischen den beiden symmetrisch einander ge
genüberliegenden Schlitzen angeordneten Stege winkelversetzt
sind, insbesondere um 90°.
Die Stege sind somit symmetrisch zur Längsachse angeordnet.
Dadurch garantiert die erfindungsgemäße Federscheibenkupplung
eine hohe Formstabilität auch bei höchsten Belastungen.
Die erfindungsgemäße Federscheibenkupplung kann je nach Aus
führung und Anforderungsprofil mehr oder weniger tiefe
Schlitze aufweisen. Je tiefer die Schlitze sind, desto dünner
sind die Stege.
Zudem können mehrere Schlitze und Federscheiben zu einer
größeren oder kleineren Anzahl von Federpaketen zusammenge
faßt sein, entsprechend dem auszugleichenden Wellenversatz
und dem zur Verfügung stehenden Platz.
Die Federscheiben sind zusammen mit den Stegen und den End
teilen vorzugsweise einstückig bzw. aus einem Stück gear
beitet, so daß keinerlei Verbindungselemente notwendig sind.
Bei einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform besitzt die
erfindungsgemäße Federscheibenkupplung ein zylinderscheiben
förmiges Mittelteil, an das sich beidseitig Schlitze und
Federscheiben anschließen. Dieses Mittelteil besitzt zweck
mäßigerweise den gleichen Außendurchmesser wie der Rest des
zylindrischen Körpers und besitzt ebenfalls eine zur Längsachse
koaxiale Bohrung, deren Durchmesser insbesondere dem Durch
messer der Längsbohrung im Bereich der Schlitze und Feder
scheiben entspricht.
Dieses Mittelteil kann aus einem Teil bestehen und mit dem
Rest des zylindrischen Körpers einstückig sein.
Es kann aber auch aus zwei Scheibenelementen bestehen, die
miteinander verbindbar sind, beispielsweise durch Verschrau
ben, Flanschen und auch durch Kleben.
In diesem Fall ist jedes Scheibenelement mit den sich daran
anschließenden Federscheiben sowie dem Endteil vorzugsweise
einstückig. Durch Verbinden der beiden Scheibenelemente wird
die Federscheibenkupplung zusammengesetzt.
Auf diese Weise kann man ausgehend vom jeweiligen Scheibenele
ment bei der Herstellung eine axiale Längsbohrung anbringen,
die bis zum Endteil reicht, jedoch einen größeren Innendurch
messer besitzt als die Bohrung im Endteil. Die Bohrung im
Endteil kann man dann von der anderen Seite, d.h. von der
Stirnfläche der Endseite eindrehen.
Durch Zusammensetzen der beiden Scheibenelemente erhält man
dann die fertige Federscheibenkupplung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren ge
zeigten bevorzugten Ausführungsform näher erläutert. Von den
Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise als Schnitt, einer
erfindungsgemäßen flexiblen Federscheibenkupp
lung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Endteil der in der Fig. 1
gezeigten Federscheibenkupplung,
Fig. 3 eine Ansicht der Federscheibenkupplung bei la
teralem Versatz,
Fig. 4 eine Ansicht bei axialem Versatz und
Fig. 5 eine Ansicht bei angularem Versatz.
Die in der Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße Federscheiben
kupplung besteht aus einem zylindrischen Körper 1 mit zwei
Endteilen 2 und 3. Koaxial zur Längsachse 4 verläuft eine
Längsbohrung 14.
Der zylindrische Körper besteht aus einem hinreichend festen
homogenen Material, beispielsweise Stahl, Aluminium oder auch
einem Kunststoff mit hinreichender Festigkeit.
Zwischen den beiden Endteilen 2,3 sind quer zur Längsachse 4
angeordnete Schlitze 12 angebracht, die über die Innenwand
der Längsbohrung 14 sich hinaus bis fast zur Längsachse 4
erstrecken.
Die Schlitze 12 sind paarweise symmetrisch einander gegenüber
liegend angeordnet. In der Fig. 1 sind im übrigen aus Gründen
der Übersichtlichkeit nicht alle Schlitze mit der Bezugs
zahl 12 versehen.
Zwischen den zwei einander symmetrisch gegenüberliegenden
Schlitzen 12 befinden sich zwei radial verlaufende Stege 13,
die sich von der Außenfläche 10 des zylindrischen Körpers 1
radial nach innen bis zur Längsbohrung 14 erstrecken.
Zwischen zwei axial hintereinanderliegenden Paaren von
Schlitzen 12 befindet sich eine Federscheibe 13, die eben
falls wie die Schlitze 12 quer zur Längsachse 4 angeordnet
sind.
Die Federscheiben 13 sind auf jeder Seite mittels eines Steg
paares mit den benachbarten Federscheiben 13 bzw. mit einem
Endteil 2,3 verbunden.
Die axial aufeinanderfolgenden Stege bzw. Stegpaare sind bei
der in der Fig. 1 gezeigten Ausführungsform um 90° zueinander
versetzt.
Der Durchmesser der Längsbohrung 14 im Bereich der Schlitze 12
und Federscheiben 13 ist größer als der Durchmesser der Längs
bohrung 9 in den Endteilen.
