DE3740006A1 - Verfahren zum entgraten von verpressten formteilen aus organischen faserwerkstoffen - Google Patents
Verfahren zum entgraten von verpressten formteilen aus organischen faserwerkstoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die hier angesprochenen
Formteile bestehen aus pyrolytisch zersetzbarem,
schlecht wärmeleitendem Material. Sie werden insbeson
dere aus Fasermatten hergestellt, beispielsweise aus
Wirrfaservliesen, Zellulose- oder lignozellulosehalti
gen Fasern, gegebenenfalls enthalten sie auch zusätzli
che Fasern aus Kunststoffen, beispielsweise in Form von
Faserzumischungen zu dem Wirrfaservlies, oder auch als
separate Faserschichten auf den Formteileoberflächen.
Insbesondere als Trägerteile für Innenverkleidungen von
Fahrgastzellen werden sie wegen ihrer hierfür günstigen
Werkstoffeigenschaften zunehmend verwendet.
Beim Verpressen derartiger Fasermatten zu Formteilen
mit an sich beliebigen räumlichen Konturen wird das
Formteil durch Tauch- oder Quetschkanten in der
gewünschten Geometrie konturiert. Dabei ist eine Grat
bildung entlang der Tauch- oder Quetschkanten nie ganz
zu vermeiden, vor allem dann nicht, wenn die Preßwerk
zeuge hier nach längerem Betrieb größere Toleranzen
aufweisen.
Um die bis vor einiger Zeit übliche handhabungsinten
sive und zeitaufwendige manuelle Entgratung derartiger
Formteile in ihrem Konturbereich zu automatisieren,
wurde bereits ein Verfahren zum Entgraten in Vorschlag
gebracht (DE-OS 31 02 220), bei dem es erforderlich
ist, die die Formteile herstellenden Preßwerkzeuge so
umzugestalten, daß das vom Formteilrand zu entfernende
Material in eine zwischen der zu entgratenden Randkon
tur des Formteils und dem Rand des äußeren Abfallteils
liegenden schmalen Zone während des Preßvorgangs des
Formteiles auf thermischem Wege zersetzt und das Mate
rial der Zersetzungszone bei der Entnahme des Formteils
aus dem Preßwerkzeug von der Randkontur des Formteiles
gelöst wird. Nachteilig bei diesem Vorgehen ist vor
allem, daß der für die pyrolytische Materialzersetzung
benötigte Zeitraum größer ist, als die reine Preßzeit,
wodurch die Taktzeit des Gesamtverfahrens unzulässig
verlängert wird. Darüber hinaus wird für die pyrolyti
sche Zersetzung Sauerstoff benötigt, der als verlorenes
Betriebsmittel die Verfahrenskosten erhöht, dessen Ver
wendung direkt am Ort des Heißpressens aber auch ein
erhöhtes Brandrisiko bedeutet. In Weiterbildung dieses
Verfahrens wurde daher in der DE-PS 32 45 833 vorge
schlagen, die Entgratungsvorrichtung als eine von der
Formteilpresse gesonderte Vorrichtung auszubilden, der
das verpreßte Formteil nach dem Entfernen seines
Abfallrandes zugeführt wird. Nach wie vor muß in der
gesonderten Vorrichtung Brenngas als verlorenes
Betriebsmittel verwendet werden. Darüber hinaus haftet
auch dieser Vorrichtung der Nachteil an, daß sie außer
ordentlich aufwendig ist, beispielsweise ein ringförmig
ausgebildetes Kammerwerkzeug benötigt, das nicht nur
aus Ober- und Unterwerkzeug besteht, sondern das auch
aus mehreren Bauelementen zusammengesetzt ist, die
untereinander durch aufwendige Dichtsysteme verbunden
sind. Hierdurch werden die Gesamtverfahrenskosten nicht
unbeträchtlich erhöht. Wenn auch die räumliche Trennung
der Entgratungsvorrichtung vom Preßwerkzeug und die
Minimierung der pyrolytisch zu zersetzenden Material
menge eine vorteilhafte Weiterbildung des früheren
Standes der Technik darstellte, so sind doch der große
Aufwand für die Entgratungsvorrichtung selbst und die
immer noch großen Entgratungszeiten - bedingt durch das
Füllen und Entleeren der Ringkammer mit Brenngas -
erhebliche Nachteile, die der industriellen Anwendung
des thermischen Entgratens in einer Serienproduktion
der Entgratung wesentlich von der Positionierungsgenau
igkeit der Formteile in der Entgratungsvorrichtung ab,
was zu einem entsprechenden Mehraufwand des Verfahrens
führt, wenn industrielle Reproduzierbarkeit angestrebt
wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, das bekannte thermische Entgraten durch pyro
lytische Materialzersetzung so zu verbessern, daß der
Aufwand für das Entgraten geringer wird, und sich die
Entgratungszeiten noch weiter verkürzen lassen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbe
griff des Hauptanspruches gelöst durch die in seinem
kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale. Die sich
anschließenden Unteransprüche stellen vorteilhafte Wei
terbildungen dieses Verfahrens dar.