Die Endteile 2,3 können in beliebiger Weise zur Verbindung
mit den Wellen ausgestaltet sein. Fig. 2 zeigt eine beispiel
hafte Ausführung in Form einer Klemmnabe mit der Längsbohrung 9
und zwei gegenüberliegenden Schlitzen 6, die mittels zweier
Klemmschrauben 5,7 verspannt werden und damit die Nabe auf
einer Welle befestigen. Die Bohrung 9 kann auch eine Nut 8
aufweisen, die zur Aufnahme einer Paßfeder bestimmt ist, die
als zusätzliches Verbindungselement zur Welle dient.
Es ist auch möglich, die Endteile 2,3 mit radialen Gewinde
stiften, mit handelsüblichen Spannsätzen oder mit verschiede
nen anderen Welle-Nabe-Verbindungen auszustatten.
Die zwischen den Endteilen angeordneten Schlitze 12 bzw. Fe
derscheiben 13 besitzen gleiche Breite bzw. Dicke. Dadurch
ergibt sich ein gleichmäßiger Aufbau.
Die nebeneinander angeordneten Paare von Schlitzen 12 sind
in einem Winkel von 90° zueinander verdreht und durch einen
Längsabstand voneinander getrennt, welcher "die Federscheibe 13
bildet". Die Dicke der Federscheibe kann je nach Bedarfsfall
gewählt werden, so daß die erfindungsgemäße Federscheiben
kupplung mehr oder weniger flexibel ist. In der Fig. 1 trägt
die Außenfläche des rohrförmigen Körpers 1 und somit der Fe
derscheiben die Bezugsziffer 10, während die Innenfläche mit
11 bezeichnet ist.
Die Federscheibenkupplung gemäß der Fig. 1 besitzt auch ein
Mittelteil 16 in gleicher Rotationssymmetrie wie der zylindri
sche Körper 1. Dieses Mittelteil 16 besitzt die gleiche Innen
bohrung 14 wie auch der zylindrische Körper 1 im Bereich der
Schlitze 12 und Federscheiben 13.
Zwischen dem Mittelteil 16 und den beiden Endteilen 2,3 sind
mehrere zu einem Federpaket zusammengefaßte Scheiben 12 Fe
derscheiben 13 angeordnet.
In den Fig. 3 bis 5 ist dargestellt, wie sich die Schlitze 12
bei verschiedener Belastung erweitern oder verengen und damit
eine spielfreie Kraftübertragung bei nicht völlig axialer
Ausrichtung der Wellen ermöglichen.
Durch den symmetrischen Aufbau der erfindungsgemäßen Feder
scheibenkupplung wird eine kompakte Konstruktion ermöglicht.
Gleichwohl ist die Federscheibenkupplung in der Lage, Fehlaus
richtungen beliebiger Art der zu verbindenden Wellen auszu
gleichen. Zudem treten aufgrund des symmetrischen Aufbaus
keine Unwuchten und somit keine Kräfte auf, welche insbesondere
bei hohen Drehzahlen die Funktion beeinträchtigen könnten.
Claims (12)
1. Federscheibenkupplung aus einem zylindrischen Körper mit
einer zur Längsachse koaxialen Längsbohrung,
der an seinen beiden gegenüberliegenden Enden jeweils ein
Endteil besitzt und
der quer zur Längsachse zwischen den beiden Endteilen
axial beabstandete Schlitze bzw. Nuten besitzt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (12) paarweise und symmetrisch zueinander
angeordnet sind und
sich nicht über die Längsachse (4) hinaus erstrecken und
daß zwischen den Schlitzen (12) Federscheiben (13) ausge
bildet sind, die miteinander bzw. mit den Endteilen (2,3)
über Stege (15) verbunden sind, welche zwischen einem Paar
von Schlitzen (12) radial verlaufend angeordnet sind.
2. Federscheibenkupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schlitze bis zur Längsbohrung (14) erstrecken.
3. Federscheibenkupplung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (12) gleiche Breite besitzen.
4. Federscheibenkupplung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federscheiben (13) gleiche Dicke besitzen.
5. Federscheibenkupplung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Schlitze (12) der Dicke der Federscheiben (13)
entpricht.
6. Federscheibenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Längsrichtung aufeinanderfolgenden Stege (15)
winkelversetzt sind.
7. Federscheibenkupplung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (15) um 90° versetzt sind.
8. Federscheibenkupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine gleichmäßige und kontinuierliche Aufeinanderfolge von
Schlitzen (12) und Federscheiben (13) im Bereich zwischen
den beiden Endteilen (2,3).
9. Federscheibenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch
ein zylinderscheibenförmiges Mittelteil (16), an das sich
beidseitig Schlitze (12) und Federscheiben (13) anschließen.
10. Federscheibenkupplung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelteil (16) eine zur Längsachse (4) koaxiale
Bohrung (19) besitzt, deren Durchmesser insbesondere dem
Durchmesser der Längsbohrung (14) im Bereich der Schlitze (12)
und Federscheiben (13) entspricht.
11. Federscheibenkupplung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelteil (16) aus zwei miteinander verbindbaren
Scheibenelementen besteht.
12. Federscheibenkupplung nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Längsbohrung (14) im Bereich der
Schlitze (12) und der Federscheiben (13) größer ist als
der Durchmesser der Bohrung (9) in den Endteilen (2,3).
Priority Applications (4)
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