Dadurch, daß der zu entgratende Formteil-Konturrand
zumindest im Bereich des Preßgrades kurzzeitig mit der
Oberfläche eines thermisch leitenden Feststoffes in
Wärmeeingriff gebracht wird, die eine Temperatur
besitzt, die oberhalb der Temperatur des Faserwerkstof
fes liegt, ergibt sich zunächst der wesentliche Vor
teil, daß das Verfahren in einer Vorrichtung durchge
führt werden kann, die den zu entgratenden Preßteilrand
nicht mehr vollflächig umfassen muß. Der Verfahrensauf
wand kann dadurch erheblich gemindert werden. Weiterhin
braucht das zu entgratende Formteil bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren in der Entgratungsvorrichtung nicht
so genau positioniert zu werden, wie bei den zum Stand
der Technik gehörenden Vorrichtungen, da eine überwie
gend linienförmige Berührung im Gradbereich zwischen
Formteilrand und thermisch leitender Festkörperfläche
für die gewünschte Entgratung ausreichend ist. Darüber
hinaus kann die Verwendung zusätzlicher Brenngase als
Hilfsmittel zur pyrolytischen Zersetzung entfallen, die
geringen Werkstoffanteile im Grat können in der Umge
bungsluft verbrennen. Die Kräfte, die zum Herstellen
des Wärmeeingriffes zwischen Formteil und erwärmtem
Feststoff notwendig sind, sind außerordentlich gering.
Im Zusammenwirken mit den geringen Anforderungen an die
Positioniergenauigkeit ergibt sich daraus ein zusätzli
cher Kostenvorteil. Auch die Nebenzeiten des erfin
dungsgemäßen Verfahrens sind gegenüber dem Stand der
Technik erheblich abgekürzt: Da das Formteil nicht mehr
zwischen zwei sich öffnende und schließende Werkzeug
hälften einer Entgratungsvorrichtung zu- und abgeführt
werden muß, sondern nur einseitig in Wärmekontakt mit
einem Halbwerkzeug gebracht wird, verkürzen und verein
fachen sich die entsprechenden Bewegungsabläufe. Die
Verkürzung der Nebenzeiten ist dabei wesentlich größer,
als die geringfügige Verlängerung der pyrolytischen
Zersetzung des Preßteilgrates, so daß die Entgratungs
taktzeit insgesamt gegenüber dem bisherigen Stand der
Technik deutlich verkürzt wird.
Um eine pyrolytische Zersetzung des Preßgrates - gege
benenfalls ergänzt durch eine direkte Verbrennung der
Zersetzungsprodukte im Nahbereich der Formteilekante -
mit Sicherheit zu erreichen, sind Oberflächentemperatu
ren des thermisch leitenden Feststoffes, an dem die
Zersetzung stattfinden soll, zwischen 250°C und 700°C
notwendig und für die in Frage kommenden Werkstoffe
auch hinreichend. Im allgemeinen wird der Temperaturbe
reich zwischen 400°C und 550°C zur Durchführung des
Verfahrens günstig sein, vor allem dann, wenn der Form
teilwerkstoff überwiegend aus Holzfasern besteht.
Die geringen Materialmengen des Preßgrates werden im
beschriebenen Temperaturbereich zufriedenstellend zer
setzt werden, wenn der Wärmeeingriff zwischen Formteil
und thermisch leitender Oberfläche eine bis 30 Sekunden
dauert. Durch die Anwendung höherer Temperaturen läßt
sich dabei der Eingriffszeitraum verkürzen, so daß in
dem bevorzugten Temperaturbereich zwischen 400°C und
550°C Wärmeeingriffszeiten zwischen fünf und zehn
Sekunden einen guten Verfahrenserfolg sicherstellen. Im
Zusammenwirken mit den verkürzten Nebenzeiten des Ver
fahrens ergeben sich damit Entgratungszeiten, die deut
lich unter denen liegen, die dem bisherigen Stand der
Technik entsprechen.
Im allgemeinen wird der thermisch leitende Feststoff,
an dem die pyrolytische Zersetzung des Preßgrates er
folgt, in seiner Geometrie der Formteilkontur nähe
rungsweise ringförmig angepaßt sein. In diesem Falle
ist eine Rundumentgratung des Formteiles möglich. Hier
bei kann dieser Ring auch in einzelne Segmente unter
teilt sein. Um möglichst wenig von der Positionier
genauigkeit des Formteiles beim Entgraten abhängig zu
sein, kann es zweckmäßig sein, diesen Ring im ganzen
oder in Teilsegmenten abgefedert zu lagern, so daß er
im ganzen oder örtlich nachgeben kann. Auf diese Weise
kann er sich der jeweiligen Position des Formteiles
zwanglos anpassen. Natürlich läßt sich dieses Ziel auch
dadurch erreichen, daß das Formteil selbst dem Entgra
tungsring federnd zugeführt wird. Soll das Formteil nur
an einigen exponierten Stellen entgratet werden, so
vereinfacht sich der Vorrichtungsaufwand zur Durchfüh
rung des Verfahrens entsprechend, da dann kein
geschlossener Entgratungsring mehr benötigt wird.
Werden bei der Durchführung des Verfahrens thermisch
leitende Feststoffe in Form von Metallen verwendet, so
ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß der Wärme
transport zu deren Oberfläche problemlos ist. Metalle,
deren Zunderfestigkeit in beschriebenen Temperaturbe
reich ausreichend ist, sind verfügbar, so daß von die
ser Seite her keine Verfahrenseinschränkung vorliegt.
Die Wärmeversorgung kann dabei in einfacher Weise durch
eingebettete elektrisch betriebene Heizelemente erfol
gen, die marktgängig sind.
Das Verwenden keramischer Werkstoffe für die Kontakt
flächen zur pyrolytischen Zersetzung gestattet es, bei
Bedarf deren Erwärmung auch durch direkte Beflammung
durchzuführen. Ein weiterer Vorteil keramischer Werk
stoffe für diesen Anwendungszweck ist deren Zunder
festigkeit. Gegebenenfalls kann eine Kombination von
metallischen und keramischen Werkstoffen sinnvoll sein.
Die Frage der Werkstoffauswahl für Vorrichtungen zur
Verfahrensdurchführung ist für den Verfahrensablauf von
untergeordneter Bedeutung, hier können allgemeine tech
nische Gesichtspunkte und betriebliche Notwendigkeiten
berücksichtigt werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß die thermisch leitenden
Feststoffoberflächen während des Wärmeeingriffs mit
mindestens einer der Oberflächen des Formteilrandes im
Konturbereich - definiert durch deren Tangentenrichtung
- einen Winkel bilden. Mit diesem Vorgehen sind zwei
Vorteile verbunden:
- 1. Es wird eine linienförmige Berührung beim Wärme eingriff zwischen Formteil und Zersetzungsfläche sichergestellt, Positionierungsfehler wirken sich auf das Entgratungsergebnis nicht mehr aus.
- 2. Durch die linienförmige Berührung wird sicherge stellt, daß die beim Entgraten zu zersetzende Werkstoffmenge minimiert ist, was zu minimierten Kontaktzeiten beim Wärmeingriff führt.
Darüber hinaus kann durch geeignete Wahl der Kontakt
zeit die Formteilkontur mit einer Phase versehen wer
den, was vor allem dann von Vorteil ist, wenn die Form
teile nachfolgend mit Folien oder Geweben kaschiert
werden sollen, und die Kaschierung um die Formteilkante
herumgeklebt werden soll. Das "Anphasen" der Formteil
kante beim Entgraten begünstigt dabei das Umkleben der
Kanten mit dem Kaschierungswerkstoff. Die Nachformung
des Formteilrandes beim Entgraten kann zusätzlich ver
bessert werden, wenn thermisch leitende Feststoffe ver
wendet werden, deren in Wärmeeingriff zu bringende
Oberflächen in Dickenrichtung des Formteiles Krümmungen
besitzen und wenn diese Krümmungen zumindest teilweise
auf den zu entgratenden Formteilrand übertragen werden.
In diesem Falle können nicht nur Formteilkanten so
nachgearbeitet werden, daß sie das Umkleben beim
Kaschieren begünstigen, sondern sie können auch mit
Querschnittsgestaltungen ganz oder örtlich versehen
werden, die mit Hilfe von Quetsch- oder Tauchkanten
nicht realisiert werden können. Dies kann gelegentlich
in Bereichen zweckmäßig sein, in denen die Formteile
Berührungskanten zu anderen Bauteilen aufweisen.
Enthalten die Faserwerkstoffe des Formteiles Thermopla
ste in Form von Bindemitteln und/oder Fasern, so hat
das beschriebene Entgratungsverfahren einen zusätzli
chen Vorteil: Bei insgesamt verkürzter Taktzeit des
Entgratungsvorganges ist die direkte Einwirkungszeit
der Wärme während der pyrolytischen Zersetzung größer
als bei dem herkömmlichen thermischen Entgraten in
gesonderten Vorrichtungen. Dies hat zur Folge, daß in
der Umgebung des Preßgrates die Thermoplastanteile des
Faserwerkstoffes dünnflüssig werden und sich im unmit
telbaren Entgratungsbereich gleichmäßig verteilen. Da
die Erweichung der Thermoplastanteile deren pyrolyti
scher Zersetzung vorausgeht, wird dabei mindestens ein
Teil der Thermoplastanteile des Grates in den Formteil
rand zurückgeführt. Hierdurch wird sowohl die Oberflä
chengüte im Bereich der Formteilkante verbessert als
auch diese Kante zusätzlich gegen Feuchteeinfluß ver
siegelt. Dieser Effekt ist besonders groß, wenn Form
teile verwendet werden, die in ihrer Oberfläche mit
thermoplastisch erweichbaren Fasern angereichert sind.
Um ein unkontrolliertes Fortschreiten der pyrolytischen
Zersetzung nach dem Wärmeeingriff mit Sicherheit auszu
schließen, kann das Entgratungsverfahren so gestaltet
werden, daß der Formteilrand nach dem Wärmeeingriff mit
thermisch leitenden Feststoffen kurzzeitig in Berührung
mit einer feuchten Oberfläche gebracht wird, beispiels
weise mit einem wassergetränkten Schwamm oder einem
durchfeuchteten Gewebestreifen. Der Zusatzaufwand hier
für ist nur geringfügig, die Verfahrenssicherheit wird
durch ein derartiges Vorgehen aber erheblich erhöht.
Die Erfindung sei nunmehr anhand der Fig. 1-5
näher erläutert und beschrieben. Die Fig. 1 zeigt
dabei in schematischer und vereinfachter Schnittdar
stellung die räumliche Zuordnung von Formteilen und den
thermisch leitenden Feststoffoberflächen dar, die Figu
ren 2-5 erläutern in gleicher Darstellungsart Mög
lichkeiten, die Formteilkanten beim Entgraten örtlich
nachzuformen.
In Fig. 1 ist mit 1 das Formteil dargestellt. Der
ringförmige, thermisch leitende Werkstoff 2 ist der
Formteilkontur angepaßt, seine Wirkfläche 2′ ist gegen
über der Formteiloberfläche im Kantenbereich geneigt.
Wie unschwer zu erkennen ist, entsteht dadurch eine
linienförmige Berührung zwischen der Kontur des Form
teiles 1 und dem Bauteil 2, Positionierfehler wirken
sich nur geringfügig hierauf aus. Das Bauteil 2 wird
durch die in seinem Inneren angeordneten Heizelemente 3
- beispielsweise eine elektrische Heizwendel - auf die
gewünschte Temperatur der Wirkfläche 2′ aufgeheizt.
Unerwünschte Wärmeverluste werden durch den Isolier
mantel 4 reduziert, der das Bauelement 2 an seinen
freien Flächen umhüllt. Die Bauelemente 2-4 können
dabei beispielsweise durch eine (nicht mit darge
stellte) Grundplatte zu einer Einheit zusammengefaßt
werden. Sie können sich dabei (ebenfalls nicht mit dar
gestellt) gegenüber diesem Bauelement federnd abstüt
zen. Das Formteil 1 wird zum Entgraten in Pfeilrichtung
bis zur Kantenberührung abgesenkt und nach dem Entgra
ten entsprechend wieder angehoben. Die Fig. 1 macht
dabei anschaulich, daß mit dem beschriebenen Entgra
tungsverfahren sowohl der Vorrichtungs- als auch der
Transportaufwand gegenüber dem bisherigen Stand der
Technik minimiert ist.
In Fig. 2 ist mit 1 wieder das Formteil bezeichnet,
von dem jedoch nur ein Randbereich dargestellt ist. Die
Wirkfläche 2′ des thermisch leitenden Feststoffes ist
in diesem Falle V-förmig ausgebildet, so daß der
ursprünglich scharfkantige Innen- und Außenrand des
Formteiles zusammen mit dem Entgraten beiderseitig mit
einer Phase versehen wird; in Fig. 3 ist dieser mit 1′
bezeichnete Formteilrand noch einmal gesondert darge
stellt.
Fig. 4 erläutert schließlich eine Möglichkeit, die
Wirkfläche 2′ des thermisch leitenden Feststoffes
gekrümmt auszubilden. Als Ergebnis entsteht eine Rand
kontur 1′ des Formteiles, wie sie in Fig. 5
abschließend dargestellt ist.
Claims (10)
1. Verfahren zum Entgraten von Formteilen,
hergestellt durch Verpressen bindemittelhaltiger
organischer Faserwerkstoffe, bei denen die
preßgratbewehrte Formteilkontur mittels
pyrolytischer Zersetzung in einer gesonderten
Vorrichtung entgratet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der zu
entgratende Formteil-Konturrand zumindest im
Bereich des Preßgrates kurzzeitig mit der
Oberfläche eines thermisch leitenden Feststoffes
in Wärmeeingriff gebracht wird, wobei die
Oberfläche eine Temperatur besitzt, die oberhalb
der Zersetzungstemperatur des Faserwerkstoffes
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß thermisch leitende Feststoffe verwendet werden,
deren Oberflächentemperatur zwischen 250°C und
700°C liegt, im besonderen zwischen 400°C und
550°C.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wärmeeingriff zwischen
Formteil-Konturrand und thermisch leitender
Oberfläche 1 bis 30 s, im besonderen 5 bis 10 s
beträgt.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorange
gangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
thermisch leitende Feststoffoberflächen verwendet
werden, deren Geometrie der zu entgratenden
Formteilkontur näherungsweise angepaßt ist.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
thermisch leitende Feststoffe Metalle verwendet
werden.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als thermisch
leitende Feststoffe keramische Werkstoffe
verwendet werden.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
thermisch leitenden Feststoffoberflächen während
des Wärmeeingriffs mit mindestens einer der
Oberflächen des Formteilrandes im Konturbereich
- definiert durch deren Tangentenrichtung- einen
Winkel bilden.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß thermisch
leitende Feststoffe verwendet werden, deren in
Wärmeeingriff zu bringende Oberflächen in Dic
kenrichtung des Formteiles Krümmungen besitzen,
und daß diese Krümmungen zumindest teilweise auf
den zu entgratenden Formteilrand übertragen
werden.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Formteil
rand nach dem Wärmeeingriff mit der oder den
thermisch leitenden Feststoffoberfläche(n) kurz
zeitig in Berührung mit einer feuchten Oberfläche,
beispielsweise einem wassergetränkten Schwamm,
gebracht wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ringförmige,
der Formteil-Kontur angepaßte Entgratungsflächen
verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873740006 DE3740006A1 (de) | 1987-11-23 | 1987-11-23 | Verfahren zum entgraten von verpressten formteilen aus organischen faserwerkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873740006 DE3740006A1 (de) | 1987-11-23 | 1987-11-23 | Verfahren zum entgraten von verpressten formteilen aus organischen faserwerkstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3740006A1 true DE3740006A1 (de) | 1989-06-01 |
DE3740006C2 DE3740006C2 (de) | 1990-08-30 |
Family
ID=6341277
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873740006 Granted DE3740006A1 (de) | 1987-11-23 | 1987-11-23 | Verfahren zum entgraten von verpressten formteilen aus organischen faserwerkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3740006A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008024349B3 (de) * | 2008-05-20 | 2009-07-23 | Veka Ag | Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Integralschaum-Kunststoffplatte mit wenigstens einer geglätteten Seitenkante |
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---|---|---|---|---|
DE3102220A1 (de) * | 1981-01-22 | 1982-09-23 | Lignotock Verfahrenstechnik Gmbh, 1000 Berlin | Verfahren und vorrichtung zum entgraten von im presswege hergestellten formteilen |
DE3245833A1 (de) * | 1982-12-09 | 1984-06-14 | Günter Hans 1000 Berlin Kiss | Verfahren und vorrichtung zum entgraten von durch verpressen hergestellten formteilen oder dergleichen |
-
1987
- 1987-11-23 DE DE19873740006 patent/DE3740006A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3740006C2 (de) | 1990-08-30 |
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